Neo 23 – Shawn Bu

HERBST 2016 GESCHENKT

JUNGE STADTZEITUNG FÜR AACHEN

¡ HOLA

ZUHAUSDAHEIM MIT AFFE

AACHEN!

Ein Bier mit Paul Sous / Käpten Nobbi

HAUSBESUCH

Zwei Häuser, zwei Aachener Wohn- und Lebensstile

14/15

Spanier Pere macht seine Ausbildung in Aachen

Wir fragen, Musiker ­Moses antwortet

SHAWN BU Der Filmemacher hat mit seinem Star Wars-Fan-Film für ordentlich Furore gesorgt – sogar in Hollywood.

WILDERNIS

Natucate vermittelt ­weltweit Erlebnisse im ­Arten- und Tierschutz

KULTURFLASH

Rausgehen in Aachen und Umgebung

MIES VAN DER

ROHE

Die Collagen aus dem

MoMA Ludwig Forum Aachen

25

Jülicher Straße 97-109 Di-Fr 12-18 / Do 12-20 / Sa, So 11-18 Uhr www.ludwigforum.de

28.10.16 12.02.17

In Kooperation mit

Museum Georg Schäfer Schweinfurt Förderer

Unterstützer

Kooperationspartner

Mobilitätspartner

Medienpartner

Kulturpartner

Mies van der Rohe: Projekt für das Resor House (Jackson Hole, Wyoming), Collage, Ausschnitt © 2016. Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

D … LOS!

UUUN

» INHALT

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12

18

28

MAGAZIN

LAUFBAHN

4 HERR LÖHR EMPFIEHLT

18 ¡HOLA AACHEN!

Fundstücke aus dem Netz

Spanier Pere entfloh der Arbeitslosigkeit und macht eine Ausbildung in Aachen

5 ORANGE IS THE NEW … ?

Kurze Geschichte vom …

Ersten Auto

6 AB NACH ­HOLLYWOOD

Filmemacher Shawn Bu hat mit seinem Star Wars-Fan-Film Hollywood aufhorchen lassen

10 ZUHAUSDAHEIM MIT AFFE

Ein Bier mit … Paul Sous alias Käpten Nobbi

12 HAUSBESUCH

Zwei Häuser, zwei Lebensstile: Das Familienhaus und das Verbindungshaus

16 14/15

Wir fragen, Musiker Moses antwortet

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IMPRESSUM

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20 WILDERNIS

Natucate vermittelt Naturerlebnisse und Karriere-Breaks

22 WELTENBUMMLER

International: Yisi Tu aus China arbeitet bei Ferchau

24 WÜRSTCHENHELD

Dr. Philipp Wolters setzt auf Würstchen für sein Start-Up

KULTURFLASH 28 ­ZUSAMMENGEWORFENE VISIONEN IM ­VIRTUELLEN RAUM Mies van der Rohes Collagen im Ludwig Forum

30 AGENDA

Konzerte, Partys und Veranstaltungen in Aachen von September bis Dezember

31 SZENE

Abgelichtet: Die letzten drei Monate in Aachen ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

26 GELBE FLITZER

StreetScooter baut für die Post Elektroautos für die Zukunft

27 IDEEN FÜR DIE ­DIGITALE WELT

Die devolo AG aus Aachen ist Powerline-Weltmarktführer

Klenkes NEO – junge Stadtzeitung für Aachen \ Oranienstraße 9, 52066 Aachen, Tel: 0241/9450-111, Fax: 0241/9450-180, redaktion@klenkes.de ­VERLAG print'n'press Verlag GmbH \ Herausgeber: Josef Heinrichs \ Geschäftsführer: Olivier Verdin \ www.p-n-p.de, www.klenkes.de, www.klenkes-neo.de \ DRUCK Grenzecho, Eupen \ SEKRETARIAT UND VERWALTUNG Martina Welz, Miriam Schwarz \ CHEFREDAKTION Kira Wirtz (v.i.S.d.P.) \ REDAKTION Christina Rinkens (Leitung), Katja Laska \ REDAKTIONELLE MITARBEIT Sebastian Dreher, Max Keller, Melvin Klein, Laura Knechtel, ­Jonathan Kriegel, Christoph Löhr, Sophia Löhrer, Richard Mariaux \ ART DIREKTION Malte Pferdmenges \ FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE Susanne Walter, Max Keller \ TITELFOTO David Hagemann \ VERTRIEB Richard Mariaux (Tel: -112), Natascha Zähl \ Klenkes NEO ist erhältlich an über 180 Auslagestellen in Aachen \ ­ANZEIGENBERATUNG Manfred Sukrow, Tel: 0241/9450-132, msu@klenkes.de \ © 2016 print'n'press Verlag

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FOTOS: PRIVAT, CHRISTINA RINKENS, NATUCATE, 2016 THE MUSEUM OF MODERN ART, NEW YORK/SCALA FLORENCE

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IN TRO

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

googelt man nach »Star Wars Fan« kommt nicht etwa der verrückteste Fan der Welt als erstes Suchergebnis (der wohl verrückteste hat ­übrigens Stormtrooper als Trauzeugen auflaufen lassen), sondern ein Fan-Film, der in diesem Jahr für ­ordentlich Furore gesorgt hat.

Shawn Bu hat gemeinsam mit ­Mitregisseur Vi-Dan einen Star Wars-Fan-Film gedreht, der sogar Stan Lee zu folgenden Worten bewegte:

»THE FORCE IS VERY STRONG WITH THESE CREATIVE FANS«

Darum haben wir Shawn kurzerhand in unser Lager gestellt, fotografiert und ihn gefragt »Was ist denn jetzt dran an den HollywoodGerüchten?« Ob er inzwischen schon fest in Los Angeles wohnt, erfahrt Ihr ab Seite 6.

Weil es uns außerdem in den ­Redaktionsräumen oft langweilig wird, haben wir uns mal wieder auf Achse begeben und Euch zuhause besucht. Zwei ganz verschiedene Häuser und Wohnformen in Aachen (beziehungsweise näherer Umgebung) haben wir besucht und uns bei beiden gedacht

»AU HUUR, WAT’N FLUR«

Außerdem mit drin im Heft: ­ llerlei interessante Geschichten a über das Berufsleben in Aachen, Kultur- und Szenetipps für die ­kommenden drei Monate und ganz viel Herzblut. \ Möge die Macht mit Euch sein

(Redaktion)

FOTO/MONTAGE: KLENKES NEO

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Christoph Löhr ist freier Journalist und betreibt das Blog » loehrzeichen.de

FEEL YOUR MAGIC HAMMER AND KINGS

Wer kennt das nicht? Da sitzt man mit den Kollegen im Proberaum, hat gerade eine Handvoll Songs mit Mörderriffs und Donnerdrums aus dem Hut gezaubert, aber irgendwie fehlen die passenden Texte. Fantasymässig sollen sie sein, düster, mit Kriegern und Schwertern und Magie und Königen. Und Blut. So wie die von Manowar. Haltet durch! Hilfe naht. Denn im Sinne von »Es gibt nichts, das es nicht gibt« gibt es in diesem grandiosen Internet natürlich auch eine Seite, die vollautomatisch Texte generiert, die teilweise manowariger sind als Manowar selbst. Zum Beispiel so: »Hail our proud horse. I hail our battle with­ out strong enemies. They ride your hammer.« Stark, ne?! Klar, spätestens nach dem fünften generierten Text ist der Witz fertig erzählt, aber mehr Mörderriff-Songs ohne Lyrics waren es gerade eh nicht, oder? \

» dmatoso.com/manowar-lyrics-

generator olygraph.cool/history

FÜR EINE HANDVOLL SCHRAUBEN MEHR

BRILLIANT, ABSURD, SUBVERSIV

» i keahackers.net

» dangerousminds.net

Ein Bücherregal, das sich in ein Klappbett verwandelt, ein Sofa mit schickem Stauraum oder Salatschüsseln, aus denen Musik kommt: Auch das hat IKEA zu bieten. Okay, nicht auf den ersten Blick, aber eben auf den zweiten. Und für genau den betreibt eine Frau namens Jules seit mittlerweile zehn Jahren ihre Webseite »IKEA hackers«. Ein zentraler Anlaufpunkt für alle, die sich nicht in Handwerker- oder DIY-Foren verlaufen möchten. Hier hat sie mit­tler­ weile hunderte Modifikationen von Möbeln aus schwedischen Landen zusammengetragen – zu allen erdenklichen Problemstellungen und in allen erdenklichen Schwierigkeitsstufen. Bei manchen reichen ein oder zwei Handgriffe, wieder andere brauchen schon geballtes Schrauberwissen. Am Ende aber erfüllen Lack und Billy und Kallax und Äpplarö und wie sie alle heißen plötzlich ganz neue Aufgaben. \

Richard Metzger ist ein Trüffelschwein. Dank Internet haben wir im Grunde sämtliche popkulturelle Erinnerungen jederzeit greifbar.

Metzger ist einer derjenigen Leute, die uns die Arbeit abnehmen, indem sie aus dem Riesenhaufen schon einmal die Schätzchen, die Trüffel heraussuchen. Von Musik über Literatur und Fotokunst bis hin zu alter Werbung oder B-Movies serviert uns seine Seite »Dangerous Minds« Brilliantes und ­Absurdes, Anarchistisches und Subversives – im Tonfall immer zwischen geistreich und humorvoll.

Fast viereinhalb Millionen Facebook-Fans und prominente TwitterFollower wie Flea, John Cusack oder Iggy Pop sind die Bestätigung, dass Metzger das seit dem Start der Seite im Sommer 2009 ziemlich gut macht. So gut, dass er mittlerweile ein ganzes Trüffelschwein-Team um sich geschart hat. \

DEM FASZINOSUM AUF DER SPUR

Man übertreibt wohl nicht, wenn man behauptet, ohne Musik könne Thomas Berndt nicht leben. Der Wahl-Aachener ist Komponist, Pianist und Klavierpädagoge. Er spielt in etlichen Bands und Bandprojekten. Und gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Horst Schippers leitet er die MuFab, Aachens größte private Musikschule. Wie alle von einer Leidenschaft Beseelten spricht Berndt auch unheimlich gerne über eben diese Leidenschaft, weswegen er seit November 2015 den Podcast »Inspiration Musik« betreibt. In mittlerweile mehr als 20 Episoden sucht er das Gespräch mit Musikern und Produzenten, mit Lehrenden und Studierenden, mit Instrumentenbauern und Plattensammlern – kurzum: mit Menschen, die Musik lieben. Folge für Folge entblättert er so auf unheimlich angenehme Art ein weiteres Mosaiksteinchen, das diese riesige Faszination namens Musik ausmacht. \

» thomasberndt.com

FOTO: CHRISTINA RINKENS

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KURZE GESCHICHTEN VOM ... ERSTEN AUTO

ORANGE IS THE NEW ... ?

VON KIRA WIRTZ

M

ein Autowissen beschränkt sich auf das ­Minimalste. Die Farbe.

