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Wie wollen wir leben? Wir haben fünf Kinder gefragt.
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Haben wir Fürsorge verlernt?
Bestsellerautorin Susanne Mierau im Interview.
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Ein Gespräch über Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit mit Schauspieler Hannes Jaenicke.
Seite 28–39
Im Green-Lifestyle-Special zeigen wir, warum sich umdenken lohnt.
„Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde.“
Arzt, Autor und Aktivist
Dr. Eckart von Hirschhausen im Interview.
Soziale Verantwortung geht uns alle etwas an! Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Aus diesem Grund haben wir sie gefragt, auf was für einer Welt sie leben möchten.
Ich möchte, dass alle Kinder auf der Welt genug zu essen haben. Meine Geschwister und ich können zum Glück immer kostenlos in der Arche Mittag essen.
Lara, 9 Jahre
Ich möchte in einer Welt leben, in der alle Kinder zur Schule gehen können, Mädchen und Frauen die gleichen Chancen im Leben haben wie Männer und niemand ausgegrenzt wird, weil er eine Krankheit hat oder „anders“ ist.
Adam, 11 Jahre
Ich wünsche mir eine Welt, in der Tiere die gleichen Rechte wie Menschen haben. So viele Tiere leiden jeden Tag – das muss aufhören. Damit es Tieren besser geht, spende ich jeden Monat fünf Euro von meinem Taschengeld an ein Tierheim, das sich um Straßenhunde in Ost- und Südeuropa kümmert. Sie holen auch Hunde aus Tötungsstationen. Dass es so etwas überhaupt gibt, macht mich sehr traurig. Mir ist es wichtig, Tieren zu helfen. Elias, 12 Jahre
Wir freuen uns sehr, diese Ausgabe in Zusammenarbeit mit vielen großartigen Partnern veröffentlichen zu können, die die Möglichkeit nutzen, Ihnen ihre Arbeit, Projekte und Produkte vorzustellen. Gemeinsam möchten wir zeigen, dass Engagement und Hilfe nachhaltig wirken können. Jeder kann helfen und etwas tun. Lassen Sie uns die Welt gemeinsam zu einem besseren Ort machen!
Ich möchte in einer Welt leben, in der es keinen Krieg gibt und alle Menschen glücklich sind. Keiner soll Angst haben. Das wünsche ich mir. Benisha,10 Jahre
Ich möchte in einer Welt leben, in der Klima- und Umweltschutz normal sind. Auch um unser selbst willen, denn: Umweltschutz heißt „Menschenschutz“. Wenn wir die Natur schützen, schützen wir damit auch unser eigenes Überleben. Johanna, 16 Jahre
Leben mit... Magazin Healthcare Mediapartner GmbH | Pariser Platz 6a | 10117 Berlin | www.healthcare-mediapartner.de Herausgeberin Franziska Manske Redaktionsleitung Benjamin Pank Layout Elias Karberg Coverbild Julian Engels Druck BNN Badendruck GmbH Kontakt redaktion@lebenmit.de | www.lebenmit.de
Alle Artikel, die als „Gastbeitrag“ gekennzeichnet sind, sind gesponserte Beiträge. Die Texte der Ausgabe schließen alle Geschlechter mit ein. Zur besseren Lesbarkeit wird jedoch nur eine Geschlechtsform verwendet.
Kinder brauchen Liebe, Halt, Geborgenheit.
SOS-Kinderdorf stärkt Familien, damit Kinder glücklich aufwachsen. Jetzt helfen: sos-kinderdorf.de
Alle Menschen benötigen Fürsorge. Ohne Fürsorge können Kinder nicht groß werden, können Kranke nicht gesund werden, können ältere Menschen nicht alt werden. Fürsorge hält die Gesellschaft am Laufen. Die Bestsellerautorin Susanne Mierau beschreibt in ihrem neuen Buch, wie wichtig ein gutes Miteinander ist, und spricht im Interview darüber, was sich dringend ändern muss.
Redaktion Leonie Zell
Ihr neues Buch heißt „Füreinander sorgen“. Wie kam es zu diesem Titel und wie definieren Sie Fürsorge?
Das Exposé hatte ich eigentlich unter der Überschrift „CaREvolution“ eingereicht. Aber mit dem Begriff „Fürsorge“ können wahrscheinlich mehr Menschen etwas anfangen. Ich finde allerdings, dass unsere Sprache nicht genug Worte für die Vielfalt des menschlichen Miteinanders und Umsorgens hat. Ich würde mich daher am liebsten der Definition von Joan Tronto und Bernice Fisher für den Begriff „Care“ anschließen: „Die Aktivität unserer Spezies, die alles umfasst, was wir tun, um die Welt zu erhalten, fortzuführen und wiederherzustellen, damit wir in ihr so gut wie möglich leben können.“
Warum wird Fürsorge als gesellschaftlicher Wert oft vernachlässigt? Haben wir Fürsorge verlernt?
Wir haben ein ganzes Sammelsurium von Problemen rund um die Fürsorge. Wir haben sowohl die bezahlte als auch die unbezahlte Sorgearbeit größtenteils in die Hände der weiblichen Bevölkerung gelegt – und zwar von der Kindheit bis zum Alter: Frauen sind in jedem Altersabschnitt mehr zuständig für alle Formen des Umsorgens. Dadurch sind diese – neben all den anderen Aufgaben unserer vollen Zeit – oft überlastet bis hin zum (Caregiver-)Burn-out. Gleichzeitig werden Jungen und Männer von der Tätigkeit des Umsorgens anderer eher aus-
geschlossen und lernen auch das Konzept der Selbstsorge nicht so gut – was auch für sie negativ ist. Unser Blick ist fokussiert auf Leistung in Kombination mit hohem Gehalt und Karriere. Aber Sorgearbeit erfordert zwar enorme körperliche und emotionale Leistung, ist aber nicht in den klassischen wirtschaftlichen Arten zu messen. Wie man in Bezug auf Kinder sagt: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Wir haben also Fürsorge teilweise verlernt, aber auch politisch enorm vernachlässigt.
Welche Folgen hat dies für unser gemeinsames Morgen?
Die Vernachlässigung und Abwertung von Sorgearbeit und zu wenig Sorgearbeit wirkt sich aber auch auf unser Menschsein aus: wie wir behandelt werden, unsere psychische und physische Gesundheit, auf das Aufwachsen der Kinder, die Werte bis hin zu unserer Demokratie. Und damit sieht es nicht gut aus, wenn wir das hohe Gut der Empathie und Sorge umeinander vernachlässigen.
Dieses Thema betrifft auch schon die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Doch was passiert mit Kindern, die keine oder nur wenig Fürsorge kennen, die vernachlässigt werden?
Alle Kinder brauchen gute, sichere Bezugspersonen und stabile Rahmenbedingungen. Kindheit und die Erfahrungen, die wir darin machen, können sich auf das gesam-
te weitere Leben auswirken. Deswegen ist es wichtig, dass wir sowohl die familiäre als auch die institutionelle Versorgung von Kindern genau in den Blick nehmen und (finanziell) fördern.
Warum müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu einer neuen Haltung finden? Was muss sich verändern? Insgesamt muss sich leider sehr, sehr viel ändern. Das würde hier auch den Rahmen sprengen. Anfangen müssen wir allerdings dringend. Auf persönlicher Ebene können wir das in unseren nahen Beziehungen mit mehr Wertschätzung und gegenseitiger Unterstützung. Auf politischer und wirtschaftlicher Ebene müssen wir sehr schnell Sorgebereiche mehr ausbauen, dem Fachkräftemangel begegnen und besser finanzieren.
Sie sagen: „Fürsorge ist das Garn, das die bunte Patchworkdecke unseres Lebens zusammenhält“, weil ohne gesellschaftliche Fürsorge die Menschheit schnell am Ende wäre, auch ohne Krisen, Kriege und Klimakollaps. Wie blicken Sie in die Zukunft?
Ich blicke leider keineswegs optimistisch in die Zukunft. Ich weigere mich allerdings, Rückschritte hinzunehmen und ausschließlich pessimistisch auf die Lage zu blicken, weil mir das die Kraft nehmen würde, mich für eine gesündere Gesellschaft einzusetzen. .
Narben auf der Haut sieht man – die auf der Seele nicht. Psychischer Missbrauch und Vernachlässigung gehören zur häufigsten Form der Gewalt gegen Kinder. Was vielen nicht bewusst ist:
Die Folgen können so verheerend sein wie die von körperlicher oder sexualisierter Gewalt.
Gastbeitrag
Viele Tausend Kinder und Jugendliche werden in ihren Familien vernachlässigt. Ausgerechnet die Menschen, die ihnen am nächsten stehen und auf die sie angewiesen sind, meist die Eltern, verweigern ihnen, bewusst oder unbewusst, was für ihre Entwicklung absolut notwendig ist. Ob Angststörungen, Depression, Konzentrationsstörungen oder aggressive Verhaltensauffälligkeiten – die Folgen der leisen Misshandlung können weitreichend sein
Überforderung und Missbrauch Essen, Trinken, Schlafen … nicht alle Kinder in Deutschland sind ausreichend damit versorgt. Stattdessen werden sie gedemütigt, beschimpft, leiden unter Lieblosigkeit. Sie dürfen nicht mit anderen Kindern spielen oder erhalten keine ausreichende medizinische Versorgung, manchmal sichtbar durch kariöse, unbehandelte Zähne oder für das Wetter unpassende Kleidung. Statt Geborgenheit erleben sie zu Hause Substanzmissbrauch und Überforderung, sind Zeugen sexueller Übergriffe und häuslicher Gewalt.
Per Grundgesetz haben Kinder, wie jeder Mensch, ein Recht auf Unversehrtheit. Wie soll das in so einer Umgebung funktionieren?
Im Schnitt alle 13 Minuten wird ein Kind in Deutschland aus seiner Familie geholt, als letztes Mittel, wenn auf anderem Wege nicht geholfen werden kann. Jugendämter versuchen dann zunächst, eine Ersatzfamilie im Umfeld der Kinder zu finden, dies können z.B. Großeltern oder andere Verwandte sein. Gelingt dies nicht und ist die Inobhutnahme von Dauer notwendig, kann ein SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause sein. Hier finden die Kinder eine fürsorgliche, familiäre Umgebung und die seelische Unterstützung, die sie brauchen.
SOS-Kinderdorf stärkt Familien
Doch so weit muss es nicht kommen. SOSKinderdorf baut darauf, Familien präventiv zu stärken – unabhängig von Herkunft oder Konfession. Dafür wurden eigene SOS-Kinderdorf-Familienzentren mit Angeboten eingerichtet, die für Betroffene leicht zugänglich sind. Familien finden hier z.B. einen Mittagstisch, auch offene Treffpunkte sowie zahl-
reiche Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche gehören zum Programm, zudem eine Beratungsmöglichkeit, die den Familien Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
SOS-Kinderdorf setzt in seiner Hilfe mit gezielten Angeboten zunächst meist bei den Eltern an. Es gilt, die Erziehungskompetenz zu stärken und auf diese Weise familiäre Eskalationen und Missbrauch zu verhindern. SOSKinderdorf unterstützt in Erziehungsfragen, hilft bei Scheidung und Trennung und berät in Krisensituationen. Die Familienhelfer und -pädagogen begleiten Familien im Alltag oder unternehmen beispielsweise Ausflüge mit den Kindern. Dabei orientieren sich die Helfenden am Bedarf und an den Möglichkeiten der Familie, ganz individuell. Ziel ist, dass die Kinder in ihrem Umfeld bleiben und sich gesund entfalten können. Dann können sie selbst später einmal liebevolle, starke Erwachsene und Eltern werden..
Helfen Sie vernachlässigten Kindern! Informationen: www.sos-kinderdorf.de
„Schwimmen zu können, ist überlebenswichtig“
Die meisten Eltern wollen für ihre Kinder nur das Beste. Daher tendieren sie auch oft dazu, sie, wo es nur geht, zu fördern. Sie möchten alles richtig machen und dafür sorgen, dass der eigene Nachwuchs bestmöglich auf das Leben vorbereitet ist. Neben beispielsweise lesen und schreiben lernen sollte eines nicht vergessen werden: das Schwimmen.
Die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter hat sich binnen fünf Jahren verdoppelt. Rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren konnten 2022 nicht schwimmen, wie eine Forsa-Umfrage für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft zeigt. „Alle Kinder müssen schwimmen lernen“, fordert DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Das ist überlebenswichtig.“
In ärmeren Haushalten gibt es der Umfrage zufolge viel mehr Nichtschwimmer:
• Die Hälfte (49 Prozent) der Kinder aus Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 2.500 Euro kann nicht schwimmen.
• Hingegen betrifft dies bei einem Nettoeinkommen über 4.000 Euro nur zwölf Prozent.
Auch Menschen mit einem Hauptschulabschluss (14 Prozent) sind dreimal und Menschen mit einem Migrationshintergrund (neun Prozent) doppelt so oft Nichtschwimmer wie der Durchschnitt der Bevölkerung ab 14 Jahre.
Was also tun, wenn der eigene Nachwuchs bislang noch nicht schwimmen gelernt hat?
In Deutschland gibt es, laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen, 3.275 Hallen- und Schulschwimmbäder. Viele bieten
Schwimmkurse an. Tipp: Melden Sie Ihr Kind frühzeitig an, da die Nachfrage häufig viel größer ist als das Angebot der Vereine und Schwimmschulen. Zudem haben viele Ortsgruppen der DLRG zusätzliche Angebote, die meist in den Ferien stattfinden. Den Ehrenamtlichen, die für ihre lebensrettende Arbeit auf Spenden angewiesen sind, ist es eine Herzensangelegenheit, dass jedes Kind schwimmen kann.
Das Frühschwimmerabzeichen ist kein Garant für sicheres Schwimmen
Anhand der Angaben der Eltern zu den abgelegten Schwimmabzeichen geht die DLRG allerdings davon aus, dass derzeit sechs von zehn Kindern am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer sind. Das heißt, sie können die Anforderungen an das Schwimmabzeichen Bronze nicht erfüllen. Leider denken viele Mütter und Väter, das Seepferdchen befähige bereits zum sicheren Schwimmen.
Mit dem Nachwuchs das Wasser erobern „Machen Sie Ihr Kind schon früh mit dem Wasser vertraut“, rät Ute Vogt. Die DLRG bietet auf ihrer Internetseite Spieltipps für das sichere und spielerische Gewöhnen an das nasse Element. Auf Schwimmhilfen und Schwimmbrille sollte verzichtet werden, damit die Kinder die Eigenschaften des Wassers unverfälscht erle-
ben können. Sie finden heraus, dass sie vom Wasser getragen werden, lassen Wasserspritzer zu und lernen, sich unter Wasser zu orientieren.
„Wie schreiben und rechnen lernen“ Wie Jungen und Mädchen lesen, schreiben und rechnen lernen, so müssen sie auch schwimmen lernen“, mahnt die DLRG-Präsidentin Ute Vogt. „Wir müssen dahin kommen, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen kann.“
Seit inzwischen 110 Jahren haben sich die Ehrenamtlichen der Wasserrettungsorganisation dem Ziel verschrieben, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. „Jedes Opfer im Wasser ist eines zu viel, und wenn Kinder ums Leben kommen, schmerzt uns das ganz besonders“, so Vogt. .
