Sporthund-Magazin Ausgabe 22

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November / Dezember 2023 / Januar 2024

Plötzlich FCI IGP Weltmeister

MAGAZIN #22

Interview mit Michael Lanthaler

Gustl & die anderen Exoten Zu Besuch bei „Hasenhirsch“

„Gehst du weg!“

Was ist Belastung im Schutzdienst?

#OBIWHAHN

Interview mit Wera Hahn

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EDITORIAL

„Nichts Großes ist je ohne Begeisterung geschaffen geworden." Ralph Waldo Emerson (* 1803-1882; Philosoph und Schriftsteller) Manchmal ist es schon erstaunlich, vielleicht sogar etwas unvorstellbar, dass Dinge, die wir selbst erkennen schon hunderte Jahre vorher andere Menschen erkannt haben. Was Ralph Waldo Emerson in unserem Zitat sagt, schein mehr als logisch.

Autoren dieser Ausgabe MIKE SCHEFFNER ist Drehbuchautor und freier Journalist. Der zertifizierte Hundetrainer und Verhaltensberater (IHK) ist spezialisiert auf die Resozialisierung von ängstlichen und aggressiven Hunden. Auf seinem YouTube-Kanal „CaniKult“ gibt er Ausbildungstipps. Seine Hunde bildet er im IGP- Bereich aus. Seit Anfang 2023 ist er bei Sporthund im „Team SporthundBlog“.

In unserer aktuellen Ausgabe gibt es gleich mehrere, die voller Leidenschaft für ihr Tun sind und damit Erfolg haben. Da ist Michael Lanthaler, der seinem FCI-Titel alles untergeordnet hat, sogar einen Tanzkurs besuchte, um seine Bewegungsabläufe und Körperhaltung zu verbessern. Wir schauen auf Albin Hamann und Kristin Oberhauser, zwei, die sich ganz einer Exotenrasse verschrieben haben, diese seit Jahren ausbilden, züchten und promoten. Oder Wera Hahn, ein „Urgestein“ im Obediencesport und noch immer hochmotiviert und mit Leidenschaft erfolgreich dabei. Es sind auch diese Geschichten, die den Hundesport in unser heutigen Zeit erfrischen.

DIANA STRÄTLING lebt im Ruhrpott und ist begeisterte Obedience-Hundesportlerin. Warum aber nur in der Sportart trainieren, wenn darüber zu schreiben auch Spaß macht. Mit ihrem Berner Sennenhund Muk ist sie in der Szene erfolgreich und bekannt. Seit knapp zwei Jahren bereichert nun Golden Retriever Fitz das Obedience-Rudel. INKA STONJEK lebt in Schweden und arbeitet von dort als freie Fachjournalistin, PR-Beraterin und Konzeptionerin. Inhaltlich geht es bei der Ernährungswissenschaftlerin meist um das große Themenspektrum Essen und Trinken. Mit ihrem 7-jährigen Australian Shepherd ist sie im schwedischen Brukshundklubben u.a. im Agility aktiv.

Weniger erfrischend sind die ständigen kontroversen Diskussionen auf IGP-Veranstaltungen über die Hunde und die Helferarbeit. Was ist eigentlich Belastung? Jeder hat seine Meinung, was grundsätzlich ja gut ist, denn ein konstruktiver Austausch kann nicht schaden, wenn er offen, fair und sachlich bleibt. Wenn aber die eigene, oft einseitige Sichtweise nach persönlichen Vorlieben gestrickt ist, dann gilt oft besser der alte Spruch: Einfach mal die Klappe halten! ;-) November / Dezember 2023 / Januar 2024

In diesem Sinne ... Viel Spaß beim Lesen, Diskutieren und Rätseln! Plötzlich FCI IGP Weltmeister

MAGAZIN #22

Interview mit Michael Lanthaler

Gustl & die anderen Exoten Zu Besuch bei „Hasenhirsch“

Unser Titelbild „Sieger der Herzen“ zeigt Bouvier des Ardennes Hasenhirsch Gustl bei der BLV IGP Bayerischen Meisterschaft; HF: Albin Hamann

„Gehst du weg!“

Was ist Belastung im Schutzdienst?

#OBIWHAHN

Interview mit Wera Hahn

Chefredakteurin SPORTHUNDMAGAZIN

mit Gewinnspiel & Rabattcoupons ∙ ∙ ∙ Hundesport-Themen ∙ kynolog. Fachbeiträge ∙ Interviews ∙ Produktvorstellungen ∙ ∙ ∙

Foto: Constanze Rähse

sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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#Erfolgsgesichter

WIR GEHÖREN JA NICHT ZU DEN PROFIS Foto: Constanze Rähse

FCI IGP WELTMEISTER MICHAEL LANTHALER STEHT REDE UND ANTWORT TEXT: MIKE SCHEFFNER

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Interview mit FCI IGP Weltmeister Michael Lanthaler HUNDESPORT

„Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr."

Auch in diesem Jahr konnten Michael und sein Malinois ERCO PRIMUS PROELIATOR schon ihre Klasse unter Beweis stellen. Platz neun auf der FMBB WM. Dass die beiden nicht nur hohe Qualität in der Ausbildung zu bieten haben, sondern meisterhaft abliefern können, zeigten sie dann im September: Beide holten sich den FCI Weltmeistertitel! À la bonne heure!

Der Hundesport schreibt manchmal schöne Geschichten. So kann es gehen: Vom ambitionierten Hundesportler, der mit seinem einzigen Trainingspartner Franz Blasinger in der kleinen Ortsgruppe Eppan vom internationalen Erfolg träumt, hin zum gefeierten Weltmeister! „Franzʼ Hündin ELLY VOM CLAN DER WÖLFE war ein halbes Jahr alt, als mein alter Hund gestorben ist. Ich habe Franz damals versprochen, dass ich ihm auf jeden Fall helfen werde, dass er bis zur IGP 3 kommt. Dann wollte ich mir wieder einen Hund zulegen. Und genauso ist es gekommen. Elly hat die Drei gemacht und ich habe Erco zu mir geholt.“ „Wir haben immer soʼn bisschen rumgespaßelt: Vielleicht schaffen wir es irgendwann mal gemeinsam auf die WM.“

Foto: Constanze Rähse

Wat so herrlich nach Berliner Schnauze klingt und vom Leben täglich bestätigt wird, widerlegt Michael Lanthaler. Er zeigt eindrucksvoll, dass man auch mit Bodenständigkeit, Fleiß und Bescheidenheit große Erfolge feiern kann. Michael – wer? Michael Lanthaler! Hattest du ihn etwa nicht auf der Liste? Auch nicht nachdem er letztes Jahr Fünfter bei der FCI WM IGP in Tschechien geworden ist?

Aber eins nach dem anderen. Wie jede gute Geschichte hat auch diese eine Einleitung, viele Hindernisse, die der Protagonist überwinden muss und wie bereits erwähnt ein Happy End! Michael Lanthaler wohnt in Meran und arbeitet als Hotelier im Familienbetrieb und im Winter als Skitrainer. Mit dem Hunde-

Erco Primus Proeliator zeigt ein sicheres, sauberes und schnelles Apportieren

sport hat der Siebenunddreißigjährige vor 15 Jahren begonnen. Seiner Ortsgruppe Eppan ist er seitdem treu geblieben. Seinen Weltmeister-Rüden Erco hat Michael im Alter von zwei Jahren übernommen. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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WIE WAR DER AUSBILDUNGSSTAND, ALS DU ERCO BEKOMMEN HAST?

Auch in der Gruppe nur Augen für den Teampartner

Er hatte eine Begleithundeprüfung, war weder in der Unterordnung noch im Schutzdienst nach meinem Stil ausgebildet. Vor allem aber hatte er Probleme in der Fährte. Das war auch der Grund, warum er verkauft wurde.

war klar, dass ich das Ergebnis nur wiederholen kann, wenn ich mich in der Unterordnung verbessere. Das ist immer unsere Achillesferse. Das Ganze ist aufgegangen und unsere Leistung wurde auf der FCI Quali mit 94 Punkten belohnt.

„Null“ will ich nicht sagen. Aber ich habe ihn in der Motivation umgelenkt. Er hatte nicht die „feine Schule“ bekommen. Ich kannte Erco aber schon als Welpe und er hat mir bereits damals gut gefallen. Von der Veranlagung her, mal ganz abgesehen von der Ausbildung. DU WARST LETZTES JAHR SCHON FÜNFTPLATZIERTER AUF DER FCI IGP WM 2022. MIT WELCHER ERWARTUNG BIST DU DIESMAL ZUR WM NACH SLOWENIEN GEFAHREN? 6

Foto: Constanze Rähse

DU HAST ALSO NOCH MAL BEI „NULL“ ANGEFANGEN?

Mit dem fünften Platz im letzten Jahr ist für mich schon ein Traum wahr geworden. Ich hätte nie gedacht, dass ich es auf Platz 5 schaffe. Ich habe immer gesagt, wenn ich es mal in die Top 20 der Welt schaffen würde, wäre das für mich schon ein Riesenerfolg. „Wir gehören ja nicht zu den Profis und trainieren auch nicht bei den Profis.“

Aber nach der FCI 2022 ist mir aufgefallen, dass Erco in den Prüfungen recht stabil ist. Er hat immer abgeliefert. Ich habe dann im April Erco auf der FMBB geführt. Da war ich mit unserer Leistung auf dem Platz nicht zufrieden. Trotzdem bin ich noch Neunter geworden. Für die FCI Quali in Italien haben wir daraufhin ein paar Dinge in der Unterordnung verändert. Es

Um deine Frage zu beantworten... Ich bin nicht mit dem Gedanken nach Slowenien gefahren, dass ich die WM gewinnen könnte. Ich hatte aber die Hoffnung, mich wieder unter den Top Ten platzieren zu können. WANN SEID IHR NACH NOVA GORICA ANGEREIST? HABT IHR VOR ORT AUCH NOCH TRAINIERT? Wir sind bewusst erst am Sonntagabend angereist. Morgens haben wir noch zuhause trainiert, mittags ging es dann


Interview mit FCI IGP Weltmeister Michael Lanthaler HUNDESPORT

Foto: Constanze Rähse

HEISST DAS, IHR HABT DORT GAR NICHT MEHR TRAINIERT?

