Klenkes neo 02/2017

Stadtzeitung

für junge Aachener

02 | 2017 kostenlos

Karriere | Campus | Kultur

KARRIERE

MIT SICHERHEIT BANANEN

Der seltene Beruf der Pafümeurin

Das »KimikoFestival 2017«

KIRCHE DIGITAL

RAUSGEHEN

Aachenes digitales Zentrum in einer ­entweihten Kirche

Deine Agenda für die nächsten Monate

S E N I E PE

A T X I M

S N E LEB

hast!« k c o s geht.

B a u d D e i f u w , a t r o ig »Mach, w er DJ Chris Brid ze en Der Aach

Burg Wilhelmstein

Freilichtbühne Würselen

Der Sommer auf der Burg

KO n z e r t

KOn zert

21.07. Anna Depenbusch & Band

19.08. lokale helden

KinO

Kin O

11.08. expedition happiness

25.08. european Outdoor Film tour

15.07.

soulcats feat. Köster & hocker Feinster Soul aus Köln

19.08. lokale helden

Band aus der Region

21.07.

Anna Depenbusch & Band Tour 2017

26.08. manfred leuchter & gäste

Begegnungen

28.07. electro Deluxe

Circle

01.09. götz Alsmann & Band

... in Rom

05.08. Buena Vista social Club™: eliades Ochoa

Cuban Son, Bolero, Guarachas

08.09. herbert Knebels Affentheater

Rocken bis qualmt

20.07.

27.07.

03.08.

10.08.

11.08.

17.08.

24.08.

25.08.

31.08.

07.09.

infos & tickets: www.burg-wilhelmstein.com Medienpartner:

Open-Air-Kino La La Land Moonlight Ein Dorf sieht schwarz Zu guter Letzt Expedition Happiness Monsieur Pierre geht online Born to be Blue European Outdoor Film Tour Paris kann warten Sommerfest

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\

D … LOS!

FOTOS: LUTZ BASS, MARKO BÖTTCHER, SUSANNE WALTER, URBAN ZINTEL

UUUN

» INHALT

IN TRO

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

6

16

12

20

MAGAZIN

LAUFBAHN

4 FRAU LÖHRER EMPFIEHLT

16 GALERIEEINKAUF

20 EIN GUTES NÄSCHEN

6 AGENDA

18 SCHWERELOS DURCH SCHWUNG UND SPRUNG

22 KIRCHE DIGITAL

In Aachen entdeckt Konzerte, Partys und ­Veranstaltungen in Aachen von Juli bis September

8 TITELGESCHICHTE MIXTAPE EINES LEBENS Chris Brid ist DJ, Musiker und Produzent

11 ZEIGT HER

»Showtime« der FH Aachen im Apollo Kino

12 MIT SICHERHEIT ­BANANEN

Wie plant man ein Festival?

Das »Kimiko« im LuFo-Park

14 FESTIVAL-GUIDE

Vier Festivals um die Ecke

15 FREILUFTKINO

Open Air-Kinos in der Region

Ein Bier mit …

Danyi and the Dudes

Den größten Trampolin­ parkour der Superfly-Kette gibt es jetzt in Herzogenrath

19 EIFELSURFER

Ausprobiert: Stand-Up-­ Paddeln auf dem Rursee

Der seltene Beruf der Pafümeurin

In der St. Elisabeth Kirche am Blücherplatz soll Aachens digitales Zentrum entstehen

23 MEIN SCHREIBTISCH Coworking in Aachen

24 AUSGEZEICHNET

Die Gewinner des ­diesjährigen Gründungswettbewerb AC2

26 SCHWIMMEN, RAD FAHREN, LAUFEN – SPENDEN

Trifugee: Zwei Aachener sammeln mit Triathlons Geld für Flüchtlinge

28 NEUE REIHE: WIE BIST DU DAS EIGENTLICH GEWORDEN?

Diesmal: Regionsschreiberin Slavica Vlahoviˇc

aus Klenkes NEO wird Klenkes neo.

Der Unterschied ist erstmal nicht gewaltig. Wichtigste Änderung: Klenkes neo erscheint jetzt im A4-Format. Die aber allerwichtigste Änderung wird eigentlich erst mit der Herbst-Ausgabe Mitte September sichtbar: Künftig gibt es zwei Semesterausgaben von ­Klenkes neo, die sich durch ihren ausgeprägt studentischen Charakter auszeichnen.

Doch keine Sorge. Wir bleiben uns und neo treu. Weiterhin werden wir mit neo der Kultur der Stadt auf den Spuren sein und die jungen Bewohner immer wieder in unseren Fokus stellen.

Wie Veränderungen das so an sich haben, muss man sich erst an sie gewöhnen. So liegt eine leicht turbulente Produktion hinter uns.

Begleitet von Pferde-Kopfstößen, Problemen mit Bananen und den ein oder anderen blanken Nerven.

EINE AUTORIN DIESER AUSGABE HAT SICH GLATT VERLIEBT.

Eigentlich doch was Schönes, ein liebesvernebelter Blick kann aber auch hinderlich sein. Aber wenn Ihr diese Ausgabe in den Händen haltet, heißt das immerhin, dass wir trotz aller Widrigkeiten und Liebeswirrungen ein Magazin produziert haben, das sich sehen lassen kann. Eine Ausgabe von neo, die Euch hoffentlich in eine ähnliche Schockverliebtheit versetzt. Sei es in unseren hauseigenen DJ Chris Brid, in den neuen Designladen auf der Viktoriastraße oder in die digitale St. Elisabeth Kirche. Wo Eure Vorlieben so liegen mögen. Uns soll’s recht sein.

Wir machen uns jetzt schon mal an die nächste Ausgabe von neo.

Ausruhen können wir uns, wenn wir alt sind. In diesem Sinne: Haut rein!

Bleibt alles anders

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\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ FOTOS: BARISTHINO, JO MAGREEN, SOPHIA LÖHRER, BAHAREH OROOJI, ILLUSTRATION: BAHAREH OROOJI

TASCHENLIEBE

Probleme, die (fast) nur Frauen kennen: Sobald die neue Lieblingstasche gekauft ist, weicht sie einem nicht mehr von der Seite, beziehungsweise von der Schulter. So ist das auch mit den Taschen von der Designerin Grete Sprungala. In ihrem Atelier auf der Limburger Straße fertigt sie Taschen, Etuis, Schlüsselanhänger und Laptop­hüllen von Hand an – mal schlicht und klein, mal ausgeflippt und bunt, mal groß und praktisch, aber immer elegant und besonders. Mit ausgefallenen Materialien wie beispielsweiser einer ausrangierten Plane kreiert Grete Sprungala unter ihrem Label Le Chien praktische Einkaufstaschen oder den perfekten Abendbegleiter aus hochwertigem Leder. Übrigens: Der französische Name ihres Labels Le Chien hat die deutsche Bedeutung der Hund, denn laut der Designerin sind ihre Taschen – genau wie Hunde – äußerst treue Begleiter. \

Frau Löhrer empfiehlt

Frau Löhrer ist freie Autorin für so ­einige Aachener Shopping- und Lifestyle-­Magazine. In ­Klenkes neo empfiehlt sie neue und ­neuentdeckte Geschäfte und Ausgeh­möglichkeiten in Aachen und Umgebung.

LE CHIEN LIMBURGER STRASSE 28, AACHEN » le-chien-essentials.com

SOLO WAR GESTERN

Leider gibt es in der Aachener Innenstadt immer mehr Leerstand. Um dem entgegen zu wirken, hatte die Stadt Aachen eine gute Idee: Das ehemalige Ladenlokal des Modegeschäfts Prego wird für ein Jahr in einen Pop Up-­Concept Store verwandelt. Interessant.

