Klenkes neo 04/2017

Das Magazin

für junge Aachener

04 | 2017 kostenlos

FRÜHER VOGEL

SPIELTRIEB

Die Ausbildung zum Konditor ist nichts für Langschläfer

Der englischsprachige Theaterverein »Actor’s Nausea«

BEGEGNUNG

RIEGELKUNDE

Ein Bier mit … Sebastian von der Bandbreite

Das Startup nucao macht den Schokoriegel gesünder

L

, E N Ö T EISE

E M M I T S E K STAR

: o-Porträt e n m i y f fi er Amin A m h e n l i e Eltern. any«-T e m z l r e o t G s f d o n The Voice tungen u » s a d l e n b u l r e e p k p Musi Leben, Do g n i t s a C Über das

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FOTOS: YASIN BULUT, MICHAEL HEIDMANN, ANJA NOLTE, NUCAO, BAHAREH OROOJI

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IN TRO

INHALT

8

14 LIEBE LESERINNEN UND LESER,

18 MAGAZIN 4 FRAU LÖHRER ­EMPFIEHLT Neue und wiederentdeckte Geschäfte in Aachen

6 AGENDA

Konzerte, Partys und ­Veranstaltungen in ­Aachen und Umgebung von ­Dezember bis Februar

8 TITELGESCHICHTE DIE STIMME MIT HUT

Musiker und »The Voice of Germany«-Teilnehmer Amin Afify im Klenkes neo-Porträt

12 ÜBLES SPIEL

22 LAUFBAHN 18 FRÜHER VOGEL Für ihre Ausbildung zur ­Konditorin muss Lehrling Leonie früh aufstehen

20 DER TROJANSCHE HAUSMEISTER

Die FH Aachen hackt ethisch – das deckt Gefahren und Möglichkeiten auf

22 RIEGELKUNDE

Das Startup nucao macht Schokolade gesünder und umweltfreundlicher

23 IM SCHUHPARADIES

Die RWTH-Theatergruppe »Actor’s Nausea«

Harald Schröder verwirklicht mit Xu seinen Traum vom Schuhdesigner

14 BEGEGNUNGSSTÄTTE

24 HANDHILFE

16 FAMILIEN-TYPEN

25 JOBOASE?

Ein Bier mit … Sebastian Weever, der als Sozialarbeiter bei der Bandbreite arbeitet Sechs Personen, die es so oder so ähnlich in fast jeder Familie gibt

das sorgt für ordentlich ­Herzrasen.

Zumindest bei mir. Wovon ich rede? Wenn am Abend bevor diese Ausgabe in den Druck geht, unser Titelmann Amin Afify plötzlich bei »The Voice of Germany« ausscheidet. So fluffig und erfolgreich wie er durch die bisherigen Runden gekommen ist, so überraschend das Ausscheiden.

Vorgestellt: Vier Bewerbungsratgeber für den Weg zum Traumjob Die vielfältige Berufslandschaft der Stadt Aachen – ein Interview

26 DEN HORIZONT ­ERWEITERN Das Aachener Berufs­ kolleg für Gestaltung und ­Technik bereitet seine Schülerinnen und Schüler auf Europa vor

27 REIHE: WIE BIST DU DAS EIGENTLICH ­GEWORDEN? Diesmal: Andreas ­Müller, Geschäftsführer ­Medienhaus Aachen

NUN, WAS MACHEN? NATÜRLICH NICHTS.

Denn nichtsdestotrotz hat Amin einen ziemlichen Erfolg eingeheimst und es verdammt weit geschafft. Und wie sagt er selbst: »Ich will nicht für immer der von ›The Voice‹ sein«. Was bleibt, ist ein Karriereaufschwung für ihn, den er zu nutzen weiß. Und für mich ein Treffen mit einem alten Bekannten. 2011 haben wir zusammen Abi gemacht, uns so wiedergetroffen. Da sage nochmal einer, Castingshows bringen nichts.

Auch der Rest unserer Truppe war ganz schön umtriebig: Verena und Lutz haben einen Abend bei der Probe des Theatervereins »Actor’s Nausea« verbracht ­(Seite 12), Anja hat mit Sebastian von der Bandbreite Bier getrunken (Seite 14), Bahareh hat sich mit Frühaufsteherin Leonie in der Backstube getroffen (Seite 18) und Marko hat einen Abend mit Hackern der FH Aachen verbracht (Seite 20). Also, Herzrasen beiseite schieben. Und ab in den Druck. \ This is the neo of Aachen

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\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ FOTOS: FRANCHIPANI, SOPHIA LÖHRER (2), WWW.MEDIEN.AACHEN.DE/ FACHBEREICH PRESSE UND MARKETING, ILLUSTRATION: BAHAREH OROOJI

BACK TO VINYL

Von Funk und Soul über Hip Hop und Rap bis hin zu elektronischer Musik: Das Musikgeschäft TamTam in der Franzstraße lässt Nostalgiker-Herzen höher schlagen. Seit der Rundum-Renovierung im Jahr 2015 und einer Erweiterung des Sortiments kann man hier nämlich fast alle Musikrichtungen auf Vinyl kaufen – als Singles oder LP. Auch Second Hand. Die Musik kann man aber nicht nur vor Ort kaufen, sondern auch hören: ob an einem der Plattenspieler im Laden oder bei einem der beliebten und kostenlosen InStore-­Konzerte (bei denen unter anderem der Aachener Hip Hop-Künstler Flo Filz, DJs aus Berlin, Bounty Islands aus Maastricht und auch die Band Grundrauschen schon ihre Musik zum Besten gegeben haben), ist jedem selbst überlassen. \

Frau Löhrer ist Studentin und freie Autorin. In ­Klenkes neo empfiehlt sie neue und wiederentdeckte Geschäfte und Ausgeh­möglichkeiten in Aachen und Umgebung.

TAMTAM FRANZSTRASSE 50 » tamtam-recordshop.de

LIEBER LIBANESISCH

Wer in Aachen auf der Suche nach ­libanesischem Essen ist, kommt am AKL in der Pontstaße nicht vorbei – und das zu Recht. Die Speisekarte reicht von vegetarisch und vegan bis hin zu jeglichen Speisen mit Fleisch. Die Gerichte sind entweder typisch libanesisch oder nach eigener AKL-Rezeptur entworfen.

So gibt es zum Beispiel Sandwiches und Fahitas belegt mit Falafel oder Schawarma sowie Grill-Spezialitäten, dazu die hausgemachten Saucen. Hier geht man gerne auch ein zweites und auch ein drittes Mal hin. Toll: Der AKL-Inhaber Rawad Akl unterstützt zurzeit ein Jugendprojekt in Richterich, bei dem Jugendliche aus der Umgebung gemeinsam mit ihm kochen – Hut ab! \ AKL PONTSTRASSE 1-3 » akl-orient.de

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KLENKES neo \\\ 04-2017

BIER, BIER UND … BIER!

Beim Museumsbesuch Bier trinken? Klingt gut, so macht Kultur auf jeden Fall noch mehr Spaß. Bei der Ausstellung »Bier & Wir« im Centre Charlemagne, dem Aachener Stadt­ museum, ist das möglich. Hier dreht sich bis zum 25. Februar 2018 alles um eines der beliebtesten Getränke der Welt, bestehend aus Wasser, Hefe, Hopfen und Malz: das Bier.

Die besondere Geschichte der Kneipen und Lokale der Stadt Aachen sowie der Bierbrauer und Gastwirte wird anhand von Exponaten erzählt – und natürlich erfährt man auch ­einiges über die biertrinkfreudige Aachener Bevölkerung. Neben den öffentlichen Führungen jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr gibt es auch Vorträge, Filme sowie kulinarische Touren, Bier-Tastings und eine Brauereibesichtigung. Na dann, Prost! \ CENTRE CHARLEMAGNE KATSCHHOF 1 » centre-charlemagne.eu

TRADITIONELL INDIVIDUELL

Ursprünglich waren die Schuhe von Dr. ­Martens schlichte Arbeitsstiefel, die sogar eine Zeit lang als Gärtnerschuhe verkauft wurden. Durch ihre Bequemlichkeit und ihre Strapazierfähigkeit sind sie heute das ideale Schuhwerk für Konzerte, Festivals und die Welt der Straßenmode. Ganz exklusiv in ­Aachen gibt es die individuelle Schuhmarke bei Franchipani in der Harscampstraße – Aachens bunter Kultladen für Punk-Mode. Seit mehr als 35 Jahren findet man hier alternative und ausgefallene Klamotten, alles abseits des Mainstream: von Punk und Rockabilly über Gothic, Retro und Army bis hin zu Merchan­ dise und Jeans. Und natürlich Schuhe. \ FRANCHIPANI HARCAMPSTRASSE 4 » franchipani.de

© Inter IKEA Systems B.V. 2017

FREUDE AM SCHENKEN

1500 GESCHENKE UNTER 10.-

Besondere Öffnungszeiten: 24.12.: 11-16 Uhr 25.12.: geschlossen 26.12.: 11-18 Uhr 31.12: 11-16 Uhr 1.1.: geschlossen

Öffnungszeiten: Mo bis Sa 10-21 Uhr jeden So 11-18 Uhr

In de Cramer 142, NL - 6412 PM Heerlen IKEA.nl/heerlen

A GEN DA 12.12.

17.12. Um 18 Uhr ab zum »Weih- 31.12. nachtssingen« auf dem Tivoli. Auf der Tribüne »O du fröhliche« im Chor mit Gleichgesinnten singen.

17.12. Auch wenn unser Amin nicht dabei ist – das Finale von »The Voice of Germany« um 20.15 Uhr bei SAT.1 lohnt sich trotzdem.

23.12. Die Lokalmatadore von der Antilopen Gang treten zwar nicht in Aachen auf, aber im Stahlwerk in Düsseldorf.

25.12. Weihnachten mit der ­Familie ist zu öde? Wie wär’s mit »Weihnachten im Bunker«? ­Musikbunker, ab 23 Uhr.

FOTO: ROMAN WOLLENHAUPT

Final-Lesung der fünften Runde des Kurzgeschichtenwettbewerbs »Seemanngsgarn«.

Der AStA der RWTH Aachen und ­Klenkes neo lassen Euch ab 19 Uhr ins Kiez Kini.

13.12. Jugendliche Arroganz und Provokation garantiert: Ronja von Rönne liest in der Couvenhalle aus »Heute ist leider schlecht«. 20 Uhr. 16.12. Einst war er Schauspieler am Theater Aachen, jetzt kommt er als Bax zurück und singt im Rahmen von »Kemos Musikkiste« Lieder von Hildegard Knef im ­Mörgens. Ab 21 Uhr.

FOTO: BENEDIKT SCHNERMANN

KONZERTE, PARTYS UND ­VERANSTALTUNGEN IN AACHEN

Jahresabschluss im KingzCorner beim »Silvester Warehouse Rave«. Möglich ab 21 Uhr. 31.12. Oder Ihr geht zur »Silverster-Sause« im Hotel Europa. Hier geht’s um 22 Uhr los.

5.1. »Tanzen für den guten Zweck« ab 21 Uhr in der Monoheidi. Die gesamten Eintrittsgelder werden gespendet. Und dabei gibt jeder so viel wie er mag.

6.1. »Lass ma tanzen« und das in der Winter-Edition. Ab 23 Uhr im Musikbunker.

8.1. Moses gibt im Domkeller ein Montagskonzert. Das verspricht Musik mit Tiefgang, Seele und ­pulsierenden elektronischen ­Beats.

Ab 20 Uhr. 13.1. Da rauscht ab 20.30 Uhr der Grund des Musikbunkers: Grund­ rauschen spielen ihren bis aufs Wesentlichste reduzierten ClubSound.