Ob an den Stränden von Nord- und Ostsee oder an den Badeseen im Binnenland –fast jeder kennt die Rettungsschwimmer der DLRG. Doch die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation hat noch viel mehr zu bieten – informieren Sie sich hier: www.dlrg.de/mitmachen
„Wir
Reinhard Horstkotte geht seit 20 Jahren als Clown mit ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser, Pflegeheime und Flüchtlingsunterkünfte, zu kranken, einsamen oder traumatisierten Menschen, um ihnen Momente der Freude und der Hoffnung zu bringen.
Gastbeitrag
Herr Horstkotte, wie kam es dazu, dass Sie Clown wurden?
Im Grunde war ich immer verliebt in die Clownsfigur. Der Alltag besteht so oft aus Regeln und Gesetzen – es gibt aber viel mehr als das. Dafür stehen die Clowns, für Emotionen und Fantasie. Clowns sind wie Boten zwischen den Welten, Vermittler zwischen dem Kindlichen und den Erwachsenen, sie erinnern daran, dass das Leben schön sein kann, geben Hoffnung und Lebensfreude und machen Mut.
Sie gehen mit ROTE NASEN in Kinderkrankenhäuser, in Pflegeheime, in Flüchtlingsunterkünfte – wie kann man sich Ihre Arbeit vorstellen?
Reinhard Horstkotte Künstlerischer Leiter des ROTE NASEN Deutschland e. V.
Wir gehen zu Menschen, die aus den verschiedensten Gründen in Not sind, und entwickeln dafür jeweils eigene Programme. Bei uns gibt es Musiker, Akrobaten, Zauberer, Jongleure und Schauspieler, Musik ist oft ein sehr wichtiges Element.
2014/2015 beispielsweise, als viele Geflüchtete aus Syrien zu uns kamen, waren wir in den Turnhallen, Flughafenhangars und anderen Unterkünften. Dort haben wir z. B. Trommelworkshops gemacht, haben auf Bitte der Kinderärzte hin das Thema Zähneputzen spielerisch integriert, weil so viele der Kinder Karies hatten, oder auch mit unseren Programmen wie nebenbei gezeigt, dass es normal ist, wenn Frauen die Chefinnen sind. Die Kinder waren
fasziniert, sie blieben richtig lange bei der Sache. Das ist nicht selbstverständlich für Kinder, die traumatisiert sind.
Wie funktioniert das?
Kinder leben im Jetzt, im Spiel können sie alles um sich herum vergessen, auch die fürchterlichsten Dinge. Als im letzten Jahr die ersten Züge mit Geflüchteten aus dem Krieg in der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof ankamen, sind wir ganz behutsam mit den Kindern in Kontakt gegangen, haben ihnen Spielangebote gemacht. Wenn wir es schaffen, dass diese Kinder lachen, sich für einen Augenblick unbeschwert fühlen, macht das auch etwas mit den Erwachsenen um sie herum. Die Kinder so zu sehen, gibt ihnen Hoffnung.
Sie besuchen auch schwer kranke Kinder im Krankenhaus. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Unsere Künstler haben eine sehr intensive Ausbildung, die neben künstlerischen Inhalten auch medizinisches Grundwissen und Hygienethemen umfasst. Vorab besprechen wir uns mit den Ärzten, Pflegekräften oder Psychologen und berücksichtigen die jeweilige Situation und den gesundheitlichen Zustand der Kinder. Wir gehen dann von Zimmer zu Zimmer und improvisieren mit Musik und Zauberei, wir erzählen Geschichten und reagieren dabei immer auf die Kinder oder die Familien, die dort sind.
Pflegeeinrichtungen besuchen Sie auch?
Ja, wir kümmern uns um die Herzen der Menschen, bringen etwas in ihnen zum Klingen. Dabei passen wir uns immer wieder neu an die Gegebenheiten an. Als wir z. B. während der Corona-Lockdowns nicht in die Pflegeeinrichtungen durften, hatte eine Kollegin die Idee, in einem Heim für Demenzkranke mit Hebebühnen zu arbeiten und unser Programm von dort zu zeigen, die Bewohner waren an den Fenstern und Balkonen. Das hat wunderbar funktioniert! Man darf nicht den Kopf in den Sand stecken, Kreativität findet immer einen Weg.
Wie läuft eine Clownvisite ab?
Wir integrieren uns vor Ort, auch in den Pflegealltag, konzentrieren uns dabei aber ganz auf das Clown-Sein. Wenn wir bei Menschen sind, die mit Krankheit konfrontiert sind, mit schrecklichen Erlebnissen, mit Ängsten oder mit dem Tod, tun wir nicht so, als wäre dies alles nicht da, aber wir finden einen Ansatz, um Schönheit und Freude mit ihnen zu teilen. Unser künstlerisches Handwerkszeug hilft uns dabei.
Wir arbeiten zu zweit. Wenn wir z. B. bei Kindern sind, die alles hinter sich lassen mussten, die schreckliche Dinge gesehen und erlebt haben, oder bei einem Kind im Krankenhaus, das vielleicht nicht mehr lang zu leben hat, geht einem das unter die Haut. Auch dafür sind wir geschult und es hilft sehr, einen Partner zu haben. Einer greift etwas auf, was das Kind gesagt oder gemacht hat, der andere knüpft daran an. Wir binden die Menschen, bei denen wir sind, mit ins Spiel ein. Es geht immer darum, eine Verbindung zu schaffen. Kinder wie Erwachsene vergessen dann für eine Weile das Schwere und spüren Freude. Das ist bei kranken Kindern so, das gelingt auch bei Menschen mit Demenz und bei Geflüchteten mit traumatischem Hintergrund.
Welches Schicksal hat Sie besonders bewegt? Ich bin sehr vielen Menschen mit bewegenden Schicksalen begegnet. Am Anfang meiner Zeit bei ROTE NASEN kam ich beispielsweise bei einer Visite im Kinderkrankenhaus zu einem neunjährigen Jungen, von dem wir wussten, dass er nicht mehr lange leben würde. In seinem Zimmer spürte ich die große Bedrücktheit des Kindes und seiner Mutter, die mit ihm im Rooming-in war. Der Junge war ganz schwach und blass, ich spürte auch eine Spannung zwischen ihnen. Ich probierte alles Mögliche, es kam aber keine Reaktion. Mehr aus Verlegenheit nahm ich einen Ballon und pustete ihn auf, die Mutter hielt sich plötzlich die Ohren zu – und ich wusste, das ist ein Faden, den ich aufgreifen kann, eine Tür zum Spiel. Ich begann, mit dem Jungen über seine Mutter zu reden, auf eine lustige Art, aber liebevoll und mit Respekt. Das hat funktioniert. Der Junge fing irgendwann
richtig an zu lachen, auch die Mutter musste lachen, das Eis war gebrochen. Der Junge starb bald darauf. Ich hörte später, wie froh die Mutter darüber gewesen war, dass sie noch einmal diesen glücklichen Moment gemeinsam mit ihrem Sohn gehabt hatte.
In einer Einrichtung für Menschen mit Demenz trafen wir auf eine Dame, die tagein, tagaus durch die Flure lief. Sie suchte nach ihrem Mann, der schon lange verstorben war. Meine Clownkollegin begann, gemeinsam mit der Frau zu suchen. Sie ging in ihr Zimmer, öffnete Schubladen, suchte unter Stühlen … sie gab der alten Dame das Gefühl, nicht allein zu sein. Dann ging sie mit ihrem Ohr ganz nah an ihr Herz und sagte: „Ich habe Ihren Mann gefunden, da ist er“, und zeigte darauf. Die alte Dame fragte: „Was sagt er denn?“ – „Er sagt, ich soll dich in den Arm nehmen.“ Dann nahmen sich beide in den Arm. Die Pfleger, die um sie herumstanden, hatten Tränen in den Augen. Das Spiel, das sie gespielt hatten, war plötzlich Realität. Sie wussten, der Mann lebt im Herz der alten Dame weiter und sie war nicht mehr so allein..
ROTE NASEN Deutschland e. V. ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 20 Jahren fester Bestandteil in vielen renommierten Gesundheitseinrichtungen und Kliniken in Deutschland ist. Derzeit schenken 74 ROTE NASEN Clowns jedes Jahr in 73 Einrichtungen rund 58.800 jüngeren und älteren Menschen bei regelmäßigen Clownvisiten fröhliche Augenblicke. www.rotenasen.de
Schenken Sie Lachen mit einer Spende:
Spendenkonto
IBAN: DE06 3702 0500 0020 2020 20
BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft
Gastbeitrag
De r zehnjährige Josué ist fast blind. Der Kleine hat grauen Star auf beiden Augen. Seine Mutter macht sich große Sorgen – bitte helfen jetzt auch Sie!
Der zehnjährige Josué ist seit frühester Kindheit fast blind. Seine Mutter lebt in ständiger Angst, dass ihrem Sohn etwas Schlimmes zustößt. Denn Josué lebt in einem Elendsviertel von Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo.
Kampf ums Überleben
Jeder Tag ist buchstäblich ein Kampf ums Überleben! Verschmutzte Bäche, Müllberge, rutschige Pfade: In dieser Umgebung ist einfach alles gefährlich für ein hilfloses blindes Kind.
Josué hat grauen Star, doch wer in diesem Slum lebt, kann sich keinen Arzt leisten.
„Es bricht mir das Herz, meinem Jungen nicht helfen zu können“, klagt seine Mutter Jocelyne verzweifelt. Sie weiß: Ohne Hilfe erwartet ihren Sohn ein leidvolles, bettelarmes Leben.
Gibt es Hilfe?
Das St.-Joseph-Krankenhaus ist Josués einzige Chance, der Blindheit zu entfliehen. Die Augenklinik wird von der ChristoffelBlindenmission (CBM) gefördert. Mitarbeiter der Hilfsorganisation erleben täglich, wie groß die Not ist, aber ebenso, wie eine Augenoperation Leben zum Besseren wenden kann – auch das von Josué. Doch ohne Sie geht es nicht! Deshalb bitten wir Sie: Helfen Sie Mädchen und Jungen wie Josué jetzt mit Ihrer Spende.
Bitte unterstützen Sie die CBM, damit sie auch in Zukunft ihre Arbeit machen und verzweifelten Menschen wie dem kleinen Josué helfen kann!
Die CBM ist eine internationale christliche Entwicklungsorganisation. Sie verbessert die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt. Im Jahr 2022 war die CBM dank ihrer Unterstützerinnen und Unterstützer in 44 Ländern aktiv und förderte 391 Projekte. Seit 2002 besitzt sie Beraterstatus bei den Vereinten Nationen.
Weitere Informationen: www.cbm.de
Spendenkonto
IBAN: DE46 3702 0500 0000
0020 20 · BIC: BFSWDE33XXX
Seit über 45 Jahren bringt Mercy Ships mit Hospitalschiffen Hoffnung und Heilung zu den Ärmsten der Armen in Afrika.
MENSCHEN
haben bereits von unserer Hilfe profitiert.
einfach
Für seine Einsätze bei den German Doctors bekommt der Hämatologe und Onkologe
Professor Dr. Winand Lange kein Geld. Warum er sie dennoch als unendlich kostbar empfindet, erläutert er im Interview
Wo waren Sie schon für die German Doctors im Einsatz?
Bislang war ich dreimal unterwegs: in Chittagong, Bangladesch, in Kilifi, Kenia und im Sundarbans Delta in Indien. Im Januar 2024 werde ich für sechs Wochen in Jhargram, Indien sein.
Waren Sie aufgeregt vor Ihrem ersten Einsatz? Ja, durchaus. Auch wenn wir gut vorbereitet werden, z. B. mit Projektseminaren und tropenmedizinischen Kursen, weiß man nicht genau, was auf einen zukommt, sowohl in Bezug auf Krankheitsbilder als auch auf andere Gegebenheiten. Die Möglichkeiten der ärztlichen Intervention, sei es Diagnostik oder Therapie, sind in keiner Weise mit denen bei uns vergleichbar. Dazu kommt die Verständigung mit den Patienten, die eine echte Herausforderung sein kann. Nur mit Hilfe der Übersetzerinnen und Übersetzer können wir die Sprachbarrieren halbwegs überbrücken.
Wie läuft so ein Einsatz ab?
Wir sind sechs Wochen am Projektort. Die Einsätze anderer ärztlicher Kolleginnen oder Kollegen sind überlappend geplant und nicht gleichzeitig. So ist immer ein Arzt oder eine Ärztin von German Doctors für die Übergabe vor Ort und hilft beim Einarbeiten. Auch die lokalen Fachkräfte unterstützen uns sehr – umgekehrt vermitteln wir ihnen viel Wissen, denn das ist ein Hauptanliegen von German Doctors: Die Health Worker und Medical Officer noch mehr und besser zu befähigen, Patienten zu versorgen.
Wen behandeln Sie?
Die Menschen, die zu uns kommen, sind sehr arm. Um so viele wie möglich behandeln zu können, müssen wir unsere Zeit und die medizinischen Mittel gut einteilen. Auch den Hintergrund der Menschen haben wir im Blick. Viele beginnen schon als Kind mit schwerer, körperlicher Arbeit, sie kümmern sich um Familienangehörige und können nicht einfach mehrere Tage in einem Krankenhaus sein. Oft wissen sie nicht, ob es am nächsten Tag noch Arbeit und etwas zu essen für sie gibt. Die Schicksale und Situationen vor Ort können emotional sehr berührend sein. Wir müssen, ähnlich wie zu Hause auch, eine gewisse Distanz wahren, um gut arbeiten zu können.
Die Schlangen vor unseren Behandlungszentren sind meist lang, manchmal fahren wir auch mit einer Rolling Clinic zu den Menschen. Man ist in Versuchung, wenn man nur für ein paar Wochen vor Ort ist, auch am Wochenende durchzuarbeiten. Aber es ist wichtig, auch an die einheimischen Mitarbeitenden zu denken. Sie müssen sich ihre Kraft einteilen und Pausen machen, weil sie durchgehend für die Menschen da sind.
Was erleben Sie vor Ort, wie sind Ihre Eindrücke?
Die Teams sind sehr gut organisiert, wir arbeiten gut zusammen und werden sehr unterstützt. Von den Patienten erfahren wir große
Dankbarkeit. Das alles gibt einem viel zurück, auch den Perspektivwechsel empfinde ich als sehr wertvoll. Man kommt nach einem Einsatz mit den German Doctors mit einem reichen Erfahrungsschatz nach Hause, egal wo man war. .
Seit 40 Jahren sind die German Doctors im Einsatz und haben seither 13 Millionen Patientinnen und Patienten versorgt. Die ehrenamtlich tätigen Ärztinnen und Ärzte bleiben jeweils sechs Wochen vor Ort.
Ziel der German Doctors ist, langfristig eine stabile Gesundheitsversorgung vor Ort aufzubauen und die Gesundheitssysteme zu stärken. Die Aus- und Weiterbildung der Health Worker und Clinical Officer vor Ort wie auch der einheimischen Mitarbeitenden nimmt eine bedeutende Rolle ein; den Patienten und Patientinnen wird Wissen zu Ernährung, Gesundheit und Hygiene vermittelt. Die German Doctors finanzieren sich über Schenkungen, Bundesmittel und Spenden. www.german-doctors.de
Die German Doctors sind ehrenamtlich weltweit im Einsatz und bilden vor Ort Gesundheitskräfte aus.
