LIEBE NACHBARN - WINTER 2017

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LIEBENACHBARN DA S G LÜC K S E L IG E S TA D T M AG A Z I N F Ü R W Ü R Z BU RG W E I H NA C H T E N 2 0 1 6 – S C H E N K E E S E I N FA C H

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Heidschi Bumbeidschi WEIHNACHTEN, DAS FEST DER LIEBE? Stille NachT – aufreibende Nacht


citystore

MANCHMAL SIND ES DIE KLEINEN DINGE, ÜBER DIE WIR UNS AM MEISTEN FREUEN.

wohnforum Citystore Spiegelstraße 2 in 97070 Würzburg Tel. 0931 . 46 798 146 Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr www.einrichten-design.de


EDIToRIAL

D

… Bumm BUMM! ieses vermeintliche Weihnachtslied hat ursprüng-

lien-Aufenthalt (mit Christbäumen und Weihnachtsmän-

lich genauso wenig mit Weihnachten zu tun wie La-

nern inmitten von Sonne, Strand und Palmen) wieder

metta, Christbaum-Kugeln oder Glühwein. Man weiß nicht

zurück nach Deutschland kam. „Das hat für mich einfach

genau, was mit „Heidschi Bumbeidschi“ gemeint ist – das

nicht gepasst, Weihnachten wie wir es kennen, ist in Aus-

uralte Lied aus Niederösterreich hat mehrere Deutungsva-

tralien einfach ausgefallen. Umso größer war dann natür-

rianten: Einige meinen, es sein ein trauriges Wiegenlied

lich die Freude auf das nächste Jahr.“ sagt sie.

für ein gerade gestorbenes Kind und nehme Bezug auf die hohe Säuglingssterblichkeit während der Frühen Neuzeit.

Wir haben für Euch in dieser Ausgabe mal verschiedene

Hinter einem lustigem Covertitel versteckt sich damit also

Sitten, Gebräuche und Rezepte von unseren Redaktions-

eine eher traurige Geschichte. So wie für viele Menschen

mitgliedern gesammelt, die nicht von hier stammen. Aber

heutzutage auch das Fest der Freude mit Einsamkeit und

egal, ob wir an einen Gott glauben oder welche Weih-

Traurigkeit verbunden ist.

nachtsbräuche sich in 90 Jahren durchgesetzt haben – wir sollten niemals unsere Mitmenschen und Nachbarn verges-

Frau Halbig (oben in Bildmitte), die wir für unseren Titel fo-

sen. Denn viele jungen Familien feiern mittlerweile lieber

tografieren durften, ist jetzt schon über 90 Jahre alt und

alleine im kleinen Kreis anstatt mit der pflegebedürftigen

hat so einige Weihnachten miterlebt. Keiner weiß, wie wir

Uroma (die stört doch eh nur) – und Alleinstehende reisen

Weihnachten in 90 Jahren feiern werden, aber eines ist

lieber zur Pulverschnee-Weihnacht ins Alpen-Luxusresort,

sicher: Wir sollten alle dafür sorgen, dass möglichst nie-

anstatt dem alten Nachbarn gegenüber etwas Freundlich-

mand alleine feiern muss – und das Besondere dieses Fests

keit und Wärme vorbeizubringen. Wir denken, da gibt es

bawahrt wird.

schönere Weihnachten. In diesem Sinne: Frohes Fest!

So erlebte zum Beispiel Johanna (links oben im Bild) die schönsten Weihnachten, als sie nach einem Jahr Austra-

Nico, Chris & Leo


Kunst und Schnee… wenig ist echt… weder Kunst noch Pelz – nur der Kunstschnee. Was soll Weihnachten, wenn alles so läuft wie immer, durchgeplant bis ins Letzte. Warum nicht einfach? … warum nicht echt?

VON GLITZER & KUNSTSCHNEE… WA S W EI H N A C H T EN S O A L L ES K A N N FOTOS: TOM BAUER & NICO MANGER HAIR & MAKEUP: MARIA MIHM & CHRISTINA KLOOS BY FRISEUR MIHM MELLRICHSTADT TEX T: NICO MANGER


So viel Glitzer, so viel zerfallener Staub ... so viel Geld und Funkeln. HĂźbsch fĂźr einen Heiligen Abend, dann wieder normaler Zerfall.


Man ist nie alleine ... selbst ein so kleines Ding kann einem den Abend versĂźĂ&#x;en.


Gefühlt ein Jahr nicht gesehen – und schon wieder ein Herz und eine Seele. So eng und trotzdem meistens so weit weg. Wenig Zeit, keine Lust unterm Jahr … unendlich groß schon, die Kleine … unendlich hübsch immer noch die Oma.


Auch Stolz sein.... sich schick machen… Würde wahren Cool Bleiben verbreiten... … nur nebenbei schenken, nicht von Herzen … genervt mitmaund Zuversicht seit über 90 Jahren.… chen … nicht zugeben, das man berührt ist. Freude nur im erlaubten Rahmen. Familie als Last – und später doch wieder alles gut, alles wie früher…


Verzaubert sein … Glitzer versprühen. Augenzwinkernd durchs Haus laufen ... eigentlich nichts besitzen wollen, außer diesem Moment – und wissen, dass das doch alles mal mir gehören wird.


Auch mal wieder alleine sein ... im alten Kinderzimmer bei Oma schlafen, die Zeit am Tapetenmuster verfliegen sehen. Traurig, aber geborgen sein.


Betäuben - nicht wahrhaben wollen ... sich alles schÜn trinken ... Erinnerungen haben und nichts wieder verlieren wollen ...


Den Augenblick vorbeiziehen sehen - und staunen, wie schnell schon wieder ein Jahr vergangen ist ... auf das nächste hoffen und sich natürlich einreden:

Morgen wird alles besser! Kaum etwas erfreut sich so groSSer Beliebtheit wie die guten Vorsätze für ein neues Jahr. Ob Abnehmen, Sport treiben, regelmäSSig MuSSestunden nehmen, eine Fremdsprache lernen, sich beherrschen oder anderweitig disziplinieren: RegelmäSSig fassen Menschen Ziele ins Auge, die erhebliche Veränderungen mit sich bringen. Lorenz Wohanka ist Diplompsychologe sowie Experte für das Verhalten und Erleben von Menschen. Sprich: Er interessiert sich für seine LIEBEN NACHBARN. Deshalb haben wir gemeinsam mit ihm Vorsätze von allen Seiten beleuchtet.


NACHDENKEN

wELchE vOrSäTZE PaSSEN Zu mir?

Übrigens ist auch Folgendes entscheidend: Ich muss die Ziele,

LORENZ WOHANKA: Im Grunde alle. Fragen wir uns doch aber erst einmal: Was ist überhaupt ein Vorsatz? Man könnte sa-

die sich hinter den Vorsätzen verbergen, auch wirklich umsetzen wollen. Ich erlebe immer wieder Menschen, die sich Ziele

gen, er ist die feste Absicht, der feste Entschluss, ein konkretes Verhalten umzusetzen. Damit ist ein Vorsatz mehr als ein

setzen, die ihnen im tiefsten Innern nichts bedeuten, sich dann jedoch wundern, dass sie weder Disziplin noch Überwindung

abstraktes Ziel, denn er ist konkreter gefasst. Ein Vorsatz be-

nicht aufbringen. Beides kostet Kraft, beides braucht Training

nennt Zeit, Ort und konkrete Bedingungen des Verhaltens und seiner Ausführung. Wer einen Vorsatz gefasst hat, der hat –

und beides sollte ich ökonomisch sinnvoll einsetzen.

um ein Modell der Motivationspsychologie aufzugreifen – den Rubikon überschritten: Es gibt eigentlich kein Zurück mehr.

iST NEujahr EiN guTEr Tag für vOrSäTZE OdEr gEhT daS auch aN jEdEm aNdErEN Tag?

Dennoch ist es so, dass offensichtlich nicht alle Vorsätze umgesetzt werden. Da stimmt dann oft nicht die Passung zwischen

Grundsätzlich geht das natürlich an jedem Tag. Uns Menschen hilft jedoch immer eine bestimmte Symbolik - wie zum Beispiel

dem Menschen, der den Vorsatz fasst, und seinen tatsächlichen

in Religionen mit ihren vielen symbolischen Daten, Festen und

Handlungen. Es sieht dann danach aus, als würden die Vorsätze nicht passen, vielmehr ist es in den meisten Fällen aber so,

zeitlich festgelegten Ritualen. Neue Gewohnheiten können in der Regel auch besser in einem neuen Umfeld aufgebaut wer-

dass die Handlungen der Menschen nicht zu deren Vorsätzen passen. Die Verantwortung trägt nicht der Vorsatz, die Verant-

den – beispielsweise, wenn Menschen etwas mit dem neuen Jahr verbinden. Viel bedeutender ist jedoch, ehrlich zu beant-

wortung trägt der Mensch. Folglich sollte jeder Mensch seine

worten, ob das hinter dem Vorsatz liegende Ziel wirklich mein

Vorsätze gut wählen.

Ziel ist, und dann zu beginnen, konkret danach zu handeln. Dazu ist der konkrete Tag vernachlässigbar, es zählt das Motto

wELchE EigENSchafTEN machEN ES LEichTEr, vOrSäTZE Zu bEfOLgEN? Für die Umsetzung von Vorsätzen benötigen wir Menschen ein gewisses Maß an Disziplin. Hilfreich ist es dabei jedoch auch,

„Der beste Tag dafür ist heute“.

wenn wir eine hohe internale Kontrollüberzeugung sowie Selbstwirksamkeitserwartung haben. Das bedeutet, wir meinen stark durch unser Handeln beeinflussen zu können, was mit uns und in unserem Leben geschieht. Wer gewohnt ist, Routinen aufzubauen und zu befolgen, hat

Einfluss ausüben und mir so helfen, auch in schwierigen Phasen am Ball zu bleiben. Wenn meine eigene Motivation in einer frustrierenden Phase dahinschwindet und ich plötzlich wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen drohe, dann kann die Stunde des Umfelds kommen. Es erinnert mich an meine neu-

ebenfalls einen Vorteil: Viele Sportler kennen das, sie bauen sich Trainingsroutinen, die ihnen helfen, ihre Pläne konsequent zu verfolgen. Wenn man durch Routine ein Verhalten automatisiert hat, ist viel gewonnen: Wir lassen ein eintrainiertes Verhalten wieder viel weniger leicht sein als ein neues, ungewohn-

en Verhaltensweisen und hält mich davon ab, sie aufzugeben. Man sollte sich sein Umfeld gezielt zur Unterstützung heranziehen. Am besten kündigt man Ziele und Pläne offen an, erbittet Unterstützung und sucht sich zusätzlich sogar Verbündete. Eben Menschen, die das gleiche inhaltliche Ziel verfolgen.

tes Verhalten. Deshalb reichen die meisten Vorsätze ja nicht weit. Es fehlen alltagstaugliche Automatisierung, gezielte Verhaltensplanung und die Ausdauer, auch bei Rückschlägen dranzubleiben. wiE SchaffE ich ES, mEiNE vOrSäTZE auch EiNZuhaLTEN? Ganz einfach: Indem ich mich mir selbst wie anderen gegenüber verpflichte und mein Ziel „öffentlich“ mache – also Freunden und Familie gegenüber klar kommuniziere. Weiter braucht es einen Plan, der anspruchsvoll und zugleich realistisch ist und dafür sorgt, dass mein neues Verhalten integraler Bestandteil meines Tagesablaufs wird. Weiter hilfreich ist es, Meilensteine als Zwischenziele zu setzen, an denen ich mich bewusst freue oder sogar belohne. Im Grunde geht es um liebevolle Disziplin, ohne sie erreiche ich kein Ziel, erfülle also auch keinen Vorsatz.

wiE wichTig iST diE uNTErSTüTZuNg mEiNES umfELdES? Die Unterstützung des Umfeldes kann entscheidend positiven

wiE KaNN ich mich vOr ENTTäuSchuNgEN SchüTZEN? Ehrlich gesagt: Gar nicht. Enttäuschungen entstehen ja immer aus Abweichungen der Realität von vorhergehenden Erwartungen an die Realität. Insofern sind Enttäuschungen ebenso wie positive Überraschungen Teil unseres Daseins. Ich kann mich wappnen und sie einkalkulieren, frei nach der stabilen Regel „shit happens“. Alles entscheidend ist dann, weiterzumachen, wenn die ersten Enttäuschungen oder Frustrationen entstehen. Denn sie gehören in der Regel zwingend zu Veränderungsprozessen dazu. Und die Umsetzung eines neuen Vorsatzes ist immer ein Veränderungsprozess. Text: Lorenz Wohanka; Foto: Nico Manger

LORENZ WOHANKA, KaNN maN diESE „diSZiPLiN“ auch TraiNiErEN? Ja. Ich vergleiche Disziplin gern mit einem Muskel. Sie ist zum einen trainierbar - sprich: Wir gewöhnen uns daran, sie einzusetzen – und erleben, wie sie uns selbstwirksam macht. Andererseits ist sie auch erschöpfbar: Wir schaffen es nicht, den ganzen Tag diszipliniert zu sein und benötigen auch Fluchten aus ihr, die uns erlauben, Mußestunden zu erleben. Entscheidend ist es Verhaltensautomatismen aufzubauen – ein wenig wie beim Zähneputzen: Wenn ich es einmal integriert habe, verliere ich es kaum wieder.

DIPLOM-PSYCHOLOGE UND COACH. Als Experte für das Verhalten und Erleben von Menschen ist Lorenz Wohanka in seiner eigenen psychosomatischen Praxis, in einem Studio für Körperarbeit und Pilates in Würzburg sowie in der Unternehmensberatung im gesamten deutschsprachigen Raum tätig. Seine Schwerpunkte sind Verhaltensregulation sowie der Umgang mit Belastungsspitzen und Ängsten.


Wohnen

Tischlein deck dich Ideen für die perfekte Weihnachtstafel

Tannenduft, Kerzenschein und eine rundum stimmungsvolle Atmosphäre: Wenn wir an Weihnachten mit der ganzen Familie zusammenkommen, wollen wir es uns natürlich so gemütlich wie möglich machen. Dazu gehört neben einem reich geschmückten Christbaum auch ein festlich gedeckter Tisch. Wie Ihr im Handumdrehen eine Festtafel der Extraklasse zaubern könnt, verraten wir von LIEBE NACHBARN Euch heute.

Ton in Ton Wie heißt es so schön: Der Gesamteindruck zählt! Daher solltet Ihr davon absehen, viele unterschiedliche Deko-Elemente und Farben miteinander zu mischen. Als Königsklasse in der Tischgestaltung gilt die Kombination von zwei Farben. Besonders schön wirkt es außerdem, wenn Baum- und Tafelschmuck farblich aufeinander abgestimmt sind. Und da in diesem Jahr helle und silbrige Töne en vogue sind, ist die Auswahl bei unseren liebsten Designherstellern reichlich. Läuft! Es muss nicht immer eine komplette Tischdecke sein! Wie wäre es zum Beispiel mit einem oder mehreren der eleganten Tischläufern der Marke Räder? Die aus weißem Baumwollorgandy gefertigten Läufer sind mit hellgrauen Schneeflocken bedruckt und sorgen für winterliches Flair. Dazu passen übrigens die weißen und grau-braunen Stoffservietten mit zartem Schneeflockendruck, die sich hervorragend mischen lassen.


Wohnen

Zur Tafel, bitte! Elementar für das Weihnachtsfest ist natürlich ein leckeres Festessen. Ob knusprig gebratene Gans oder vegetarisches Drei-Gänge-Menü – schön ist es, wenn Ihr das geplante Menü schriftlich für Eure Gäste festhaltet. Dafür eignen sich die beschreibbare Menütafeln mit Akazienholzfuß von Räder perfekt. Auf einer unglasierten Porzellanplatte lässt sich das Festtagsmenü einwandfrei mittels mitgeliefertem Stift notieren. Praktisch: Die Schrift lässt sich ganz einfach wieder ausradieren – so kann die Menütafel jedes Jahr aufs Neue verwendet werden. Platz da! Worauf freuen wir uns am Weihnachtsfest am meisten? Natürlich auf die Gäste! Um diese gebührend in Empfang zu nehmen, hat Räder natürlich auch die passende Lösung parat. Wer es

Leckereien kommen auf den Alessi Étagères, die sowohl in Silber als auch in Weiß erhältlich sind, auch weihnachtliche Dekoele-

schlicht mag, greift zu den beschreibbaren Platzkarten im 2erSet, die an einem flach gewebten Baumwollband mit Holzperlen

mente wie Kugeln oder die zarten Gazegirlanden von Räder gut zur Geltung.

befestigt sind. Richtig weihnachtlich wird es mit den Kartenhalter-Kugeln im 6er-Set – kleinen Christbaumkugeln aus mattem Glas, die mit verschiedenen Goldmotiven verziert sind. An der

Es werde Licht Die dunkle Winterzeit erhellen wir uns mit warmem Kerzenlicht

oben angebrachten Öse lassen sich kleine Kärtchen feststecken.

– dieses darf natürlich auch an den Weihnachtstagen nicht fehlen. Für den Festtagstisch bieten sich beispielsweise die Glanz-

Auf die Plätzchen, fertig, los Und wenn die Gäste schon am Nachmittag eintreffen? Dann

lichter von Räder an. Diese Teelichthalter mit unterschiedlichen Motiven sind im Inneren silbern oder golden beschichtet und

dürfen Kaffee und weihnachtliche Leckereien nicht fehlen! Besonders schön lassen sich Plätzchen und Co. auf den mit Schneeflocken verzierten Plätzchenschalen der Marke Räder arrangieren. Wer es extravaganter mag, greift zu den Tabletts aus der Dressed Kollektion von Alessi. Alessi-Designer Marcel Wanders

setzen glänzende Akzente. Wer es klassischer mag, greift zu den Dressed Kerzenständern von Alessi, die Stabkerzen perfekt zur Geltung bringen.

nennt seine Entwürfe Dressed, da sie – wie ein elegantes Kleid – sowohl den Inhalt in Szene setzen als auch für sich alleine wirken. Und wenn doch etwas mehr Backwaren anfallen, bieten sich die passenden Dressed Étagères an, die ebenfalls von dem Stardesigner entworfen wurden. Unser Tipp: Neben essbaren

schönes Weihnachtsfest. Alle Dekoideen für den perfekt gedeckten Weihnachtstisch findet Ihr übrigens im wohnforum in der Spiegelstraße 2.