Aus Erfahrung können wir sagen: Ein Abend mit Grundrauschen ist beeindruckend. Das kann man am 13. Januar im Musikbunker testen.

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KLENKES neo \\\ 04-2017

Pohlmann macht im Rahmen seiner »Weggefährten«-Tour Halt in Aachen und tritt am 16. Januar im Franz auf.

13.1. Micha Marx ist »Vom Leben

gezeichnet«. Was sich erst nach dem Diavortrag des beschwipsten Onkel anhört, wird dann zu einer Neuheit der Kleinkunst. In der Raststätte ab 20 Uhr. 13.-14.1. Beim »Handmade ­Circus« präsentiere junge Designer und kreative Selbermacher in der Aula Carolina ihre Produkte. Samstag 12 bis 19 Uhr, Sonntag 12 bis 18 Uhr. 16.1. Das Filmstudio der RWTH zeigt den Dystopie-Film »Jugend ohne Gott« im Hauptgebäude.

Filmstart ist 20 Uhr. 16.1. Wenn jetzt Sommer wär …

Pohlmann (Bild oben) kann auch im Winter singen und spielen.

Und zwar im Franz ab 20 Uhr. 25.1. Schnell schon mal Karten besorgen: Der »Hörsaalslam« im Audimax ist in der Regel immer sehr zügig ausverkauft. Dafür wird dann aber auch Slam auf ganz hohem Niveau geboten.

25.1. Theater auf Englisch: Actor’s Nausea zeigt ab 20 Uhr »Macbeth« im Ludwig Forum. Mehr ­dazu auf Seite 12.

FOTO: LUDWIG KOERFER

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FAMILIENIDYLL MIT WUNDEN 21.12.

Ein reduziertes Bühnenstück, das Wunden aufreißt: »Alle ­meine Söhne« in der Kammer des Theater Aachen. Michael Helle inszeniert ­Arthur Millers Frühwerk, das sich um eine amerikanische Familie im ­Kontext des Zweiten Weltkrieg dreht, als kostüm- und kulissenreduziertes Amerikaidyll, das dem stark spielenden Ensemble Raum zum Atem und aufeinander prallen lässt. Nach dem Erfolg in der letzten Spielzeit wurde es wieder in den Spielplan aufgenommen. 20 Uhr. \

tieren Rey & Kjavik. Der Frankfurter DJ und Producer lädt zu einer grenzüberschreitenden Reise zwischen House und Global Beats.

Musikbunker, 23 Uhr. 28.1. Das internationale Tanzfestival »schrit_tmacher« findet in der Euregio statt. Bis Mitte März wird bei diverse Veranstaltungen unter anderem in Aachen, Heerlen und Maastricht getanzt.

SZENE REGELMÄSSIG AUS UND IN DER REIHE TANZEN

Jeden Montag lädt das Apollo zum Alternative Monday, ab 23 Uhr startet die Party mit, na wer kann’s erraten, alternativer Musik. \\\ ­ Jeden Dienstag gibt’s im Freiraum ab 21 Uhr Karaoke, da kann man dann seine Stimmbänder aufwärmen, um danach im Apollo bei Remmi Demmi-Musik ab 23 Uhr laut mitzugrölen. \\\ ­ Jeden Mittwoch lädt das Café Madrid zu seiner legendären Mittwochsparty. Immerhin gibt es die schon seit zehn Jahren. Um 21 Uhr geht’s los. \\\ ­ Jeden Donnerstag kann man zu Reggae&Soul die Hüften schwingen. Das geht ­natürlich am besten im Hotel Europa ab 23 Uhr. \\\ ­ Jeden Freitag das Feinste hören, bei Fridays Finest ab 19 Uhr im Café Madrid. \\\ ­ Jeden Samstag startet um 6 Uhr im Nightlife die After Hour, der Nachschlag für die Nacht. \\\ ­

AN DIE JECKEN UNTER EUCH: AM 12.2. IST ROSENMONTAG! ALSO PAPPNASE AUFSETZEN …

OCHE ALAAF!

6.2. Die »European Outdoor Film

Tour 17/18« macht Halt in ­Aachen.

Genauer gesagt im Cineplex.

Abenteuer garantiert. Ab 20 Uhr. 12.2. Das »Meakusma Festival« präsentiert Circuit des Yeux in der Galerie vorn und oben in Eupen.

Die unterschwellig direkte Musik der Chicagoerin gibt’s ab 20 Uhr zu hören.

17.2. Ach, wie könnten wir je die fantastischen 80er und 90er

vergessen! »Never forget the 80s & 90s« im Nightlife ab 22 Uhr. KARTEN ZU VERANSTALTUNGEN, SEGWAY-TOUREN, RUND­­FLÜGEN, THEATER, ­ALEMANNIA-TICKETS GIBT’S BEI

FOTOS: LUTZ ADORF, SILVIA MÖLLER, BAHAREH OROOJI, ANDREAS SCHMITTER, UNIKLINIK RWTH AACHEN, UPMACHER

26.1. Die Bunkersessions präsen-

Im Uhrzeigersinn: Volles Haus im C.A.R.L. »5 vor 12« – Die RWTH-­ Wissenschaftsnacht, eine tighte »Shuttle Party« zum Semesterbeginn, Kontakte knüpfen bei der »Langen Nacht der Unternehmen«, eine lange Schlange vor dem Kostümbasar im Mörgens, lachende Menschen bei der zweiten Auflage der »Uniklinik Comedy« und das »Südstraßenfestival« als Sommerabschluss.

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AMIN

AFIFY IM NEO-PORTRÄT

DIE STIMME

MIT HUT

Amin Afify (25) macht sich gerade einen Namen als Talent bei »The Voice of Germany«. Dass er viel mehr ist als der »Typ aus der ­Castingshow«, zeigt sich bei einem Besuch im Tonstudio in ­Aldenhoven. Hier arbeitet er schon sehr viel länger an seiner K ­ arriere als Musiker und erzählt, wie wichtig dabei der eigene Stil, die idealen Wegbegleiter und zuweilen Meterentfernungen sein können.

Eine Annäherung.

VON CHRISTINA RINKENS

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KLENKES neo \\\ 04-2017

FOTOS: YASIN BULUT, PRIVAT

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Seit frühester Kindheit begleitet Musik Amins Leben. Mit sieben der erste Klavierunterricht, später hat er sich selbst Gitarre spielen beigebracht. Nur mit dem Singen hat es ein bisschen länger gedauert. Anfangs schüchtern, hat er nur gesungen, wenn gerade auch der Staubsauger lief. Das hat sich zum Glück gelegt.

A

m Ortseingang eine Kirche. Die Straße belegt mit Pflastersteinen, rechts und links alte Bauernhäuser.

Vorbei an einem Laden für Angelbedarf, zu weit steht man schon mitten auf dem Feld. Hierher, nach Aldenhoven-Schleiden, kommt man nur, wenn man ein Anliegen hat. Oder ein Verwandschaftsbesuch ansteht. Oder man einen Kandidaten von »The Voice of Germany« treffen möchte. Denn hinter einer dieser unauffälligen Scheunentüren verbirgt sich »Public Peace Music Productions«, Tonstudio und Musikhandel.

Und genau hier verbringt unser Talent Amin Afify sehr viel Zeit.

Einmal quer durch den Innenhof geht es eine Treppe hoch und schon steht man mitten im Studio. Amin ist schon da.

Voller Bart, auf dem Kopf eine Strickmütze. Gleich zu Beginn macht er eines klar: »Mir ist bewusst, dass das nicht ewig halten wird. Aber ich will alles mitnehmen, solange es geht.« Gemeint ist der Erfolg, der sich gerade durch seine Teilnahme an einer der bekanntesten Musik-Shows eingestellt hat. »Mein Fokus war schon immer, auf der Bühne zu stehen. Das war’s eigentlich schon.« Seit Amins »Blind Audition« am 2. November ausgestrahlt wurde, kennen sein Gesicht ein paar mehr Menschen in Deutschland. Das Prinzip hinter der Musik-Show, die inzwischen in über 55 Ländern produziert wird: Mit dem Rücken zu den Kandidaten sitzen vier Coaches, selbst bekannte Musiker, in ihren drehbaren Sesseln. Einzig um die Stimme soll es gehen. Gefällt ihnen, was sie hören, wird gebuzzert und der Sessel dreht sich. Bei Amin waren es gleich alle vier. Wie entscheidet man sich, wenn man auf einen Schlag Mark ­Forster, Yvonne Catterfeld, Samu Haber von Sunrise Avenue und

Smudo und Michi Beck von den Fantastischen Vier überzeugen konnte? »Ich wollte da vollkommen objektiv rangehen«, sagt Amin. Entschieden hat er sich schlussendlich doch für seinen heimlichen Favoriten, Mark Forster. Wie passend, dass dessen Song »Kogong« nun auch im Hintergrund läuft. Die Coaches ermöglichten ihm sogar bei den Blinds, zusätzlich einen seiner eigenen Songs vorzutragen. Amin ist ein klassischer Singer-Songwriter. Mit starker Stimme, lang gezogenen Tönen und viel Vibrato singt er auf Deutsch und Englisch. »Das war eigentlich mein erklärtes Ziel, meine eigene Musik spielen zu dürfen.« Ziel erreicht.

200 METER ZUM ERFOLG

Wie kam es denn jetzt zu der Teilnahme an dem Format? »Meine Freunde und Familie haben schon lange damit rumgenervt.« Aber viel wichtiger sei ihm lange Zeit gewesen, seine eigenen Sachen machen zu können. Seine eigene Musik zu spielen, zumal er nur ungerne covert. Aber dann wurde es doch der richtige Schritt zur richtigen Zeit. »Außerdem war das Casting nur 200 Meter von meiner Wohnung entfernt, das ist der Hauptgrund«, witzelt er. »Nein, mir war es einfach nur wichtig, dabei authentisch bleiben zu können und mich nicht verbiegen zu müssen. Und die Professionalität von ›The Voice of Germany‹ ist unbezahlbar. Ein tolles Team, wie eine Weiter auf Seite 10

»FÜR MICH IST DAS EINE M ­ ÖGLICHKEIT, EIN SPRUNGBRETT. ICH WILL ABER NICHT FÜR IMMER DER VON ›THE VOICE OF ­GERMANY‹ SEIN.« 9

FOTO: SAT.1/PRO7/RICHARD HÜBNER

\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

HERAUSFORDERUNGEN ­GEHÖREN BEI »THE VOICE OF GERMANY« DAZU. WIE DIE BATTLE-­ SITUATION ­GEGEN EIN ­ANDERES TALENT. »ABER AUCH DAS BRINGT MICH ­WEITER.«

VON GEFÄHRTEN UND TRUCKS

Hier im Aldenhovener Studio laufen gerade die Vorbereitungen für das Weihnachtskonzert von »Public Peace« am Wochenende in Eschweiler.

