

IMMER NASE VORN
Wer die IBN – das neu gelaunchte (übrigens einzige) Boots, Wassersport & Lifestyle Magazin – abonniert, den ebenfalls neuen und seit 1964 bewährten Hafen-Guide LEG AN kauft oder eine der nautischen IBN Premium-Karten nutzt, weiß wo es langgeht auf dem Bodensee.

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Wir gehen auf Törn…

LIEBE LESERINNEN UND LESER,
Morgens aufwachen und den See in der langsam steigenden Sonne glitzern sehen. Wasservögel ziehen lautlos ihre Bahnen über das flache Wasser, dessen silbrige Oberfläche noch unberührt scheint – bevor der Trubel des Tages beginnt. Dieses Gefühl am Morgen ist eines der schönsten für mich, wenn es heißt: Wir gehen auf Törn.
In dieser Ausgabe laden wir Sie ein, mit uns auf Törn zu gehen. Unser Kurs führt zu Genussmomenten, spannenden Erlebnissen für die ganze Familie und praxisnahem Know-how für Bootseigentümer.
Zuerst legen wir eine Rückschau ein und blicken auf zwei Highlights auf dem Bodensee, die nicht nur Segel zum Flattern, Motoren zum Brummen und Herzen zum Klopfen gebracht haben: Die 60. Bodenseewoche und die 74. Rund Um – mit einem neuen oder eigentlich sogar zwei Rekorden.
Der erste Stopp führt an den Frühstückstisch, von dem der Duft frisch gebackener Waffeln weht. „Kurs auf Genuss“ ist das Motto des Törns mit der Seezunge. Der Kurs ist klar: Hafenziele für Feinschmecker – vom Frühstück bis zum Sundowner, für jeden Geschmack etwas dabei.
Ob auf dem Wasser oder an Land, wenn kleine Seebären auf dem Wasser dabei sind, braucht es Ideen für Abenteuer. Wir haben in den Logbüchern der IBNCrew gestöbert und die besten Unternehmungen für gemeinsame und unvergessliche Tage am See gesammelt. Auch dabei: Der Mitmach-Teil mit Seebär Flaute. Für Regentage. Und für Sonnenschein(e).
Wer nicht nur auf dem Bodensee den Windfeldern nachjagt, sondern mit dem Boot auch zu anderen Ufern aufbricht, sollte einiges beachten. Wir haben für Sie alles Wissenswerte rund um den Transport von Boot, SUP oder Kajak und die Quagga-Muschel zusammengestellt.
Allen, die diesen Sommer in den Genuss eines Törns auf dem Bodensee kommen, wünschen wir jetzt schon eine unvergessliche Zeit.
Nun heißt es ablegen – ob auf dem Papier oder an Bord. Wir heißen Sie herzlich willkommen in dieser Ausgabe!
Ihre

Cindy Beisert

INHALT 6








Special: Bodenseeabenteuer mit Seebär „Flaute“
Das Kinder-Special in der Heftmitte lässt sich ganz einfach herausnehmen!



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Neue Rekordzeit, Wind und ein Lichtermeer Rund Um 2025:

Text: Cindy Beisert
Lindau – Und gerade doch: Bei der Moderation am Freitag wird die Frage gestellt, ob heute wohl ein neuer Rekord aufgestellt werden würde, der Moderator meint nein, wahrscheinlich nicht. Einige Stunden später, noch vor Sonnenuntergang erreicht die ALL YOU NEED (Lindauer Segler-Club) die Ziellinie mit einer Rekordzeit von 3 Stunden 38 Minuten und 33 Sekunden – und löst damit den bisherigen Rekordhalter Fritz Trippolt ab. Wie heißt es so schön, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben?
Eine Rund Um, die in die Bücher eingehen wird: Mit sonnigen Bedingungen, böigem Nordwestwind zwischen 10 und 20 Knoten und kaum Welle – mit fast perfekten Wetterverhältnissen steht die diesjährige Regatta im großen Kontrast zu der Rund Um 2024.

Freitag:
Die Anspannung im Hafen und auf dem Wasser ist förmlich greifbar. Die Crews bereiten die Boote für den Start um 16 Uhr vor. Alles verläuft nach Plan. Der Wind macht mit. Der Schaufelraddampfer Hohentwiel ist das Startschiff. Um 16 Uhr ist der erste Start mit Gruppe 0 und 1 – den Schnellen und den Großen. Jedes Regattaboot der Gruppe 0 wird auf der gesamten Strecke von etwa 100 km von einem Sicherheitsboot begleitet.
Um 16.15 Uhr der zweite Start. Gruppe 2 startet. Diese ersten drei Gruppen haben den Kurs Lindau –Romanshorn – Eichhorn – Überlingen – Lindau vor sich. Das verbleibende Feld von Masten und Segeln auf dem See wird dünner.
Um 16.30 der dritte und letzte Start. Gruppe 3 startet. Auf diese „langsameren“ Boote wartet der Kurs Lindau – Romanshorn – Eichhorn – Lindau.
265 Boote gehen bei der 74. Rund Um an den Start. Foto: Julius Osner


Die Boote können dank angebrachter Tracker live auf TracTrac verfolgt werden, ein Spektakel für Zuschauer und manchmal auch hilfreich für die Skipper an Bord. Jedoch wurden die Live-Standorte teilweise etwas verzögert angezeigt. Für alle an Land Gebliebenen bot das Rahmenprogramm Unterhaltung, Knowhow und lud ein zum gemütlichen Verweilen. Schon um 19.38 Uhr rauscht die ALL YOU NEED über die Ziellinie und die Crew stürmt kurz darauf jubelnd auf die Bühne.
Das schnellste Boot in den Büchern aller bisher ausgetragenen Rund Ums ist Titelverteidiger ALL YOU NEED. Der Katamaran segelte dieses Jahr unter Steuermann Moritz Kleindienst, der auch letztes Jahr schon an Bord des Katamarans war, mit einer achtköpfigen Crew. Moritz Kleindienst ist zudem jüngster Steuermann aller Zeiten mit Rekordzeit in den Büchern der Rund Um. Eine langandauernde Einfindungszeit auf dem Katamaran habe die Crew nicht gehabt: Seit Mittwoch haben sie zusammen trainiert – allesamt Top-Segler. „Wir müssen uns komplett aufeinander verlassen können“, sagt Moritz Kleindienst. „Nur ein winziger Fehler kann schnell für die ganze
Crew sehr gefährlich werden.“ Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 26,7 Knoten auf der etwa 100 Kilometer langen Strecke setzt die ALL YOU NEED ein Zeichen. Für dieses Ergebnis verleiht ihnen Landrat Elmar Stegmann den Bayerischen Löwen. Eignerin Gloria Mang hat die Crew an der Startlinie und beim Zieleinlauf angefeuert und im Vorhinein für die Organisation gesorgt. Die ALL YOU NEED plane nächstes Jahr wieder anzutreten und den Titel zu verteidigen, meint Gloria Mang, dabei hoffe sie auch auf starke Konkurrenz und freue sich auf die nächste Rund Um auf dem See. Ein Herzensthema sei dabei auch, mehr Frauen aufs Wasser und als Erste über die Ziellinie zu bringen. Auf den schnellsten Booten (Blaue Bänder, gesegelte Zeit) segelten dieses Jahr 27 Männer und zwei Frauen.
Samstag:
Von 262 gemeldeten Booten sind 256 an den Start und 239 ins Ziel gekommen – die meisten Boote davon noch vor Samstagmorgen. Für alle, die in den frühen Morgenstunden auf dem See unterwegs waren und sich Lindau näherten, bot sich ein eindrückliches Bild.
Perfekte Bedingungen und eine starke Crew: die ALL YOU NEED mit Rekordzeit unter dem jüngsten Steuermann, Moritz Kleindienst. Foto: Julius Osner
Die Wild Lady unter Steuermann Wolfgang Palm ist schnellstes Einrumpfboot. Foto: Julius Osner


Wie ein leuchtendes Band zogen sich die Lichter der Segelboote den Bodensee entlang in Richtung Lindau. Das entschädigte zumindest etwas für den ab Mitternacht abgeflauten Wind.
Goldenes Schlusslicht und letztes gewertetes Boot ist die Sunna mit Steuermann Markus Blume (WYC), die nach 16 Stunden 12 Minuten und 58 Sekunden die Ziellinie erreichte.
Die Preise wurden von Dr. Martin Niederkrüger (Vorsitzender LSC), Wettfahrtleiter Stephan Frank und Egon Bretzler (Leitender Organisator) verliehen, unterstützt von Dr. Claudia Alfons (Oberbürgermeisterin Lindau) und Landrat Elmar Stegmann. Viele weitere helfende Hände haben auch in diesem Jahr die Nachtregatta zu einem einzigartigen Erlebnis am Bodensee gemacht.
Jüngstes Crew-Mitglied bei der Siegerehrung ist Toni mit der Crew der ICE. Von Land und auf dem Motorboot beim Start und beim Zieleinlauf hat er seine Crew vom BYCUE angefeuert und steht strahlend auf der Bühne. Er ist 13 – in einem Jahr, beim 75. Jubiläum
der Rund Um, darf auch er unter Segeln den Weg um den Bodensee antreten – die Veranstalter schreiben ein Mindestalter von 14 Jahren vor. Den Wanderpreis für den ersten Platz in der ORC-1-Wertung kann er jetzt schon locker tragen – „gar nicht schwer“, sagt er mit einem Grinsen.
Die blauen Bänder für die schnellste gesegelte Zeit in der jeweiligen Startgruppe gehen an:
Startgruppe 0
ALL YOU NEED mit Moritz Kleindienst & Crew (LSC/SLRV) (03:38:25)
Startgruppe 1
WILD LADY mit Wolfgang Palm & Crew Yacht-Club Langenargen (05:21:57)
Startgruppe 2
Filius 3 mit Alex Höss & Crew Bregenzer SC (07:39:42)
Startgruppe 3
Honey Badger mit Christoph Hardt & Crew, Yacht-Club Ludwigshafen (06:40:09)
Weitere Impressionen der 74. Rund Um gibt es hier: https://aktuell.bodensee.com/rekordzeit-rund-um-2025/
Die stolzen Gewinner der ORC-1-Klasse, die Crew der ICE, unterstützt durch Toni (13, rechts im Bild). Foto: Julius Osner

Hitzetage,
Flauten & Hafenzauber –
Die Bodenseewoche 2025 im Rückblick
Text: Carmen Somm | Fotos: Julius Osner | Peter Nietsch
Glitzerndes Mahagoni, gespannte Leinen, gespitzte Ohren und jede Menge offene Herzen: Die Internationale Bodenseewoche 2025 war ein Fest für alle Sinne. Der Konstanzer Hafen wurde zur Bühne für ein maritimes Spektakel, das in seiner Vielfalt einzigartig am See ist. Was einst 1909 ins Leben gerufen wurde, hat sich über 60 Austragungen hinweg – trotz mancher Unterbrechung – zu einem echten Fixpunkt im
Bodenseekalender entwickelt. Anfangs noch ohne die Segler, vereinte die Bodenseewoche schon bald alle Spielarten des Wassersports. Bis heute ist sie Treffpunkt für alle, die sich maritim mit dem Bodensee identifizieren: Seglerinnen, Ruderer, Motorbootfans, Traditionsschiffe, Nachwuchscrews und Genießer.

der Bodenseewoche,
Klassiker im Wettkampf Zentrum und Herzstück der Bodenseewoche bleiben die klassischen Yachten. Auf Hochglanz poliert und mit viel Liebe gepflegt, zeigten sie ihre ganze Eleganz auf dem Wasser. Die Regatten boten eindrucksvolle Bilder – auch wenn der Wind mitunter auf sich warten ließ. Wenn er kam, dann am späten Nachmittag, als typische Thermik, die das Segeln im Konstanzer
Trichter bis zum Sonnenuntergang so besonders macht. Zwischen Startlinie und Zieltonne zeigte sich der Bodensee dann von seiner besten Seite.
Glanz
Foto: Julius Osner
Mahagoni, Chrom und V8-Sound
Ein Highlight für Auge und Ohr war das Riva-Treffen. 24 klassische Runabouts, in edlem Mahagoni, mit blitzendem Chrom und dem tiefen Grollen ihrer V8Motoren, verliehen dem Hafen südländisches Flair. Beim morgendlichen Start der Motoren gab es Gänsehaut am Steg – ein Sound, der die Zeit für einen Moment stillstehen ließ. Kenner Konrad Börries führte durch die Modellgeschichte dieser Motorboot-Ikonen, die das Auslaufen in einen schwimmenden „Catwalk“ der italienischen Schönheiten verwandelten.
Wasserski-Show als choreografiertes Spektakel
Die große Wasserski-Show am Freitagabend war ein alljährliches Highlight für Zuschauer jeden Alters. Der DSMC brachte den See zum Brodeln: mit kunstvollen Balletteinlagen auf Wasserski, akrobatischen Drehungen und der berühmten Menschenpyramide, bei der Wasserskifahrer und Wasserskifahrerinnen auf zwei Ebenen über das Wasser getragen wurden. Eine Show, die sportliche Präzision und kreativen Ausdruck perfekt vereinte.
Imperia Sprint – Ruderkraft im Hafen
Am Samstagabend folgte der Imperia Sprint: ein packender Rudersprint direkt im Hafenbecken. Viererteams mit Steuerleuten lieferten sich knappe Duelle, bei denen Kraft, Technik und Rhythmus perfekt harmonieren mussten. Das Publikum an den Stegen war hautnah dabei und feuerte die Athletinnen und Athleten begeistert an. Der Sprint war nicht nur ein sportlicher Höhepunkt, sondern auch Symbol für den Teamgeist, der die Bodenseewoche prägt.
Trend und Tradition im Dialog
Wie sich Bootsdesign zwischen Tradition und Zukunft bewegt, zeigte Juliane Hempel in einer informativen Vorstellung. Von der klassischen 8mR-Yacht im Stil von Sterling Burgess bis zur modernen Lago 26 Speedster spannte sie den Bogen – inklusive Einblick in die Konstruktion, Materialwahl und Antriebstechnologien.
Trendig die Demonstration von Martin Malchus auf dem Pump-Foil: lautlos, schwerelos, zukunftsoffen. Wer es sah, verstand sofort, warum dieser neue Trendsport so fasziniert.