Wir wünschen Euch allen eine besinnliche Adventszeit und ein

Text: Ulrike Gläßel; Fotos: Pascal Höfig


FRÜHER IM HIER UND JETZT

WINTERIMPRESSIONEN AUS DEM ALTEN WÜRZBURG


FRÜHER IM HIER UND JETZT

Fotoquelle: Willi Dürrnagel

WÜRZBURG KALENDER

2017

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LEBEN

Die Weihnacht des Herrn WIEGAND Diese paar Zeilen sollen auf eine Schande aufmerksam machen, die sich täglich quasi vor unseren Augen abspielt, da sie unsere Mitmenschen betrifft – und zwar all diejenigen, deren Weihnachtsfest statt Liebe und Freude vor allem mit zwei Begriffen verbunden ist: Einsamkeit und Angst.

V

ielleicht war das Schlüsselerlebnis für die folgenden Ge-

Nehmen wir nur mal den 23. Dezember. Das ist ja bekanntlich

danken jenes Weihnachten vor fünf Jahren, das ich ab

jener Tag, an dem noch so manche Männer durch die Geschäfte

dem 1. Weihnachtsfeiertag mit ein paar Freunden in Würz-

hetzen, um noch ein paar Geschenke abzugrasen. Die Mütter

burg verbracht hatte. Als wir uns im Konsens darüber, wir

sind gestresst, da sich die Familie im Anmarsch befindet; der

seien für dieses ganze Familiengedöns einfach nicht geschaf-

Weihnachtsbaum muss noch geschmückt und die Gans aufge-

fen, gerade auf den Weg in die nächste Kneipe machen woll-

taut werden. Oh Gott, der Saft reicht nie und nimmer – schnell

ten, hätten wir den Rettungswagen vorm Nachbarhaus bei-

noch in den Supermarkt; haben wir Tante Gerdi geschrieben?

nahe übersehen. Die Sanitäter trugen einen alten Mann auf

Holst du die Kinder vom Bahnhof ab? Stress, oder? Ja, super

der Bahre aus dem Haus. „Der woar ja scho dodal dehydriad,

Stress – im wahrsten Sinne des Wortes. Währenddessen liegt

no? Wia der des überhept drai Doch ausghaldn hod …“ Dem

Herr Wiegand auf dem Fußboden seiner Küche. Dabei wollte

weiteren Geschwätz der Umherstehenden entnahm ich, dass

er sich nur einen Weihnachtsglühwein zubereiten, so wie das

ihn der Hausmeister gefunden habe, nachdem sich die Nach-

seine verstorbene Frau stets am 23. getan hatte. Wie wunder-

barn über Kotgeruch beschwert hätten. Drei Tage, 23., 24.,

bar war das immer gewesen, wenn er nach getaner Arbeit die

25. Dezember.

Haustüre öffnete und dieser Duft aus Nelken, Zimt, frisch ge-


LEBEN

pressten Orangen und Rotwein um seine Nase strich. Gut, die

in unserer Mitte zu denken, denen Fortuna nicht so gnädig ge-

Kinder führten ihr eigenes Leben – er verstand das auch irgend-

sonnen war, werden die Mauern höher, die Tore massiver, die

wie; und sie hatten ja sich. Bis Gisela auf einmal nicht mehr da

Alarmanlagen schärfer, das Wehgejaule lauter und die „Privat-

war. Gehirnschlag, vollkommen unerwartet. Die Kinder fragten

sphäre“ immer bedeutsamer. Kurz: Je reicher eine Gesellschaft,

ihn nicht, ob er Weihnachten nun vielleicht bei ihnen verbringen

desto asozialer deren Vertreter. Freilich, so mancher Gewissens-

wolle – freilich hätten sie ja gesagt, wenn er darum gebeten hät-

rest regt sich dann und wann, wenn uns die Horrormeldungen

te – aber diese Blöße wollte er sich dann doch nicht geben. Sein

aus aller Welt erreichen – und es ist natürlich gutzuheißen, dass

erstes Weihnachten allein.

Jahr für Jahr viel Geld gespendet wird; nur scheint mancher diesen anonymen Betrag irrtümlich mit einer Art Ablass gleichzu-

Die Nachbarn, naja, er wusste, dass sie ihn nicht besonders moch-

setzen, der ihn vom Auftrag der Menschlichkeit in seinem un-

ten. Nicht etwa, weil er ihnen etwas getan hätte. Sie sahen ihn

mittelbaren Umfeld befreit.

eben als den typischen Rentner mit zu viel Geld. Der brauchte sich nicht vor der anstehenden Mieterhöhung zu fürchten. Er wuss-

Freilich, das Elend innerhalb reicher Gesellschaften hat ein ande-

te, dass sie trotz harter Arbeit kaum über die Runden kamen mit

res Gesicht: Bei uns halten keine halbnackten Kinder eine leere

ihren drei Kindern. Die Wohnung war eben von einer Immobi-

Wasserflasche in die Kamera – im Gegenteil: Wie die tausenden

liengesellschaft mitsamt dem ganzen Haus aufgekauft worden.

einsamen alten Menschen bekommt man auch das Kind aus der

Auch für sie war dieses Weihnachten kein Fest der Freude. Exis-

Nachbarschaft kaum zu Gesicht, weil es sich zu Hause versteckt –

tenzangst und Zukunftssorgen im ersten, Einsamkeit im zweiten

aus Angst vor den Hänseleien seiner Altersgenossen wegen der

Stockwerk. Herr Wiegand hätte ihnen gerne geholfen, aber sie

abgetragenen Klamotten oder des veralteten Handymodells;

erwiderten ja nicht einmal seinen Gruß in ihrer Verbitterung. Und

aus Angst, die Schule wechseln zu müssen, weil die Leistungen

so machte er sich eben allein an die Zubereitung seines geliebten

immer mehr absacken. Wo sind denn hier all die pensionierten

Weihnachtsglühweins, stieg auf den Hocker, um zu den Nelken im

Lehrer? Mit dem Wohnmobil auf Weltreise? Wo ist denn hier der

oberen Regal zu gelangen … der Rest ist bekannt.

„leistungstragende“ Mittelständler und bietet der Mutter einen fair bezahlten Teilzeitjob an? Wo sind denn hier die kinderlo-

Das ist nur eine Geschichte von tausenden ähnlicher Art, die sich

sen Best-Ager, die zu zweit in ihrer 10-Zimmer-Villa herumsitzen

alljährlich abspielen, während wir nebenan fröhlich unser Heid-

und lieber über die Kosten für die Putzfrau klagen, als einen

schibumbeidschi trällern. Und eine vergleichsweise harmlose

Teil ihres Palastes in Zeiten eines vor lauter Gier hoffnungslos

dazu. Vom sprunghaften Anstieg der Selbstmordrate wollen wir

aufgeblähten Immobilienmarktes günstig zu vermieten? Sie sind

hier gar nicht reden; nur davon, dass dies alles nicht irgendwo

alle dort, wo auch diejenigen sitzen, die sich um Herrn Wiegand

auf der Welt geschieht, sondern direkt vor unser aller Haustür.

solange einen feuchten Dreck scheren, bis es sprichwörtlich nach

Es will mir einfach nicht (und wohl auch nie mehr) in den Sinn,

Scheiße stinkt: in der heiligen Privatsphäre. Gerade Weihnach-

dass es bei den Menschen so erschreckend oft andersherum

ten sei halt schon ein sehr intimes Fest, musste ich mir neulich

läuft, als man gemeinhin erwarten wollte.

von einer Verwandten als Begründung für diese doch etwas semi-christlichen Verhaltensweisen anhören. Intim also, aha – na

So ist es doch eigentlich wunderbar, dass es vielen von uns der-

pfui Deibel – dann ist’s wohl doch besser, sie lassen die Rollos

zeit materiell so gut geht wie noch nie in der Weltgeschichte.

unten. Frohes Fest.

Doch anstatt gerade in einer solchen Situation an diejenigen

Text: Michael W. Liebl; Foto: Falk S. / photocase.de


Menschen

Integration geht durch den Magen Gerichte mit Geschichte Wie funktioniert interkulturelles Zusammenkommen am besten? Ganz klar, natürlich über Essen. Deshalb treffen sich seit über einem Jahr regelmäSSig geflüchtete und Würzburger Jugendliche zum gemeinsamen Kochen. Daraus ist nun ein eigenes kleines Kochbuch entstanden – „Gerichte mit Geschichte“. Esseyas aus Eritrea, Nabi aus Afghanistan, Hoshank und Amar aus Syrien sowie Mahsa und Jalil aus dem Iran – sie alle dirigierten an „ihrem“ Kochabend rund 20 Beiköche durch die Küche, erteilten Anweisungen zum Schnippeln, Rühren und Kneten. Sie alle sind Teil des Projekts „Integration auf Augenhöhe“ des Würzburger Vereins „Da sind wir!“. Sogenannte UMFs (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) und deutsche Schüler treffen sich dabei regelmäßig, um gemeinsame Aktivitäten zu starten und Freundschaften zu schließen. Ein Highlight für alle war dabei von Anfang an: der Kochabend. Aus diesen Abenden ist nun ein ganz besonderes Buch entstanden, „Gerichte mit Geschichte“: Auf 44 Seiten finden sich die Rezepte zu allen zubereiteten Gerichten sowie persönliche Geschichten und Anekdoten der jugendlichen Köche und Beiköche. Wie alles begann „Irgendwann im Frühjahr 2015 hieß es: Wer mag, kann nachher in die Turnhalle gehen, da stellen Euch zwei Leute so ein Flüchtlingsprojekt vor“, erinnert sich Feli, die damals die 10. Klasse des Siebold-Gymnasiums besuchte. „Wir sind da natürlich alle hin, weil man dann nicht zum Unterricht musste …“. In der Turnhalle warteten Judith Aßländer, 1. Vorsitzende des Vereins „Da sind wir“, und ihr Mann Johannes auf die Schülerinnen und Schüler. Sie erzählten von den Schicksalen der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Würzburg und luden zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten mit ihnen ein. „Jugendliche brauchen kein großes Gerede und keine theoretischen Überlegungen, sondern einfach Action“, meint Judith, die selbst Mutter von vier Jungs zwischen fünf und achtzehn Jahren ist. Integration heißt für sie und ihre 15 Vereinskollegen „einfach machen“. Mit Erfolg: Fast 160 Geflüchtete und Würzburger Kids haben bis heute „einfach mitgemacht“. Eine Prise Heimat Neben sportlichen Aktionen wie Fußballspielen, Kanufahren und Skaten war das Kochen in großer Runde von Anfang an besonders beliebt bei allen Jugendlichen. Zu Beginn beschränkte sich die Menüauswahl allerdings etwas: Es gab Kürbissuppe in unzähligen Variationen – weil sie leicht zu kochen und preiswert ist.

An diesem Kochabend war der 17-jährige Esseyas aus Eritrea (Bildmitte) der Küchenchef. Sein Injera war jedoch nicht zu seiner Zufriedenheit: Seinem Geschmack nach war es viel zu ungewürzt – seine deutschen Freunde fanden es hingegen ausreichend scharf … Doch irgendwann wurde es den Geflüchteten zu langweilig: Sie hatten Lust, mit ihren neuen Freunden aus Deutschland Gerichte aus der Heimat zu kochen. Und so ging es an die verschiedenen Nationalgerichte, die die Flüchtlinge mit viel Liebe und traditionellen Techniken zubereiteten. Fehlen durften dabei natürlich weder exotische Zutaten noch Gewürze – die sich für die deutschen Jugendlichen zumeist als ziemlich scharf entpuppten. Dazu erzählten die geflüchteten Kids natürlich auch einiges zu den Speisen an sich, erinnerten sich aber auch an ihre Kindheit, an witzige Anekdoten bei Familienfeierlichkeiten und an die Besonderheiten der eigenen Kultur. Gerichte mit Geschichte Im Austausch mit der Ökokiste Schwarzach entstand schließlich die Idee, all dies in das Kochbuch „Gerichte mit Geschichte“ zu packen. Unterstützt von einer Grafikerin, einer Texterin und einer Lektorin trugen die Beteiligten die Rezepte und Geschichten zusammen, die dann mit Bildern von den Kochabenden angereichert wurden. Der „DankÖ-Preis“ der Ökoland Nord GmbH machte dann den Druck von 200 Exemplaren möglich. Von dieser Erstauflage sind aktuell nur noch wenige Restexemplare übrig. Aber der Verein sucht bereits fleißig nach Wegen, das Buch in einer höheren Auflage nachdrucken zu lassen. Schön wäre es, wenn dies noch rechtzeitig vor Weihnachten gelingen würde. Unverbindliche Vorbestellungen können schon einmal auf www. da-sind-wir.de abgegeben werden. Text: Jennifer Gabel; Fotos: Jutta Weber-Vidal Kontakt: Da sind wir! e.V.; Eichhornstr. 20 in 97070 Würzburg Vereinstelefon: 0176.27 11 73 01; E-Mail: hallo@da-sind-wir.de Web: www.da-sind-wir.de


Menschen

Mit dem Kochbuch „Gerichte mit Geschichte“ des Vereins „Da sind wir!“ e.V. kann man ferne Länder bereisen, mehr über fremde Kulturen erfahren und vielen tollen Menschen begegnen, die einem Einblick in ihre persönliche Geschichte gewähren – ohne die heimische Küche zu verlassen. Neben 18 Rezepten finden sich Texte von und über die Jugendlichen, die an dem Projekt „Integration auf Augenhöhe“ beteiligt sind. Dabei stehen nicht die Fluchterfahrungen der Geflüchteten im Fokus, sondern ihre Erinnerungen an die Heimat und ihre Wünsche für die Zukunft. Zereshk Polo – Safranreis mit Huhn und Berberitzen

ßen Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin etwa 3 Minuten goldbraun

Zutaten für 4 Personen – Arbeitszeit ca. 60 Minuten – 500 g Hühnerbrust

braten. Mit 1 TL Safran oder Kurkuma bestreuen, Huhn darauflegen

1 Zwiebel, groß 1 TL Safran (oder Kurkuma)

und nochmals mit Safran bestreuen. Die Lorbeerblätter dazugeben, Deckel auflegen und das Ganze ca. 5 Minuten stark anbraten.

2 Lorbeerblätter (wenn vorhanden)

9. Währenddessen im Wasserkocher ca. 100 ml Wasser aufkochen und das Huhn damit ablöschen. Den Herd auf kleine Hitze stellen

3 EL Pflanzenöl (z. B. Erdnuss- oder Maiskeim-Öl) 150 g Berberitzen (persisch: Zereshk)

und zugedeckt ca. eine Stunde sanft schmoren lassen, bis auch der Reis fertig gedämpft ist.

2 EL Butterschmalz (alternativ 1 EL Öl und 1 EL Butter) 2 EL Zucker, braun 200 g Basmatireis 2 EL Salz 3 EL Butter

10. Berberitzen auf einen flachen Teller schütten und Stiele sowie

2 EL Öl (alternativ Butterschmalz) 1/2 TL Safran 1/4 TL Zimt Zubereitung 1. Reis in einer Schüssel wässern, per Hand umrühren und dann das Wasser abgießen. Prozedur acht bis zehn Mal wiederholen. Zuletzt mit Wasser auffüllen, bis das Wasser ca. 3 cm über dem Reis steht. 1 EL Salz hinzufügen, umrühren und mindestens 25 Minuten einweichen lassen. 2. Derweil das Huhn waschen, salzen, pfeffern und in den Kühlschrank stellen. 3. In einem großen, unbeschichteten Topf Wasser aufkochen. Wenn es kocht, kräftig salzen. Eingeweichten Reis absieben, ins kochende Salzwasser geben, Deckel auflegen und 4 bis 7 Minuten kochen. 4. Den Reis abgießen und den Topf wieder zurück auf die Herdplatte stellen. Bei starker Hitze 2 bis 3 EL Öl oder Butterschmalz und einen Schuss Wasser hinzufügen. Vorsicht: Spritzgefahr! Den abgesiebten Reis gleichmäßig auf dem Topfboden verteilen und leicht andrücken, dann zur Mitte hin hügelförmig locker auftürmen. 5. Die Hitze nochmals reduzieren. 6. Mit dem Stiel eines Kochlöffels Löcher in den Reis bis zum Topfboden bohren, damit der Dampf später besser im Topf zirkulieren kann. Nun den Topfdeckel in ein Küchentuch einschlagen und fest auf den Topf setzen, sodass sich das Kondenswasser im Tuch sammelt und nicht in den Reis zurücktropft. Nach 5 Minuten die Hitze weiter reduzieren. 7. Den Deckel jetzt nicht mehr abheben, damit sich am Topfboden eine knusprige Reisschicht bildet. Nach etwa 30 bis 60 Minuten ist der Reis fertig. Zwischendurch empfiehlt es sich, mit dem Kochlöffelstiel wieder bis auf den Topfboden „nachzubohren“, um zu prüfen, ob die Kruste auch nicht anbrennt! 8. Die große Zwiebel schälen und vierteln. Das Pflanzenöl in einer gro-

kleine Steinchen aussortieren. Die Beeren in einem Sieb kalt abspülen und gut abtropfen lassen. Etwa 15 Minuten, bevor Reis und Huhn fertig sind, das Butterschmalz (oder die Mischung aus Öl und Butter) in einer kleinen Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die abgetropften Berberitzen ins heiße Fett geben und einmal wenden. 11. Jetzt den Zucker darüberstreuen und kurz rühren, bis er leicht karamellisiert. Die Temperatur dabei auf mittlerer Hitze halten, damit die Beeren nicht schwarz werden! Mit 3 EL Hühnerbrühe aus der Schmorpfanne ablöschen und den Zimt dazugeben. Die Temperatur auf höchste Stufe stellen und 1 bis 2 Minuten weiterrühren. Die Berberitzen vom Herd nehmen und zugedeckt beiseitestellen. 12. 1/2 TL Safran in einer kleinen Tasse mit ca. 70 ml kochendem Wasser auflösen und ziehen lassen. Wenn der Reis fertig ist, einen Schöpflöffel voll in eine kleine Schüssel geben, den verflüssigten Safran einrühren und gut vermischen. 13. Das Huhn aus der Pfanne nehmen, Brühe abgießen und Reste entfernen. Herdplatte wieder erhitzen und Pfanne daraufstellen. Jetzt das Huhn hineingeben und 1 bis 2 Minuten von beiden Seiten scharf anbraten. Pfanne vom Herd nehmen. 14. Den weißen Reis auf einem großen Tablett auftürmen, den Safran-Reis darauf verteilen und etwas umrühren. Die fertigen Berberitzen darüber verstreuen, Huhn darauflegen und servieren.