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KLENKES neo \\\ 04-2017

Dort hat Amin gewohnt, bevor es ihn vor circa zweieinhalb Jahren nach Köln zog. Am dortigen Gymnasium lernte er auch ­Michael Heidmann kennengelernt. Seitdem Freund und Unterstützer. Und nebenbei Musikproduzent des Studios. Zusammen in der Schulband haben sie angefangen, gemeinsame Bands folgten. Neben Freunden, haben auch seine Eltern Amin schon immer unterstützt. Als er sechs war, zogen sie mit ihm und seiner Schwester von Kairo nach Eschweiler. »Sie haben das für uns Kinder gemacht. Ich weiß aber bis heute nicht, wieso eigentlich ausgerechnet nach Eschweiler.« Sein Vater zählt zu seinen größten Kritikern. »Einmal sagte mein Dad zu mir, ›so gut kannst du das aber nicht mit dem Singen.‹« Doch das ist lange, lange her. Zu der Zeit hat Amin sich auch selbst noch geziert und nur gesungen, wenn gleichzeitig der Staubsauger lief. Heute zählt sein Vater zu seinen größten Fans. Bei jedem Auftritt stehe er in der ersten Reihe und kaufe

auch konsequent jedes Mal Alben. »Auch wenn ich ihm immer sage, dass er das nicht muss.« Bei den Fernsehauftritten sieht man seine Eltern mitfiebernd hinter den Kulissen. »Ich könnte mir keine besseren vorstellen.« Am 17. Dezember läuft das Finale von »The Voice of Germany«. Hier wird Amin wohl nicht dabei sein. Aber das war ja auch nicht das erklärte Ziel. Zwischenzeitig stehen für Amin noch zahlreiche Auftritte an. Unter anderem beim »Coca Cola«-Weihnachtstruck. Möglichkeiten, die sich durch seine Teilnahme ergeben haben. Amin sieht sie als diese und nutzt, was kommt. »Und den Weihnachtstruck wollte ich sowieso immer schon mal sehen.« Nun geht es für ihn erstmal zurück nach Köln. Dann will er sich auf der Couch entspannen. »Exakt so lange, bis mir einfällt, was noch alles zu erledigen ist, dann werde ich seufzen und weiterarbeiten.« Einsatz zeigt Amin eben bei allem. \

FOTO: PRIVAT

kleine Familie, besonders unter den Talenten.

Und Cover zu singen ist schon okay, wenn ­etwas eigenes von mir einfließen kann. Und das geht bei der Show.« Seit etwa drei Monaten ist Amin jetzt mit der Musik-Show-Format beschäftigt. Bevor es zur »Blind Audition« ging, galt es bereits ­zahlreiche Vorcastings zu überstehen. Für ihn ist es schon ein Erfolg, jeweils eine Runde weiter zu ­kommen. »Es ist einfach ein Sprungbrett und das möchte ich proaktiv nutzen. Auch wenn ich nicht für immer der von »The Voice of Germany« sein möchte. Aber es ist ein ­tolles Format, bei dem man zudem so dargestellt wird, wie man wirklich ist.« Allein nach der ersten Folge haben ihn so viele Nachrichten von Leuten erreicht, dass der Auftritt ihnen eine Gänsehaut verpasst habe oder sie danach ein Lächeln im Gesicht hatten, obwohl es ihnen vorher schlecht ging. »Und das ist mein Ziel: Viel ­Musik machen, viel vor Publikum spielen.

Und Menschen begeistern.« Neben dem Casting-Trubel geht er weiterhin seinem Job als Notfallsanitäter beim Rettungsdienst in Düren nach. Eine Doppelbelastung. Ab Januar wird er nur noch Teilzeit arbeiten, das war schon lange vor der Teilnahme geplant. »Ich werde nicht nie mehr arbeiten, aber es ist auf Dauer nicht machbar, sich der Musik und dem Job gleichermaßen zu widmen.« Sein Chef und seine Kollegen unterstützen ihn sehr bei dem ganzen Unterfangen. »Die haben auch viel mitgemacht.« Drehs auf der Wache, lange Ausfälle. Gerade ist Amin dabei, die Zeit nachzuarbeiten. Bedeutet: Nachts Zwölf-Stunden-Schichten fahren, tagsüber an der Karriere basteln.

ZAHLREICHE MÖGLICHKEITEN HABEN SICH DURCH DEN ERFOLG ERGEBEN. ABER AMIN BLEIBT AUF DEM BODEN: »IN MEINEM KOPF HAT SICH JA NICHT VIEL GEÄNDERT.«

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FOTOS: WWW.EUROPAEXPO.BE

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Vaals, ein Katzensprung von Aachen!

Entdecke Vaals als Studentenviertel!

Der rote Faden der Ausstellung ist der Mensch der Zukunft.

ZUKUNFTSVISION

Die Ausstellung »2030 werde ich 20 sein« im ­Bahnhof Guillemins in Lüttich ist eine wahrhaftige Reise in die Zukunft.

D

er futuristische Bahnhof Guillemins in Lüttich ist nicht nur eine Drehscheibe für den internationalen Bahnverkehr, hier werden auch immer wieder außergewöhnliche Ausstellungen präsentiert. Unter dem Titel »2030 werde ich 20 sein« wird nun ein Blick in die Zukunft gewagt, bei dem neueste Forschungsergebnisse und wissenschaftlicher Fortschritt auf einem unterhaltsamen und spannenden Rundgang durch verschiedene Themenfelder vorgestellt werden.

UND MORGEN? Die Darstellung der Welt, in der wir morgen leben werden, war schon immer eine Herausforderung. Wer kann schon die großen wissenschaftlichen Fortschritte der nächsten Jahrzehnte vorhersehen? Dabei säen gerade die Universitäten und ihre Forschungsabteilungen schon heute den Keim der Gestaltung unserer zukünftigen Lebensumstände. Die Besucher der Ausstellung werden mittels eines Rundgangs durch aufwändig gestaltete, realistische Kulissen geführt. Mit Hilfe von Vitrinen, Erläuterungstexten und Filmszenen taucht man regelrecht in eine Zukunftsvision ein, die

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die Folgen der Wissenschaft auf Geburt, Studium, Beruf, Freizeit, Umwelt, Krankheiten und letztendlich auch Tod skizziert. Vier übergreifende Themenfelder definieren diese Zukunftsvision: Der unterstützte Mensch, der vernetzte Mensch, der verantwortungsbewusste Mensch und der veränderte Mensch.

ABGESPACT Auf dem Rundgang begegnet man auch »Pepper«, einem Roboter, oder kann die Kulisse einer Raumstation besichtigen. Die intelligente Stadt der Zukunft mit hypermodernen Wohnentwürfen ist ebenso zu sehen wie eine künstliche Gebärmutter und andere medizintechnische Innovationen.

Im Entertainmentbereich stellt die international bekannte Firma EVS, die sich mit Zeitlupenaufnahmen im Sport einen Namen gemacht hat, eine völlig neue Technik für die Übertragung von Sportsendungen als Weltpremiere vor. \ ADV. BIS ZUM 3. JUNI 2018 »2030 WERDE ICH 20 SEIN« BAHNHOF GUILLEMINS, LÜTTICH » europaexpo.be

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ÜBLES SPIEL

Probenbesuch bei der RWTH-Theatergruppe »Actor’s Nausea«. Der studentische Theaterverein, der die Stücke stets in original englischer Sprache aufführt, probt gerade für die Premiere von »Macbeth« im Januar. Zwischen Übelkeit, Leidenschaft und Vocaltraining.

VON VERENA BODENSTEIN

A

ctor’s Nausea« – das mag dem ein oder anderen seltsam vorkommen. Wörtlich übersetzt bedeutet das nämlich »Schauspielerübelkeit« und zeugt von dem Versuch, »Lampenfieber« übersetzen zu wollen. Auf diese Weise entstand die Namensgebung des heutigen Schauspielvereins der RWTH Aachen, der von Mollie Jackson, einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin am Institut für Anglistik, 2001 ins Leben gerufen wurde. Damals war es Jacksons Wunsch, Literatur spannender zu gestalten. Und so begann sie, großartige, englischsprachige Literatur mit Schauspiel zu verbinden. Seit diesem Jahr ist der ursprüngliche Literaturkurs der RWTH Aachen ein eingetragener Verein. Das gibt der kleinen Theatergruppe mehr Möglichkeiten, selbstständig zu handeln, doch erfüllt auch den Zweck eines Versicherungsschutzes.

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Seit seinem Beginn ist der Schauspielverein einem stetigen Wandel ausgesetzt – durch Studenten, die dem Verein zu Semesterbeginn beitreten und nach Abschluss wieder verlassen. Doch es gibt auch welche, die dem Verein über ihr Studium hinaus erhalten bleiben und bereits fest im Berufsleben stehen. Bis heute widmen sich Bachelor-, Master- und Promotionsstudenten unterschiedlicher Fachrichtungen der RWTH (unter anderem Anglistik, Architektur, Politologie und Informatik) mit Begeisterung für Literatur dem Schauspiel der Gruppe. Dies kann man an der Leidenschaft und dem Ehrgeiz erkennen, mit dem sich die Studenten Woche für Woche engagieren. Dabei repräsentieren sie auch selbst den internationalen Charakter und kommen aus Deutschland, Spanien, Albanien, Russland und Frankreich.

Die erste Aufführung von »Actor’s Nausea« fand 2001 statt. Gespielt wurde damals Bruce Kanes

KLENKES neo \\\ 04-2017

»Opposites Attract«. Seitdem hat die Gruppe insgesamt 26 Theaterstücke gespielt, darunter bald drei Werke von Shakespeare: »A Midsummer Night’s Dream«, »The Tempest« und in der neuesten Produktion »Macbeth«. Klassiker der englischsprachigen Kultur und Literatur, darunter »Robin Hood«, »Dr. Jekyll and Mr. Hyde« und »Alice in Wonderland«, aber auch moderne Stücke wie Terry Pratchetts »Wyrd Sisters« oder das Gesellschaftsdrama »Dead White Males« werden von den Mitgliedern ausgearbeitet. Das letzte Stück war »A Tomb with a View«, eine moderne schwarze Komödie um die Machenschaften einer mörderischen Familie.

VORBEREITUNGSSTRESS

»Macbeth« ist eines der berühmtesten Stücke Shakespeares. Es spielt in Schottland und handelt von dem machthungrigen Tyrannen und König Macbeth, dessen

Aufstieg und Fall. Es zeigt wie Machtgier einen Menschen verändert und welche Rolle Schuld und Sühne hierbei einnehmen. Darüber hinaus werden ebenfalls die Themen Aberglaube, Mythos und Fiktion in diesen Zusammenhang gebracht und hinterfragt.

Bis zur Premiere muss noch ­einiges an Arbeit geleistet werden.

Seit September probt die Theatergruppe fleißig für ihr Stück und steckt mitten in Vorbereitungen bezüglich der Kostüme und des puristisch-minimalistisch gehaltenen Bühnenbilds im Space des Ludwig Forum Aachen. Jeder muss anpacken und mehrere Aufgaben übernehmen. Pressesprecherin der Gruppe, Eva Johanna Onkels, berichtet von den üblichen Proben.

Bevor die Schauspieler durchstarten können, gehen immer Vocaltrainings und Schauspielübungen voraus. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch bei den Proben wird nur Englisch gesprochen, da der Verein nur englischsprachige

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FOTOS: LUTZ ADORF

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Die RWTH-Theatergruppe »Actor‘s Nausea« bei den Proben für ihr neues Stück »Macbeth«. Bis zur Premiere im Januar laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

T: +49 (0)241-400 698 5 NICHT NUR AUF DER BÜHNE, SONDERN AUCH BEI DEN PROBEN WIRD NUR ENGLISCH GESPROCHEN

Sandkaulstrasse 69 | D-52062 Aachen info@sweetsteel.de • www.sweetsteel.de Raus aus dem

Winterschlaf!

Stücke im originalen Laut spielt.

Danach werden ausgewählte Szenen geprobt, bei denen die einzelne Schauspieler auf Texttauglichkeit geprüft werden.

In Aachens breit aufgestellter Theaterszene darf man mit ­»Actor’s Nausea« eine englischsprachige Schauspielgruppe dazu­ zählen, die zum aktiven Theaterleben beiträgt und das Interesse für englischsprachige Kultur fördert.