Vielen ist Dr. Eckart von Hirschhausen als Arzt, Autor und Kabarettist bekannt. Um sich komplett dem Kampf für ein besseres Morgen zu widmen, hat er sich von der Bühne verabschiedet. Welche Gefahren die Klimakrise für unsere Gesundheit birgt, warum wir nicht mehr Jutebeutel, sondern eine „jute“ Politik brauchen und was jeder Einzelne tun kann, lesen Sie im Interview.
Soziale Verantwortung geht uns alle an. Sie haben Ihre erfolgreiche Karriere als Bühnenkünstler beendet, um sich hauptberuflich zu engagieren. Wie kam es dazu? Menschen verändern sich durch authentische Begegnung. Bei mir war das die Begegnung mit Jane Goodall, der Schimpansenforscherin. Mitten im Interview drehte sie die Rollen um, schaute mich an aus diesen weisen, alten und etwas melancholischen Augen und stellte mir diese Frage: „Wenn wir Menschen ständig betonen, wir sind die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten – warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause?“ Da habe ich geschwiegen, geschluckt und verstanden: Das ist die zentrale Frage, der wir uns alle stellen müssen. Unsere Mutter Erde ist krank, sogar sehr
krank. Sie liegt auf der Intensivstation, und da will ich alles tun, was mir möglich ist, um ihr zu helfen.
Wie wirken sich Klimakrise, Biodiversitätsverlust und Umweltzerstörung auf die Gesundheit aus?
Die gravierenden Folgen des Klimawandels und des Artensterbens für unsere Gesundheit sind keine Gefahr, die in der Zukunft liegt. Wir erleben schon jetzt, wie Hitzewellen, Dürren, aber auch der schwindende Lebensraum für Tiere und Pflanzen unsere Gesundheit negativ beeinflussen. Werden die Tiere krank, übertragen sie diese Erreger auf uns. Das hat nicht zuletzt die Coronavirus-Pandemie verdeutlicht. Als Arzt geht es mir um die Frage, wie Menschen
ein gutes und gesundes Leben führen können. Die Klimakrise ist das größte Risiko für unsere Gesundheit im 21. Jahrhundert. Für uns in Europa stellt Hitze die größte unmittelbare Gefahr da: Klimakrise ist wie Sauna, nur ohne Tür. Auf Dauer nicht wirklich entspannt. Und auch nicht lustig. Wir haben viel zu lange nur über Eisbären und Meeresspiegel kommuniziert, aber die Veränderungen betreffen jeden von uns bei dem, was uns am „heiligsten“ ist – unsere Gesundheit. Die Klimakrise macht auch unsere Seele krank. Wir haben in Deutschland eine Million mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen durch die Folgen von Hitze, Feinstaub und den Traumatisierungen durch die Extremwetter und den Verlust von Heimat.
Wann haben Sie erstmals selbst die Dimension bzw. den Zusammenhang zwischen „gesunder Erde, gesunden Menschen“ verstanden?
Die Diskussion um „Umweltschutz“ wurde viel zu lange sehr theoretisch geführt. Seit ich mich mit dem Thema Klimakrise und Gesundheit eingehender beschäftige, wird mir klar, dass es keine „Umwelt“ gibt, sondern eine Mitwelt. Wir sind existenziell darauf angewiesen, dass wir sauberes Wasser haben, saubere Luft, gesundes Essen und eine erträgliche Außentemperatur. Alle diese Dinge, die wir für selbstverständlich hielten, sind es nicht. Der Körper ist ein guter Lehrmeister, uns zu zeigen, wie schnell wir bei einer steigenden Außentemperatur buchstäblich zusammenbrechen. Hitzewellen und Hitzetote sind aber nur eine der vielen Auswirkungen. Mücken, die Tropenkrankheiten übertragen, können sich in Europa und Deutschland ansiedeln. Allergien nehmen zu und die Abgase, insbesondere die kleinen Feinstaubteilchen, gehen durch die Lunge direkt ins Blut und tragen zu Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar zu Diabetes bei, weil unser Körper sich in einem permanenten Abwehrmechanismus befindet. Und das Dümmste an all diesen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit ist: Der Klimawandel ist eindeutig von uns Menschen verursacht!
Es gibt immer mehr Menschen, die sich aufgrund der Situation auf der Erde gegen das Kinderkriegen entscheiden. Können Sie das verstehen?
Ich kann die Sorge um die Enkeltauglichkeit unserer Erde verstehen, aber es gibt einiges, was mir Hoffnung macht. Die nächste Generation zum Beispiel. Sie denkt viele Themen selbstverständlicher und globaler und hat mit „Fridays for Future“ richtig etwas losgetreten. Und das nicht nur in der Politik, sondern auch im privaten Umfeld: Die Diskussionen zu Hause am Küchentisch sind ganz anders geworden, denn die junge Generation fordert regelrecht ein, dass wir Boomer – und da gehöre ich ja auch dazu – jetzt auch mit anpacken und uns einsetzen. In den letzten drei Jahren ist viel mehr passiert als in den letzten 30 Jahren.
In Ihrem Buch „Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben“ schreiben Sie, dass die Erderhitzung das Fieber ist und das Artensterben die Demenz der Erde. Bitte gehen Sie näher darauf ein.
Demenz ist das krankhafte Vergessen. In jeder Art, die unwiederbringlich verloren geht, steckt ja das Wissen aus Millionen Jahren Evolutionsgeschichte – lauter „Lifehacks“, wie Leben auf der Erde gelingen kann. In jeder Art stecken auch Lösungen, medizinische Wirkstoffe, Gene mit fantastischen Eigenschaften. John Schellnhuber benennt es deutlich: Wir verbrennen das Buch des Lebens, bevor wir es gelesen haben! Als Wissenschaftsjournalist setze ich mich mit einem weiteren Paradoxon auseinander: Research shows that showing people research doesn’t work. Das heißt, wir wissen
Es gibt ein Zeitfenster von wenigen Jahren, in dem wir entscheiden können, ob wir dauerhaft und unwiderruflich das Erdsystem überhitzen oder eine enkeltaugliche Welt erschaffen.
eigentlich genug, aber handeln nicht danach. Konkreter: Die Politik ergreift noch nicht in ausreichendem Tempo die notwendigen Maßnahmen. Verbindliche Rahmenbedingungen ist das sofortige Stoppen von Subventionen für fossile Energie und eine Landwirtschaft, die den Boden zerstört. Stattdessen schneller Ausbau der Erneuerbaren, die ja auch die Luft viel gesünder machen! Wir haben alles an Wohlstand, liberaler Demokratie und gutem Leben zu verlieren – und wie ich betone: Wir könnten so viel gewinnen, bessere Luft, sichere Ernten, stabiles Klima, Zeit für schöne Dinge, statt nur noch Krisenmodus.
Würden Sie sich selbst als Klimaaktivist bezeichnen?
Es gibt ein Kontinuum von Sesselpupser bis Klimakleber. Wo kann ich durch mein Handeln etwas verändern? Wir brauchen nicht mehr Jutebeutel, wir brauchen jute Politik, wie der Berliner sagt. Viele pflanzen Bäume, was aber auf die nächsten zehn Jahre wenig bringt. Deshalb pflanze ich Ideen, die wachsen schneller. Ich kann die Ungeduld und Frustration der jungen Menschen sehr gut verstehen, die sich zum Teil erwachsener verhalten als die Erwachsenen. Ich habe mit 17 Jahren in meiner Schule ein Referat über sauren Regen und den Nutzen von Tempolimit geschrieben. Und was haben wir heute, fast 40 Jahre später?
Einen amtierenden Verkehrsminister, der sich mit allen Kräften gegen geltende Gesetze und das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes wehrt und ernsthaft meint, wir hätten nicht genug Schilder – Realsatire. Raserei, fehlende Abbiegeassistenten und mangelnde Rettungsgassen bei jedwedem Stau gefährden sehr viel mehr Menschenleben auf der Straße als Klebstoff.
Lassen Sie uns gemeinsam in die Glaskugel schauen: Wo sehen Sie die Erde in zehn, in 20 Jahren?
Es gibt ein Zeitfenster von wenigen Jahren, in dem wir entscheiden können, ob wir dauerhaft und unwiderruflich das Erdsystem überhitzen
oder eine enkeltaugliche Welt erschaffen. Wissenschaft allein verändert kein Verhalten und führt nicht zu den politischen Entscheidungen, die jetzt notwendig sind, um die Not zu wenden. Mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen möchte ich dazu beitragen, dass diese notwendige Transformation von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft neuen Schwung bekommt. Dazu brauchen wir einen frischen „Spirit“: überparteilich, kooperativ, generationsübergreifend und mit ansteckend guter Laune. Mein Team und ich arbeiten gerade unter Hochdruck an vielen Hebeln und mobilisieren die Ärzteschaft und die Pflege, zu dem Thema Stellung zu beziehen, als zentrale Multiplikatoren in der Mitte der Gesellschaft. Wir arbeiten mit großen Stiftungen und Netzwerken zusammen, mit kirchlichen Organisationen, der Weltklimakonferenz und sind beim World Health Summit präsent. Ziel all unserer Aktivitäten ist es, dass der deutlichen Mehrheit unserer Gesellschaft bewusst wird: Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten. Und dafür brauchen wir radikale Änderungen in der Art und Weise, um zukunftsfähig und enkeltauglich zu leben.
Wie können wir das erreichen?
Ich werde immer wieder gefragt, was der Einzelne tun kann. Meine Antwort: Das Wichtigste, was ein Einzelner tun kann, ist, kein Einzelner zu bleiben! Jede und jeder wird gebraucht, mit Fähigkeiten, Netzwerk, Herz und Hirn. Ja, wir brauchen neue Formen des Zusammenlebens, weniger Konkurrenz, mehr Kooperation und Gemeinwohlorientierung. Statt wie in den 1980er-Jahren die „Selbstfindung“ als das wichtigste Projekt seines Lebens anzusehen, könnte es heute genau um das Gegenteil gehen: die Selbstaufgabe – weniger Ego und Optimierung, mehr Hingabe und Bereitschaft zu teilen. Damit ließen sich zwei Dinge verbinden: die Rettung der eigenen seelischen Gesundheit und die dringend notwendige Reduktion unseres Ressourcenverbrauchs..
Die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen (GEGM) wurde im Jahr 2020 von Prof. Dr. Eckart von Hirschhausen gegründet, um den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Gesundheitsschutz bewusst zu machen. Die Stiftung setzt sich für eine Klimakommunikation ein, die Distanzen überwindet und die Menschen wirklich erreicht – lösungsorientiert, humorvoll, verständlich und visionär. Und sie bringt Personen zusammen, die etwas bewegen können, wie Pflegekräfte, Mediziner, Studierende, Engagierte, Politiker und prominente Persönlichkeiten.
Weitere Informationen: www.stiftung-gegm.de
Im Gespräch: Annette Thewes und Sandra Lüderitz-Korte (r.) Foto:
„Großes
Annette Thewes kümmert sich seit mehr als 20 Jahren um die Abwicklung von Nachlässen für gemeinnützige Organisationen, auch für Amnesty Deutschland. Die zertifizierte Testamentsvollstreckerin erzählt, was bei der Nachlassgestaltung zu bedenken ist.
Was hat Amnesty International mit Nachlässen zu tun?
Eine gemeinnützige Organisation wie Amnesty kann im Testament als Erbin oder Miterbin eingesetzt werden. Amnesty kann dann auch Aufgaben übernehmen, die mit der Abwicklung im Zusammenhang stehen. Ähnlich wie Personen hat auch die Organisation die Verpflichtung und moralische Aufgabe, den letzten Wunsch der verstorbenen Person respektvoll umzusetzen.
Wie läuft das in dem Fall konkret ab? Zunächst werden wir informiert, zum Beispiel vom Amtsgericht. Dann nehme ich Kontakt zu den Hinterbliebenen auf und leite die üblichen Schritte im Fall einer Erbschaft ein. Das kann auch die Organisation der Beisetzung beinhalten oder administrative Aufgaben, wie das Bezahlen offener Rechnungen. Mir liegt es sehr am Herzen, den Beteiligten zuzuhören, auf ihre Wünsche einzugehen und Vertrauen zu schaffen.
Wann sollte Amnesty ins Testament?
Wer sich mit den Werten von Amnesty identifiziert, kann mit dem Testament dazu beitragen, dass die Menschenrechte auch in Zukunft ge-
schützt werden. So lassen sich auch nach dem Tod noch die eigenen Werte vermitteln. Aber auch praktische Gründe sprechen dafür: Für die Angehörigen kann es hilfreich sein, dass Amnesty als Erbin organisatorische Dinge übernimmt, denn der Tod eines nahestehenden Menschen ist belastend, und Angehörige sind oft überfordert von allem, was dann ansteht. Außerdem ist Amnesty als gemeinnütziger Verein von der Erbschaftsteuer befreit, das heißt, alles kommt ohne steuerlichen Abzug dem Einsatz für die Menschenrechte zugute.
Was raten Sie Menschen, die ihr Testament machen möchten?
Man sollte das Testament sehr spezifisch formulieren. Das erleichtert die Abwicklung des Nachlasses für die Hinterbliebenen immens.
Gibt es einen Fall, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Es gab einen Fall, bei der Mutter und Bruder des Verstorbenen noch lebten. Ich sollte keine Traueranzeige schalten, denn sie wollten nicht, dass das Umfeld erfährt, dass im Testament eine gemeinnützige Organisation als Erbin eingesetzt wurde. Doch nach einem Jahr sind sie auf mich zugekommen und wollten gemeinsam mit der
Organisation eine Anzeige veröffentlichen. Der Bruder erwägt jetzt, ebenfalls diese Organisation im Testament zu begünstigen. Nachlassfälle sind geprägt von Leid und Verlust. Es ist deshalb ein großes Glück, wenn die Hinterbliebenen am Ende ebenfalls zufrieden sind, dass eine Organisation, die sich für Gutes einsetzt, im Testament mitbedacht wurde. .
Gastbeiträge
Bei Amnesty Deutschland ist Sandra Lüderitz-Korte Ansprechpartnerin für Testamentsspenden. Sie erreichen sie unter 0170-8898965 oder per E-Mail: sluederitz@amnesty.de. Einnahmen aus Nachlässen unterstützen den Einsatz von Amnesty sehr: Allein im Jahr 2022 halfen uns rund 3,9 Millionen Euro aus verschiedenen Nachlässen.
Bestellen Sie kostenfrei den AmnestyTestaments-Ratgeber unter: www.amnesty.de/inzukunft
Alles regeln und etwas Sinnvolles bewirken: Dagmar Scheid hat sich bewusst mit ihrem Testament beschäftigt. Dabei entschied sie sich, auch Amnesty zu begünstigen – als Zeichen für Solidarität und Menschenrechte.
Was bedeutet es Ihnen, zu spenden?
Wenn genug da ist, kann man auch etwas abgeben – und zwar an Personen und Organisationen, die etwas Sinnvolles tun. Das fand ich schon immer richtig.
Sie unterstützen die Arbeit von Amnesty seit vielen Jahren. Warum Amnesty?