BERUFUNG

STILLE NACHT – aUFrEibENdE NaCHT? flacKernde lichter VerBreiten in der dunKlen adVentszeit Besinnliche stimmung in der wohnung. wenn Jedoch aus dem gemütlichen Kerzenschein ein richtiges feuer wird, ist schluss mit der Behaglichen atmosphäre. die weihnachtszeit ist oft die arBeitsreichste zeit für die feuerwehr oder den rettungsdienst. Die Mitarbeiter der integrierten Leitstelle Würzburg sorgen dafür, dass der Rettungswagen kommt oder die Feuerwehr ausrückt. Seit 2011 ist Harald Rehmann (41) Leiter der Berufsfeuerwehr Würzburg und des Amtes für Zivil- und Brandschutz. Er erklärt uns, was die genaue Aufgabe der integrierten Leitstelle ist und warum Weihnachten kein wirklich besinnliches Fest für die Mitarbeiter darstellt. hErr rEhmaNN, wiE KaNN maN Sich diE iNTEgriErTE LEiTSTELLE vOrSTELLEN? waS iST ihrE aufgabE? HARALD REHMANN: Die integrierte Leitstelle ist sozusagen das Herzstück der nicht polizeilichen Abwehr. Hier gehen alle Notrufe der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes ein. Die Disponenten nehmen diese Notrufe an, werten sie entsprechend und alarmieren die dafür erforderlichen Einheiten und Fahrzeuge. Jedes Jahr nehmen die Disponenten circa 230.000 Anrufe entgegen, etwa 130.000 von ihnen werden dann disponiert. wEihNachTEN iST diE ZEiT dEr KurZEN TagE uNd dEr gEmüTLichEN KErZENSTimmuNg. diESE KöNNEN bEi faLSchEm umgaNg OfT gEfährLich wErdEN. gibT ES aN wEihNachTEN OdEr dEN wEihNachTSfEiErTagEN vErhäLTNiSmäSSig mEhr EiNSäTZE? Wir haben nicht

mehr Einsätze an Weihnachten oder den Feiertagen – aber wir haben mehr Anrufe. Dies resultiert auch ein Stück daraus, dass es einige Menschen gibt, die an diesen Tagen sehr einsam sind. gibT ES aufgruNd dEr ErhöhTEN ZahL aN aNrufEN währENd dEr wEihNachTSTagE auch mEhr miTarbEiTEr iN dEr iNTEgriErTEN LEiTSTELLE? Am Weihnachtstag erhöhen wir die Zahl der Disponenten um jeweils einen, sodass wir tageszeitabhängig zwischen fünf und sechs Disponenten im Dienst haben. diESE miTarbEiTEr wOLLEN SichErLich auch wEihNachTEN fEiErN. wiE KaNN maN Sich diES iN dEr iNTEgriErTEN LEiTSTELLE vOrSTELLEN? gibT ES dOrT auch EiN wEihNachTSfEST? In der integrierten Leitstelle ist es relativ schwierig, Weihnachten zu feiern, da die Notrufe rund um die Uhr eingehen. Eine richtige Feier findet hier also nicht statt, die Disponenten gehen ihrer geregelten Arbeit nach. Es ist so, dass einer der Bürgermeister, der Dienststellenleiter, mein Vertreter oder ich im Laufe des heiligen Abends vorbei kommen um den Kollegen frohe Weihnachten zu wünschen. Ansonsten ist es fast wie der normale Dienst auch.


BERUFUNG

wELchE TiPPS KöNNEN SiE gEbEN, um ENTSPaNNT uNd SichEr durch diE advENTSZEiT Zu KOmmEN? Das Wichtigste ist, Kerzen und offenes Feuer nie unbeaufsichtigt zu lassen – egal ob am Christbaum oder am Adventskranz. Darüber hinaus sollte man darauf achten, Kerzen auf einer nicht brennbaren Unterlage aufzustellen. Feuerzeuge, Streichhölzer und Ähnliches gehören nie unbeaufsichtigt in Kinderhände. Auf der anderen Seite plädiere ich dafür, Kinder frühzeitig mit dem Phänomen Feuer vertraut zu machen, denn für Kinder ist das einfach etwas ganz Besonderes. maL aNgENOmmEN, dEr ErNSTfaLL iST wirKLich EiNgETrETEN uNd dEr baum OdEr dEr KraNZ haT fEuEr gEfaNgEN. wiE vErhäLT maN Sich richTig? Falls doch mal etwas passieren sollte und es wirklich zu einem Brand

Harald Rehmann, Direktor der Berufsfeuerwehr Würzburg

kommt, ist es immer gut, sich entsprechend vorbereitet zu haben: Entweder mit dem Bereitstellen eines mit Wasser gefüllten Eimers oder gar eines Feuerlöschers. Wenn es zum Brand kommt, ist es wichtig, nur eigene Löschversuche zu unternehmen, wenn man sich selbst nicht gefährdet. Ansonsten sollte man möglichst schnell den Raum verlassen, die Tür schließen und Mitbewohner warnen. Wenn man über die 112 die Feuerwehr alarmiert hat, sollte man vor dem Gebäude auf diese warten. wELchE iNfOrmaTiONEN SiNd für diE LEiTSTELLE bESONdErS wichTig, wENN maN übEr diE 112 EiNEN NOTfaLL mELdET? Vier W-Fragen werden grundsätzlich jedem Anrufer gestellt: Wer meldet? Wo ist das Ereignis? Was ist geschehen? Und wie viele Betroffene gibt es? Wichtig: Immer auf eventuelle Rückfragen vom Disponenten warten.

Die Integrierte Leitstelle (ILS) Würzburg nimmt alle Anrufe über die einheitliche Notrufnummer 112 entgegen und setzt die jeweils passende Hilfsleistung in Gang. Aufgabe der Integrierten Leitstelle ist es, die Einsätze der Feuerwehren, Rettungsdienste, des Technischen Hilfswerks, des Katastrophenschutzes, der Wasserrettung und der Notfallseelsorge in Stadt- und Landkreis Würzburg sowie den Landkreisen Kitzingen und MainSpessart zu koordinieren. Je nach Tageszeit arbeiten zwischen vier und sieben Disponenten in der Leitstelle. Bei Katastrophen, etwa Unwettern, können es aber auch bis zu 16 sein. Im Durchschnitt gehen täglich rund 600 Anrufe bei der Integrierten Leitstelle Würzburg ein.

Text: Sophia Scheder / Pascal Höfig; Fotos: Pascal Höfig

Lasst uns froh und munter sein.

F a b r I c a t I V SHAK Y dEsIGnSHoP W W W.FA BRICAT I V.DE


BEST OF 2016 … DIE LAST MIT DEN LISTEN

Serien alben 01 Matze Rossi * Ich fange Feuer 02 Pkew Pkew Pkew * Pkew Pkew Pkew 03 Von wegen Lisbeth * Grande 04 Prezident * 05 Limbus * Nerf Herder

Filme

01 Bla Wer br c gibt's a aucht schon e k Mirror bgesch pische los Er Limits” – „Blac sene Episode zählungen? H n im St ier nung m k Mirror” ist eine bit ile der „Oute it der d r terböse igitalis ierten Abrech 01 Moop Mama Gesells chaft! feat. Jan Delay * Die zw 02 Far eite sich sog Staffel ist so go Alle Kinder ar leist gut, da en kön ein Ufo 02 Pussy Riot nen, in ss die Macher einzub einem es a uen * Make America besche , ohne dass es Krimi-Plot u v ert rüb Great Again erkomm ollkommen t. 03 Tarek Kan03 Zwei A nti-Held Billions nibale (K.I.Z.) & en auf Wer Da dem W mian Terrorgruppe hier gib Lewis in Hom eg zur Hölle . e t's ihn 04 Madness * Mr. wieder land vermisst , in B e stform Apples . 04 T Nehme 05 Schrottgrenze * n wir m he Leftove verschw r a s l a n, ein T Sterne in eil d TV-Serie det und wir schreib er Menschhe darübe it e r. S p a nnend n eine Qualit mehr u ätsbis zum nd gen auso er g schreck eht nicht end. Serie ü 05 Mr be . in die Ir rs Hacken, die Robot r e de führt! absolu Und ge n Zuschauer ter Kult komple r ade de ! (Vors tt shalb s in der z cho weiten icht Spoiler!) Und da n jetzt Staffel n auch n och „A n taucht lf” auf .

Songs

01 Welcome To Norway * Ebenso lustige wie nachdenklich stimmende Komödie über eine Flüchtlingsunterkunft in Norwegen. 02 Umweg nach Hause * Herzerwärmdes Road-Movie der etwas anderen Art. 03 Kill Your Friends * Glaubt den Kritikern kein Wort. Diese Verfilmung steht John Nivens' bitterbösem Buch über die Musikindustrie in keiner Weise nach. 04 10 Cloverfield Lane * Gibt es ein Leben außerhalb des Bunkers oder ist dort alles verseucht? Dieser Film zerrt an den Nerven. HorrorFilm des Jahres, der mit seinem Vorgänger kaum noch etwas gemein hat. 05 Swiss Army Man * „Harry Potter” als menschliches Taschenmesser. Der sicher verrückteste Film des Jahres.

01 Benjamin von-StuckradBarre (Panikherz) -> Der Autor von „Soloalbum“ findet mit seiner Biografie endlich wieder zu alter Stärke zurück. 02 Juli Zeh (Unterleuten) -> Was so passieren kann, wenn sich in einem kleinen Ort ein großes Unheil anbahnt. Schnell noch Lesen, bevor das ZDF die ganze Geschichte verfilmt. 03 Viv Albertine (A Typical Girl) -> Die Slits-Sängerin blickt auf ihr bisheriges Leben zurück und führt uns damit vor Augen, wie schnell sich die Dinge manchmal ändern können.

04 Emma Cline (The Girls) -> Ein Buch über eine junge Frau im Banne eines Massenmörders. Gab's schon? Stimmt. Aber hier prallen das jüngere und das ältere Ich der Protagonistin aufeinander, was dieses Werk ähnlich der ersten Staffel von „True Detective” zu einer wirklich spannenden Angelegenheit macht. 05 Daniel Kehlmann (Du hättest gehen sollen) -> Verschachtelte Spukgeschichte, die man sofort nach der letzten Seite noch einmal von vorne lesen möchte.

bücher


WÜRZBURG UND DIE WELT

Found in Translation

Aus Bangladesch, Gambia, der Dominikanischen Republik oder sogar von den Fidschi-Inseln – in Würzburg ist die Welt zuhause. Beim „Würzburg Language Exchange“ kommen Woche für Woche bis zu 50 Menschen aus allen Teilen der Erde zukommen. Ihr Ziel: üben, üben, üben. Jeden Mittwoch- und jeden Samstagabend geht es rund in der

allerdings sollten beide Sprachen idealerweise in einem ähnli-

Latino-Bar „La Bamba“ im Herzen Würzburg. Dann trifft sich dort ab 19 Uhr der „Würzburg Language Exchange“, eine Art

chen Verhältnis gesprochen werden. Ergänzt wird das Ganze mit persönlichen Namensschildern. Diese verraten nicht nur den Vornamen und das Herkunftsland, sondern geben dank Stickern auch Infos zu den gesprochenen Sprachen. Und so wundert es

Stammtisch, der neben fremdsprachwütigen Einheimischen etwa zwei Drittel Ausländer aus theoretisch jeder Ecke der Welt als Gäste zählt. Hauptziel des lockeren Beisammenseins ist das Üben der deutschen Sprache für Ausländer beziehungsweise von Fremdsprachen für Deutsche. Dabei knacken die Teilnehmer mittlerweile praktisch bei jedem Treffen die Marke von 50. Das heißt: So gut wie jeder findet einen Sprachpartner in der von ihm gesuchten Sprache. Gründer Stephan Behringer ist stolz auf die Sprachenvielfalt beim Stammtisch. „Praktisch bei jedem Meeting sind mindestens die Weltsprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch, Arabisch und neuerdings auch Chinesisch vertreten“, meint er. Von der Idee dahinter Die ersten sechs genannten Sprachen spricht Behringer fließend, daher kam ihm im Oktober 2014 auch die Idee, einen Sprachstammtisch in Würzburg zu gründen: „Ich bin selbst auf meinen vielen Reisen Gast bei ähnlichen Stammtischen und mir hat in der Heimat eine Plattform gefehlt, meine Fremdsprachen regelmäßig anwenden zu können und internationale Freundschaften zu knüpfen“, gibt er zu verstehen. Als Mitglied des „Traveler Century Club“ (Club für mindestens 100 bereiste Länder) holt er so zudem das Flair der großen kleinen Welt ins beschauliche Würzburg – oder ins noch kleinere La Bamba. Wobei sich Würzburg durchaus als sehr international präsentiert: Alleine als Gaststudenten begrüßt unsere Stadt am Main jährlich etwa 2.700 Studenten alleine an der Uni Würzburg – das sind knapp zehn Prozent aller eingeschriebenen Studenten. Natürlich tauchen neben Studenten und Reisenden auch die seit langem in Würzburg lebenden ausländischen Mitbürger auf, die so Kontakt zu Landsleuten suchen oder Deutsche beim Üben ihrer Muttersprache unterstützen. Damit es bei 50 Teilnehmern zu keinem Chaos kommt, ist der Sprach-Stammtisch bestens durchorganisiert. So gibt es feste Tische für bestimmte Sprachpaare wie Deutsch-Englisch oder Deutsch-Spanisch. Am Tisch selbst gibt es keine festen Regeln,

nicht, dass man bereits nach dem ersten Besuch des „Würzburg Language Exchange“ das La Bamba mit vielen neuen internationalen Bekanntschaften und nach kurzer Zeit oft auch Freundschaften verlässt. Na, Interesse bekommen? Dann einfach – so ganz ohne Anmeldung – vorbeischauen! Ihr werdet vor Ort von einem der Organisatoren empfangen, mit einem Namensschild versorgt und mit anderen Teilnehmern bekannt gemacht. Das Ganze ist kostenlos und mit Namensschild gibt es sogar einen Rabatt auf die sowieso schon studentenfreundlichen Getränkepreise im La Bamba. Mittwochs klingt das Meeting um Mitternacht herum langsam aus, am Samstag beginnt mit fließendem Übergang ab 23 Uhr die „Fiesta Latina“ mit lateinamerikanischer Partymusik und sehr internationalem Publikum. Neben dem WLE betreibt der Gründer Stephan Behringer ebenfalls eine Facebooksowie Webseite mit dem Namen „Polyglott meets Wanderlust Gen“, auf der er Tipps zum Sprachenlernen sowie Weltreisen gibt und von seinen eigenen Erfahrungen berichtet. Text; Fotos: Stephan Behringer Würzburg Language Exchange im Detail: WANN? Jeden Mittwoch und Samstag, ab 19 Uhr WO?In den Wintermonaten von September bis April im La Bamba und von Mai bis August im Wohnzimmer (mittwochs) und im Martinz (samstags) WAS? • Sprachstammtisch für Deutsche und Ausländer aus jeglichen Ländern • Feste Tische für Sprachpaare D-En/ D-Es/ D-Fr/D-It/D-Pt/D-Ru/D-A … • Sprachpaare für weitere Sprachen können jederzeit gebildet werden • Jeder Teilnehmer hat ein Namensschild mit den gesprochenen Sprachen als Sticker • Veranstaltung ist kostenlos und es gibt vergünstigte Getränkepreise für Mitglieder • Einfach jederzeit ohne Anmeldung vorbeischauen Kontakt: Stephan Behringer; stephan@polyglott-wanderlust.de; Tel. +49 170 40 72 630; Facebook wuerzburglanguageexchange


FASHIoN

all eYeS on bella sie fallen auf und ziehen alle BlicKe auf sich: menschen mit aussergewöhnlich gutem style. solche fashionistas finden sich auch in unserem schönen würzBurg – wie zum Beispiel annaBelle, Besser BeKannt als Bella oder aBBitiBBi (auf instagram). sieht man sie durch würzBurgs strassen schlendern, muss man schlicht hingucKen. sie ist einfach „wow“.