Bis das Ladenlokal Anfang 2018 saniert und umgestaltet wird, sind hier das Aachener ­Vintagegeschäft Cocoon und der Kaffee­ spezialist Baristinho eingezogen. Auf der einen Seite gibt es nun ein schönes Angebot an besonderen Möbelschätzen, Lampen und ausgefallenen Accessoires. Auf der anderen Seite kann man im gemütlich eingerichteten Café sitzen und die Kaffeespezialitäten und selbstgemachten Leckereien von Baristinho genießen, der sonst vor allem mit seiner ­knallig-bunten Kaffeebar auf den Wochenmärkten unterwegs ist. Kaffee und Vintage – eine perfekte Kombination! \ POP UP STORE: COCOON + BARISTINHO KLEINMARSCHIERSTRASSE 48

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KLENKES neo \\\ 02-2017

SÜNDIGES LÄDCHEN

Die Süßigkeiten, die es früher bei Oma gab oder das Zuckertütchen, das man sich auf dem Schulweg noch schnell im Lädchen geholt hat. Kindheitserinnerungen, die beim Betreten des Aachener Domlädchens am Münsterplatz sofort geweckt werden. Hier kann man sich in einem Süßigkeitenparadies aus 100 Lakritzsorten – darunter weiche und harte, milde und scharfe Lakritze – ausgefallenen Fruchtmischungen, bunten Traditions­ bonbons, Brausen, Pfefferminze oder in Klassikern aus den 80er und 90er Jahren – wie »mampfi«-Esspapier, »Centershocks« oder der Kaugummi »Tubble Gum« in Zahnpastaoptik – austoben und in Erinnerung schwelgen. Bei der Zusammenstellung des Zuckertütchens sind der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. \ DOMLÄDCHEN MÜNSTERPLATZ 27 » domlaedchen-aachen.de

SCHWEDISCH-SCHLICHT

Seit November 2016 gibt es das Modegeschäft Waluga in der Kockerellstraße. Ein Laden für echte Modeliebhaber. Denn hier gibt es Marken, die es sonst in Aachen nirgendwo zu kaufen gibt: ausgewählte skandinavische und französische Marken wie beispielsweise Ben Sherman, Anerkjendt und Samsøe&Samsøe für die Herren und Petit Mendigote, Sessùn und Des Petits Hauts für die Damen. Die Kleidung ist nicht wild und ausgefallen, denn die skandinavischen Marken überzeugen durch einen reduzierteren und klareren Look, die französischen Marken sind eher feminin und verspielt. Und die Besitzer sorgen für ein abwechslungsreiches Sortiment: immer auf der Suche nach neuen Stücken und mit viel Bedacht gewählt, findet man hier Damen- und Herrenbekleidung sowie Taschen, Accessoires, Wäsche und Körperpflege. Empfehlung! \ WALUGA.STORE KOCKERELLSTRASSE 17 » waluga.store

Bilder: FH Aachen, Thilo Vogel

Unsere Bachelorstudiengänge Praktisch gut.

Theoretisch auch.

Mehr Infos auf www.fh-aachen.de > Architektur > Bauingenieurwesen > Chemie und Biotechnologie > Gestaltung > Elektrotechnik und Informationstechnik > Luft- und Raumfahrttechnik > Wirtschaftswissenschaften > Maschinenbau und Mechatronik > Medizintechnik und Technomathematik > Energietechnik FH Aachen | Allgemeine Studienberatung | Mo., Mi. bis Fr. 8.30 –11.30 Uhr | Bayernallee 9a | 52066 Aachen | T +49. 241. 6009 51800 Di. 9.15 –12 Uhr | Heinrich-Mußmann-Straße 1 | Raum EGA 63 | 52428 Jülich | T +49. 241. 6009 53109 www.studienberatung.fh-aachen.de

A GEN DA Pfannenzauber und die gemeinnützige Organisation für die Integration Geflüchteter, Start with a Friend, laden zu ihrem gemeinsamen Sommerfest »FriendsZauber« ins Kreativhaus Molle ein.

Internationale Speisen, Getränke und Musik und ein guter Zweck.

Ab 16 Uhr. DO 27.7. Für alle Kinder der 1990er ist Ugly Kid Joe ein Begriff.

Hard Rock gepaart mit Heavy Metal, garniert mit einer Prise Funk­ elementen. Um 20 Uhr geht’s im Musikbunker los.

FR 28.7. Zum sechsten Mal lädt das Hotel Europa gemeinsam mit Streetart-Künstler Señor Schnu zur »Eis und Holz« ein. Der bringt tolle Give Aways zur Party mit und um sich vom schweißtreibenden Tanzen abzukühlen, gibt es kostenlos Eis für alle. Startschuss ist um 23 Uhr. FR 28.7. + SA 29.7. Bei der ­»Diploma 2017« präsentieren die Absolventinnen und Absolventen der Bachelor- und Masterstudiengänge der FH Aachen ihre Abschlussarbeiten aus den Bereichen Kommunikations- und Produktdesign. Ein Muss für Design­ interessierte.

SA 29.7. Die legendäre amerikanische und leicht emotionale Punkrockband Samiam kommt

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nur alle Jubeljahre in ausgewählte europäische Clubs. Dieses Mal ist die Wahl auch auf den Musikbunker gefallen. Einlass 19.30 Uhr. SA 29.7. David Spencer ist ein halb-deutscher, halb-britischer Songwriter aus Aachen. Seine Lieder, die dem Folk-Genre zuzuordnen sind, gibt er im Rahmen des »Egmont-Sommerfestivals« ab 20.30 Uhr zum besten.

SA 29.7. Beim Bouldern kann man nicht nur vorgefertigte Kletterwände erkraxeln, sondern sich auch selbst ein Projekt nach eigenen Vorstellungen schrauben. Wie das geht, lernt man im Schrauberworkshop in der Campus Boulderhalle. Anmeldung erforderlich.

SA 29.7. – SO 20.8. Eigentlich ist der »Archimedische Sandkasten« auf dem Katschhof ja für kleine Baggerfahrer und Burgenbauer gedacht. Doch bei der ersten Auflage im letzten Jahr zeigte sich: Auch große Spielkinder fühlen sich in dem überdimensionalen Sandkasten oder den Liegestühlen ringsum wohl. Besonders abends …

KLENKES neo \\\ 02-2017

Nein, dass ist nicht das »Burning Man Festival«. Ähnlich freiheits- und alternativliebend ist aber auch das »Niemandsland«-Festival in Mulartshütte (11. bis 13.8.).

SO 30.7. Egal ob ambitionierter Läufer oder gesellschaftlich engagiert – beim »2. CampusRUN für Menschenrechte« wird ein Zeichen für Toleranz, Offenheit und Gemeinschaft gesetzt.

MI 2.8. Im Hauptgebäude der RWTH Aachen wird der Film »Lommbock« mit Moritz Bleibtreu, Lucas Gregorowicz und Wotan Wilke Möhring gezeigt. Beginn ist um 20 Uhr. FR 4.8. Traditionell findet in der ersten vorlesungsfreien Woche die legendäre Halifaxparty statt.

Für Bier, Grillfleisch und Pommes zu studentenfreundlichen Preisen ist gesorgt. Außerdem gibt es Live FOTO: LILLY BUTTERMANN

SA 22.7. Das vegane Restaurant

FOTO: ROBERT EIKELPOTH

KONZERTE, PARTYS UND ­VERANSTALTUNGEN IN AACHEN

Am 24.8. in Heerlen im Rahmen von »Cultura Nova«: Die Antilopen Gang.

Musik. Start am Studentenwohnheim Halifax ist um 18 Uhr. Ende offen.

SA 5.8. + SO 6.8. 15 bekannte Pferdetrainer hatten 90 Tage Zeit, um 15 wilde Mustangs aus der Wildnis Amerikas pferdegerecht zu trainieren. Auf dem CHIO-Gelände in der Aachener Soers werden die Ergebnisse der »Mustang Makeover Trainer Challenge« präsentiert.

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\ FOTO: SEBASTIAN SCHWARZ

URBAN EXPLORATION

SO 16.7. – SO 13.8. Sebastian Schwarz fotografiert bereits seit 2009 »Lost Places«. Er reist für ungewöhnliche Orte nicht nur durch Deutschland und Belgien, sondern auch nach Frankreich, Tschechien, Italien und Polen. Als Urban Explorer besucht er vergessene Wohnhäuser, Villen, alte Industrieanlagen und Schlösser und hält die Schönheit des Verfalls in seinen Fotografien fest. Im Rahmen des »across the border«-Kulturfestival der Stadt werden diese im ­Atelierhaus Aachen im Depot in der Talstraße ausgestellt. \

mandsland 017« lockt wieder ins idyllische Mulartshütte. Mehr ­Infos auf Seite 14.