Atmosphäre mit Tiefgang
Die Bodenseewoche ist mehr als Sport. Es ist das Miteinander, das den besonderen Reiz ausmacht. Zwischen Konzil und Zollmole traf sich die Szene: Seglerinnen, Ruderer, Eignerinnen klassischer Yachten, junge Crews und alte Hasen. Es wurde gefeiert, diskutiert, angestoßen und gelacht. Die Roadshow der DSV-Jugend brachte frischen Wind, während an der Preisverleihung nicht nur die Sieger, sondern auch das großartige Organisationsteam unter Klaus-Peter Wehner geehrte wurde.



Fotogalerie online
Nicht alle Eindrücke passen ins Heft. Julius Osner und Peter Nietsch haben das Geschehen mit ihren Kameras eingefangen. Ihre Aufnahmen zeigen nicht nur Boote und Bewegungen, sondern auch die Gesichter, Gesten und Momente, die das Besondere ausmachen. Die komplette Galerie ist auf ibn.bodensee.com zu finden. https://ibn.bodensee.com/aktuell/bodenseewoche-konstanz-2025/#impressionen
Sieger
8mR: Pandora, Werner Deuring, YCB
6mR: Nivola, Reinhard Suhner, SVB
30er: KIALOA, Rolf Steuer, YCRa
45er: Papillon, Andreas Aigner, BYC
75er: ARTIS, Franz Bachmann, YCRo
Lacustre: cerfvolant, Günter Reisacher, SVS
Drachen: UNDINE, Michael Reinert, BYCÜ
ORC: Filius 3, Nico Höss, BSC
ORC Sportboote: R2-D2, Benjamin Off, YCM
Offene Klasse 1: Unchained Lady, Dr. Wolfgang Palm, YCL
Offene Klasse 2: Simona, Diana Hundenborn, YCLB
Ausführliche Rangliste online und bei Manage2Sail

Einkehren, schlemmen & genießen
Segeln mit Genuss zum Genuss, Foto: Julius Osner

Kurs auf Genuss
Text: Claudia Antes-Barisch
Der Bodensee zählt zu den reizvollsten Binnenrevieren Europas – ein Paradies für Motor- und Segelboote gleichermaßen. Zwischen sanft geschwungenen Uferlinien, historischen Städten und malerischen Buchten entfaltet sich eine Landschaft, die sowohl zum Entspannen als auch Entdecken einlädt. Wer hier mit dem Boot unterwegs ist, genießt nicht nur das Spiel von Licht und Wind auf dem Wasser, sondern auch die Möglichkeit, an zahlreichen Orten vor Anker zu gehen und regionale Gastlichkeit zu erleben.
Auch wenn die Pantry gut bestückt ist: Ganz sicher meldet sich bei jeder Crew irgendwann der Wunsch nach einem Landgang mit gutem Kaffee, einem ausgiebigen Frühstück oder einer gemütlichen Mahlzeit mit Blick aufs Wasser. Gerade in der Hochsaison ist es jedoch nicht immer einfach, spontan einen passenden Ort zu finden, der sowohl mit dem Boot gut erreichbar ist als auch durch Qualität, Flair und Gastfreundschaft überzeugt. Glücklicherweise finden sich zwischen Konstanz und Bregenz, Überlingen und Lindau zahlreiche ausgezeichnete Gelegenheiten zum Anlegen – oft in direkter Nähe zu Cafés, Restaurants oder Frühstückslokalen, die mit Seeblick, regionaler Küche und einladender Atmosphäre aufwarten. Für die „Seefahrer“ können so ganz eigene Rhythmen entstehen: morgens ein ruhiger Anleger für ein entspanntes Frühstück mit Blick auf den noch stillen See, ein leichter Lunch in Hafennähe mit der Möglichkeit, das Boot in Sichtweite zu vertäuen, und nach einem langen Törn ein stimmungsvoller Ausklang bei gutem Essen und untergehender Sonne.
Diese Verbindung aus nautischem Erlebnis und kulinarischer Entdeckung macht den Reiz vieler Bootstouren auf dem Bodensee aus. Gerade weil die Auswahl groß, aber die Qualität unterschiedlich ist, lohnt ein genauer Blick. Die folgende Übersicht stellt einige sorgfältig ausgewählte Orte vor, für alle, die bei ihren Törns nicht nur auf Kurs bleiben, sondern auch besonderen Wert auf Qualität, Genuss und vielleicht auch Originalität legen. Ob kleiner Steg mit familiärem Frühstückscafé oder Marina mit gehobener Küche: Mit unseren Tipps wird eine Fahrt über den Bodensee auch kulinarisch zu einem vollen Erfolg. Willkommen zu einer Reise, bei der der Kurs ganz klar auf Genuss liegt.
Genussplätze am Untersee
Seehotel Schiff, Mannenbach
Die IBN-Crew hatte zum zeitigen Frühstück in Mannenbach angelegt, etwa 200 Meter vom Hotel-Restaurant Schiff entfernt. Man genoss ein kleines, ansprechendes Büffet, eine herzliche Bedienung, eine grandiose Lage und stellte bald fest: So schön es auch ist, an diesem Ort den Tag zu beginnen – wer hier anlegt, tut gut daran, ein wenig Zeit mitzubringen. Denn das Schiff ist kein Ort für schnelle Zwischenstopps, sondern eher für genussvolles Verweilen (zugegeben: Das trifft auf den größten Teil unserer Empfehlungen zu …). Direkt am Ufer gelegen, öffnet sich eine große Terrasse mit atemberaubendem Blick über den Untersee, zur Insel Reichenau hinüber, auf die Hügellandschaft des Hegau und in die Weite des Wassers. Nicole und Peter Gemperle geben sich viel Mühe, ihren Gästen den Aufenthalt aufs Angenehmste zu gestalten. Liebhaber von Bodenseefisch aus Wildfang finden hier ihr Genussparadies: Die Karte listet unter anderem eine erstaunliche Auswahl an (Süßwasser-) Fischgerichten, von Klassikern wie Fisch blau und Zanderknusperli bis zu vielversprechenden Kompositionen mit Hecht und Wels als Hauptakteuren. Küchenchef Peter Gemperle pflegt offensichtlich einen engen Kontakt zu den umliegenden Fischern.
Frische und Qualität sind auch bei den drei wechselnden Tagesmenüs Trumpf, die von Montag bis Freitag serviert werden, je eines mit Fisch, Fleisch oder vegetarisch. Die Weinkarte ist sorgfältig kuratiert. Neben einer starken Auswahl an Schweizer Tropfen finden sich auch einige große Namen aus Italien, Österreich und Spanien. Und wem nach einem ausgiebigen Törn der Sinn nach etwas ganz Besonderem steht, der hat die Wahl unter prominenten Bordeauxweinen wie Château Margaux oder Château Carmenère. Falls anschließend die 200 Meter bis zum Boot nach dem Genuss nicht mehr zu schaffen sind: Die 18 Gästezimmer im Schiff sind sehr einladend!
SEEHOTEL SCHIFF
Seestrasse 4 | CH-8268 Salenstein | +41 (0)71 663 41 41 info@seehotel.ch | seehotel.ch
See & Park Hotel Feldbach, Steckborn
Die nächste Location ist nicht weniger traumhaft gelegen. Überhaupt: Bei ihrer Recherche entdeckte die IBN-Crew ausschließlich herrliche Seeterrassen –jede auf ihre Weise reizvoll. Im Feldbach in Steckborn ist die Terrasse Teil einer anmutigen Parkanlage. Die Renovierung des hauseigenen Steges ist in Planung – bis dahin empfiehlt sich der benachbarte Hafen als Ankerplatz.
Im altehrwürdigen ehemaligen Kloster Feldbach weht ein neuer Wind – auch in kulinarischer Hinsicht. Leslie und Jeremy Peyer haben das traditionsreiche Haus vor einigen Jahren übernommen und führen es mit viel Gespür und noch mehr Ideen in eine neue Ära. Gemeinsam mit Küchenchef Nicolas Lilla, der zuvor in der renommierten Fernsicht in Heiden wirkte, setzen sie auf ein modernes Konzept: Casual Fine Dining, hochwertige Küche in entspannter Atmosphäre. Umbaupläne stehen an, ein eigener Name für das Restaurant ist in Arbeit, und das Gourmetangebot des Hauses wird aktuell neu aufgestellt. Auf den Tellern dominiert eine kreative, saisonale Küche mit feinen Details und klarer Handschrift. Nicolas Lilla versteht es, regionale Produkte zeitgemäß zu interpretieren, begleitet von einer durchdachten Weinauswahl. Für die ist Noemi Peyer verantwortlich – als Restaurantleiterin und ausgebildete Sommelière sorgt sie neben einem perfekten Service auch für die passenden Tropfen aus der international aufgestellten Weinkarte.
Am Abend lädt das Feldbach zu einem Degustationsmenü mit vier bis fünf Gängen – eine Entdeckungsreise durch Lillas raffinierte Küche. Traumblick inklusive.
SEE & PARK HOTEL FELDBACH
Im Feldbach 10 | CH-8266 Steckborn | +41 (0)52 762 21 21 info@hotel-feldbach.ch | hotel-feldbach.ch

Gepflegte Weine in der Ilge, Stein am Rhein. Foto: Claudia Antes-Barisch
Restaurant Ilge, Stein am Rhein
Zwar liegt die Ilge nicht direkt am Wasser, doch wer am Hafen festmacht und ein paar Schritte ins Städtchen geht, wird reich belohnt: mit herzlicher Gastfreundschaft, einer wunderbar entspannten Atmosphäre – und einer Küche, die man nicht so schnell vergisst. Inmitten der charmanten Altstadt von Stein am Rhein gelegen, bietet das Restaurant eine andere Art von Ausblick: kunstvoll bemalte Fassaden, Kopfsteinpflaster und – insbesondere von der Terrasse –das lebendige Treiben der Fußgängerzone.
Für Bootsgäste bietet sich ein kurzer Spaziergang vom Anleger am Seerhein an – ideal, um das pittoreske Städtchen zu erkunden und sich anschließend kulinarisch verwöhnen zu lassen.
Die sympathische Familie Baratovic – Snezana und Zoran mit Unterstützung ihrer Kinder Aleksandra und Luka – zählt zu ihren Stammgästen auch Schweizer Koch-Legenden wie den früheren Patron der Schaffhauser Fischerzunft, André Jaeger. Der ZweisterneKoch leistete der IBN-Crew bei ihrem Besuch in der
Ilge kurzweilige Gesellschaft – schon das ein Zeichen für die Küchenkunst von Zoran Baratovic: fabelhaft zubereitete Gerichte mit hochwertigen Zutaten – bodenständig im besten Sinne, dabei raffiniert und mit persönlicher Handschrift. Einige Beispiele: Spargel nach Mailänder Art, mit Kalbshaxe gefüllte, hauchdünne Ravioli und Atlantik-Seezunge, allesamt hervorragend. Auch Weinliebhaber kommen auf ihre Kosten. Die Weinkarte ist umfangreich und gut sortiert, mit Klassikern wie Entdeckungen.
Nicht ohne Stolz erzählt Snezana Baratovic von der Geschichte des Hauses, das Mitte des 17. Jahrhunderts als Zinkerei errichtet wurde und seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Gasthaus geführt wird. Erfolgreich bis heute.
RESTAURANT ILGE
Rathausplatz 14 | CH-8260 Stein am Rhein +41 (0)52 741 22 72 | reservation@ilgesteinamrhein.ch ilgesteinamrhein.ch

Residenz Seeterrasse, Wangen
In Wangen, einem der stilleren Juwelen am Untersee, liegt die Residenz – ein Haus, das Genießer immer wieder aufs Neue erfreut. Praktischerweise direkt vor der Tür: der eigene Landesteg. Dahinter: eine große Liegewiese für Hotelgäste, eine Terrasse und ein Restaurant, alles mit traumhaftem Blick über einen der idyllischsten Abschnitte des Untersees. Hier scheint die Zeit ein wenig langsamer zu laufen – perfekt für eine relaxte Auszeit an Land.
Küchenchef Harald Leissner bringt Können und Persönlichkeit in die Küche. Großes Hallo beim Eintreffen der IBN-Crew: Leissner ist begeisterter FinnSegler (das Boot liegt gerade neben dem Hotel) und Regattateilnehmer. Ein großformatiges Foto im Eingangsbereich zeugt von seiner Leidenschaft für den Segelsport.
Seine zweite Leidenschaft gilt der regionalen Küche, vor allem dem Fisch. Gäste sollten sich die Erfahrung eines frischen Wildfangs nicht entgehen lassen, beispielsweise Hecht und Felchen – ein Genuss von der krossen Haut bis zu den Petersilienkartoffeln!