Und das als nächstes im Space des Ludwig Forum. Hoffentlich ohne viel Übelkeit im Vorfeld. \

» actorsnausea.de DARSTELLER MACBETH: PEPE SÁNCHEZ-MOLERO LADY MACBETH / LADY MACDUFF: KATHARINA HIRSCH DUNCAN / CATHNESS / PORTER: NATASHA SIMON MALCOM / DOCTOR: BIANCA SCHÜLLER BANQUO / MACDUFF:

CHRISTINE KNORR LENOX: MANON MARTINS ROSSE / GENTLEWOMAN: EVA JOHANNA ONKELS MENTETH: JENNIFER FISCHER FLEANCE / BOY / AN OLD MAN: FYNN FABRY SEYTON / SERVANT: JENS WISCHNEWSKY MURDERER: NILDA KIPI REGIE ELISABETH RAASCH MARCOS DE LUIS BOLINAGA ORGANISATION RENÉ GLEBKE ELISABETH RAASCH AUSHILFEN YANNICK SCHORNSTEIN LARS RAASCH MATTHIAS SCHAFFRATH

Rein ins Konzert:

CHOR & ORCHESTER

22. Januar 2018, 20:00 Uhr Kirche St. Johann in Aachen Burtscheid HAYDN Missa in tempore belli für vier Solisten, Chor und Orchester SCHOSTAKOWITSCH Cellokonzert Nr. 1 Eintritt Frei

KLAVIER SOLO

19. Januar 2018, 20:00 Uhr Konzertsaal der Hochschule für Musik aix_piano: Kirill Korsunenko spielt Haydn, Beethoven, Ustwolskaja & Skrjabin

in Kooperation mit WDR 3 Eintritt: 25 €, ermäßigt 12 € Karten über aix_piano@mrische.de ule

…und fast täglich kostenlose Konzerte im Konzertsaal der Hochsch www.hfmt-koeln.de/veranstaltungen

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\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

»ICH GLAUBE, DADURCH, DASS ICH MITERLEBT HABE, WAS MEINE MUTTER TAG FÜR TAG LEISTET, HABE ICH VIELE EIGENSCHAFTEN ANGELERNT BEKOMMEN, DIE MIR AUCH JETZT IM JOB HELFEN.«

EIN BIER MIT … SEBASTIAN WEEVER

BEGEGNUNGSSTÄTTE

Die Bandbreite ist nicht nur ein hipper Second Hand Laden, sondern vor allem ein Ort der Vielfalt und eine besondere Begegnungsstätte. Bei einem Bier auf der Laden-Bühne erzählt uns Sebastian Weever von den Menschen, die hinter dem Projekt stehen und von den tagtäglichen Herausforderungen.

VON ANJA NOLTE

DIE BANDBREITE GEHÖRT ZUM WABE E.V. – DIAKONISCHES NETZWERK AACHEN, DAS SEIT MEHR ALS 30 JAHREN MENSCHEN IN BESONDEREN SOZIALEN SCHWIERIGKEITEN UNTERSTÜTZT. WAS HEIST DAS GENAU? Es gibt Menschen in unserer Gesellschaft, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, dem regulären Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Etwa Wohnungslose, Überschuldete, Entlassene aus einer geschlossenen Einrichtung, Opfer von Gewalt, aber auch Menschen mit einer

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körperlichen Behinderung oder psychischen Erkrankungen. Der Grundgedanke von WABe ist, dass Wohnen, Arbeit und Beratung unbedingt zusammengehören, um sozial benachteiligten Menschen umfassende Hilfe leisten zu können.

WELCHE AUFGABE HAT DIE ­BANDBREITE? Die Bandbreite ist ein Beschäftigungsprojekt und bietet derzeit elf Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen am Arbeitsleben teilzunehmen. Zwei hauptamtliche Fachanleiter unterstützen sie bei

KLENKES neo \\\ 04-2017

den täglichen Aufgaben, die ein Laden für Second Hand Ware mit sich bringt. Unsere Mitarbeiter stellen auch eigene Upcycling-­ Kollektionen her, zum Beispiel Schmuck aus recycelten Perlen.

Wir erhalten zudem Produkte aus anderen WABe-Einrichtungen, aufgearbeitete Vintage-Möbel aus der Kreativwerkstatt etwa, darunter auch ausgefallene Stücke wie unsere Tausendfüßler-Bank.

UND DEIN JOB? Als Sozialdienstmitarbeiter bin ich die Anlaufstelle für die vielfältigen Problemlagen unserer Teilnehmer, beispielsweise wenn sie

Schwierigkeiten mit dem Job-Center haben, ihre Post nicht verstehen oder auch für komplexere, psychosoziale Angelegenheiten.

Ich versuche, die Menschen, die etliche Jahre ohne Arbeit waren, wieder an einen geordneten Tagesablauf heranzuführen. Wenn sie regelmäßig zur Maßnahme erscheinen, dann ist das oft schon ein großer Erfolg. Oder wenn ein Teilnehmer besser schlafen kann, weil er endlich an die Schuldnerberatung angebunden ist.

DU BIST SEIT JANUAR BEI DER BANDBREITE. GAB ES FÜR DICH ­BESONDERE BEGEGNUNGEN?

Definitiv! Ich habe eine ganze Reihe von Leuten kennengelernt, die mich auf ihre Art und Weise beeindrucken. Eine Dame aus dem Libanon zum Beispiel, die sich ihr Leben lang für andere aufgeopfert und ihre eigenen Bedürfnisse komplett zurückgestellt hat – zunächst für ihre Kinder, später für ihren Mann, der erkrankt ist. Sie hat eine unglaublich interessante, zum Teil auch krasse Biografie.

Aber jetzt, da ihre Kinder erwachsen sind und ins Berufsleben starten, hat sie sich gesagt: »Das muss ich jetzt auch tun. Jetzt bin ich dran!« Und sie hält daran fest. Mit einer Fröhlichkeit und einem unglaublichen Engagement arbeitet sie daran, für sich selbst eine sinnvolle Perspektive zu entwickeln.

Das ist sehr inspirierend. Und natürlich: Alois Poquett.

DEIN CHEF? Ja, es ist beeindruckend, wie er den ganzen sozialpolitischen Wirrwarr händelt und so einen Verein wie die WABe über die Jahrzehnte hinweg am Laufen hält.

ZUR ERÖFFNUNG DER BANDBREITE VOR ZWEI JAHREN HAT ALOIS POQUETT GESAGT, DASS DER STANDORT AN DER KLEINKÖLNSTRASSE DURCHAUS POLITISCH ZU VERSTEHEN SEI. Menschen mit sozialen Schwierigkeiten sollen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, sondern mittendrin sichtbar gemacht werden – in unserem Fall ta_1712_neo_revolution

FOTOS: ANJA NOLTE

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\

»MENSCHEN MIT SOZIALEN SCHWIERIGKEITEN SOLLEN NICHT AN DEN RAND DER GESELLSCHAFT GEDRÄNGT WERDEN, SONDERN MITTENDRIN SICHTBAR GEMACHT WERDEN.«

mitten in der Innenstadt. Viele Leute haben eine diffuse Angst: Angst vor Kontakt, Angst vor Gesprächen. Wenn die Leute einem Hartz IV-Empfänger oder einem Migranten begegnen, dann fehlt das wirkliche Hinschauen: Wen habe ich da eigentlich vor mir?

Stattdessen werden sie direkt in eine Schublade gesteckt und das war’s dann. Ich würde mir wünschen, dass die Leute mehr aufeinander zugehen und miteinander reden. Die Bandbreite soll daher auch ganz bewusst ein Ort der Begegnung sein, wir veranstalten Vernissagen und öffnen an jedem ersten Freitag im Monat unsere Laden-Bühne für Aachens Kleinkünstler. Jetzt im Dezember findet auch wieder unser Weihnachtsmarkt im Vorhof statt.

29.11.2017

10:30 Uhr

WAS BRAUCHT MAN, UM DIESER TÄGLICHEN HERAUSFORDERUNG »SOZIALE ARBEIT« BEGEGNEN ZU KÖNNEN? NEBEN DEM ÜBLICHEN HANDWERKSZEUG? Kommunikationsfähigkeit, ein besonderes Maß an Engagement und die Überzeugung, dass man für die richtige Sache einsteht.

HAST DU EIN VORBILD? Meine Mama! Absolut. Meine Mama ist alleinerziehend, war früher selbst Heimkind, und hat mich und meine vier Geschwister großgezogen. Drei meiner Geschwister sind sogenannte »Dauerpflegekinder« und auf dem allerbesten Weg – trotz Downsyndrom und Alkoholembryopathie. Ihre Einstellung, uns alle so zu nehmen, wie wir sind, mit all unseren Stärken

und Schwächen, das hat sich bei mir eingeprägt. Ich glaube, dadurch, dass ich miterlebt habe, was meine Mutter Tag für Tag leistet, habe ich viele Eigenschaften angelernt bekommen, die mir auch jetzt im Job helfen. Dieses ressourcenorientierte Schauen: Was kann mein Gegenüber? Und dann eben auch die Flexibilität zu haben, sich darauf bestmöglich einzustellen. \ BANDBREITE – DER SECONDHAND-­L ADEN DES WABE E.V. KLEINKÖLNSTRASSE 18 MO-SA 10-19 UHR » facebook.com/wabebandbreite » wabe-aachen.de

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Uraufführung

Revolution:

Alles wird gut!

KAMMER // 06./ 12./ 22.12.2017 06./ 13./ 19.01.// 03.02.2018

THEATER AACHEN

(0241) 4784-244 // WWW.THEATERAACHEN.DE

Eine Koproduktion des Theater Aachen, des Brachland-Ensemble und der Tafelhalle Nürnberg.

\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

N E P Y T N E I L I FAM n n zeigen sich einige vo Bei jedem Familientreffe echteren Seite … schl ihrer mal besseren, mal ji Tex t und Illustration :

Bahareh Oroo

DAS GELIEBTE HAUSTIER

Paul, Leo oder Gucci. Oder einfach nur Specki. Wenn die ganze Familie beim Essen ist, ist unser geliebtes Haustier nie weit entfernt. Voller Sorge passt es darauf auf, dass man auch ja alles aufisst. Und liegt dabei meist unter dem Tisch oder mit Vorliebe im Weg. Falls doch was übrig bleibt, eilt der Allesesser zur Hilfe. Feinnnn hast du das gemacht! Vorsicht beim Küsschen: Lieber bevor unsere Schmusenase seinen unteren Bereich inspiziert hat.

DER OPI

»Was?????« – »Ob du noch Kartoffeln willst, hab ich dich gefragt!« Der Opi sitzt meist gemütlich auf seinem Poabdruck im Stammsessel und grinst freudig-nickend-­f ragend durch die Gegend. Auf Anfrage holt er gerne den guten Schnaps (Jg.1702 v.Chr.) raus – und dann wird mit Opi ’ne Runde gekippt. Im Idealfall. Manchmal ist Opi auch nicht so lieb und fragt einen charmant und unüberhörbar, warum man denn immer noch keinen Partner hat oder ob es in gewissen Körperregionen Schwierigkeiten gäbe. Danke Opa!

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KLENKES neo \\\ 04-2017

DIE CHEFKÖCHIN

In der Küche der Chefköchin duftet es immer nach frisch zubereitetem Gebäck oder Essen. »Eine Kelle geht noch«, ist ihr Lieblingssatz. Dankende Ablehnungen werden mit böser Miene abgestraft.