FASHIoN Den gleichen Effekt hat es ungefähr auch, wenn Instagram ihr neuestes Outfit-Foto auf der Startseite anzeigt. Bellas über 8.500 Follower sprechen für sich. Die Mischung aus purer Eleganz, sportlichen Nuancen und außergewöhnlichen Kombinationen macht ihren Style einzigartig. Bella ist eine echte Würzburgerin, arbeitet in der Modebranche und betreibt in ihrer Freizeit den Modeblog abbitibbi (www. abbitibbi.com). Für Mode interessiert sie sich schon eine ganze Weile: „Ich habe mir bereits als kleines Mädchen das Outfit für den kommenden Tag zusammengestellt und herausgelegt. Am liebsten wäre ich damals in Mamas High Heels herumgelaufen“, erinnert sich Bella. Heute lässt sie sich unter anderem von den Looks ihrer Lieblingsblogger inspirieren. Abends stöbert sie daher gerne auf Instagram nach neuen Outfits und Ideen, um diese anschließend auf eigene Art und Weise umzusetzen. „Wichtig ist mir, dass ich keine Outfits kopiere. Als Blogger ist man schließlich für die eigene Interpretation von Trends bekannt.“ Für Bella heißt das: Inspiration ja, Nachahmung

a •W

ll E bY b

ist es, seine eigene Stilrichtung zu finden”, meint die Bloggerin. Text: Meliz Kaya; Fotos: Bella

E

dazu. Ich versuche meistens nicht zu sportlich, aber auch nicht zu schick aus dem Haus zu gehen“, erklärt sie. Die goldene Mitte zu finden sei aber nicht alles: „Manche Leute folgen krampfhaft Trends, die nicht unbedingt zu ihrem eigenen Stil passen. Viel wichtiger

TEr M S T H aV

mir aus und erstelle dann so nach und nach das passende Outfit

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bestimmtes Schema, nach dem welchem man vorgehen kann? Und was ist eigentlich das Wichtigste für einen guten Look? Für Bella ganz klar: „Ich suche zuerst immer ein aktuelles Lieblingsteil von

i

nein! Aber wie erstellt man dann so perfekte Outfits? Gibt es ein

• ROSA GROBSTRICKPULLOVER • BUNTE WOLLSOCKEN, DIE MAN in sneaKers trägt • WADENLANGER XXL-COAT

F a b r I c a t I V SH A K Y dEsIGnSHoP W W W.FA BRIC AT I V.DE


MENSCHEN

ZUSAMMEN IST MAN WenIger alleIn der 24. dezemBer rücKt näher, Kleine und grosse Kinder freuen sich auf das christKind. doch nicht in allen wohnungen steht ein geschmücKter tannenBaum, nicht üBerall sind fröhliche Kinderstimmen zu hören oder weht lecKerer plätzchenduft aus der Küche. Viele menschen – Vielleicht auch dein lieBer nachBar – VerBringen weihnachten ganz alleine. Vielleicht, weil sie Keine familie mehr haBen oder diese zu weit weg wohnt. doch in würzBurg muss Keiner am heiligen aBend einsam zuhause sitzen. dafür sorgt eine ganz Besondere weihnachtsfeier … ... denn seit 1965 wird jedes Jahr am 24. Dezember im Haus St. Lioba am Berliner Ring die Weihnachtsfeier für Alleinstehende veranstaltet. Die Idee dazu kam damals den Benediktinerinnen unter der Leitung von Schwester Stefana Falkenrich. Von 1964 bis 2007 leiteten die österreichischen Ordensschwestern das Ausbildungshaus für Mädchen am Berliner Ring. 2007 ging dieses dann in die Trägerschaft von „IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit“ über. Seit jeher wurde die Weihnachtsfeier in Kooperation mit der Würzburger Caritas veranstaltet. Jetzt aber im Detail … bESONdErE gäSTE Das Wichtigste bei einer Feier sind die Gäste – schließlich machen erst sie eine Feier erst zu etwas wirklich Besonderem. Eingeladen sind alleinstehende, einsame Menschen, unabhängig von Alter, Religion, finanzieller Lage oder gesellschaftlicher Stellung. Tatsächlich ist die Gemeinschaft, die dort jedes Jahr feiert, sehr gemischt. Eines verbindet an diesem Abend aber alle: Sie müssten diesen besonderen Abend – den „Heiligen Abend“ – sonst alleine verbringen.

für LEib uNd SEELE Der häufigste Grund, warum jedes Jahr so viele bei der Feier dabei sein möchten, ist wohl der Wunsch, mit anderen gemeinsam zu feiern. Zudem gibt es im Haus St. Lioba immer etwas für Leib und Seele sowie eine kleine Bescherung – die gehört ja schließlich zu Weihnachten. Seit vielen Jahren spendet die Metzgerei HeinHofmann Würstchen und die Bäckerei Gehrold Brötchen. Und auch an süßem Gebäck mangelt es nicht: Im Rahmen eines sozialen Projekts des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Würzburg e. V. beteiligen sich sogar engagierte Schülerinnen und Schüler der Zellerauer Mittelschule an den Vorbereitungen der Feier. In der Schulküche backen sie Plätzchen, die an Heilig Abend im Haus St. Lioba zusammen mit anderen kleinen Leckereien verschenkt werden. Für die geistige Nahrung und die feierliche Atmosphäre sorgt das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern – seit über zehn Jahren begleitet von den zwei Musikern Sebastian Henzl am Klavier und Norbert Engert auf der Trompete. Das ist aber noch nicht alles: Manche Gäste tragen Gedichte vor, erzählen Geschichten


MENSCHEN

oder leisten selbst einen musikalischen Beitrag. Natürlich darf auch die Weihnachtsbotschaft nicht fehlen. Diese wird traditionell vom Würzburger Weihbischof vorgelesen. Nur EiNmaL im jahr ... Es gibt mittlerweile sehr viele Gäste, die jedes Jahr aufs Neue zur Weihnachtsfeier kommen. Man glaubt es kaum, aber einige sehen sich wirklich nur einmal im Jahr am Heiligen Abend – und kommen gerade deshalb immer wieder. Wie zum Beispiel zwei Damen, die seit vielen Jahren jedes Mal extra eine Stunde früher da sind, nur um sich erzählen zu können, was über das Jahr hinweg passiert ist. Kein Wunder also, dass im Haus St. Lioba jedes Weihnachten eine richtig familiäre Atmosphäre herrscht. Viele kennen sich und freuen sich darauf, einen feierlichen Abend unter Gleichgesinnten zu verbringen. Die Tische werden liebevoll eingedeckt und der Saal mit Kerzen und Tannenzweigen geschmückt. Wie in den meisten Familien singt man Weihnachtslieder und verbringt bei

aNmELduNg für dEN KOmmENdEN hEiLigEN abENd iST

Punsch und Christstollen einen schönen Abend. „Zeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung sind die größten Geschenke, die wir

NOch biS frEiTag, 16.12.2016 uNTEr dEr TELEfONNummEr (0931) 38659-100 mögLich.

machen beziehungsweise erhalten können“, ist die Mitorganisatorin Maria S. überzeugt, und bedankt sich damit im Namen aller Anwesenden für die schönen Weihnachtsfeiern. Denn viele von ihnen können sich Weihnachten ohne diese Begegnung nicht

Der Caritasverband für Stadt und Landkreis Würzburg dankt allen, die diese Aktion durch eine Spende unterstützen.

mehr vorstellen.

Spendenkonto: LIGA Bank Würzburg, BIC: GENODEF1M05

Text: Katharina Kraus; Fotos: Caritasverband Für Stadt und Landkreis Würzburg

IBAN: DE38 7509 0300 0003 0011 05

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Menschen

Wenn der Berch ruft Nicola Thomas, auch Nicki genannt, hat es von Würzburg nach Erlangen gezogen. Wegen des Studiums natürlich. Was sie genau macht, und vor allem warum, erzählt sie Euch nachfolgend selbst … Würzburg, meine Heimat, meine Liebe und der Mittelpunkt meines Bachelorstudiums in Philosophie, Religion und Germanistik. Nach einer kurzen Panik, mein Herr Papa könnte Recht haben – und ich mit diesen „brotlosen Künsten“ auf der Straße landen, entschied ich mich: Das kann noch nicht alles sein, ein Master muss her. Am besten mit Praxisbezug, aber trotzdem mit Muse für mein geisteswissenschaftliches Gemüt. Und bitte nicht zu weit weg von Main, Wein und Freunden. Und ohne Mathe. So lockten sie mich von Würzburg weg nach Erlangen – schöne Stadt, ein Mango-Laden, Bergkirchweih, Bier – zum Master Medien-Ethik-Religion. „Irgendwas mit Medien“ also. Nun im Ernst. Nach wie vor werde ich schräg angeschaut, wenn ich sage, was ich studiere. Keiner kann sich etwas darunter vorstellen, doch eigentlich betrifft es uns alle jeden Tag, jede Stunde und auch gerade jetzt in diesem Moment. Nicht nur „irgendwas mit Medien“ TV, Netflix und Co., Facebook, Instagram, WhatsApp, Zeitschriften wie „Liebe Nachbarn“ – alles Medien, die uns unterhalten, informieren, beeinflussen oder gar lenken. Sie bestimmen unseren Lebensinhalt – und unser Leben bestimmt den ihren. Angeblich sind die Medien die vierte Gewalt in Deutschland. Gerade die öffentlich-rechtlichen Programme folgen dem gesetzlich geregelten Programmauftrag. Das bedeutet: Sie haben die Pflicht, neutral, informativ und flächendeckend zu arbeiten. Doch tun sie das wirklich? Keine Nachrichtensendung schafft es heutzutage ohne Kriegsbilder, keine Unterhaltungsshow ohne Nacktheit oder dreckige Witze auf Kosten anderer. Reine Pflicht zur Information und Unterhaltung – oder doch konsumorientierte Perversion? Genau hier setzt die Disziplin der Medienethik an. Medienmacher brauchen Spielregeln, Mediennutzer eine kritische Haltung dem gegenüber, was sie vorgesetzt bekommen. Wie viel Tod verträgt der Zuschauer? Wie viel Terror und Gewalt? Wie viel Sex? Wie viel Dummheit? Wir haben die Grenzen schon längst überschritten, denn egal wann wir einschalten, den oben genannten Themen begegnen wir tagtäglich in TV, Radio, im Print und im Netz. Und dann noch dieses Internet. Privatsphäre ade. Ich poste, also bin ich? Wo liegt hier die Schmerzgrenze der Selbstinszenierung? Wann rächt sich das Ganze?

Wir Studierenden des Masters Medien-Ethik-Religion kommen aus den verschiedensten Fachrichtungen: Management, Sozialpädagogik, Theologie, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Philosophie … Wir sind angehende Journalisten, Medienschaffende, PR-Leute oder Freidenker. Das bedeutet, dass wir das, was in den Medien geschieht, nicht verteufeln – im Gegenteil: Wir wollen nicht die Moralkeule schwingen. Im Master verbinden wir unsere praktische Ausbildung mit wissenschaftlicher Reflexion über die Medien. In unseren praxisorientierten Seminaren lernen wir die Grundlagen von Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit: Wir texten für Online und Print, filmen, machen Radiobeiträge. In den Fächern zur Medienethik lernen wir dann, über das Ganze nachzudenken und werden mit Handlungsnormen konfrontiert. Es geht darum, die Qualität der Medien zu wahren. Dass Qualität aber nichts mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern auch mit Spaß und Freiheit zu tun hat, ist uns durchaus bewusst. Zum Uni-Trott kommen noch Pflichtpraktika. Hierfür tobte ich mich im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und in der Lokalredaktion der Main-Post aus. Beides tolle Erfahrungen, bei denen ich viel lernen konnte. Und was ist nun mit dieser „Religion“? Den ganzen Spaß kann man zum Beispiel mit dem Schwerpunkt „Islam und Medien“ studieren – das mache ich. Warum? Der Blick in die Zeitung oder ins Internet verrät es: Maybrit Illner und Co. diskutieren immer noch über die drohende „Islamisierung Deutschlands“, PEGIDA und AfD schaffen es weiterhin auf die Titelseiten. Und dann noch „diese Flüchtlinge“, die uns angeblich


MENSCHEN

alles Mögliche wegnehmen und antun. Die Medienlandschaft ist voll von unangebrachten, verfälschten „Berichten“ über den Islam, Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund. Es wird Zeit, dass hier mal jemand aufräumt – und vor allem aufklärt. Genau da sehe ich meine Zukunft. Migration und Integration werden noch zwei länger andauernde Themen in Deutschland bleiben. Deshalb will ich in die Öffentlichkeitsarbeit der Flüchtlingshilfe oder in den Fachjournalismus. Aber auch jede gute Redaktion kann einen Journalisten vertragen, der ein Feingefühl für das Thema Flüchtlinge und Islam hat. Momentan bin ich ganz zuversichtlich, dass ich keine Taxifahrerin werde. Denn „irgendwas mit Medien“ ist gar nicht so banal und brotlos, wie man denkt. Text: Nicola Thomas; Fotos: Cosima Benker

aUTOrenInFO • NAME: Nicola Thomas, kurz Nicki • HERKUNFT: Würzburgerin beziehungsweise Günterslebenerin • ALTER: 24 Jahre • STUDIUM: Bachelor „Philosophie, Religion und Germanistik“ in Würzburg; seit 2015 Master an der FAU in Erlangen „Medien-Ethik-Religion“ mit Schwerpunkt „Islam und Medien". Mehr zum Master: http://www.medien-ethik-religion.de/


AUS WÜRZBURG IN DIE WELT

Urlaub mal anders

Die meisten Würzburger flüchten in ihrem Urlaub an die warmen Orte dieser Welt – Stichwort: Strandurlaub. Es gibt aber auch Leute, die das Abenteuer suchen und eher ungewöhnliche Plätze vorziehen. So auch René. Er hat sich in seinem Urlaub der Kälte gestellt und verbrachte diesen in Spitzbergen in der Arktis – bei richtig kalten Temperaturen. Liebe Nachbarn hat ihn interviewt.


AUS WÜRZBURG IN DIE WELT René, du hast deinen Urlaub in der Arktis verbracht – wieso? Der Bruder meiner Freundin ist „Arctic Nature Guide“ und bietet Erlebnistouren durch die Arktis an. Da er gerne auf Wasser kitet, hat er uns gefragt, ob wir nicht zusammen mit ihm Snow-Kiten in der Arktis ausprobieren möchten, mit dem Hintergrund, es dann eventuell in sein Angebot aufzunehmen. So waren wir letztendlich zu siebt bei diesem „Test“. Wie lange warst du dort? Ich war 12 Tage vor Ort. Einen Tag lang haben wir alles vorbereitet und dann waren wir zehn Tage auf Tour. Gab es Probleme – vor, während oder nach der Reise? Im Vorfeld gab es eher die Herausforderung „Packen“. Wir brauchten eine Lawinenausrüstung, die wir ausgeliehen haben, da diese sehr teuer ist. Neue Kleidung, also arktis-taugliche Klamotten, mussten wir ebenfalls besorgen. Das wirklich große Problem hatten wir dann in Berlin am Flughafen auf dem Weg nach Oslo. Unser Zusatzgepäck mit Skiern, Klamotten und allem Möglichen kam nie in Spitzbergen an. Die Airline hat dann pro Kopf 1.000 Euro Entschädigung gezahlt – und wir mussten alles neu kaufen oder leihen. Während der Reise gab es keine wirklichen Probleme. Nur drei weitere Reisende und ich hatten unsere Sonnenbrillen zu selten getragen und wurden die letzten drei Tage schneeblind. Bei mir war es an den letzten eineinhalb Tagen besonders schlimm – ich konnte fast nichts mehr sehen. Probleme hätte es auch mit Eisbären geben können. In der Arktis ist tagsüber und in der Nacht große Vorsicht geboten. Die Tiere sind sehr gefährlich und greifen auch ab und zu Menschen an. Uns ist das zum Glück nicht passiert – wobei ich schon gerne einen Eisbären aus der Ferne gesehen hätte. Was hat Dich bei der Reise am meisten beeindruckt? Die Aussicht. Wir sind mit einem Boot in die Wildnis gefahren. Das war mit das Beste. Zudem hat mich das Snow-Kiten über die riesigen Eisebenen beeindruckt. Sagenhaft. Wie habt ihr das in der Gruppe mit der Verpflegung geregelt? Wir haben vor Reiseantritt ausgemacht, dass jeder ein Gericht vorbereitet – meines war Gnocchi mit Pesto und Walnüssen. Zum Frühstück haben wir für 400 Euro Müsli gekauft und diese dann mit angerührtem Milchpulver gegessen. Zudem noch viel Suppe, Schokolade, Käse, Nüsse und Tro-

ckensalami für zwischendurch. Man kann sagen: Für eine Reise durch die Wildnis haben wir sehr gut gegessen. Hast du während der Reise etwas besonders vermisst? Nein, nicht wirklich. Ich hatte zwar mein iPhone dabei, um Fotos zu machen. Aber ich habe es so selten verwendet, dass der Akku zehn Tage gehalten hat. Man hätte auch gar keine Zeit gehabt, andauernd am Handy zu hängen. Was etwas gewöhnungsbedürftig war: Wenn man auf Toilette musste, galt es erstmal ein Loch zu graben – was natürlich Zeit braucht. Duschen konnten wir in den zehn Tagen natürlich auch nicht, bei den Temperaturen war das aber nicht weiter schlimm. Was hat die Reise gekostet? Knapp 4.000 Euro. Viel Geld. Aber ich empfehle jedem, der so eine Tour machen möchte, das zu investieren. Würdest du die Reise nochmal antreten? Unbedingt! Ich möchte auf jeden Fall nochmal nach Spitzbergen – und vielleicht eine Husky-Tour machen oder eine Eishöhle von innen sehen. Nächstes Jahr wandere ich erst einmal nach Sydney aus. Ich habe vor, dort etwa drei Jahre zu bleiben und dann über die Fidschi-Inseln nach Neuseeland zu reisen. Über Asien komme ich dann nach Deutschland zurück. Was kann Würzburg von der Arktis lernen? Die Leute vor Ort sind super entspannt. Jeder hilft hier jedem, obwohl man sich nicht wirklich kennt. Wir hatten zum Beispiel ein Problem mit dem Boot, dass uns abholen sollte – es war kaputt. Daraufhin hat sich ein Bekannter des Bruder meiner Freundin einfach darum gekümmert. Hast du Spitzbergen-Tipps für unsere Leser? Ich würde mehrere Angebote vergleichen und den Flug frühzeitig buchen – dann kann der richtig günstig sein, teilweise schon ab 350 Euro. Und ganz wichtig: Beim Sperrgepäck am Flughafen doppelt und dreifach nachhaken, damit dieses auf jeden Fall ankommt! Genügend Taschengeld ist natürlich auch sehr sinnvoll, weil es möglich ist, dass unerwartete Probleme aufkommen. Text: Matthias Fries; Bilder: René, Simon und Chris


BERUFUNG

körperliche Höchstleistung

und schwerelose Eleganz

Der Realität für eine kurze Zeit entkommen, in die Rolle einer anderen Person schlüpfen, Geschichten erzählen oder Emotionen ausdrücken, für die Worte nicht reichen – genau das liebt Mihael Belilov am meisten an seinem Beruf. Er ist professioneller Balletttänzer und gehört seit der Spielzeit 2015/16 zum Würzburger Ballettensemble des Mainfranken Theaters.