Die Karte bietet natürlich mehr als Fisch: etwa fein abgestimmte Klassiker wie Entenleber in ungewöhnlicher Kombination oder Kalbskopf in Radieschen-Vinaigrette. Und „Harrys Currywurst vom Kalb“ oder – ebenfalls nicht alltäglich – sautierte Kalbsnieren. Zur Zeit der Wildkräuterwochen servierte die Küche Wildkräutersalat mit Felchenleber. Unser Fazit: Kreativität und handwerkliches Können vereinen sich in Leissners Küche. Die Atmosphäre? Entspannt, herzlich, stilvoll – mit einem Hauch Seeluft und viel Weitblick.
RESIDENZ SEETERRASSE
Seeweg 2 | D-78337 Öhningen-Wangen +49 (0)7735 93000 | info@residenz-seeterrasse.com residenz-seeterrasse.com
Residenz, Wangen – hier werden wir von einem passionierten segelnden Koch verwöhnt.
… und am Obersee

Kellerwerft, Überlingen
Für Seefahrer, die auch beim Essen nicht auf maritimes Flair verzichten wollen, ist die Kellerwerft am Rande von Überlingen ein Muss: Hier treffen italienische Gastronomie und traditionelles Bootsbauerhandwerk aufeinander.
Das Restaurant befindet sich in einem historischen Werftgebäude, das über Jahrzehnte für den Bau und die Restaurierung von Booten genutzt wurde – auch heute noch. Das historische Gebäude wurde 2018 umgebaut und modernisiert, ohne seinen industriellen Charakter zu verlieren. In den Gasträumen dominieren elegantes Interieur, sichtbare Holzbalken, Stahlträger und große Fenster, durch die man auf den See, in die benachbarte Werft und auf die restaurierten Holzboote blickt. Die Liebe zu ebenjenen ist hier Programm: Nur Holzboote dürfen hier anlanden, wie einer der Geschäftsführer erklärt. Eine vorherige Anmeldung im Restaurant ist zwingend.
In der offen einsehbaren Küche konzentriert man sich auf italienische Klassiker: hausgemachte Pasta, Pinsa, Fisch und Antipasti, verschiedene Fleischgerichte. Die Weinauswahl umfasst vorwiegend italienische, aber auch regionale Weine.
Wunderbar lässt es sich auf der Seeterrasse dinieren oder auch ein Stockwerk höher: Hier residiert der Yachtclub mit fantastischer Lounge-Terrasse und Eventraum.
KELLER-WERFT GASTRONOMIE
Strandweg 12 | D-88662 Überlingen
+49 (0)7551 937 67 15 | restaurant@keller-werft.de keller-werft.de
Maritime Atmosphäre in der Kellerwerft, Foto: Claudia Antes-Barisch
Kiosk Mainausicht, Uhldingen-Mühlhofen Nennt sich Kiosk, ist aber mehr als das: Der sogenannte Kiosk Mainausicht in Uhldingen-Mühlhofen gehört zu den festen Größen am Bodenseeufer. Mit seinem kleinen Gastraum und der hübschen Terrasse unter schattenspendenden Eichen ist er seit Jahrzehnten Anlaufstelle für Spaziergänger, Radfahrer und Seefahrer – mit einer Speisekarte, die sich in 40 Jahren kaum verändert hat. Frischer Fisch, Pommes, Salate, Schnitzel und Currywurst, gehören seit Jahrzehnten zum festen Angebot. Nur gelegentlich kommen einzelne Ergänzungen dazu.
Seit acht Jahren betreibt Kenan Tokmak den Kiosk. Auch unter seiner Führung bleibt das Konzept bewusst einfach und beständig. Das Angebot orientiert sich an klassischen Kiosktraditionen: unkompliziert, schnell, bezahlbar. Die Gäste schätzen genau das. Wie seine Vorgänger – auch sie blieben dem Ort jeweils viele Jahre treu – setzt Tokmak auf Kontinuität. Der Kiosk liegt direkt am Wasser mit Blick auf die Insel Mainau. Wer mit dem Boot kommt, legt im ca. 200 Meter entfernten Uhldinger Hafen an.
KIOSK MAINAUSICHT
Seestraße 14a | D-88690 Uhldingen-Mühlhofen
+49 (0)176 63 47 91 67 mainausicht@kiosk-mainausicht.de kiosk-mainausicht.de

Im Schuppen 13 diniert man mit Blick auf Boot und Steg. Foto: Julius Osner
Schuppen 13, Langenargen
Als Kontrast dazu der Schuppen 13: So unprätentiös der Name, so glamourös die Gäste. Direkt im BMK Yachthafen von Langenargen und unmittelbar am Steg gelegen, ist der Schuppen 13 ein Restaurant mit einer ungewöhnlichen Geschichte und gilt nicht nur in Seglerkreisen als Meilenstein der gehobenen Bodenseegastronomie. Was einst als einfacher Bootsschuppen diente, hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Spitzenrestaurant entwickelt – ohne dabei den Bezug zu seinen Wurzeln zu verlieren.
Der Name ist also kein Kunstgriff, sondern verweist auf die reale Vergangenheit des Gebäudes. Die Umnutzung begann vor über 25 Jahren mit der sardischen Familie Pusceddu, die aus dem Schuppen ein italienisches Restaurant machte. Die maritime Bausubstanz blieb erhalten, ergänzt durch eine offene Gestaltung mit direktem Blick auf das Hafenbecken.
Die Terrasse liegt nur wenige Meter vom Wasser entfernt – bequemer lässt es sich am See kaum einkehren, insbesondere für Bootfahrer.
Die Küche ist italienisch-mediterran geprägt, viel Fisch und hausgemachte Pasta, dazu ein sorgfältig ausgewähltes Weinangebot. Über die Jahre hat sich der Schuppen 13 zu einem Treffpunkt für überregionale Prominenz entwickelt, ist aber zugleich bei Wassersportlern nach wie vor äußerst beliebt.
SCHUPPEN 13
Argenweg 60 | D-88085 Langenargen | +49 (0)7543 1577 restaurant@schuppen13.de | schuppen13.de

Tino’s Mole 3, Lindau Und noch ein Pusceddu. Während in Langenargen Mariano Pusceddu wirkt, hat sein Bruder Tino das Clubhaus des Lindauer Segelclubs (LSC) übernommen. Tino’s Mole 3 ist allerdings öffentlich zugänglich, nicht nur für Clubmitglieder. Die Lage direkt am Hafen des LSC ist beeindruckend: Vom Innenraum wie auch – noch ausgeprägter – von der Terrasse bietet sich ein weiter Blick über das Hafenbecken, den Bodensee und bei klarer Sicht bis zu den Alpen.
Im Gastraum begegnet man regelmäßig bekannten Gesichtern aus dem Segelclub, aber auch Gästen, die mit dem Boot im Hafen liegen und den Tag entspannt bei einem guten Essen ausklingen lassen wollen. Gespräche entstehen hier ganz von selbst. Die Küche ist italienisch-mediterran geprägt, bleibt dabei aber bodenständig. Die Atmosphäre ist offen und gastfreundlich – eine Mole eben, wie sie sich viele Segler wünschen.

Fischsorten in einer kräftigen Tomaten-Gemüsesauce mit pikanter Würze. Auch die hausgemachte Pasta mit Meeresfrüchten gehört zu den empfehlenswerten Gerichten. In einer Vitrine warten immer frische Fische – Wolfsbarsch, Lachs, Riesengarnelen – auf Genießer. Die Weinkarte bietet eine stimmige Auswahl italienischer Weine, ergänzt durch regionale Positionen.
Tino’s Mole ist ein Ort für alle, die gutes Essen und eine entspannte Atmosphäre direkt am See zu schätzen wissen.
TINO‘S MOLE 3
Tino´s Fischeintopf – einzigartig. Foto: Julius Osner

Hotel Helvetia YachtHotel, Lindau
Der Zusatz „YachtHotel“ im Titel des Hotels Helvetia weckte das Interesse der IBN-Crew: Gibt es hier vielleicht das passende Frühstück für einen Segeltag auf dem Bodensee? Bei typischem Schönwetterwind aus dem Rheintal, der oft schon früh einsetzt, wollte man gut gestärkt in den Tag starten – und wurde fündig: „Le Grand Buffet“, das Frühstücksangebot des Hotels, erwies sich als Volltreffer. Zum Glück hatte man reserviert, denn der Platz auf der Seeterrasse ist begehrt. Die Lage direkt am Lindauer Hafen, unmittelbar neben dem Mangturm, lenkt den Blick über die Hafeneinfahrt mit Löwe und Leuchtturm bis hinüber zum Schweizer Alpsteinmassiv.
Das Buffet trägt seinen Namen zu Recht: Groß ist die Auswahl an regionalen und frischen Produkten, alles sorgfältig präsentiert. Ein selbst gemixter Smoothie aus frischem Gemüse und Obst für einen Senkrechtstart in den Tag, weiterhin Vollkornbrot, Parmesan direkt vom Laib, Stremellachs, ein weich gekochtes Ei und frische Erdbeeren. Auch Waffelliebhaber kommen auf ihre Kosten – der Duft frisch gebackener Waffeln liegt in der Luft.

Die Auswahl ist breit gefächert, von klassischen Käse- und Wurstspezialitäten aus der Region bis hin zu veganen Angeboten.
Das Hotel Helvetia zeigt mit seinem Frühstückskonzept, dass sich Hotelgastronomie und Anspruch an Qualität und Regionalität gut verbinden lassen – nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für lokale Frühaufsteher.
HOTEL HELVETIA YACHTHOTEL
Inselgraben 3/Seepromenade | D-88131 Lindau +49 (0)8382 9130 info@hotel-helvetia.com | hotel-helvetia.com
Einmaliger Blick, wunderbares Frühstück. YachtHotel Helvetia, Lindau. Fotos: Julius Osner
Schiff-Li, Güttingen
Lange war das Schiff in Güttingen am Bodensee ein stiller Geheimtipp – besonders für Eglifilets.
Eine kleine Auszeit vom Alltag, nah am See und fern vom Rummel. Seit rund fünf Jahren, unter der Führung von Jeannine Caspar und Kurt Grossenbacher, heißt es nun Schiff-Li. Das Schiff-Li ist ein unkompliziertes, herzlich geführtes Beizli mit natürlichem Uferzugang: kein Hafen, keine Promenade, nur Wiese, Wasser und Weitblick. Der Yachthafen ist wenige Schritte entfernt. Der große Garten ist weitläufig, kinderfreundlich, mit Spielplatz, Hüpfburg und einem wetterfesten Zelt für unsichere Tage.
Die Küche ist bodenständig, mit Schwerpunkt auf Fleisch und regionalen Produkten. Das berühmte „Elefantenohr“ – ein großes Cordon bleu – stammt vom lokalen Metzger und überzeugt durch Qualität und Handwerk. Auch gegrillt wird regelmäßig im Garten, wo ein Kesselgrill bereitsteht. Die Speisekarte ist gespickt mit schweizerdeutschen Ausdrücken – sympathisch und für Nicht-Einheimische mitunter überraschend. Die Weinkarte ist klein, aber ausgesucht, mit vielen Tropfen aus der Region.
Im Sommer füllt sich die Wiese, Yachtclubs legen an, Boote schaukeln im Wasser, und die Stimmung ist gelöst. Das Schiff-Li ist kein Ort der großen Inszenierung, sondern einer, bei dem Gastfreundschaft und Natürlichkeit im Mittelpunkt stehen.
SCHIFF-LI
Seestrasse 48 | CH-8594 Güttingen
+41 (0)71 555 93 93
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Seezunge – seit über 25 Jahren die besten Gastro- tipps rund um den See. 1000 Adressen und unzähli- ge Empfehlungen von den Seezungen Korresspon- denten, die die Restaurants persönlich besuchen und mit Erfahrung und Leidenschaft für gutes Essen darüber berichten.
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Spaß mit der ganzen Familie –auf Törn rund um den Bodensee
Text: Cindy Beisert
Wenn sich bei Sonnenaufgang der See in Bodman zu Füßen legt, später dann Sonnencreme und Sommer-See-Duft die Luft erfüllen und abends der Grill im Hafen glüht, während der Pfänder im Abendrot neben dem Mast strahlt – dann ist klar: Wir sind auf Törn.
Ob auf Entdeckungstörn oder Entspannungskurs, es geht auch darum, sich einfach treiben zu lassen oder auch dem Ziehen des Motors zu folgen. Wir haben eine Auswahl an Reisezielen und Erlebnistipps zusammengestellt – für Groß und Klein, für nass und trocken – auf jeden Fall: für eine unvergessliche Zeit auf & am Bodensee.