Oder Form. Das war schon in der Schule so. Bei mir hieß es nie: »Oh schau mal, die Anna hat jetzt einen Audi. Irgendwas mit supergeilem Blabla-Motor und Was-auch-­immer-­ Getriebe.« Nein. Es hieß: ­»Papa, die Anna hat ein Auto von ihren ­Eltern zum 18. bekommen.« Und auf die Frage, was denn für eins: »Ja, ein Auto eben. So ein schwarzes.« Automarken waren mir eher fremd, unterschieden wurde – wenn überhaupt – in Farbe oder maximal in Typ Kombi oder Kleinwagen. Ob es sich um ein Coupé oder gar eine tiefer gelegte Karosserie handelte, sah ich nicht. Und das war mir ehrlich gesagt auch egal.

Schließlich wusste ich – und weiß ich immer noch – recht genau, was für eine Art Auto ich mag. Ein schönes, mit Schiebedach, das in alle Parklücken und – vor allem – zu mir passt. Ein Auto mit Charakter. Mit etwas Besonderem. Wie zum Beispiel der Mini meiner Eltern. (Den Mini erkenne ich übrigens immer als solchen, genau wie einen Käfer und eine Ente oder einen Fiat 500 – das sind in etwa die Art Autos, die ich mir auch für mich vorstellen könnte.)

Den Mini bekam meine Mutter in etwa zur gleichen Zeit wie ich den

OHNE VIEL STARTKAPITAL, ABER DAFÜR MIT JEDER MENGE ­SONDER­WÜNSCHEN, MUSSTE ICH MIR MEIN ­ERSTES ­EIGENES AUTO ANSCHAFFEN. Führerschein. Unglaublich praktisch. Ich bekam zwar kein eigenes Auto wie Anna zum 18., allerdings durfte ich Mamas Auto nutzen so viel und so oft ich nur wollte. Das Gute: Während Anna jammerte, dass sie kein Geld habe und für maximal fünf Euro tanken könne und sie ihre Oma wegen der Versicherungsgebühr anpumpen musste, konnte ich den immer vollgetankten und bis ins letzte Detail gewarteten Wagen benutzen. Selbstverständlich ein Garagenfahrzeug. So, dass man auch im Winter nicht kratzen musste.

Der Nachteil: Ich brauchte und hatte nie ein eigenes Auto. Zumindest nicht, bis ich nach dem Ende

des Studiums plötzlich kein Semester- und somit Bahnticket mehr hatte. Und dann gingen die Probleme erst los. Zwar ohne viel Startkapital, aber dafür mit jeder Menge Sonderwünschen, musste ich mir mein erstes eigenes Auto anschaffen. Alle oben genannten Autos ­kamen natürlich nicht in Frage. ­Mini und Fiat: zu teuer. Ente oder Käfer: »Kira, du kannst doch nicht mal ’ne Glühbirne wechseln, was willst du denn bitte machen, wenn mal was mit dem Wagen ist. Ich komm da nicht jedes Mal nach Aachen gefahren, um dir zu helfen!«, belehrte mich Papa. Also ­recherchierte ich. Zunächst ohne Ergebnis. ­»Also Kira, wenn man nur ’ne Preisspanne, Postleitzahl und Farbe eingibt, kann da kein gutes Ergebnis bei rumkommen!«, maulte mein Freund. »So sucht man ­keine Autos!« Nun, irgendwann hatte ich dann doch etwas gefunden. Oder zumindest ein Modell, das ich im Suchfeld eingeben konnte und das mit vorgegebener Preisspanne und Umfeldsuche noch Treffer ergab. Natürlich brauchte ich bei der Besichtigung Beistand. Von Papa und meinem Freund. Ersteren zum Checken, ob der Motor auch noch in drei Monaten läuft und der Verkäufer mich nicht als total ahnungslos einstuft, und den Zweiten, um mir gut zuzureden, dass das Auto auch zu mir passt. Das Problem war

nämlich die Farbe. Orange. Alles stimmte an dem Auto. Schiebedach, die moderne Version einer Ente, »is’ aus erster Hand und hat wenig gelaufen« (super wichtig laut meinen beiden Helfern) und erschwinglich. Aber eben in der ­falschen Farbe. Orange!!!

Den Tränen nahe drehte ich eine Proberunde, öffnete erst Fenster, dann Schiebedach und war … begeistert. Von innen sieht man das Orange auch gar nicht und im Nachhinein kann ich sagen, so eine Farbe ist ehrlich praktisch. Man ­findet sein Auto sofort. Auch auf riesigen Parkplätzen. Anders als das eine Mal, als ich Mamas Mini am Düsseldorfer Flughafen zwei Stunden gesucht habe, weil ich mir zwar das Parkhaus, nicht aber Etage und Platznummer gemerkt hatte … Aber das ist eine andere Geschichte.

Auf jeden Fall bin ich hochzufrieden mit meinem wunderschönen kleinen Auto. Auch wenn es ständig irgendwelche Macken hat. Mal geht der Kofferraum nicht auf, dann die Fenster nicht zu. Aber es fährt. Es fährt mich überall dort hin, wo ich hin will und lässt uns zusammen super aussehen. Und wenn ich dann Freunde in Köln besuche und das Auto meint, sich nicht abschließen lassen zu wollen, dann muss ich da eben durch. Ich nenn’ das dann: »Mein Auto hat Charakter!« \

FOTO: DAVID HAGEMANN

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BU SHAWN

IM NEO-PORTRÄT

AB NACH HOLLY­ WOOD

Der Filmemacher Shawn Bu spielte schon als Jugendlicher Star WarsSzenen nach und filmte sie. Sein dieses Jahr fertig ­gestellter ­Fan-Film »Darth Maul: ­Apprentice« hat selbst die Studiobosse in Hollywood aufhorchen lassen.

SEINE INSPIRATION ZIEHT SHAWN AUS DEN FILMEN SEINER IDOLE, DIE VOR ­ALLEM DURCH IHRE ­BOMBASTISCHEN ­PRODUKTIONEN ­BEKANNT ­GEWORDEN SIND.

FOTOS: FILMSTILLS

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M

VON SEBASTIAN DREHER

an stelle sich vor: Zwei Kids in ihrem Kinderzimmer, vor ihnen ein Haufen Spielsachen und eine Kamera. »Die Kamera war von unserem Vater, eine Sony.« Shawn Bu, Kinnbart, Cap und dicke Hornbrille, muss bei der Erinnerung an die Anfänge seiner Karriere ein bisschen schmunzeln. »Damals hatte ich noch kein Schnittprogramm. Ich habe von Szene zu Szene einfach die Kamera angehalten, die Kulissen verstellt und dann weitergefilmt.« Nach diesem DaumenkinoPrinzip basteln sich die beiden Brüder Shawn und Julien – Youtuber Julien Bam übrigens – ­eigene kurze Filme zurecht. Später drehen sie Szenen aus ihrem Lieblingsfilm »Star Wars« nach, etwa die Kneipenszene aus dem ersten Teil mit Luke und Obiwan und all den seltsamen Aliens.

Aber auch Waschmittelwerbung oder, was ihnen sonst so in den Sinn kommt. Mit jedem Clip ­erweitern Shawn und Julien ihr Wissen, lernen mehr Tricks und Kniffe, werden besser.

Als ihre Schule eine Talentshow veranstaltet, sind sie direkt Feuer und Flamme. Sie dürfen für ihre Dreharbeiten die Turnhalle der Aachener Viktoria-Schule in Beschlag nehmen. Mit weiteren Freunden und allerlei Hilfsmitteln, wie Rollbrettern, choreografieren und drehen sie einen Lichtschwertkampf. Die Nachbearbeitung macht Shawn mit der professionellen Animationssoftware After Effects. Dazu schaut er sich im Vorfeld Dutzende Online-Tutorials an und bringt sich so Techniken bei, die auch große Hollywoodstudios verwenden. Bei After Effects muss jedes einzelne Bild bearbeitet werden, pro Filmminute sind das 1.500 Bilder – ein unfassbarer Aufwand. Und so kommt es, wie es kommen musste – der Film wird nicht fertig und die Brüder verpassen die Talentshow. »Das war blöd, aber wir haben den Clip, als er endlich fertig war, trotzdem in der Schule gezeigt«, erinnert sich Shawn. »Er kam sehr gut an.« Für Shawn ist das Filmemachen zu dieser Zeit längst zum Inhalt seines Lebens geworden. Wenn er ohne Projekt ist, wird er griesgrämig und

­ ntriebslos. »Kurz vor dem Abi hatte ich eine a schlechte Phase, hatte keine Motivation mehr«, sagt er. Doch dann kommt ihm die Idee, einen Abifilm zu drehen. Und er wäre kein echter Filmemacher, wenn er nicht sofort eine Story im Kopf hätte. ­»Eine wilde Jagd mit vielen Filmzitaten – und am Ende wird die Schule vor der Zerstörung bewahrt«, beschreibt er mit leuchtenden Augen.

EIN ALLESKÖNNER Noch während der Schulzeit lernt er Vi-Dan Tran kennen, heute selbst Regisseur, Produzent und Actiondesigner, darüber hinaus Stuntman, Kampfsportler und Akrobat. Vi-Dan ist Spezialist für Martial Arts, hat unter anderem in Hollywood-Blockbustern wie »Cloud Atlas«, »Skyfall« und einigen Jackie Chan-Filmen mitgewirkt.

Shawn und Vi-Dan drehen einen Eastern namens »Vengeance of the Eagle’s Fist«, in dem sich zwei Erzfeinde wiedertreffen und kämpfen, sich bald darauf aber gegen eine andere böse Macht verbünden – die Handlung spielt in einer archaischasiatischen Welt. »Leider haben wir den Film nie fertiggestellt«, sagt Shawn.

Nach Abi und Zivildienst bewirbt sich Shawn an der Fachhochschule Aachen für Kommunikationsdesign, einem Studiengang, der viel breiter

­ efächert ist als ein Filmstudium. Denn Shawn will g nicht nur Kamera studieren, Drehbuch oder Schnitt – er will alles können. Bei der FH wird er 2007 angenommen. Als Bewerbung hat er den Schwertkampf-Film aus Schulzeiten eingeschickt – und damit überzeugt. Im Studium saugt er das Wissen in sich auf wie ein Schwamm, stellt Projekte auf die Beine und wirkt bei den Projekten anderer mit. »Ich hab zu allem ›Ja‹ gesagt«, erinnert er sich. Immer mehr Kommilitonen wollen seine Hilfe.

Und dafür gibt es einen Grund: Alles, was Shawn produziert, hat einen besonderen Look, einen Hollywood-Look. Wie sein Freund Vi-Dan ist Shawn extrem technikinteressiert, schaut immer, was es Neues gibt, alles muss immer »High End« sein.

Seine Inspiration zieht Shawn aus den Filmen seiner Idole – allesamt Hollywood-Regisseure, die vor allem durch ihre bombastischen Produktionen bekannt geworden sind: Ridley Scott, George Lucas, James Cameron, Steven Spielberg. »Filme wie Star Wars, Indiana Jones und Terminator haben mich geprägt.« Dazu muss man sagen, dass Shawn als Kind oft in Singapur war, dem Heimatland seiner Mutter. »Dort kommen die Filme

FOTOS: SHAWN BU

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DIE IN DER G ­ REEN-BOX E­ NTSTANDENEN ­AUFNAHMEN WERDEN NACH DEM KEYING ­(FREISTELLEN) MIT E­ INEM NEUEN HINTERGUND ­KOMBINIERT. SO KÖNNEN DIE G ­ EWÜNSCHTEN ­EFFEKTE ERZIELT WERDEN.

schneller ins Kino und werden auch mehr gehypt als in Deutschland. Und es gibt keine Altersbeschränkung!« Shawn konnte also bereits mit knapp zehn Jahren in Filme wie »Independence Day« oder »Batman Forever« gehen. In Singapur sieht er dann auch erstmalig Ridley Scotts bereits 1979 produzierten Science Fiction-Klassiker ­»Alien«. »Ich war total geflasht und musste den Film immer und immer wieder sehen – er hat etwas in mir verändert«, erinnert er sich. »Kein Film hat mich seitdem mehr beeindruckt.« Die Requisiten, die Story, die Effekte, die Atmosphäre – kurz: der Look. Für Shawn ist klar: Das und nichts anderes möchte er in seinem Leben machen.