BERUFUNG früh übT Sich Ursprünglich kommt Mihael aus Varna in Bulgarien. Dort begann er schon früh seine erste Ausbildung zum Ballerino – im Alter von 12 Jahren: „Ich war schon als Kind sehr aktiv, energisch und fleißig. Meine damalige Klassenlehrerin hat mein musikalisches und tänzerisches Talent entdeckt. Am Anfang wusste ich gar nicht, dass ich Ballett lernen sollte. Es war eine Überraschung für mich”, erzählt der 21-Jährige. Eine noch größere Überraschung war jedoch, dass Ballett in kürzester Zeit zu seiner absoluten Leidenschaft wurde. Und so kam es, dass Mihael 2012 – nach ersten Erfolgen – an die Staatliche Ballettschule Berlin wechselte. ETwaS gaNZ bESONdErES Bis heute hat der Wahl-Würzburger jede Menge Auftritte absolviert. Wie viele es genau waren, weiß er schon gar nicht mehr: „Nach der 20. Aufführung hört man einfach auf zu zählen“, lacht er. Eines höre aber nie auf: Die Nervosität vor jedem Auftritt. „Ich bin meist aufgeregt, gleichzeitig aber auch unglaublich glücklich, dass ich wieder die Möglichkeit habe, auf der Bühne zu stehen.“ Und so empfindet Mihael jeden Moment auf der Bühne als einen ganz besonderen. Und sein persönliches Highlight? „Das war der Auftritt zum 25. Tag der Deutschen Einheit mit der Staatlichen Ballettschule Berlin. Einer der schönsten Momente meines Lebens”, erinnert er sich zurück. NichT Nur EiN „jOb“ Dass Ballett für Mihael mehr ist als nur sein Beruf, spürt man sofort. Seine Augen funkeln vor Begeisterung, wenn er über seine Erfahrungen und Erfolge erzählt. Voller Enthusiasmus beschreibt er die Schönheit und Magie, die er in jedem Ballettstück sieht. Was auf der Bühne fast schwerelos, sinnlich und federleicht aussieht, ist in Wirklichkeit aber körperliche Höchstleistung und purer Ehrgeiz. Vor den täglichen Proben findet für Mihael das 1,5-stündige Aufwärmtraining statt. Anschließend wird zweimal am Tag je drei Stunden am Stück geübt. Trotz des harten Trainings

und der körperlichen Anforderungen ist sich Mihael sicher: „Ballett ist kein Sport. Ballett ist Kunst. Wir sind Künstler, Tänzer und gleichzeitig Schauspieler. Wir sind kreativ, wir inszenieren Emotionen, geben Gefühlen einen künstlerischen Ausdruck.“ EiN maNN im baLLETT Und nun die Frage, die sicherlich vielen von Euch LIEBEN NACHBARN unter den Fingernägeln brennt: Wie kommt es eigentlich bei anderen an, wenn man als Mann Ballett tanzt? „Das hängt von der Kultur ab. In Deutschland begegnen die Menschen einem mit Respekt”, meint Mihael und erklärt, warum männliche Tänzer für ein Ballettstück essenziell sind: „Frauen können sich nicht gegenseitig heben oder ein Duett zusammen tanzen – ganz einfach.” diE SchwiErigSTE rOLLE Wer nun denkt, dass es Ballerinos nur im Duett mit Ballerinas gibt, der irrt. Und so erinnert sich Mihael an seine erste große Solo-Rolle nur zu gut: „Der Sultan in Scheherazade von Anna Vita war meine schwierigste Rolle. Der Sultan ist ein Mörder. Ich sehe mich jedoch eher als einen Prinzen und nicht als einen Killer. Anfangs hatte ich deshalb ein paar Schwierigkeiten mit dem Gesichtsausdruck.“ Aber nach drei Monaten hartem Training stand das Stück und Mihael beherrschte seine Rolle. „Das war eine echte Steigerung und eine riesige Entwicklung für mich. Diese Erfahrung werde ich nie vergessen”, betont er. Kurzum: Mihael hat bisher einiges erreicht. Unter anderem gewann er 2014 den dritten Preis beim Internationalen Baltischen Ballettwettbewerb in Riga. Stehenbleiben oder gar aufgeben kommt für ihn nicht in Frage: „Das Wichtigste ist es, Träume zu haben.“ Deshalb hat der 21-Jährige auch keinen anderen Ballerino als Vorbild, sondern nimmt sich all die Menschen zum Vorbild, die klare Ziele haben, ihren Träumen folgen und sich dadurch stets weiterentwickeln. Text: Meliz Kaya; Fotos: Matt Edmonson & Mihael Belilov

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WEiHNaCHTEN MAL ANDERS 1. wEihNachTEN iN dEN NiEdErLaNdEN … … unterscheidet sich Vom weihnachtsfest in anderen ländern. dort ist nämlich traditionell nicht heiligaBend, sondern der niKolaustag der wichtigste feiertag. während die niederländer am 24. dezemBer, dem „Kerstfest“, nur in die Kirche gehen und ein aBendliches festmahl geniessen, steigt am niKolausaBend, also am 5. dezemBer, das grosse fest – mit geschenKen und Jeder menge guter laune. Der Legende nach erreichen dann „Sinterklaas“, der heilige Nikolaus, und sein Knecht „Zwarte Piet“ die Niederlande. Dann herrscht große Aufregung – denn jeder weiß: Es gibt Geschenke. Das Besondere dabei: Jedem Päckchen, das Sinterklaas bringt, ist ein lustiges Gedicht beigelegt, das der Beschenkte vor dem Öffnen in der Familien-Runde vorlesen muss. Gute Laune ist garantiert! hOLLäNdiSchEr KErSTcaKE Während bei uns in Deutschland Plätzchen und Lebkuchen in der (Vor-) Weihnachtszeit gemampft werden, haben die Niederländer hier auch wieder etwas ganz Eigenes am Start. Ganz typisch für die holländische Weihnachtszeit ist der Kerstcake – hier kommt das Rezept: Für die Füllung des Kerstcakes zuerst die Rosinen und Korinthen waschen, dann trocknen und durch etwas Mehl rollen. Zudem die geraspelte Orangenschale sowie das in kleine Stücke geschnittene Zitronat zumischen. Anschließend den Teig anrühren (siehe Zutaten), die Füllung untermischen und in eine Form geben. Den Kuchenteig nun für 40 Minuten bei 170 Grad backen .Ist der Kerstcake abgekühlt, den Kuchen mit der Glasur aus Puderzucker, Eiweiß und Wasser bestreichen und anschließend mit der geraspelten Orangenschale, gezuckerten Früchten sowie silbernen Streuseln dekorieren. Zum Abschluss wird noch eine Weihnachtsfigur aufgesetzt. Text: Meike Schneiders

TEig 200 g mit Backpulver versetztes Mehl 150 g Butter 175 g Zucker 2 große Eier 75 ml Milch Messerspitze Salz

füLLuNg 75 g Korinthen 75 g Rosinen 50 g Zitronat ein bisschen geraspelte Orangenschale

Zum garNiErEN 150 g Puderzucker 1 Eiweiß geraspelte Orangenschale Rote gezuckerte Früchte silberne Streusel

Foto: VICUSCHKA / photocase.de

ZUTATEN


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2. wEihNachTEN iN fraNKEN auch Bei uns in franKen giBt es den ein oder anderen, teilweise schon fast Vergessenen, Brauch rund um das weihnachtsfest und die tage um neuJahr. meist handelt es sich daBei um Bräuche mit einem christlichen hintergrund. in manchen gegenden im spessart wird in den tagen Vor weihnachten zum Beispiel der Brauch Vom „herBergsweg der mutter gottes“ am leBen gehalten. frauen und Junge mädchen tragen eine muttergottesstatue Von haus zu haus. die statue „üBernachtet“ so Jeden tag Bei einer anderen familie und es soll quasi die herBergssuche Von maria und Josef dargestellt werden.

würZburgEr EiErmarZiPaN OdEr „SPriNgErLE“ Das Rezept hat tatsächlich nur dem Namen nach etwas mit Marzipan zu tun, denn seine Hauptbestandteile sind eigentlich Eier und Zucker. Deshalb auch der Name „Eierzucker“ oder „Springerle“, weil man den Teig mit sogenannten Springerlesformen aussticht. Die Eier und den Zucker schaumig schlagen, die Prise Hirschhornsalz hinzufügen. Nun das Mehl in die Eicreme sieben und vorsichtig unterheben. Die Masse dann auf ein bemehltes Brett geben und fingerdick ausrollen. Die Springerlesformen gut mit Mehl bestäuben und Formen ausstechen. Die Formen sollten dann auf einem gut gefetteten und mit Anis bestreuten Backblech noch circa 24 Stunden an einem warmen, trockenen Ort stehen. Dann im Backofen bei 150 Grad rund 30 Minuten schön hell ausbacken. Text: Katharina Kraus

Am 27. Dezember, dem Johannistag, wird in vielen Weingegenden der „Johannissegen“ gespendet. Winzer bringen eine Flasche ihres Weines zum Segnen in die Kirche. Dieser Wein wird später auf die Fässer mit Wein und Most verteilt, dass der Wein im neuen Jahr nicht ausgeht und jeder, der davon trinkt, von Krankheiten verschont bleibt. In manchen Gegenden kennt man auch den Brauch zum Schutz

ZUTATEN 3 Eier 250 g Puderzucker 250 g Mehl 1 Messerspitze Hirschhornsalz 1 Prise Anis

vor Unglück im Neuen Jahr zwischen den Jahren auf das Aufhängen von Bettwäsche zu verzichten. Wenn man allerdings Kraut an Neujahr kocht, geht einem im neuen Jahr das Geld nicht aus – klingt nach einem vielversprechenden Brauch!

WENN RUDOLPH DIE GESCHENKE BRINGT 3. wEihNachTEN iN dEN uSa zu weihnachten gehören in den usa Viele traditionen, die aus genauso Vielen ländern stammen wie ursprünglich die einwanderer. alles Beginnt mit dem thanKsgiVing day, denn der tag des erntedanKfestes läutet in den Vereinigten staaten offiziell die Vorweihnachtszeit ein. Von diesem tag an sind nicht nur in new yorK Bei den grossen einKaufshäusern wie Bloomingdales oder macy´s die schaufenster festlich deKoriert; im ganzen land schmücKen menschen ihre häuser mit zahlreichen lichterKetten und weihnachtlichen deKoartiKeln. Hierbei bricht in manchen Vorstädten geradezu ein Wettbewerb aus, welcher Nachbar die meisten Glühlampen verbaut oder den größeren Santa auf dem Dach stehen hat. Überdimensionale und in bunten Farben blinkende Zuckerstangen oder Rentiere zieren Vorgärten und Fassaden, wobei im Süden, wo auch im Dezember kein Schneefall zu erwarten ist, die Menschen mithilfe von Kunstschnee dem Traum einer weißen Weihnacht etwas auf die Sprünge helfen.


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In der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember beginnt dann das eigentliche Weihnachtsfest. Für Kinder ist es ein Brauch, am Abend des 24. die „Christmas-Stockings“ am Kamin zu befesti-

Als Willkommensdrink wird EggNOg ausgeschenkt, ein süsses alkoholhaltiges Getränk mit Ei und Whiskey. Das amerikanische Weihnachtsessen unterschiedet sich nicht sehr vom Thanksgiving-

gen, nachdem sie ihre Wünsche an Santa Claus geschickt haben. Denn eine Legende besagt, dass in der Nacht zum 25. Dezember der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten um die Dächer fliegt, durch die Kamine rutscht und die Geschenke verteilt. Der Schlitten wird hierbei vom rotnäsigen Rudolph und seinen Rentierkollegen Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner

Dinner. Meistens wird ebenfalls ein großer Truthahn-Braten verspeist, dieser gilt als besonders festlich. Das Rezept für den Familien-Truthahn wird oft als großes Küchengeheimnis nur innerhalb der Familie weitergegeben.

und Blitzen gezogen. Dieses berühmte Weihnachtsmärchen basiert auf der Geschichte „A Visit from St. Nicholas“ des US-Amerikaners Clement Clarke Moore aus dem Jahre 1837. Doch die eigentliche Geschichte von Rudolph und seinem Schlittengespann fand erst durch die Werbekampagne eines Kaufhauses vor fast 80 Jahren weite Verbreitung. Ein Zeichner kreierte in den 30er Jahren ein Kinderbuch für seine Tochter. Da seine Frau im Sterben lag und die Familie zu arm war, dem kleinen Mädchen ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen, schuf Bob May die Geschichte des kleinen Helden Rudolph. 1939 verkaufte May dann die Rechte des Kinderbuchs an die Kaufhauskette Montgomery Ward. Zehn Jahre später eroberte das Rentier durch den Weihnachtsohrwurm „Rudolph, the rednosed Reindeer“ (der übrigens ebenfalls von May stammt) endgültig die Herzen – national wie international. Zurück zum Weihnachtstag: Am 25. Dezember, noch vor dem Frühstück, heißt es dann endlich: Geschenke auspacken. Die größeren Geschenke liegen, wie in Deutschland auch, unter dem Weihnachtsbaum. Hinter diesem steckt ein weiterer schöner Brauch in der Vorweihnachtszeit, der „Christmas Tree Hunt“: Familie, Freunde und Bekannte fahren gemeinsam an einem vorweihnachtlichen Wochenende in die Berge oder aufs Land, um einen Weihnachtsbaum in freier Natur zu fällen. Zurück Zuhause setzt man sich gemütlich bei Cookies, warmen Getränken und leckerem Essen zusammen. Im weiteren Tagesverlauf des 25. Dezembers kommen dann oft Verwandte und Freunde zu Besuch.

Im Süden der USA feiert man häufig mit einem großem Feuerwerk. Dieser Brauch stammt noch aus der Zeit der ersten Siedler in Amerika, die auf diese Weise den weit entfernten Nachbarn symbolisch ihre Weihnachtsgrüße übermittelten und gleichzeitig böse Geister vertreiben wollten. Text: Sophia Scheder 280 g Mehl 1 TL Natron 1 TL Salz 250 g Butter (weich) 250 g Zucker 2 Eier 250 g Chocolate Chips

REZEPT COOKIES

ZubErEiTuNg • Den Backofen auf 190 Grad Umluft vorheizen. • Die Butter mit dem Zucker in einer Rührschüssel schaumig vermixen. • Die Eier hinzugeben und weitere drei Minuten rühren, bis die Masse cremig wird. • In einer separaten Schüssel das Mehl, Natron und Salz vermischen. Anschließend zur Buttermischung hinzugeben und mit einem Löffel unterheben, bis kein Mehl mehr zu sehen ist. Hierfür keinen Handmixer verwenden! Anschließend die Chocolate Chips unterheben. • Ein Backblech mit Backpapier auslegen und teelöffelgroße Teighäufchen auf das Backpapier geben. Circa 8 bis 9 Minuten backen. Die Kekse sind noch extrem weich, wenn man sie aus dem Backofen holt. Beim Abkühlen werden sie dann „fudgy“ und extreeem yummie.


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REZEPT EGGNOG (AB 18.) 6 Eigelb 500 ml Milch

Gute Prise Zimt

60 g Zucker

Gute Prise Muskat

Prise Salz

120 ml Rum, Whiskey

1 TL Vanilleextrakt oder

oder Brandy

Mark einer Vanilleschote

150 ml Sahne

ZubErEiTuNg • Die Eigelbe mit dem Zucker und dem Salz in einer Rührschüssel vermixen bis die Masse weißlich und dick wird. • Die Milch mit dem Zimt, Muskat und Vanilleextrakt der Eigelb-Zucker-Masse hinzugeben, vermixen und in einem kleinen Topf erhitzen (Wichtig: Nicht kochen). • Den Topf vom Herd nehmen und den Rum/Whiskey oder Brandy zusammen mit der Sahne unterrühren. • Zum Anrichten die Flüssigkeit in Tassen oder Gläser füllen und mit geschlagener Sahne garnieren. Mit Zimtpulver bestäuben – Fertig ist der Eggnog.

4. wEihNachTEN iN öSTErrEich als „zugezogene“ in franKen teile ich mit den lieBen nachBarn die weihnachtlichen Bräuche aus meiner heimat österreich – erKennt ihr Vielleicht parallelen zum fränKischen Brauchtum? Auch in Österreich gibt’s die Geschenke an Heiligabend, jedoch vom Christkind und nicht vom Weihnachtsmann. Beschrieben wird dieses liebliche Wesen häufig als Kind mit blonden Locken, Flügeln und Heiligenschein. Bei den meisten Familien klingelt gegen 18 Uhr das Glöckchen, das die Bescherung ankündigt. Davor oder danach wird gegessen, jedoch „nur“ ein einfaches Mahl, etwa (Brat)würstel. Die Weihnachtsgans gibt’s traditionell am 25. Dezember, dem 1. Weihnachtstag, an dem häufig im größeren Familienkreis gefeiert wird. Viele Familien gehen nach dem gemeinsamen Feiern am Heiligen Abend in die Christmette. Auch werden an Heiligabend häufig Weihnachtsgeschichten erzählt und man musiziert zusammen. Aus Österreich kommt übrigens das berühmteste Weihnachtslied der Welt: Stille Nacht wurde am Weihnachtsabend im Jahr 1818 zum ersten Mal in der St. Nikolaikirche in Oberndorf gespielt. Viele Bräuche und Traditionen bietet freilich der ganze Advent. So nennt sich der 4. Dezember Barbaratag. Frühmorgens schneidet man an diesem Tag einen Kirschbaumzweig vom Baum und stellt ihn in eine Vase. Blüht er an Heiligabend, so ist das ein Zeichen für Glück, Gesundheit und in manchen Regionen für eine bevorstehende Hochzeit. Am 06. Dezember ist der Nikolaus unterwegs, dabei hat er seinen Gehilfen, den Krampus. Während die braven Kinder vom Nikolaus Süßes bekommen, erhalten die unartigen Kinder vom Krampus, der traditionell eine Rute bei sich trägt, Saures.