Dennoch: Ein Glück, dass wir sie in der Familie haben, sonst würde man garantiert verhungern. Oder die Kilos, die man mühselig im Fitnessstudio abtrainiert hat, für immer verlieren. Und das will doch nun wirklich niemand …

DIE STIMMUNGSRAKETE

Mit euphorisch lautem Lachen und noch lauterer Stimme reagiert sie auf Neuigkeiten und Klatsch. Hauptsache Mittelpunkt.

Sie lädt sich auch gerne – wenn man nicht aufpasst – selbst zur nächsten WG-Party ein. Schließlich hat Spaß nichts mit dem Alter zu tun. Auf Familientreffen spielt sie meistens den DJ oder sorgt mit skurrilen Einfällen für Stimmung (zum Beispiel Konfettiiiiii). Nicht selten endet der Abend mit einem Fauxpas – oder gar Tränen – meist auf Opis Schnaps zurückzuführen …

DER SUPERSTAR

Der Superstar der Familie ist smart, erfolgreich, humorvoll und die meiste Zeit mit seinem Handy beschäftig. E-mails müssen immer sofort beantwortet werden. Vorher wird auch die gesamte Familie eingeweiht, um den Namen der neuen Flamme diesmal richtig einzustudieren. Und wenn er oder sie ledig ist, kennt der Tinder-Star alle Singles von hier bis zum Mond. Deshalb kann es schon mal vorkommen, dass er urplötzlich und ganz kurzfristig »arbeiten« muss.

DER DRAMA-ONKEL

»Wenn du jetzt nicht dein Leben änderst, wirst du am Ende für immer arbeitslos bleiben und einsam, unverheiratet und drogenabhängig auf einer Parkbank am Straßenrand mit einer Axt im Kopf und nassen Stiefeln sterben. Und es würde keiner mitbekommen.« Dramatische Szenen, die unsere Zukunftsängste ins unermessliche treiben.

Aber einen Vorteil hat der Drama-Onkel: Aus Sorge, man würde später vor Geldnot vom Hochhaus springen, wird einem schweigend ein kleiner brauner Schein zugesteckt.

Unser Öcher StudiStrom

Nie wieder warmes Bier

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Prüfung bestanden? Ein guter Grund zum Feiern! Um die Getränke kümmert ihr euch, wir uns um den Ökostrom.

Zum Beispiel für euren Kühlschrank.

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KLENKES NEO

LAUFBAHN RUND UM ­AUSBILDUNG UND BERUF

FRÜHER VOGEL

Leonie Deistler macht eine Ausbildung zur Konditorin. Ein Beruf der fi ­ ligrane Kreativarbeiten mit echter Handwerkskunst verbindet. Und der trotz der ­ungewohnten Arbeitszeiten viel Zeit zum Träumen lässt.

E

VON BAHAREH OROOJI

s ist 13 Uhr und in der Backstube herrscht Stille. Leonie Deistler, 21 Jahre alt, ist gerade mit ihrer Schicht fertig und müde. Aber zufrieden. Auch wenn man sonst nicht viel über den Beruf des Konditor weiß, so ist generell doch bekannt, dass die Arbeitszeiten sehr früh beginnen. Und ja, tatsächlich: Die Schicht in der Zentralbackstube der Leo-Bäckerei in Eilendorf beginnt für Leonie in der Woche um 2.45 Uhr. Dann, wenn

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KLENKES neo \\\ 04-2017

die meisten noch tief und fest schlafen. Aller Anfang ist schwer: Auch für Leonie war die Umstellung nicht leicht. »Es hat schon einige Wochen gedauert, bis ich mich an die Zeiten gewöhnt habe.«

VON DER UNI IN DIE BACKSTUBE

Eigentlich hat Leonie erst über einen Umweg zu ihrem Traumjob gefunden. Nachdem sie 2014 Abi gemacht hat und erstmal sechs Monate in Kanada verbrachte, hat sie

Werkstoff­ingenieurwesen studiert. Doch das wurde ihr auf Dauer zu theoretisch. Nach dem Abbruch des Studiums stand sie vor der Frage, wie es nun weitergehen soll. Kurz nachgedacht, war schon ziemlich bald klar, dass ihr Hobby – das Backen – mit einer Ausbildung zur Konditorin zu ihrer neuen Berufung wird.

Vielleicht auch, weil sie nie den Geschmack des Pumpkin Pie damals in Kanada vergessen konnte.

Jetzt ist Leonie im zweiten Lehrjahr und zufrieden mit ihrer Entscheidung. »Zuhause

FOTOS: BAHAREH OROOJI

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Ein Herz für Klenkes neo und süße Backwaren: Konditor-Lehrling Leonie in der Backstube von Leo.

habe ich schon immer gerne gebacken – besonders Zimtschnecken –, aber das Backen auf der Arbeit ist schon etwas ganz anderes.

Hier gibt es unzählige Gerätschaften und man arbeitet mit vielen anderen zusammen in einem Team.« Und doch ist das Ergebnis meist immer eine kleine Delikatesse. Ob zuhause oder auf der Arbeit. Auf die Frage, ob sie denn gut backen könnte, antwortet Leonie deshalb auch grinsend: »Joa, soll wohl immer recht gut schmecken.«

VON TRENDS UND TRÄUMEN

Das Kreative und Vielseitige ist es, was Leonie an dem Beruf besonders gut gefällt und die Arbeitszeiten für sie mittlerweile zur Nebensache macht. »Es ist nicht nur das Backen von Kuchen und Torten. Man spielt mit Farben.

Alles ist filigran und wird mit hoher Sorgfalt hergestellt.« Wenn sie mittags nach Hause kommt, ist sie zwar müde, meist aber noch so motiviert, dass sie gleich bei Instragram oder Pinterest weiter nach neuen Trend stöbert. Jede Saison bietet neue Möglichkeiten für das Gestalten

DIE SCHICHT IN DER ­ZENTRALBACKSTUBE DER LEO-­BÄCKEREI IN EILENDORF ­BEGINNT FÜR LEONIE IN DER WOCHE UM 2.45 UHR. DANN, WENN DIE ­MEISTEN NOCH TIEF UND FEST SCHLAFEN.

von Süßspeisen. Ob Weihnachten, Ostern, ­Valentinstag, Muttertag oder Hochzeiten – neue Ideen gibt es immer und auch Leonie staunt regelmäßig, was alles möglich ist.

Manchmal sind einige Ideen nicht sofort umsetzbar, aber dann wird so lange probiert und an der Rezeptur gearbeitet, bis eine Lösung gefunden wurde. Und das Ergebnis sich sehen und vor allem schmecken lassen kann.

Auf die Frage, was denn Leonies Meinung nach einen perfekten Kuchen ausmacht, spürt man das sorgfältig angelernte Fachwissen: »Wichtig sind qualitative Zutaten. Bei der Weiterverarbeitung sind gerade Schnitte wichtig und bei der Deko die Sorgfalt. Man sollte sich lieber zehn Minuten mehr Zeit nehmen.« Gut gewappnet mit Wissen und der richtigen Portion Kreativität und Neugier, tritt sie auch der Zukunft mutig entgegen: »Natürlich möchte ich erst mal einen guten Abschluss und dann meinen Gesellenbrief machen.

Mein großer Traum ist es, später nach Kanada auszuwandern. Ich mag das Land wegen der weiten Landschaft, den Menschen und der Lebensart.« Dort möchte sie jedoch nicht den Kürbiskuchen anbieten, der ihr damals so gut

in Erinnerung bliebt. Sondern typisch deutsches Gebäck. \

» leo-der-baecker.de

AUSBILDUNG ZUM KONDITOR/-IN u FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM KONDITOR/-IN IST RECHTLICH KEIN ­BESTIMMTER ­SCHULABSCHLUSS VORGEGEBEN. u BESCHÄFTIGUNGSBETRIEBE SIND ­MEISTENS K ­ ONDITOREIEN, ­CONFISERIEN, PATISSERIEBEREICHE UND BÄCKEREIEN MIT ­FEINBACKWARENSORTIMENT. uG ESCHICKLICHKEIT UND EIN SINN FÜR Ä ­ STHETIK SIND VON VORTEIL, SOWIE EINE ANGE­ MESSENE KÖRPERLICHE KONSTITUTION, DA MAN AB UND AN SCHWERE BACKBLECHE ODER ÄHNLICHES HEBEN MUSS. EINE RUHIGE HAND UND MATHEMATISCHES GRUNDVERSTÄNDNIS SIND AUSSERDEM RATSAM. u DIE FÄCHER IN DER SCHULE SIND ABHÄNGIG VOM LEHRJAHR UND INHALTLICH IMMER DEM BERUFSFELD ANGEPASST. \

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DER TROJANISCHE HAUSMEISTER

Am Donnerstag, den 16. November, gelang es ­Studierenden der FH Aachen in das Datennetz eines Aachener IT-Unternehmens, der SOPTIM AG, einzudringen. Der Erfolg des Projekts mit dem kryptischen Namen »bl4ck0u7@fh_44ch3n« macht deutlich, wie akut Bedrohungen durch ­Cyberattacken sind.

VON MARKO BÖTTCHER

D

er Eingangsbereich der SOPTIM AG im Aachener Westen, der dem Dienstleister für IT-Lösungen in der Energiewirtschaft üblicherweise auch als Veranstaltungs- oder besser Vortragsort dient, ist an diesem nasskalten Novemberabend mit allerlei Branchengästen sowie solchen aus Wissenschaft und Presse gefüllt. Auch wenn die meisten schon eine Vorahnung davon haben, was sie in den nächsten ein bis zwei Stunden erwartet, kann man dennoch irritierte Blicke registrieren, als im Laufe des Abends die Flurbeleuchtung unregelmäßig und unauffällig an- und auszugehen beginnt. Ohnehin ist es seit einiger Zeit spürbar kühl.

Als später das Licht sowohl im prall besetzten Raum als auch im Außenbereich komplett ausgeht,

klatschen die Gäste erstaunlicherweise Applaus.

ETHISCHES HACKEN

Dass keine Panik, sondern vielmehr gediegenes Gelächter aufkommt, liegt daran, dass die Gäste natürlich wissen, dass es sich um einen simulierten Zwischenfall handelt. FH-Studierende des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik haben sich unter der Leitung von Prof. Marko Schuba und Hans Wilhelm Höfken vorher mit der SOPTIM AG abgesprochen. Das Ziel des Abends ist es nämlich, im Rahmen des Themenjahres »Datensicherheit in der Energiewirtschaft« und vor dem Hintergrund des Bestsellerromans »Blackout – Morgen ist es zu spät« von Marc Elsberg zu zeigen, dass Cyberangriffe eine allgegenwärtige Gefahr sind. Eine,

KLS neo 2-2017 - Bundesagentur für Arbeit.pdf

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FOTOS: FH AACHEN/THORSTEN VIERBUCHEN

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

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31.05.17

13:22

die fatale Folgen haben kann. Die SOPTIM AG, vertreten durch ihren Vorstand Dr. Heinar Halbach, hatte sich zu Demonstrationszwecken dankenswerterweise bereit erklärt, sich von den Studierenden hacken zu lassen – nur über das Ob, Was und Wie bestand zu Beginn des Abends noch Unklarheit.

Einen solchen Vorgang, bei dem Firmen an derartigen Aktionen freiwillig teilnehmen, nennt man »Ethisches Hacken«. Der Zweck des Ganzen besteht neben dem Aufklärungsaspekt vor allem in der Ausbildung von Cybersicherheitsexperten, die für Behörden, Banken und Unternehmen im

Zuge der fortschreitenden Digitalisierung unserer Gesellschaft zukünftig immer wichtiger sein werden.