SA 12.8. In der Nacht vom 12. auf den 13. August bereichern die sogenannten Laurentiustränen mit zahlreiche Sternschnuppen den Aachener Nachthimmel. Die Perseiden mit ihrem Radianten im Sternbild des Perseus stammen vom Mutterkörper des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Nichts verstan-

SZENE REGELMÄSSIG AUS UND IN DER REIHE TANZEN

Jeden Montag lädt das Apollo zum Alternative Monday, ab 23 Uhr startet die Party mit, na wer kann’s erraten, alternativer Musik. \\\ ­ Jeden Dienstag gibt’s im Freiraum ab 21 Uhr Karaoke, da kann man dann seine Stimmbänder aufwärmen, um danach im ­Apollo bei Remmi Demmi-Musik ab 23 Uhr laut mitzugrölen. \\\ ­ Jeden Mittwoch lädt das Café Madrid zu seiner legendären Mittwochsparty. Immerhin gibt es die schon seit zehn Jahren. Um 21 Uhr geht’s los. \\\ ­ Jeden Donnerstag kann man zu Reggae&Soul die Hüften schwingen. Das geht natürlich am besten im Hotel Europa ab 23 Uhr. \\\ ­ Jeden Freitag das Feinste hören, bei Fridays Finest ab 19 Uhr im Café Madrid. \\\ ­ Jeden Samstag startet um 6 Uhr im Nightlife die After Hour, der Nachschlag für die Nacht. \\\ ­

­ ND NICHT U ­VERGESSEN: GEHT ZUM KIMIKO VOM 25. BIS 27.8.

MEHR INFOS AUF SEITE 12

den? Konkret bedeutet das: Während der Sternschnuppennacht darf man Fallraten von circa 100 Sternschnuppen pro Stunde erwarten.

SO 13.8. Ein weiterer Flohmarkt von Frauen für Frauen. Vintage Teile, Second Hand Klamotten und weiteres verspricht der »Mädchen Klamotte«-Markt. Männer haben freien Eintritt.

FR 18.8. – SO 27.8. Zehn Tage lang findet das Kulturfestival

»Cultura Nova« in Heerlen und Umgebung statt. Die teilweise aus Aachen stammende Hip Hop-Gruppe Antilopen Gang tritt in dessen Rahmen am 24. August im Nieuwe Nor in Heerlen auf.

SA 19.8. Der Poebel und das Hotel Europa planen einen Kurzurlaub für den Kopf. Im Naherholungsgebiet Übach-Palenberg soll das »Kleinstadtecho-Festival« ab 12 Uhr steigen. Mehr Infos auf ­Seite 14.

FOTO: JANA HALM, PETER JANZEN, CHRIS KUKULIS, KATJA LASKA, SILVIA MÖLLER,

FR 11.8. – SO 13.8. Das »Nie-

Im Uhrzeigersinn: Auf einer oberen Etage des Ludwig Forum wird mit dem »LuForm« junges Design ausgestellt, Aachen zeigt sich sportlich bei »Sport im Park«, das neue Vorlesungsgebäude CARL ist offiziell eröffnet, im Musikbunker Aachen wurde der in seinem Urspungsland verbotene Film »Raving Iran« gezeigt und im Kiez Kini kann man jetzt jeden zweiten Mittwoch sein Wissen testen – beim »Quiz mit Hut«.

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\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

CHRIS

BRID IM NEO-PORTRÄT

MIXTAPE EINES LEBENS VON KIRA WIRTZ

Chris Kukulis, in Aachen bekannt als Chris Brid, ist Musiker, DJ und ­Produzent. Aber vor allem ist er ein echt netter Kerl, der nicht nur auf ­Partys auflegt, gerne lacht und Platten sammelt. Er mag zudem Kunst, ­engagiert sich für Flüchtlinge und ist definitiv ein äußerst positiv ­eingestellter Mensch.

Außer wenn es in seinen Augen um schlechte Musik geht.

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KLENKES neo \\\ 02-2017

FOTOS: DAVID HAGEMANN, PRIVAT

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N

»DER ERSTE AUFTRITT WAR DIE HÖLLE, EHRLICH! DER TYP SAGTE ZU MIR: ›GEH DOCH NACH ­HAUSE ONANIEREN‹«

eun Uhr. Wäre es neun Uhr abends, wäre es irgendwie nicht so eine eigenartige Zeit, sich mit einem Musiker und DJ zu treffen. Aber Chris scheint wenig irritiert von der Uhrzeit, wirkt ziemlich wach und gut gelaunt. Und das wird nicht das einzig Verwunderliche bleiben.

Eigentlich wollte er ja gar kein DJ werden.

Ihn hat Musik einfach nur interessiert. Wobei interessiert definitiv untertrieben ist. Die Musik ist ein essentieller Teil seines Lebens. Die Mutter Cellistin, der Vater Veranstalter von Musik- und Kunst-Events und PRler. Er selbst spielt schon als kleiner Junge Klavier, mit neun Jahren entdeckt er das Scratchen, mit 13 stand fest: Er mag es elektronisch. Und haptisch. »Die Initialzündung kam als wir noch in Lettland lebten, 1988. Mein Vater veranstaltet ein Undergroundkonzert in Riga. Das war natürlich streng verboten. Ich war neun Jahre alt und meine Eltern hatten mich einfach mitgenommen. Gast war der westliche DJ Westbam, der gescratcht hat. Und da wusste ich: Das will ich auch.«

MUSIK STATT SCHULE

Kurze Zeit später verlässt die Familie Lettland und zieht nach Münster. Dort hört er viel Musik und macht sie vor allem selber. Das gefällt ihm wesentlich besser als die Schule. »So ein paar Disziplinarverfahren hatte ich schon am Hals. Und die Schule habe ich auch ein paar Mal gewechselt,« erzählt Chris.

Und dabei wirkt er nicht schuldbewusst, sondern eher belustigt über sein früheres Ich. »Ich kam aus Lettland, wir waren Flüchtlinge, die Asyl beantragt hatten. Und ich hing nach der Schule lieber mit den Sprayern und Hip Hoppern ab und interessierte mich eben eher für Musik als den Schulkram.« Für ein Einser-Abi hat es dennoch gereicht, erklärt er beiläufig. Neben dem Schulkram hat er allerdings eine Sache gelernt, die wesentlich wichtiger ist und auf die seine Eltern immer Wert gelegt haben: »Mach, worauf du Bock hast« und »Wenn du es wirklich willst, kannst du alles schaffen.« Das hat ihn bestärkt, seinen musikalischen Weg weiter zu gehen und der führte ihn 1999 nach Aachen. Auch da ­hatte er noch keinerlei Ambitionen, als DJ irgendwo aufzulegen. Aber seine Freunde, die ihn in seiner Wohnung besuchten, bewunderten seine enorme Plattensammlung. Immer wieder hieß es:

»Spiel mal was.« Und die Antwort war immer wieder: »Ne, ihr mögt doch eh nur 80er und 90er!« Chris kann heute über seine eigene Ignoranz laut lachen. »Ich dachte wirklich, dass die Leute aus Aachen einfach nicht auf elektronische Musik stehen. Das hat sich zwar geändert, aber in der Regel verwechseln selbst die, die gerne Electro hören, die unterschiedlichen Stile.« Das bedeutet keinesfalls, dass er Menschen, die seinen Musikgeschmack nicht teilen, verachtet. Er muss es nur nicht gutheißen. Genau wie er kein Radio hören oder die Bildzeitung lesen muss. Zitat: »Kommerz-Mucke ist wie die Bildzeitung: nicht anstrengend und programmiert, dass es für jeden funktioniert!« Aber zurück ins Jahr 2000: Irgendwann konnte er nicht mehr nein sagen, da sich eine befreundete WG zum Geburtstag wünschte, er solle bei ihnen auflegen. Und siehe da, der kleine ausgewählte Partykreis fand ihn als DJ super. Und dann passierte, was passieren musste: »Ich ließ mich zu einem ersten öffentlichen Auftritt überreden.« Und der ging mächtig in die Hose. »Der Auftritt war die Hölle, ehrlich! Das war eine Fachschaftsparty von den Germanisten im damaligen Jakobshof. Ich hab von Anfang an gesagt: Seid ihr wirklich sicher, dass ihr meine Musik hören wollt? Und da hieß es: ›Ja sicher, das wird voll geil‹. Nach einer halben Stunde wurde es wirklich furchtbar.« Und ganz ehrlich. Chris übertreibt nicht. Erzählt er jetzt, rund zehn Jahre später die Geschichte, wird er immer noch ganz blass. »Irgend so ein Tutor wurde derartig beleidigend, dass ich meine Sachen eingepackt habe und gegangen bin.

Der hat ernsthaft zu mir gesagt: ›Geh doch nach Hause ­onanieren. Auf die Musik kannst nur du dir alleine ­einen runter holen.‹« Und da standen die Germanisten. Ohne ­Anlage, ohne Musik und ohne Chris.

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\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ Und der war sich ziemlich sicher, dass das das ­ nde seiner DJ-Karriere war. Immerhin gab es in E Aachen nicht viele Läden, in denen beispielsweise elektronischer Jazz gespielt wurde. Aber es gab den Malteserkeller, den Jakobshof und das Parkside. Und eine Menge Aachener, die ihn auflegen hören wollten. Und der Typ, der als Anfang 20-Jähriger nur in kleinen Club oder für private WGs spielte, steht heute bei Festivals auf der Bühne.