Dass die Österreicher Meister im Bereich ihrer Mehlspeisen sind, ist nicht erst seit dem Hype um den Apfelstrudel bekannt. Im Advent werden Weihnachtskekserl gebacken – wie Vanillekipferl, Raunigel oder Kokosbusserl. Meinen Favoriten bekommt Ihr in aller Kürze im Rezept: Eisenbahner. Ihren Namen tragen sie, weil sie aussehen wie Eisenbahnschienen – aber probiert es doch einfach selbst!

REZEPT EISENBAHNER 300 g Mehl

1 Prise Salz

200 g Butter

2 Eiweiß

100 g Puderzucker

140 g Kristallzucker

1 Pk. Vanillezucker

140 g Nüsse gerieben

1 Ei

Zimt

2 Spritzer Zitronenaroma

ZubErEiTuNg Die ersten sieben Zutaten der oben aufgezählten Liste zu einem Mürbeteig vermischen und kneten und im Anschluss für etwa eine Stunde ins Kalte stellen. Den Teig ausrollen und in etwa 5 cm breite Streifen schneiden. Diese auf ein Backblech legen. Für die Makronenmasse Eiklar, Kristallzucker, Nüsse und Zimt über Wasserdampf schlagen und die Masse in zwei Streifen, jeweils am Rand der Teigstreifen, aufspritzen – so wie Eisenbahnschienen. Dann bei 200 Grad backen, bis die Makronenmasse eine schöne Farbe hat. Abkühlen lassen und mit der leicht erhitzten Johannisbeermarmelade die Zwischenräume füllen Text: Sabine Brummer Fotos: Dominik Ziegler & Pascal Höfig


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5.Weihnachten AUF TÜRKISCH Vorneweg: Eigentlich gibt es für uns kein Weihnachtsfest. Meine Eltern kommen ursprünglich aus der Türkei. Sprich: Ich wurde muslimisch erzogen und der Islam feiert die Geburt Jesu Christi nicht. Die Betonung im ersten Satz liegt aber glücklicherweise auf „eigentlich“. Denn egal, welchen Glauben man hat: lebt man in Deutschland, gehört Weihnachten einfach dazu!

Geflügelspezialist ist, bekommen wir unsere Weihnachtsgans von einem Bauernhof in der Rhön. Man könnte fast meinen, bei uns Türken geht es eigentlich ziemlich deutsch zu. Doch da muss ich meine LIEBEN NACHBARN an dieser Stelle etwas enttäuschen: Unsere Weihnachtsgans wird nämlich nicht bei uns zu Hause gebacken, sondern beim Bäcker. „Beim Bäcker?“ – fragt Ihr Euch jetzt sicherlich. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wer auf diese Idee gekommen ist, aber wir bringen unsere Gans tatsächlich zur Bäckerei Gehrold. Dort kommt sie, nachdem alle Brötchen gebacken wurden, in einen der Öfen und schmort einige Stunden vor sich hin. Schon als ich klein war, war das un-

Damit meine ich nicht nur die zauberhafte Stimmung, die wäh-

sere Weihnachtstradition. Ist die Gans dann fertig, versammeln wir uns abwechselnd bei uns oder bei meiner Tante, futtern le-

rend der Adventszeit in Würzburg herrscht, sondern auch die Vorfreude auf Heiligabend. Geschenke gibt es bei uns zwar nur

ckeres Essen und verbringen zusammen einen schönen Abend. Ach ja: Weihnachten hat in der Türkei übrigens einen ganz be-

selten, dafür wird jedes Jahr am 24. Dezember ein richtiges Festmahl aufgetischt. Der Hauptgang: Weihnachtsgans mit

sonders schönen Namen und heißt „Noel“.

Kartoffelknödel und Rotkraut. Da mein Onkel selbsternannter

Text: Meliz Kaya


JoDELDIPLoM

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berufung

Anneke 2. von links und ihr Team

Vom Main zur Weltmeisterschaft Mal ehrlich: Viele Würzburger haben sich mit dem Thema Rudern höchstwahrscheinlich noch nie wirklich auseinandergesetzt. Wir von Liebe Nachbarn dachten uns deshalb: Es ist Zeit, dies zu ändern. Deshalb haben wir Anneke und Joachim, zwei junge Ruderer des akademischen Rudervereins Würzburg, eingeladen und ihnen ein paar Fragen zum Thema Rudern gestellt. Und los geht’s! Wann habt ihr mit dem Rudern angefangen und wie kam es dazu? Anneke: Ich bin das allererste Mal 2009 im Ostertrainingslager des akademischen Rudervereins gerudert. In der fünften Klasse kamen Leute des Vereins zu uns in die Schule und haben für das Trainingslager geworben. Ein paar Freunde von mir sind auch mit ins Lager gekommen – ich war allerdings die einzige, die danach weitergemacht hat. Joachim: 2005 – in der sechsten Klasse wurde bei der Einführung des Schulruderns ein Ruderergometer mit in die Schule gebracht. Dieses durfte jeder einmal ausprobieren. Da wurde mein Interesse geweckt und ich bin zum Schulrudern gegangen.

gut einteilen. Ich gehe meistens früh Rudern, dann erledige ich mein Studentenpensum, um danach nochmal zum Rudern, Joggen, Radfahren oder Krafttraining zu können. Anneke: Da ich im Sommer Abitur gemacht habe, war es bei mir in letzter Zeit relativ stressig. Meistens Lernen und Rudern im Wechsel. Zudem sind wir oft nach Erlangen gefahren, weil wir dort Training hatten. Ich habe also zusätzlich viel Zeit auf der Autobahn verbracht.

Ab wann wusstest ihr, dass ihr das leistungsmäSSig machen möchtet? Anneke: Beim Übergang zwischen Kindermannschaft und Junioren. Mit 14 Jahren kommt man zu den Junioren B. Hier wird das Training angezogen und man ist so gut wie jeden Tag im Ruderclub. Das Ziel in dieser Altersklasse ist die Deutsche Meisterschaft. Joachim: Mit etwa 15 Jahren. Dann beginnt mit dem täglichen Training der Einstieg in die Junioren-B-Gruppe.

Wie ist euer Plan für die Zukunft? Anneke: Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich weiter rudere oder nicht. Das entscheide ich nach einem dreimonatigen Aufenthalt in Südafrika. Demnach lege ich gerade eine Trainingspause ein. Mein Plan ist es zudem, im Wintersemester 2017 ins Studentenleben zu starten. Joachim: Ich möchte auf jeden Fall weiter machen. Ich bin dieses Jahr noch in der Ü-23-Klasse gestartet, nächstes Jahr komme ich dann in die offene Klasse, da habe ich wohl auch ganz gute Chancen, bei der WM starten zu können. Ansonsten schreibe ich momentan meine Bachelorarbeit. Im Anschluss hänge ich dann noch meinen Master in Informatik dran.

Wie sieht euer Tagesablauf aus? Joachim: Ich studiere momentan und kann mir dadurch die Zeit

Joachim, du bist im Deutschen Kader, wie kommt man da rein? Joachim: Zum einen wird selektiert. Zum an-


berufung

deren muss man bei der WM gefahren sein – dann kommt man auf jeden Fall in den Deutschen Kader. Es gibt aber auch Schlupflöcher, wenn man beispielsweise gute Werte auf dem Ergometer und im Wasser hat. Was macht ihr, wenn ihr nicht gerade rudert? Joachim: Zum einen haben wir neben dem Rudern an sich noch alternatives Training. Zum anderen gehe ich gerne Mountainbiken oder Squash spielen – generell bleibt neben dem Rudern, Uni und Sport wenig Zeit für andere Aktivitäten. Anneke: Ich habe nach dem Abi relativ viel Zeit zur Verfügung. Deshalb besuche ich oft Freunde, die ich während der Saison nicht sehen konnte, und arbeite zudem im Sir Quickly in der Innenstadt.

Joachim: In Villach in Österreich ist ein sehr schöner See. Um

Ist Rudern ein teurer Sport? Joachim: Sicherlich über-

dem Kiesweg – wegen der vielen Strudel – ein nicht besonders schöner Streckenabschnitt ist.

nimmt der Verein vieles – hier kommt es aber immer darauf an, wie viel Geld dieser überhaupt zur Verfügung hat. Bei uns stellt der Verein die Boote. Jeder braucht schließlich seinen Einer, den er alleine fahren kann. Hier liegt der Kostenpunkt bei etwa 10.000 Euro. Zusätzlich fahren wir oft nach München ins Lager. Das kostet dann pro Nacht 40 Euro. Die wenigsten Privatpersonen

mich Anneke anzuschließen: In Würzburg haben wir keinen wirklichen Lieblingsplatz zum Rudern, zumal zwischen Neubert und

Was waren deine persönlich gröSSten Erfolge? Anneke: Bei der Europameisterschaft haben wir im Doppel-Vierer gewonnen. Danach wollten wir natürlich auch auf der WM erfolgreich mitfahren. Hier hat es allerdings leider wegen des

können sich das ohne einen Verein leisten.

Bruchs eines Skulls leider nicht für das WM-Treppchen gereicht. Joachim: Dieses Jahr war das erfolgreichste für mich. Ich durfte

Hast du dir beim Rudern schon mal Verletzungen

zur WM fahren. Und bei der deutschen Meisterschaft haben wir den amtierenden Weltmeister im Doppel-Zweier geschlagen.

zugezogen? Anneke: Nicht wirklich. Ab und zu zwickt es mal in der Schulter oder im Knie, aber das wird dann vom Physiotherapeuten behandelt. Man muss aber sagen, dass es viele gibt, die in jungen Jahren, also so zwischen 17 und 18 Jahren, einen Bandscheibenvorfall haben. Dass war dann ein bisschen zu viel Training. Wo sind eure Lieblingsplätze zum Rudern? Anneke: In Würzburg haben wir nicht viele Möglichkeiten, da wir zwischen den Schleusen in Randersacker und Würzburg „eingesperrt“sind. Da wir meistens zwischen 20 und 25 Kilometer fahren, müssen wir die Strecke auch komplett ausnutzen. In dieser Saison ruderte ich fast nur in Erlangen auf dem Kanal, aber eine wirkliche Lieblingsstelle habe ich nicht. Wobei der Lago di Varese in Italien sehr schön ist.

Wenn ihr mit eurer Rudermannschaft unterwegs seid, was vermisst ihr dann an Würzburg? Joachim: Der Rückhalt im Ruderverein ist das Schönste. Man ist täglich dort, lernt dadurch viele Freunde kennen und fühlt sich wie zu Hause. Anneke: Dadurch, dass wir viel in Großstädten unterwegs waren, habe ich die kurzen Strecken in Würzburg sehr zu schätzen gelernt. Ich brauche von mir zu Hause in die Stadt nur knapp fünf Minuten – aber auch nur fünf Minuten aus Würzburg raus.

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Text: Matthias Fries Fotos: Anneke Mau


BERUFUNG

REINE FRAUENSACHE? FEHlaNZEigE poledance ist nur etwas für frauen – und männer Kommen damit ausschliesslich in Berührung, wenn sie daBei zuschauen? falsch gedacht! auch männer wagen sich an die stange. und lassen daBei teilweise sogar frauen alt aussehen. so wie andreas. er ist leidenschaftlicher stangentänzer und Beweist, dass poledance ganz und gar nicht Bedeutet, ein Bisschen um die stange zu wacKeln und daBei hüBsch auszusehen. poledance ist Knallharter sport, Bei dem Blaue flecKen, lieBeVoll „pole Kisses“ genannt, auf der tagesordnung stehen. andreas hat lieBe nachBarn im interView mehr daVon erzählt.

aNdrEaS, du biST EiN maNN uNd machST POLEdaNcE. wiE Kam ES daZu? Ich bin über eine ehemalige Schulkameradin dazu gekommen. Damals saß ich neben ihr in der Schule und irgendwann erzählte sie mir, dass sie schon seit vielen Jahren Poledance macht. Da ich schon sehr lange im kommerziellen Bereich tanze, war ich sofort daran interessiert, in diesen neuen tänzerischen und akrobatischen Bereich einzusteigen. wiE LaNgE machST du jETZT SchON POLEdaNcE? Circa zweieinhalb Jahre. Wo HaST Du DIcH DaS ErSTE MaL bEIM PoLEDaNcE auSProbIErT? Zu Hause bei meiner Klassenkameradin – mit ihr als meinem persönlichen Coach. Wir trafen uns anfangs regelmäßig einmal die Woche – und sie versuchte mich stets bis ans Limit zu pushen. Ich war schon nach der ersten Polestunde Feuer und Flamme und habe youTube-Videos und -Tutorials geradezu verschlungen. Poledance ist seither wie eine Sucht für mich. HaTTEST Du ScHoN auFTrITTE oDEr HaST Sogar auF MEISTErScHaFTEN gETaNzT? Auftritte hatte ich bis jetzt erst wenige – aber sie zählen zu den schönsten Momenten beim Poledance. Die wochenlangen Vorbereitungen und Trainingsstunden, die Wahl der passenden Musik und natürlich das Adrenalin, das man im Körper spürt, kurz bevor es losgeht. Ich liebe es! Auf Meisterschaften bin ich noch nicht gewesen, habe aber vor, dies in Angriff zu nehmen. IST PoLEDaNcE Für DIcH Nur EIN HobbY oDEr KÖNNTEST Du DIr aucH VorSTELLEN, DaMIT MaL DEIN gELD zu VErDIENEN? Momentan ist es eher ein Hobby für mich, aber ich könnte mir

durchaus auch vorstellen, davon zu leben. Mal sehen, wie es sich in Zukunft so weiterentwickelt. WaS MacHST Du NEbEN DEM PoLEDaNcE SoNST NocH? Zurzeit bin ich im letzten Jahr einer Ausbildung zum Kinderpfleger. Danach habe ich vor, auf der BOS mein Abitur nachzuholen. Was dann kommt, entscheide ich spontan. In meiner Freizeit mache ich neben dem Poledance noch viel Sport. Ansonsten bin ich oft mit Freunden unterwegs und versuche, so oft es geht, Reisen und Ausflüge zu unternehmen. PoLEDaNcE IST SEHr aNSTrENgEND: WIE HÄLTST Du DIcH FIT? In der Tat, das ist es. Wobei nicht nur Stärke, sondern auch Durchhaltevermögen und Schmerzresistenz gefragt sind, da einige Figuren ziemlich an der Haut reiben und diese schon in Mitleidenschaft ziehen. Sprich: Blaue Flecken sind vorprogrammiert. Zudem sind beim Poledance Flexibilität und Kraft gefragt. Viele der fortgeschrittenen Figuren benötigen eines von beiden, wenn nicht sogar die Kombination. Um mich darin weiterzuentwickeln, betreibe ich neben dem Poledanceing noch Calisthenics und Tanztraining. Calisthenics ist eine Sportart, bei der nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird. Mir hilft dieses Training sehr zum Erlernen neuer Figuren an der Stange. Durch Klimmzüge, Dips und das Erlernen von Bodyweight-Tricks wie Handstand, Hangwaage und der Planche steigern sich meine Maximalkraft, meine Körperspannung und meine Koordination enorm. Viele dieser Tricks ähneln den Poledance-Figuren oder schaffen zumindest eine solide Basis dafür. Zudem dehne ich mich zu Hause so oft wie möglich, um den anspruchsvollen Figuren gerecht zu werden.


BERUFUNG WIE oFT TraINIErST Du Pro WocHE? Zurzeit trainiere ich einmal die Woche. Wenn ein Auftritt bevorsteht, erhöhe ich das Pensum. HaST Du zu HauSE aucH EINE STaNgE? Ja! Die habe ich mir gegönnt, nachdem ich die Grundübungen sicher beherrschte und mich bereit fühlte, selbstständig an neuen Figuren zu arbeiten. Sie steht in meinem Zimmer. Sogar mein Bettgestell musste daran glauben, damit ich genug Platz zum Tanzen habe. IST PoLEDaNcE EIN TEurES HobbY? Meine Stange hat knapp 300 Euro gekostet. In diesem Bereich sollte man sich auch auf jeden Fall bewegen, um die größtmögliche Sicherheit garantieren zu können. Natürlich kann man sich auch in einem Polestudio anmelden und einen monatlichen Beitrag bezahlen, um die Figuren unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers gezeigt zu bekommen. Oder man macht beides – so wie ich – und kann dann die im Kurs gelernten Figuren zu Hause üben. WIE TraINIErST Du? Größtenteils trainiere ich allein zu Hause. Ich versuche aber einmal pro Woche im freien Training des Würzburger Polestudios „Vertical“ zu üben. Dort eröffnen sich aufgrund der Raumhöhe ganze neue Dimensionen, die gewisse Poledance-Figuren überhaupt erst möglich machen. Wer sich überlegt, mit dem Poledance anzufangen, dem kann ich dieses Studio nur empfehlen. Ein schönes Studio mit herzlichen Trainerinnen. An all die Männer aus Würzburg, die sich schon immer einmal an der Stange probieren wollten, sich aufgrund des Damenüberschusses bisher nicht getraut haben: Hier ist „Mann“ nicht allein. Text: Matthias Fries; Fotos: Pascal Höfig

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Fotos Dominik Ziegler & Pascal Höfig


BERUFUNG

Meike from the Blog Hallo zusammen, mein Name ist Meike und ich wohne ganz nach dem Motto „17 Jahr, blondes Haar“ in Kitzingen. Seit 2014 schreibe ich auf meinem kleinen, feinen Buchblog „Meikes Salon“. Während der Blog die erste Zeit so vor sich hintröpfelte, hänge ich mich seit diesem Jahr so richtig rein. Mein Faible dabei: Bücher der Genres Fantasy und New Adult. Ach ja, natürlich bin ich auch als @buechersalon auf Instagram aktiv. Ausland, Praktikum & Lesen Neben dem Lesen und Schreiben für meinem Blog absolviere ich momentan ein Praktikum bei Würzburg erleben. Davor habe ich Abitur gemacht und war zwei Monate lang in Spanien – als Au- Pair bei zwei zuckersüßen Mädchen. Im Januar geht es dann wieder weg und zwar für ein halbes Jahr nach England. Wo ich eines Tages mal arbeiten möchte? Ganz klar, in einem Buch-Verlag. Denn was gibt es Schöneres, als das Hobby zum Beruf zu machen? Bücher nicht immer geliebt In der heutigen Zeit ist das Lesen als Hobby (leider) nicht mehr besonders verbreitet. Die meisten antworten nur, sie hätten „früher“ einmal viel gelesen. Bei mir war das eher andersrum – als Kind mochte ich Lesen nicht besonders. Mit 14 fing es dann an – der liebe Harry Potter brachte damals den Stein ins Rollen. Um die Übersicht über die gelesenen Bücher zu bewahren, habe ich vor zwei Jahren meinen Buchblog "Meikes Salon" gestartet. Heute bin ich im Besitz von mehr als 170 Büchern, die mein 10 Quadratmeter großes Zimmer fast zum Platzen bringen. Auf Instagram habe ich eine kleine, aber feine Community, mit der ich mich gerne über Bücher austausche. Und auch meine Rezensionen werden viel gelesen. Außerdem habe ich seit meinem Blogstart viele tolle Freunde getroffen, die genau so buchverrückt sind wie ich. Text + Foto: Meike Schneiders

Inspiration

Meike ist eine Hobby-Bloggerin aus der Nähe von Würzburg. In diesem Beitrag stellt sie ihr Hobby vor und verrät, warum man bei Bloggern nicht immer nur an Mode und Lifestyle denken darf.