Es erschien mir von jeher ungerecht, wenn eine Person wegen ihrer Meinung oder ihres Engagements diskriminiert, schikaniert oder misshandelt wird. Ohne Menschenrechte und ohne Grundfreiheiten fehlt die Basis für das Zusammenleben. Erst wenn es keine Verfolgung aus politischen Gründen gibt und die Menschenrechte gelten, kann eine Gesellschaft funktionieren. Dann gibt es die Grundlage, sich etwa auch um Kultur oder – noch wichtiger – um Klima- und Umweltschutz zu kümmern. Deshalb unterstütze ich Amnesty.
Was waren die Gründe dafür, dass Sie entschieden haben, Amnesty einen Teil Ihres Erbes zu geben?
Ich habe überlegt und geprüft und mich für Amnesty entschieden, denn es geht mir um den Kampf für eine gerechte und faire Welt, für die sich die Organisation übergreifend und grundlegend einsetzt. Amnesty steht für Neutralität und Verlässlichkeit, aber auch für persönliche Solidarität, wenn sich Menschen gemeinsam für andere Menschen in Not starkmachen. Und zwar mit Ausdauer: Wenn etwa Regime eine Angelegenheit aussitzen wollen, bleibt Amnesty dran und
macht weiter Druck. Dazu braucht es eine starke, unabhängige Organisation. Und die kostet Geld.
Was hat Sie dazu veranlasst, ein Testament zu verfassen?
Ich hatte das Bedürfnis, die Dinge zu regeln –auch weil ich Todesfälle erlebt habe, bei denen nichts geregelt war. Dann fehlt jede Orientierung, alle sind konsterniert, und das Trauern wird nicht leichter. Ohne Kinder und Geschwister kommt für mich die gesetzliche Erbfolge nicht infrage, und in meinem Freundeskreis habe ich einzelne Personen bedacht, viele sind aber relativ gut versorgt. Dass mein Testament gemacht ist und auch auf etwas Gemeinnütziges abzielt, garantiert, dass mit meinem Eigentum etwas Sinnvolles geschieht. Ich finde: Solange man Einfluss hat, sollte man ihn auch nutzen.
Wie sind Sie konkret vorgegangen?
Wichtig war der Austausch mit nahestehenden Menschen. Zuerst habe ich mich mit ihnen vertrauensvoll besprochen und danach alles aufgeschrieben: Was gibt es, wer soll was bekommen, und wie lässt sich alles gut splitten? Durch das Aufteilen kann man Freunde und Familie gerecht werden und dennoch ein bestimmtes Budget für etwas Gemeinnütziges vorsehen. Als ich einen Plan hatte, habe ich ihn mit meinem Steuer- und Finanzberater geprüft. Amnesty hat eine Fachanwältin an der Seite, die alles gecheckt und hilfreiches Feedback gegeben hat. Das hat prima geklappt, und nun ist alles so geregelt, wie ich es will.
Dagmar Scheid „Alles so geregelt, wie ich es will.“
privat
Was sagen andere zu Ihrer Entscheidung?
Ich war sehr zufrieden, einen Teil des Erbes an Amnesty zu geben. Also habe ich auch davon erzählt. Das fanden alle toll, aber zugleich gab es auch Berührungsängste, über das Thema Testament und den eigenen Tod zu reden. Die eigene Endlichkeit ist ein großes Tabu. Deshalb alles aufzuschieben, ist aber ungünstig. Dann überrascht dich plötzlich ein Unfall, oder der Krebs schlägt zu. Mit dem Testament muss sich ja auch keiner für immer festlegen. Es lässt sich ja problemlos ändern, das habe ich inzwischen auch zweimal gemacht. Mein erstes Testament hatte ich mit 30 Jahren hinterlegt..
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Gestalten Sie eine Zukunft, in der jeder Mensch in Würde, Recht und Freiheit leben kann. Bedenken Sie Amnesty International in Ihrem Testament.
Fatima* und ihre Brüder spielen in einem Schutz- und Spielraum, der im Nordwesten Syriens von Save the Children eingerichtet wurde. Foto: Save the Children
Der Konflikt in Nahost, die Erdbeben in Afghanistan sowie Anfang des Jahres auch in der Türkei und Syrien – und mittendrin Kinder. Kinder wie die Geschwister Fatima* (6) und Samir* (10), die nun mit ihrer siebenköpfigen Familie in einem Zelt im Nordwesten Syriens leben, weit entfernt von ihrem ehemaligen Zuhause. Vor Ort arbeitet die Kinderrechtsorganisation Save the Children und hat mit einer Partnerorganisation einen Schutz- und Spielraum geschaffen, in dem die Geschwister und andere Kinder spielen oder lernen können und ihnen psychosoziale Unterstützung angeboten wird.
„Jeder Mensch kann daran mitwirken, das Leben von Kindern zu verbessern. Entweder
Mit einer Testamentsspende kann man Kinder in Not auch nach dem eigenen Leben unterstützen.
Gastbeitrag
durch Spenden zu Lebzeiten oder durch eine Testamentsspende“, so Rania von der Ropp, Ansprechpartnerin bei Save the Children für das Thema Erben und Vererben. „Viele Menschen haben eine Hürde, sich mit dem eigenen Testament zu beschäftigen. Dabei ist es nicht schwer, ein Testament zu schreiben, um neben der Familie auch in Zukunft noch Kinder in Not zu bedenken.“
Bevor allerdings das eigene Testament verfasst wird, sollte man sich zunächst einen Überblick über alle Besitztümer verschaffen. Danach erst widmet man sich der Frage, wer erben soll. Um dann eine Organisation im eigenen Testament zu bedenken, ist es zum einen möglich, diese als Erbin einzusetzen und ihr alle Rechte und Pflichten bei der Aufteilung des eigenen Nach-
Ginge es nach Kindern wie Jacob, müsste kein Kind hungern. Jacob, 4 Jahre, Kenia
lasses zu übertragen. Zum anderen kann die Organisation neben weiteren Erben als Miterbin benannt werden. Oder man bedenkt sie mit einem Vermächtnis, einem aus dem Gesamtnachlass herausgelösten Teil.
Unabhängig von der Variante, für die man sich entscheidet, sind Testamentsspenden ein Weg, die eigenen Werte weiterzugeben und damit sowohl mit schneller und effektiver Nothilfe als auch über langfristige Projekte zu helfen. Im Fall der über 100 Jahre alten Hilfsorganisation Save the Children machen es Testamentsspenden möglich, dass Kinder wie die Geschwister Fatima* und Samir* auch in Zukunft unterstützt werden..
* Namen zum Schutz der Kinder geändert Anzeige
Seit mehr als 100 Jahren arbeitet Save the Children für eine Welt, in der alle Kinder gesund und sicher leben, selbstbestimmt aufwachsen und lernen können.
Seien Sie auch Teil davon – mit Ihrem Testament. www.savethechildren.de/testamente
Erfahren Sie mehr und bestellen Sie telefonisch oder online unseren TestamentsRatgeber – kostenlos und unverbindlich.
Rania von der Ropp Ansprechpartnerin Erben und Vererben
030 27595979 - 820
rania.ropp@savethechildren.de
Mit Ihrem Testament können Sie die Zukunft des Tierschutzes mitgestalten und Sorge für diejenigen tragen, die nicht für sich selbst sprechen können. So wie das Ehepaar Brohl, das den Tierschutz in seinem Testament bedenken möchte.
Gastbeitrag
„Mit unserem Nachlass möchten wir den Tieren eine laute Stimme geben. Über den Deutschen Tierschutzbund können wir das langfristig – also auch über unser eigenes Leben hinaus. Und wir wissen, dass unser Beitrag ankommt und viel bewegt“, sagen sie.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, etwas Bleibendes zu schaffen – auch für den Tierschutz. Auf diese Weise können Sie Ihre Werte an die nächste Generation weitergeben und Tiere über die Lebenszeit hinaus schützen. Als Dachverband unterstützt der Deutsche Tierschutzbund z. B. mit der Tierheim-Nothilfe seine über 740 Mitgliedsvereine und rund 550 Tierheime bei Notfällen und sorgt dafür, dass
Das Ehepaar Brohl bedenkt den Tierschutz in seinem Testament. Foto: privat
diese sich auch weiterhin 365 Tage im Jahr aufopferungsvoll um ihre Schützlinge kümmern können. Wir machen uns gegen Tierversuche stark und kämpfen für ein Ende der Tiertransporte und des illegalen Welpenhandels. Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit und unseren Kampagnen weisen wir auf Missstände hin und suchen gezielt den gesellschaftlichen politischen Diskurs auf Bundes- und EU-Ebene.
Mein Haustier ist versorgt Viele Menschen machen sich auch Gedanken darüber, was aus ihren geliebten Haustieren wird, wenn sie sich selbst nicht mehr um sie kümmern können. Gerade weil nach deutschem Recht Tiere nicht erben können, gibt
es Möglichkeiten, wie die Versorgung Ihrer Haustiere mit Ihrem Testament geregelt und umgesetzt werden kann.
Sich Zeit nehmen
Den eigenen Nachlass zu ordnen, erfordert Zeit, Ruhe und Informationen darüber, wie der letzte Wille verfasst werden kann. Dabei ist es sinnvoll, sich damit frühzeitig zu befassen. Denn nur ein Testament setzt die gesetzliche Erbfolge außer Kraft und ermöglicht Ihnen, alles nach Ihren Wünschen und Vorstellungen zu regeln, zum Beispiel wenn Sie eine nahestehende Person bedenken oder mit einem Teil Ihres Vermögens Tieren in Not helfen möchten. .
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Bestellen Sie jet zt kostenfrei unseren Erbschaftsratgeber. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Nachlass nach Ihren Wünschen zu gestalten, ein rechtssicheres Testament zu verfassen und die Versorgung Ihrer Haustiere sicherzustellen.
Ihr Ansprechpartner: Jan Eisenhauer
Telefon: 0228 60496-30
E-Mail: testament@tierschutzbund.de
Webseite: www.tierschutzbund.de/erbschaft
Spendenkonto: DE88 3705 0198 0000 0404 44 Sparkasse KölnBonn
Wenn Menschen bedingungslose Freundschaft suchen, so heißt es, finden sie diese bei ihrem Tier. Doch was passiert mit Tieren, um die sich keiner kümmern kann oder will?
Im Jahr 2019 wohnte in ca. der Hälfte aller Haushalte* mindestens ein Haustier. Zum Pandemiebeginn stieg ihre Zahl um weitere 1,4 Millionen**, doch nach den Lockdowns mussten viele wieder weichen. Ein trauriger Trend, der anhält: Gestiegene Tierarztkosten und Inflation stellen Tierbesitzer vor Herausforderungen, denen manche nicht gewachsen sind. Aus Liebe wird Last, aus Freundschaft Frust und aus Verantwortung Vergessen. Die „besten Freunde“ werden entsorgt. Auch aus Alters- oder Krankheitsgründen werden Haustiere mitunter abgegeben, hin und wieder greift auch der Tierschutz ein. Doch wohin mit einem vierbeinigen, gefiederten oder geschuppten Schützling, der kein Zuhause hat?
Tieren ein Zuhause geben
Allein das Tierheim Berlin, das größte in Europa, versorgt täglich ca. 1.400 Schützlinge. 190 hauptamtliche Mitarbeiter und viele Hundert Ehrenamtliche kümmern sich um die Hunde, Katzen, Kornnattern, Kaninchen und anderen Bewohner. Hier erhalten sie nicht nur Futter, sondern werden auch trainiert und medizinisch versorgt. Dazu gibt es eine vollausgestattete Tierarztpraxis mit Krankenstation und Rehazentren vor Ort.
Viele Tiere bleiben nur für eine begrenzte Zeit, denn oberstes Ziel ist es, sie wieder zu vermitteln. Hunde mit problematischem Verhalten erhalten intensive Trainings; chronisch kranke Tiere bekommen auch nach ihrem Auszug die nötige medizinische Versorgung – kostenlos, ein Leben lang. Auch Beratungen für Tierhalter bietet das Tierheim Berlin an.
Wenn ein Tier adoptiert wird, ist das ein bewegender Moment, auch für die Betreuer. „Wir freuen uns besonders, wenn wir eins unserer Sorgenfellchen vermitteln“, so Jessica Müller, Bereichsleitung Marketing & Fundraising vom Tierheim Berlin. „Manche sind schon einige Jahre bei uns. Umso schöner ist es zu wissen, dass sie ihren Lebensabend in der Geborgenheit eines eigenen Zuhauses verbringen.“ Denn trotz aller Fürsorge und Pflege, die sie im Tierheim erfahren: Ganz so wie im privaten Haushalt ist es in einem Tierheim nie.
Verantwortung hat ihren Preis Mitarbeiter, Räume, Heizung, Futter, Medizin … all das hat seinen Preis. Monat für Monat bringt der Tierschutzverein für das Tierheim Berlin stattliche Summen auf. Woher die kommen, ist dabei nicht gesichert;
das Tierheim ist auf Spenden, Schenkungen und Erbschaften angewiesen. Sehr wichtig auch sind Mitgliedschaften, denn diese bedeuten regelmäßige Einnahmen. Ab einem Mindestbeitrag von nur 20 Euro jährlich kann jeder ein Stück Verantwortung für eine Fellnase oder einen der anderen Tierheimbewohner mittragen. Das ist man besten Freunden schließlich schuldig: Wenn sie in Not sind, lässt man sie nicht allein..
Gastbeitrag
Wer selbst aktiv werden und einen Hund, eine Katze oder ein anderes Tier glücklich machen möchte, z. B. mit einer Mitgliedschaft beim Tierheim Berlin, findet weitere Informationen hier:
www.tierschutz-berlin.de/helfen
Spendenkonto
Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corp. e. V.
IBAN: DE72 3702 0500 0001 0379 00 BIC: BFSWDE33XXX
Weil Kinder in Afrika viel Zeit mit ihren Tieren verbringen, können die Festtage für sie große Gefahr bedeuten! Auch afrikanische Familien verbringen zu Weihnachten viel Zeit gemeinsam. Und mit ihren Hüt- und Wachhunden. Insbesondere Kinder sind im globalen Süden für diese Hunde verantwortlich und knuddeln während der Festtage besonders viel mit ihnen. Das kann Tollwut über die Familien bringen.
In der Massai-Mara-Region in Kenia leitet Tierärzte ohne Grenzen deshalb ein großes Impfprogramm. Sie impfen viele Hunde und Katzen gegen Tollwut. Das Team hat in Ostafrika schon fast eine Million Tiere geimpft. Dort freut sich auch der siebenjährige Zahir schon riesig auf Weihnachten und darauf, mehr Zeit mit seiner Familie und seinem süßen Hund Azibo zu verbringen. Weder Zahir noch seine Eltern fühlten sich bis jetzt in Gefahr, da sie über Tollwut gar nichts wissen. Zahir hat, wie viele Kinder in diesen abgelegenen Gegenden, keinen ausreichenden Zugang zu Bildung und Informationen zu Tollwut. Er ist deshalb, wie die meisten Kinder, einem sehr großen Risiko ausgesetzt, gebissen zu werden und sich zu infizieren.