AUSBILDUNGSZEITEN Irgendwann während des Studiums kommt ihm das Thema »Star Wars« wieder in den Sinn. Seine Idee ist, eine Nebenfigur aus dem ersten der neuen Verfilmungen zum Protagonisten zu machen: Darth Maul. Sein Film soll die Ausbildungszeit dieses bösen Sith-Lords zeigen. Shawn will dieses

neue Projekt unbedingt mit Vi-Dan machen.

Knackpunkt ist: Der kann mit »Star Wars« absolut nichts anfangen, sein Steckenpferd sind nun mal Schwertkämpfe. Eines Abends sitzen Shawn, ­Vi-Dan und ein paar andere bei Shawn zuhause und im Hintergrund läuft »Star Wars« in schwarzweiß und ohne Ton. »Ich beobachte gerne Menschen während des Filmguckens, um deren Reaktionen zu sehen«, erklärt Shawn. »Außerdem schaue ich mir gerne Filme aus verschiedenen Perspektiven an – in schwarzweiß oder ohne Ton eben. Das kann einen auf neue Ideen bringen.« Das Phänomen scheint bei Vi-Dan gewirkt zu ­haben – nachdem er zufälligerweise eine Lichtschwertkampfszene beobachtet hat, sagt er ­unvermittelt: »Wir machen den Star Wars-Film!« Das Projekt kann also endlich starten. Anfangs läuft alles wie geschmiert, viele Kollegen sagen ­ihre Hilfe zu, wollen bei so einem populären Thema wie »Star Wars« dabei sein. »In einer Woche sind wir fertig«, sagen sich Shawn und Vi-Dan während der Vorbereitungsphase. Wie falsch sie damit liegen, sollte sich erst viele Monate später

herausstellen. »Bei unserem ersten Drehblock in der Eifeler Teufelsschlucht haben wir fast nichts geschafft«, erinnert sich Shawn. Das Wetter ist schlecht, es gibt so gut wie keinen Handyempfang und die Logistik gestaltet sich als extrem schwierig. Immerhin müssen rund 30 Leute versorgt und untergebracht werden. Auch wenn alle Beteiligten ohne Honorar arbeiten, geht das komplette Geld für Fahrtkosten, Unterkünfte und Essen drauf.

Für den nächsten Block reduzieren Shawn und Vi-Dan die Crew auf das Nötigste. Trotzdem braucht alles seine Zeit, etwa das professionelle Make-Up. Hauptdarsteller Ben Schamma bereitet sich bis zu viereinhalb Stunden vor, steckt sich Hörner an und malt sich die Zähne braun. Das ­Ergebnis ist allerdings atemberaubend: Ben ist kaum vom echten Darth Maul zu unterscheiden.

Dem Zeitplan kommt zugute, dass alles gut organisiert ist – Shawn ist ein Regisseur, der nicht herumprobieren muss, sondern alle seine Szenen schon im Kopf hat. Eine Einstellung reicht ihm. So kann er die Shots wie an einer Schnur abarbeiten.

Trotzdem müssen die Dreharbeiten während der

FOTO: PATRICK SUITE

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FOTO: RENÉ ESCHKE

FOTO: PATRICK SUITE

SHAWN IST EIN ­REGISSEUR, DER NICHT HERUM­PROBIEREN MUSS, SONDERN ALLE S­ EINE ­SZENEN SCHON IM KOPF HAT. EINE E­ INSTELLUNG REICHT IHM.

Wintermonate eingestellt werden. In dieser Zeit macht sich Shawn schon mal an die Nachbearbeitung, fügt Effekte ein, bastelt am Look der Lichtschwerter.

Im Frühjahr geht es erst mal zurück in den Wald, um zu Ende zu drehen, was nicht geschafft wurde.

Im Oktober 2015 schließlich macht sich das Team an den Dreh des Finales in der Wüste. Natürlich fahren sie dazu nicht wirklich in die Wüste, sondern ins benachbarte Holland in die Brunssumer Heide. Shawn fügt für den fertigen Film noch eine im Hintergrund liegende Raumstation ein und lässt Flugobjekte durch die Luft schwirren. Am ­Ende liegen alle Jedi-Ritter erschlagen am Boden – Darth Mauls Training ist zu Ende, er ist bereit, für seinen Imperator in die Schlacht zu ziehen. »Yes, my master« sind die einzigen Worte, die ihm über die schwarz-roten Lippen kommen.

Im März 2016 ist es vollbracht: knapp 18 Minuten ist der Clip lang, den Shawn bei Youtube hochlädt. Auch wenn alle ausgepowert und übermüdet sind, so werden sie doch durch das Endergebnis belohnt – und von dem Feedback, das aus allen

Ecken der Welt zu ihnen kommt. Bei Youtube wurde der Clip über zehn Millionen Mal angeklickt, die beiden Making-of-Dokumentationen zusammen auch fast 900.000 Mal. Letztere zeigen eindrucksvoll, mit welchem Aufwand und mit was für einer Professionalität Shawn, Vi-Dan und alle anderen gearbeitet haben.

ZUKUNFTSMUSIK Der Erfolg des Films – mit dem Shawn übrigens seinen Bachelor-Abschluss an der FH bekam – blieb auch den Talent Scouts der großen Filmagenturen in Hollywood nicht verborgen. »Wir haben schon nach ein paar Tagen die ersten Mails aus den USA bekommen«, sagt Shawn. »Die ­waren sehr begeistert und wollten sich unbedingt treffen.« Zusammen mit Vi-Dan fliegt er für eineinhalb Wochen nach L.A., jeden Tag ­stehen ­Meetings auf dem Programm, bei denen sie einflussreiche Leute aus der Filmbranche ­kennenlernen. Konkrete Pläne zur Zusammenarbeit gibt es allerdings noch nicht. »Die Studios

suchen nach Gesamtprojekten, also nach talentierten Leuten mit Drehbüchern, deren Verfilmung Erfolg verspricht«, erklärt Shawn. »Unsere Story ist ›Star Wars‹ – da lässt sich kein neuer Film draus ­machen.« Shawn sieht trotzdem gelassen in die Zukunft, setzt sich nicht unter Druck. Er wird weiter Filme machen, denn das ist sein Leben. »Vielleicht einen Spielfilm fürs Kino in kleinem Rahmen und mit kleinem Budget als Bewährungsprobe.« Und wenn ihm irgendwann die passende Idee für ein Drehbuch kommt, weiß er jetzt, wo er sich melden kann. \ FÜR DEN UNWAHRSCHEINLICHEN FALL, DASS SHAWNS FAN-FILM UNBEKANNT SEIN SOLLTE: » http://bit.ly/1U5seWi

FOTO: CHRISTINA RINKENS

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ICH GEHE SEHR ­INTUITIV VOR. ZU VIEL KOPF VERSAUT DIE LEICHTIGKEIT

EIN BIER MIT … PAUL SOUS

ZUHAUSDAHEIM MIT AFFE

Gemeinsam mit seinem Alter Ego Käpten Nobbi lädt Paul Sous zu seiner zweiten ­Einzelausstellung ein. Wir trafen den Aachener »Sachenmacher« auf ein Bier in seinem Atelier.

INTERVIEW: CHRISTINA RINKENS

BIST DU KÜNSTLER ODER DESIGNER? WELCHE BEZEICHNUNG GEFÄLLT DIR BESSER? Am liebsten nenne ich mich »Sachenmacher«. Die Sachen, die ich mache, lassen sich nicht eindeutig einem bestimmten Bereich zuordnen. Immer ist sowohl Kunst als auch Design und Handwerk im Spiel.

WIESO WIRD MAN HEUTE NOCH KÜNSTLER? Komische Frage! Gegenfrage: Was wäre die Welt ohne die Kunst? Ich male und frickle seit ich denken kann. Und das soll am allerliebsten so bleiben.

ALSO WAR DAS SCHON IMMER DEIN PLAN? Im Alter von neun Jahren habe ich beim Malwettbewerb der Aachener

Bank den zweiten Platz gemacht und dafür ein blaues Sparschwein mit 50 Mark bekommen. Das fand ich grandios; mein Bild hatte also fremden Leuten gefallen. Ab diesem Zeitpunkt hörte ich gar nicht mehr auf zu malen. Schon damals ging es mir einfach nur gut, wenn ich meine Gedanken, Gefühle und Ideen aufs Papier bringen konnte.

Später dann, als es darum ging, mir über meine berufliche Zukunft Ge-

danken zu machen, war klar, dass es irgendwas im kreativen Bereich sein musste. Am liebsten hätte ich eine Ausbildung als Gestalter für visuelles Marketing gemacht. Das hat aber nicht geklappt.

DU HAST EINE AUSBILUNG ZUM SCHILDER- UND LICHTREKLAMETECHNIKER GEMACHT. Ja, bei einer Firma für Werbetechnik in Würselen. Vieles, was ich dort

FOTO: PRIVAT

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BEI UNS ZUHAUSE GAB ES ­IMMER BESEELTE DINGE, EGAL OB SELBST GEMACHT ODER VOM ­FLOHMARKT. MEINE MAMA HAT MIR DEN ­WERTVOLLEN BLICK AUF SCHEINBAR WERTLOSES ­GEZEIGT, VON MEINEM PAPA HABE ICH DAS ­TÜFTELN.

gelernt habe, fließt heute in meine Arbeiten ein. Zum Beispiel Logo­ design, Beschriftungen, Auftragungstechniken, Leuchtmittel und so weiter.

AN DER AKADEMIE FÜR HANDWERKSDESIGN DER HWK AACHEN IN HORBACH HAST DU AUSERDEM STUDIERT. WELCHE BEDEUTUNG HAT GUT ROSENBERG FÜR DICH? Allein die wunderschöne Landschaft dort, der alte Gutshof mit den Werkstätten, der Innenhof und der kleine Teich hinter dem ­Gebäude bilden eine sehr inspirierende Atmosphäre. Die Studenten kommen aus ganz unterschiedlichen gestaltenden Gewerken, zum ­Beispiel Schreiner, Tischler, Bootsbauer, Goldschmiede, Glasveredler, Schneider – viele kreative Leute mit vielen verrückten Ideen! Wir haben uns alle super verstanden, uns gegenseitig geholfen und inspiriert. Die Rosenberger Dozenten haben mich immer sehr unterstützt und individuell beraten. Das waren drei tolle Jahre!

JETZT IST DEINE EXAMENSARBEIT FERTIG. Ja, in meiner Examensarbeit mit dem Titel »Zuhausdaheim« vereinen sich Elemente aus der Lichtund Reklametechnik mit denen aus dem Handwerksdesign. Es handelt sich um eine Lichtbilderserie von ausgewählten Aachener Häusern.