„Zurück ins Leben geliebt“ von Coolen Hoover – ein bewegendes „New Adult“-Buch, das berührt und fesselt. „Throne of Glass“ von Sarah J. Maas – eine wahnsinnige Fantasywelt mit einer starken Protagonistin. „Das ist alles mein Leben“ von Stephen Chbosky – ein Briefroman über die Highschool und das Älterwerden „Die Luna Chroniken“ von Marissa Meyer – eine grandiose Mischung aus Märchen, Romantik und Science Fiction mit vier umwerfenden Heldinnen. „Helden des Olymp“ von Rick Riordan – griechische Götter, alte Sagen und ganz viel Witz in einem.


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VOM LEBEN

Äng ste Anr ufe

A nonymit ä t Es gibt viele Menschen, die verzweifelt, einsam oder traurig sind – ein Telefongespräch mit jemandem, der zuhört, kann da oft ein kleines Wunder bewirken. Dafür ist die TelefonSeelsorge da. Sie ist das ganze Jahr über – auch an Weihnachten und Neujahr – eine groSSe Stütze für viele Menschen. Wir haben mit Ruth Belzner, seit 20 Jahren Leiterin der TelefonSeelsorge in Würzburg, gesprochen. In Liebe Nachbarn erzählt sie von den Herausforderungen, die die Arbeit als "Telefonseelsorger" mit sich bringt. Wie viele Anrufe bekommt die TelefonSeelsorge im Schnitt pro Tag? Ruth Belzner: Im Schnitt klingelt das Telefon 53 Mal täglich – davon kommt es in 38 Fällen zu einem Seelsorgegespräch mit durchschnittlich etwa 22 Minuten Dauer. Die anderen Anrufe sind Aufleger oder Anliegen, für die wir uns nicht zuständig sehen. Bekommen Sie zu den Weihnachtsfeiertagen vermehrt Anrufe? Wenn ja, woran könnte das liegen? Nein, die Zahl der Anrufe steigt in diesen Tagen nicht. Das liegt zum einen vermutlich daran, dass unsere Auslastung ein Mehr ohnehin kaum zulässt. Zum anderen sind Menschen, die an diesen Tagen wegen Einsamkeit anrufen, auch an den anderen Tagen des Jahres einsam und rufen deshalb die TelefonSeelsorge an. Und diejenigen, für die Weihnachten mit Konflikten und enttäuschten Erwartungen verbunden ist, sprechen eher vorher über ihre Befürchtungen oder hinterher über ihre Enttäuschungen. Was sind Themen und Probleme, mit denen die Mitarbeiter der TelefonSeelsorge besonders oft konfrontiert werden? Körperliches Befinden, familiäre Beziehungen depressive Stimmung, Ängste und Einsamkeit sind die am häufigsten erfassten Themen. Und sie werden oft im Kontext einer psychischen Erkrankung besprochen. Insgesamt bekommen wir es mit allem zu tun, was Menschen das Leben schwer machen kann und ab und zu auch mit dem, was jemanden freut.

Was war der schlimmste Anruf, mit dem Sie oder einer Ihrer Mitarbeiter je konfrontiert wurden? Die Frage kann ich für meine Mitarbeiter nicht beantworten. Ich spreche zwar immer wieder mal mit dem einen oder anderen ihnen über ein „schlimmes“ Gespräch, aber ich kann da keine Rangliste aufstellen – auch nicht für die Gespräche, die ich selber geführt habe. Als gemeinsamen Nenner könnte man vielleicht sagen: Dass man an einer für den Anrufenden schlimmen Situation nichts verändern kann, zu sehen, dass er selber nichts verändern wird und auszuhalten, dass es darin keinen einfachen Trost gibt – das fällt niemandem von uns leicht. Welche Qualifikationen muss ein Mitarbeiter mitbringen – oder kann jeder bei der TelefonSeelsorge ARBEITEN? Es kann tatsächlich nicht jeder bei der TelefonSeelsorge mitarbeiten. Entscheidend ist aber nicht, welchen Bildungsabschluss jemand mitbringt oder welchen Beruf man gelernt hat. Es geht um persönliche Qualitäten und Potenziale: Mitarbeitende brauchen sowohl Einfühlungsvermögen als auch inneren Abstand. Sie benötigen Geduld, gleichzeitig Struktur und Klarheit sowie einiges an psychosozialem Grundwissen – und dennoch einen offenen, nicht diagnostizierenden Blick auf den anderen Menschen. Wichtig ist weiterhin eine zuversichtliche Haltung zum Leben, Verständnis für die Hilf- und Hoffnungslosigkeit von Anrufenden, Interesse an anderen Menschen, ein feines Gespür für die Grenze zur indiskreten Neugier, eine sehr reflektierte Gesprächsführung und auch die Unbekümmertheit, einfach


VOM LEBEN

nur den eigenen Impulsen zu folgen. Ich könnte noch so manches aufzählen, grundsätzlich wichtig ist aber: Bei der Arbeit in der TelefonSeelsorge bewegt man sich in einem sehr spannenden und spannungsreichen Umfeld. Vieles lässt sich in der Ausbildung, in Fortbildungen und Supervisionen schulen und festigen, aber Voraussetzung ist, dass Menschen die Fähigkeit, sich in einem solchem spannungsreichen Feld zu bewegen, grundsätzlich mitbringen. Haben Sie schon einmal jemanden, mit dem Sie telefoniert haben, persönlich getroffen? Nein, nie. Für die ehrenamtlich Mitarbeitenden ist es eine zentrale Regel, dass der Kontakt nur per Telefon, nur über die Nummer der TelefonSeelsorge und anonym stattfindet. Als Leiterin könnte ich den Anrufenden prinzipiell Termine für persönliche Gespräche anbieten. Aber hier in Würzburg gibt es mit dem Krisendienst und dem Gesprächsladen zwei absolut niedrigschwellige Anlaufstellen für persönliche Beratung und Krisenhilfe, darauf können wir Anrufende gut verweisen. Wie schafft man es, Mitgefühl zu zeigen, sich aber selbst nicht von den Problemen der Menschen herunterziehen zu lassen? Vorneweg: Es kann auch erfahrenen Telefonseelsorgern passieren, dass sie im Sog der Verzweiflung eines anderen Menschen selbst ins Trudeln geraten. Dann ist es wichtig, hinterher in einem Gespräch mit Kollegen oder mit uns Hauptamtlichen wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Eine Supervision kann helfen, in diesem Spannungsfeld zwischen Mitfühlen und Trennung, zwischen eigenen und den Problemen anderer Menschen gut klarzukommen.

Sind Sie ausschlieSSlich dafür da, den Anrufern Rat zu geben oder leiten Sie auch weitere Schritte ein – zum Beispiel die Verständigung der Polizei? Ich würde sagen, wir sind gar nicht mal in erster Linie dazu da, Anrufenden Rat zu geben. Es geht viel mehr darum, aufmerksam hinzuhören und die Anrufenden auf der Suche nach eigenen Ideen zu begleiten. Die TelefonSeelsorge kann und wird von sich aus nur das tun, was Anrufende ihr direkt ermöglichen – wie zum Beispiel die Rettungsleitstelle alarmieren, wenn diese uns mitteilen, wo sie gerade sind. Gerade die Tatsache, dass Menschen die Kontrolle darüber behalten, was geschieht, ermöglicht es ihnen, auch sehr schwierige, alarmierende Situationen offen zum Thema zu machen. Text: Katharina Kraus

Die TelefonSeelsorge Anonym, kompetent, rund um die Uhr, zudem gebührenfrei: Die Stelle in Würzburg gibt es seit gut 44 Jahren, sie ist eine von 105 Stellen in Deutschland. 100 ehrenamtliche Telefonseelsorger/innen arbeiten dort derzeit. Wer Interesse an der Ausbildung und Mitarbeit hat, kann sich gerne an das Büro wenden. Rund um die Uhr und kostenlos unter der 0800-1110111 und 0800-1110222 erreichbar. Das bundesweite Kinder- und Jugendtelefon ist unter der 0800-1110333 zu erreichen.

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Musical fieber

On Stage

BERUFUNG

Der groSSe Traum vom Musical. Das dachten sich auch Burcu und Terry – zwei leidenschaftliche Tänzer aus Kitzingen – und machten sich deshalb auf den Weg nach Norwegen in die Stadt Stavanger. Innerhalb kürzester Zeit wurde geplant, gepackt und dann aufgebrochen. Obwohl beide auf dem tänzerischen Gebiet schon sehr viele Erfahrungen gesammelt hatten und auch in einer Würzburger Tanzschule unterrichten, war ein Musical bisher Neuland für die beiden. In dem kalten Land mit wenig Sonnenlicht entstand schlieSSlich in kürzester Zeit das Musical „Mysteriet på Stavangeren“. Ihr beide habt bei einem Musical in Norwegen mitgewirkt. Wie kam es dazu? Burcu: Ich habe Valentina Reyes, die Initiatorin des Musicals, letztes Jahr im Januar in Frankfurt bei ihrem Workshop kennengelernt. Wir sind direkt sehr gut miteinander klargekommen. Auf einer Grillparty einer Freundin, auf der wir beide eingeladen waren, erzählte sie mir dann von ihrer Idee. Daraufhin kam dann auch die Anfrage ihrerseits. Terry: Die Produzentin habe ich durch Burcu kennengelernt. Wir verstanden uns gut und sie erzählte uns von ihrer Idee. Nach ein paar Monaten schrieb sie mich an und fragte, ob ich Interesse hätte, ihr dabei zu helfen, ihren Traum zu verwirklichen – und so wurde auch ich Teil des Musicals. Wie kann man sich das Musical vorstellen? Burcu: Bei dem Musical handelt es sich eigentlich um eine Kabarett-Show. Das Stück wird hauptsächlich von Tanz dominiert, aber natürlich wird auch ein bisschen geschauspielert. Prinzipiell geht

es darum, dass der Besitzer eines Burlesque-Theaters während einer abendlichen Show auf der Bühne ermordet wird. Das ganze passiert bei einem Zaubertrick, „Bullet Catch“ genannt. Die Story wird dann zwei Tage zurückgedreht, um die Geschehnisse vor dem Mord zu beleuchten und den Täter zu identifizieren. Terry: Wir Tänzer versuchen dabei durch die Choreographie in Kombination mit der Musikauswahl eine gewisse Atmosphäre zu schaffen und die jeweilige Situation für das Publikum greifbar zu machen. Wie lang tanzt ihr beide schon? Wie bildet ihr euch weiter? Und wie haltet ihr euch fit? Burcu: Ich tanze seit meinem 14. Lebensjahr – inzwischen also circa zehn Jahre. Um mich weiterzuentwickeln, gehe ich oft auf Workshops und trainiere viel für mich. Terry: Ich tanze auch seit etwa 10 Jahren und bilde mich durch Workshops internationaler Choreographen weiter. Nebenbei betreibe ich noch ein bisschen anderen Sport.


BERUFUNG

Wie lange wart ihr in Norwegen? Burcu: Wir waren zweimal in Norwegen. Im Februar waren wir einen ganzen Monat dort und jetzt im November circa zwei Wochen. Wie habt ihr es mit dem Geld geregelt – oder habt ihr dort etwas verdient? Terry: Der Flug wurde bezahlt. Untergekommen sind wir bei den ansässigen Tänzern – und was zusätzlich noch an Gage herausspringt, hängt vom Ticketverkauf ab.

Was kann Würzburg von Norwegen lernen?

Wie lang habt ihr für das Musical geprobt?

Burcu: Norwegen ist bisher das ruhigste Land, in dem ich je war. Jeder lacht, keiner ist gestresst. In der Luft liegt eine spürbar po-

Burcu: Bei unserem ersten Besuch im Februar haben wir die Choreographien und Aufstellungen innerhalb einer Woche gelernt.

sitive Energie, die jeden ansteckt. Einziges Manko: Norwegen ist sehr teuer!

Kurzum: Unser Stundenplan war sehr straff. Zwölf Stunden Training pro Tag waren angesagt. Die zweite Woche haben wir dann

Terry: Ich bin der Meinung, nicht nur Würzburg kann von Nor-

auf der Bühne trainiert und hatten Schauspielunterricht. Dann

wegen lernen, sondern ganz Deutschland. Wir sollten uns selbst nicht zu arg stressen. In Norwegen haben sicherlich auch viele ei-

ging es schon los: Wir traten das allererste Mal mit der Show vor Publikum auf. Im November haben wir eine Woche noch einmal

nen anstrengenden Job, trotzdem strahlt dort jeder eine gewisse Gelassenheit und Zufriedenheit aus – und das, obwohl Norwegen

die Show geprobt und sind dann mit dem Musical durch Norwegen getourt.

ein Land mit wenig Tageslicht ist. Wenn ihr noch einmal die Wahl hättet, würdet ihr

Könntet ihr euch vorstellen, das beruflich zu machen – als Musicaldarsteller, Backgroundtänzer – oder generell in der Tänzerszene zu arbeiten? Burcu: Ja, das wäre wohl mein Traum! Terry: Ja, aber nicht hauptberuflich. Der Job als Tänzer ist heutzutage immer noch nicht so angesehen wie beispielsweise das Singen – obwohl beides mit Musik und Kunst zu tun hat. Daher ist die Bezahlung auch nicht ausreichend, um gut leben zu können.

wieder bei dem Musical mitmachen? Burcu: Ja! Immer! Terry: Sofort! Das Team hat unbeschreiblich gut harmoniert, wodurch wir sehr gut miteinander arbeiten konnten – trotz unterschiedlicher Herkunft. Außerdem ist Norwegen Balsam für die Seele!

Aber als Nebenstandbein reicht es auf jeden Fall, wenn man Talent hat und etwas daraus macht! Was waren die schönsten Momente während eurer Zeit in Norwegen? Burcu: Die Zeit in der Gruppe – bei den einzelnen Trainingseinheiten und dann noch bei der Show auf der Bühne. Das war schon sehr toll! Wir waren zwar immer alle fix und fertig, aber wir waren es alle zusammen – und das hat jeden von uns gestärkt. Terry: Das Reisen zu den unterschiedlichsten Orten und die Trainingseinheiten und natürlich die einzelnen Performances – also eigentlich alles! Habt ihr dort drüben etwas vermisst oder hattet ihr Heimweh? Burcu: Nein, um etwas zu vermissen, gab es nicht wirklich Zeit. Terry: Klar. Man vermisst sein vertrautes Umfeld. Aber Norwegen konnte mir so einiges bieten – die wunderschöne Natur, die vielen Flüsse und Seen, die klare, unversmogte Luft sowie die freundlichen, hilfsbereiten Menschen.