In der Fußarbeit hat Erco eine tolle Ausstrahlung, beide harmonieren perfekt miteinander

los. Wir haben in der Vorbereitungsphase nur morgens und abends trainiert. Erst in der letzten Woche haben wir ein, zwei Trainings in der Mittagszeit gemacht, wo es wirklich warm war. Ich kenne das vom Sport (Anmerkung: Michael war mal

ein Skirennfahrer). Du darfst in Vorbereitungsphasen nicht zu viel in Wettkampfbedingungen gehen, weil das dann auch einen Leistungsabfall bringen kann. Es war für uns wichtig, dass die Hunde topfit nach Slowenien kommen und deshalb haben Franz und ich uns entschieden, dass wir spät anreisen.

In Slowenien haben wir nur sehr wenig gemacht. Am Mittwoch ging es ja schon für mich mit dem Schutzdienst los. Da habe ich vorher nur früh morgens ein paar Kontrollübungen mit dem Beißkissen gemacht. Sonst gar nichts. Am nächsten Tag kam die Fährte und am Freitag dann die Unterordnung. Ich habe nachmittags geführt. Morgens haben wir ein ganz lockeres Training gemacht. Auf der FMBB haben wir relativ viel trainiert, auch in der Wettkampfphase. Ich wollte das diesmal anders machen, weil ich denke, dass ist für meinen Hund besser. GEHEN WIR MAL DIE DREI ABTEILUNGEN DURCH. WIE WAR ES FÜR DICH IN DER FÄHRTE? Die Fährte war die Basis für unseren Erfolg. Die 99 Punkte waren die Voraussetzung dafür, dass wir ganz vorne mitspielen konnten. Mein Glück war, dass

unsere Fährte um 8:00 Uhr morgens stattfand. Das war ein klarer Vorteil. Ich war auch bei meinen Teamkollegen mit im Gelände die um drei, vier Uhr suchen mussten. Das war schon ein Unterschied und anstrengend für die Hunde. Nach der Auslosung habe ich zuerst gedacht, dass ich kein gutes Los gezogen hätte, weil ich ja schon am Freitag komplett fertig war und normalerweise niemand am Freitag Weltmeister wird. Aber da habe ich mich zum Glück getäuscht. WAR DIR DAS GLÜCK AUCH IN DER UNTERORDNUNG HOLD? Es war die beste Unterordnung, die Erco jemals auf einer Prüfung gezeigt hat. Die Stehübung war nicht so perfekt wie sonst im Training. Da war das Timing fürs Kommando nicht gut. Das nehme ich auf meine Kappe. Und beim Apport auf ebener Erde ist das Holz nach dem Werfen aufrecht stehen geblieben. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Erco ist drum herumgelaufen und hat es dann aufgenommen. In anderen Wettkämpfen haben wir Punkte verloren, weil Erco die Holzaufnahme sehr direkt gemacht hat, aber beim Rückweg einen Bogen gelaufen ist. Deshalb hatte ich das Training umgestellt. Dem Hund kann ich dafür nicht die Schuld geben. Das war ein Trainingsfehler, den ich gemacht habe.

KOMMEN WIR ZUM SCHUTZDIENST. DER RICHTER BEMÄNGELT, DASS DER LETZTE GRIFF NICHT GANZ VOLL WAR UND ERCO BEIM TRANSPORT ZU SEHR IN DICH REINGEDRÄNGT SEI.

DIE 95 PUNKTE SIND FÜR MICH EIN TYPISCHES FREITAGSERGEBNIS. WIE SIEHST DU DAS?

Ich denke, bis auf diesen letzten Griff gibt es nur sehr wenig zu meckern. Das kann immer mal passieren. Das ist ja ein Hund

Es war der sechste oder siebte Schutzdienst der Veranstaltung. Für mich persönlich war es ein V. Ich hadere aber nicht mit dem

und keine Maschine. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dem Schutzdienst.

Richterurteil. Wenn man als Weltmeister da noch anfängt rumzunörgeln... Ich sehe das nicht so dramatisch. Natürlich auch, weil das Ergebnis am Ende ja passt. Die Richter und Helfer haben einen guten Job gemacht und alle Hundeführer haben sich kollegial und sportlich verhalten. WO DU DAS SO SAGST... GIBT ES LEUTE IM HUNDESPORT, DIE DICH INSPIRIERT HABEN?

Ich war auf jeden Fall mehr als zufrieden, als ich 92 gehört hab. Da wusste ich, dass das Gesamtergebnis 286 Punkte ist. Das haben Erco und ich bisher noch nicht geschafft. Also umso besser, dass es auf der WM geklappt hat. Michael Lanthaler arbeitet seinen Erco im Schutzdienst meist selbst.

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Foto: Constanze Rähse

Trotzdem hatte ich auch bei der Unterordnung Glück. Ich durfte nämlich zuerst führen und dann ablegen. Das kam uns bei den heißen Temperaturen definitiv entgegen.

Ich habe keine direkten Vorbilder. Klar, man kennt die großen Namen, aber ich habe mir immer alle angeschaut: die tschechische Schule, die deutsche, die französische... Man braucht sehr viel Wissen, um einen Hund gut ausbilden zu können. Für mich war immer klar, ich möchte nicht den Stempel von irgendeiner Schule haben, sondern mein Ding machen. Das heißt natürlich nicht, dass ich das Rad komplett neu erfinde. Ich nehme von allen Systemen das, was ich umsetzen kann. Ich


Interview mit FCI IGP Weltmeister Michael Lanthaler HUNDESPORT DAS SIEHT MAN IHM AUCH AN. GERADE IM SCHUTZDIENST IST ES SEHR BEEINDRUCKEND, WIE ER SICH IN DEN KAMPFHANDLUNGEN ZEIGT. WAR DAS VON ANFANG AN SO?

HAST DU AUCH ÜBER DEN TELLERRAND IN RICHTUNG OBEDIENCE GESCHAUT?

Am Anfang seiner Ausbildung gab es Helfer, die haben mir geraten, das wegzumachen. Wenn Erco die Helfer so festgehalten und gekontert hat, war denen das zu viel. Aber für mich war gleich klar, nein, das bleibt! Das zeichnet diesen Hund aus.

Das schaue ich mir schon seit zwei Jahren sehr viel an. Wir haben ja in Italien eine Weltmeisterin – Valentina Balli. Die möchte ich unbedingt mal treffen und mit ihr trainieren, aber das hat aus beruflichen Gründen bisher nicht geklappt. Auch mit Hundephysiotherapie habe ich mich intensiv beschäftigt. Ich habe mir das beibringen lassen, damit ich es jederzeit anwenden kann. Ich bin selbst geprüfter Sportmasseur. Deshalb konnte ich schnell lernen, wie ich Erco unterstützen konnte. Das sind so Dinge, die mir wichtig sind und unter anderem deshalb ist Erco topfit zur WM angereist.

Ich denke, früher wurde der Hund unterschätzt. Aber es gibt nicht viele Hunde, die diese Qualität haben. Und das sage ich nicht, weil es mein Hund ist. Erco ist ein super Familienhund, sehr menschenfreundlich und immer nett zu Kindern. Und wenn du dann siehst, wie er in den Kampfhandlungen agiert, wo er sich mit dem Helfer wirklich auseinandersetzen will. Ich denke, das spricht für den Hund.

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Foto: Constanze Rähse

arbeite Erco im Schutzdienst fast immer selber. Oder Franz hält das Beißkissen. Ich musste meinen eigenen Weg finden, weil ich niemanden hatte bzw. nur einen Trainingspartner.

AUF JEDEN FALL. DU ARBEITEST ERCO FAST AUSSCHLIESSLICH SELBST IM SCHUTZDIENST. WO SIND DABEI DIE SCHWIERIGKEITEN? Die aktive Bewachung ist ausbildungstechnisch kniffelig, weil er dabei ja automatisch in die Aggression wechseln muss und das ist ziemlich schwierig, wenn der eigene Hundeführer

der Helfer ist. Ich kriege das ganz gut hin, aber die Trennphase beim lauten „Aus“ war auf der FMBB ein Problem, weil Erco da in eine Aggression geht, die dann schwierig zu händeln ist. DAS IST IMMER EINE FRAGE DES RESPEKTS, WENN DU DAS SELBER TRAINIERST. DEIN HUND MUSS RESPEKT VOR DIR HABEN, ABER NICHT SO VIEL, sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Deshalb bin ich besonders stolz auf Ercos Schutzdienst. Denn so wenig Einheiten bei fremden Helfern, ist im Verhältnis sicher nicht normal. Damals als ich die IGP 1 gemacht hab, da hab ich den Hund 99 % selber gehetzt. Ich bin dann am Freitag in die Ortgruppe gefahren, wo die Prüfung stattfand. Dort habe ich dann Freitag und Samstag mit dem Helfer trainiert und sonntags die Prüfung gemacht.

sport“. Aber ich konnte nicht darauf warten, bis irgendein Team für mich Platz hatte. Ich musste mich selbst in die Verantwortung nehmen. Und deshalb bin ich froh, dass ich mit Franz so top gearbeitet habe, dass wir jetzt in den letzten zwei Jahren gemeinsam auf Weltmeisterschaften gehen konnten. Und ich bin richtig stolz drauf, weil wir das Beispiel dafür sind, dass man trotzdem was im Hundesport erreichen kann.

DAS IST WIRKLICH AUSSERGEWÖHNLICH.

DAS MOTIVIERT VIELLEICHT DEN EIN ODER ANDEREN EBENFALLS ZU SAGEN: ICH MACH MEIN EIGENES DING.