WIE WÜRDEST DU DEINE KUNST BESCHREIBEN? Ich erzähle Geschichten und sorge damit für Unterhaltung.

»NICHT WEGSCHMEISEN, DA KANN MAN NOCH WAS MIT MACHEN!« – DAS IST DEIN MOTTO. Mich inspirieren alle möglichen Dinge mit »Herkunftsgeschichte«: alte Bretter mit Gebrauchsspuren, ausgediente Alltagsgegenstände, leere Milchtüten, gekaute Kaugummis. Eben alles, was ein Vorleben hat und mich im wahrsten Sinne des Wortes »anspricht«. Ich nehme sie mit in meine Werkstatt und habe meistens sofort eine Idee im Kopf, was ich damit machen will. Ich gehe dabei sehr intuitiv vor. Zu viel Kopf versaut die Leichtigkeit.

GIBT ES PERSONEN, DIE DICH INSPIRIEREN? Meine Schwester Teresa und ich sind in ­einer kreativen, künstlerischen Umgebung aufgewachsen.

Unsere ­Eltern sind Sammler und Frickler. Bei uns zuhause gab es immer beseelte Dinge, egal ob selbst gemacht oder vom Flohmarkt. Meine Mama hat mir den wertvollen Blick auf scheinbar Wertloses (Straßengold!) gezeigt, von meinem Papa habe ich das Tüfteln. Von beiden habe ich die Überzeugung, dass ­alles machbar ist. Inspirierend sind für mich nicht nur alle, mit denen ich mich über Kunst und künstlerische Ausdrucksweisen austauschen kann – wie zum Beispiel die Leute, mit denen ich auf Gut Rosenberg eine wertvolle und intensive Zeit verbracht habe – mich faszinieren auch unbekannte Menschen, die einen bestimmten Typus, eine Haltung verkörpern und eine ­besondere Stimmung ausdrücken.

Sie finden sich dann zum Beispiel in meinen Nobbis wieder.

WAS WILLST DU MIT DEINER KUNST ERREICHEN? Anfangs habe ich sie nur für mich gemacht. Seit dem Malwettbewerb weiß ich, dass das, was ich mache, anderen Leuten gefällt. Die ersten Gemeinschaftsausstellungen haben den Kreis der »Gefaller« vergrößert.

Bei meiner Einzelausstellung wurden es noch mal mehr. Anscheinend erfreuen sich also die Menschen an dem, was ich mache. Wie super – so geht es mir und ihnen gut. Das ist das, was ich erreichen will. Perfekt wäre es, von meiner Kunst leben zu können.

WER IST EIGENTLICH KÄPTEN NOBBI? DER AFFE ODER DU? Als Kind wollte ich immer einen ­Affen als Haustier haben. Ich habe meine Eltern damit verrückt gemacht, aber sie blieben hart und meinten, das ginge nicht. Stattdessen schenkten sie mir diverse ­Affen-Kuscheltiere und zur Kommunion einen dicken Bildband über Affen. Aber das reichte mir natürlich nicht. Ich begann, mir meinen »Freund« selbst zu erschaffen. Nobbi ist zu meinem Lebensbegleiter geworden und ja, er hat viel von

mir. Mal bin ich er, mal bin ich ich.

Wenn ich er bin, dann gucke ich mit einem vollkommen unbehelligten Blick in die Welt. Wenn ich ich bin, kommt der ganze Rest dazu.

WIRD DIR AACHEN NICHT ZU KLEIN? AB NACH BERLIN? Berlin? Super, um öfters mal hin zu fahren. Aber nicht, um dort zu ­leben.

Viel zu groß, viel zu viel los und viel zu viele Künstler! In Aachen sind meine Wurzeln. Und es ist mir sehr wichtig, meine Familie und Freunde in der Nähe zu wissen. Mir gefällt die Kulturszene. Man kennt sich, man trifft sich, man hilft sich, man ist gut vernetzt und stellt einiges auf die Beine. Von hier aus ­lassen sich wunderbar überregionale Kontakte knüpfen. Im vergangenen Jahr habe ich zum Beispiel für eine Firma in München ein ­Logodesign entwickelt und für eine Kölner Filmproduktion bei zwei ­Kinofilmen als Setdesigner gearbeitet. Aachen wird mir nicht zu klein. Ich fühle mich hier Zuhausdaheim! \ 9.-11.9.

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NEO-REPORTAGE

WOHNEN Zwei Häuser, zwei unterschiedliche Bauweisen, zwei ganz verschiedene Wohnsituationen. Wir wollen ­wissen, wie junge Aachener wohnen und leben.

Drum haben wir dieses Mal eine junge Familie in Rott besucht, die auf dem Land ihr Eigenheim gebaut hat, und eine Verbindung in unmittelbarer Innenstadtnähe, die wohl eines der imposantesten ­Häuser Aachens bewohnt.

WER WOHNT HIER?

Seit November 2015 wohnen in dem neugebauten Familienhaus in Rott, einem Ortsteil von ­Roetgen und damit nur 30 Autominuten von Aachen entfernt, Laura (28), Luis (26) und Baby Levi (4 Wochen). Außerdem Hund Nino.

WIE KAM ES DAZU? Laura kommt gebürtig aus Rott. Ihre Großeltern hatten auf dem Grundstück, auf dem heute das Haus steht, immer einen Nutzgarten. »Irgendwann haben wir sie gefragt, ob sie sich nicht vorstellen könnten, dass wir auf dem Grundstück bauen.« Lauras Großeltern hatten keine Einwände und somit musste nur noch die Finanzierung geklärt werden. Obwohl Luis zu dem Zeitpunkt gerade erst mit seiner Ausbildung zum Zimmermann begonnen hatte, konnten sie der Bank ­einen logischen Finanzierungsplan vorlegen. ­Außerdem war von vornherein klar, dass sie viel selber bauen würden. »Alle waren überrascht, –

auch wir selber – dass wir den Kredit bekommen haben. Deshalb raten wir allen: Einfach versuchen und ehrlich sein.« Dass der Bau in Eigenregie außerdem neben Vollzeitjobs funktionieren konnte, liegt auch daran, dass sie während der einjährigen Bauzeit ein Zimmer bei den Großeltern bewohnen konnten und keinen eigenen Haushalt führen mussten. Und somit ist Luis jetzt nicht nur mit seiner Ausbildung fertig, sondern hat als Gesellenstück gleich sein eigenes Haus gebaut.

WAS IST BESONDERS? Das Grundstück ist ziemlich klein, nur 240 Quadratmeter groß. Weil man bei der Bebauung zu jeder Grundstücksgrenze drei Meter Abstand einhalten muss, haben sich die Beiden gemeinsam mit ihrem Architekten genau an diesen Abstand gehalten. So ergibt sich die Form des Hauses ganz von selbst. Vorne hat das Haus also eine sechs Meter lange Front, hinten raus aber nur

FOTOS: CHRISTINA RINKENS

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noch drei Meter. Trotzdem wirken die 56 Quadratmeter im Erdgeschoss sehr luftig, besonders durch die vielen Fenster. Im ersten Obergeschoss gibt es noch einmal 56 Quadratmeter verteilt auf zwei Zimmer plus Badezimmer. Im Dachgeschoss (abzüglich der Schrägen) weitere 28 Quadratmeter Wohnraum. Viel Platz für zweieinhalb Personen also. Wenn weiterer Nachwuchs ins Haus steht, können Wände eingezogen und die Zimmeranzahl somit vergrößert werden. Dabei schließen die Beiden auch nicht aus, ein weiteres Haus zu bauen. »Wir würden einiges anders machen und wissen ja jetzt, wie es funktioniert.« Und dem Leben in ländlicher Gegend können sie auch nur Vorteile abgewinnen. »Wir sind trotzdem mindestens drei- bis viermal die Woche in Aachen.« Und ein Blick aus dem eigenen Haus ins Grüne hat eindeutig Vorteile. »Wenn ich aber ­irgendwann tagsüber in der Dorfkneipe sitze, weiß Laura schon, dass sie was unternehmen CR muss«, scherzt Luis. \

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Schlafen mit Aussicht – gerade wird noch zu dritt im Giebelzimmer geschlafen. Später könnte hier die Kinderetage entstehen.

Schaukeln mit Aussicht – hier sitzt Laura oft mit Baby Levi.

Die Fliesen für das Erdgeschoss haben die Beiden in mühsamer Kleinstarbeit einzeln sortiert und platziert.

»Der Bau war eine ziemliche Belastungs­probe«, meint Laura. Die ideale Vorbereitung also für das Familien­leben zu dritt.

FOTOS: MAX KELLER

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Das imposante Gebäude ist eine ehemalige ­Fabrikanten­villa.

WER WOHNT HIER?

Die Bewohner müssen grundsätzlich männliche Studenten sein. Ihr Status ändert sich vom Hausgast (sechs Monate) zum Fuxen, dem Mitglied auf Probe (weitere zwölf Monate Probezeit), bis hin zum ­Burschen (vollwertiges Verbindungsmitglied). Außerdem können (auch weibliche) Besucher im Gäste­schlafsaal für ­einige Tage übernachten und hin und wieder kommen auch AustauschstudentInnen als Zwischenmieter im Verbindungshaus des Vereins Deutscher Studenten (VDSt) unter.

WIE KAM ES DAZU? Die alte Villa in der Nizzaallee, damals als Fabrikantenvilla konzipiert, wechselte mehrfach den Besitzer. Bevor die 1920 gegründete Verbindung schließlich 1961 das Haus aufkaufte, wohnte eine alte Dame hier. Seit 1961 dient die Villa als Wohnheim für Verbindungsmitglieder und solche, die es werden möchten.

WAS IST BESONDERS?

Der Sitz des VDSt in Aachen weist eine hohe Anzahl an WG-Mitbewohnern auf. Immerhin 23 junge Männer kommen im damaligen Wohnbereich sowie den früheren Dienstbotenquartieren unter. Das Haus bietet unter anderem eine voll eingerichtete Bar, Tischkicker und Billardtisch. Außerdem zählen ein Partykeller mit angeschlossenem Kühlhaus, ein großzügiger Garten und eine Dachterrasse mit phänomenalem Ausblick zu den Besitztümern. Gerüchte besagen, es sei der höchste private Balkon Aachens. Ein besonderer Bonus: Die einzigen direkten Nachbarn wohnen ebenfalls in einem Verbindungshaus und sind somit feier­ feste Studenten. Beschwerden wegen nächtlicher Ruhestörung trüben insofern selten die Stimmung einer ausgelassenen Party MK am Lousberg. \

Heute wohnen hier 23 Verbindungsmitglieder.

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Der VDSt Aachen versteht sich als Lebensbund für Studenten.

Die Prinzipien des VVDSt, der Dachverband von über 40 Studentenverbindungen in Deutschland und Österreich, basieren auf Demokratie, Toleranz und Tradition. Der VDSt ist nichtschlagend und nicht farbentragend.

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FOTO: LUTZ BASS

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Der Aachener Musiker Moses ist ein beliebter Gast bei allerlei musikalischen Festen in Aachen.