Seid ihr sonst bisher viel in der Welt herumgekommen? Burcu: Ich bin Türkin, weshalb ich natürlich oft in der Türkei bin. Sonst war ich noch in Rom, Österreich und in der Schweiz. Terry: Ich reise grundsätzlich gerne und suche mir gerne Orte und Länder in der Welt aus, die mich interessieren. Dabei versuche ich dann das Land und die Kultur besser kennenzulernen. Bisher war ich in Australien, in vielen Ländern Europas, in Skandinavien und in Teilen Amerikas. Hattet ihr auch schon andere Jobs in der Tänzerszene? Burcu: Ich habe schon in ein paar Musikvideos mitgewirkt und im Fernsehen – beispielsweise bei Popstars oder für den BR – getanzt. Sonst werde ich für Workshops gebucht. Terry: Einige als Backgroundtänzer – unter anderem bei Germanys next Topmodel, Popstars oder der Comet-Verleihung. Was macht ihr, wenn ihr nicht tanzt? Burcu: Trotzdem tanzen. Nebenbei studiere ich Wirtschaftswissenschaften. Terry: Ich studiere Psychologie an der Uni Ulm und musste deshalb leider aus Würzburg wegziehen. Text: Matthias Fries; Foto: Vu Vo Phong (Bild in der Maske) Rune Bergan (restliche Bilder)


RECHTHABEN

DAS WEIHNACHTSGELD Viele arBeitnehmer erhalten zusammen mit ihrem noVemBergehalt das sogenannte weihnachtsgeld – und häufig ist letzteres Bereits fest Verplant. doch haBe ich üBerhaupt anspruch auf weihnachtsgeld und darf der arBeitgeBer dieses einfach Kürzen oder gar Vollständig streichen? steht auch geKündigten, aBer noch nicht ausgeschiedenen arBeitnehmern weihnachtsgeld zu? muss ein arBeitnehmer die geldleistung zurücKzahlen, wenn er Beispielsweise im feBruar aus dem unternehmen ausscheidet? reitmaier rechtsanwälte Beantworten die wichtigsten fragen und antworten rund um das thema weihnachtsgeld: waS iST wEihNachTSgELd? Beim Weihnachtsgeld handelt es sich (wie bei Urlaubsgeld und anderen Gratifikationen) in aller Regel um eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers, die nicht regelmäßig mit dem Arbeitsentgelt, sondern nur zu bestimmten Anlässen oder Terminen ausgezahlt wird. Man nennt das eine Sondervergütung. waNN habE ich aNSPruch auf daS wEihNachTSgELd? Ein gesetzlicher Anspruch auf Weihnachtsgeld besteht nicht. In aller Regel folgt der Anspruch aus dem Arbeitsvertrag, dem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung. Häufig kommt auch die sogenannte „Betriebliche Übung“ als Anspruchsgrundlage in Betracht. Diese entsteht, wenn der Arbeitgeber das Weihnachtsgeld vorbehaltlos über drei Jahre hinweg bezahlt (hat). Ansonsten ist der Arbeitgeber bei einer Zusage beziehungsweise einem Anspruch auf Weihnachtsgeld an den sogenannten Gleichbehandlungsgrundsatz gebunden. Dieser besagt, dass Arbeitnehmer nicht ohne sachlichen Grund ungleich behandelt werden dürfen. Erhalten alle Arbeitnehmer respektive alle zu einer bestimmten Gruppe zugehörigen Beschäftigten Weihnachtsgeld, darf ein einzelner, mit den Begünstigten vergleichbarer Arbeitnehmer von der Zahlung nicht ohne sachliche Gründe ausgeschlossen werden. Liegt eine dieser Rechtsgrundlagen vor, erwächst daraus ein Anspruch für den Arbeitnehmer. Dem Arbeitgeber ist es dann verwehrt, das Weihnachtsgeld zu kürzen oder zu streichen. habE ich auch aNSPruch auf daS wEihNachTSgELd, wENN ich vOr dEm auSZahLuNgSTErmiN auS dEm uNTErNEhmEN auSSchEidE? Diese Frage beurteilt sich in aller Regel danach, was Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart haben. Honoriert der Arbeitgeber mit dem Weihnachtsgeld die bereits erbrachte Arbeitsleistung, hängt der Anspruch nicht davon ab, ob der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt der Auszahlung noch im Unternehmen beschäftigt ist, da der Anspruch zuvor ja bereits (anteilig) erarbeitet wurde. Will der Arbeitgeber hingegen mit dem Weihnachtsgeld die Betriebstreue des Arbeitnehmers würdigen, hängt die Auszahlung vom Bestehen des Arbeitsverhältnisses ab. In der Regel handelt es sich beim Weihnachtsgeld allerdings um eine Sonderzahlung mit Mischcharakter – sprich: eine Gratifikation, die zumindest auch eine Vergütung der erbrachten Arbeitsleistung sein soll und

daher nicht vom ungekündigten Bestand des Arbeitsverhältnisses zu einem bestimmten Stichtag abhängig gemacht werden kann. muSS ich daS wEihNachTSgELd ZurücKZahLEN, wENN ich im fOLgEjahr KüNdigE? Das hängt abermals maßgeblich vom Charakter der Zahlung ab. Handelt es sich beim Weihnachtsgeld um eine Sonderzahlung mit Entgeltcharakter, also um eine Honorierung erbrachter Arbeitsleistung, muss es in keinem Fall zurückgezahlt werden – schließlich wurde die Vergütung in den zurückliegenden Monaten bereits verdient. Wird das Weihnachtsgeld jedoch als Belohnung für die Betriebstreue gezahlt, will der Arbeitgeber mit der Zahlung eine Bindung des Mitarbeiters an das Unternehmen honorieren. Der Arbeitgeber darf in diesem Fall die Auszahlung mit einer sogenannten Rückzahlungsklausel verbinden. Rückzahlungsklauseln sind aber nicht uneingeschränkt zulässig. Sie dürfen den Arbeitnehmer nicht in seiner Berufsausübungsfreiheit beeinträchtigen. Die Rechtsprechung hat hierzu folgende Grenzwerte entwickelt: • Bei einer Zahlung von weniger als 100 Euro ist eine Rückzahlungsverpflichtung ausgeschlossen. • Beträgt die Zahlung mehr als 100 Euro, aber weniger als ein Monatsgehalt, kann der Arbeitgeber die Rückzahlung davon abhängig machen ob der Arbeitnehmer noch bis zum Ablauf des ersten Quartals des Folgejahres für das Unternehmen tätig ist. • Bei einer Zahlung von mehr als einem Monatsgehalt ist eine Bindung über den 31. März des Folgejahres zulässig. STEhT mir wEihNachTSgELd Zu, ObwOhL ich mich iN ELTErNZEiT bEfiNdE OdEr LaNgE KraNK war? Während der Elternzeit oder bei lang andauernder Krankheit bin ich als Arbeitnehmer nicht zur Erbringung der Arbeitsleistung verpflichtet und kann daher auch kein Entgelt beanspruchen. Auf Sondervergütungen mit reinem Entgeltcharakter besteht daher auch in dieser Zeit kein Anspruch. Anders verhält es sich hingegen, wenn mit dem Weihnachtsgeld die bisherige oder zukünftige Betriebstreue entlohnt wird. In diesem Fall entfällt der Anspruch auch dann nicht, wenn der Mitarbeiter im gesamten Bezugsjahr keinerlei Arbeitsleistung erbringt. Bei Sondervergütungen mit Mischcharakter muss eine Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vorliegen, um einen wirksamen Ausschluss herzustellen. Text: Reitmaier Rechtsanwälte


TATÜTATATSACHEN BLAULICHT STORYS Thank god it's Dönerstag!

DAS IST Alles nur geklaut

ASCHAFFENBURG An einem Donnerstag gegen 17:40 Uhr stellte ein 19-Jähriger sein Fahrrad für etwa zwei Minuten unverschlossen vor einem Laden in der Herstallstraße ab.

SCHWEINFURT Scharf auf Pistazien waren zwei 22 und 23 Jahre alte Männer und ließen fünf Packungen im Wert von rund 20 Euro€aus einem Lebensmittelmarkt in der Niederwerrner Straße mitgehen.

Auf dem Gepäckträger lag noch ein Döner, welchen er kurz zuvor gekauft hatte. Der junge Mann wollte nur kurz eine Besorgung erledigen – und als er wieder zurückkam, musste er feststellen, dass sein Fahrrad und sein Döner weg waren. Nachdem die Polizei den Diebstahl vor Ort aufgenommen hatte, lief der 19-Jährige zu Fuß nach Hause. Als er durch das Schöntal kam, sah er sowohl sein Fahrrad, als auch seinen Döner, den ein älterer Herr genüsslich, auf einer Parkbank sitzend, verspeiste.

Sie versuchten, ihr kriminelles Handeln durch Bezahlen einer Kleinigkeit zu verbergen. Das aufmerksame Verkaufspersonal roch jedoch den Braten, entdeckte das Diebesgut in den mitgeführten Taschen und erstattete Anzeige.

Die Streife der Polizeiinspektion Aschaffenburg rückte erneut an und nahm den hungrigen Fahrraddieb schließlich auch mit. Der 64-Jährige hatte offensichtlich zu viel Alkohol und Drogen konsumiert und wurde daher über Nacht in polizeilichen Schutzgewahrsam genommen.

Schuhe to go Eine besonders üble Masche ließ sich eine 39-jährige Frau beim Diebstahl in einem Schuhgeschäft am Bergl einfallen: sie versteckte Schuhe im Wert von rund 45 Euro,€im Kinderwagen ihres drei Monate alten Kindes und versuchte, nach der Bezahlung von einem paar Socken den Laden zu verlassen, wurde aber ebenfalls entdeckt. Die kreative Diebin ist der Polizei bestens bekannt.

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Aschaffenburg

Artikel beruht auf einer Pressemitteilung der Polizeiinspektion Schweinfurt

PETER MÖCKESCH

MARTIN REITMAIER

Reitmaier Rechtsanwälte Partnerschaft von Rechtsanwälten

DR. ALEXANDER HESS

JOHANNES NEUMANN

Eichhornstraße 2 // D 97070 Würzburg T +49 (0) 931 / 970964-0 F +49 (0) 931 / 970964-10 info@reitmaier-rechtsanwaelte.de www.reitmaier-rechtsanwaelte.de



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Offizielles und Inoffizielles aus Würzburg, Fernmeldewesen, Winterdienst, Grundwasserversorgung, Aufstrichproduktion, Leb- und Sterbkuchen, Manipulation von Spin-Orbitgekoppelten Halbleitersystemen auf Basis von BiTeX (X=I, Br, C1), klassischen Theoremen der Visual Culture Studies und Strategien des Subvertising. Achtung Würzburger Filmfreunde! Der beliebte Streaminganbieter Flixnet führt zum Jahreswechsel die Rückspulpflicht ein. Sämtliche gestreamten Serien und Filme müssen ab dem 01.01.2017 vor der Rückgabe zurückgespult werden. Und damit nicht genug: Aus Rentabilitätsgründen stellt der Anbieter auch seinen Eis- und Chipsverkauf komplett ein. Schade Marmelade. München hat es vorgemacht, jetzt zieht Würzburg nach (wie immer halt): Die ersten Cafés in der Hipster-Metropole am Main (Hey, guck mal, ein Individualist mit hochgekrempelter Jeans, Bart und Sneakern!) führen in einem Modellprojekt ab sofort Coffee-to-Go-Becher aus hochwertigem Ming-Porzellan (dritte bis sechste Dynastie) ein. Hinter den kunstvoll gearbeiteten Kaffeebechern verbirgt sich nicht nur ein einzigartiges Wegwerferlebnis – zugleich will man aktiv der wachsenden Müllproblematik durch beschichtete Pappbecher begegnen. So geht Nachhaltigkeit! Main-Shopp’n! Was verbirgt sich wohl hinter dieser unglaublich kreativen Wortschöpfung? Ganz einfach: Ab nächstem Jahr bietet die bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebte Mainfähre bei Fahr einen Duty-Free-Shop an. Während der Fahrtzeit von sieben Sekunden haben Passagiere Gelegenheit, in aller Ruhe und ganz entspannt durch das breite Angebot zu stöbern. Ein besonderer Bonus winkt zudem all denjenigen, die dem Fährmann zwei Münzen auf die Augen legen („Jetz waggld glaich der Watschnbaum!“).

Würzburger Bürger schreibt (wieder mal) Geschichte. Nach jahrelangem Zeigefingertraining hat es Claus-Stephan S. tatsächlich geschafft: Das Würzburger Original hat in der Facebook-Timeline ganz nach unten gescrollt. Für diese übermenschliche Leistung erhält er nun vom Kulturreferat der Stadt Würzburg einen eigenen QR-Code in der Eichornstraße, der direkt zu seinem Facebook-Profil führt. „Gud, da müss’mer jetz wieda a weng aufgraben – aba dahindn is eh scho woscht“, hieß es aus Stadtkreisen. Die Weichen sind gestellt: Aufgrund des immer dichteren Verkehrs- und Weintrinkherumsteheraufkommens in Würzburg hat sich der Stadtbrandmeister Hans Hermann Schwel in Abstimmung mit dem Würzburger Stadtrat nun zu einem revolutionären Schritt durchgerungen. Um bei Bränden ein reibungsloses Vorankommen der Feuerwehr zu gewährleisten, wird ab Februar 2017 der erste Straba-Löschzug in Dienst gestellt. Damit dieser bei seinen Einsätzen nicht durch vorausfahrende Straßenbahnen behindert wird, müssen diese künftig im Fall der Fälle Rettungsgassen bilden. Auf Nachfrage von Liebe Nachbarn, wie man künftig Brände löschen wolle, die sich abseits der Straßenbahnschienen ereignen, gab sich Schwel zurückhaltend. Er müsse jetzt dringend zur Fußpflege. Zieh Dich warm an, Berlin! Dieses Würzburger Start-up hat das Zeug zum echten Welterfolg: Mit „AA-Car“ hat Informatikstudent Ben Fin Louis G. die erste Kombination aus Mitfahr- und Mitschimpf-Gelegenheit entwickelt. „Dabei können die Mitfahrer den Fahrer aktiv beim verbalen Abbau von Aggressionen und Menschheitsvernichtungsgedanken unterstützen", erklärt der hippe Jungunternehmer. Ein onboard verbauter Algorithmus ermittle dabei die Kreativität und Qualität der durch die Mitschimpfer beigesteuerten Beleidigungen. Während z. B. „Fahr doch, Du blöde Sau“ lediglich einen Punkt (und damit einen Euro Rabatt) einbringt, gibt’s für geistreiche Kreationen wie „!“§“$%%&&/ (())==!!!“ gleich mal mindestens fünf Euro Nachlass auf den Fahrpreis. Tolles Konzept, Ihr Penner!

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Der Berliner Ring und die deutsche Seele – sie passen einfach nicht zueinander. Da das spontane Agieren, Reagieren, Passieren sowie Ein- und Ausfahrenlassen an Würzburgs unbeliebtestem Kreisverkehr tagtäglich zu ärgerlichen Blechschäden führt, wird der liebevoll „Teufelskreis“ genannte Verkehrsknotenpunkt 2017 sukzessive deutschenfreundlich gestaltet. Eine 75-teilige Ampelanlage wird in Kombination mit einer hexagonal gekreuzten, rhomboedrischen Verkehrsachse künftig für Zucht, Recht und Ordnung sorgen. Neben Verkehrsexperten aus Mumbai, Rom, Kalkutta und Kairo hat auch der russische MathematikGenius und Fields-Preisträger Grigori Jakowlewitsch Perelman an der ausgefeilten Lösung mitgearbeitet. Die Bauabnahme Ende 2017 wird durch Stephen Hawking erfolgen. Ortskundige werden währenddessen gebeten, den Baustellenbereich weiträumig zu umfahren (am besten über Frankfurt, Hamburg, Berlin und Wanne-Eickel). Mit den Tatoos ist’s letztlich nicht anders WIE mit dem Wohnraum. Die Flächen werden immer knapper. Da hilft nur noch Teilen. Dementsprechend bieten die ersten Würzburger Tatoo-Studios nun die praktische Lösung des Miet-Tatoos an. Die Idee: Menschen mit Hautfreiflächen können diese ab sofort an Tatoofans vermieten. Die beliebte chinesische Weisheit, das sexy Tribal und natürlich auch das gute alte Arschgeweih – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Tatoo can do!

Her mit Euren Kleinanzeigen! Sonst sind wir leider gezwungen, das süße kleine TitelKätzchen der Sommerausgabe 2016 auf der A3 beim Rastplatz Oberursel auszusetzen. Dann könnt Ihr mal sehen! Chiffre: Allesfuerdiekatz2998.


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LIEBE NACHBARN … KONZENTRIERT SICH AUF DAS WESENTLICHE: die Menschen aus Würzburg und Umgebung und die dazugehörigen Geschichten. Wir berichten darüber qualitativ anspruchsvoll in Bild und Text – und bieten Ihnen damit ein attraktives Umfeld für Ihre Anzeigen, die in diesem hochwertigen Medium langfristig wirken und die Menschen der Stadt Würzburg und Umgebung erreichen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Gestaltung Ihrer Werbung, schließlich soll Ihre Anzeige perfekt zur Geltung kommen.

$ponsor Nachbarschaftsliebe – ganz ohne geht es einfach nicht. Daher bedanken wir uns bei jenen lieben Nachbarn, die ein Unternehmen führen und bei der Verwirklichung dieses Stadtmagazins mithelfen. Deshalb gibt es in diesem Heft auch Texte, die in Zusammenarbeit mit unseren Partnern entstanden und mit einem Sponsor-Herz gekennzeichnet sind. UNSERE MEDIADATEN FINDEN SIE UNTER WWW.LIEBE-NACHBARN.NET

Von: <thomas@biznews247.co> Betreff: wie man Betrügern aus dem Weg geht Wenn du wie ich bist, dann bist du schon einmal auf die Betrüger reingefallen. Du hast schon MLM Schneeballsysteme ausprobiert und bist gescheitert, und bist glatt auf die Nase mit Affiliate Marketing und Forex gefallen. Und von den ganzen Knopfdruck-Systemen, die dir dein ganzes Geld weggenommen haben und dir keinen Cent gewonnen haben, müssen wir nicht einmal sprechen. Ich habe endlich eine Geheimgesellschaft von Menschen genau wir uns gefunden die alle versucht haben Geld online zu machen und gescheitert sind. Mit deiner KOSTENLOSEN Mitgliedschaft erhältst du eine Software die dir jeden Tag €7.318,92 einbringt. Immer und immer wieder. Versuch es jetzt hier --- und vergiss nicht mir zu antworten um mir Bescheid zu geben wie viel Geld du in den nächsten 24 Stunden verdient hast.

DEIN THOMAS

Von: <natalia@goodchanceforyou.tg>

Betreff: Ich bin ein einsames Madchen, das wartet auf Ihre Antwort

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Natalia bin!

REDAKTION Sabine Brummer, Katharina Kraus redaktion@liebe-nachbarn.net

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DRUCK Flyeralarm / Auflage 5.000

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Vertreten durch: Geschäftsführer Christian J. Papay und Dr. Leonard Landois

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Hallo ! Guten Tag, lieber . Neznakomets! Glucklich, mit Ihnen zu plaudern. Ich hoffe. Erste Nachricht an Sie. Ich hoffe dass ? Ich normalerweise lone Dame. Ich mehr Folge Ich habe unsere Liebe. Ich bin fur eine ernste lang anhaltende Beziehungen suchen. Ich hoffe, dass Sie mich interessieren werden. Ich hoffe, ich denke, ich bin an Ihnen interessiert, und Sie werden nicht sehr glucklich sein!. Ich werde warten, bis Ihre Antwort wartet auf Sie und Ihr Foto Wenn ich nicht interessiert, mag es nicht, kann es keine Nachricht senden, um zu antworten. Ich verstehe, aber ich wunsche wirklich Ehrlichkeit in unserer Kommunikation, Hoffnung ist, was Sie mir die gleiche Antwort geben, und ich hoffe, dass Sie MEIN FOTO genießen werden, den ich uber mich in meinem folgenden Brief

di

LIEBE NACHBARN ist ein Magazin der Papay I Landois GmbH und ºdie eine... agentur für gestaltung.


24.12. Heiligabend :)

vong uns für die Nachbarm

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Auf ein wunderschönes Fest der Liebe!

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