Man muss aus den Gegebenheiten, die man hat, das Beste machen. Ich bin zu einer Zeit in den Hundesport gekommen, wo es mit den Profi-Teams losging. Auch in Italien. Ich war damals noch zu unerfahren und hatte nicht die Möglichkeit, dort mitzutrainieren. Man hört immer den Slogan „Hundesport ist Team-

Es ist gut, wenn man Vorbilder hat und sich die Profis anschaut und auch mal zwei Tage auf einem Seminar mit ihnen arbeitet. Aber wenn ich dann wieder zu Hause bin, kann ich ja nicht nur Däumchen drehen. Da muss ich was machen, auch wenn ich allein bin. Schau mal, was ich jetzt erreicht hab. Zähne zusammenbeißen, weiterkämpfen!

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Foto: Constanze Rähse

DASS ER NICHT TROTZDEM ALLES GIBT.

Aufgeben ist keine Option. Und einfach fleißig bleiben. Mit Fleiß kann man sehr viel erreichen. WAS HAST DU FÜR PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT? Ich werde jetzt erstmal Pause machen – aus beruflichen Gründen. Und alles etwas sacken lassen. Natürlich ist die FMBB im nächsten Jahr zuhause in

Ercos Tochter Dunja vom Teldra

Italien ein Riesenziel. Das wäre ein Traum, da zu starten. Aber das ist noch über ein halbes Jahr bis dahin. Ich kann noch nicht absehen, ob ich genügend Zeit habe, Erco richtig gut vorzubereiten. Das ist der ausschlaggebende Faktor. Für mich ist es wichtig, den Hund so vorzubereiten, dass die Mög-


Interview mit FCI IGP Weltmeister Michael Lanthaler HUNDESPORT lichkeit besteht, sein Maximum zu geben. Wenn das so ist, dann werden wir auf jeden Fall an den Start gehen.

WIE SUCHST DU AUS, WELCHEM ZÜCHTER DU DEN SERVICE ZUR VERFÜGUNG STELLST UND WEM NICHT?

ANDERES THEMA: AUF ERCOS WORKING-DOG PROFIL BIETEST DU EINGEFRORENES SPERMA VON IHM AN. WIE BIST DU AUF DIE IDEE GEKOMMEN?

Ich habe bereits mehrfach abgelehnt. Aus einem Grund. Weil es rein kommerzielle Anfragen waren. Das war mir nicht recht. Ich maße mir aber nicht an, wenn jemand zum Decken kommt, zu sagen, deine Hündin ist nicht gut genug. Ich verlange die üblichen Gesundheitschecks. Das gehört dazu. Aber darüber hinaus, mische ich mich nicht ein. Ich war in meinen Anfängen auch auf der anderen Seite, als ich noch nicht der Weltmeister war.

Ich hatte Anfragen aus Korea und Amerika, da wurde die Idee geboren. In meinem Umfeld haben sehr viele Leute mit Pferden zu tun. In der Pferdezucht ist das üblich. Ich hätte immer gerne von Knut Fuchsʼ ORCAN VOM FURTHER MOOR einen Nachkommen gehabt. Würde es von dem Top-Rüden gefrorenes Sperma geben, wäre das jetzt gar kein Problem. Es hätte natürlich Vor- und Nachteile, aber ich glaube, es wäre für die Rasse Malinois nicht schlecht, wenn es eine weltweite Samenbank geben würde, weil man dann immer wieder auf alte Blutlinien zurückgreifen könnte.

Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn du bei den Großen anklopfst und dann die Türe geschlossen bleibt. Und deshalb bin ich da relativ offen und begegne den Leuten ohne Vorurteile.

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Ich hatte bisher das Glück, nur positive Rückmeldungen von den Nachzuchten zu bekommen. Und bin sehr froh darüber. Ich hoffe, dass ich vielleicht in ein, zwei Jahren Nachkommen von Erco auch auf der WM sehe. Auf nationaler Ebene werden wir sie sicher bald sehen. Davon

bin ich überzeugt. Dieser Hund hat es auf jeden Fall verdient, sich weiter zu vererben und ich habe bei manchen Nachzuchten gesehen, dass er gut vererbt. Darauf sind wir auch gespannt. Alles Gute für dich und Erco und vielen Dank für das nette Interview.  sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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„Bouvier des Ardennes, die Rasse die am besten zu uns passt: etwas stur, äußerst liebenswert, intelligent und arbeitswütig."

GUSTL & DIE ANDEREN EXOTEN Bouvier des Ardennes vom Hasenhirsch 12

TEXT + FOTOS: CONSTANZE RÄHSE


Gustl & die anderen Exoten HUNDESPORT „Das ist doch kein Bouvier!“, hörte man einige Zuschauer auf der Bayerischen Meisterschaft IGP sagen, als HASENHIRSCH GUSTL das Grün betritt. Nun, mir ging es ähnlich, denn im Katalog stand nur Bouvier und ich kannte bis dato nur die Varietät „des Flandres“ und die sehen mal ganz anders aus. Gustl ist aber ein „des Ardennes“ und was für einer. Einer, der begeistert hat, weil er einfach mit viel Ausstrahlung und Tempo eine technisch tolle Unterordnung gelaufen ist und im anschließenden Schutzdienst alles zeigte, was man eigentlich nur von Malinois & Co. „gewöhnt“ ist, nicht aber von so einem Exoten. Und es gibt noch mehr davon! Das zumindest stand nach Kontaktaufnahme mit dem Hundeführer im Raum. Das wollte ich natürlich genauer wissen und bin an einem Sonntag nach Aichach gefahren, um Gustl und seine Familie kennenzulernen. Getroffen habe ich eine unternehmungslustige Patchworkfamilie mit einem gemeinsamen Hobby: Bouviers und Hundesport. Versorgungstechniker Albin Hamann (64), Diplom-Biologin Kristin Oberhauser (51) und die Söhne Patrick Hamann (33) und Silvester Oberhauser (12).

HASENHIRSCH GUSTL ist nicht nur selbst ausgebildet, sondern auch selbst gezüchtet! Albin und Kristin züchten auf FCI-Ebene die Rasse, die bis 1998 als ausgestorben galt, die in Deutschland niemand kannte und von der somit auch keiner annahm, dass sie für den Gebrauchshundesport geeignet ist.

Zuchterfolge „Hasenhirsch“ Alpha: Weltsieger 2014 Bambi: Vizeweltmeister OB3 CMBF 2022 Bazi: Weltmeister FH1 CMBF 2017 Dorle: Beste Hündin Französische Hauptzuchtschau 2018, Qualifikation Salon International de l'Agriculture in Paris 2019 Gretel: Vizeweltmeister IGP3 CMBF 2022 VDH-DM 2023 (Platz 40) Gustl: 3.Platz IGP3 CMBF 2022, Bester Rüde Belgische Hauptzuchtschau 2023

Aber gleich der allererste Bouvier des Ardennes, der nach Deutschland kam, den Albin und Kristin 2006 aus Frankreich holten, übertraf die Erwartungen haushoch. BOE DE LA BERGERIE BOURBONNAISE, genannt Bö, überzeugte und war später sogar der erste Bouvier dieser Varietät, der an der Weltmeisterschaft für Bouviers im IPO-Sport teilnahm.

Sich nicht gesucht und doch gefunden

Man könnte sagen, damit war das Schicksal der Briards besiegelt, die beide seit 2004 auf den Namen „Hasenhirsch“ züchteten. Da Bö aber niemals tragend wurde, begann die langersehnte Zucht erst mit Estive du Maugré, die 2011 nach Aichach zog. Mit ein bis zwei Würfen im Jahr sind sie mittlerweile beim Buchstaben P angelangt. Da die Würfe klein sind, sind 62 Bouvier des Ardennes Welpen seit 2012 in ihrer Zuchtstätte gefallen. Das sind ca. fünf Welpen im Jahr. Ziemliche Rarität also.

Im Jahr 1995 sind Albin und Kristin völlig unabhängig voneinander der Rasse Briard und damit dem Hundesport verfallen. Aus der gemeinsamen Leidenschaft wurde eine Ehe und aus den Briards wurden Bouviers. Ihre sechs Söhne sind alle Hundeplatzkinder, aber nur Patrick und Silvester sind beim Hundesport hängengeblieben. Trotzdem ist die Ausbildung und der Übungsplatz auch ganz viel Familiensache und auch die anderen Söhne stellen sich mal ins Versteck, wenn sie gebraucht werden. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Patrick ist der Schutzdiensthelfer. Seine sehr gute Motorik beeindruckt und ich frage mich, warum so ein Helfer nicht auch auf Meisterschaften eingesetzt wird. Seit knapp 20 Jahren arbeiten sie zusammen, sind ein eingespieltes Team. Mit Blick auf die Helfersituation in den Vereinen sind die Trainingsbedingungen natürlich komfortable, auch wenn ein Familienverband in der Ausbildung Konfliktpotential mit sich bringt. Aber der ist im Vergleich zu Konflikten von außen leicht erträglich, da sind sich alle einig. In der Meisterschaftsvorbereitung fahren sie gelegentlich zu ausgewählten Helfern ihres Vertrauens. Eine Strategie, die nicht die Schlechteste ist und eigentlich funktioniert.

HASENHIRSCH BAMBI (9,5 JAHRE)

HASENHIRSCH KLARA (4 JAHRE)

HASENHIRSCH GUSTL (6 JAHRE)

HASENHIRSCH GRETEL (6 JAHRE)

strengende Vorbereitung auf diese Veranstaltung hinter sich. Seine Erklärung: „Der Helfer hat Gustl auf der langen Flucht gut abgefangen, wurde dann aber leider Opfer seiner eigenen Dynamik. Letztendlich hat er den

kleinen Bouvier viel zu hoch eingestellt, sodass dessen Hinterbeine beim ersten Kommando noch in der Luft baumelten. Das Einstellen des Helfers sollte „die Aufgabe eines flüchtigen Verbrechers“ simulieren.