Gut vorbereitet an Bord
Badehose, Handtuch, Sonnenbrille – gehören zur Standardausrüstung an Bord. Doch auch weitere Vorkehrungen dürfen nicht fehlen:
- Sonnenschutz: Ob Mütze, Cap oder Sombrero – der Kopf sollte bedeckt sein. Am besten auch die Augen mit einer Sonnenbrille vor der auf dem Wasser intensiveren UV-Strahlung schützen. Und natürlich:
Sonnencreme. Unverzichtbar.
- Verhalten an Bord: Wenn Kinder auf Törn sind, sind meist Eltern, Großeltern, Freunde oder Verwandte dabei. Je mehr Segelerfahrung an Bord ist, desto entspannter kann der Törn werden. Das Boot steuern, auf die eigene Sicherheit an Bord achten und gleichzeitig noch im Blick haben, dass kein unfreiwilliges Mensch-über-Bord-Manöver gefahren werden muss – und wenn doch, dann mit Erfolg – kann eine große Herausforderung sein. Die „Eine-Handimmer-am-Boot-Regel“, Schwimmwesten und klare Regeln sind dabei sicher ein guter Anfang. Ebenso wichtig: Rücksicht und Respekt gegenüber der Natur – ein Seefamilienkodex eben.

Momente, die bleiben
Was wäre ein Bodensee-Törn ohne spektakuläre Sonnenuntergänge, Grillabende, Spiele und eine Menge Spaß auf und im Wasser sowie an Land? Wir haben selbsterprobte Tipps und Empfehlungen rund um Häfen und Ausflüge gesammelt – zum Erleben, Genießen oder einfach Treibenlassen.
„Wenn man mich fragt, was mir am Urlaub mit Kindern auf dem See am meisten gefällt, dann ist es das Spontane, das Entschleunigende. Es gibt so viele Möglichkeiten – und keine Verpflichtungen.“
(Petra Gülzow)
Zusammen macht Segeln noch mehr Spaß! Foto: Pia Schlegel
Segel-Spaß am Bodensee. Foto: Privat

Mit Extra-Gadgets macht es extra großen Spaß zum Beispiel mit dem SUP oder hier: einer Wassermatte zum Hinterherziehen. Foto: Privat
Konstanz: Buntes Treiben
Konstanz im Sommer ist ein buntes Treiben und Eintauchen: Wer es trubelig mag, kann vom Hafen aus in Märkte und Feste in der Altstadt oder dem Seepark abtauchen, Unterwasserwelten im SEA LIFE bestaunen, durch die Altstadt bummeln oder das leuchtende Seenachtsfest im August genießen. Als Ausflug in die Natur lohnt sich ein Abstecher ans „Hörnle“, wo ein großes Strandbad wartet.
Insel Mainau: Inseltraum und Kletterparadies
An der Mainau direkt kann zwar nicht angelegt werden, dafür ist sie nicht weit entfernt vom Hafen in Konstanz-Staad. Von hier aus ist die Blumeninsel mit dem Bus oder zu Fuß gut erreichbar. Abseits von duftenden Beeten, leuchtenden Farben, einem Streichelzoo und der Wasserwelt im Kinderland, gibt es oberhalb der Insel Mainau auch einen Kletterwald im Erlebniswald.
Bodman: Wandern & Geschichten bestaunen Bodman ist ein echtes Highlight. Wenn das Wetter mitspielt, kann man dort wunderbar an der Steganlage anlegen – von außen, mit einem Heckanker. Morgens fühlt es sich dann an, als läge einem der ganze Bodensee zu Füßen. Wirklich ein beeindruckendes Bild! Dort liegt auch weiter oben gelegen die Ruine Bodman.
Eine Legende besagt: Es gab einen Jungen, der bei einem Angriff auf die Burg in einem Fass den Berg hinuntergerollt wurde und so gerettet werden konnte –eine Geschichte, die bei jedem Besuch wieder erzählt werden will.
Auch das Kloster Frauenberg mit seiner kleinen Kapelle ist ein schönes Ziel. Wer noch weiter will, kann zum Bison-Hof laufen und dort essen – eine wirklich schöne, kindertaugliche Wanderung. Besonders spannend: In Bodman lebt auch der Künstler Peter Lenk. An wenigen Tagen im Jahr steht sein Garten oder sogar sein Atelier offen für Besuch – das ist etwas ganz Besonderes.

Ein weiteres, kurioses Highlight: Im Sommer finden unregelmäßig in Bodman sowie in Langenargen Übungen der Bundeswehr statt, bei der Fallschirmspringer in den See springen.
Stockacher Löchle: Idylle in der Natur
Wenn der Wasserstand es zulässt, ist auch das Stockacher Löchle ein wunderbarer Hafen – vor allem mit Kindern. Mitten in der Natur gelegen, sehr ruhig, mit tollen Badeplätzen. Mit etwas Glück können dort Biber und andere seltene Tiere entdeckt werden, die durch den Hafen schwimmen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine Müllentsorgung. Alles muss wieder mitgenommen werden – aber bei so viel Natur rund herum auch vollkommen in Ordnung.
Überlingen: Allrounder für trocken & nass
Bei regnerischem Wetter ist Überlingen, zum Beispiel der BYCÜ Hafen, eine gute Adresse: Viele Restaurants, Geschäfte und Eisdielen machen das Bummeln angenehm. Zudem sind die Therme und das Freibad –mit Wasserrutschen – sehr kinderfreundlich. Mit dem Bus – auch von Uhldingen aus – erreicht man
das Auto & Traktor Museum, definitiv ein tolles Erlebnis. Bei trockenem Wetter machen das Damwild-Gehege und der Obere Stadtgarten Lust auf einen Spieleund Entdecker-Ausflug ins Grüne.
Wenn der See sich mal ausruht …

Wenn der Regen aufs Deck trommelt, die Wellen Pause machen oder einfach kein Lüftchen weht – dann wird’s bei uns nicht langweilig! Für kleine Kapitäninnen und Nachwuchs-Matrosen haben wir ein kunterbuntes Bodensee-Abenteuer mit Käpt’n Flaute zusammengestellt. Zum Mitmachen, Malen, Rätseln und Spielen – so kommt garantiert keine Langeweile auf!
Viel Freude beim Entdecken!
Das Kinder-Special lässt sich ganz einfach herausnehmen!
Weiter geht’s mit den Törn-Tipps ab Seite 29.
Stadtbummel kann auch Spaß machen – zum Beispiel hier in Überlingen. Foto: Privat


Seefahrer*innen-Urkunde


Hiermit wird feierlich bestätigt, dass
unter dem stolzen Seebären-Namen
(zum Beispiel: Seefee Sonnenschein, Steuerbär Strudelpudel)
den gro�en Bodensee-Törn gemeinsam mit Seebär Flaute antreten wird!


Möge der Kurs immer klar sein�





Ahoi� Ich bin Flaute, Seebär, Abenteurer und Weltentdecker. Ich liebe den Bodensee, frische Seeluft – und natürlich leckeres Zitroneneis!
Immer dabei: mein Sonnenhut, mein Tuch und meine Sonnenbrille. Am liebsten sitze ich am Bug und halte Ausschau nach Entdeckungen.
Ich kenne fast jeden Winkel am See – fast, denn einiges müssen wir noch gemeinsam entdecken!
Also Leinen los!









Flaute packt seinen Seesack. Aber was braucht ein kleiner Seebär auf großer Fahrt?
Hilf Flaute beim Packen: Verbinde alles, was mit muss, mit dem Seesack. Fehlt noch etwas? Dann male es einfach dazu!
und wartet auf den Start.

Jetzt kann es losgehen: Seebär Flaute steht mit seinem Seesack am Steg
Aber Moment mal – da fehlt doch noch etwas ganz Wichtiges … seine Crew!
Male hier alle, die mit dir an Bord sind.
Auweia� Eine freche Möwe hat Flautes Sonnenbrille geklaut� Kannst du ihm auf den nächsten Seiten helfen, sie wiederzufinden?







Flaute hat seinen Lieblingsplatz gefunden: ganz vorne am Bug. Neugierig schaut er ins Wasser – was da wohl alles zu entdecken ist?
Plötzlich ruft jemand: „Schaut mal, der Teufelstisch!“ Und tatsächlich: Flaute entdeckt einen großen, flachen Felsen unter Wasser – eine Felsplatte vor der Marienschlucht.
„Weißt du, warum der Felsen Teufelstisch heißt?“, flüstert Papa. Flaute schüttelt den Kopf. „Man sagt, dort hat früher ein uralter Wasserriese gewohnt. Kein Bösewicht, nur ein bisschen vergesslich. Eines Tages hat er mitten im See seinen Picknicktisch vergessen!“ Flaute lacht und schaut weiter ins Wasser.
Vielleicht entdeckt er ja noch etwas …?

In Überlingen legt Flaute den ersten Landgang ein.
Mit großen Augen steht er vor dem schmalen Zitronengässle.
„Ob ich da durchpasse?“, fragt er sich und zieht den Bauch ein.
Gerade so – geschafft!
Dann passt jetzt aber noch ein großes Zitroneneis in den Bauch… und weiter geht’s!

Nach seinem Landgang in Überlingen ist Flaute wieder an Bord – der Törn geht weiter!
Vor Immenstaad kann sich Flaute gar nicht sattsehen: So viele verschiedene Boote kreuzen ihren Weg! „Oh – was ist das denn? Ein Piratenschiff?“ „Fast“, lacht Mama. „Das ist eine Lädine – ein altes Handelsschiff!“
Flaute staunt. Vielleicht wird er später mal Kapitän auf einer Lädine?
Hier siehst du schon zwei Schiffe – aber da fehlen noch viele! Male alle Boote, die dir einfallen, mit denen Flaute über den See fahren könnte!
Nach einem langen Tag auf dem Wasser kuschelt sich Flaute in seine Koje. In seinem Traum fährt er mit einem ganz besonderen Schiff: einem Zeppelin. Das Luftschiff kann lautlos über den Bodensee gleiten.
Von dort oben sieht Flaute die Boote wie Spielzeuge übers Wasser gleiten.
Und ganz hinten – winkt ihm da nicht seine Crew vom Boot aus zu?

Hier kommt das große Bodensee-Bingo!
Welche Dinge entdeckt ihr auf dem Wasser?
Streicht durch, was ihr seht. Wer zuerst eine Reihe voll hat, waagrecht, senkrecht oder diagonal, ruft: „Bodensee-BINGO!“

Punkte
Kennst du „Stadt, Land, Fluss“? Das hier ist die Bodensee-Version –extra für kleine Seebären!
Sucht euch einen Buchstaben und tragt zu jeder Kategorie ein passendes Wort ein. Wer zuerst fertig ist, ruft: „Leinen los!“ –dann ist die Runde vorbei.
Seemanns- namen (z. B. Käpt’n Kringel)
Bodensee (Alles auf, im oder am See) Alles an Bord
Stadt Land
Flautes Boot erreicht den kleinen Hafen Marina Rheinhof� Dort darf Flaute etwas ganz Besonderes tun: Er nimmt das Nebelhorn, holt tief Luft – und bläst kräftig hinein. „Tuuut!“
Langsam öffnet sich die Zugbrücke zum Hafen – der Weg ist frei für Flaute und seine Crew�


Hier kommt das große Bodensee-Bingo! Welche Dinge entdeckt ihr auf dem Wasser?
Streicht durch, was ihr seht. Wer zuerst eine Reihe voll hat, waagrecht, senkrecht oder diagonal, ruft: „Bodensee-BINGO!“
Punkte
Kennst du „Stadt, Land, Fluss“? Das hier ist die Bodensee-Version –extra für kleine Seebären!
Sucht euch einen Buchstaben und tragt zu jeder Kategorie ein passendes Wort ein. Wer zuerst fertig ist, ruft: „Leinen los!“ –dann ist die Runde vorbei.
Seemanns- namen (z. B. Käpt’n Kringel)
Bodensee (Alles auf, im oder am See) Alles an Bord
Stadt Land

Nach einem weiteren Tag auf dem Boot legt Flaute mit seiner Crew in Kreuzlingen an.
Direkt am Ufer entdecken sie den Seeburgpark – mit Spielplatz, Wiesen und vielen Tieren!