Die derzeitigen Bemühungen zur Verhinderung von Tollwutinfektionen bestehen hauptsächlich aus der Behandlung nach einem Biss. Nur stich-
Fotos: ToGeV
probenartige Hundeimpfungen werden durchgeführt, während in nachhaltige Präventionsund Kontrollpläne kaum investiert wird. Doch Aufklärung spielt eine entscheidende Rolle! Tierärzte ohne Grenzen informiert Kinder und ihre Eltern deshalb über Tollwut und darüber, wie wichtig es ist, ihre Hunde und Katzen zu impfen.
Wussten Sie, dass alle neun Minuten weltweit ein Mensch an Tollwut stirbt?
In 99 Prozent der Fälle wird das Virus durch einen Hundebiss übertragen. Tollwut ist zu 100 Prozent tödlich. Hat das Virus einmal die Nervenbahnen erreicht, sterben sowohl Mensch als auch Tier binnen zwei Wochen einen qualvollen Tod. Tollwut ist in Kenia seit dem ersten gemeldeten Fall im Jahr 1912 endemisch. Jährlich sterben etwa 2.000 Menschen an den Folgen der Infektion.
Mit der Kampagne zur Ausrottung von Tollwut bis 2030 „Zero by 30“ hat sich Tierärzte ohne Grenzen als eine der wichtigsten Organisationen im Kampf gegen diese Krankheit in Ostafrika etabliert. Als erfahrene Tierärzte vor Ort wissen sie: Erst wenn die weltweiten Hundepopulationen eine Impfdichte von über 70 Prozent erlangen, ist der Übertragungsweg des tödlichen Virus gestoppt. Ein toller Nebeneffekt: Die Impfkampagne rettet den Afrikanischen Wildhund und die Blackspot-Hyäne vorm Aussterben. Ihre Populationen in der Massai-Mara-Region konnten durch die Tollwut-Impfkampagne wieder wachsen. Denn die Tiere sterben jetzt nicht mehr so oft durch Bisse von Straßen- oder Hirtenhunden.
Machen Sie mit, unterstützen Sie die wertvolle Arbeit von Tierärzte ohne Grenzen mit einer Weihnachtsspende!
Denn damit die Organisation das Ziel „Null Tollwut bis 2030“ erreicht, braucht sie so viel Unterstützung wie möglich. Nur so können die Impf- und Aufklärungskampagnen in Kenia, Äthiopien, Südsudan und Uganda weitergeführt werden. Mit einer Weihnachtsspende leisten Sie einen wichtigen Beitrag für Kinder wie Zahir. Kinder in Afrika können durch Ihre Unterstützung sicherer mit ihren Tieren spielen. Und genauso ausgelassen Weihnachten feiern wie wir. .
Mit unserer Impfen-für-Afrika-Kampagne setzen wir uns jedes Jahr dafür ein, möglichst viele Hunde in unseren Projektländern zu impfen. Unterstützen Sie Tierärzte ohne Grenzen e. V. bei den „Impfen für Afrika“Massenimpfaktionen. Mit 100 Euro können 50 Hunde und Katzen geimpft werden, viele Kinder über Tollwut aufgeklärt sowie der Afrikanische Wildhund und die BlackspotHyäne vorm Aussterben gerettet werden.
Spendenkonto
Tierärzte ohne Grenzen e. V.
IBAN DE41 3702 0500 0007
4842 05
BIC BFSWDE33HAN
Rund 663 Millionen Menschen, etwa neun Prozent der Weltbevölkerung, haben keinen Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen; 48 Prozent dieser Menschen leben in Afrika südlich der Sahara. Hallstein Wasser und Operation Water wollen diese Lücke schließen.
Mehr als zwei Drittel der Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser leben von weniger als zwei Dollar pro Tag. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verfügen 38 Prozent der Gesundheitseinrichtungen über keine Wasserquelle. Die Folge: Täglich sterben fast 1.000 Kinder an wasserbedingten Krankheiten.
Das Ziel von Operation Water und Hallstein Wasser ist es, durch die Entwicklung nachhaltiger und skalierbarer Infrastrukturprojekte sauberes Wasser für die größtmögliche Anzahl bedürftiger Menschen zu den niedrigsten Kosten pro Person bereitzustellen. Der Zugang zu sauberem Wasser trägt dazu bei, die Sterblichkeits- und Krankheitsrate zu senken und gleichzeitig Unterernährung, geschlechtsspezifische Ungleichheiten und Unterschiede bei den wirtschaftlichen Möglichkeiten zu verringern. Für jedes Abonnement spendet Hallstein Wasser an Operation Water und hilft so, Tausenden Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu verschaffen. „Wir sind stolz darauf, Operation Water zu unterstützen, eine ge-
meinnützige Organisation, die sich für die Bereitstellung nachhaltiger Wasserlösungen für Gemeinden in Mosambik einsetzt. Wir werden uns auch weiterhin für eine Zukunft mit nachhaltigem Wasser für alle einsetzen“, sagt Landschaftsökologin und Chief Brand Officer von Hallstein Elisabeth Muhr.
Das perfekte Wasser
Im Frühjahr 1999 beschloss die austro-amerikanische Familie Muhr, keine zuckerhaltigen Getränke wie Säfte und Limonaden mehr zu trinken. Mit dem Beschluss begann die Suche nach dem „idealen Wasser“ und danach, welche Parameter so ein reines unbehandeltes Wasser haben müsste. Nachdem die Familie Muhr über mehrere Jahre mit einem Team von Wissenschaftlern und Wasserexperten ihre acht Parameter erarbeitet hatte, testeten und tranken sie jedes im Handel erhältliche Wasser und stellten fest, dass fast jedes Wasser auf irgendeine Weise behandelt worden war. Daher starteten sie mithilfe von Hydrogeologen eine globale Suche, um das Terrain zu identifizieren, in dem ein natürlich reines Wasser entstehen kann, das ihren acht Faktoren für „Perfektion“ entspricht.
In der österreichischen 800-Seelen-Gemeinde Obertraun wurde die Familie Muhr 2016 fündig. Die geologische Kalksteinstruktur in Kombination mit der glazialen Verschiebung der Quelle ist weltweit eine Rarität. Das Wasser ist quantitativ limitiert, da das Wasser unter Eigendruck, sprich artesisch, aus großer Tiefe an die Oberfläche in den Quellkopf kommt und dabei saisonal variiert. Würde das Wasser gepumpt werden, könnte bis zu 20-mal mehr Wasser entnommen werden. Dies würde aber die Qualität des Wassers negativ beeinflussen und es wäre auch nicht mehr 100-prozentig nachhaltig. Hallstein wird einfach von der Natur perfektioniert: Ungefiltert, unbehandelt, nicht erhitzt oder gepumpt ist es das oder eines der reinsten Naturwasser der Welt. Elisabeth Muhr: „Unser Wissen über Wasser in all seinen Facetten möchten wir in die Welt tragen und dadurch auch Menschen in Afrika Zugang zu sauberem, gesundem Wasser ermöglichen.“.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hallsteinwater.com und www.operationwater.org
Korallenriffe zählen zu den reichsten Ökosystemen der Welt: Sie beherbergen schätzungsweise ein Viertel aller Meerestierarten und ihre überaus große Artenvielfalt konkurriert mit den mächtigen Regenwäldern der Erde. Doch Stressfaktoren wie steigende Temperaturen, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltige Fischerei bedrohen die wertvollen Riffe weltweit – auch auf den Seychellen. Hier haben sich die Riffretter von Fishermans Cove zum Ziel gesetzt, trotz der menschlichen Einflüsse und Klimaphänomene den Kreislauf des Riffs aufrechtzuerhalten. Nach einer schweren Korallenbleiche im Jahr 2016 war es dringend erforderlich, Maßnahmen zu ergreifen.
Schachbrettartige „Felder“ und ausgeklügelte Strickleitersysteme unter Wasser sind die Basis eines wirksamen Farmkonzeptes zur Wiederherstellung von Korallenriffen. Auf der Seychelleninsel Mahé betreibt die Marine Conservation Society Seychelles in Kooperation mit dem Fishermans Cove Resort an der Küste von Beau Vallon seit 2016 erfolgreich mehrere Korallenschulen. Dabei arbeiten Meeresbiologen, das Hotelteam und Freiwillige aus der ganzen Welt eng zusammen und konnten in den letzten sieben Jahren einen bedeutenden Bereich des Riffs zu neuem Leben erwecken. Neben der Aufzucht der filigranen Schützlinge ist die Aufklärung der Hotelgäste wichtiger Bestandteil der Mission. Auf einem eigens eingerichteten Schnorchelpfad können sie die Meereswelt erkunden und ihr Bewusstsein für deren Schutz schärfen.
Strukturen von faszinierender Architektur und Komplexität mit ungeahnten Farben
und anmutigen Lebensformen – Korallen verzaubern jeden Unterwassergänger, doch die Nesseltiere sind vor allem essenzielles Glied des Meereskreislaufs. Dass dieser trotz Beeinträchtigung durch den Menschen und Klimaphänomene dennoch rundläuft, darum kümmern sich die Riffretter von Fishermans Cove. Einer von ihnen ist Christophe Mason-Parker, CEO der Marine Conservation Society Seychelles (MCSS). „Nach der schweren Korallenbleiche im Jahr 2016 war der Handlungsbedarf groß“, sagt er mit Wehmut und erklärt: „Steigende Wassertemperaturen führen dazu, dass die Algen vertrieben werden, die mit den Korallen in Symbiose leben. Diese verlieren ihre Farbe, sind nicht mehr geschützt und sterben. Das hat Folgen für bedrohte Fischarten.“ Eine Wiederaufforstung mittels Korallenaufzuchtstationen ist „die letzte Chance, die Juwelen der Meere zu retten“, kommentiert der engagierte Umweltschützer die bedeutungsschwere Aufgabe. Die von Hand aufgezogenen Arten sollen widerstandsfähiger sein und auch erneuten extremen Wettersi -
tuationen standhalten. Und so startete die MCSS ein Großprojekt mit dem Fishermans Cove Resort im Küstenort Bel Ombre, in dessen Philosophie der Schutz der maritimen Welt nachhaltig verankert ist.
In nunmehr zehn Korallengärten unter Wasser und zwei Tanks an Land arbeiten die Ozeangärtner im siebten Jahr erfolgreich an der ökologischen Wiederherstellung des Hausriffs. Wie in einer Baumschule werden neue, gesunde Korallen herangezogen. Unweit vom Strand haben die Verantwortlichen dafür mehrere Strickleitern mit dem Meeresboden verankert oder Seile zwischen Pfosten gespannt und Bruchstücke von robusten Korallen aus dem nahen Riff befestigt. In zwei zusätzlichen Becken an Land gedeihen auf jeweils zweimal anderthalb Metern weitere Fragmente. Die Aufzuchtstation an Land war 2017 das erste System seiner Art auf den Seychellen und hat den Vorteil, dass es leicht zugängig ist – nicht nur für die tägliche Arbeit und Ergebniskontrolle, sondern auch als Lehrob -
jekt. „Wir nutzen die Methode, um unsere Kinder, internationale Studenten und vor allem Seychellenurlauber aufzuklären und als wichtige Multiplikatoren für unsere Botschaft zu gewinnen“, beschreibt Christophe Mason-Parker den Bildungsauftrag hinter dem Projekt.
Um die insgesamt etwa 600 Zöglinge (circa 400 im Meer und je 100 in den Tanks) kümmern sich drei Korallenfarmer mit viel Geduld. Die Seile müssen regelmäßig mit Bürsten von Algen gereinigt werden. Wenn alles gut geht, können die Korallen nach ungefähr neun Monaten im natürlichen Riff wieder angedockt werden und selbstständig überleben. Hier geht die Arbeit dann weiter mit dem Beobachten und etwaigen Dezimieren von möglichen Korallenfressern, wie dem Dornenkronenseestern, der sich bevorzugt von den neu angesiedelten Kolonien ernährt. Um den Betrieb in den Farmen am Laufen zu halten, besteht immer Bedarf an Freiwilligen, die bei diesem Projekt mithelfen. Hierfür arbeitet die MCSS weltweit mit Hochschulen zusammen wie beispielsweise der deutschen Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die zum Master of Science in Landschaftsökologie ausbildet.
Als Teil der Nachhaltigkeitsmission hat das Fishermans Cove Resort ein hoteleigenes Programm mit dem Namen „Unlock the Sea“ etabliert, welches seine Gäste über persönliche Lernerfahrungen und Aufklärung in die wertvolle Arbeit des MCSS einbindet. Dazu gehören Präsentationen über Plastik im Wasser und meeresfreundliche Sonnencreme bis hin zu Aktivitäten wie wöchentlichen Strandreinigungen. Ein begleiteter „Spaziergang“ über einen eigens angelegten Schnorchelpfad führt zu einer der Korallenschulen bis zu einem Unterwasserbriefkasten, über den die ResortGäste wasserfeste Postkarten versenden können. Um die Aufforstungsprojekte mitzutragen, können Interessierte Korallenpatenschaften übernehmen. Das vom Strand aus erreichbare Schnorchelareal konnte durch das Engagement der MCSS vollständig restauriert werden. Die Arbeit wird jedoch an anderen Stellen und über viele Jahre fortdauern, sagt Christophe MasonParker: „Was die Zukunft betrifft, so wird viel davon abhängen, ob es uns gelingt, den Klimawandel unter Kontrolle zu bringen. Wenn die Emissionen so weitergehen wie bisher, werden die Wiederherstellungsmaßnahmen nicht mit der Korallenbleiche Schritt halten können.“
Unterwasserbriefkasten
Hier können wasserfeste Postkarten versenden werden
Erste Green-Key-Zertifizierung auf den Seychellen geht an STORY Seychelles und Fishermans Cove Resort
Viele Hotels auf den Seychellen haben sich dem Schutz der Trauminselwelt im Indischen Ozean verschrieben. Ganz vorn rangieren das STORY Seychelles und Fishermans Cove Resort auf der Hauptinsel Mahé. Nun findet dieses Engagement auch im internationalen Vergleich besiegelte Anerkennung. Als die beiden ersten Unterkunftsbetriebe auf den Seychellen wurde ihnen zum 1. September 2023 das angesehene Green-Key-Zertifikat verliehen. Die Auszeichnung hebt die beiden Hotels als Pioniere in der Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus auf den Seychellen hervor und ist eine wegweisende Errungenschaft für die Branche. Dafür arbeiten die beiden Schwesterbetriebe seit Langem engagiert mit Mitarbeitern, Gästen und lokalen Organisationen zusammen und bestätigen eindrücklich, dass Luxus und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein muss. www.story-seychelles.com/de www.fishermanscove-resort.com/de
Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Synchronsprecher, Hörbuchsprecher, Autor und Umweltaktivist. Schon seit Jahrzehnten engagiert er sich für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit – und setzt dabei auf Aufklärung statt Protest.
Warum sind Sie so engagiert?
Die Antwort ist einfach: Es geht einem besser und man geht abends zufriedener ins Bett, wenn man sich engagiert, egal ob es für andere Menschen, die Umwelt oder Tiere ist. Damit bin ich ja nicht allein. Es gibt Studien zu diesem Thema – sozial Engagierte haben eine um sechs bis sieben Jahre höhere Lebenserwartung als Menschen, die sich nicht engagieren. Man tut sich also auch selbst einen Gefallen, wenn man sich für die Gemeinschaft einsetzt.