Sieger der Herzen Trotzdem hat Gustl auf der Bayerischen Meisterschaft im Teil 2 nicht abgelassen. Einmal ist ja bekanntlich immer das erste Mal und Albin ist mit der Leistung seines Rüden trotzdem sehr zufrieden. „Ich weiß, dass er immer sein Bestes gibt. Gustl hat niemals zuvor „nicht abgelassen“ – auch nicht im Training.“ Aber natürlich ist Albin auch etwas enttäuscht, denn er hat eine lange und an14


Gustl & die anderen Exoten HUNDESPORT Solange Belastung auf dem Arm ist, kann der Hund kein Einstellen erkennen und somit nicht ablassen.“ Was mir gefällt: für Albin steht im Vordergrund, dass sich sein Rüde gut präsentiert hat. Er ist selbstkritisch und weiß, dass die Fährte hätte besser laufen können, denn auf der ersten Geraden hatte Gustl vorübergehend die Konzentration verloren. Er kann es auch bewerten, was es heißt „zu verlieren“. Jeder hat mal Glück und bekommt vielleicht Punkte, die er nicht ganz verdient.

ANJA (11)

KLARA (4)

GRETEL (6)

Und dann gibt es auch die Kehrseite und dann hat man halt mal Pech. Das ist ärgerlich in dem Moment, aber dann freut er sich auf neue Möglichkeiten, seinen Belgischen Rindertreibhund in Konkurrenz mit den Deutschen und Belgischen Schäferhunden präsentieren zu dürfen. Und es gibt noch mehr davon Genau das wollte ich ja mit eigenen Augen sehen. Und ich muss sagen: Stimmt! Denn da sind noch Gretel, Klara, Bambi, Jos,

Olivia, Anja, Moses und Bazi. Schauen wir zum Beispiel auf Gretel. Sie wurde von Kristin ja vor wenigen Wochen als Exot auf der VDH IGP Deutschen Meisterschaft geführt, die ja bekanntlich die höchste nationale Ebene im Gebrauchshundesport ist. Wer die Ergebnisse verfolgt hat, sieht Gretel auf Platz 40 von knapp 70 Startern. Das verdient Respekt. Kristin sagt dazu: „Wir führen schon immer ungewöhnliche Rassen und wissen deshalb gar nicht, wie es anders wäre. Wir fühlen uns von den Richtern und anderen Hundeführern stets voll akzeptiert. Natürlich ist es etwas

OLIVIA (1) MOSES (10,5) GUSTL (6) JOS (4)

BAMBI (9,5)

BAZI (9,5)

sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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HASENHIRSCH KLARA (4 JAHRE)

HASENHIRSCH GRETEL (6 JAHRE)

HASENHIRSCH JOS (4 JAHRE)

ganz Besonderes, mit selbst gezüchteten Hunden einer unbekannten, vom Aussterben bedrohten Rasse zu starten. Dass wir uns seit diesem Jahr über den Deutschen Bouvier Club auch für die VDH-DM qualifizieren können, ist überwältigend.“

Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Betrachter sogar einen abstoßenden Eindruck machen soll, denn seine Faszination beruht auf seiner rustikalen Ausstrahlung. Dem Betrachter offenbart sich ein eigenwilliger, temperamentvoller Unruheherd, der durch seine Wendigkeit und extreme Sprungkraft auffällt. Seine Nerven sind stark wie Drahtseile, sodass den Coolman mit der hohen Reizschwelle weder Lärm noch ungewohnte Situationen aus der Fassung bringen. Seine außergewöhnliche Intelligenz, sein unermüdlicher Arbeitseifer, sein starker Spieltrieb und seine sagenhafte Verfressenheit lassen das Multitalent in jedem Hundesport glänzen.“

Auf mich machen alle Hunde der Familie einen äußerst freundlichen Eindruck. Sie sind gut sozialisiert und offen, zeigen alle eine sehr gute Triebveranlagung und arbeiten motiviert und ausdauernd mit. Im Schutzdienst zeigen alle, die ich gesehen habe, eine hohe Beuteveranlagung, stechen schnell und wuchtig. 16

Schön sind sie nicht gerade, denken sicher einige. Aber wer im Hundesport mitführen will, für den macht Leistung bekanntlich schön. Im Vergleich zur Varietät „des Flandres“ ist der „des Ardennes“ kleiner, leichter und temperamentvoller. Er muss nicht getrimmt werden, besitzt natürliche Stehohren und häufig eine angeborene Stummelrute. „Optisch sieht der mittelgroße Bauernhund nach allem anderen aus als nach einem Rassetier“, sagt mir Kristin und fügt hinzu, dass "der Ardennentreibhund auf seinen


Gustl & die anderen Exoten HUNDESPORT Ich will mehr über die Rasse wissen Die Hunde bei euch sehen alle etwas anders aus, Haarkleid, Rute, Farbschläge. Was sagt der Rassestandard und legt dieser mehr Wert auf Gebrauchstüchtigkeit? Kristin: Der FCI-Rassestandard von 1923 besitzt die Nummer N°171 und ist somit älter als der des Riesenschnauzers, Hovawarts oder Bouvier des Flandres. Der Standard wurde von Yves Dambrain im Jahr 2001 sehr umsichtig ergänzt. Alle Farben außer weiß sind erlaubt, kurze und lange Ruten, Steh- und Kippohren. Ein vielfältiges Erscheinungsbild ist der beste Beweis für eine breite genetische Zuchtbasis und notwendig, um Inzuchtdepressionen zu vermeiden. In Belgien und Frankreich ist das Zuchtbuch für registrierte Hunde geöffnet. Auf den Erhalt der Arbeitseigenschaften als Rindertreibhund wird großen Wert gelegt. In den belgischen Ardennen arbeiten diese Hunde heute noch in der Landwirtschaft. Der Bouvier des Ardennes hatte zusätzlich das Glück, viele Jahrzehnte von der Bildfläche verschwunden gewesen zu sein und damit der starken Selektion durch das Ausstellungswesens zu entgehen.

Welche Zuchtvoraussetzungen muss ein Hund erfüllen?

HASENHIRSCH BAMBI (9,5 JAHRE)

Kristin: In Deutschland ist die Zuchtzulassung für eine vom Aussterben bedrohte Rasse verhältnismäßig aufwändig: Ausdauerprüfung, Hüteanlagentest, Verhaltenstest, Ausstellung, Standardbeurteilung, HD-Auswertung, DOKAugenuntersuchung mit Gonioskopie. Ihr seid die einzigen Züchter in Deutschland. Ist es schwer, diese Rasse zu züchten? Welche Hindernisse gibt oder gab es? Kristin: Da die Rasse sehr unbekannt ist, war es anfangs extrem schwer, Liebhaber in Deutschland zu finden. Die meisten Hunde gingen deshalb zu Freunden ins europäische Ausland. Unglücklicherweise wird in Deutschland immer noch gerne das Gerücht gestreut, Hunde dieser Rasse wären aggressiv. Inzwischen haben wir aber der Rasse und auch uns einen guten Namen gemacht. Uns wurde stets von der FCI, vom Belgischen Verband und von namhaften Leistungsrichtern wie Alfons van den Bosch, Frédéric Clemens und Bernard Roser der Rücken gestärkt. Für einen seriösen Züchter ist es unentbehrlich, im ständigen, konstruktiven Austausch mit dem Rassezuchtverein im Heimatland der Rasse und den anderen

Züchtern zu stehen. Wir nehmen regelmäßig an belgischen Meisterschaften sowie der belgischen Hauptzuchtschau teil und besuchen Liebhaber im gesamten frankobelgischen Raum. Das bedeutet viele Reisen, viel Zeit, viel Geld. Es gab sehr viele, große Hindernisse in Deutschland, die wir aber glücklicherweise alle bewältigt haben und deshalb nicht nachtreten möchten. Wie groß ist die Population und wie schwierig ist es, Deckpartner zu finden? Albin: Die Population dürfte inzwischen ungefähr 300 Tiere umfassen. Um passende Deckpartner zu finden, die unseren Vorstellungen entsprechen, fahren wir häufig über 1000 Kilometer einfach. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Nach welchen Kriterien wählt ihr Hunde für eure Zucht aus? Kristin: Wir kennen nahezu alle Vorfahren und die meisten heutigen Rassevertreter persönlich. Es gibt Linien, die wir wegen ihrer enormen Leistungsbereitschaft bevorzugen. LOKI VON LIEBLINGEN hat uns außergewöhnlich temperamentvolle Welpen geboren. Außerdem begegnen uns Exemplare, die wir wegen ihrer Wesensstärke einsetzen möchten.

So holten wir 2013 den Rüden MOSES LA CENSE DU BALMELOK zu uns, der unter anderem Gustl und Gretel gezeugt hat. 2018 wurde er mit Albin Vizeweltmeister auf der CMBF. Jeder fremde Deckpartner wird auf unsere eigenen Kosten auf Erbkrankheiten untersucht, da dies in Belgien und Frankreich absolut unüblich ist. Unsere Erfolge im Sport und auf Ausstellungen zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind.

HASENHIRSCH GUSTL (6 JAHRE)

Familiäre Leidenschaft Beide Eheleute treiben sich gegenseitig an, trainieren ohne Eifersucht für- und miteinander. Eigentlich beneidenswert. Sie gönnen sich gegenseitig alles, konkurrieren nur familienintern: Albins Rüden gegen Kristins & Silvesters Hündinnen. Und auch, wenn einige Hunde Ausbildungskennzeichen im Obedience haben, der IGPSport ist ihnen wichtig für die Zuchtauslese, weil Trieb, Selbstsicherheit und Belastbarkeit existenzielle Kriterien jeder Gebrauchshunderasse sind. HASENHIRSCH ANJA (11 JAHRE)

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Gustl & die anderen Exoten HUNDESPORT Wie definiert sich aus eurer Sicht „Belastung“ auf den Hund im Schutzdienst?

wohl er im sportlichenOLIVIA Wettkampf, wie bei HASENHIRSCH (1 JAHR) den Olympischen Spielen andere Leute

noch viele Vereine, die mit Wehrtrieb, statt mit Beutetrieb arbeiten und sich dessen noch nicht einmal bewusst sind. Ein Hund, der mit Bedrohung oder Schmerzen zum Beißen gebracht wird, wird zum Raufer, statt zum Kämpfer. Der Helfer soll nicht der Feind des Hundes, sondern dessen bester Freund sein, der mit ihm um die Beute kämpft. Das Verbot von Starkzwang ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Es gibt hervorragende Wege einen Hund „ohne“ auszubilden. Auch wenn dieser Weg länger ist, oft in Sackgassen führt und viel Kopfzerbrechen bereitet, macht es mehr Spaß und das Ergebnis ist auf jeden Fall nachhaltiger.

verprügelt. Unsere Söhne betreiben Kampfsport auf höchstem Niveau, waren aber zivil noch nie in eine Schlägerei verwickelt. Unsere Hunde werden ausschließlich im Beutetrieb und schon immer ohne Starkzwang aufgebaut. Deshalb sind unsere Hunde, wie unsere Söhne im zivilen Leben stets freundlich und aufgeschlossen.