Aber auch außerhalb der Stadtgrenzen sorgt er für Trubel – als ­Support für Luxuslärm oder ­unterwegs mit der Antilopen Gang zum Beispiel. » mosesmusik.de

WIESO BIST DU EIGENTLICH STUDIO ODER BÜHNE?

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EIGENEN? »MEINE LIEDER SIND WIE MEINE KINDER, JEDES HAT SEINE STÄRKEN UND KEINES SOLLTE HERVORGEHOBEN WERDEN.«

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NEO-THEMA

LAUFBAHN RUND UM ­AUSBILDUNG UND BERUF

»BEI EINEM PROJEKT MITGEARBEITET ZU HABEN, DAS MIT DEM RED DOT DESIGN AWARD PRÄMIERT WURDE, IST SCHON ETWAS BESONDERES«

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¡ HOLA AACHEN!

Wenn ein Unternehmen eine neue Website, ein neues Logo oder einen neue App braucht, ­kommen Leute wie Pere Albert Marín Peiró ins Spiel. Der 23-jährige Spanier macht derzeit eine Ausbildung zum Mediengestalter in einer Aachener Agentur.

E

VON LAURA KNECHTEL

s ist ein verregneter Sonntag. Pere wartet vor dem Domkeller und ist froh, dass es wieder ins Trockene geht. An das Aachener Wetter hat sich der Spanier, der aus Carlet bei Valencia stammt, noch immer nicht gewöhnen können. Nichtsdestotrotz gefalle ihm Deutschland, »weil es so schön grün ist«, seine Arbeit, die Leute und die Atmosphäre. In Valencia hat der 23-Jährige nach dem Abitur Produkt­ design an der Universitat Politècnica de València studiert, wo er den Aachener Austauschstudenten Gerrit kennen lernte. Pere wollte bereits während des Studiums ein Auslandsjahr machen, um mal rauszukommen. Da Produktdesigner, so ­Pere, vor allem in Skandinavien sehr gefragt sind, wollte er entweder nach Dänemark, Schweden oder Norwegen. In Spanien sieht es diesbezüglich eher mau aus, weiß Pere: »Es ist schwierig in dem Bereich einen Job zu kriegen. Vielleicht in den größeren Städten, wie Madrid oder Barcelona.« Aber er erfüllte die Bedingungen für ein Erasmus-­ Jahr nicht. Dann besuchte er Gerrit in Aachen und fand die Stadt so nice, dass er sich für Aachen als nächsten Wohnort entschied.

NEUANFANG IN AACHEN Und dort zog er letzten Endes mit der finanziellen Unterstützung seiner Eltern und der Hilfe von Gerrit in eine Vierer-WG ein und machte einen einjährigen Intensivsprachkurs. Nach diesem Jahr bewarb Pere sich auf einen Masterstudiengang in Produktdesign an der FH, wurde aber aufgrund der geringen Studienplätze nicht angenommen. Also suchte er nach Ausbildungsstellen und Praktika. »Mein Vater schickte mir eine Liste mit freien Stellen«, erzählt Pere. Auf der Liste stand auch die Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print bei den Interactive Pioneers, ­einer Aachener Agentur. »Ich habe mir die Web­ site von denen angeguckt und mich dann beworben.« Geklappt hat es. Dabei hatte sich Pere das Vorstellungsgespräch weitaus schwieriger vorgestellt: »Ich hatte gedacht, ich müsste viel sprechen, sie würden mir Fragen stellen, die ich beantworten muss. Aber sie haben die Firma vorgestellt, erklärt, was sie machen und was sie sich vorstellen.« Obwohl Pere noch Sprachprobleme hatte, konnte er bei dem Vorstellungsgespräch, bei dem es viel um Design ging, überzeugen.

Seit vergangenem Oktober geht er einmal die Woche zur Berufssschule in Aachen und viermal die Woche im Drehturm Belvedere, dem Standort der Interactive Pioneers, arbeiten. Anfangs ­haben er und seine Kollegen viel Englisch gesprochen, weil es mitunter Fachwörter gab, die Pere nicht einordnen konnte. Sein Büroalltag gestaltet sich wie folgt: erst E-Mails checken, dann Projekte bearbeiten – mitunter auch komplett alleine.

Manchmal komme es vor, dass er nur für Kleinigkeiten zuständig sei, wie Icons – das sind kleine Symbolbilder für Softwares oder Dateien – für Websites entwerfen oder Bilder bearbeiten. In seinen drei Jahren Lehrzeit muss Pere immer wieder drei Phasen durchlaufen. Eine davon nennt sich »Konzeption«: »Dann baue ich grob eine Website«, erklärt der Schwarzhaarige. Er muss also ein Konzept für eine Homepage entwerfen und dieses sozusagen als Skizze umsetzen. In der Phase »Kreation« entsteht aus der Skizze dann meist mit Hilfe seines Ausbilders das fertige Produkt, also die Website mit Aufbau, Bildern, Texten usw. Die letzte Phase – »Quality Assurance« – beinhaltet das Überprüfen einer fertigen Website oder eines fertigen Projektes.

NEUES KREIEREN InDesign, Illustrator und Photoshop sind Programme, mit denen Pere täglich arbeitet. Es gibt trotz seines Studiums in Produktdesign – InDesign und Illustrator brauchte er da auch schon – immer wieder Neues für ihn zu lernen.

Zum Beispiel kannte er sich vorher gar nicht mit Photoshop oder dem Druck aus. »Immer wenn man etwas Neues kreiert und es dann sehen kann, ist das cool«, freut sich der 23-Jährige und

man merkt, dass er wirklich Spaß an seinem Job hat. So war das auch, als er an der Gestaltung der Website des Aachener Doms mitwirken durfte. Er war für Kleinigkeiten verantwortlich, zum Beispiel musste er eine Karte vom Dom vorbereiten. Das Projekt wurde dieses Jahr mit dem Red Dot Design Award prämiert. »Da mitgearbeitet zu haben, ist schon etwas Besonderes«, sagt Pere.

Nach Schweden oder in andere nordische Länder zieht es den 23-Jährigen mittlerweile gar nicht mehr – in Aachen habe er erstmals erlebt, was Winter eigentlich bedeute. Und das habe ihm die Laune auf kältere Regionen entgültig vermiest, scherzt er. Nicht nur die Sonne vermisst Pere ab und zu: auch das spanische Essen, wie das Traditionsgericht Paella, das jeden Sonntag gekocht werde, und natürlich seine Freunde. Dabei hat sich Pere in Aachen sehr gut eingelebt.

Mit seinen Mitbewohnern geht er zum Beispiel regelmäßig bouldern, klettern oder skaten. Die Leidenschaft fürs Snowboarden teilen sie ebenfalls. Peres Eltern kommen häufiger nach Aachen.

In den vergangenen zwei Jahren waren sie schon fünf Mal in seiner Wahlheimat, erzählt der 23-Jährige, und auch er meint: »Wenn ich kann, fliege ich nach Hause.« Mitte August war er das letzte Mal in Carlet, anschließend haben ihn seine Eltern für eine Woche in Aachen besucht.

Obwohl Pere vieles an Deutschland gefällt – Bier, Brot, Karneval – will er in jedem Fall wieder nach Spanien zurück. Schließlich habe er dank seiner Ausbildung zum Mediengestalter auch größere Jobchancen in seiner Heimat. »Es gibt in Spanien nicht so viel Industrie, wie in Deutschland. Aber jeder braucht eine Website oder ein Logo«, meint der 23-Jährige. \

AUSBILDUNG ZUM MEDIENGESTALTER DIGITAL UND PRINT VORAUSSETZUNGEN SCHULABSCHLUSS (ABITUR IST NICHT ­ZWINGEND NOTWENDIG) KÜNSTLERISCHES GESCHICK KREATIVITÄT INTERESSE AN MEDIEN- UND COMPUTER­ARBEIT, GESTALTERISCHER TÄTIGKEIT INHALTE DER AUSBILDUNG NEBEN WEBDESIGN, BILDBEARBEITUNG, ­T YPOGRAFIE VOR ALLEM DIE GESTALTUNG VON DIGITALEN UND GEDRUCKTEN INFORMATIONS-

MITTELN. VON DER KONZEPTENTWICKLUNG ÜBER DIE KUNDENBERATUNG BIS HIN ZUR ­PRODUKTERSTELLUNG. FACHRICHTUNGEN DIE AUSZUBILDENDEN KÖNNEN SICH ENTWEDER AUF BERATUNG UND PLANUNG, KONZEPTION UND VISUALISIERUNG ODER GESTALTUNG UND TECHNIK SPEZIALISIEREN. DAUER DER AUSBILDUNG 3 JAHRE

FOTOS: NATUCATE

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WILDERNIS

Schutz von Wüstenelefanten in Namibia oder die Erforschung von Walhaien im Indischen O ­ zean.

Die Aachener Agentur NATUCATE vermittelt weltweit Erlebnisse in allen Bereichen des Naturund Artenschutzes. ­Praktika, Freiwilligenarbeit und Wilderness Experiences. Seit einiger Zeit auch die immer b ­ eliebteren Sabbaticals.

VON CHRISTINA RINKENS

A

m Ende der Jakobstraße, in unmittelbarer Nähe der Schanz, wird man in den ­Räumen von NATUCATE von Bürohund Paco begrüßt; eine verirrte Raupe wird von Firmengründer Daniel Kaul in die Natur gerettet. Ja, bei ­NATUCATE wird das Nature im Firmennamen groß geschrieben.

Doch wer hier jetzt mit Hippie- und Öko-Getue rechnet, liegt falsch.

Hier werden mit fundiertem Wissen Freiwillige an ausschließlich geprüfte und für gut befundene Naturund Artenschutzprojekte vermittelt. Dass es hierbei nicht um Erlebnistourismus geht, verspricht der zweite Teil des Firmennamens:

Educate. Lehrreiche Naturerlebnisse also.

KARRIERE-BREAK I Daniel Kaul hat NATUCATE 2013 gegründet. Nach dem Geografie-Studium an der RWTH hat er bis zur Gründung seiner Firma in der Software-­Industrie gearbeitet. »Ich dachte mir, das kann und darf es jetzt nicht für die nächsten 35 Jahre gewesen sein.« Selbst viel gereist und als Frei­w illiger gearbeitet, entschloss er sich also mit 32 Jahren seine persönliche Vorliebe zum Beruf zu machen und andere bei ihren Reisen zu unterstützen.

Und das ist das Hauptaugenmerk von ­NATUCATE: Die Unter-

stützung beim Schritt für kürzere oder längere Zeit ins Ausland zu gehen und dort im ­Arten- oder Naturschutz tätig zu werden. Auf jedem Kontinent hat die Firma ­Projekte: Volunteer im Artenschutz auf den Seychellen, Mitarbeit im Mustang Rescue Programm in Florida, Straßenhundprojekte in Thailand oder eine Rangerausbildung in Südafrika, mit der man später als Ranger im südlichen Afrika ­arbeiten kann.

Das achtköpfige Team von NATUCATE legt viel Wert auf die Auswahl der Projekte. ­Solche, deren Seriosität aufgrund der undurchsichtigen Faktenlage anzuzweifeln ist, werden nicht ins Programm aufgenommen. Denn in vermeintlich sinnvollen Projekten – wie etwa

Hilfsprojekte mit Kindern oder Wildtieraufzucht-Projekte – werden freiwillige Helfer oftmals zur Ausbeutung von Mensch und Tier ausgenutzt.