Dabei gibt es Chris nicht nur als DJ. Sondern – oder vielleicht besser besonders – auch als Musiker und er setzt sich aktiv für Flüchtlinge in Deutschland ein.

Aber auch dafür muss wieder etwas ausgeholt werden.

AUS EIGENER ERFAHRUNG

Wir erinnern uns: Mit zehn kam Chris nach Deutschland. Das war 1990. Da seine Eltern sehr westlich orientiert und selber wegen ihrer Jobs damals oft in Deutschland unterwegs waren, entschieden sie sich zugunsten der Kinder, nicht in ihre Heimat Riga in Lettland, das zu der Zeit noch zur Sowjetunion gehörte, zurückzukehren.

Sein Vater, der zuvor Events in West-Berlin und Kassel organisierte und seine Mutter, die Konzerte in Hamburg und Münster spielte, mussten nun für sich und ihre drei Kinder – eine ältere und eine jüngere Schwester – Asyl beantragen. Das bedeutete für die freiheitsliebende Familie: Arbeitsverbot, sprich Auftrittsverbot, wenig Geld, keine Reisen mehr, jede Menge Bürokratie und eine Ortsgebundenheit an Münster. Erst 2015 bekam Chris seinen deutschen Pass. Eine verdammt lange Zeit. »Wenn sich irgendwer mit dem Asylrecht auskennt, dann bin ich das«, erzählt Chris quasi in einem Nebensatz. Bitte? Mit seinen Worten klingt es logisch: »Ich weiß, wie es ist, wenn man ein Flüchtling ist. Und ich weiß, was man darf und was nicht.

Und das ist viel mehr als die meisten wissen. Und da finde ich es eigentlich selbstverständlich, mit meinem Wissen zu helfen.« Deshalb trifft er sich in seiner Freizeit mit minderjährigen Flüchtlingen, hilft bei Amtsgängen und macht verschiedene musikalische Projekte mit ihnen. »DJ-Kurse zum Beispiel. Da ist es auch egal, wenn nicht alle die gleiche Sprache sprechen.« Er selber konnte nach einem Jahr fließend Deutsch.

Heute ist die lettische Sprache eher ein Problem für ihn. »Ich schaff es kaum noch das R so zu rollen, wie man es auf Lettisch macht«, klagt er und irgendwie klingt das R für deutsche Verhältnisse trotzdem etwas grollender als gewöhnlich. »Ja, findest du? Das hättest du früher mal hören sollen.«

PRIO EINS

Früh, mit Anfang 20, an Chris ersten Wochenende in Aachen, hat er übrigens seinen besten Freund Christian kennen gelernt. Und standen noch auf Hip Hop. Seit 15 Jahren machen sie zusammen elektronische Musik. Gemeinsam sind sie Brid & Snyder »Wir haben alles Mögliche probiert. Mal engagierten wir eine ­Sängerin, dann probierten wir es mit Percussions.«

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2016 stand dann aber fest, ihre elektronischen Beats mit Jazz- und Soul-Einflüssen klingen am besten, wenn sie es zu zweit machen. »Wir waren einfach an einem Punkt, an dem wir wussten: ›Geil, das ist es, lass uns das einfach durchziehen!‹« Und das hat definitiv geklappt.

Innerhalb von einem Jahr releasten unterschiedliche Labels ihre Tracks. Im Dezember erscheinen sie sogar bei Traum Schallplatten – übrigens Chris persönliches Lieblingslabel. »›Brid & Snyder‹ ist was Eigenes. Das macht einfach 1.000 mal mehr Bock!« Den Sommer über sind sie zum Beispiel noch beim Kimiko und Niemandsland zu sehen, dann geht es für die beiden weiter nach Düsseldorf, Köln oder Berlin. Aber keine Sorge, Aachen kehrt er nicht den Rücken zu. »Ich mag die Stadt einfach. Auch wenn es hier manchmal ein bisschen langweilig ist. Aber dann setze ich mich ins Auto oder in die Bahn und fahr eben woanders hin.« So leicht kann das also sein.

In Chris Leben hat scheinbar alles irgendwie immer zur richtigen Zeit funktioniert. Vielleicht auch, weil er das Leben so gelassen angeht und wirklich immer hinter seinen Entscheidungen steht. Natürlich spielte auch das Geld immer wieder eine Rolle.

Aber auch da hat er einen Weg gewählt, der für ihn besser passte, auch wenn es nicht der leichtere war. »Ich war natürlich auch mal kommerziell gebucht, aber wie ich feststellen musste: Ich kann es einfach nicht. Ich verstehe jeden, der das macht. Aber für mich ist Musik viel zu persönlich. Ich würde für ’ne Mille ja auch meine Kinder nicht verkaufen.« Also ist er bevor es mit der Musik so richtig gut lief, lieber kellnern gegangen. Und zwar im Kittel und im Last Exit. Da lief übrigens kein Radio. Chris hat die Musik selber mitgebracht. Ein Mixtape für die Arbeit sozusagen. \

»WIR WAREN AN ­EINEM PUNKT, AN DEM WIR ­WUSSTEN: ›GEIL, DAS IST ES, LASS UNS DAS EINFACH DURCHZIEHEN!‹«

»Brid & Snyder«, das sind Chris Brid und Christian Schneider.

Seit 15 Jahren machen sie zusammen Musik. Im Januar erschien ihre erste Single auf dem Label »Society 3.0 ­Recordings«. Chris v­ eranstaltet außerdem selber Partys und Konzerte und arbeitet als Booker für den M ­ usikbunker.

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\

Am 26. Juli ist wieder »Showtime«! Auf dem ­kleinen Filmfestival werden spannende und kreative S ­ emester- und Abschlussarbeiten von Aachener Designstudenten gezeigt. Das abwechslungsreiche ­Programm findet erneut im Apollo Kino in der Pontstraße statt.

HERR PROF. BRUCHERSEIFER, WAS IST DIE »SHOWTIME«?

Im Rahmen der »Showtime« haben wir als Fachbereich Gestaltung die Möglichkeit, eine besondere Form der Prüfung anzuwenden.

Das Event ermöglicht zudem auch interessierten Zuschauern einen Einblick in die Arbeiten der FH. Der andere Aspekt ist, dass ein Film auf einem kleinen Bildschirm anders wirkt als im Kino vor einem großen Publikum. Der pädagogische Lernfaktor ist hierbei um ein Vielfaches größer, denn auch die kleinsten Fehler werden auf einer ­Kinoleinwand für alle sichtbar. Ein zentrales Anliegen der »Showti-

me« ist der gemeinsame Semesterabschluss. Die Studierenden aus dem Fachbereich kommen mit Freunden zusammen, begutachten, diskutieren und feiern die entstandenen Produktionen und natürlich das Semesterende.

IST DAS FILMFESTIVAL EIN SPRUNGBRETT FÜRS PROFESSIONELLE FILMEMACHEN? Teilweise ja, es laufen nicht nur einwandfreie Abschlussarbeiten, sondern auch Filme von Studierenden, die sich erst in der Entwicklungsphase befinden. Das Verständnis für Film, Dramaturgie und Spannungsverlauf wird

FOTO: FILMSZENE »DIE BESTE ZEIT«

ZEIGT HER

Patrick Siuda zeigt seinen Film »Die beste Zeit«. je nach Semestererfahrung sichtbar besser umgesetzt. Die besten Produktionen finden daher gegen Ende des Studiums statt. Die »Showtime« ist ein Sprungbrett, aber nicht für jeden jungen Filmemacher in gleichem Maße. Einige unserer Absolventen arbeiten für Fernsehsender wie WDR, ZDF und RTL. Es geht darum, einen professionellen Umgang mit dem Medium Film zu erlernen. ÜBERRASCHEN DIE ARBEITEN DURCH TECHNISCHE FEATURES UND TRICKS? Ja natürlich, die synthetisch erzeugten Bilder am Computer in

Ergänzung zum Realbild zeigen deutlich, dass die Grenzen zwischen Realität und Fiktion immer weiter verschwinden. Wir haben aber auch eine Studentengruppe, die analog auf 16 mm dreht. Auch das ist möglich, erfordert aber eine andere Vorgehensweise. \ TGO 26.7. »SHOWTIME« DES FACHBEREICHS GESTALTUNG DER FH AACHEN 20.15 UHR, APOLLO » vimeo.com/fhaachengestaltung » f h-aachen.de/fachbereiche/ gestaltung

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MIT SICHERHEIT BANANEN Das »Kimiko F­ estival« findet Ende ­August zum dritten Mal statt. Doch wie ­entsteht eigentlich so ein F­ estival?