Es war ein interessanter Tag, in dessen Resümee ich feststellen konnte, dass mir die Rasse, die ich vor drei Wochen noch gar nicht kannte, gefällt. Ich denke, das dürfte vielleicht auch anderen so gehen. Die gute Nachricht für alle, die eine Herausforderung suchen:

Albin: Belastung ist alles, was den Hund körperlich und psychisch belastet. Was haltet ihr von der Entscheidung, im Schutzdienst auf Stockschläge zu verzichten? Albin: Unser Hundeplatz befindet sich an einem stark frequentierten Spazierweg. Wir mussten uns in der Vergangenheit wegen der Stockschläge desöfteren von Passanten beschimpfen lassen. Für die Anerkennung in der Gesellschaft war der Verzicht auf den Stockschlag wahrscheinlich sinnvoll. Allerdings kann man Feinde nie zufriedenstellen. Sie werden als nächstes fordern, die Bedrohung oder den gesamten Schutzdienst einzustellen. Für die Zuchtauslese war der Stockschlag unseres Erachtens ein wichtiges Kriterium. Schutzdienstausbildung wird in der Öffentlichkeit kritisch wahrgenommen. Was können wir eurer Meinung nach tun, um das Image zu verbessern? Albin: Die Schutzdienstausbildung muss als Sport gelebt und dargestellt werden, statt als Dressur zur Beißerei. Ein Kampfsportler ist in der Gesellschaft hoch angesehen, ob-

Entwickelt sich der IGP-Sport in die richtige Richtung? Wie seht ihr die Zukunft? Kristin: Wir hoffen, dass der IGP-Sport das Bild vom scharfen Hund in naher Zukunft zurechtrücken kann. Leider gibt es immer

Ein Bouvier des Ardennes ist ein perfekter Hund für aktive Familien. Hasenhirsch gibt Welpen an Menschen ab, die den Hund rassegerecht fördern und fordern können. „Und“, fügt Kristin hinzu: „es viele Jahre mit uns aushalten, denn wir wünschen uns einen lebenslangen Kontakt zu unseren Welpen!“  sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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„GEHST DU WEG!"

Foto: Constanze Rähse

WAS IST BELASTUNG IM SCHUTZDIENST?

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„Gehst du weg!“ KYNOLOGIE

FMBB WM, SV BSP, VDH DM, FCI WM... Nein, ich dichte nicht an einer neuen Version des Fanta 4 Hits „MfG“. Freundliche Grüße sende ich all den Helfern, die ihre Knochen für uns Hundesportler Woche für Woche auf den Hundeplätzen hinhalten. DMC, PSK und auch SV, DVG, ADRK sowie DV... Oh, jetzt ist es doch wieder mit mir durchgegangen. Ist aber auch schlimm, wenn man den Song einmal im Ohr hat. Zurück zum Thema: LMAA! So heißt es oft nach großen Prüfungen, wenn wieder heiß über die Helferarbeit diskutiert wird. „Der Helfer aus Teil 1 hat nicht genug Druck auf die Hunde gemacht. Den würde mein Hund überhaupt nicht ernst nehmen!“ „Und der aus Teil 2 hat die Hunde so belastet, dass einige nicht mehr getrennt haben.“ „Ja, aber die Vertreibungslaute waren doch ein Witz! Der hat ja nur einmal auf fünfzig Meter Entfernung „Gehst du weg!“ gerufen.“ „Aber hast du den Helfer letzte Woche auf der DM gesehen? Der hat die Hunde aus dem Rückentransport gar nicht richtig angegriffen. Der hat sich umgedreht und dann den reinfliegenden Hund fast im Stehen angenommen!“ Man könnte die Liste locker noch seitenweise fortführen. Gelästert wird immer. Aber was ist berechtigte Kritik und was ist einfach nur „driss Verzäll“? Wie viel Belastung gehört auf einer DM oder WM in den Schutzdienst? Und wie genau soll der Helfer den Hund belasten?

Foto: Jan Redder

TEXT: MIKE SCHEFFNER FOTOS: JAN REDDER & CONSTANZE RÄHSE

Global haben sich unterschiedliche Hetzstile entwickelt, die auf den Zuschauer oft mehr oder weniger „belastend“ wirken, auf den Hund aber nur so belastend sind, wie dieser das aus dem Training gewöhnt ist.

Was ist eigentlich Belastung? Wir reden immer über Belastung, aber was genau ist damit eigentlich gemeint? „Der Helfer muss richtig Druck auf den Hund machen und ihm ordentlich was abverlangen.“ Klassische Antwort, wenn man so eine Frage in den Raum wirft. Aber wirklich schlauer sind wir jetzt auch nicht. Ziehen wir mal die Wissenschaft zurate. Als Belastung, oder auch Stressor genannt, bezeichnet man alle inneren und äußeren Reize, die eine Stressreaktion auslösen. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Wir reden also eigentlich über Stress. Nun machen die Hunde nach dem Schutzdienst in der Regel nicht gerade einen gestressten Eindruck. In der Übungsstunde schon mal gar nicht, wenn sie stolz den errungenen Arm vom Platz tragen. Aber auch nicht bei einer Prüfung, wo der Helfer am Ende mit dem Arm verschwindet. Was sagt das über die Belastung aus, die die Helfer auf die Hunde machen? Löst die etwa gar keine Stressreaktion aus?

Foto: Jan Redder

Was ist mehr „belastend“, dieser Hetzstil ...

Positiv oder negativ – das ist hier die Frage Machen wir mal einen kleinen Ausflug in die Welt des Stresses. Wie die allermeisten schon mal gehört haben, gibt es positiven (Eustress) und negativen Stress (Disstress). Von positivem Stress sprechen wir, wenn die Belastung als Heraus22

forderung empfunden und gemeistert werden kann. In dem Fall wächst das Individuum daran. Positiver Stress erhöht die Aufmerksamkeit und kitzelt die maximale Leistungsfähigkeit heraus, ohne dem Körper zu schaden. Herausforderungen, die der Hund bewältigt hat, aktivieren sein körpereigenes Belohnungssystem und steigern seine Motivation, sich ähnlichen Herausforderungen erneut zu stellen. Negativer Stress hingegen stellt eine übermäßige Belastung, eine Überforderung dar. Je nachdem wie einschneidend diese Erfahrung für den Hund war, wird er in Zukunft solche Situationen meiden. Klassisches Beispiel dafür ist das, was wir früher „Stockangst“ genannt haben. Wenn der Helfer die Schlaghand gehoben hat, waren manche Hunde so beeindruckt, dass sie nicht mehr angebissen haben oder falls sie es schon getan hatten, den Arm wieder losließen. Das kommt heutzutage mit modernen Ausbildungsmethoden und einem Prüfungsschutzdienst ohne Stockschläge praktisch nicht mehr vor. Das Hochziehen des Stocks ist für den Hund, wenn man es gut ausgebildet hat, ein positives Signal, nämlich für: „Jetzt darf ich in den Arm beißen!“ Das Ganze sollte aber mal eine Belastung und ein Angriff auf den Hund sein. Kontroverse: Stockschläge Ein Aufschrei ging durch die Schutzhunde-Szene als der sogenannte Stockbelastungstest Mitte letzten Jahres ad absurdum geführt wurde. „Die Durchführung des Stockbelastungstests ist auf bloßes Berühren oder Bedrängen des Hundes mit einem weich gepolsterten


„Gehst du weg!“ KYNOLOGIE

Da hat jeder seine eigene Meinung und wir werden keinen Konsens herstellen können. Trotzdem noch ein Gedanke dazu: Wie viele Hunde hast du auf Deutschen und Weltmeisterschaften gesehen, die Probleme mit den Stockschlägen hatten? Ich kann mich zumindest, was Malinois und Deutsche Schäferhunde angeht, nur an ganz wenige erinnern. Ergo: Die Stockschläge haben nur sehr bedingt zur Zuchtselektion beigetragen. Jedenfalls auf diesem Niveau. Für den Sport ändert sich also durch das Verbot der Stockschläge nicht viel, für die Zucht gegebenenfalls schon, denn es kommen ja nicht nur Meisterschaftsteilnehmer in die Zucht. Zurück zur Belastung durch negativen Stress. Beim Disstress unterscheidet man zwischen tolerierbarem und toxischem Stress. Beispiel: Ich bringe einem Hund, der eine Stockangst hat, bei, dass er sofort den Arm gewinnt, wenn er kontert. Behutsam aufgebaut, kann er nach und nach mehr Belastung aushalten und das Drohen mit dem Stock und das Bedrängen des Helfers bewältigen. So eine Bewältigungsstrategie (Copingstrategie) gepaart mit sozialer Unterstützung des Hundeführers kann dazu führen, dass der Hund sich an die Situation anpassen und die Belastung aushalten kann.

... oder dieser? Belastung ist immer auch eine Frage der Gewöhnung!

Foto: Jan Redder

Stock zu beschränken“, schrieb der VDH an alle prüfungsberechtigten Mitgliedsvereine. Er reagierte damit in vorauseilendem Gehorsam auf die „neue Tierschutzhundeverordnung“. Für einige Hundesportler wurde dem Schutzdienst damit ein wichtiges Kernelement genommen, nämlich die Überprüfung, ob der Hund genügend Mut, Härte, Durchsetzungsvermögen und Nehmerqualitäten mitbrachte. Andere waren der Auffassung, dass es für den sportlichen Schutzdienst keine Rolle spielt und man die Stockschläge auch schlecht der Öffentlichkeit gegenüber rechtfertigen kann.