DAS SCHWARZE SCHAF

Wie gelang es den Studierenden der FH aber nun, in das Netz der Firma einzudringen? Die jungen Uni-Hacker schauten sich zunächst einige SOPTIM-Mitarbeiter etwas genauer an. Etwa über die Internetpräsenz des Unternehmens, via Google, Facebook, XING und Konsorten. Nach und nach entstanden so verschiedene Profile, die einzelne Mitarbeiter, ihre

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Unter dieser freundlich lächelnden Truppe befinden sich Experten, die mit ihren Kenntnissen ganz schön großen Schaden anrichten könnten.

Das »Ethische Hacken« der FH Aachen lässt erahnen, was mit dem Wissen der Studierenden in den falschen Händen alles verbrochen werden könnte.

Aufgaben und persönliche Informationen strukturierten. Auf der Grundlage dieser Daten entschieden sich die Hacker für eine bestimmte Person. Diese sollte mit einer gefälschten Nachricht, einer Phishing-E-Mail, dazu gebracht werden, Schadcode auf dem eigenen Rechner zu installieren.

Konkret schrieben die Angreifer den Absolventen einer Berliner Hochschule an, der mittlerweile bei SOPTIM beschäftigt war.

Unter einem falschen Vorwand kontaktierten sie die Beauftragte des Alumni-Programms der Hochschule, kopierten deren E-Mail-Adresse und erzeugten

anhand des Corporate Designs der Uni eine bis ins kleinste Detail nachgeahmte Nachricht mit einer Einladungs-PDF, die den Schadcode enthielt. Und tatsächlich: Der Fisch biss an; die Hacker enterten den Rechner.

Nun stellte sich noch die Frage, wie aus der simuliert-kriminellen Übernahme am meisten Kapital zu schlagen war. Als die Angreifer das System des Opfers durchsuchten, fielen ihnen einige Dateien auf, deren Endungen sie nicht kannten. Sie fanden schnell heraus, dass die Dateien zu seinem Siemens-System gehören, welches die Haustechnik steuert. Weil das

System selbst jedoch nicht unmittelbar am Netz hängt, musste ein Umweg gemacht werden. Und das funktionierte in etwa so: Da die Haustechnik von Zeit zu Zeit umgestellt wird, weil sie etwa Feiertage, die nicht immer auf das selbe Datum fallen, auf der Rechnung haben muss, lädt der Betreiber Updates auf das System.

So wird sichergestellt, dass die Technik automatisch weiß, wann sie runterfahren oder etwa in den Wochenendmodus gehen soll. Als nun durch das 500ste Jubiläum der Reformation eine solche Anpassung notwendig wurde, waren den Angreifern buchstäblich Tür

und Tor geöffnet. Sie manipulierten einfach die Updatedateien, wobei der atypische Feiertag zu Ehren Martin Luthers den Rest erledigte. Das Haustechnik-System wurde mit den veränderten Dateien bespielt, und die SOPTIM AG hatte plötzlich ein paar unerwünschte Facility Manager.

EINFALLSTOR MENSCH

Die Lehren aus dieser Demonstration sind dabei so aufschlussreich wie ernüchternd. Egal wie gut IT-Systeme durch Firewalls, Virenscanner und sonstige Vorkehrungen geschützt sind, verbleibt dennoch ein unauflösbares Restrisiko – und dieses besteht praktisch in jedem, der in seiner Firma an einem Rechner sitzt und Mails empfängt. Durch die Übernahme der Haustechnik hätten die Angreifer die Alarmanlage ausschalten oder Türen öffnen können, von einer Erpressung ganz zu schweigen. Es handelt sich bei der Bedrohung also um alles andere als Science Fiction, wie die ethischen Hacker der FH gezeigt haben. Nicht auszumalen, was geschehen könnte, sollte einmal ein wirklicher Angriff bei einem großen Energieversorger oder etwa einem Kernkraftwerk erfolgreich sein. Denn, so resümiert Dr. Halbach am Ende: »Jedes über das Internet angebundene Device kann potenziell gehackt werden. Es kommt darauf an, mit dieser Tatsache zu rechnen und umgehen zu können«. \

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\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ FOTOS: NUCAO

RIEGELKUNDE

Drei ehemalige Aachener Studenten haben mit ihrem Startup nucao einen Schokoriegel entwickelt, der gesund ist und die neuesten Umweltschutzmaßnahmen einhält. Und dennoch schmeckt.

D

a arbeitet man an einem wichtigen Projekt, büffelt für eine Klausur oder will nur schnell mal ins Fitnessstudio gehen. Und dann mangelt es an Energie. Was Leichtes und Gesundes, das wäre es jetzt. Ein bisschen Brainfood, wie man so schön sagt.

Doch es gibt weit und breit nur zuckerhaltige und ungesunde Nahrungsoptionen, die noch dazu schwer im Magen liegen und durch ihre Plastikverpackung die Umwelt verschmutzen.

Die ehemaligen Aachener Studenten Thomas Stoffels, Mathias Tholey und Christian Fenner sind die Gründer des Startups nucao und haben diese Marktlücke für sich entdeckt. Zuhause in Eigenregie kreierten sie den ersten Prototyp des heutigen Schokoriegels. Und genau dieser soll jetzt die gesunde Alternative für Zwischendurch sein. Und die komplett recycelbare Verpackung ist obendrein noch umweltfreundlich.

ERFOLGSGESCHICHTE Nach der Idee war der erste Schritt für die jungen Gründer das Exist-Gründerstipendium. Im September 2016 wurde es ihnen

als das erste Food-Startup unter den Stipendiaten bewilligt. »Von da an ging alles ganz schnell«, berichtet Christian Fenner, Marketingexperte des Teams. In Zusammenarbeit mit Lebensmitteltechniker Tom Teichert optimierten sie ihren Schokoriegel, gingen nach Ablauf einer Crowdfunding-Kampagne in Produktion und schafften es, ihre Zusammenarbeit mit Partnern auszubauen.

Damals starteten sie mit einem Online-Partner und können heute stolz sagen, in über 400 Bioläden vertreten zu sein, darunter auch Alnatura und Basic.

Auch hippe Cafés, Yoga- und Fitnessstudios zählen zu ihren Kunden, sodass inzwischen

pro Monat zwischen 20.000 bis 30.000 Riegel produziert werden.

Mit diesem Erfolg kommt auch eine große Verantwortung auf die jungen Unternehmer zu, die sich ebenfalls als Arbeitgeber von zehn

Angestellten beweisen müssen.

Klar ist: Der gelungene Businessplan der Jungunternehmer geht auf und fördert ihre Expansion.

HINDERNISSE UND ­UNTERNEHMERERGEIZ Doch die Gründer von nucao stießen auch auf Hindernisse. Sei es die Tatsache, dass ihr innovativer Riegel für keine herkömmliche Produktionsmaschine der deutschen Schokoladenindustrie geeignet war oder sie aus Kostengründen den Standort ihres Unternehmens neu bestimmen mussten.

Ein weiteres Hindernis stellt die Verpackung dar.

Wie produziert man ein Lebensmittel ohne die Umwelt zu schädigen? nucao wollte sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Sie nutzen ein patentiertes Verfahren, das ihnen erlaubt, eine durchsichtige Folie aus Holz zu erstellen. Diese Folie kann auf jedem

Auf die Schockolade gesetzt: Die drei Gründer des Startups nucao machen die kleine Sünde für Zwischendurch gesünder und umweltfreundlicher.

normalen Hauskompost verwertet werden.

Eines begleitete die Unternehmer jedoch stets durch ihre Start­ up-Gründung: Der Ehrgeiz, das Beste für ihr Produkt zu geben.

Reisen zu den Kakaoplantagen in Bali gehörten ebenfalls dazu – um sich persönlich von der Rohkostqualität der Pflanze zu überzeugen. Sie setzen auf natürliche Zutaten, ohne synthetische Zusatzstoffe oder viel Zucker. Es wundert einen kaum, dass die Zutatenliste sich ebenso schön liest, wie sie gesund ist: Acerola-Kirsche, Kokosblüte, Hanfsamen oder Rohkakao. Das riecht nach einer gesunden Zukunft. \ VB

» nucao.de

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\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ FOTOS: SILKE SCHNEIDER

IM SCHUHPARADIES Harald Schröder verwirklicht mit Xu seinen Traum vom Schuhdesigner.

B

etritt man das eher unauffällige Ladenlokal, staunt man: So viele atemberaubende Schuhe?! Zu so tollen Preisen?! Kann man auf den orangen Dingern da laufen?! Und – hat die etwa alle ein Mann gesammelt?!

Ja, tatsächlich kauft, verkauft, entwirft und fertigt Harald Schröder seit Mai 2017 hier Damenschuhe. Von Chie Mihara, Jimmy Choo oder Fly London bis zu Prada, Think oder Armani ist hier versammelt, was »Sex and the City«-Fans entzückt.

Der Designer und Illustrator hat nicht etwa einen Schuhfetischismus zum Geschäft gemacht, sondern fing vor Jahren an, sich für Aufbau und Funktionalität von Schuhen zu interessieren. Da Frauenschuhe mehr Gestaltungsspielraum lassen als die für Männer,

widmet er sich seit etwa sieben Jahren neben seinem Hauptberuf nicht nur dem Sammeln und Verkaufen, sondern entwirft auch eigene Modelle. »Mein Zukunftstraum ist es, Schuhe komplett selbst zu designen und zu bauen.« Erste, futuristisch anmutende Modelle gibt es schon. Verblüffend ist ein High Heel aus dem 3D-Drucker, mit dem er erfolgreich experimentiert: »Man könnte den Fuß zuhause einscannen und sich dann einen individuellen Schuh ausdrucken lassen«, so seine Vision. »Schuhe müssen nicht hoch und spitz sein, ich mag eher runde Formen, interessant ist auch ein Materialmix. Vor allem muss die Qualität gut sein, der Schuh muss funktionieren,« erklärt Harald Schröder. »Die meisten Kundinnen sind fasziniert von den verrückten

Ein Laden voll mit Unikaten: Hier wird jedes Fußpaar fündig.

Schuhen, kaufen dann aber doch alltagstaugliche«, beobachtet der Designer. Inzwischen bringen ihm Leute auch besonders ausgefallene Modelle für seine Sammlung.

Nicht immer schafft er es, seine vielfältige Arbeit in das Geschäft zu verlegen, aber Samstag ist für ihn »Schuhtag« und damit der interessanteste Tag der Woche. Sein Freund, der Künstler Mohammad Ahmad stellt im Laden seine farbenfrohen Bilder aus, für die er

Pollen und Samen verschiedener Aachener Bäume benutzt – so schließen sich hier die Kreise von Design und Kunst, Kommerz und Upcycling, Schuhen und – Glück! \

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KLENKES neo \\\ 04-2017

HANDHILFE

Vier Bewerbungsratgeber, die auf dem Weg zum Traumjob behilflich sein können. Achtung: ­Betonung liegt auf »können«.

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ewerbungsratgeber gibt es viele. Und doch ist das Angebot mit Vorsicht zu genießen. Denn klar ist: Die perfekte Bewerbung gibt es nicht. So wie sich die Berufszweige unterscheiden, so unterscheiden sich wiederum auch die Auswahlkriterien der ­Personaler. Daher sind Ratgeber in der Regel nicht universell empfehlenswert, ­sondern bei der Auswahl der richtigen Literatur muss auf viele­v­ erschiedene Attribute geachtet werden. Wir haben dennoch vier Nachschlagewerke ausgesucht, die wir Euch an die Hand geben ­möchten.

MIT WEITSICHT Ein umfangreiches Handbuch, das versucht, auf alle Fragen Antworten zu finden, die einem im Bewerbungsprozess begegnen könnten: von der Vorbereitung der Bewerbung, über das richtige Foto bis zur Gehaltsverhandlung.