PROJEKTARBEIT Das Projekt und der Kunde müssen zusammenpassen und beide Seiten müssen wissen, worauf sie sich einlassen. Ein Austausch, von dem beide Seiten profitieren und lernen können. »Die meisten unserer Kunden gehen das erste Mal abseits gängiger Tourismusangebote ins Ausland.« Da sind sie froh über Hilfestellungen und den deutschen Support von NATUCATE. Flüge organisieren, Beratungen zu Visum,

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Bei NATUCATE wird viel Wert auf sinnvollen Tierschutz und die richtige Erwartungshaltung gelegt. »Wer Tiersichtungen garantiert bekommen möchte, der geht besser in den Zoo.«

­ icherheit und Finanzierung. Oder S auch, ob die körperliche Fitness für das Projekt ausreicht. Nach der ausführlichen Bewerbung läuft die Beratung meist über Skype oder ­E-Mail, denn nicht alle Kunden kommen aus Aachen selber. Europaweit, sogar interkontinental, vermittelt NATUCATE Auslandsaufenthalte.

Ab 18 Jahren bis Ende offen darf sich jeder ­bewerben. Die durch die Zeit in der Ferne entstehenden Kosten werden von den Teilnehmern getragen. Studenten können bei Auslandspraktika ­Förderungen beantragen, ansonsten muss die komplette Finanzierung selbst übernommen werden. Aber dann inklusive der intensiven ­Betreuung des NATUCATE-Teams. »Und der

Lohn ist, dass man etwas Sinnvolles in einer ­Region macht, in die man sonst nicht gekommen wäre.«

KARRIERE-BREAK II Seit einiger Zeit bietet NATUCATE auch die Organisation von Sabbaticals, also einer temporären Auszeit vom Berufsleben, an. »Der Trend und die Nachfrage ist bemerkenswert.« Immer mehr Personen entscheiden sich mit Mitte 30, so wie vor drei Jahren auch Daniel, dass es das nicht gewesen sein kann. Dass der Job und das gewohnte Leben sie nicht bis zum ­Lebensende erfüllen ­können. »Eine unserer Paradekundinnen hat gerade ­ihre hohe Anstellung mit gutem Einkommen ­gekündigt,

um für ein Jahr eine Ranger-Ausbildung zu machen.« Durch einen zweiwöchigen Aufenthalt mit NATUCATE in Botswana habe sie das ­Fieber gepackt. NATUCATE steht ihr bei der Planung des Sabbaticals stets zur Seite. Denn ­eine solche radikale Auszeit ist natürlich mit sehr viel Aufwand verbunden. Kündige ich meine Wohnung oder vermiete ich sie unter? Verkaufe ich Auto und Besitz? Wie sieht es mit der Alters-

vorsorge aus? Und kündige ich meinen Job? »Das ­alles sind Fragen, bei denen wir helfen.« NATUCATE will auch zukünftig Leute sinnvoll ins Ausland bringen.

Derzeit stehen die Erschließung von Projekten in Kanada an und Kooperationen mit Universitäten, um ­externe Bildungsangebote für das Erlangen von Credits zu ermöglichen. Aber erstmal das vorrangigste Ziel: Ein zweiter Bürohund. \

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International unterwegs: Yisi Tu aus China arbeitet bei Ferchau mit einem 18-köpfigen Team aus insgesamt elf verschiedenen Ländern

WELTENBUMMLER

NEO-Autor Max Keller hat sich für uns mit dem Thema Laufbahn im Ausland beschäftigt. Nur andersherum: Yisi Tu ist in China auf die Welt gekommen und hat dort auch teilweise studiert.

Jetzt wohnt er in Aachen und arbeitet beim Engineering- und IT-Dienstleister Ferchau.

HERR TU, WO KOMMEN SIE HER? Ich komme aus Xiangtan, einer kleinen Millionenstadt (2,81 Mio.) in der Hunan Provinz in China.

UND WIE SIND SIE HIER IN AACHEN GELANDET? Das ist eine längere Geschichte.

Meinen Bachelor habe ich in Nanjing gemacht, an der Uni für ­ Wissenschaft und Technik. Dort habe ich Elektroingenieurwesen studiert. Danach wurde ich für ein Doppel-Masterprogramm im Bereich Automation angenommen.

Ich studierte zwei Jahre an der technischen Universität in Duai (nahe Lille) in Frankreich und ein weiteres Jahr in ­Nanjing.

DAS KLINGT SPANNEND, SPRECHEN SIE DENN AUCH FRANZÖSISCH? Ich spreche ein bisschen Französisch, weil das Programm in Duai komplett auf Französisch gehalten wurde. Es war eine spannende Zeit, aber es wird noch besser. Durch einen Zufall lernte ich an meiner Universität in Nanjing eine Professorin

der IFP School in Paris kennen. Sie brachte mich auf die Idee, mich dort zu bewerben. Und so kam es, dass ich noch einen weiteren, einjährigen Master im Bereich Automobil auf meinen Doppel-Master draufsetzte. Ein Pflichtpraktikum dieses Masters absolvierte ich dann bei Ferchau in Aachen. Und so kam ich hierher.

DAS IST EIN UNGEWÖHNLICHER WEG. NUN SIND SIE SCHON EIN HALBES JAHR BEI FERCHAU. STIMMT, WAS MAN SAGT? IST ALLER ANFANG SCHWER? Als es um den festen Arbeitsvertrag und die Arbeitserlaubnis ging, war es leider schon ein immenser Aufwand mit viel Hin und Her. Die Behörden schienen ein wenig überfordert und überfragt. Das lag vor allem daran, dass ich meinen Abschluss an einer französischen Uni gemacht habe, aber in Deutschland arbeiten wollte.

Somit musste ich dann mehrfach zwischen Aachen und der Botschaft in Paris pendeln, um die Probleme aus dem Weg zu räumen.

DAS HÖRT SICH NICHT BESONDERS SPASIG AN. ABER JETZT HABEN SIE DIE ARBEITSERLAUBNIS UND ARBEITEN IN EINEM INTERNATIONALEN TEAM. Genau so ist es. In meinem Team sind insgesamt 18 Leute aus elf verschiedenen Ländern beschäftigt.

Wir beschäftigen uns mit der Weiterentwicklung von Motorsteuerungen bei einem großen Autobauer. Die Arbeitssprache ist Englisch.

WOW, ELF LÄNDER! HIER SIND INTERKULTURELLE MISSVERSTÄNDNISSE DOCH SICHER VORPROGRAMMIERT, ODER? Hier und da kann es schon zu Missverständnissen kommen, aber wir alle haben schon viele Erfahrungen im Ausland und mit anderen Kulturen gemacht, sodass wir aufeinander Rücksicht nehmen können. Das klappt super!

FERCHAU IST SEIT DER GRÜNDUNG 1966 SEHR GEWACHSEN, MIT ÜBER 90 STANDORTEN BREIT AUFGESTELLT. DIE ÜBERGEORDNETE ABLE

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Mich reizt es auch, die Arbeitsweise an anderen Standorten zu erleben.

Denn überall bedeutet auch Internationalität etwas Anderes. In der Euregio können schon in wenigen Minuten Grenzen überschritten und andere Länder erlebt werden, sodass auch Mitarbeiter wie mein Kollege Bart Reijnen nach Aachen pendeln. Kein Wunder also, dass Ferchau in den Niederlanden und in Belgien Fuß fasst. Fürs Erste möchte ich aber hier einfach meinen Job machen und dieses Projekt erfolgreich ins Ziel bringen. \

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myWürstchen-Gründer Dr. Philipp Wolters auf dem Feierabendmarkt am Alten Schlachthof

WÜRSTCHENHELD

Beim Alleenfest im Frankenberger Viertel ist die kleine Ape – ein italienisches, dreirädriges Rollermobil – von myWürstchen genau so zu finden wie beim Abendmarkt am Alten Schlachthof. Würziger Grillgeruch liegt in der Luft, wenn Philipp Wolters seine frischen Metzgerwürstchen auf den heißen Rost legt: Frankenberger, Brander, Südviertel, Burtscheider und Merguez – allesamt handwerklich mit Zutaten aus der Region produziert.

VON BELINDA PETRI

S

o weit, so gut, aber was ist das Besondere an den myWürstchen?

Das Start-Up verbindet die Tradition des Fleischerhandwerks mit innovativen Würstchenrezepten und modernen Vetriebswegen. Firmengründer Philipp Wolters promovierte an der RWTH Aachen im Bereich Technikkommunikation und Informatik, bevor er sich für die Gründung von myWürstchen entschied. Aus seiner Kindheit in Kanada kannte er Würstchen mit besonderem Geschmack, die er als Erwachsener in Deutschland, dem »Würstel-Land« schlechthin, vermisste.

Er experimentierte zunächst alleine und fand schliesslich mit der Familie Lennartz eine aufgeschlossene Metzgerfamilie, die – in dritter Generation fest im Frankenberger Viertel verwurzelt – jetzt wöchentlich die Würstchen für myWürstchen produziert, unter anderem mit Schweinefleisch aus den Ardennen. Der Kunde bekommt die von Meisterhand produzierten Würste direkt nach Hause

geliefert oder an der Theke des Familienbetriebs ausgehändigt.

Die Südviertelwurst punktet mit Bärlauch und Senf, die Merguez mit 100 Prozent Rindfleisch und Chili, beim Brander trifft Schärfe auf Knoblauch, Kräuter und Rotwein, der Burtscheider Wurst verleiht Zitrone einen frischen Geschmack und beim Frankenberger kommt Honig von den Dächern direkt aus dem Viertel zum Einsatz, um den besonderen Geschmack zu erzeugen. »Kreative Wurst« fasst Philipp Wolters sein Konzept schmunzelnd zusammen: Mit der Idee, ein Netzwerk für Würstchenliebhaber zu schaffen, ging der Jungunternehmer Anfang 2016 in den Gründerwettbewerb, wo es wertvolle Tipps und Kontakte für den weiteren Ausbau der Geschäftsidee gab. »Der Einzelhandel muss ja noch in die Digitalisierung hineinwachsen«, sagt Wolters, viele Metzgerbetriebe haben noch nicht einmal eine eigene Website.

Auch myWürstchen nimmt am ­digitalHUB Aachen teil, als Kommu-

nikationswissenschaftler sieht sich Dr. Wolters als Vermittler zwischen Handwerk und IT-Branche. Einfach online vorbestellen und dann in den teilnehmenden Metzgereien die frisch produzierte Wurst für das Grillen am Wochenende abholen – der Ausbau des Netzwerks ist ebenso in Arbeit wie die Wurstproduktion selbst. Je mehr Metzger mitmachen, desto größer das Netzwerk.

Zum Bekanntwerden ist der »Streetfood-Truck« von myWürstchen natürlich bestens geeignet: Philipp Wolters tourt mit dem mo-

bilen Grill in der Ape durch die Region, man kann das schicke Gefährt auch für Feiern mieten.

Ein promovierter Naturwissenschaftler am Grill – ist das die typische Karriere? Philipp Wolters lacht, myWürstchen vereint das theoretische Wissen seines Fachs mit den praktischen Anforderungen des Marktes: »Der Entwicklungsprozess beim Gründen ist unglaublich spannend – und lecker dazu!« \

» mywuerstchen.de

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Vaals, ein Katzensprung von Aachen!