Flaute staunt: Ziegen klettern auf Felsen, ein Esel schnaubt leise, und sogar Wollschweine grunzen im Schatten.
Aber Moment mal … Ist da nicht etwas anders als eben? Schau genau hin – findest du die 5 Fehler?






Flautes Logbuch
Mein großer Bodensee-Törn
Name der Kapitänin/des Kapitäns: _______________
Bootsname: ______________________________________
Das ist passiert:
So oft war ich baden: ______ Mal
So viele Kugeln Eis habe ich gegessen: ______________
Das habe ich Spannendes gesehen: ________________
Das ging über Bord (ups!): ________________________
Mein Lieblingsort auf dem Törn war: ______________
Das Wetter war überwiegend:

Sonnenschein Windig Regenschauer Flaute Alles auf einmal!
Hier ist Platz für ein weiteres Abenteuer:
Teile dein Flaute-Abenteuer & Logbuch mit uns. Mache ein Foto und schicke es uns per Mail an seebaer@bodensee.com oder scanne den QR-Code. Wir stellen deine Fotos online auf törn.bodensee.com. Hier kannst du auch die Abenteuer anderer kleiner Seebären auf dem Bodensee entdecken.

Uhldingen: Steinzeitabenteuer & Affen-Action
In Unter-Uhldingen sind die Pfahlbauten und das Reptilienhaus (Uhldingen-Mühlhofen) Ausflugs-Klassiker – aber auch Spaziergänge in das nahegelegene Naturschutzgebiet machen Spaß. Und wenn man möchte, kommt man von Uhldingen zum Beispiel mit dem Bus zum Affenberg nach Salem – ein riesiger Spaß für Kinder.
Meersburg: Zwischen Trubel & Ruhe
Meersburg ist bekannt für die kürzlich wiedereröffnete Therme und die mittelalterliche Burg – vor allem für Kinder ist das an Land eine schöne Abwechslung.
In der Altstadt herrscht reges Treiben rund um Eisdielen und kleine Läden. Wer mehr Ruhe sucht: Am Hafen Haltnau kann man traumhafte Sonnenuntergänge genießen und gut baden.
Hagnau: Genussmoment
Hagnau könnte durch den neuen Hafen jetzt noch attraktiver werden. Beim Seegarten gibt es einen Minigolf-Platz – sowie auch an einigen weiteren Orten am Seeufer. Außerdem gibt es eine großartige Eisdiele direkt am Hafen. Man kann prima ankern, mit dem SUP ans Ufer paddeln, Eis holen und dann zurück an Bord gleiten – ein kleiner, feiner Genussmoment. Apropos genießen: Bei vielen Weingütern und Weinfesten rund um den See können Bodensee-Weintrauben verkostet werden. Hagnau ist dafür ein guter Ausgangspunkt.
Immenstaad: Spiel- & Kletterspaß
Immenstaad macht Spaß! – Wenn man denn einen Platz im Hafen ergattert. Am Wasser gibt es neben Eis und Bademöglichkeit auch einen kleinen Wasserspielplatz. Von dort aus ist der Abenteuer-Kletterpark im Wald zu Fuß oder mit dem Bus gut erreichbar –schattig, spannend und perfekt für Kinder.
Hoch hinaus im Kletterpark Immenstaad, Foto: Privat


Friedrichshafen: Hoch hinaus
Wer vom Wasser mal in die Luft wechseln möchte, bekommt im Zeppelin Museum oder im Dorniermuseum in Friedrichshafen Einblicke in luftige Höhen – auch an verregneten Tagen, Ausgangspunkt dafür kann der WYC-Yachthafen oder der BSB-Hafen sein. Der Moleturm bietet bei guter Sicht einen Blick auf die Alpen und fast bis nach Konstanz. Extra Herausforderung: Wie viele Stufen hat der Moleturm?
Langenargen: Seeromantik
Wir legen im BMK-Yachthafen oder hier auch an den Stegen des YCL oder im Gemeindehafen an. Langenargen ist landschaftlich wunderschön. Am Strand darf man an gekennzeichneten Stellen Feuer machen – ein Lagerfeuer nach Sonnenuntergang ist ein Erlebnis für alle genauso wie das jährlich stattfindende Uferfest mit Klangfeuerwerk.
Kressbronn: Bauernpfad
Vom Ultramarin Hafen in Kressbronn ist per Bus der Ausgangspunkt des Bauernpfads zu erreichen. Der Rundweg führt durch Obstbäume, Weinberge und Wälder an einem Kletterturm und einem Naschgarten mit saisonalen Früchten für kleine Genießer vorbei. Für Spieleabende mit der Familie eignen sich gemütliche Grillhütten oder überdachte Terrassen wie bei den Kressbronner Seglern (Ultramarin).
Lindau: Bummeln & Staunen
In Lindau winkt der Pfänder im Osten und lockt die schöne Altstadt auf der Insel mit bunten Häusern. Segelbooten empfehlen wir den Seglerhafen (LSC) und Werfthafen, für Motorboote ist der Kleine See optimal. Farben und Formen gibt es auch im Kunstforum am Inselbahnhof zu bestaunen – dieses Jahr in der Ausstellung „Hundertwasser“. Ein schöner Törn-Zwischenstopp – bei Sonne wie auch bei Regen.
Gemütlicher Abend am Lagerfeuer. Foto: Privat
Auf Törn sein heißt auch gemeinsam viel Zeit zu verbringen. Foto: Privat

Lochau: Tor zu den Alpen
Der Hafen in Lochau ist ein absoluter Lieblingshafen. Von hier aus können prima Ausflüge gestartet werden: Mit dem Bus oder der Bahn geht es auf den Pfänder oder mit dem Zug – der direkt am Hafen abfährt – ins Bregenzer Hinterland in die Rappenlochschlucht. Auch ein Abstecher zur Schnapsbrennerei Prinz in Hörbranz verlockt – vor allem für Erwachsene, aber auch mit leckeren Säften für Kinder. Im Hafen darf man grillen, auch am Ufer ist das möglich. Direkt daneben gibt es einen tollen Spielplatz, einen Trimm-dich-Pfad und einen offiziellen Badeplatz – alles liegt nah beieinander, sehr familienfreundlich.
Gut zu wissen für alle vierbeinigen Freunde: In Österreich gilt in ÖPNV die Pflicht, Hunde mit einem Maulkorb und einer Leine zu versehen.
Bregenz: Zwischen Bergen und Kultur Wer in Bregenz anlegt, hat die Wahl zwischen der Marina oder dem Sportboothafen (BSC) im Zentrum der Stadt sowie dem idyllischen Yachtclub Bregenz, der etwas weiter außerhalb der Stadt gelegen ist.
Auch Bregenz ist ein guter Ausgangspunkt für Unternehmungen in den Bergen oder auf dem Wasser: zentral gelegen, mit guter Anbindung an Bus, Bahn, Bergbahn (auf den Pfänder) und den Schiffsverkehr. Als Landeshauptstadt ist in Bregenz ein breites kulturelles Angebot durch Museen, Theater oder eines der Bodensee-Highlights, die Bregenzer Festspiele mit der Seebühne vor einzigartiger Kulisse, zu entdecken. Für Naturentdecker ist die Erlebnis Naturschau inatura in Dornbirn – gut mit dem ÖPNV zu erreichen – einen Ausflug wert.
Hard: Erfrischende Badepause
In Hard gibt es ein riesiges Freibad im Binnenbecken – ein Paradies für Kinder. Auch die Umgebung bietet einige Möglichkeiten: Die Bregenzer Ach ist nicht weit entfernt und lädt nach einer Wanderung zu einer wunderbar kühlen Erfrischung ein. Ein Erlebnis ist auch das 2024 eröffnete Clubhaus des YC Hard auf der stillgelegten Fähre Fontainebleau.
Die Bregenzer Ach – ein wahres Entdecker- und Kletterparadies. Foto: Privat

Fußach: See-Venedig im Naturparadies
Fußach ist schon bei der Einfahrt etwas Besonderes – ein bisschen wie Venedig am Bodensee, mit den Häusern direkt am Wasser. In manchen Sommern wurden sowohl in der Fußacher als auch in der Harder Bucht bereits Süßwasserquallen gesehen – harmlos und nicht ursprünglich am Bodensee heimisch. Das Naturschutzgebiet Rohrspitz ist Lebensraum für zahlreiche heimische und hindurchreisende Tierarten sowie Pflanzenarten und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen und zum Baden am Sandstrand ein. Ein besonderer Tipp: Die Sonnenuntergänge hier sind mit die schönsten am Bodensee.
Alter Rhein: Brückenzauber & Amazonas-Gefühl
Eine Brücke, die sich bei Hafeneinfahrt öffnet, gibt es auf dem Weg in die Marina Rheinhof zu bestaunen. Wer weiter – unter Motor – den Alten Rhein entlangfährt in Richtung Wetterwinkel, kommt nicht umhin, bei den weitreichenden Schilffeldern an weit entfernte Urwaldgebiete zu denken. Im Wetterwinkel angekommen, ist man mitten in der Natur und hat viele Möglichkeiten für Ausflüge und Wanderungen.
Rorschach: Ein lustiger Ausflug
Der Hafen in Rorschach ist keine Sehenswürdigkeit an sich, stellt aber einen tollen Ausgangspunkt für einen wunderbaren Ausflug dar: Mit dem Zug kann man in Richtung Witzwanderweg (der Name ist Programm) fahren, auf dem über 70 Witze zu entdecken sind.