Um diese Frage zu beantworten, hat sich K ­ lenkes neo-­ Autorin Jana Halm mit Veranstalter Rick O ­ pgenoorth ­getroffen.

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ie Idee für das dreitägige Festival kam Rick Opgenoorth eher zufällig. »Ursprünglich war ich auf der Suche nach einer neuen Location für meinen ehemaligen Club, den Jakobshof«, erklärt er. Dieser sollte in die Schreinerei beim Ludwig ­Forum einziehen. Das hat letztendlich nicht geklappt.

Doch dabei stolperte er über den Innenhof des Ludwig Forum und dachte sich: »Hier kann man doch super ein Konzert veranstalten«. Als er dann noch die Wiese, den Park und das Wäldchen entdeckte, war die Idee des Festivals geboren. Schnell war auch das Prinzip klar: drei Tage, drei Bühnen, 30 bis 50 Acts.

Das »Kimiko« ist in der Region einzigartig. Rick Opgenoorth betont, dass es wichtig sei, kostenlose kulturelle und musikalische Angebote in der Region zu haben, doch genauso wichtig sei eben auch ein Festival, bei dem Eintritt gezahlt wird. »Damit wird die Kultur gefördert und die Künstler wertgeschätzt«.

KLENKES neo \\\ 02-2017

Durch seine jahrelange Erfahrung im Jakobshof, mit der Organisation des »Südstraßenfestival« und als Musikproduzent hat Rick Opgenoorth zu vielen Aachener Bands guten Kontakt. Bei größeren Acts läuft es dann über Booking­agenturen. »Da müssen wir sehen, was uns gefällt, wer überhaupt kann und was in unser Budget passt«.

Damit wären wir bei der Finanzierung. Die ersten beiden Jahre hat sich das »Kimiko« nur über den Karten- und Getränkeverkauf finanziert. Ein großes Risiko für die Verantwortlichen, denn wenn etwas schief gelaufen wäre, hätte das den finanziellen Ruin bedeuten können. Opgenoorth zeigt sich für dieses Jahr optimistischer, da er auch einige Sponsoren mit ins Boot geholt hat. Die nehmen zwar nur einen Teil des finanziellen Drucks, bringen aber ganz nebenbei neue kulturelle Leitlinien mit. Denn Künstler aus diesen Regionen, zum Beispiel der Maas-Rhein-Region, sind natürlich auch auf dem Festival vertreten.

Auch wenn es anfänglich ein hartes Stück Arbeit war und sich das Kimiko noch beweisen musste, läuft die Zusammenarbeit mit der Stadt in diesem Jahr schon besser, freut sich Rick Opgenoorth.

Mit 6.000 bis 7.000 Gästen rechnet er 2017 und wäre damit sehr zufrieden. Gerne dürfen aber auch mehr kommen. Bis zu 8.500 Besucher können in den drei Tagen auf das Gelände. Entscheidend ist natürlich das Wetter. Doch hier gibt es einen Plan B. Neben den sowieso schon überdachten Plätzen können weitere Schirme aufgestellt werden, eventuell sogar ein Zelt. Notfalls können die meisten Acts auf das LuFo ausweichen.

Das Thema Sicherheit ist heute wichtiger denn je. Nach einigen traurigen Vorfällen in der letzten Zeit, werden auch beim »Kimiko« die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Auf dem Gelände selbst gibt es zehn Securitys, die noch von Sicherheitskräften des Kulturbetriebs Aachen unterstützt werden. Die Ein- und Ausgänge

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Festival-Stimmung im Museumspark. Von dem dreitägigen »Kimiko« profitiert auch das Ludwig Forum für Internationale Kunst, das dadurch zu einem zugänglicheren Ort für Jedermann wird.

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Auch wenn die Planung natürlich manchmal anstrengend und stressig ist, hat Rick Opgenoorth sichtlich Freude daran. »Die Arbeit mit Musikern macht viel Spaß.

Sie sind nett und sympathisch, auch wenn manche Starallüren aufweisen. So braucht mancher besonders lange für den Soundcheck oder muss kurz vor seinem Auftritt unbedingt noch Bananen haben«. Rick und sein Team nehmen es mit Humor. Überhaupt ist das ganze Team mit Herzblut dabei und kämpft bis zum letzten Tag für einen rei-

bungslosen Ablauf. Dazu gehören neben dem Organisationsteam auch noch 30 bis 40 freiwillige Helfer. Ihr Anspruch und damit auch der Aufwand, wächst in jedem Jahr. Es kommen immer neue Ideen dazu. Um es nächstes Jahr noch besser zu machen und mehr Sponsoren zu finden, geht die Planung direkt nach dem diesjährigen »Kimiko« los. »Wir entwickeln uns, lernen über das Gelände und das Programm. Wir lernen aus dem Erlebten«. Und wir freuen uns auf’s Kimiko! \

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01.07.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

08.07.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

12.07.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

15.07.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

Wieso weit anreisen, wenn das Gute doch so nah liegt?

Hier sind vier richtig gute Festivals, die gleich ums Eck liegen.

29.07.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

ELEKTRISIEREND 05.08.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

06.08.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

28.08.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

30.08.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH

Zwei unvergessliche Festivaltage mit über 80 Djs aus EDM, Techno und Hardstyle versprechen die Veranstalter des Electrisize Festival 2017. Unter anderem bestätigt sind AKA AKA, Noisecontrollers und Tujamo. Über 10.000 Besucher wurden im letzten Jahr gezählt, darum sollte man sich schleunigst seine Tickets sichern.

69 Euro kostet eines für beide Tage, das zusätzliche Camping-Ticket 29 Euro. Wer es ein bisschen exklusiver haben möchte, der greift zum VIP Weekend-Ticket, das neben dem Zugang zum VIPDeck auch die VIP-Toilette einschließt.

11.-12.8. »ELECTRISIZE« ERKELENZ » electrisize.de

IM HINTERLAND 31.08.2017 SPARKASSENPARK M‘GLADBACH TICKETS UNTER: TICKETMASTER.DE & SPARKASSENPARK.DE

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Im idyllischen Mulartshütte bei Roetgen, praktisch im Niemandsland, findet auch dieses Jahr das kleine, alternative Festival statt.

Erste Acts sind auch schon bekannt gegeben: Die Dänin ­Courtesy

KLENKES neo \\\ 02-2017

und das Aachener/Berliner Duo Randweg. Für die Early Bird-­Tickets ist es bereits zu spät, Happy Bird inklusive Camping gibt es aber auch schon für günstige 55 Euro.

Parken kostet 25 Euro und wer umweltfreundlicher und preiswerter anreisen möchte, der nimmt das Fahrrad. Besonders toll: Für nur 1 Euro kann man einen Gepäck-Shuttle buchen und das Gepäck wird aus Aachen antransportiert.

11.-13.8. »NIEMANDSLAND 017« MULARTSHÜTTE » niemandsland-festival.de

ECHO, ECHO

»Eine Wiese. Ein See. Eine Muschel.

Eine Beach-Bar. Eine Bühne. Ein Netzwerk. Eine Idee.« Das klingt doch schon mal vielversprechend.

Die Organisatoren des Kleinstadt­ echos haben ein Programm zusammengestellt, das von Alternativ über Hip Hop bis Techno reicht und außerdem noch alles dazwischen einschließt. Dein Hotel Europa ist mit einer Beach-Bar mit 70 Jahre Wohnzimmer Romantik

dabei und der Poebel steuert eine Gemeinschaftsausstellung dazu.

Weitere Programmpunkte: Feuer­ show, Jonglage, Bodypainting.

19.8. »KLEINSTADTECHO« ÜBACH-PALENBERG

ERSTE KLASSE

Nach der ersten Auflage 2016, kehrt das Meakusma-Festival diesen September in den Alten Schlachthof in Eupen zurück. Das Festival wurde vor einigen Monaten von der englischen Zeitung »The Guardian« zu den europaweit zehn besten Festivals gezählt.

Auch bei der diesjährigen Aushabe wird mit einem kräftigen Line-Up aufgewartet: unter anderem Ben UFO, Electric Indigo, ­Lawrence, Viola Klein und Mary Ocher. ­Tagestickets gibt es ab 25 Euro, das Drei-Tages-Ticket für 70 Euro.

Schlafmöglichkeiten gibt es auch.