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FOTO: STREETSCOOTER

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GELBE FLITZER

Mit dem StreetScooter Briefe austeilen: Ab 2017 will die Deutsche Post 10.000 neue Elektro-Autos pro Jahr bauen lassen. Bei der eigenen ­Tochterfirma Street­Scooter, ­entstanden aus einem Aachener Start-Up.

B

ei der Vorführung des ­tausendsten StreetScooter in Aachen wurde im August das neue Großprojekt der Deutschen Post bekannt gegeben: Der gesamte Fuhrpark des großen Postauslieferers mit momentan 70.000 Fahrzeugen soll in den kommenden Jahren auf Elektro-Autos umgestellt werden.

Die leise, schnelle und umweltfreundliche Alternative zu den bisherigen Post-Autos ist für kurze Strecken mit vielen Stop&Gos geeignet. Eine Batterieladung reicht für knapp 80 Kilometer. Mit einer

Geschwindigkeit von 80 km/h sind die StreetScooter außerdem ideal für die Innenstadt.

Entwickelt wurden die neuen Post-Transporter von dem Start-Up StreetScooter GmbH aus Aachen.

Gemeinsam mit Instituten der RWTH Aachen entwickelten die Firmengründer Achim Kampker und Günther Schuh in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post die schicken Flitzer. 2014 wurde das Unternehmen dann von der Deutschen Post übernommen.

Nun ist eine Massenproduktion geplant: Ab 2017 sollen jährlich

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10.000 Exemplare der Elektro-Autos gebaut werden. Ende des Jahres soll es schon 2.000 der schnittigen Flitzer geben.

Geplant ist, dass diese immer weiter ausgebaut und den Vorgaben der Post angepasst werden: Sitzheizung, guter Ausstieg, hohe Ablagen zum besseren Beladen und mehr Ladefläche sollen die Arbeit der Postboten einfacher machen.

Außerdem soll die nächste Generation der StreetScooter teilweise selbstfahrend sein: Während der Zusteller von Haus zu Haus Post und Pakete ausliefert, fährt das

Elektro-Auto im Schritttempo nebenher. Eine spezielle Vorrichtung warnt dabei vor möglichen Hindernissen.

Die StreetScooter wurden mit dem ersten Preis bei der »Klima-Expo NRW« ausgezeichnet und sind ein Beispiel für den Klimaschutz.

Ob die tollen Elektro-Fahrzeuge auch an andere Firmen verkauft werden, ist bis jetzt noch unklar – SL wir dürfen gespannt sein. \

» streetscooter.eu

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Das intelligente Zuhause zum Selbermachen: Produkte der Home-Control-Reihe von devolo.

IDEEN FÜR DIE DIGITALE WELT

Die devolo AG ist Powerline-Weltmarktführer.

Die Expansion in neue Geschäftsfelder eröffnet ­Unternehmen und Mitarbeitern neue Chancen.

V

or knapp 15 Jahren hießen Start-Ups noch nicht StartUps, Digitalisierung war noch nicht in aller Munde. Da glaubten wenige, es sei eine gute Idee, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das Internetsignale über die heimische Stromleitung überträgt. Ein kleines Team aus Aachen dachte aber anders. Es gründete die devolo AG. Rund eineinhalb Jahrzehnte und 31 Millionen ausgelieferte Steckdosenadapter später hat sich gezeigt, dass die Idee ziemlich gut war. devolo zählt heute 290 ­Mitarbeiter und ist im Bereich ­Powerline Weltmarktführer.

DIE GROSSEN THEMEN IM BLICK Mittlerweile sind die Aachener auf vielen Technologiefeldern zu ­Hause, bieten neben PowerlineProdukten auch Wifi-Lösungen und Hardware für Energieversorger an.

Das Unternehmen beschäftigt sich mit großen Themen wie Smart Home, Industrie 4.0 oder Smart Grid. Denn sie alle haben eins gemeinsam: Überall wird Vernetzung gebraucht, nirgendwo werden ­ohne stabile Datenverbindungen aus Trendbegriffen reale Lösungen.

Die derzeit viel zitierte Digitalisierung bietet damit große Chancen. Für das Unternehmen und die Mitarbeiter: Die Chance, endgültig vom Hidden zum Visible Champion

zu werden, zur Marke mit Strahlkraft bei Endkunden und Profis.

Und die Chance, persönlich neue Perspektiven zu eröffnen. »Wir brauchen Mitarbeiter mit Pioniergeist, die Dinge ausprobieren, und testen«, sagt Heiko Harbers, Vorstand der devolo AG. »Innovationskultur ist ein großes Wort. Jedes Unternehmen muss es selbst definieren. Für uns bedeutet es im Wesentlichen miteinander zu kommunizieren und auch einmal konstruktiv zu widersprechen.«

THINKING GLOCAL: ­INTERNATIONALE KOLLEGEN, INTERNATIONALE PRÄSENZ Austauschen können sich Mitarbeiter dabei auch abseits von Meetings: Mittags gemeinsam laufen zu gehen, ist bei devolo enorm ­beliebt, Umkleiden und Duschen stehen bereit. Überraschend ist für manche auch die Internationalität des Unternehmens. In Aachen ­arbeiten u. a. Kollegen aus Kolumbien, Italien, Indien und Polen, ­Englisch ist im Alltag selbstverständlich. devolo ist »glocal«: In Haaren entsteht derzeit ein neues Firmengebäude. Zugleich bestehen zehn eigene Auslandsniederlassungen. Es sollen noch mehr werden. »Wir hatten 2002 die richtige Idee, und wir haben 2016 immer noch viele«, sagt Heiko Harbers. \ ADV.

FERCHAU

TOP IST

ARBEITGEBER

HERR BEITIN, SPÜREN SIE SO ETWAS WIE LAMPENFIEBER? Total! Es ist immer besonders aufregend, in einem noch etwas ungewohnten Rahmen eine Ausstellung zu organisieren. Aber ich freue mich sehr auf die Herausforderung.

WAS KANN AACHEN VON DER »ÄRA BEITIN« ERWARTEN? Nun ja, es wird politischer werden im Ludwig Forum. Ich meine, dass ein weitgehend öffentlich finanziertes Museum Stellung beziehen sollte in dieser zunehmend komplexer werdenden Welt, die ja viele Menschen verunsichert. Es soll auch weiterhin »schöne« Ausstellungen geben, in die man gerne geht, in der aber ein hoher Grad an Erkenntnis und auch Wissen über die Welt vermittelt werden soll. Die Kunst der Gegenwart ist dazu hervorragend in der Lage.

WELCHE ROLLE SPIELT FÜR SIE DABEI JUNGES PUBLIKUM? Eine große! Es wird beispielsweise im Frühjahr eine Ausstellung mit Computer-Kunst geben, in der künstlerische Computerspiele präsentiert werden. Im zweiten Obergeschoss zeige ich ab Januar Produkte der Designmetropole Aachen. Dazu kommt ja noch das unglaublich weitreichende und wirklich hervorragend aufgestellte Programm unserer Museumsvermittlung. Ich meine, das sind alles gute Gründe auch für junge Leute, ins Ludwig Forum zu kommen. \ DAS KOMPLETTE INTERVIEW AUF » klenkes-neo.de

FOTO: WERNER BLASER

ZUSAMMENGEWORFENE VISIONEN IM VIRTUELLEN RAUM

Mehr als nur Entwurfsskizzen eines großen Architekten: Das Ludwig Forum zeigt ab Ende O ­ ktober die Collagen von Ludwig Mies van der Rohe als äußerst eigenständige ­Kunstobjekte.

E

in mächtiger Steinsockel ragt vom Felsen in Richtung Rhein.

Auf seinem Buckel führt ein von Riesenpfeilern gesäumter Freigang zum Inneren eines steinernen Halbkreises, in dem ein Denkmal steht. Ludwig und sein älterer ­Bruder Ewald Mies van der Rohe waren sich einig: »So soll es aussehen, das Bismarck-­NationalDenkmal in Bingerbrück.« Als Collage reichten die beiden ihren Beitrag zum Wettbewerb um die Gestaltung des Jahrhundert-Monuments ein. Und wählten somit eine Technik zur Darstellung ihres Entwurfs, die in jenen Tagen zu Beginn des 20. Jahrhunderts massiv an Bedeutung gewann. ­Später sollte der jüngere der beiden Brüder zu einem der bedeutendsten Architekten eben jenes Jahrhunderts heranreifen. Und während seiner gesamten Schaffenszeit blieb ­Ludwig der Collage als Medium treu, um seine Ideen und Visionen vom Neuen Bauen bildlich fassbar zu machen.

Seinen 130. Geburtstag hätte der gebürtige Aachener im vergangenen Frühjahr gefeiert. Passenderweise beschäftigt sich im Jubiläumsjahr erstmals eine Ausstellung mit seinen Collagen. Sogar doppelt passend, findet diese Ausstellung doch ausgerechnet in seiner ­Heimatstadt statt. Genauer: im Ludwig Forum für Internationale

FOTO: 2016 THE MUSEUM OF MODERN ART, NEW YORK/SCALA FLORENCE

Seit dem Frühjahr ist Andreas Beitin Direktor des Ludwig Forum. Vor seiner ersten ­Ausstellung sprach er mit NEO-Autor ­Christoph Löhr.

FOTO: 2016 THE MUSEUM OF MODERN ART, NEW YORK/SCALA FLORENCE

»ES WIRD ­POLITISCHER WERDEN.«

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FOTO: FELIX GRÜNSCHLOSS

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Kunst. Chronologisch folgen die gezeigten Exponate dem Schaffen Mies van der Rohes, spannen dabei einen Bogen von eben jenem ­Bismarck-Denkmal-Entwurf aus dem Jahr 1910 über seine Zeit in den USA ab 1938 bis in die Spätphase seiner Tätigkeit in den 1960er Jahren. Und apropos USA: Von dort stammen die gezeigten Collagen.

Das Museum of Modern Art ­(MoMA) in Manhattan beteiligt sich als Leihgeber an der Ausrichtung dieser Ausstellung. Dementsprechend auch deren Titel: »Mies van der Rohe. Die Collagen aus dem MoMA«.

Auf faszinierende Art machen die gezeigten Collagen und Fotomontagen die Gestaltungsprinzipien des Architektur-Avantgardisten nachvollziehbar. In jeder Collage verwendete er etwa Werke befreundeter oder bewunderter Künstler, was die Montagen zu weit mehr macht als Begleiterscheinungen eines Entwurfsprozesses. Mies van der Rohes

Collagen haben das Zeug zum ­eigenständigen Kunst­objekt.