Abenteuerliche Einfahrt in den Wetterwinkel, Foto: Privat
Angekommen in Walzenhausen geht es mit der Zahnradbahn nach Rheineck und von dort aus mit dem Schiff zurück nach Rorschach – der Bauchmuskelkater am nächsten Tag: vorprogrammiert! Für IndoorProgramm empfehlen wir das Würth-Haus – auch für Kinder gibt es hier Workshops rund um Kunst und Entdecken.
Arbon: Aktiv entspannen
Arbon lockt im Sommer mit einem Freiluftkino (Open Air Cinema, Juli/August), wo im Juli zum Beispiel König der Löwen gezeigt wird, und jeder Menge Fläche für Spiel und Spaß direkt am See: mit Beachvolleyballfeldern, einem Skatepark und einem schönen Spielplatz.
Egnach: Idylle mit Gastfreundschaft
Der Hafen des Seeclubs Egnach ist für kleinere Boote spannend. Tiefgang beachten. In idyllischer Umgebung neben dem Schloss Lux kann hier auch ein Regenschauer im gemütlichen Clubhaus abgewartet werden.
Segelglück für die ganze Crew: High Pfote! Foto: Pia Schlegel
Romanshorn: Action & Autobau
Zwischen dem Gemeindehafen und dem Seebad liegt der WakePark: Der Ritt auf den Wellen kann hier auf dem Wakeboard, Wasserskiern und vielem weiteren zum echten Action-Spaß werden.Wer das Quietschen von Reifen auf Asphalt liebt, bekommt in der autobauerlebniswelt einiges geboten: von Klassikern bis Hightech-Supercars.
Altnau: Altnauer Apfelweg In Altnau lädt das Alte Badi zum Spielen und Abkühlen ein. Zu Fuß erreicht man auch den Ausgangspunkt des Altnauer Apfelwegs: ein lustiges und fruchtiges Abenteuer zum Mitmachen!
Scherzingen:
Ein weiteres und seit diesem Jahr neu eröffnetes Idyll in der Natur ist der Hafen Scherzingen. Dort lässt es sich wunderbar baden oder zu Fuß zum Badi Röösli in Bottighofen gehen.
Kreuzlingen: Austoben im größten Park am See Für erfrischenden Wasserspaß ist das Strandbad Kreuzlingen, eines der größten Strandbäder am Bodensee, eine tolle Adresse. Eine tierische Freude kann der Ausflug zum Tierpark in Kreuzlingen sein, der umliegende Seeburgpark mit Abenteuerspielplatz bietet jede Menge Platz zum Austoben und Spielen. Mit etwas Glück können im Sommer vom Seeburgturm die grasenden Hochlandrinder und Wasserbüffel bestaunt werden. Am Abend lädt das See-Burgtheater zu Vorstellungen am Wasser ein, dieses Jahr mit „Honig im Kopf“. Außerdem gibt es ein Open-Air-Kino mit buntem Programm.
Radolfzell: Für Entdecker Vom Hafen in Radolfzell kann ein Ausflug auf die Mettnau gemacht werden – ein Urwald am Bodensee. Hier gibt es geführte NABU-Naturspaziergänge, auf denen Pflanzen und Tiere entdeckt werden können, zum Beispiel das fast einzigartige BodenseeVergissmeinnicht. Was ich schätze, ist auch die Naturverbundenheit: das lautlose Gleiten unter Segel, das gemeinsame Kochen, das einfache Zusammensitzen. Jeder Tag bringt eine neue Gegend, einen neuen Hafen, neue Entdeckungen – und man lässt sich einfach treiben.
Ein Urlaub auf dem See – das ist mehr als Baden und Segeln. Es ist Zeit, die in Erinnerung bleibt. Zeit für Spontaneität, für Begegnungen mit Natur, Menschen und Geschichten. Wer sich einlässt, erlebt: Der Bodensee ist nicht nur ein Revier – er ist ein Erlebnis.
Einige Veranstaltungs-Highlights im Juli, August & September – Links dazu finden Sie auf ibn.bodensee.com Erkunden
• Kunst- und Genießermarkt, Uhldingen-Mühlhofen, 15.–17. August
• Kulturufer, Friedrichshafen, 1.–10. August
• Sandskulpturen Festival, 9.–16. August
• Bregenzer Festspiele, Bregenz, 17. Juli – 17. August
• Langenargener Festspiele, Juli & August
• Nordart Festival, Stein am Rhein, 6.–16. August
• See-Burgtheater, Kreuzlingen, 10. Juli – 5. August Erleben
• Kinderfeste: Konstanz (grenzüberschreitend), 13. September; Lindau, 30. Juli
• Seehasenfest, Friedrichshafen, 17.–21. Juli
• Bregenzer Hafenfest, Bregenz, 22.–25. August
• Weinfeste (Auswahl): Konstanz, 30. Juli – 2. August; Reichenau 1.–3. August; Hagnau, 3. August; Immenstaad, 29. & 30. August; Meersburg, 12.–14. September
• Uferfest in Langenargen, 1. August
• Seenachtfest in Konstanz & Fantastical in Kreuzlingen, 6.–8. August
• Strandfestwochen, Rorschach, 25. Juli – 29. August
Tipp: Kombitickets und Angebote für den ÖPNV gibt es auch unter www.echt-bodensee.de
Im Ernstfall gewusst wie: Notfall an Bord
Euro-Notruf 112: Wasserrettung am gesamten Bodensee (aus allen Handynetzen – ohne Vorwahl) vom See aus wird netzabhängig eine Verbindung mit der nächsten Leitstelle hergestellt.
Ein Muss: die 5 W-Fragen Wo befinde ich mich?
Die Notfallquadranten sind in der Bodenseekarte eingetragen. Eine weitere Alternative – teilweise schon in Leitstellen integriert: Die kostenlose App „What3Words“ lässt auf dem Smartphone über drei Wörter den Standort ermitteln und ermöglicht so, über die „Dreiwortadresse“ den individuellen Standort anzugeben. anziehen.becken.geklärt beschreibt zum Beispiel den Standort der Imperia-Statue in Konstanz.
Viel genutzt in der Schweiz: Rega-App – auch hier werden die wichtigsten Informationen rund um Standort und die W-Fragen schnellstmöglich mit dem Smartphone beantwortet.

IBN –
Kurs auf die nächsten 60 Jahre
Text: Carmen Somm
Print bleibt, aber verändert sich – und online kommt bei uns ganz schön in Fahrt: Neue Inhalte, neue Formate, neue Technik. Ein Blick auf das, was die IBN künftig ausmacht.
Die IBN verändert sich – und entwickelt sich weiter. So wie sie es seit über 60 Jahren getan hat.
So vertraut uns die Titelseite der IBN erscheint, so oft hat sie sich schon gewandelt. Mit den PremiumHeften haben wir dieses Jahr eine neue Gestaltung realisiert – hochwertiger und moderner, den edlen Booten, über die wir im Classic Heft geschrieben haben, angemessen.

Ein Blick „achteraus“ – 60 Jahre IBN
Auch inhaltlich verändert sich das Heft. Die Reportagen werden länger, zeitloser, sorgfältig bebildert von Top-Fotografen. Als wir im letzten Jahr über 60 Jahre „achteraus“ geschaut haben, fanden sich Berichte übers Skifahren am Pfänder, die Bodenseewochen –bis hin zur Bademode.
IBN-Titelseiten im Wandel der Zeit – 2015 & 2025
Ein buntes Potpourri aus News und Hintergrundgeschichten vom See.
Bunt und vielfältig soll es auch bleiben. Doch die Medienlandschaft verändert sich rasant – ebenso Mediennutzung und Medienkonsum. Auch am Bodensee, auch für die IBN. Nach dem Blick „achteraus“ richten wir den Kurs jetzt „klar voraus“. Unser IBN-Schiff bekommt einen Refit – für die nächsten 60 Jahre. Für Leserinnen und Leser von heute und morgen. Für die neue Eignergeneration der 100-jährigen Klassiker, für Regattacracks von morgen und für die Wassersportcommunity der Zukunft.
Aktuelle News sind in einem gedruckten Magazin, das zwei Wochen nach Redaktionsschluss im Briefkasten landet, sprichwörtlich kalter Kaffee. Darum erscheinen News jetzt online – auf der neuen IBN-Online.de, erreichbar auch unter IBN.Bodensee.com. Eine Auswahl dessen, was seit dem letzten Heft online ging, stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. Vielleicht entdecken Sie ein „déjà vu“?
Inhaltlich setzen wir unsere Schwerpunkte neben dem Aktuellen auf:
• WIND
Alles, was vom Wind bewegt wird
• POWER
Alles, was motorisiert über den See gleitet
• CLASSIC
Klassische Schönheiten von Riva bis Runag
• KNOW-HOW
Klima, Antifouling, Quagga-Muscheln, Powerhalse – verständlich erklärt von Fachleuten
• TÖRN
Vom Tagesausflug bis zum Ferientörn –der Bodensee bietet viel „Mee(h)r“
• INSPIRATION
Menschen vom See, die inspirieren –Langstreckenschwimmerinnen, TransatlantikRuderer, Olympiasieger, Künstler, Yachtkonstrukteurinnen, Bootsbauer
Die gedruckten Hefte haben ein klares Thema –online findet die ganze Breite gleichzeitig seinen Platz.

Online oder gedruckt –jedes Medium hat seine Stärken
Unsere Online-Artikel entstehen mit derselben journalistischen Sorgfalt, begleitet von starken Fotos und spannenden Videos. Gedruckte Artikel erhalten online Fortsetzungen, interaktive Elemente, erweiterten Mehrwert: Fotos werden zu Videos, Fahrberichte zur virtuellen Probefahrt. Törnberichte verlinken auf unseren Online-Hafenführer „Leg an“. Und unsere Bodensee-KI „Felizitas“ kennt nicht nur Hafenpläne, Pegelstände und Wetter – sie greift auch auf über 1.000 Adressen, authentische Restaurantempfehlungen und das kulinarische Wissen der Seezunge zu. Dazu das Know-how der IBN.
Neu: IBN Online – fürs Handy und mit KI Felizitas und „Leg an“ online
Probieren Sie unser Online-Angebot aus: ePaper, KI und mehr. Bestehende Abonnentinnen und Abonnenten mit korrekt hinterlegter E-Mail-Adresse haben bereits eine Einladung für den kostenlosen OnlineZugang erhalten. Wer keine Mail bekam, kann seinen Zugang über den Link im Begleitschreiben anfordern und erhält diesen per Mail.
Noch kein IBN-Abo? Das Online-Abo gibt’s schon ab 4,- €/Monat. Vielen Dank, wenn Sie diesen „Manöverschluck“ in unsere journalistische Arbeit investieren. Die ersten 30 Tage sind kostenlos – Sie kaufen keine Katze im Sack.
https://ibn.bodensee.com
Aktuell und online
AKTUELL AKTUELL

Die Südseeperlen beim Helga Cup 2025. Foto: Lars Wehrmann/Helga Cup
Helga Cup: „Segeln für alle“ auf der Außenalster –Südseeperlen in den Top 5
Spätestens, wenn der Startschuss in Hamburg beim Helga Cup ertönt, ist Frauenpower mit Windpower auf dem Wasser angesagt. Auch dieses Jahr wieder dabei und unter den Top 5, die Südseeperlen vom Bodensee.
https://ibn.bodensee.com/aktuell/helgacup-segeln-fuer-alle-auf-der-aussenalstersuedseeperlen-in-den-top-5/

Diesch/Markfort sichern sich den Vize-Weltmeistertitel bei der 470erMixed Weltmeisterschaft in Gydnia, Polen. Foto: Szymon Sikora
Simon Diesch und Anna Markfort holen Vizeweltmeistertitel bei spektakulärer 470er WM in Polen
Silber für Diesch & Markfort! Nach dramatischem Finale bei der 470er-WM in Polen feiern die deutschen Segler ihren größten Erfolg – punktgleich mit den Weltmeistern aus Spanien.
https://ibn.bodensee.com/aktuell/dieschund-markfort-vizeweltmeister-wm-polen/


„Alle an Bord!“ – Inklusive Segeltage BadenWürttemberg in Friedrichshafen
Vom 7. bis 9. Juni 2025 wurde der BSB-Hafen in Friedrichshafen zur Bühne für die inklusiven Segeltage. Fast 200 Teilnehmende besuchten die Veranstaltung, organisiert vom Segelverband Baden-Württemberg (SVBW) und veranstaltet vom Segel-Motorboot-Club Friedrichshafen (SMCF).
https://ibn.bodensee.com/aktuell/alle-anbord-inklusive-segeltage-baden-wuerttemberg-in-friedrichshafen/

DSBL-Spieltag Kiel: BYCÜ auf dem Podium, WYC greift nach Aufstieg
Drei Tage Kiel – drei Wetter: Von Regenschauer bis Sonnenbad. Beim dritten Spieltag der Segel-Bundesliga zeigen sich die Bodensee-Clubs in Topform. BYCÜ segelt auf das Treppchen, der WYC führt die zweite Liga an. Die Zwischenbilanzen stimmen optimistisch.
https://aktuell.bodensee.com/bodenseeclubs_deutsche_segelbundesliga_halbzeit2025/
Hagnau & Münsterlingen: Zwei neue Häfen am Bodensee
Die Gemeinden Hagnau und Münsterlingen haben aufgerüstet. Segler und Motorbootfahrer können sich über zwei neue Häfen freuen, deren Umgebung einiges zu bieten hat.
BONUS: Ergänzung zum „Leg an“-Hafenführer als Download!
https://ibn.bodensee.com/aktuell/hagnaumunsterlingen-zwei-neue-hafen-am-bodensee/

Die besondere Törnkultur des Bodensees: Entdeckungsreise von lebhaften Häfen zu idyllischen Buchten
Von Mai bis September füllen sich die Häfen mit Gastliegern. Auf dem Bodensee ist Tourensaison. Skipper vom Schweizer Ufer setzen Kurs auf die deutsche Seeseite, von Bregenz zieht es die Bootsfahrerinnen Richtung Bodman. Auf Törn zu gehen, gehört zur Kultur am Bodensee.Weltmeistern aus Spanien.
https://toern.bodensee.com/toernkultur_ bodensee/
Gruppenfoto der Inklusiven Segeltage in Baden-Württemberg, Foto: Cedric Weissenrieder
SMCÜ mit vollem Einsatz an der Segel Bundesliga, Kiel © SBDL/Sailing Energy
Die Arbeiten am neuen Hafen in Münsterlingen sind abgeschlossen. Foto: Peter Gull, Firma Geiges AG, Warth-Weiningen
Mit der Venezia am Untersee, Foto: Privat


Stopp! Boot gereinigt?auf
Text: Anette Bengelsdorf
Fotos: Tauch-Sport-Club Friedrichshafen / Karl-Heinz Weltz
Am 1. April 2025 hat der Kanton St. Gallen eine Schiffsmelde- und Reinigungspflicht für zulassungspflichtige Boote eingeführt. Wer das Gewässer wechseln will, muss jetzt einiges beachten.
Immer wieder gelangen gebietsfremde Pflanzen und Tiere in den Bodensee und mischen dort die einheimischen Lebensgemeinschaften auf. Teilweise mit extremen Folgen. Den größten Schaden richtet seit ein paar Jahren die Quagga-Muschel an.
Taucher entdeckten sie im Bodensee 2016 zum ersten Mal in einer Tiefe von 25 Metern. Inzwischen hat sie den See flächendeckend erobert und fühlt sich sogar in 200 Metern Tiefe wohl. Mit einer Wohlfühltemperatur zwischen 8 und 15 Grad hat sie im Bodensee den optimalen Lebensraum gefunden.
Quagga-Muscheln setzen sich auf unterschiedlichstem Untergrund fest, auch auf den Schalen anderer Muscheln und bilden so riesige Muschelbänke. Mit unersättlichem Appetit filtert jede einzelne von ihnen täglich bis zu einem Liter Wasser und entzieht dem ohnehin schon nährstoffarmen See das Plankton und damit anderen Arten die Lebensgrundlage. Doch nicht nur Fischen macht sie das Leben schwer. Die Lebenskünstlerin besiedelt selbst die Entnahmeleitungen der Wasserwerke und verstopft die Siebe, die verhindern sollen, dass Verunreinigungen in den Förderstrom der Pumpen gelangen.
Selbst Krebse sind vor dieser Muschel nicht sicher.