8.-11.9. »MEAKUSMA FESTIVAL« EUPEN » meakusma-festival.be

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FREILUFTKINO

Nicht nur Festivals locken im Sommer, sondern auch die zahlreichen Open Air-Kinos der Region.

BURG WILHELMSTEIN In der Region ist die Burg ein fester Begriff für sommerliche Open Air-Kultur. Für zehn Termine wird die Freilichtbühne zur Kinoleinwand. Neueste digitale Kinotechnik ermöglicht der Burg – in Zusammenarbeit mit dem Apollo –, auch aktuelle Filmstarts zu zeigen. Unter anderem »La La Land«, »Moonlight« und »Expedition Hapiness« stehen auf der Programmliste.

» burg-wilhelmstein.de KENNEDYPARK Von der Nadelfabrik organisiert, gibt es im Kennedypark im Aachener Osten von August bis September »Parkflimmern«. Neben den erfolgreichen Filmen »Willkommn bei den Hartmanns«, »Tschick«

und »Toni Erdmann«, wird auch »Gemeinsam einsam«, ein Film über zehn junge Geflüchtete, die nun in Aachen leben, gezeigt.

» aachen.de/nadelfabrik DEUTSCHE BANK STADION / CHIO-GELÄNDE Die neu eigeweihte Spielstätte des Cineplex Aachen hat sich im vergangenen Jahr bewährt, sodass die Spezialleinwand dort im August erneut zum Einsatz kommt.

Unter anderem werden das Drama »Lion«, der Musical-Hit »La La Land« und die Pixar-Hits »Die schöne und das Biest« und »Findet Dorrie« auf die Leinwand im Reitstadion projiziert.

» cineplex.de/aachen

Open Air-Kino inklusive Picknick auf der Burg Wilhelmstein in Würselen.

Inzwischen gibt es sogar eine noch größere und bessere Leinwand.

KÁRMÁN-AUDITORIUM / KUKUK Zum 20. Mal organisiert die Filmund Medienstiftung NRW in diesem Jahr die »FilmSchauPlätze NRW«. 20 Filme werden an 20 Spielorten gezeigt. Sogar zwei davon sind in Aachen. Am 17. August wird »Moon« im Innenhof

des Kármán-Auditoriums gezeigt – in Kooperation mit dem Kulturfestival »Across the borders«. Am 18. August folgt »Das brandneue Testament« im KuKuK an der Grenze.

» filmschauplaetze.de

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Danyi und drei seiner Dudes im Hof hinter dem Ladenlokal: Illes Strzedulla, Sacha Pütz, Matthias Lürkens und Paul Sous (von links nach rechts).

EIN BIER MIT … DANYI AND THE DUDES

GALERIEEINKAUF

Shop the Gallery: Eine Community aus Aachener Designern bietet in ihrem Frankenberger Laden eine vielfältige und nachhaltige Palette kreativer Produkte für jeden Geldbeutel an. ­Kommunikatives Design, das nicht zu nerdig ist und verstanden werden möchte. Illes Strzedulla (Danyi) und Kommunikationsdesigner Sacha Pütz (ein Dude) erklären das Konzept hinter dem Lokal in der Viktoriastraße 86.

INTERVIEW: CHRISTINA GOERRES

WICHTIGSTE FRAGE: WER IST DANYI? ILLES: Das bin ich. Danyi ist mein Künstlername, der sich aus einem alten ungarischen Familiennamen ergeben hat. Ich wollte einen Künstlernamen haben, der nicht mit meinem direkten Rufnamen verbunden ist. … UND WER SIND DIE DUDES? SACHA: Die Dudes sind sieben weitere Designer aus Aachen, der

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Umgebung und Köln. Im Aachener Designbereich sind sie vielen Leuten zum Beispiel durch ihre Drucke bekannt. Gemeinsam haben wir schon viel Zeit auf Design­ märkten und Veranstaltungen verbracht. Ein Teil der Dudes sind auch indirekte Kunden von Danyis Siebdruckwerkstatt, da viele Produkte im Siebdruckverfahren produziert werden.

ILLES: Der Danyi-Shop war ursprünglich die Siebdruckwerkstatt. Über die Aufträge ergaben sich die Kontakte zu den Desig-

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nern. Davon ausgehend konnten wir auswählen, welche Designprodukte und die Menschen dahinter zu uns passen. Unser Vorhaben ist keine Kunstausstellung für ein Wochenende, sondern eine langfristige Zusammenarbeit.

ILLES, DU BIST SCHON LÄNGER IN DIESEM LADENLOKAL ANSÄSSIG. JETZT MIT DEN DUDES. WIE WAR DER WEG BIS HIERHER? ILLES: Das Ganze begann schon vor ungefähr zehn Jahren. Während des Studiums in Maastricht

habe ich mich für Grafik und Drucktechniken entschieden. Im Anschluss kam ich motiviert nach Aachen, um meine eigene Siebdruckwerkstatt zu eröffnen.

Im Frankenberger Viertel wurde ich letztlich fündig. Hier gibt es viele Designer, die ihre kreativen Ideen bei mir analog verwirklichen ließen. Später bin ich aus praktischen Gründen mit meiner Werkstatt in die Jülicher Straße umgezogen. Was folgte, war Wehmut: sehr viel Arbeit wurde in die Restaurationen des kleinen ­Ladens

FOTOS: CHRISTINA GOERRES

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\ gesteckt. Ich war erleichtert, dass Celine dann ihr Tattoostudio Herzwert hier verwirklichen wollte. So bekam ich die Möglichkeit, den Ausstellungsraum weiterhin für meine Projekte zu nutzen.

Später überlegten wir, uns von dem Galeriegedanken zu entfernen und einen Designershop zu entwickeln, der zu den Leuten und dem Viertel passt.

WELCHES KONZEPT STECKT ­HINTER DANYI AND THE DUDES? SACHA: Auf Designmärkten erhielten wir oft als Resonanz der Kunden, dass es schade sei, dass es die Produkte nur dort zu kaufen gibt. Bei uns hat der Kunde nun dauerhaft die Möglichkeit, gutes Design zu erwerben, ohne weite Wege auf sich nehmen. In Zukunft visieren wir die Zusammenarbeit mit Designern aus den BeNeLux Ländern an, sodass sich unser lokales Netzwerk durch Gastkünstler erweitert. Wir sind ein lokaler Shop und keine Retailer, das ist ein wichtiger Aspekt unseres Konzepts und spiegelt auch den Zeitgeist wider.

NACH WELCHEN KRITERIEN SUCHT IHR DIE DESIGNERWARE AUS? ILLES: Die Qualität beziehungsweise die Umsetzung des Produkts muss hochwertig sein und zu uns passen. Wir möchten den Kunden bezahlbares Design ermöglichen.

Nerdiges Design, das umständlich erklärt werden muss und nicht den Zugang zu möglichst vielen Menschen findet, versuchen wir zu meiden. Unsere Sachen sehen nicht nur gut aus, sondern transportieren auch alle für sich eine Idee.

WELCHEN STELLENWERT HAT JUNGES DESIGNERTUM IN AACHEN? SACHA: Früher gab es das Klischee: Alles findet in Berlin statt.

Jetzt fressen sie sich dort gegenseitig auf. Die Designer-Community ist mittlerweile so gut vernetzt, dass die Impulse von überall auf der Welt her kommen können.

Das Engagement der Aachener Designer und Künstler steht den großen Metropolen in nichts mehr nach. Durch das Internet wird eine universelle Kultur bis in die kleinsten Regionen hineingetragen.

Mit dem Dreiländereck und dem Dutch Design im Nacken haben wir interessante Schwingungen, die zu uns rüberkommen.

»DER SHOP IST ­EINLADEND, GEMÜTLICH, INNOVATIV – WIR BIETEN VIELE NACHHALTIGE UND PLASTIKFREIE ­PRODUKTE AN«

WIE SEHEN EURE TYPISCHEN KUNDEN AUS? ILLES: Unglaublich gut. Wir bedienen eine große Preisspanne, daher kommen auch schon junge Menschen zu uns. Aber auch ökologisch bewusste Menschen und Familien mit Kindern schnuppern bei uns rein, da wir viele nachhaltige und plastikfreie Produkte anbieten.

SIND AUCH KUNST/ DESIGN­ AKTIONEN UND WORKSHOPS GEPLANT? ILLES: Wir werden unter anderem an der diesjährigen Aachener Kunstroute teilnehmen, bei der Kunstdrucke von unseren Dudes, sowie Tattooart von Celine zu sehen sein werden. Der »Stop the Doel Shit«-Beutel von Sacha spiegelt als aktuelle themenbezogene Aktion eine soziale Komponente von uns wider. So werden wir auch

immer mal wieder spontan auf ­Situationen reagieren.

hen müsste. Klein, freundlich und alle dürften heiraten.