Und so bricht die Ausstellung auch immer wieder aus ihrer chronologischen Anordnung aus, um Querverweise aufzuzeigen, um Parallelen zu ziehen oder Konversationen zwischen einzelnen Werken zu ermöglichen. Insgesamt spannt sie ein weites künstlerisches Feld auf, in dessen Mittelpunkt der berühmteste Aachener Architekt und seine Collagen stehen. Den Wettbewerb um das Bismarck-Denkmal haben Ludwig und Ewald im Übrigen nicht gewonnen. Aber auch nicht verloren. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wurde ein Sieger niemals gekürt und das Monument CHRISTOPH LÖHR nie gebaut. \ 28.10.2016-12.2.2017 »MIES VAN DER ROHE. DIE COLLAGEN AUS DEM MOMA« LUDWIG FORUM FÜR ­INTERNATIONALE KUNST » ludwigforum.de

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TON, TANZ, TRUBEL

S

o sind für den ersten Festivaltag bereits die Chiemgauer HipHopper TAktAttACKERS, die einen Mix aus Rap, Reggae und ElektroSpielereien liefern, bestätigt – ebenso wie die Schlicktown Crew aus Wilhelmshaven. Letztere bringt mit neun Musikern, Bläsern und ihren Funk-Beats eine Menge Energie auf und vor die Bühne. Zur späten Stunde werden DJs den Tanzwütigen im Musikbunker einheizen. Absolutes Highlight auf der Aftershowparty am Samstagabend: Princess Nokia, ein Pop-DJ-Duo aus der New Yorker Bronx.

Mit Un âne gonflable und Say Yes Dog sind gleich zwei Berliner Bands am Festivalsonntag am Start. Die beiden Musikgruppen sind von der Multi-Kulti-Metropole geprägt und bringen diese Vielfalt mit nach Aachen. Weitere musikalische Highlights am 2. Oktober sind die SkaReggae Band Scruffyheads und

FOTO: SUSANNE WALTERE

Es ist soweit! Am ersten Oktoberwochenende findet in Aachen wieder das ­Südstraßenfestival mit viel Ton, Tanz und Trubel statt. Auf dem Programm stehen Musiker aus verschiedensten Regionen und Ländern sowie den unterschiedlichsten Stilrichtungen.

Coffee Or Not aus Brüssel. Geheimtipp für Soul- und Jazzfans: das Selda Bayram Quartett.

Zur Erweiterung des kulturellen Horizontes gehört nicht nur gute Musik. Die Veranstalter bringen auch Kunstausstellungen und kulinarische Köstlichkeiten in die Süd-

straße. Einen Kinderflohmarkt soll’s RM auch geben. \ 1. + 2.10.

SÜDSTRASSENFESTIVAL SÜDSTRASSE UND PARK ­REUMONTSTRASSE, AACHENER » deinhoteleuropa.de

FESTIVAL AUF BELGISCH Z

wischen dem 23. und dem 25.

September kann man im Alten Schlachthof die Seele baumeln lassen. Zum Beispiel in der Chill Out Zone. Oder die Zügel werden etwas kräftiger angezogen und man feiert in einer der drei Locations. Verschiedene Live-Musik und diverse DJs können bei Lust und Laune jedes Tanzbein zum Schwingen bringen.

Die Musikrichtungen gehen dabei über elektronische Tanzmusik über Freejazz-Elektronik bis hin zur Klavierromantik. So wird Freitag die große Halle unter anderem von Ben UFO beschallt, während man samstags auf das erste Wax TreatmentShowcase außerhalb Berlins im

Garten des Alten Schlachthofs ­gespannt sein darf.

Und wer keine Lust auf Musik hat – warum auch immer – kann ja eine der Lesungen besuchen. Dabei ist dieses Festival das erste von meakusma organisierte und verspricht dennoch ein Highlight zu werden.

Die Eintrittspreise wurden niedrig gehalten und für diejenigen, die gerne in der Nähe des Festivals übernachten würden, gibt es Platz zum Campen und die Hostels bieJK ten annehmbare Preise an. \ 23.-25.9.

MEAKUSMA FESTIVAL ALTER SCHLACHTHOF, EUPEN » meakusma.org

FOTO: VERANSTALTER

Beim meakusma-Festival werden in Eupen innerhalb von drei Tagen über 40 ­Konzerte, Performances, Lesungen und Installationen präsentiert.

Der britische DJ Ben UFO legt freitags im Alten Schlachthof in Eupen beim meakusmaFestival auf.

FOTO: VERANSTALTER

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KONZERTE, PARTYS UND VERANSTALTUNGEN IN AACHEN

FR 9.9. – SO 1.1-9. Am Wochen-

ende gibt es eine besondere Ausstellung zu sehen. Käpten Nobbi: Lost and Found – then crowned zeigt, wie weggeworfenen Sachen wieder Leben eingehaucht werden kann. (Mehr auf Seite 10) DO 15.9. In der Raststätte wird improvisiert. Die Performance Hond cut the mouth von Robert ­Sukrow verspricht eine absurd psychedelische Klangcollage zu werden und das letzte Comeback vor dem großen Durchbruch.

DO 15.9. Das Känguru kommt nach Aachen. Mit im Beutel: Kleinkünstler Marc-Uwe Kling. Die Startvorstellung bzw. Kostprobe der

Isolation und Zwang, aber auch Befreiung und Selbst­ findung: Ab dem 23.9. gibt es in der Kammer des Theater Aachen »Die Wand« zu sehen.

SA 24.9. Lasst die Hawaiihemden und Hularöcke schwingen! Pheromones und Support legen bei der nächsten Banzai, Hawaii! auf. Versorgt mit Getränken werden alle: Dicke und Dünne und Reiche und Arme.

SA 24.9. Tak! Beim Polonia Clubbing im Freiraum gibt es coole Drinks und heiße Beats. Unter dem Motto Polskie Hity & Charts wird das eine polnische Nacht.

FR 30.9. I love the 80s. Ihr auch?

Dann kommt ins AZ, zieht Euch hip an und geht ab zur Musik der 80er.

Tipp: Die ersten 20 Gäste bekommen am Einlass eine Überraschung.

SA 8.10. Um 19 Uhr startet das Konzert Schismophilia – When trees leave wolves im Wild Rover Irish Pub. People leave the houses und schaut es Euch an.

Sicher nicht mehr lange ein Geheimtipp: Von Wegen Lisbeth bringen am 21.10. frischen Indierock in den Musikbunker.

SA 15.10. Der Mädelsflohmarkt aix-travagant ist ab jetzt im Eurogress. Also habt ihr Mädels noch mehr Platz zum Einkaufen, Verkaufen, Verquatschen und Verlaufen.

Den Kleiderschrank der NEO-Redaktion könnt Ihr übrigens auch ershoppen.

MO 17.10. Wozu studieren, wenn man es so einfach haben kann.

Zehn Kneipen besuchen, zehn Biere trinken und der Bier-Bachelor ist geschafft! Falls Ihr diesen Abschluss schon geschafft habt, könnt ihr FOTO: CONRAD FRANZEN

A GEN DA

»Känguru-Chroniken« im Theater Aachen kann eigentlich nur witzig werden.

SA 17.9. Das Sommerfestival im Egmont geht in die nächste Runde.

Farah Rieli heizt dem Publikum und den vorbeiströmenden Menschen in der Pontstraße ein.

FR 23.9. Geplant war nur ein kurzer Wochenendausflug – doch dann ist da diese gläserne undurchdringliche Wand und versperrt der namenlosen Protagonistin in »Die Wand« den Weg. Die existenzielle Ausnahmesituation gibt es am Theater Aachen.

FR 23.9. – SO 25.9. Organisiert vom Apollo findet das Filmfestival #dmnchst statt. An diesem Wochenende werden in Aachen zehn verschiedene Filme an sechs verschiedenen Orten gezeigt. Und zwar Filme, die die Zukunft voraussagen. Ob das Ereignis ein Highlight wird, können wir zwar nicht voraussagen, aber einen Besuch ist es sicherlich wert.

\\\ KLENKES NEO HERBST 2016 \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ 31 \ FOTO: MAX KELLER

MIT DEM BUS EINE NACHT LANG DURCH DIE AACHENER PARTY-SZENE

MO 10.10.

Die 39. Shuttle Party steht an. Die Traditionsparty zum ­ emesterstart. Der ständige Kulissenwechsel, volle Clubs und Menschen S halten euch sicherlich die ganze Nacht auf Trab. Alle Infos zum ­Programm gibts bei uns im Blog. \

» klenkes-neo.de

einen

höheren

Grad

FR 21.10. Der Musikbunker erwar-

tet fünf waschechte Berliner. Zwischen Beats aus einer Mischung aus Indie, Casio Keyboard, stampfenden Bässen und kratzigen Gitarren haben sie tatsächlich noch Platz für Texte. Freut Euch auf Von ­Wegen Lisbeth und den Special Guest Giant Rooks.

SA 22.10. Drei charismatische Sänger verzücken auf italienisch.

Für die wenigen, die die schöne

SZENE

REGELMÄSSIG AUS UND IN DER REIHE TANZEN

Jeden Montag lädt das Apollo zum Alternative Monday, ab 23 Uhr startet die Party mit, na wer kann’s erraten, alternativer Musik. \\\ Jeden Dienstag gibt’s im Freiraum ab 21 Uhr Karaoke, da kann man dann seine Stimmbänder aufwärmen, um danach im Apollo bei Remmi Demmi-Musik ab 23 Uhr laut mitzugrölen. \\\ Jeden Mittwoch lädt das ­Café Madrid zu seiner legendären Mittwochsparty. Immerhin gibt es die schon seit zehn Jahren.

Um 21 Uhr geht’s los. \\\ Jeden ­Donnerstag kann man zu Reggae&Soul die Hüften schwingen. Das geht ­natürlich am besten im Hotel Europa ab 23 Uhr. \\\ Jeden Freitag das Feinste hören, bei ­Fridays Finest ab 19 Uhr im Café Madrid. \\\ Jeden Samstag und Sonntag im Voltaire bei der Voltaire After Hour die Feierwoche ausklingen lassen. Von 6 bis 9 Uhr. \

POST-HARDCORE AUF DEUTSCH: FJØRT IM ­MUSIKBUNKER AM 22.10.

Sprache nicht beherrschen, gibt es bei MET Opera live Mozart: Don Giovani im Cineplex deutsche ­Untertitel.

SA 22.10. Der Nachtflohmarkt ist wieder auf Tour! Diesmal macht er auch Halt in Aachen.

MI 9.11. Easy Listening, Folk, HipHop. So beschreibt der Songwriter I Am Oak aus Utrecht seine Musik auf MySpace. Nachprüfen kann man diese Zuschreibungen in der Muziekgieterij in Maastricht.

DI 1.11. Rum, Realitätsverlust, Drogenabhängigkeit. Benjamin von Stuckrad-Barre liest im Franz aus seinem neuen, sehr ehrlichen ­Roman »Panikherz«.

MI 23.11. In Kurzgeschichten und

Dialogsequenzen beschreibt ­Patrick Salmen im Musikbunker die Widersinnigkeit von Jochen Schweizer-Erlebnisgutscheinen und selbstgebastelten Fotokollagen. \ MEHR TERMINE AUF

KARTEN FÜR DIVERSE VERANSTALTUNGEN GIBT’S BEI

FOTOS: MAX KELLER, KLENKES, SONJA MISCHOR, SUSANNE WALTER (2)

­ atürlich n ­erringen.

Im Uhrzeigersinn: Die glorreiche Eröffnung des Hotel Total in der leerstehenden St. Elisabeth Kirche, die ­traditionelle Halifaxparty, Rhonda bei den allseits beliebten Hofkonzerten, drei Tage Festivalspaß beim Kimiko und das leider verregnete, aber trotzdem wundervolle, Lothringair.

Über Geld sprechen lohnt sich!

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