Diese müssen seither aufwendig von Tauchern gereinigt werden. Hunderte von Metern an Rohren können bisher nicht von Muscheln befreit werden und müssen durch neue, reinigungsfähige Entnahmeleitungen ersetzt werden.
Besorgniserregend ist auch das Reproduktionsverhalten des Eindringlings. Bereits ab einer Wassertemperatur von fünf Grad Celsius und damit beinahe über das ganze Jahr, kann er sich vermehren. Die freischwimmenden Larven gelangen dabei nicht nur in die Entnahmeleitungen, sondern siedeln sich auch in den Förder- und Arbeitsanlagen an. Diese müssen deshalb regelmäßig aufwendig gereinigt werden. Zukünftig sollen ultrafeine Membranen mit 0,02 Mikrometer kleinen Poren nicht nur Feststoffe, Algen und Mikroorganismen wie Viren und Bakterien entfernen, sondern auch die Larven der Quagga-Muschel zuverlässig zurückhalten. Diese kleine Kreatur zwingt den Menschen zu Investitionen in Millionenhöhe.
Vom Schwarzen Meer in den Bodensee
Doch wie kommt die Muschel, die enge Verwandte der Dreikantmuschel, in den Bodensee? Ursprünglich im Aralsee, im Kaspischen Meer und im Schwarzmeerraum zu Hause, gelangte sie nach dem Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals im Jahr 1992 ins Rheinsystem und wurde von dort mit Wanderbooten, Tauch- und Angelausrüstung in den Bodensee eingeschleppt. Darauf, dass sie verschwindet, wie sie gekommen ist, sollte man nicht hoffen.
Forschende der drei Bodensee-Anrainerstaaten, unter anderen von der Universität Konstanz und dem Schweizer Wasserforschungsinstitut Eawag, gingen im Projekt „Seewandel“ der Entwicklung des Bodensees auf den Grund. Ihr ernüchterndes Ergebnis: Es sei davon auszugehen, dass neben dem Klimawandel die eingeschleppten Arten, insbesondere die Quagga-Muschel, das Ökosystem des Sees in großem Ausmaß beeinträchtigen.
Quagga-Muscheln besiedeln Rohre nicht nur von außen. Auch innen setzen sie sich fest.

setzen sich aufeinander und bilden Muschelbänke.
Ein Blick nach Nord-Amerika lässt das Blut in den Adern gefrieren. Im Lake Michigan, wo die QuaggaMuschel 1998 zum ersten Mal entdeckt wurde, ist das Plankton weitgehend verschwunden, und das Wasser bis in große Tiefen kristallklar. Piet Spaak, pensionierter Eawag-Forscher, ausgewiesener Spezialist für die Quagga-Muschel und Leiter des Seewandel-Projekts, geht deshalb davon aus, dass dem Bodensee eine ähnliche Entwicklung droht. In dem See, der um ein Vielfaches größer ist als der Bodensee, machen die Quagga-Muscheln inzwischen 90 bis 95 Prozent der Biomasse aus.
Das soll mit anderen Seen nicht geschehen. Spaak richtet deshalb zusammen mit dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der Eawag eine Quagga-Fachstelle ein, die unter anderem die Kantone beim Umgang mit der invasiven Art beraten will.
Die IGKB hat keine formale Zuständigkeit
Obwohl die Quagga-Muschel bereits in vielen mitteleuropäischen Gewässern nachgewiesen ist, beschäftigt sich die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee, die IGKB, seit einigen Jahren intensiv mit der Frage, wie sich die Übertragung in weitere Seen verhindern lässt. Ein Flyer mit der Überschrift „Vorsicht Blinde Passagiere“ klärt seit 2020 über Reinigungsmaßnahmen von Wasserfahrzeugen auf. Die Unterlagen dieser Informationsund Bewusstseinsbildungskampagne wurden an alle Städte, Gemeinden und Hafenbetreiber versendet. So soll verhindert werden, dass gebietsfremde Arten in den Bodensee und von dort in andere Seen gelangen. Eine formale Zuständigkeit für die Einführung einer Schiffsreinigungspflicht am Bodensee hat die IGKB aber nicht, wie Gernot Längle aus Vorarlberg, derzeit Vorsitzender der IGKB, erklärt. Daher hat die Kommission bereits 2023 die Länder und Kantone ersucht, mit ihren zuständigen Stellen über konkrete Maßnahmen nachzudenken.
Die Quagga-Muscheln


Nach 150 Jahren auf dem Grund des Bodensees ist der Heckkorb der Jura im Jahr 2016 noch unberührt.
Vier Jahre später ist das gesamte Heck von Quaggas besiedelt.
Anlässlich der jährlichen Kommissionstagung im Mai 2025 erklärte der Freistaat Bayern, die Bayerische Schifffahrtsverordnung zukünftig um eine Reinigungs- beziehungsweise Trockenlegungspflicht zu ergänzen. Da die Zuständigkeit einer solchen Änderung jedoch beim Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr liegt, könnten zum genauen Zeitplan aber noch keine Aussagen getroffen werden.
Auch der Kanton Thurgau hat sich schon früh dem Thema der gebietsfremden Arten im Wasser, den aquatischen Neobiota und insbesondere der QuaggaMuschel angenommen. Seit 2019 gibt es diesbezüglich einen kantonalen Infoflyer, welcher gemeinsam mit der Jagd- und Fischereiverwaltung und der Seepolizei erarbeitet wurde. Ergänzend wird mit Plakaten in allen Häfen informiert. Eine konkrete Rechtsgrundlage für eine Bootsmelde- und Reinigungspflicht existiert derzeit aber nicht. Trotzdem werden im Thurgau zertifizierte Bootsreinigungsplätze eingerichtet, um einen Beitrag zu leisten. Derzeit verfügen neun Betriebe über ausgewiesene Waschplätze mit Anschluss an Abwasserreinigungsanlagen in Salmsach, Romanshorn, Altnau, Kreuzlingen, Gottlieben und Steckborn.
Eine gesetzlich verankerte Reinigungspflicht kommt für den Kanton Thurgau jedoch nur bei einer flächendeckenden Einführung im gesamten Bodenseeeinzugsgebiet in Betracht.
Der Kanton St. Gallen will seine Seen schützen Anders als im Kanton Thurgau, der keine weiteren schiffbaren Hinterlandseen hat, hat der Kanton St. Gallen am 1. April 2025 eine Schiffsmelde- und Reinigungspflicht (SMRP) eingeführt, um noch nicht befallene Gewässer, wie etwa den Walensee, zu schützen. Die SMRP gilt bereits seit 2024 in den Zentralschweizer Kantonen und im Kanton Bern und wurde 2025 nicht nur im Kanton St. Gallen, sondern auch in den Kantonen Zürich, Glarus und Graubünden eingeführt. Sie gilt für alle zulassungspflichtigen Wasserfahrzeuge, also alle mit einem Kennzeichen. Diese müssen im Heimatgewässer über eine kostenlose digitale Plattform (Schiffsreinigungspflicht | sg.ch) gemeldet werden.

Diese Säule eines historischen Brunnens liegt vor dem Wilden Mann in Meersburg in 40 Metern Tiefe. Das Foto entstand im Jahr 2016.

Steht ein Gewässerwechsel in einen der angeschlossenen Kantone an, muss das Boot vor dem Einwassern im Zielgewässer in einem autorisierten Betrieb gereinigt werden. Anschließend wird automatisch eine Einwasserungsbewilligung ausgestellt, die in allen teilnehmenden Kantonen gültig ist und vorgezeigt werden muss. Für den Bodensee gilt dagegen nur die Melde- und keine Reinigungspflicht, da die übrigen Anrainerländer und Kantone noch keine SRMP eingeführt haben.
Diese Vorschrift betrifft auch Boote, die anlässlich einer nautischen Veranstaltung, wie zum Beispiel einer Regatta, das Gewässer wechseln müssen. Genaue Auskunft zum Prozedere finden Eigner unter https://www.sg.ch/umwelt-natur/natur-landschaft/ Schiffsreinigungspflicht.html
Bereits drei Jahre später hatten sich bereits Muscheln darauf festgesetzt.

Für ein Projekt des Instituts für Seenforschung installierten die Taucher des TauchSport-Clubs Friedrichshafen im März 2017 Messrahmen an einem Steilhang bei Meersburg.
Professionelle Reinigung mit Druck und Hitze
Wie kommt diese neue Regelung bei den Bootsbesitzern an? Grundsätzlich seien die Reaktionen gut, sagt Adrian Weidmann, die meisten würden die Maßnahme begrüßen und fänden es wichtig, dass die Gewässer geschützt werden.
Trotzdem trifft der Mitarbeiter des Amts für Natur, Jagd und Fischerei in St. Gallen auf Eigner, die nicht verstehen, warum sie ihr Boot registrieren müssen, wo sie doch immer auf dem gleichen Gewässer waren und bleiben. „Wenn jedoch das Gewässer nicht gewechselt wird, muss nach der einmaligen Deklaration des Heimatgewässers nichts mehr unternommen werden“, versichert er.
Die unterschiedlichen Reaktionen kennt auch Christian Schürch von Pro Nautik in Romanshorn. Der Werftbetrieb ist einer der im Kanton Thurgau zertifizierten Firmen, die die Reinigung durchführen dürfen. Überprüft wurden die technischen Einrichtungen und der Arbeitsablauf vom Kanton St. Gallen. Wie der Werkstattmitarbeiter berichtet, wurden die Muscheln nicht nur im Kühlsystem der Boote gefunden, selbst bis zum Motor seien sie bereits vorgedrungen. Nur da, wo es richtig heiß wird, da setzen sie sich nicht fest. Deshalb setzt die professionelle Reinigung auf Wasserdruck und Hitze. Mit etwa 45 Grad wird

das Unterwasserschiff komplett abgedampft, alle Öffnungen und alle Leitungen, die Wasser aus dem See beziehen, somit auch Leitungen einer Duschanlage und die des Kühlsystems, werden mit heißem Wasser ausgespült, bereits angesetzte Muscheln mit Hochdruck abgelöst. Werden Boote geslippt, müssen die Anhänger mindestens 48 Stunden trocknen, bevor sie in ein anderes Gewässer gelassen werden dürfen.
Kampf den blinden Passagieren
Doch was geschieht mit Wanderbooten, die noch keiner Reinigungspflicht unterliegen und mit denen das Gewässer gewechselt wird? Und was ist mit Standup-Paddle-Boards, Surfbrettern, Luftmatratzen, Taucheranzügen, Angelausrüstung und mit dem pinkfarbenen Schwimmflamingo?
Einer Meldepflicht unterliegen sie nicht, niemand kontrolliert die Reinigung und trotzdem können diese Hobby- und Spaßgeräte Neobiota übertragen. Denn von diesen gibt es weit mehr als die allgegenwärtige Quagga-Muschel. Eine Wasserpflanze wie die Wasserpest kann sich explosionsartig ausbreiten, da bereits kleinste Pflanzenreste zu neuen Pflanzen heranwachsen können. Mit dichten Teppichen verdrängt sie bereits die im Bodensee heimische Wasserflora und kann zum Problem für die Fischerei und den Wassersport werden.
Neun Monate später ist von den Rahmen kaum mehr etwas zu sehen.
Ein anderer blinder Passagier ist der große Höckerflohkrebs, der sich invasiv ausbreitet und einheimische Arten verdrängt. Er ist ein räuberischer Allesfresser, der sich von gebietsansässigen Flohkrebsen, Wasserinsekten und sogar Fischeiern ernährt. Er kommt bereits in Massen am Ufer des Überlinger Sees und am schweizerischen Seeufer vor. Deshalb legt die IGKB allen Sommerfrischlern und Regatta-Seglern auf dem Weg zu einem See folgende Maßnahmen ans Herz:
Kontrollieren
Alles was mit Wasser in Berührung kommt, kann Neobiota verbreiten. Daher müssen Boote, Ankerleinen, SUPs, Taucherausrüstung, absolut alles auf Rückstände von Schlamm, Pflanzenmaterial oder Tiere untersucht werden. Vor allem an schwer zugänglichen Stellen. In Falten und Fugen könnten Schlamm und Algen kleben.
Leeren
Steht Wasser in der Bilge des Sportboots? Haben Sie Behälter mit Wasser aus dem Urlaubsort an Bord? Unbedingt dem Ursprungsgewässer übergeben und nicht zu Hause in den Bodensee oder ein anderes Gewässer entsorgen.
Reinigen
Boote, vor allem das Unterwasserschiff, müssen mit einem Hochdruckreiniger gründlichst abgespritzt werden. Wenn dies nicht am Ursprungsgewässer geschieht, muss darauf geachtet werden, dass das ablaufende Wasser nicht in ein anderes Gewässer gelangt. Motoren saugen Wasser zur Kühlung an. Außenborder müssen deshalb in einen Behälter mit Leitungswasser gehängt werden und so lange betrieben werden, bis die Kühlwasserleitungen gründlich durchgespült sind. Das Spülwasser darf dabei nicht ins heimische Gewässer entsorgt werden. Auch Luftmatratzen, Kajaks, SUPs und andere Wasserfahrzeuge können Transportmittel von ungebetenen Gästen sein. Taucheranzüge, Flossen, Masken, Fischereiausrüstung und andere Ausrüstungsteile gründlich, wenn möglich mit mindestens 45 Grad heißem Wasser, spülen.