Pluspunkt ist, dass das Buch nicht mit dem erfolgreichen Erlangen der Stelle aufhört, sondern auch Tipps für die erste Zeit im neuen Job gibt. \ »Das große Bewerbungs­ handbuch« Autoren: Christian Püttjer und Uwe Schnierda Campus Verlag 19,95 Euro ISBN 978-3593507347 FÜR ­AKADEMIKER Young Professionals beziehungsweise Hochschulabsolventen müssen sich oft den besonders hohen Erwartungen von allen Seiten stellen. Mit diesem Buch wird ihnen dabei eine Hilfestellung gegeben, die bereits früh anfängt: Vor der Bewerbung stehen hier die Analyse der eigenen Ausgangsposition, die perfekte Selbstpräsentation und Methoden, wie man überhaupt geeignete Stellen findet. \ »Bewerbung für ­Hochschulabsolventen« Autoren: Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader Stark Verlag 17,95 Euro ISBN 978-3-8490-2094-1

MIT KLARTEXT Einmal die Hürde der Bewerbungsunterlagen überwunden, steht schon die nächste vor der Tür: das Vorstellungsgespräch. Mythen von bösen Fragen gibt es zahlreiche. Wer weiß schon spontan, was man auf die Frage antworten soll, als welches Tier man sich denn beschreiben würde. Wer einen Arbeitgeber überzeugen will, muss auf dessen Fragen sicher und gewinnend reagieren. Das Buch stellt die 111 gängigsten Arbeitgeberfragen vor. Und die besten Antworten. \ »111 Arbeitgeberfragen im ­Vorstellungsgespräch« Autorin: Elke Eßmann Goldmann Verlag 8,99 Euro ISBN 978-3442175338 FÜR ­LÜCKENFÜLLER Wo Duden drauf steht, da kann nichts verkehrtes drin sein.

Dieser Ratgeber gibt Tipps für die Stellensuche, bietet professionelle Formulierungshilfen für das Anschreiben und weist auf die Besonderheiten bei der Initiativ- und der Onlinebewerbung hin. Und wer kennt sie nicht, die berühmten Lücken im Lebenslauf. Wie man sie bester verkauft, dafür gibt dieser Ratgeber ebenfalls Tipps. \ »Duden Ratgeber – ­Professionelles Bewerben« Autorin: Judith Engst Duden Verlag 12,99 Euro ISBN 978-3411743131

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ FOTO: NADINE JUNGBLUT

JOBOASE?

Feuerwehr, Theater, Verwaltung oder Duales ­Studium – die Berufslandschaft bei der Stadt ­Aachen ist vielfältig. Wir haben bei Ausbildungs­ leiterin ­Margot Keischgens nachgefragt, wie es um die Ausbildungschancen bei der Stadt steht.

WIEVIELE AUSBILDUNGPLÄTZE VERGIBT DIE STADT PRO JAHR? Im nächsten Jahr 2018 wird die Stadt Aachen voraussichtlich 112 Ausbildungsplätze anbieten. Die Ausbildungsstellen gibt es in verschiedenen Berufen: Verwaltungsfachangestellte, Verwaltungswirt, Duale Studiengänge Bachelor of Laws oder Arts, handwerkliche Berufsbilder beim Aachener Stadtbetrieb wie zum Beispiel Gärtner oder die Ausbildung zum Brandmeister bei der Feuerwehr. Auch im Berufsbild Erzieher bieten wir zahlreiche Plätze für das Anerkennungsjahr an. Neue Ausbildungsmöglichkeiten 2018 gibt es in den Ausbildungsberufen Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste im

Stadtarchiv und Verwaltungsfachangestellte/r im Schwerpunkt öffentliche Sicherheit und Ordnung.

WAS SIND DIE BELIEBTESTEN ­AUSBILDUNGEN? Besonders beliebt sind die Ausbildungsplätze in den Verwaltungsberufen, aber auch die Ausbildung zum Brandmeister bei der Feuerwehr.

IN WELCHEN BEREICHEN HABEN SIE NOCH FREIE PLÄTZE? In fast allen Berufen ist die Bewerbungsfrist für 2018 leider schon abgelaufen. Für das Anerkennungsjahr Erzieher/in nehmen wir gerne noch Bewerbungen entgegen.

Ausbildungen bei der Stadt sind beliebt. Und vielfältig.

WIE STEHEN DIE CHANCEN, NACH EINER AUSBILDUNG ÜBERNOMMEN ZU WERDEN? Die Chancen der Übernahme sind bei der Stadt Aachen hoch. Natürlich sollte man eine gute Ausbildung absolvieren – eine Grund­ voraussetzung für die Übernahme.

ANGESTELLT BEI DER STADT – WO SEHEN SIE KLARE VORTEILE? Die Ausbildung bei der Stadtverwaltung bietet vielfältige und

abwechslungsreiche Beschäftigungs- und Karriereperspektiven in über 30 Fachbereichen, Bezirksämtern und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen.

Arbeitnehmerfreundliche Rahmenbedingungen sorgen außerdem dafür, dass man Familie und Beruf gut unter einen Hut bekommt. \ KLA

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Bilder: FH Aachen/Thilo Vogel

Doppelt gemoppelt hält besser.

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Die dualen Studiengänge der FH Aachen kombinieren Beruf oder Ausbildung mit einem Hochschulstudium. Informiere Dich jetzt! > Angewandte Chemie > Betriebswirtschaft Praxis Plus > Elektrotechnik PLuS > Flugzeugtechnik mit Verkehrs­ pilotenausbildung > Maschinenbau PLuS > Physiotherapie > Scientific Programming > Wirtschaftsrecht Praxis Plus zum WS 2018/19 geplant: > Bauingenieurwesen Plus > Fahrzeugtechnik Plus > Mechatronik Plus > Schienenfahrzeugtechnik Plus Kontakt: Andreas Beumers M.A. | Koordinator für die dualen Studiengänge Kaiserstraße 100 | 52134 Herzogenrath | T +49. 241. 6009 51494 | a.beumers@fh­aachen.de www.fh-aachen.de/studium/dual

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ FOTO: BERUFSKOLLEG FÜR GESTALTUNG UND TECHNIK AACHEN

DEN HORIZONT ERWEITERN

Das Aachener Berufskolleg für Gestaltung und Technik bereitet seine Schülerinnen und Schüler mit s­ peziellen Europaklassen auf die zunehmende Internationalisierung vor.

N

eben dem Arbeiten im Betrieb hatte ich auch die Möglichkeit, viele Ecken des Landes kennenzulernen und die atemberaubende Natur zu erleben«. Lavinia Horsmann hat nicht irgendwo ihr Praktikum absolviert, sondern in einem der derzeit beliebtesten Reiseziele: Island. Ermöglicht hat ihr dies das Erasmus-Projekt »MobiCoach«. Im Rahmen dessen haben 20 Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des beruflichen Gymnasiums mit Schwerpunkt Gestaltung ein dreiwöchiges Praktikum im europäischen Ausland absolviert.

Neben Island konnten die Schülerinnen und Schüler in ANZEIGE

Dänemark, England, Frankreich und Spanien Erfahrungen in verschiedenen Praktikumsunternehmen aus dem Bereich Gestaltung oder in schulischen Einrichtungen sammeln. Neben den vielen neuen Arbeitserfahrungen konnten sie so auch die kulturellen und geographischen Besonderheiten ihrer Gastländer kennenlernen.

Im Anschluss an das Praktikum haben die Schülerinnen und Schüler anlässlich des Europatages am 22. Mai 2017 eine eintägige Praktikumsmesse unter dem Motto »Working in Europe – ­Experiencing Europe« an der Schule ausgerichtet und ihre Erfahrungen mit anderen geteilt.

Lavinia Horsmann (Mitte) an ihrem Praktikumsplatz bei »LetterPress« in Reykjavík. »Besonders spannend war für mich das Kennenlernen der Off-Set Drucktechnik, beziehungsweise der alten Drucktechnik«, so Lavinia.

Lavinia Horsmann ist begeistert von ihrem Praktikum: »Ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln. Zudem konnte ich mein Englisch verbessern und mehr über die Kultur der Isländer erfahren. Abschließend würde ich sagen, dass ein Berufspraktikum im Ausland eine sehr gute

Möglichkeit darstellt, den persönlichen Horizont zu erweitern. ­Sicherlich wird sich diese Erfahrung auch auf das spätere Berufsleben positiv auswirken.« \ ADV.

» berufskolleg-aachen.de

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FOTO: MEDIENHAUS AACHEN

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Wie bist Du das eigentlich geworden?

Andreas Müller, Geschäftsführer Medienhaus Aachen Andreas Müllers Weg führte ihn über die Redaktion, die ­Niederlande und den Rettungsdienst bis in den Chefsessel des größten Medienunternehmens der Region.

1. ERKLÄRE DEINEN JOB »Ich bin das Bindeglied zwischen den Eigentümern und den Mitarbeitern und stelle sicher, dass alle Bestandteile zusammenarbeiten.

Zusätzlich vertrete ich das Unternehmen nach außen. Meine Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass unser Unternehmen sich ständig weiterentwickelt. Das Ziel ist letztendlich, das Medienhaus in die Z ­ ukunft zu führen. « 2. WIE BIST DU DAS GEWORDEN? »Mit 16 habe ich mich bei der Jülicher Zeitung über einen Bericht über meine Jugendgruppe des Deutschen Roten Kreuz beschwert, weil der in meinen Augen nicht korrekt war. Da wurde mir gesagt, »mach es doch beim nächsten Mal lieber selbst«. So wurde ich freier Mitarbeiter. Seit 1978 bin ich hier im Haus und habe fast alle Abteilungen durchlaufen.

15 Jahre war ich in der Redaktion der Aachener Nachrichten, danach Chefredakteur in niederländischen Verlagen. Seit Ende der 90er habe ich verschiedene Geschäftsführer-Posten innegehabt. Seit zehn Jahren bin ich der Geschäftsführer der Holding.«

3. ERZÄHL MAL VON DEINEM ­UNVERGESSLICHSTEN NEBENJOB »Da muss ich überlegen. Eigentlich meine zweite Berufsausbildung, ich bin Rettungsassistent und habe diesen Job bis 2000 neben meinem normalen jede Freitagnacht ausgeübt. In Aachen, Jülich, Stuttgart, Köln und sogar in den USA. Auch mit dem Rettungshubschrauber. Aber das war als ich noch mehr Zeit hatte und noch keine Familie. Über das Rote Kreuz bin ich ja eigentlich auch bei der Zeitung gelandet« 4. DEIN ULTIMATIVER TIPP FÜRS BERUFSLEBEN »Immer neugierig bleiben. Und sich auch trauen, mal was ganz anderes zu machen. Und einen Job suchen, der einem nicht das Gefühl von Arbeit vermittelt, sondern einer, der wirklich Spaß macht. « \ CR

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KLENKES neo \\\ 04-2017

VON GLÜCKS- UND DOSENRITTERN

Neun Geschichten, 24 Stunden, das alles in Aachen: der Roman »Aachen Unlimited«.

D

as Romandebüt des in Energiewirtschaft promovierten Aachener Autors Tobias Julian Stein erzählt aus dem wirklichen Leben in Aachen. An einem einzigen Tag lernen wir neun ­lebensnahe Charaktere kennen.