Liegt es in der Natur des Menschen, sich für das Wohl aller zu engagieren?
Es wäre schön, wenn es so wäre. Der Mensch ist aber offenbar eine Spezies, die ungern aus Erfahrungen lernt. Tiere sind uns in ihrer Schwarmintelligenz meist überlegen.
Sie sind seit den 1980er-Jahren Mitglied bei Greenpeace. Wie kam es dazu?
Das war ein Foto auf der Titelseite der SZ Mitte der 1970er-Jahre: Es zeigte ein kleines Schlauchboot, das einen riesigen japanischen Walfänger aufhielt. Ich fand den Mut der kanadischen Greenpeacer bewundernswert und cool.
Zu dieser Zeit begannen Sie auch, sich vegetarisch zu ernähren?
Ich hatte Mitte der 80er zwei Drehtage in einer Hühnerfabrik in der Nähe von Rosenheim – das hat mir den Appetit auf Fleisch nachhaltig verdorben. Ich esse jetzt seit 40 Jahren weder Fisch noch Fleisch und bin allen Kritikern zum Trotz noch nicht von den Knochen gefallen.
Vor etwa einem Jahr erschien Ihr Buch
über die Produktionsbedingungen tierischer Lebensmittel, „Die große Sauerei“
Das hat der Agrarlobby so wenig gefallen, dass sie einen gewaltigen Shitstorm organisiert hat, es gab sogar Morddrohungen. Denen hat es nicht gefallen, was wir aufgedeckt und öffentlich gemacht haben. Aber das Hauptproblem ist die milliardenschwere Lebensmittelindustrie. Sie setzt Bauern unter einen massiven Preisdruck. Alles soll immer möglichst billig sein. Und wir Deutschen geben offensichtlich lieber Geld für teure Autos, Handys und Schnickschnack aus als für gutes Essen. Hier versagen nicht nur Politik und Industrie, sondern auch die Verbraucher. Und die sind ja nicht machtlos. Das ganze System funktioniert nur, weil wir unsere Nahrungsmittel immer so billig wie möglich einkaufen wollen. Die
Frage ist doch eigentlich: Warum werden statt gesunder die ungesunden Lebensmittel subventioniert, die zu einer ganzen Reihe von Zivilisationskrankheiten führen? Das belastet unser Gesundheitssystem, es führt zu enormen Kosten. Alle Landwirtschaftsminister, die versucht haben, eine dringend nötige Agrarwende durchzuziehen, sind an den Lobbyisten der Lebensmittel- und Agrarindustrie gescheitert.
Schon in Ihrem Buch „Wut allein reicht nicht“ von 2010 geht es um den Umweltund Tierschutz, auch um die Erderwärmung. Was hat sich seitdem geändert? Seit 2010 haben sich Klimakrise und Artensterben deutlich verschärft. Seit den frühen 70er-Jahren wissen wir eigentlich sehr genau, was zu tun ist, um den Klimawandel aufzuhalten. Wir machen aber das Gegenteil. Der CO₂-Ausstoß steigt weiter, Grünflächen werden weiterhin für Gewerbeflächen vernichtet, der Plastikmüll nimmt dramatisch zu, und die Forschung des Klimainstituts in Potsdam wird eisern ignoriert.
In Skandinavien, den Niederlanden, auch in den USA ist man beim Klimaschutz schon weiter. Viele andere Länder ziehen in einem solchen Tempo davon, dass wir uns irgendwann die Augen reiben werden.
PROVIEH zeigt Ihnen hier schon mal Landwirte, die neue Wege gehen.
Auf unserer Karte finden Sie Höfe, bei denen Kuh und Kalb zusammenbleiben dürfen.
Die Landwirtschaft muss zum Positiven verändert werden.
Wie denken Sie über die Letzte Generation?
Die Wut und die Verzweiflung darüber, wie sehr die Klimapolitik versagt, verstehe ich. Über die Wahl der Mittel sollte man aber diskutieren, denn die Aktionen treffen leider nicht Entscheider oder die Nutzer von Privatjets, sondern die breite Bevölkerung. So erreicht man eher das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte. Ich setze eher auf Information und mache meine Dokus und Bücher. Information und Aufklärung sind meines Erachtens die wichtigsten Instrumente.
Haben Sie Tipps, wie man im Alltag ein sozial- und umweltverträglicheres Leben umsetzen kann?
Wer kauft und konsumiert, sollte sich auch informieren. Warum lesen wir Testbe-
richte über Autos, nicht aber über Lachs oder Kaffee? Kaum jemand weiß, welche katastrophalen Umweltschäden Lachsfarmen verursachen. Und die wenigsten wissen, dass es schädlicher ist, sich ein neues Auto zu kaufen, als eins zu nutzen, das vielleicht schon zehn oder 20 Jahre alt ist. Das meiste CO₂ wird nicht beim Fahren freigesetzt, sondern bei der Produktion. „Die große Sauerei“ klärt über die alltäglichen Industrie- und Werbelügen auf und informiert Verbraucher, was sie vor dem Kauf tierischer Produkte wissen sollten. Die schärfste Waffe, die wir haben, ist unser Geldbeutel. Wenn wir bestimmte Dinge nicht mehr kaufen, ist die Industrie gezwungen, sich umzustellen.
Was ist Ihr aktuelles Projekt?
Ich arbeite mit meiner Crew an einer Dokumentation zum Thema Böden. Die sind in Deutschland in miserablem Zustand. Wir wollen ähnlich wie in der Netflix-Doku „Kiss the Ground“ aufzeigen, wie die Landwirtschaft zum Positiven verändert werden kann und verändert werden muss. Und dass dies sich auch wirtschaftlich rechnen kann. Wir zeigen Landwirte, die einen fantastischen Job machen und völlig neue Wege gehen ... Wir brauchen solche Vorbilder und wir brauchen mehr gute Nachrichten..
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Warum gehören Kuh und Kalb zusammen?
Immer mehr Menschen wünschen sich eine wertschätzende und artgemäße Tierhaltung und legen großen Wert auf einen verantwortungsvollen Konsum. Milch, Joghurt und Käse stehen in Deutschland bei einem Großteil der Bevölkerung mehr oder weniger regelmäßig auf dem Speiseplan.
Woher kommt eigentlich die Milch?
Um Milch zu geben, muss eine Kuh regelmäßig ein Kalb gebären. Wird ein Kälbchen geboren, ist die Mutterkuh in den ersten Lebenswochen des Kalbes durch einen starken Mutterinstinkt geleitet. Sie erkennt ihr Kalb in der Herde am Geruch stets wieder, bleibt fortwährend in seiner Nähe und säugt es bis zu 15-mal täglich. Diese gute Grundversorgung ist essenziell für das Wohlergehen und die Gesundheit des Kalbes. Durch die gemeinsame Aufzucht bildet sich langfristig eine enge Kuh-Kalb-Bindung aus, in der das Kalb intensiv vom erwachsenen Tier lernt.
Wie leben Kuh und Kalb im System „Milchproduktion“?
In Deutschland werden jedes Jahr etwa vier Millionen Kälber geboren. Das Glück, bei der Mutter aufzuwachsen und enge Familienbindungen kennenzulernen, haben leider nur sehr wenige Milchkälber. Die meisten Kälbchen wer-
den direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt, denn die Milch der Mütter soll verkauft werden. Die Kälber werden mit einem Gemisch aus Kuhmilch und billigem Milchaustauschpulver getränkt. Viele spezialisierte Milchviehbetriebe stehen außerdem vor dem Problem der überschüssigen Kälber, denn nur wenige weibliche Jungtiere werden für die Nachzucht benötigt. Ähnlich wie die männlichen Küken der Legehennen sind die männlichen Kälber daher ein unerwünschtes „Nebenprodukt“. Unzählige Bullenkälber werden bereits im Alter von zwei Wochen über lange Strecken ins Ausland transportiert, um dort in Intensivmastanlagen unter widrigen Bedingungen gemästet zu werden.
Ein Kalb gehört zur Kuh
Dieser Entwicklung, die rein auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet ist, möchte PROVIEH entgegenwirken. Die Organisation für Nutztierschutz macht sich stark für die Umstellung auf kuhgebundene Kälberaufzucht, in welcher die Tiere ihre natürlichen Bedürfnisse besser ausleben können. Zum Glück gibt es immer mehr Betriebe, die auf diese Aufzuchtform umsteigen. PROVIEH besucht regelmäßig solche Höfe und tauscht sich mit ihnen aus. Mit den Erkenntnissen sollen noch viele weitere Landwirte und Verbraucher von dieser Aufzuchtform überzeugt werden, damit Kälber zukünftig bei ihren Müttern aufwachsen können.
Wo bekomme ich Produkte von „KUH & KALB-Höfen“?
Viele Menschen wünschen sich eine neue Form der Milchkuhhaltung. Um ihnen ein verantwortungsvolles Einkaufen zu ermöglichen, hat PROVIEH eine „KUH & KALB-Karte“ veröffentlicht. Hier finden Sie Höfe mit kuhgebundener Kälberaufzucht und Standorte, wo die Produkte gekauft werden können: www. provieh.de/kuh-und-kalb-hoefe.
Wenn Kuhmilch, dann aus kuhgebundener Kälberaufzucht!.
Die Tierschutzorganisation PROVIEH setzt sich für eine artgemäße Tierhaltung ein, in der Mütter ihren Nachwuchs angemessen umsorgen und die sogenannten Nutztiere ihre natürlichen Bedürfnisse ausleben können. Grundlegende Motivation ist das Verständnis von Nutztieren als intelligente und fühlende Wesen. Dabei freut sich PROVIEH über Unterstützung: www.provieh.de
Joar Berge und Jürgen Rademacher sind seit Kindertagen von Rindern umgeben: Joar Berge, Autor von „Kühe kuscheln“, findet als Junge in den großen sanftmütigen Tieren einen Ruhepol und Zufluchtsort in einer hektischen Welt und gibt nun neun Rindern und weiteren Tieren einen Ort zum Leben. Jürgen Rademacher wird in einen Milchbetrieb mit 130-jähriger Familientradition geboren und beschließt mit 62 Jahren, diesen in einen Lebenshof für Kühe zu verwandeln. Ihre Erfahrungen haben sie zum Veganismus geführt. Begegnet sind sich die beiden durch zwei Kälber: Wilma und Rosi. Im Interview geben Joar und Jürgen Einblicke in ihre Lebenswege, in die Gefühlswelten der Tiere und Tipps für den Einstieg in die vegane Ernährung.
Sie haben beide aus unterschiedlichen Situationen heraus einen Lebenshof gegründet. Was hat Sie dazu bewogen?
Joar: Für mich waren die beiden Kühe Dagi und Emma ausschlaggebend, die ich 2019 aus einem Milchbetrieb zu mir geholt habe. Sie wurden zu Freundinnen, und ihnen als solche zu begegnen, hat mich und mein Bewusstsein sehr verändert, vor allem auch meinen Blick auf
sogenannte „Nutztiere“. Ich konnte in sehr kurzer Zeit intensiv erleben, welchen Unterschied es für ein Tier macht, an einem sicheren Ort zu leben, was es bedeutet, gerettet zu werden – das ändert seine ganze Welt. Mit dieser Erfahrung ist der Wunsch gewachsen, mehr Tiere aufzunehmen und andere Menschen zu inspirieren. Deshalb habe ich dann 2020 den Lebenshof Odenwald gegründet.
Jürgen: Ich wurde in eine Bauernfamilie geboren und habe mit zwölf Jahren zum ersten Mal eine Kuh gemolken. Die nächsten 50 Jahre, also mein ganzes Leben lang, war ich Milchbauer. Und dann kam da der Punkt, da wollte ich schlichtweg keine überzähligen Kälber oder Kühe, die weniger oder keine Milch mehr geben, mehr zum Schlachter bringen. Viele wissen das ja gar nicht, dass
das Töten der Tiere mit der Milchproduktion verknüpft ist. Für die Tiere und mich begann 2022 die Umstellung vom Milchbetrieb zum Lebenshof Lunetal – und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich jetzt die Möglichkeit habe, die Kühe auf meinem Hof alt werden zu lassen.
Ihre beiden Wege haben sich durch zwei Kälber gekreuzt: Wilma und Rosi. Sie wurden auf Jürgens Hof geboren und haben bei Joar ein neues Zuhause gefunden.
Jürgen: Genau, für mich war klar, dass ich die Kälber nicht auf meinem Hof behalten kann. Zum einen, weil ich allein die Versorgung nicht stemmen kann – zum anderen, weil in unserer Gegend fünf Wolfsrudel leben, die durch die Kälber angezogen werden könnten. Das wäre ein Risiko für die gesamte Herde auf der offenen Weide, das ich nicht eingehen möchte.
Joar: Als ich von Jürgens Projekt hörte, war sofort klar: Ich möchte unterstützen und kann zwei Kälber aufnehmen. So kamen dann Wilma und Rosi mit fünf und drei Wochen zu mir.
Joar, stellen Sie uns bitte die beiden vor und erzählen Sie uns, wie es ihnen heute geht.
Gerne. Die beiden sind mittlerweile fünf Monate alt und komplett in die Herde integriert. Zu Beginn waren sie sehr ängstlich und scheu, sie hatten ja auch eine lange Reise bei kalter Witterung hinter sich und waren den direkten Kontakt mit Menschen nicht gewohnt. Wilma hat relativ schnell Vertrauen gefasst. Rosi, die Jüngere, ist schreckhafter und braucht mehr Zeit, bis sie vertraut. Sie hat ein eher zurückhaltendes und vorsichtiges Wesen, Wilma ist definitiv die Wagemutigere von beiden. Mittlerweile sind aber beide sehr verkuschelt. Und sie sind sehr eng befreundet, sind immer Seite an Seite und auch innerhalb der Herde unzertrennlich.
Jürgen, wären Sie heute noch Milchbauer und Wilma und Rosi nicht bei Joar – wo wären die beiden?
Wilma und Rosi wären 14 Tage nach ihrer Geburt in einen Kälbermastbetrieb gekommen. Wo sie landen, ob sie beispielsweise ins Ausland transportiert werden, wäre für mich im System nicht mehr nachvollziehbar.
Als Milchbauer gehörte es zu Ihrem Alltag, Mütter von ihren Kälbern zu trennen und Tiere zum Schlachter zu bringen. Was bedeutet das für die Tiere? Und wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Wenn Kühe von ihren Kälbern getrennt werden, rufen sie tagelang nacheinander. Man kann hier wirklich von Trauer sprechen. Sobald ich wusste, dass eine Kuh gehen muss, hatte ich das im Kopf und im Bauch, das fühlt sich nicht gut an. Und das spüren die Tiere auch, wenn du vor ihnen stehst.
Jeder kennt aus den Medien Bilder aus den Schlachthöfen. Die Tiere wollen ja nicht sterben.
Für mich persönlich hat es sich immer so angefühlt, als würde ich etwas Verbotenes tun. Aber das ganze System um dich rum sagt dir, das kann doch gar nicht falsch sein. Und trotzdem hatte ich immer ein schlechtes Gefühl dabei. Dass ich das tun musste, ist eigentlich eine Strafe für mich.