Bereits drei Jahre später hatten sich bereits Muscheln darauf festgesetzt.
Trocknen
Neobiota haben kein Problem damit, auch längere Transportwege oder zum Beispiel in nicht vollständig getrockneten Neoprenanzügen zu überleben. Nach der Reinigung ist es daher unerlässlich, Boote und sämtliche Ausrüstungsgegenstände mindestens vier Tage, besser eine Woche lang, trocknen zu lassen, bevor man mit ihnen in ein anderes Gewässer wechselt.
Die Bekämpfung der Quagga-Muschel und anderer Neobiota ist ein komplexes Problem, das nicht nur in die Zuständigkeit der Länder, Kantone und Kommissionen fällt. Vor allem sind Wassersportler in der Pflicht, durch Einhaltung der Reinigungsvorschriften eine weitere Verbreitung gebietsfremder Arten zu verhindern. Auch wenn die Maßnahmen für den Bodensee zu spät kommen mögen, ist es alle Anstrengung wert, andere Gewässer vor einer solchen Entwicklung zu schützen.

André Vrecer begrüsst Marcel Gasser im Team, Foto ist Carmen Somm

Segel setzen für die Zukunft: Gasser wird Teil der Werft 52
Text: Carmen Somm
Mit der Übernahme der Kreuzlinger Gasser Werft baut die Werft 52 AG ihre Kapazitäten aus und ergänzt ihre Motorboot-Kompetenz um fundiertes Segelboot-Know-how. Mehr Raum, erfahrenes Handwerk und zwei starke Standorte mit klarem Profil.
Die Bodenseewerft Werft 52 AG erweitert ihr Portfolio um einen neuen Standort: Die etablierte Werft Marcel Gasser in Kreuzlingen wird übernommen und ab dem 1. Juli 2025 als Zweigniederlassung unter der Flagge der Werft 52 AG weitergeführt – mit einem klaren Fokus auf Segelboote. Die Leitung vor Ort übernimmt weiterhin Marcel Gasser, dessen Team und Infrastruktur vollständig integriert werden. „Mit der Übernahme der Gasser Werft setzen wir auf Wachstum mit Substanz. Wir bündeln Know-how, schaffen spezialisierte Strukturen – und bleiben dabei unseren Werten treu: Nähe zum Kunden, höchste Sorgfalt und technische Exzellenz“, betont Werft-52-AG-Geschäftsführer André Vrecer. Für Marcel Gasser geht damit eine schwierige Zeit zu Ende: „Mein Herzenswunsch ist in Erfüllung gegangen: Für unsere geschätzte Kundschaft und unser Team bleibt der Standort Kreuzlingen erhalten – und wird durch die Unterstützung der Werft 52 AG sogar gestärkt.“ In seinem Schreiben dankt er den Kunden und Partnern für ihr Vertrauen und freut sich, seine Arbeit mit ganzer Kraft fortsetzen zu können – nun als Verantwortlicher für die neue „Abteilung Segelboote“ der Werft 52. Mit dem Standort an der Sonnenwiesenstrasse 24 in Kreuzlingen verfügt die Werft 52AG ab sofort über eine optimale Infrastruktur für den Segelbereich: 1400 m² Winterlagerhalle auf zwei Etagen, 400 m² beheizte Werkstatt, 4000 m² befestigte Außenfläche, Takelmast für Riggarbeiten und in der Wertstatt ein Schacht im Boden bieten ideale Voraussetzungen für Arbeiten an Kielyachten. Romanshorn bleibt weiterhin das Kompetenzzentrum für Motorboote –mit umfassenden Services von Refit über Technik bis IT-Integration. Die beiden Standorte ergänzen sich inhaltlich und räumlich – zum Vorteil für Kundinnen und Kunden, die künftig noch gezielter betreut werden können.
Weitere Informationen zur Werft und ihrer neuen Struktur unter https://werft52.ch/


L30 – ORC-Racer
auch zum Cruisen
Text: Carmen Somm, Fotos: Julius Osner
Sportlich, in Bodenseedimensionen und trailerbar – die L30 One Design zeigt auf dem Bodensee, was sie kann. Ein Racer mit Cruiser-Genen.
Jochen Beetz ist begeisterter L30-Segler, nimmt an ORC-2-Regatten teil und ist neben seinem Hauptberuf als Ingenieur auch Vertriebspartner der L30, von Bank Sails und weiteren Segelprojekten. Beetz-maritim ist für ihn mehr als ein Nebenjob – es ist Begeisterung und Herzblut.

Kennenlernen im Hafen
Wir treffen uns im Hafen von Ultramarin, wo die beiden am Bodensee beheimateten L30 liegen. Das 30-Fuß-Boot fällt besonders durch den negativen Decksprung und den ebenso negativ gezeichneten Steven auf – ungewöhnlich, aber dem Zeitgeist entsprechend. Die L30 wurde aus der Vision des ukrainischen Profiseglers, Olympiamedaillisten, 49er-Weltmeisters und Volvo-Ocean-Race-Teilnehmers Radion Luka geboren und von Justin Yacht Design als Einheitsklasse konstruiert.
Ende 2015 segelte der Prototyp und wurde als heißer Anwärter für die geplanten olympischen Seeregatten gehandelt. Während die olympischen Pläne 2021 vom IOC auf Eis gelegt wurden, hat World Sailing die L30 im Jahr 2022 als internationale Klasse anerkannt. Seither werden Weltmeisterschaften ausgetragen –die nächste im Oktober 2025 in Hyères.

Dimensionen für den Bodensee
Das 30 Fuß (9,58 Meter) lange und 2,54 Meter breite Boot mit Hubkiel hat für den Bodensee ideale Dimensionen. Sie passt in gängige Hafenplätze und kann sich flexibel den schwankenden Wasserständen anpassen. Auf den ersten Blick wirkt die L30 mit ihrer doppelten Radsteuerung, dem angehängten Doppelruder und dem stattlichen Carbonrigg größer – ein ausgewachsener Racer. Ich bin gespannt, wie die Segeleigenschaften sind.
Auffällige und markante Rumpf-Linien.
Vor dem Hafen steht ein herrlicher Westwind von zwei Beaufort – typische Bodenseeverhältnisse. Also gleich auslaufen und die optimalen Bedingungen nutzen. Unser Boot ist mit einem Yanmar-Diesel (10 kW) mit Saildrive und Faltpropeller ausgerüstet, der uns zuverlässig aus dem Hafen auf den See manövriert. Alternativ wäre auch ein Torqeedo Cruise 6.0 FP Elektro-Podmotor möglich.


Segeln auf dem Bodensee
Wir segeln zu zweit – auch das typisch für den Bodensee. Mit 30 m² Großsegel und 23 m² Fock sind wir für die Bodenseebrise am Wind gut besegelt. Die L30 legt sich leicht auf die Seite und nimmt Fahrt auf. Sie läuft zügig, macht Spaß, und das Steuerrad liegt leicht, aber mit dem nötigen Feedback in der Hand. Wir genießen das Kreuzen und sind bei den Wenden gut mit Schoten und Trimm beschäftigt.
Die Backstagen wären dank der gepfeilten Salinge zum Cruisen nicht unbedingt nötig, an Regatten für die optimale Höhe am Wind und einen sauberen Trimm der 7/8-getakelten Fock aber Pflicht. Hinter der Rudergängerin ist Platz für ein Crewmitglied, das die Backstagen in den Manövern trimmt – mit etwas Übung kann dies auch die Steuerfrau selbst übernehmen.
Downwind-Potenzial
Ich bin gespannt, wie die L30 auf dem DownwindKurs performt. Klar zum Gennaker-Setzen! Wir setzen den Standard-Einheitsklassen-Gennaker mit 83 m². Toller Speed bereits bei leichtem Bodenseewind und zu zweit gut beherrschbar. L30-Segeln macht Spaß. Wer nicht nur gemütlich cruisen, sondern das Potenzial ausschöpfen will, ist mit Familiencrew zu dritt oder viert sportlich unterwegs. Um an Regatten vorne mitzumischen, braucht es eine eingespielte Crew: vier bis fünf Segler oder Seglerinnen – gerade wenn man bei ORC-Vermessung auch den maximal großen 105 m²-Gennaker bändigen will.
Das großzügige Cockpit bietet dafür ausreichend Platz. Als Steuerfrau schätzt man besonders bei der Tonnenansteuerung das zweite Steuerrad in Lee. So lassen sich Bahnmarken optimal anliegen und auch der Focktrimm mit einem Blick ins Profil gut kontrollieren.
Komfort an Bord
Anstelle von klassischem Teak kommt ein EVASchaum-Decksbelag zum Einsatz. Für die Teak-Optik lässt sich ein klassisches Fugenlayout im Decksbelag gestalten – aber auch jedes andere Muster, ob Bootsname oder modernes Design, ist möglich. Das Deck bietet guten Grip, ist komfortabel und pflegeleicht. Unter Deck können vier Personen gut übernachten. Eine kleine Kombüse mit Gaskocher, Spüle und Kühlschrank ist ebenso vorhanden wie eine Bordtoilette.
Die Stehhöhe beträgt komfortable 1,80 Meter. Die Innenausstattung ist vor allem praktisch. Hier steht das Ziel im Vordergrund, der Crew bei Seeregatten eine Ruhe- und Schlafmöglichkeit zu bieten – und weniger ein gemütliches Kajütenfeeling zu schaffen.
Schlafplatz für 4 Personen. Foto: Werft
Funktionale kleine Pantry Foto: Werft

TIPP
Wenn Sie auf dieser Runde mitsegeln wollen, schauen Sie sich das Video an: https://wind.bodensee.com/l30-fahrbericht/
Fazit
Die L30 One Design ist eine schnelle Yacht, mit der Regattasegeln ebenso wie ein Kurztörn auf dem Bodensee Spaß macht. Schnelles, sportliches Segeln steht klar im Vordergrund. Wer einen Racer für die ORC-Szene auf dem Bodensee sucht, aber auch mal eine One-Design-Weltmeisterschaft auf dem Meer segeln will, findet mit der L30 ein spannendes Boot. Die Dimensionen von Rumpf und Rigg sowie die Möglichkeit, das Boot nicht nur zu trailern, sondern sogar zu slippen, eröffnen Regattateilnahmen über den Bodensee hinaus – von Hyères bis zur Kieler Woche.
SPEZIFIKATIONEN
Länge über alles: 9,58 m (Rumpf: 9,25 m)
Breite: 2,54 m
Tiefgang: 0,58 – 1,88 m
Gewicht: 2180 kg
Kielgewicht: 850 kg
Segelfläche am Wind: 53 m²
Gennaker: max. 105 m²
Code Zero: 55 qm
Motorisierung: Elektro oder Verbrenner
CE-Kategorie: B (Optional A)
Personen: max. 8
Preis des getesteten Bootes: ca. 182.600 EUR inkl. MwSt. und Segelsatz
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