Big B ist Tamile und liebt Tanja. Sein Freund Kris hofft, durch Baggerseminare zum Casanova zu werden. Kanc, der Minijober mit kroatischen Wurzeln, pumpt gerne und träumt davon, Gangster-Rapper zu sein. Die Fotografin Franzi ist ebenso unglücklich wie die spanische Erasmusstudentin Sara, deren Fernbeziehung gescheitert ist. Simon leidet an intellektueller Hybris, sozialer Desintegration und noch ein paar anderen Störungen. Volker, der ritterliche Obdachlose, den jeder Aachener kennt, hat einen Streitwagen aus Aludosen gebaut und kämpft um jeden einzelnen Pfandpfennig.

Ruxandra, die sich freiwillig aus Rumänien entführen ließ, soll im horizontalen Gewerbe anfangen.

Und dann ist da noch das Ich, der Autobiograf, der die Überwindung des ureigenen Traumas mit den Erlebnissträngen der anderen Figuren verwebt. Zunächst alternieren die individuellen Geschichten, danach kulminieren sie – und zwar in der Nacht zum ersten Mai in einem Aachener Club.

VIELE INDIVIDUELLE GESCHICHTEN, DIE ALLE IN EINER AACHENER CLUBNACHT KULMINIEREN Mit dem Wissen über die Brüche und Rückschläge der Biografien werden die späteren Handlungen der Figuren nachvollziehbar.

Im Zentrum des Romans steht immer das Verlangen nach sozialer Begegnung. Orte wie die Uni-Bib, das Ost- und Westviertel oder die Pontstraße spielen eine wichtige Rolle. Man liest keinen Schreibschulen-Roman, die Dialoge sind authentisch und veranschaulichen zum Teil ganz verschiedene Wirklichkeiten. Fazit: definitiv lesenswert für Aachener. »Aachen Unlimited« ist erhältlich im Buchhandel, online und als E-Book. \

MBO »Aachen ­unlimited« Tobias Julian Stein KUUUK Verlag 16,50 Euro ISBN 978-3-96290000-7

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ FOTO: BAHAREH OROOJI

KLATSCHT IN DIE HÄNDE

Nachbarschaft der Besten: Der Musikbunker in der Goffartstraße und das Dumont in der Zollern­ straße holen erneut Ehrungen für ihr herausragendes Live-Programm ins Frankenberger Viertel.

M

it Konzerten und Veranstaltungen bereichern das Dumont und der Musikbunker unser Kulturleben in Aachen. Wie wichtig diese Arbeit ist, hat die bundesweite Jury des deutschen Spielstättenpreises wahrgenommen und geehrt. Stolze Gesichter bei den Preisträgern – schließlich ist das eine ­Ehrung mit Prestige.

Es geht um den »APPLAUS«, die »Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten« der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Hinter diesem langen Namen steckt eine bundesweite Ehrung für Clubbetreiber, die kulturell herausragende

Programme anbieten. Der Preis ist in mehrere Kategorien aufgeteilt, die sich je nach Größe, Kapazität und Angebot richten. Der Musikbunker wurde in der Kategorie Eins ausgezeichnet, als einer von 23 Musikclubs deutschlandweit, die im vergangenen Jahr mindestens 104 Konzerte veranstaltet haben. Preisgeld: 40.000 Euro.

Das Dumont reiht sich in der Kategorie Drei unter die 31 kleineren Locations, die mindestens zehn Konzerte organisiert haben. Preisgeld: 7.500 Euro.

Jetzt mit ein wenig Abstand fühlen sich die beiden Preisträger entspannt, bestätigt und geehrt.

Durch das Preisgeld können beide

ARMIN BURKE VOM DUMONT UND LARS TEMPLIN VOM MUSIKBUNKER HABEN FÜR IHRE LOCATIONS »APPLAUS« ENTGEGEN GENOMMEN Locations neue Projekte angehen.

Dabei sind sich beide einig: Konzerte sind etwas absolut Einzigartiges. Lars Templin: »Bei uns stellen wir das Programm in einem Team zusammen. Dabei gehen wir weniger nach der Wirtschaftlichkeit und mehr nach dem, was uns gefällt.« Armin Burke ist da gleicher Meinung. Auch er gestaltet seine Live-Abende intuitiv und mit großer Sorgfalt: »Mir geht es um Musik, die mir auch selbst gefällt«, erklärt er, »Emotion und Stimmung sind sehr wichtig.«

Für die Zukunft versprechen beide Inhaber weiterhin hohe Qualität. Durch den Preis habe man weiterhin die Möglichkeit, viel umzusetzen. Ein Teil des Geldes wird jeweils in die Soundqualität gesteckt. Der andere soll in risikoreichere Projekte investiert werden. Es liegt also nur an uns, dem Publikum, das Angebot auch wahr zu nehmen. \ BO

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Impressum Klenkes neo – Magazin für junge Aachener 6. Jahrgang Dresdener Straße 3 52068 Aachen Tel. +49(0)241/9450-111 Fax. +49(0)241/9450-180 klenkes-neo.de E-Mail: redaktion@klenkes.de

KURZE GESCHICHTE … VON UMZÜGEN

SCHRAUBE ODER NAGEL?

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Herausgeber Josef Heinrichs Verlag print'n'press Verlag GmbH Geschäftsführerin: Alexandra Behle p-n-p.de

»

Man sagt ja immer, entweder man ist handwerklich begabt oder nicht. Ich habe zu Hause bei meinen Eltern eine ganz klare Rollenverteilung vorgelebt bekommen.

VON KIRA WIRTZ

M

ama sagt: »Das Licht geht nicht mehr an« und Papa holt die Leiter aus dem Keller und wechselt die Birne. Ich sage: »Der Fernseher ist kaputt!« und Papa bringt neue Batterien, die er in seiner Werkstatt ordentlich aufbewahrt. Wurden zwei verwendet, kaufte er direkt wieder welche nach. So musste man sich um nichts Gedanken machen. Jetzt ist es nämlich so, dass weder ich, noch mein Freund – er kommt aus einer Familie, da hat seine Mama sich um all das handwerkliche gekümmert – irgendetwas anschrauben, austauschen oder ähnliches können. Na klar, Batterien in der Fernbedienung können wir wechseln, nur haben wir keine Batterien auf Vorrat zuhause. So richtig bewußt wurde mir unsere handwerkliche Unfähigkeit bei unserem Umzug in die erste eigene Wohnung. Altbau, super schön mit hohen Decken, irre günstig und ein echter Glücksfall.

Allerdings stark renovierungsbedürftig und auch die Elektrik hatte ihre Tücken. Aber wir dachten: Das klappt schon irgendwie. Und: Dafür brauchen wir unsere Eltern doch nicht! Das kann ja alles nicht so schwer sein. Immerhin hatte ich Kunst im Abi, da wird Streichen ja kein Problem sein.

Wie schwer es werden sollte, merkten wir recht schnell: Zum Beispiel als wir versuchten mit meinem Ford Ka einen Küchenschrank von Ikea in Heerlen nach Aachen zu transportieren. Das klappte

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so erfolgreich, dass ich drei (!!!)

Stunden alleine bei Ikea saß und warten musste bis mein Freund in zwei Fahrten den Schrank nach Aachen bugsiert hatte. Weil ich nicht mit ins Auto passte. Oder als wir einen Abend in einer komplett dunklen Wohnung saßen, weil dadurch, dass Wasserkocher, Staubsauger und noch irgendein technisches Gerät zusammen angeschaltet waren, die Sicherungen rausflogen und wir beide irgendwie bei der Wohnungsübergabe nicht mitbekommen hatten, dass es zwei Sicherungskästen für eine Wohnung gab.

ES WAR ZEIT, PAPA ANZURUFEN. UND PAPA KAM. ­MITSAMT ANHÄNGER, EINEM ­RIESIGEN WERKZEUG­ KASTEN UND ALLERLEI KRAM, VON DEM ICH NICHT ­WUSSTE, DASS ES DAS ÜBERHAUPT GIBT.

Oder das ganz schlimme eine Mal, als wir Sockelleisten anbringen wollten und mein Freund nicht genau wusste wie der – von anderen Freunden geliehene – Elektrotacker funktioniert

KLENKES neo \\\ 04-2017

Sekretariat/Verwaltung Martina Welz (Tel.: -111) Miriam Schwarz Chefredaktion Kira Wirtz (v.i.S.d.P., Tel. -115) Redaktion Christina Rinkens (Leitung) Katja Laska

und mir wie aus dem Nichts eine ­Tackerklammer im Knie steckte!

Spätestens als wir auf zwei Skateboards unser Expedit über die Oppenhoffallee rollten, da wir nicht den richtigen Schraubenzieher zum Auseinanderbauen besaßen, entschied ich, dass es an der Zeit war, meinen Papa anzurufen.

Und natürlich: Papa kam. Mitsamt Anhänger, einem riesigen Werkzeugkasten und allerlei Kram, von dem ich nicht wusste, dass es das überhaupt gibt. Und natürlich mit einem Vortrag, was wir uns um Himmels Willen dabei gedacht haben, ein Regal mit Schrauben an der Wand zu befestigen. Zwei Tage schraubte, hämmerte, ­lackierte und bohrte Papa Dinge und wir schauten zu, durften nur mal was festhalten, bloß nicht zu viel selber machen. Und tat man das doch, bekam man einen rüffelnden Blick zugeworfen.

Mich störte das so gar nicht, denn sagt man nicht: Entweder man ist handwerklich begabt oder nicht? Aber meinen Freund hat das scheinbar schon getroffen und er hat sich schnell einen eigenen Werkzeugkasten angeschafft. Der steht sicher verwahrt im Einbauschrank, neben einem Sortiment Glühbirnen und einem Paket Batterien. Einzugsgeschenk von Papa. Der hat übrigens, wenn er uns besuchen kommt, seinen eigenen Werkzeugkasten – »Mit dem ordentlichen Werkzeug« – immer im Kofferraum. Für den Fall, dass mal was sein sollte ... \

Redaktionelle Mitarbeit Verena Bodenstein, Marko Böttcher, Sophia Löhrer, Richard Mariaux, Anja Nolte, Bahareh Orooji, Silke Schneider.

Advertorials und Pressetexte sind mit adv. gekennzeichnet.

Grafik und Layout Malte Pferdmenges Titelfoto Anna Wawra Ihre Ansprechpartner im ­Anzeigenbereich Manfred Sukrow Tel. +49(0)214/9450-132 msu@klenkes.de Eva-Maria Wagner-Sergis (Anzeigenleitung) Tel. +49(0)241/9450-117 emw@klenkes.de Artur Dunat Tel. +49(0)241/9450-116 adu@klenkes.de Vertrieb Richard Mariaux (Tel. -112) Natascha Zähl Klenkes-Veranstaltungen und ­Medienkooperation Richard Mariaux (Tel. -112) Anzeigenpreisliste und ­Me­dia­da­ten werden auf Wunsch z­ ugeschickt.

Es gilt die An­zeigen­preis­liste Nr. 7 vom ­November 2017.

Die durch den Verlag ge­stal­te­ten A ­ n­zeigen sind ur­he­ber­­rechtlich ­geschützt und dür­fen nur mit ­ausdrücklicher Genehmigung des ­Ver­lages weiter ­verwendet werden.

Keine Haftung für unver­langt ­ein­gesandte Manu­skripte, Zeich­nun­gen, Fotos etc.

Nachdruck, auch aus­zugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Klenkes.

Alle ­Urheberrechte ver­blei­ben beim Verlag bzw. den Autoren.

Druck Senefelder Misset, NL-Doetinchem Klenkes neo wird gedruckt auf ­Bilderdruck-Recyclingpapier.

Vorschau Die Frühjahr-Ausgabe von K ­ lenkes neo erscheint Mitte März.

Druck­auflage 20.000 Exem­plare © 2017 print 'n'press Verlag

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