Was Sie erzählen, zeigt, dass Rinder äußerst soziale Wesen und emotional sehr sensibel sind. Haben Sie Situationen erlebt, in denen Ihnen das besonders bewusst wurde?
Joar: Mich hat eine Erfahrung mit Dagi, unserer Herdenchefin, sehr geprägt. Für einen Presseartikel sollten Fotos entstehen, deshalb hatte ich sie aus der Herde geholt. Dagi ist sonst eine sehr gediegene Kuh mit solidem Gemüt, aber in dieser Situation ist sie verzweifelt, da war plötzlich Angst, Wut, Unverständnis. Sie schrie regelrecht nach Emma, ihrer engsten Freundin, und die schrie zurück. Mir ging es gar nicht gut dabei, wir steckten aber schon mittendrin in der Situation.
Dann wurde Dagi sehr still, blickte nur noch in Richtung der zurückgelassenen Herde. Und als ich so neben ihr saß und sie bei mir hielt, sah ich, wie sich ihre Augen erst mit Wasser füllten und ihr dann die Tränen herunterliefen. Mein Herz wurde sehr schwer und mir wurde bewusst, was eine Trennung für sie bedeutet, was jeder Weg ins Ungewisse für die Tiere bedeutet, was es heißt, wenn sie gehen müssen. Ich habe Dagi nach dieser Erfahrung nie wieder aus ihrer Herde geholt.
Jürgen: Dass Kühe weinen, habe ich auch erlebt. Vor allem bei ihrer letzten Reise. Wenn Tiere gehen wollen, kann das Sterben eine Erlösung sein. Wenn sie noch nicht gehen wollen, dann halten sie verzweifelt am Leben fest. In solchen Situationen habe ich Kühe weinen sehen.
Jürgen, heute steht das Leben der Kühe im Mittelpunkt Ihres Hofs. Was ist für Sie das Schönste daran?
Für mich ist das Wichtigste und Schönste, dass die Kühe bedingungslos bis zum Lebensende hier in ihrer Herde bleiben dürfen. Und dass es so viele Menschen gibt, die mich dabei unterstützen und das überhaupt möglich machen, zum Beispiel mit Patenschaften.
Joar, dass das Konzept von Lebenshöfen Menschen fasziniert, wird auch auf Ihren Kanälen sichtbar. Sie teilen dort, als Moustache Farmer, Videos und Bilder, die zeigen, wie nahe Ihnen die Tiere sind. Was ist Ihre Botschaft dahinter? Was wollen Sie damit bewegen?
In erster Linie geht es mir darum, ein Privileg – nämlich die Bereicherung, die die Tiere und ich erfahren dürfen – zu teilen.
Ich möchte möglichst vielen Menschen von besonderen Wesen erzählen, von ihren Gefühlen, ihren Freuden und Sorgen, ihrem Humor. Und durch die Unterstützung, die wir erhalten, können wir wiederum mehr Tieren ein sicheres Zuhause geben. Die Rückmeldungen, die ich bei Instagram bekomme, zeigen, dass sich die Menschen von den Videos berührt fühlen und echte Glücksmomente erleben. Viele Follower berichten, dass sie durch diese Erfahrung vegetarisch oder vegan geworden sind. Und genau auf diese persönliche Wirkung setze ich, ohne viele Worte, sodass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. Diese persönliche Ebene war ja auch für mich ausschlaggebend: Das Zusammenleben mit den Tieren hat meine Beziehung zu ihnen grundlegend verändert. Durch die Tiere selbst wurden so viele Dinge für mich zurechtgerückt. Sie selbst sind für mich der beste Zugang zu Veganismus. Mir wurde so klar: Tieren auf Augenhöhe zu begegnen und gleichzeitig Tierprodukte zu konsumieren, passt für mich nicht zusammen.
Jürgen, Ihr Weg zum Lebenshof hat auch Sie zum Veganismus geführt. Was war für Sie ausschlaggebend?
Für mich spielten neben den Tieren selbst mehrere Faktoren eine Rolle: Geprägt war ich sicherlich von meiner Mutter, die überwiegend vegetarisch für uns gekocht hat. Dann war da aber auch ein Unwohlsein, das mich überkam, wenn ich zum Beispiel nach einer Feier mit Familie und Freunden Fleisch gegessen hatte. Das lag am nächsten Tag richtig schwer im Magen. Was die gedankliche Auseinandersetzung mit dem Thema Veganismus betrifft, war meine Nichte Amelie ausschlaggebend. Sie war auf der Suche nach einem Hochzeitskleid ohne Seide und musste mir erst mal erklären, warum das für sie wichtig ist. Sie war zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren vegan. Wir haben uns dann immer häufiger ausgetauscht und über das Thema gesprochen. Mir hat die Umstellung gesundheitlich sehr gutgetan – verbesserte Werte in meinem Blutbild bestätigen das übrigens.
Vielen Dank für die persönlichen Einblicke. Haben Sie zum Abschluss noch einen Tipp für Menschen, die in ein veganes Leben starten möchten?
Jürgen: Seid geduldig mit euch selbst und nehmt euch die nötige Zeit für die Umstellung. Mir hat es geholfen, mich zu informieren und mich mit all den Zusammenhängen zu beschäftigen, in denen das Thema Veganismus steht – zum Beispiel auch die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Joar: Mein Tipp: Gehe mit offenem Herzen auf Tiere zu und lerne sie persönlich kennen. Steig in ihre Welt ein, dann erkennst du sehr schnell ihre Persönlichkeiten. Und sobald da jemand und nicht mehr etwas vor dir steht, wird sich dein Bewusstsein auf ganz natürliche Weise verändern. .
Plastikmüll ist ein Problem. Nicht nur Verpackungen und Kleidungsstücke aus Kunststoff tragen dazu bei, dass immer mehr Plastik in der Umwelt landet, auch Acryl-Badewannen, -Duschen und -Waschtische haben ihren Anteil daran. Dabei gibt es umweltfreundliche Alternativen.
Betrachtet man die Zahlen, kann einem ganz anders werden: Wurden laut NABU in den 1950er-Jahren noch 1,5 Millionen Tonnen Plastik weltweit produziert*, sind es heute schon unglaubliche 400 Millionen Tonnen. Eine Katastrophe für die Umwelt, ebenso wie für die Menschen, denn in Form von Mikroplastik landen kleinste Plastikpartikel, die sich überall verteilen, auch auf unserem Teller.
Acryl ist nicht kreislauffähig
Plastik findet sich in allen Bereichen unseres Lebens, auch im Bad. Cremetiegel, Zahnpastatuben, Shampooflaschen … die Liste der Plastikverpackungen ist lang. Auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz so offensichtlich: Auch Badewannen, Duschen und Waschtische werden heute oft aus Kunststoff gefertigt, und für diese braucht es große Mengen.
Jährlich werden in Deutschland rund 300.000 Badewannen und mehr als 300.000 Duschwannen aus Acryl in privaten Haushalten verbaut. Zusammen beträgt ihr Gewicht rund 12.000 Tonnen. Nach ihrer Nutzungszeit werden sie meist geschreddert oder „thermisch recycelt“ – sprich: verbrannt. Eine erneute Verwendung von Acryl ist ohne Materialverlust nicht möglich.
Nachhaltige Badlösungen aus Stahl-Emaille
Doch es gibt umweltfreundliche Alternativen, wie das bekannte deutsche Familienunternehmen Kaldewei mit seinen Badlösungen zeigt, die Luxus mit Nachhaltigkeit verbinden. Kaldewei hat Badewannen, Duschflächen und Waschtische aus StahlEmaille im Programm, die sich nicht nur durch edle Oberflächen, Design und extreme Langlebigkeit auszeichnen, sondern auch durch 100-prozentige Zirkularität.
Marcus Möllers PR-Manager bei Franz Kaldewei GmbH & Co. KG
„Nachhaltige Lösungen sollten im Idealfall dem Wertstoffkreislauf vollständig wieder zurückgeführt werden.“
„Nachhaltige Lösungen sollten im Idealfall dem Wertstoffkreislauf vollständig wieder zurückgeführt werden“, so Kaldeweis PR-Manager und Nachhaltigkeitsexperte Marcus Möllers. „Unsere Stahl-Emaille besteht aus glasiertem Stahl, der aus natürlichen Rohstoffen gefertigt wird und zu 100 Prozent kreislauffähig ist.“ Nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip – vom Ursprung zum Ursprung – lassen sich so Jahr für Jahr Kunststoffmengen einsparen, die vom Gewicht etwa dem von 600 Millionen Plastiktüten entsprechen.
Kreislauffähig und CO₂-reduziert
Der von Kaldewei verwendete Stahl besteht schon jetzt zu 20 Prozent aus wiederverwendetem Material, gewonnen z. B. aus ausrangierten Badewannen. Nach einem langen Lebenszyklus lässt sich der Werkstoff wieder vollständig dem Wertstoffkreislauf zuführen. Auch setzt Kaldewei auf CO₂-reduzierten Stahl. Der bluemint® Steel von thyssenkrupp hat im Vergleich zu konventionellem Stahl einen um 70 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck.
Auch gibt es große Unterschiede bei den benötigten Ressourcen und dem Beitrag zur globalen Erderwärmung. Im Vergleich zu einem Quadratmeter Stahl-Emaille wird für die gleiche Fläche Acryl 252 Prozent und für Mineralguss 236 Prozent an erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energie benötigt. Das GlobalWarming-Potenzial von Stahl-Emaille beträgt zudem nur ein Drittel des Wertes für Acryl.
Kaldeweis „Luxstainability“
Die edle Optik und die herausragende Funktionalität von Kaldeweis Badlösungen sprechen für sich und das gewählte Material ist in vielfacher Hinsicht schlicht perfekt, denn seine Bestandteile gehen eine ideale Symbiose ein: Die Robustheit, Belastbarkeit und Formstabilität des Stahls verbinden sich mit den guten Eigenschaften von Glas. Stahl-Emaille ist widerstandsfähig, pflegeleicht und hygienisch sowie auch in der Haptik ausgesprochen angenehm. Unterstrichen wird die Langlebigkeit der Kaldewei-Linie noch durch eine 30-jährige Werksgarantie. Die Produkte halten ein Leben lang.
Traditionelle Qualität, Materialien für morgen
„Wir möchten, dass auch nachfolgende Generationen auf einer sauberen Erde leben können“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Franz Kaldewei, der sich der Generationsaufgabe verpflichtet sieht. Mit seinem Ansatz stellt Kaldewei schon heute die Badlösungen bereit für morgen..
Glas und Stahl, Anmut und Robustheit, eine kostbare Verbindung in MIENA Schalen
PHOTOGRAPHER
BRYAN ADAMS
kaldewei.de
Die Malediven sind mit ihren faszinierenden Korallenriffen, dem Reichtum an Meereslebewesen, perlweißen Stränden und türkisblauen Lagunen ein Sehnsuchtsort. Doch die exotische Naturschönheit im Indischen Ozean ist in Gefahr: Durch ihre Lage gehört sie zu den Destinationen, die am stärksten durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sind; die meisten Inseln liegen im Schnitt nur etwa einen Meter über dem Meer. Wie lassen sich die Atolle für künftige Generationen bewahren?
Es mag zunächst überraschend klingen: Der Tourismus auf den Malediven trägt dazu bei, die Inseln zu schützen, denn mit seiner Hilfe werden zahlreiche Projekte für eine grüne, nachhaltige Zukunft finanziert. So haben sich auch das Kandima Maldives und das Nova Maldives, zwei traumhafte Resorts, zum Ziel gesetzt, die Schönheit und Artenvielfalt der tropischen Atolle mithilfe der Einnahmen durch ihre Besucher fit für die Zukunft zu machen. Seit Jahren schon reduzieren das Kandima und das Nova ihren ökologischen Fußabdruck und gehen achtsam mit den vorhandenen Ressourcen um.
Gastbeitrag und
Ressourcen schützen, Schönheit bewahren – das Kandima Maldives
Das Kandima Maldives hat dafür ein eigenes Umweltkonzept entwickelt. Längst gehört das Recyceln von Abwasser und Glas im Kandima zum Standard; Lebensmittelabfälle werden vor Ort kompostiert. Dank modernster Technologie wird sowohl die Kohlenstoffbilanz so gering wie möglich gehalten als auch die Energieeffizienz maximiert.
„Eine nachhaltige Entwicklung in ökologischer und sozialer Hinsicht ist für uns sehr wichtig“, so Pratyush Mohapatra, Director of Marketing, Communication and PR im Kan-
dima Maldives. „Unsere Lagune ist einzigartig auf den Malediven. Sie ist ein versteckter Spot, man hat nicht das Gefühl, auf derselben Insel zu sein. Sie hat ein ganz eigenes Ökosystem mit Haien, Krebsen, Schildkröten und Stachelrochen.“
Nicht nur die Meeresbewohner, auch die Vegetation an Land wird im Kandima gehegt und gepflegt. Während der steigende Meeresspiegel andernorts den Boden Stück für Stück abträgt, halten ihn hier die Wurzeln der Bäume und Pflanzen fest. Die Pflanzen auf den vorgelagerten Hydrofarmen erfüllen darüber hinaus weitere Zwecke: Um durch Transport
erzeugtes CO2 zu sparen, werden Gemüse, Obst und Kräuter auf der Insel selbst angebaut. Pratyush Mohapatra ergänzt: „Wir fördern auch lokale Farmen auf benachbarten Inseln mit Training und Know-how, um noch mehr Produkte lokal beziehen zu können.“
Regenerative Energien bewusst nutzen
Auch die Räume des Kandima sind ganz im Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet. In den Unterkünften stellt das hauseigene Energiemanagementsystem beim Verlassen des Zimmers sofort auf ein Energiesparprogramm um. Dieses wird auch aktiviert, falls eines der Zimmer für längere Zeit nicht genutzt wird; das System sorgt dann für einen optimalen Luft- und Temperaturausgleich. Die Energie für die Klimaanlagen sowie das benötigte Warmwasser im Resort wird regenerativ erzeugt und das Kandima verzichtet, wo immer möglich, auf Papier. Statt in gedruckten Menükarten oder Broschüren zu blättern, erhalten Gäste alle Informationen, die sie für den Aufenthalt benötigen, über Tablets bzw. auf der Kandima-App.
Nachhaltiger Luxus mit fünf Sternen
Dabei zeigt das Kandima Maldives, das sich auf einer drei Kilometer langen Insel im Dhaalu-Atoll im Herzen der Malediven befindet, auf beeindruckende Weise, dass „Green“ und „Luxury“ sich perfekt ergänzen. Mit fünf Sternen lässt das Lifestyleresort, das zur 2015 gegründeten Hotelgruppe Pulse Hotels & Resorts gehört, keinen Wunsch seiner Gäste unerfüllt.