WENN IHR PARALLEL AN EINEM ANDEREN ORT AUF DER WELT ­EINEN LADEN ERÖFFNEN KÖNNTET, WO WÄRE DAS? ILLES: Ich habe keine konkrete Stadt, aber ich weiß wie sie ausse-

MIT WELCHEN KURZEN ­WORTEN WÜRDET IHR EUREN SHOP ­BESCHREIBEN? ILLES: Einladend. Gemütlich. Innovativ. Ergänzend. Bereichernd. \

DANYI AND THE DUDES ALLE DUDES: SACHA PÜTZ \\ PAUL SOUS (KÄPTEN NOBBI) \\ LARA ­BISPINCK \\ MARCO JANNICELLI \\ MARIO TURIAUX (FANCY ART CLUB) \\ FABIAN SEIBERT (SUELZKOTLETT) \\ MATTHIAS LÜRKENS ­(LÜRKENS DESIGN) UND DER DANYI: ILLES STRZEDULLA DANYI AND THE DUDES VIKTORIASTRASSE 86 » facebook.com/danyiandthedudes FR 11-18.30 UHR SA 11-17 UHR

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FOTO: MALTE PFERDMENGES

\\\ MAGAZIN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

Im Superfly Air Sports sind Geschicklichkeit, Balance und Kraft gefragt.

SCHWERELOS DURCH SCHWUNG UND SPRUNG

I

zwischendurch mal eine Pause braucht, ndoor-Trampolinparks sind aktuell der kann die anderen Sportler beobachten. angesagteste Trend im Bereich FreiDamit die Sicherheit für alle gewährzeit- und Sportaktivitäten. Deutschleistet werden kann, gibt es natürlich landweit schießen sie aus dem Boden. einige Instruktionen und Regeln, die Auf der Roermonder Straße in Herzobefolgt werden müssen. Aber keine genrath steht die bisher größte Superfly Sorge, die meisten Dinge erklären sich Air Sport Halle Deutschlands. Auf rund Elegante Sprünge, tiefschwarze von selbst. Und überall um die Trampo4.000 Quadratmetern haben sich die line, Schaumstoffbecken und Parkour-­ Betreiber ordentlich Mühe gegeben, Trampolinflächen, der dumpfe Fall in Strecken herum steht das Service-Persoeinen ansehnlichen Trampolinpark zu Schaumstoff Rechtecke und Saltos in nal und hilft gerne weiter. gestalten. Immer mit Hinblick auf vier Nach dem Sport – oder wer sich traut wesentliche Aspekte: Sicherheit, SerZeitlupe. So sieht’s aus im ­Superfly auch vorher – kann im Gastro-Bereich vice, geschultes Personal und die soziale Air Sports Trampolinparkour in etwas essen und trinken. Außerdem Komponente. Wer also immer schon mal planen die Veranstalter bereits Themenwissen wollte, wie man sich fühlt, einen ­Herzogenrath. abende mit DJs und vieles mehr. Eine Parkour zu durchlaufen wie bei »Ninja Stunde Trampolinspringen gibt es beWarrior« oder einen Kampf auf einem reits ab 12,50 Euro. Immer abhängig von Schwebebalken wie bei »American GlaWochentagen und Uhrzeit. diators«, ist hier definitiv richtig.

Also los: Schuhe aus, Stoppersocken an und Dabei muss man kein Profi sein, um durch eine dynamische Sprungweise bewiesenerdie riesige Halle zu hüpfen. Der Parkour bie- maßen stressabbauend und eine gute Mög- ab in den Trampolinpark. Und nicht vergessen: tet für jedes Niveau sportliche Möglichkeiten. lichkeit, Bewegung mit Spaß zu kombinieren. Übung macht den Meister … \ BO Aber für alle gilt: Ist man für wenige Sekun- Selbst das Fallen und Stürzen sollte noch Freuden von der Schwerkraft befreit, erlebt man de machen, da man vom Rückstoß der Elastik SUPERFLY AIR SPORTS AACHEN ein völlig neues Körpergefühl. Außerdem ist wieder schnell auf die Beine kommt. Und wer » aachen.superfly.de

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\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ MAGAZIN \\\ FOTOS: ELENA EITZE

EIFELSURFER

Okay, surfen ist schon cool. Aber auch harte ­Arbeit. Wie wäre gutes Aussehen plus mondäne ­Tiefenentspannung? Stand-Up-Paddeln auf dem Rursee.

I

n den letzten Jahren hat man es bei so ziemlich jedem Promi, der sich gerne beim Urlauben ablichten lässt, gesehen: mit Top-Figur und sichtlich viel Spaß vor atemberaubender Kulisse Stand Up-Paddeln. Also stehend auf einem Surfboard mit einem Ruder in der Hand in stillen bis stürmischen Gewässern fortbewegen. Gibt es nur auf einsamen Inseln mit Fünf-Sterne-Resorts? So ein Quatsch. SUPsafety bietet den mittlerweile etablierten Sport seit einigen Jahren auf dem Rursee an und hat auch noch passende Übernachtungen für das nicht ganz so strapazierfähige Portemonnaie im Programm.

In der Eifel-Idylle zwischen Rurberg und Woffelsbach gelegen, befindet sich zwischen einem schmalen Seitenarm des Sees und bewaldeten Hängen das Wassersport-Unternehmen SUPsafety auf dem Campingplatz »Camping Rursee«. Christina Bauer, Deutsche Meisterin im Stand-Up-Paddeln und Pionierin des Sports, stand schon für diverse TV-Shows unter anderem mit Stefan Raab oder Joko und Klaas vor der Kamera. Sie managed die ganze

Anlage, verleiht das Equipment, gibt Einführungs- und Fortgeschrittenen-Kurse und veranstaltet Events, bei denen SUPen – das Kurzwort für den Sport – betrieben wird. Dieses SUPen ist dabei selbst für mittelmäßig Begabte beinahe fast so leicht, wie es aussieht. Man kniet sich auf das Brett, schaut dabei, dass die Finne – dieses Ruder-Ding – nicht abbricht, stellt sich dann irgendwann hin – oder auch nicht – und fährt los.

Geradeaus fahren ist eigentlich gar kein Problem – bis man genau die Muskeln spürt, von denen man vorher überhaupt nicht wusste, dass man sie hat. Aber Promis sehen ja nicht umsonst so gut aus. Wenden, Kickturnen (eine 180 Grad Drehung aus voller Fahrt) und gegen Wind fahren ist da schon etwas schwieriger, klappt aber auch nach einigen Versuchen. Wenn es so richtig heiß ist, ist das klare Seewasser auch nicht weniger erfrischend als auf den Bahamas. Bei kühleren Bedingungen – die ganz Harten verzichten auf Christinas Neopren-Sachen – belebt es und die Fintness-Belange treten in den Vordergrund. Und für diejenigen,

Stand-Up-Paddeln und schlafen im Fass: Beides geht am Rursee. die sich später richtig aufwärmen wollen, hat Christina noch ein Ass im Ärmel.

Von Wassersport abgesehen, hat der Campingplatz »Camping Rursee« nämlich noch mehr zu bieten: An einer Böschung, einen Steinwurf vom See entfernt stehen einige Fässer. In den holzhüttenartigen Tonnen können bis zu vier Personen übernachten.

Drei Fässer dienen als gemütliche Schlafmöglichkeit, ein Viertes fungiert als Sauna. Wer nicht wie

Diogenes nächtigen möchte, kann sich auch mit Zelt, Wohnmobil oder Wohnwagen auf dem Campingplatz breitmachen. Die gepflegte Sanitär- und Duschanlage lässt nichts zu wünschen übrig. »Camping Rursee« ist mit seiner zentralen Seelage außerdem auch bestens als Ausgangspunkt zu den vielen weiteren Ausflugsmöglichkeiten der Nordeifel geeignet. \ MB

» supsafety.de » camping-rursee.de ANZEIGE

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KLENKES NEO

LAUFBAHN RUND UM ­AUSBILDUNG UND BERUF

EIN GUTES NÄSCHEN

Abitur, Studium der Betriebswirtschaftslehre, jahrelange Joberfahrung und dann doch noch einmal in die Lehre gegangen. Alexandra Kalle hat dank eines außergewöhnlichen Talents ­ihren Traumjob gefunden. Sie ist Parfümeurin.