Die Kampfhandlungen im Schutzdienst bleiben für so einen Hund Disstress, aber auf einem tolerierbaren Niveau. Bei toxischem Disstress sind keine Bewältigungsstrategien, keine soziale Unterstützung oder interne Ressourcen (z.B. Persönlichkeitsmerkmale wie Mut, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen) vorhanden. Diese Form von Stress ist schädlich. Hunde, die so auf die Belastungen im Schutzdienst reagieren, gehören nicht in den IGP-Sport. Zurück zum Anfang: TSB, IGP und PO... Dieser verdammte Ohrwurm! So weit zurück wollte ich gar nicht. Die Diskussionen über die Helfer, darüber müssen wir jetzt mal konkret reden. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Da sind zunächst mal die Belastungen, mit denen der Helfer gar nichts zu tun hat. Anreise zur Meisterschaft, Übernachtung in ungewohnter Umgebung, lange Zeit im Hänger, ein (hoffentlich) volles Stadion und die damit verbundene Geräuschkulisse, Hitze, Erschöpfung und weitere innere und äußere Stressoren. Was der eine Hund als Belastung empfindet, ist für einen anderen überhaupt kein Problem. Es ist stark von Lernerfahrungen, Gewöhnung und der Persönlichkeit des Hundes abhängig. Trotzdem können solche Stressoren einen großen Einfluss darauf haben, was für eine Leistung der Hund im Schutzdienst abliefert. Im Schutzdienst trifft der Hund zum ersten Mal beim Stellen und Verbellen auf den Helfer. Die Belastung bei dieser Übung hält sich schwer in Grenzen. Der Helfer steht still. Er darf den Hund beobachten, zusätzliche Reizlagen und Hilfestellungen sind aber nicht zulässig. Der Stock wird seitlich am Körper nach unten gehalten. Are you ready to rumble? Ersten Körperkontakt zum Helfer nimmt der Hund bei der Fluchtvereitelung auf. Nach dem Anbiss muss der Helfer den Arm dicht an den Körper ziehen. Das ist eine Belastung, die allermeisten Hunde haben aber kein Problem damit. Gegen den Helfer anzukämpfen und ihm den Arm nach hinten zu drehen, kann zeigen wie „kampfstark“ der Hund ist, kann aber auch eine geschickt gewählte Copingstrategie sein. Wenn 24

FCI Weltmeister Michael Lanthaler lässt seinen Erco am Zelt „stellen und verbellen“.

Foto: Constanze Rähse

Welche Belastungen gibt es im Schutzdienst?

es gut ausgebildet ist, macht es in beiden Fällen was her. Es folgt kurz darauf die nächste Belastung. Der Helfer stellt ein und der Hund soll auf Kommando trennen. Ob das Ablassen für den Hund eine Belastung ist, hängt wieder stark von Lernerfahrungen ab. Wurde Zwang eingesetzt? Wenn ja, wie viel? Arbeitet der Hund gut mit seinem Hundeführer als Team zusammen oder haben die beiden ein Bratkartoffelverhältnis? Wie Bratkartoffelverhältnis? Der Ausdruck stammt aus dem ersten Weltkrieg und meint eine berechnende Bettgeschichte, die wegen besserer Verpflegung eingegangen wurde. Ist der Hundeführer also mehr Dosenöffner als Teampartner und es besteht keine richtige Bindung, dann kann er selbst zur Belastung für den Hund werden.


„Gehst du weg!“ KYNOLOGIE PO-gerechte Umsetzung der Übung.

Abwehr eines Angriffs aus der Bewachungsphase

Foto: Jan Redder

Jetzt wird es ernst! Der Helfer zieht die „Schlaghand“ hoch – (Darf man die heute eigentlich noch so nennen?) – und greift den Hund gleichzeitig frontal an. Der Hetzärmel wird dabei nicht bewegt. Nachdem der Hund eingebissen hat, wird er laut PO aus der Bewegung heraus vom Helfer seitlich bedrängt.

Foto: Constanze Rähse

Der Angriff muss für den Hund eindeutig sein.

Achtung! Nun sind wir an einem Punkt angelangt, wo sich die Geister scheiden und gerne diskutiert wird. Denn beim Bedrängen haben die Helfer verschiedene Stile. Die einen stellen den Ellbogen raus, ziehen den Ärmel hoch und positionieren den Hund so seitlich neben ihrem Körper. Die anderen ziehen den Ärmel an den Körper ran und beugen sich über den Hund beim Bedrängen. Einige gehen sehr frontal gegen den Hund, andere ziehen den Hund eher neben sich mit. Was ist besser? Was ist die größere Belastung? Man könnte meinen, dass es mehr „Druck“ auf den Hund macht, wenn der Helfer gegen den Hund arbeitet und sich über ihn beugt. Aber für eine kleine Hündin ist es eventuell belastender, wenn der Helfer sie ruckartig umsetzt und sie dann seitlich mitzieht und sie kaum mit den Hinterläufen auf die Erde kommt. Wir wissen es nicht. Aber es gäbe einen Weg, es herauszufinden. Man könnte im Rahmen einer Studie den Cortisolspiegel des Hundes vor und nach dem Schutzdienst messen. Oder wenn man es noch genauer wissen möchte, den Anstieg – wenn es denn einen gibt – bei jeder Übung.

sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Ich vermute aber, dass ein Hund, der sich gerne mit dem Helfer auseinandersetzt, sogar eher Spaß an der „Kampfhandlung“ hat. Besonders seit es keine Stockschläge mehr gibt. Für solche Hunde ist das wahrscheinlich so, als wenn man mit Kumpels auf ein Metal- oder Punk-Konzert geht und sich im Moshpit mal ordentlich anrempelt. Fun pur! Das Leben ist nicht fair … ... die Helfer sollten es aber sein. Ohne Fair Play kein guter Hundesport! Trotzdem gibt es immer wieder Aufreger: „Mein Hund konnte keinen vollen Griff setzen, weil der Helfer immer den Ärmel verdreht hat.“ „Der Helfer hat sich viel zu früh rausgedreht, deshalb hat mein Hund bei der langen Flucht spitz gebissen.“ Ich denke, da sind wir uns alle einig. Wenn jemand das absichtlich macht, dann ist das nicht nur voll daneben, armselig, unsportlich, dann hat er als Helfer auf dem Platz nichts zu suchen! Der Helfer muss dem Richter die Möglichkeit geben, alle Hunde gleich gut beurteilen zu können. Auch wenn er schon 30 Hunde gehetzt hat und es langsam anstrengend wird. Und auch die kleinen Hilfen für den Vereinskameraden wie zum Beispiel den Arm aufzuziehen beim Angriff auf den Hund und so einen zusätzlichen Beutereiz zu geben, sind nicht okay. Der Helfer muss neutral sein. Ein weiteres Beispiel sieht man häufig auf Veranstaltungen, wo Hunde verschiedener Rassen teilnehmen. Der Helfer stellt den Hund ein und der eine hat die Füße auf der Erde, 26

Einstellphase: Helfer setzt den Hund ab und nimmt die Spannung aus dem Arm.

Foto: Constanze Rähse

Mal richtig austoben …

der andere hängt in der Luft. Hunde sind verschieden groß, aber auch eine kleine Boxerhündin soll die gleichen Bedingungen haben wie ein großer Rottweilerrüde. Für mich gilt hier erstmal die Unschuldsvermutung. Wir sind alle nur Menschen und machen Fehler. Deshalb gehe ich davon aus, dass in den allermeisten Fällen, wo so etwas passiert, kein Vorsatz im Spiel ist. Aber Menschen sind auch berechnend, korrupt, ungerecht. Also müssen wir auch davon ausgehen, dass es hin und wieder tatsächlich mit Absicht geschieht. Werden wir das verhindern können? Leider nein! Das Leben ist nicht fair. Gewöhn dich dran! Um ein guter Helfer zu sein, braucht es viel mehr als Fitness und gute Technik: allem voran einen guten Charakter!


„Gehst du weg!“ KYNOLOGIE

Foto: Constanze Rähse

Der Überfall aus dem Rückentransport soll vom Helfer druckvoll mit Stockdrohung erfolgen.

Foto: Constanze Rähse

Der Rückentransport

Eine „Kampfhandlung“ ist erst eingestellt, wenn einer aufgibt. Solange „Zug“ auf dem Arm ist, weil dieser zu hoch eingestellt wird, ist der Hund im Modus. „Aus“ ist natürlich trotzdem „Aus“.

Beim Überfall aus dem Rückentransport soll der Helfer druckvoll auf den Hund zulaufen und mit dem Softstock drohen. Auch diese Übung wird von den Helfern individuell verschieden ausgeführt. Ja, und auch ich habe schon Helfer gesehen, wo der Überfall nicht viel mit einem Angriff zu tun hatte. Das sollte nicht so sein. Auch die PO sagt dazu: „Der Hund muss mit elastischer Schutzarmhaltung, ohne dass der Helfer zum Stillstand kommt, angenommen werden.“ Ich weiß nicht genau, warum heutzutage so häufig davon abgewichen wird. Man kann davon ausgehen, dass sowohl Richter als auch Helfer die PO kennen. Deshalb kann ich mir nur denken, dass es mit dem potenziellen Verletzungsrisiko zu tun hat. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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Für die heutigen Hunde ist es auch egal. Ob der Helfer auf sie zuläuft oder von ihnen weg: sie machen sowieso „nur“ Beute. Und damit kommen wir zurück zum Thema. Ist der Angriff aus dem Rückentransport eine Belastung? Ich denke, für die allermeisten Hunde nicht. Sie verteidigen sich nicht in der Situation – sie machen Beute. Das Gleiche gilt für die: Die „Lange Flucht“

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Was das Annehmen des Hundes angeht, bin ich der Meinung, dass Sicherheit vorgeht. Mir ist ein Helfer lieber, der nicht bis aufs Äußerste auf den Hund zuläuft, sondern kurz vorher stehen bleibt und den Hund sicher annimmt. Die letzten ein, zwei Schritte bringen es da nicht. Wie gesagt, der Hund macht in der Situation sowieso Beute. Oder meint ihr, sie würden mit Höchstgeschwindigkeit in den Arm einschlagen, wenn sie sich bedroht fühlen würden?