Immer präsent: das traumhafte Meer … Wer auf die Malediven reist, lebt mit der Naturgewalt im Einklang: Das Meer ist hier überall präsent. Der Schutz dieses einzigartigen Lebensraums ist für das Kandima eine Herzensangelegenheit, auch Gäste können sich aktiv beteiligen: „Das Meer ist nicht nur wunderschön, es benötigt auch unsere Hilfe“, so Pratyush Mohapatra. „Wir führen beispielsweise Korallenkonservationen mit unserer Meeresbiologin durch. Durch den Klimawandel leiden die Riffe und wir tun
tagtäglich unser Bestes, um sie zu erhalten und aufzuforsten. Mit dem ‚Adopt a coral‘Programm können unsere Gäste ihre eigene Koralle pflanzen und erhalten regelmäßig Updates, wie sie gedeiht.“
Pratyush Mohapatra Director of Marketing, Communication and PR im Kandima Maldives
Paradies für Wassersportler
Bei allem Einsatz für die Natur – natürlich kommt auch das Vergnügen nicht zu kurz. Das Kandima Maldives ist ein wahres Eldorado für Tauch- und Wassersportler. 32 fantastische Tauchplätze rund um das Resort laden Meeresliebhaber zum Tauchen oder Schnorcheln ein. Die hauseigene Tauchschule hat ein umfassendes Angebot, vom Anfänger- bis zum Rescue-Kurs, und für fortgeschrittene Unterwasserliebhaber winken Highlights wie Tauchgänge in der Nacht, in den Tiefen, in Höhlen oder beim Strömungstauchen. Über Wasser lockt das Sportzentrum AQUAHOLICS mit zahlreichen Aktivitäten wie Kitesurfen, Windsurfen, Wake Boarding, Wasserski, Jet Ski oder Kajak fahren, Segeln und Hochseefischen. Immer dabei: Kleidung von OCEANR, die aus Plastik, das aus den Ozeanen gesammelt wird, gefertigt wird. Und wer es gemächlicher mag, findet sein Glück bei einer Yogaoder Pilatesstunde, am Pool des Kandima, der zu den längsten der Malediven gehört –oder am drei Kilometer langen, perlweißen Strand.
Medizinische Versorgung für Gäste, Mitarbeiter, Einheimische Sogar eine eigene Klinik mit deutschen Ärzten und Mitarbeitern steht im Kandima Maldives bereit – und das nicht nur für Gäste, sondern, ganz im Sinn der ganzheitlichen Achtsamkeit, auch für Einheimische und Bewohner benachbarter Inseln. „Nicht nur die Natur steht für uns im Mittelpunkt, auch die Menschen. Regelmäßig kommen Malediver von anderen Inseln mit dem Boot zu uns, denn die meisten von ihnen haben auf ihren Inseln keine Chance auf eine medizinische Versorgung“, berichtet Pratyush Mohapatra. „In unserem inseleigenen Krankenhaus können sie kostenfreie Check-ups durchführen. Es sind auch zahnmedizinische Behandlungen und kleine Operationen möglich. Zudem erhalten sie bei uns alle Medikamente, die sie benötigen – alles kostenfrei.“
Die Organisation „ResortDoc“ unterstützt das Kandima Resort sowohl bei der Logistik und bei der Beschaffung von Medizintechnik wie Ultraschall- und Röntgengeräten als auch bei der Vermittlung der Ärzte. Die deutschen Ärzte und Klinikmitarbeiter vor Ort sind dabei nicht nur für die Versorgung von Patienten zuständig, sie bilden auch Angestellte des Resorts fachmännisch aus, damit diese für medizinische Notfälle gewappnet sind. Sogar Tauchunfälle lassen sich professionell und schnell im Kandima behandeln, dank der resorteigenen Druckkammer – der einzigen im DhaaluAtoll. Im Fall des Falles bleibt Betroffenen so ein Transport auf die Hauptinsel Malé erspart.
Lächeln verschenken? Das Kandima macht's vor Gäste, Resort-Mitarbeiter und Einheimische wissen die kostenfreien Behandlungen im Kandima sehr zu schätzen. Zahnbehandlungen werden sogar außerhalb des Resorts angeboten. Im Rahmen des CSR-Projektes „Kandima Smiles“ besucht ein deutscher Zahnarzt benachbarte Inseln, um dort Vorsorgeuntersuchungen und Zahnbehandlungen bei Kindern durchzuführen. Darunter sind etwa 60 Kinder allein auf Maaeboodhoo; viele von ihnen haben zuvor noch nie einen Zahnarzt gesehen.
Nova Maldives: Good Times im Paradies Auch das luxuriöse Fünf-Sterne-Resort Nova Maldives ist ein Vorbild für sanften und nachhaltigen Tourismus, vieles wird hier ähnlich gehandhabt wie im Kandima, dennoch sind beide Resorts einzigartig. Richtig berühmt ist das Nova für seine „Good Soul Days“ und das zeitgenössische „All-Inclusive-Community“Konzept. Alles hier ist darauf ausgerichtet, die Seele zu streicheln. Das Nova ist ein Ort zum Abtauchen, Erleben, Abheben und Begegnen – perfekt für Millennials, die sich nach Echtheit, Natur und Wärme sehnen. Von allem gibt es hier genug und auf den Malediven ist das ganze Jahr über Sommer.
„Unsere Insel im Herzen des beliebten SüdAri-Atolls ist eine natürliche Insel, keine künstlich kreierte. Alles ist naturbelassen. Wir passen uns an die Umgebung an – nicht die Umgebung an uns. Hier wurde kein Baum, keine Palme gefällt, um Häuser zu bauen“, erzählt Abdulla Aboobakuru, General Manager des Nova Resort und gebürtiger Malediver. „Unsere Produkte beziehen wir größtenteils lokal, von benachbarten Inseln. Wir achten sehr darauf, ausschließlich
Abdulla Aboobakuru General Manager des Nova Resort
ökologische und biologische Produkte einzukaufen, von Produzenten, die ihren CO2Verbrauch im Blick haben.“ Auch die Weine, die in den Restaurants und Bars des Nova ausgeschenkt werden, sind biologisch.
Achtsam und eins mit der Natur Natürlich gelangt auch der Abfall, der im Nova entsteht, nicht in den Ozean. Hier wird vor Ort recycelt, wo immer es geht. „Das
wenige Plastik, das bei uns anfällt, wird gepresst, nach Malé gebracht und dort wiederverwertet.“ Selbst das Trinkwasser wird vor Ort gewonnen: Um CO2 einzusparen, hat das Nova Maldives eine eigene Wasserproduktion, dies spart die Einfuhr von Tausenden Flaschen Wasser. „Wenn im Durchschnitt rund 150 Gäste auf der Insel sind plus rund 180 Angestellte und jeder nur einen Liter am Tag trinkt, sind dies schon über 330 Wasserflaschen pro Tag, 2.310 pro Woche“, so Abdulla Aboobakuru. Im Nova Resort gibt es zudem keine Plastikflaschen.
„Wir setzen uns dafür ein, das einzigartige Ökosystem unserer verschlungenen Inseln zu erhalten“, erläutert Abdulla Aboobakuru das Konzept. „Das beginnt mit der Art und Weise, wie wir mit der Umwelt umgehen. Wir übernehmen die Verantwortung dafür, die atemberaubende Schönheit der Inseln auch für kommende Generationen zu bewahren, und arbeiten ständig daran, unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern – Nachhaltigkeit und Achtsamkeit stehen immer im Mittelpunkt unseres Handelns.“ Dafür baut das Nova nicht nur die meisten Gemüse
und Kräuter, die in den köstlichen veganen Gerichten verarbeitet werden, selbst an, sondern kocht auch mit Seetang und kreiert charakteristische Gerichte, welche die Verbindung der Gäste mit dem Meer vertiefen. Noch näher kommen Reisende dem Meer in speziellen Workshops zum Schutz der Unterwasserwelt. Mit etwas Glück sichten sie Walhaie, Giganten der Meere, die ganz in der Nähe des Resorts heimisch sind.
Maledivische Traditionen, moderne Kultur
Besonderes Augenmerk legt das Nova Resort auf den achtsamen Umgang mit der Flora und Fauna der Insel, sowohl im Wasser als auch an Land. Dafür erfahren die Gäste alles über jeden Baum und jedes Tier – welchen Nutzen sie haben und was sie zum Gedeihen
brauchen. Die „Arunalu plant“ z. B. enthält einen Wirkstoff, der gegen Arthrose zum Einsatz kommt, die „Beach naupaka“ wird gegen Augenentzündungen eingesetzt. Viele der heimischen Pflanzen finden sich in den traditionellen Anwendungen im hauseigenen Spa wieder, dort werden ausschließlich regionale maledivische Produkte genutzt.
Neben der Natur kommt auch die Kultur im Nova nicht zu kurz. Alle zwei Monate besuchen regionale Künstler die Insel, präsentieren ihre Arbeiten und bieten Kunstklassen für die Gäste an. Der Erlös geht zu 100 Prozent an die Künstler.
Immer eine Reise wert Ist Ihre Lust geweckt, das Nova oder das Kandima zu besuchen? Vielleicht ja noch in die-
sem Jahr: Am 28. Dezember findet im Kandima das größte Kunstfestival der Malediven statt. Überall auf der Insel kann man Bilder von maledivischen Künstlern bewundern; auch hier fließt der Erlös in Gänze an die Kunstschaffenden zurück.
Doch auch zu jeder anderen Zeit ist sowohl das Kandima als auch das Nova wie ein wahr gewordener Traum. Die beiden Resorts lassen Reisende inmitten der paradiesischen Landschaft in die Seele der Natur eintauchen, in der wir alle tief verwurzelt sind. .
Weitere Informationen zu den Resorts finden Sie unter: www.kandima.com und www.nova-maldives.com
Wer Träume leben will, muss dafür nicht in die Ferne schweifen – manchmal liegt das Gute einfach nah: Im Stubaital inmitten der österreichischen Alpen warten himmlische Urlaube auf genussvolle Entdecker, die modernen Luxus mit dem Respekt vor Traditionen und der Landschaft verbinden, im Einklang mit der Natur.
Gastbeitrag
Sc hon seit rund 45 Jahren bereitet das familiengeführte 5-SterneSPA-Hotel Jagdhof seinen Gästen nur 20 Kilometer von Innsbruck entfernt in der traumhaften Bergkulisse der Stubaier Berge eine unvergessliche Zeit. Das liegt nicht nur am herrlichen Panorama und der Landschaft mit ihren üppigen Wiesen, klaren Bächen und imposanten Gipfeln, sondern auch an der Gastfreundschaft der Familie Pfurtscheller, die hier ein beeindruckendes Hideaway geschaffen hat.
Duftendes Zirbenholz, traumschöne Gebirgslandschaft
Gäste des traditionell mit duftendem Zirbenholz ausgestatteten Hauses am Rand der kleinen Ortschaft Neustift fühlen sich hier sofort wohl – und das zu jeder Jahreszeit. Während im Sommer Wanderungen mit Einkehr auf der hoteleigenen Isse-Hütte, Mountainbike- und Klettertouren oder Ausflüge
über die nahe gelegenen Pässe zwischen Österreich und Italien locken, freuen sich Skibegeisterte im Winter über die schneesicheren Pisten und puderweißen Hänge. Dabei müssten weder Aktive noch Erholungssuchende einen Fuß vor die Tür setzen, um im Jagdhof das ganze Jahr über zu tiefer Entspannung zu finden. Mit Yoga- und anderen Fitnessangeboten sowie dem mehrfach prämierten 3.000 Quadratmeter großen SPABereich mit seinen über 20 verschiedenen Bade-, Relax- und Saunaattraktionen sowie dem großzügigen SPA-CHALET, einer Wellnessoase auf 700 Quadratmeter, bietet der Jagdhof unzählige Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu schöpfen.
Regional und saisonal: Genuss pur Wo Körper und Geist Erfrischung finden, darf auch der Gaumen nicht zu kurz kommen. Im Jagdhof wartet einer der besten Weinkeller Österreichs auf Genießer. Das britische Weinmagazin „The World of Fine
Wine“ zeichnete das Hotel als eines von nur drei Häusern in Österreich mit dem Maximum von drei Sternen aus; „Falstaff“ bewertete es 2020 mit 20 von 20 Punkten.
Ein Weinkeller für Kenner
Die Sammlung, die aus weit über 1.000 verschiedenen Weinen aus den besten Regionen und Winzereien besteht – von Masseto über Château Mouton-Rothschild bis hin zu Romanée-Conti –, ist auch eine exzellente Begleitung zur traditionellen Küche des Hauses. In der vom Gault&Millau mit vier Hauben ausgezeichneten „Hubertusstube“ verwöhnt Küchenchef Alban Pfurtscheller die Gäste des elterlichen Betriebs vom Frühstück bis weit nach Mitternacht mit köstlichen Kreationen, ob Luxus pur oder mit den deftigen Spezialitäten der Region.
Feinste, regionale Zutaten
Die Speisen werden aus erstklassigen regionalen Zutaten bereitet; viele Naturprodukte
stammen aus der unmittelbaren Nachbarschaft direkt vom Hof. Spezialitäten wie Wildbret aus dem eigenen Revier, Lamm aus der Schafzucht und viele weitere regionale Köstlichkeiten, die hier neben den abwechslungsreichen, täglich wechselnden Menüs von Spitzenkoch Christian Jeske zubereitet werden, lassen Feinschmeckerherzen höherschlagen.
Ganzheitlich gesund
Zum ganzheitlichen Ansatz des Jagdhofs gehört auch, neben der Tradition der Moderne Raum zu geben. So wird das JCURE-Konzept mit seinen holistischen veganen Anti-AgingAnwendungen von „Methode Physiodermie“ durch die gesunde JBALANCE-Küche mit gesunden Gerichten von Low Carb bis vegan ergänzt. Yoga und weitere Bewegungsangebote im JFIT-Programm runden das Programm, das sich an gesundheitsbewusste Reisende richtet, ab.
Antiquitäten und zeitgenössische Kunst Richtig urig hingegen ist die Einrichtung: Schon im Hallenbereich beeindruckt das „Zirbenstüberl“, das mit heimischen Wildtrophäen geschmückt ist, auch aus der eigenen Jagd. Den Restaurantbereich schmückt eine handgeschnitzte Decke aus Fichtenholz, die exklusiv von einem lokalen Künstler gefertigt wurde. 70 liebevoll gestaltete Zimmer und Suiten mit bis zu 115 Quadratmeter Größe sowie die öffentlichen Räume sind mit zahlreichen Tiroler Antiquitäten aus dem 17. und 18. Jahrhundert geschmückt. Die Wände zieren Bilder von Hubert Weidinger, einem österreichischen Maler, der für seine vom Fantastischen Realismus inspirierten Tierbilder weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist.
Besuch im alpinen Paradies
Der Jagdhof ist ein wahres Paradies für Urlauber, ob Alleinreisende, Paare oder Familien – denn auch die kleinen Gäste kommen hier
auf ihre Kosten: Der hoteleigene Kitz-Club mit seinem professionellen Animationsprogramm beschäftigt die Nachwuchs-Alpinisten, -Genießer und -Entdecker und bietet ihnen jede Menge Spaß.
„Auf in die Berge“, möchte man da rufen, und tatsächlich ist dieser Plan leicht umgesetzt. Dafür muss man sich nicht mal ans Steuer setzen, auch mit dem Zug kommt man aus Deutschland sehr bequem nach Innsbruck, und bis in den Jagdhof ist es von dort nicht mehr weit. Nachhaltig sind dort nicht nur das Konzept und die Erholung, die Gäste im Hotel erfahren, sondern auch ihre Zufriedenheit. Wer einmal im Jagdhof war, kehrt immer wieder ein. .
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hotel-jagdhof.at
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