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Foto: Constanze Rähse

Auch beim „Angriff auf den Hund aus der Bewegung“ soll der Helfer im Laufschritt und unter Abgabe von sogenannten Vertreibungslauten den Hund angreifen. Ich vermute, dass die Vertreibungslaute, wie sie üblicherweise eingesetzt werden, den Hund eher motivieren als abschrecken. Sie sind über das Training Teil des Rituals geworden und versetzen den Hund in Vorfreude, dass er gleich mit Vollgas in den Arm fliegen darf. Als Belastung haben sie in 20 oder 30 Meter Entfernung keinen Sinn. Das wäre höchstens auf kurze Distanz vor dem Angriff des Hundes der Fall.


„Gehst du weg!“ KYNOLOGIE

Foto: Constanze Rähse

HASENHIRSCH GRETEL

Ist das Ganze also gar keine Belastung? Doch schon, aber ich befürchte nur eine körperliche. Ich habe ja oben schon gezeigt, dass der Schutzdienst für die allermeisten Hunde positiver Stress ist. Alle anderen, die im IGP-Sport je eine Prüfung bestanden haben, haben zumindest eine so gute Bewältigungsstrategie, dass sie die Belastung gut meistern können. Insofern ist es müßig darüber zu diskutieren, ob die eine Art des Bedrängens oder der ein oder andere „Hetz-Stil“ mehr oder weniger belastend ist. Die absolute Mehrheit der Hunde kommt mit dem einen wie dem anderen prima klar. Und das ist gut so. Schließlich machen wir Sport! Und nicht Überlebenskampf.

Einfliegen mit Höchstgeschwindigkeit resultiert sicher nicht aus einem „sich-bedroht-fühlen“

Und die Helfer auf den großen Prüfungen? Die stellen sich einem sehr kritischen Publikum und arbeiten ehrenamtlich zwei oder drei Tage lang mehr als hundert Hunde. Und in der Regel machen sie es gut, fair und gleichmäßig. Hut ab dafür. Und schönen Gruß an die Besserwisser auf der Tribüne: Diskutieren okay, Lästern zeugt von schlechtem Charakter. WoFi, wdeS! Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein! sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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D Foto: Herrmann Wenzel

FCI WM 2021 mit Fire

TEXT: DIANA STRÄTLING

WERA HAHN = OBIWHAHN!

Interview mit einer der erfolgreichsten deutschen Obedience Sportlerinnen 30

ie Macht war wieder mit ihr! Und auch Meister Yoda wäre begeistert, wenn er am letzten Wochenende Wera Hahn bei der WM Qualifikation in Lübeck gesehen hätte. „Gewonnen sie hat!“ würde er auf seine unnachahmliche Jedi-Ritter-Art sagen. Wenn das nicht der absolute OBIWHAHNSINN ist. Alternativ könnte man auch von perfektem Timing sprechen. Denn das Ganze passierte, während ich gerade an diesem Artikel schrieb und so lieferte mir Wera einen Einstieg par Excellence. Da kann man wohl von einer klassischen „Win-Win-Situation“ sprechen. Seit 2009 begeistert Wera Hahn mit Erfolgen und tollem Obedience Hundesport! Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich gerne mal ihre sehr beachtliche Liste von Erfolgen anschauen. Aber welcher Mensch steckt hinter diesen Erfolgen? Ich spreche aus Erfahrung: Ein sehr lustiger mit gesundem Ehrgeiz, ohne Verbissenheit! Wer Wera kennenlernt, bekommt sofort gute Laune, denn die versprüht sie. Ihr Markenzeichen: Lieder singen! So versetzt sie auch gern dem WM Team, in dessen Vorbereitung, einen Ohrwurm. Ob man möchte oder nicht, man summt automatisch mit. Ihr Top Hit 2023: „Der Zug hat keine Bremsen“. Herrlich! Na, summt ihr schon oder googlet ihr noch?


Wera Hahn = OBIWHAHN HUNDESPORT

W

ie bist du dann zu Obedience gekommen?

FCI WM 2019 mit Fire (Tending Wonderful)

Ihren ersten Hund bekam Wera, als sie neun Jahre alt war. Es war ein weißer Mittelpudel, genannt Prinz! Zehn Jahre wurde Wera von ihrem Prinzen begleitet. Dann lernte sie ihren Prinzen auf zwei Beinen kennen. Wera heiratete und gründete ihre kleine Familie. Lisa zog ein, ein Dackel-Jagdhundmischling. Dazu kam Budy, ein schwarzer Großpudel. 2003 ging es dann los mit dem Hundesport. Mit Akim, auch ein schwarzer Großpudel! Team Test, BH, Wachhund und dann? Erst mal THS!

Für die Pudelfreunde und Borderkritiker unter euch: Wera ist mit ihrem Großpudel auf ihrer ersten Obedience-WM gestartet! Sie weiß also, wie andere Hunderassen ticken.

W

as konnte denn dein Pudel eigentlich am besten?

Wera: Irgendwie konnte er tatsächlich alles. Er war ein Allroundtalent. Obwohl... Akim hat das Metallapportel gehasst. Es hat etwa sechs Monate gedauert, bis er es überhaupt ins Maul genommen hat. Er fand es nie wirklich gut, hat dann aber doch meistens den Metall-Hürdenapport gemacht. Das war wirklich eine Herausforderung.

W

ann bist du das erste Mal auf der Obedience WM gestartet?

Wera: Meine erste WM war 2009 in Bratislava.

Fotos: privat

Foto: privat

Wera: 2004 hörten wir von Obedience und haben damit begonnen. Wobei, wenn ich das noch erwähnen darf, Akim auch im Dogdance Auftritte hatte und A3 im Agility unterwegs war. Letztlich bin ich aber im Obedience hängengeblieben.

FCI WM 2009 mit Großpudel Akim

Ich hatte mich dort mit Akim und Gordon, meinem ersten Border Collie, gleichzeitig qualifiziert. Das war natürlich mächtig aufregend! Das erste Mal zur WM und dann gleich mit zwei Hunden. Damals waren die WM noch integriert in die Welthundeausstellung. Wenn man sich vorstellt, wie laut das war. Ich meine: richtig laut! Mit Durchsagen und ständigem Hundegebell, die Geräusche der Menschenmassen, umfallende Banden, einfach nur laut. Da mussten die Hunde schon was leisten, um sich zu konzentrieren und feines Obedience zeigen zu können. sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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ie viele andere Hunderassen waren auf dieser WM vertreten?

Wera: Es waren 13 verschiedene Rassen vertreten (Daten aus www.obedience.ch). Akim war da schon ein Exot.

Foto: privat

VDH DM 2013 mit Großpudel Akim

L

eider ist Obedience nicht so stark in der Hundesportwelt vertreten wie Agility, Rally Obedience oder IGP. Viele schieben es auf die schwierigen Übungen und die Rasse. Der Border Collie ist am häufigsten vertreten. Was sagst du dazu? Wera: Ja, der Border Collie ist am meisten vertreten – zumindest in der höchsten Klasse und wenn es an die Meisterschaften geht. Das ist aber auch eine Rasse, die eng mit ihren Menschen zusammenarbeiten kann und will. Intelligent und mit großem „will to please“. Wir sehen aber auch immer mehr andere Rassen, die auch hervorragendes Obedience zeigen. 32

„Obedience auf hohem Niveau ist keine Sportart, die man nur so ein- oder zweimal die Woche machen kann. Es gehört auch die Lebenseinstellung dazu. Viele wollen sich einfach nicht so intensiv mit den komplexen Übungen auseinandersetzen."

W

as war die größte Herausforderung in deiner gesamten Obediencezeit?

Wera: Natürlich die alle fünf Jahre geänderte Prüfungsordnung.

H

ast du ein Obedience-Vorbild? Welcher andere Starter ist dir besonders im Gedächtnis geblieben? Wera: Nein, so ein echtes Vorbild habe ich nicht. Die skandinavischen Hundesportler sind insgesamt vorbildlich. Es gibt sehr oft Teams, die mir supergut gefallen – auch bei anderen Nationen. Aber nein, ein Vorbild hab ich keins, wobei ich doch den Namen Christa Enqvist erwähnen möchte, von der ich im Obedience viel lernen und mitnehmen konnte.

Foto: Fellundfederfotos / Katrin Schreiber

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Fußarbeit mit Vik


Wera Hahn = OBIWHAHN HUNDESPORT

AKIM AUS DEM BOTTEMBERGER WALD (GROSSPUDEL)

Foto: Pressefoto Grünewald

GORDON VOM ETTIKOGARTEN (BORDER COLLIE) FCI WM 2009 & 2011 & 2012 (Ersatz) & 2013 VDH DM 2013-2015 2013 Platz 3 Fire (Tending Wonderful)

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eine aktuellen Border Collies Fire (8,5 Jahre) und Vic (4 Jahre) fordern dich besonders, denn seit einem Jahr startest du mit beiden bei den großen Turnieren und den WM Qualifikationen. Wie ist das Training der beiden? Gleiche Kommandos, ähnliche Abläufe? Wera: Ja, ich starte wieder mit zwei Hunden und da bin ich auch sehr stolz drauf. Ich habe fast identische Kommandos. Die kann ich mir dann besser merken. Ebenso ähnliche Abläufe. Je nachdem, wie die beiden auf die Übungen antworten... Ich verändere dann Teile des Trainings, sodass es wieder für jeden der Hunde passt.

W

as unterscheidet deine beiden Border Collies? Wie oft trainiert ihr pro Woche?

Wera: Ich trainiere in der Regel so fünf- bis sechsmal die Woche. Fire ist total unerschrocken. Vic kann zwischendurch schon mal beeindruckt von Außenreizen sein.

W

elche Übung magst Du besonders, welche nicht so?

Wera: Ich mag alle Übungen. Das gehört aber auch zu meiner Einstellung zum Obedience. Alle Übungen sind gleichwertig gut. Alle Übungen sind unsere Lieblingsübungen.

dhv Deutsche Meisterschaft 2012-2015 2013 Platz 2 6x swhv Meisterschaft 1x Sieger, 5x Podest TENDING WONDERFUL (BORDER COLLIE) FCI WM 2019 & 2021-2023 VDH DM 2018, 2019, 2021-2023 2019 Platz 3, 2022 Platz 2, Sieger 2023 dhv DM 2018, 2019, 2021-2022 immer Platz 3 European Open 2020 & 2023 SEVEN SEAS I.-C. RAVEN HAPPY VICTOR (BORDER COLLIE)

AUSZUG AUS WERAS ERFOLSGLISTE

FCI WM 2009 VDH DM 2009, 2013 DHV DM 2012 & 2013

VDH DM 2022 & 2023 European Open 2023

sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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u hast mir mal erzählt, dass du gar nicht mehr aufgeregt bist, wenn du startest, warum? Wera: Weil ich etwas gegen meine Aufregung getan habe. Als ich anfing, war ich immer extrem aufgeregt. Dann sagte ich mir, jetzt muss ich was für mich tun. Nicht nur der Hund muss trainiert werden.

Natürlich habe ich auch ein Kribbeln im Bauch, aber eher vor Freude: Jetzt geht es los. Jetzt gehört das Feld uns. Du willst mehr dieser Artikel lesen? Dann besuche unseren Blog:

Foto: Pressefoto Grünewald

Das geht natürlich auch nicht von heute auf morgen. Es ist ein Prozess, auf den man sich einlassen muss. Ich habe autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen und NLP (neuro-linguistisches Programmieren) gemacht. Ich habe Vorträge wie „Der innere Schweinehund“ angehört und Mentaltraining mitgemacht.

Vik beim Apportieren

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elche Eigenschaften sollte ein Obediencesportler mitbringen?

Wera: Ein guter Hundesportler muss auch an sich arbeiten. Nicht nur der Hund muss trainiert werden, sondern auch der Mensch. Nur so kann man EIN Team werden. Der Mensch muss wissen, was er will. Er braucht ein klares 34


Wera Hahn = OBIWHAHN HUNDESPORT Bild von dem, was er tun will. Das muss er dann dem Hund vermitteln und trainieren. Er muss sich in der Lerntheorie auskennen, Hunde lesen können, sehr geduldig sein. Man darf nie dem Hund die Schuld geben, wenn etwas nicht klappt. Besonders, wenn man denkt, er hätte es verstanden. Und, ganz wichtig, immer Spaß haben, wenn man mit seinem Hund trainiert. Und keinen verbissenen Ehrgeiz haben.

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ie aktuelle Prüfungsordnung besteht nun seit Anfang 2022. Wenn du mitentscheiden dürftest, was würdest du für die neue Prüfungsordnung vorschlagen? Wera: Ich würde eventuell die Gruppenübungen weglassen und dafür eine neue Übung einführen. Warten wir es ab, ob die Kommission Weras Vorschlag für die PO beherzigen wird. Das wäre natürlich der absolute OBIWHAHNSINN! Warum ich dauernd über Obiwhahn spreche? Ihr seid doch wohl nicht auf meine kleine Finte mit Star Wars reingefallen? Oder? Erwischt? Macht nichts! Es geht natürlich um Obedience: Weras Blogseite auf Facebook heißt Obiwhahn! Schaut mal rein!

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FÜR DEIN OBEDIENCETRAINING Vielen Dank Wera für Deine Zeit und ich wünsche mir noch viel Obiwhahn in den nächsten Jahren. Und Lieder...

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sporthund.de ∙[Heft 4/2023]

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16.-17.3.2024 VDH Qualifikation FCI WM/EO small/medium Mending (DE) 13.-14.4.2024 VDH Qualifikation FCI WM/EO small/medium Wülfrath (DE) 20.-21.4.2024 VDH Qualifikation FCI WM/EO intermediate/large Wülfrath (DE) 23.-28.4.2024 FMBB Weltmeisterschaft Bovolone (ITA) 16.-17.5.2024 World Agility Open Ermelo (NED) 24.-26.5.2024 Finalläufe FCI WM/EO Dortmund (DE)

OBEDIENCE

IGP

20.4.2024 VDH Qualifikation FCI WM Wittgensdorf (DE)

23.-28.4.2024 FMBB Weltmeisterschaft Bovolone (ITA)

23.-28.4.2024 FMBB Weltmeisterschaft Bovolone (ITA)

30.5.-2.6.2024 DMC Championat Petersaurach (DE)

1.6.2024 VDH Qualifikation FCI WM Emmendingen (DE)

10.-15.9.2024 FCI Weltmeisterschaft n.n. (HR)

2.6.2024 VDH Deutsche Meisterschaft Emmendingen (DE)

MONDIORING

6.7.2024 DVG BSP Lübeck (DE)

23.-28.4.2024 FMBB Weltmeisterschaft Bovolone (ITA)

25.-28.7.2024 FCI Weltmeisterschaft Riga (LET)

8.-13.10.2024 FCI Weltmeisterschaft Korinth (GRE)

FÄHRTE

THS

18.-21.7.2024 JEO Europameisterschaft Opglabbeek (BEL)

17.-19.11.2023 VDH Deutsche Meisterschaft Stemwede-Westrup (DE)

31.8.-1.9.2024 DVG BSP Kiel

1.-4.8.2024 EO Europameisterschaft Southam (GBR)

25.-27.10.2024 DVG BSP Stockelsdorf (DE)

n.n. dhv Deutsche Meisterschaft n.n. (DE)

14.-15.9.2024 DVG BSP Ering (DE)

15.-17.11.2024 VDH Deutsche Meisterschaft Stockelsdorf (DE)

n.n. VDH Deutsche Meisterschaft n.n. (DE)

1.-6.10.2024 FCI Weltmeisterschaft Opglabbeek (BEL) 26.-27.10.2024 VDH Deutsche Meisterschaft Hemsbach (DE)

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RALLY OBEDIENCE 21.-22.9.2024 DVG BSP Peine (DE)

Foto: Constanze Rähse

AGILITY

DOGDANCE 16.-19.5.2024 FCI WM Budepest (HUN)

TOPHUNDESPORTTERMINE ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit


Gewinnspiel RUBRIK

SPORTHUNDGEWINNSPIEL 1. IGP FCI Weltmeister 2023 2. Ursprungsland des Tervueren 3. Wer verbirgt sich hinter Obiwhahn 4. Sparte der IGP-Prüfung 5. Sporthund-Artikel mit der Artikelnummer 7335228 6. Leistungsklasse im Obedience 7. Seltene Gebrauchshunderasse 8. Sitz des Vereins für Deutsche Schäferhunde 9. Kurzbezeichnung Shetland Sheepdog 10. Abkürzung für Rally Obedience 11. Abkürzung für einen Hundesportverband in Deutschland 12. Hüterasse aus Australien 13. Staffellauf im Hundesport 14. Disziplin im THS 15. positive Verstärkung

Teilnahmebedingungen: Sende das Lösungswort, deinen Namen und deine vollständige Postanschrift per E-Mail an

gewinnspiel@sporthund.de Gewinner werden per E-Mail benachrichtigt. Unter allen Einsendungen verlosen wir einen 100 EUR Sporthund Shop-Gutschein. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Es besteht auch kein Anspruch auf Auszahlung oder Ausgabe eines Ersatzgewinns. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die vom Teilnehmer angegebenen Daten werden nach Maßgabe der DSGVO behandelt. Die Datenschutzerklärung findest du unter www.sporthund.de/datenschutzerklaerung

Einsendeschluss:

30. November 2023

Gutschein im Warenwert von

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Sende das Lösungswort an: gewinnspiel@sporthund.de Damit sicherst du dir die Chance auf den 100 EUR-Shopgutschein.

Einfach bei deiner Online-Bestellung auf www.sporthund.de den Gutschein-Code angeben und du erhältst den Betrag gutgeschrieben.

MUSTERCODE Dieser Gutschein kann ausschließlich im SPORTHUND Online-Shop unter www.sporthund.de eingelöst werden. Gültig bis 31.12.2025.

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RUBRIK Impressum & Vorschau

Herausgeber: LEROI GmbH Geschäftsführer: Florian König, Olaf König Am Schneckenhof 9 D-74626 Bretzfeld-Geddelsbach Email: magazin@sporthund.de Tel.: +49 (0) 79 45 / 9 41 01 01 Gesamtkonzept & Layout: Constanze Rähse, Neuhaus an der Pegnitz Lektorat: Dipl.-Germanistin (Univ.) Cordula Scheffner, Viersen Erscheinungsweise: 4x jährlich (1.2. / 1.5. / 1.8. / 1.11.) Druck: Saxoprint GmbH Auflage: 5.000 Stück Fotoquellen:

Jan Redder, Melissa Kroschinksi, Katrin Schreiber, Pressefoto Grünewald, Constanze Rähse, AdobeStock

Hinweise:

Kein Teil dieses Magazins darf ohne Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt oder verbreitet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Eine Haftung für Ratschläge unserer Experten kann nicht übernommen werden. Der Herausgeber behält sich das Recht vor, veröffentlichte Artikel, Beiträge und Fotos auch in seinen anderen Publikationen (In- und Ausland, im Web und elektronisch) ohne weitere Vergütung und Nachfrage zu veröffentlichen. Die Nutzungsrechte an eingesandten Leserfotos gehen mit Einsendung automatisch auf die Leroi GmbH über.

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Scan mich!

IMPRESSUM WEIHNACHTEN 2023: AUCH IN DIESEM JAHR GIBTS WIEDER UNSEREN


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© Sporthund / Constanze Rähse

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WENN DER HERBST KOMMT, BRAUCHTS EIN JÄCKCHEN!

AKTION: LESERFOTO

Foto: Melissa Kroschinski

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