D

VON KATJA LASKA

as Feintuning, das ist das, was ­Alexandra Kalle an ihrem Job am besten gefällt. »Ich rieche eine tolle Duftkomposition, der aber noch das gewisse Etwas, das Spritzige, fehlt. Dieses zu finden und ein stimmiges Gesamtergebnis zu erzielen, das wahrhaft begeistert, gehört zu den besonderen Glücksmomenten meines Berufsalltags«, sagt sie. Die 46-Jährige ist Parfümeurin. Sie ist die Einzige bei Mäurer & Wirtz, einem Hersteller von Produkten im Duft- und Pflegebereich. Insgesamt gibt es etwa 15 in Deutschland.

Der Weg führte sie nach einem Betriebswirtschaftsstudium und acht Jahren Berufserfahrung eigentlich in die Marketing-Abteilung eines Unternehmens. Dort hatte sich die ge-

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KLENKES neo \\\ 02-2017

bürtige Paderbornerin für eine Stelle beworben. Eine der Bewerbungsstufen: Ein Dufttest. »Dies gehörte standardmäßig zum Einstellungsprozess«, erzählt Kalle. Hier öffnete sich eine neue Tür, denn sie bewies eine richtig gute Nase und bekam das Angebot, eine Ausbildung zur Parfümeurin zu machen. »Klar, war ich erst einmal irritiert und musste mir überlegen, ob ich nach Studium und Berufsleben noch einmal eine Ausbildung anfangen will?« Mittlerweile arbeitet sie fast 17 Jahre als Duftexpertin und bereut es nicht. »Jedes Mal, wenn ich rieche, lasse ich mich in andere Welten fallen. Sobald ich anfange, zu arbeiten, geht vor meinem inneren Auge ein Film ab.

Ich stehe am Strand auf Mallorca, gucke aufs Meer und beobachte die untergehende warme Sonne«.

ERFOLGSGESCHICHTE Doch zurück zum Anfang. Denn an dem stand zum Beispiel die Rohstoffkunde auf dem Ausbildungsplan. »Das war ein bisschen wie Vokabeln lernen. Ich habe mir zu jedem Geruch eine Geschichte ausgedacht oder ihn einem Menschen zugeordnet«, erinnert sie sich. So entwickelte sie für alles einen Code. Damit kamen auch die ersten Erfolgserlebnisse – die sie nicht selten auf offener Straße hatte. Denn sie nutze jede Gelegenheit, um zu üben. »Es passierte schon einmal, dass ich einen Geruch wahrnahm und den Leuten hinterhergelaufen bin. Dann habe ich mich erkundigt, ob ich ­r ichtig liege.« Das Wichtigste während dieser Zeit und bis heute: Den Kopf frei machen und sich mental und emotional auf die Düfte einstellen.

ALLE FOTOS: MÄURER & WIRTZ/ URBAN ZINTEL

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Pafümeurin Alexandra Kalle geht immer der Nase nach.

Bevor die Duftmischung in einen edlen Flakon abgefüllt werden kann, stehen viele einzelne Schritte an.

Die Mischung der einzelnen Komponenten muss für jedes Parfüm passen.

­ enauso bedeutend für ihre Arbeit sei aber G auch ein Talent, sich auszudrücken und über das Dufterlebnis zu sprechen. »Es ist schön, Duftwahrnehmungen in Worte zu verpacken.« Über die Jahre haben sich einige Lieblingsdüfte etabliert: Ledernoten, Sandelholz, ­f rische Orange oder Mandarine können der Duft­ expertin immer unter die Nase kommen.

Heute entwickelt sie Parfüms für Männer und Frauen für Mäurer & Wirtz. Zu den Marken des rheinländischen Duftherstellers gehört zum Beispiel die Traditionsmarke »4711«.

Alexandra Kalles Arbeitsalltag umfasst olfaktorisches Qualitäts-Management, also die Evaluierung von Fertigware, Stabilitätstests, die Be- und Erarbeitung von Duftbriefings und natürlich viel Riechen. Hier ist Objektivität gefragt, denn »ich kann nicht nur auf meinen persönlichen Geschmack achten, sondern muss schauen, ob die Düfte zur Markenwelt passen«, sagt Kalle.

Außerdem hilft sie mit ihrem guten Geruchssinn auch anderen dabei, im Rahmen von Workshops Düfte bewusster wahrnehmen

und zuordnen zu können. Ihr Tipp an Nachwuchsnasen: »Man muss sich als allererstes und immer wieder fragen, was macht der Duft mit mir? Was löst er aus?« \

» dalli-group.com » m-w.de

AUSBILDUNG NEUGIERIG? WÄHREND EINER AUSBILDUNG BEI DER RHEINLÄNDISCHEN UNTERNEHMENSGRUPPE LERNT MAN NICHT NUR DIE WELT DER DÜFTE VON MÄURER & WIRTZ, SONDERN AUCH DEN BEREICH DER HAUSHALTS- UND SCHÖNHEITSPFLEGE DER DALLI-GROUP ­KENNEN. ANGEBOTEN WERDEN AUSBILDUNGS­PLÄTZE VERSCHIEDENER FACHBEREICHE, REINSCHNUPPERN KANN MAN ABER AUCH ERST EINMAL MIT EINEM PRAKTIKUM. STELLENANGEBOTE FINDEN SICH AUF DEN WEBSITES DER UNTERNEHMEN. \

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\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

KIRCHE DIGITAL Jung, mitten im IT-Studium oder

schon f­ ertig? Manchmal das Gefühl,

der n ­ ächste Marc ­Zuckerberg zu sein,

aber keine ­Ahnung, wie man die

­eigenen ­Ideen ­umsetzen kann? Ab in

die ­Kirche! Nicht zum Beten, s­ ondern um der Z ­ ukunft ­Willen. Denn in

der entweihten St. ­Elisabeth ­Kirche am Blücherplatz soll das digitale

­Zentrum Aachens entstehen.

D

ie Unternehmenswerte von Firmen wie Apple, Google und Facebook sind, jeweils für sich genommen, höher als der Wert der 15 stärksten Unternehmen im DAX zusammen. Airbnb ist mittlerweile die größte Hotelkette der Welt, ohne ein eigenes Gebäude zu besitzen. Vergleichbar verhält es sich mit Uber, dem Weltmarktführer im Taxigewerbe.

Wer sich also fragt, was Digitalisierung bedeutet, kommt mit diesen Beispielen auf die richtige Spur. »Es geht darum, innovative Ideen oder etablierte Geschäftsmodelle mit digitalen Methoden voranzubringen, um jetzt und zukünftig wettbewerbsfähig zu sein«, fasst Dr. Oliver Grün, Vorsitzender des digitalHUB Aachen, die Digitalisierung sinngemäß zusammen.

Darum hat er in der letzten Zeit ein Projekt vorangebracht, das die Kirche St. Elisabeth auf der Jülicher Straße seit dem 7. Juli zur »Digital Church« ummodelt. Das ehemalige Gotteshaus bietet dann Platz für Startups und den IT-Mittelstand.

Denn die Digitalisierung ist eine Zeitenwende, bei der Europa und Deutschland bis-

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KLENKES neo \\\ 02-2017

her noch nicht so richtig online sind. Um aber nicht unseren Wohlstand von morgen aufs Spiel zu setzen, benötigen wir nicht nur die passende Infrastruktur, sondern auch digitale Zukunftsvisionen. Wer also die digitale Geschäftsidee hat, es aber an einem inspirierenden Arbeitsplatz und – vor allem – Beziehungen zu erfolgreichen Unternehmen aus dem Bereich mangelt, der kann an einem der geheiligten FlexDesks aufschlagen. Konkret läuft das Ganze so: Man kontaktiert den ­digitalHUB Aachen und bewirbt sich mit seiner Idee für einen der sakralen Arbeitsplätze.

Das Ganze kostet als Startup-Unternehmen nur 50 Euro im Monat, wobei man monatlich kündigen kann. Dafür bekommt man einen der flexiblen Tische und bringt nicht nur die eigene Geschäftsidee, sondern auch Aachen als digitalen Standort voran. Hört sich doch nicht schlecht an, oder?

DAS GROSSE GANZE Entstanden ist das ganze Projekt aus der Initiative »Aachen digitalisiert!«, die auf Betreiben des Bundesverbands IT-Mittelstand und der

RWTH eine Koalition aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammengebracht hat, um Aachen als digitale Innovationswiege auf die Landkarte zu pinnen. Als diese »Aachen Area« dann auch noch den Zuschlag für Fördergeldern aus dem NRW-Landesprogramm »Digitale Wirtschaft NRW – Hubs« bekam, entstand der digitalHUB Aachen, der St. Elisabeth jetzt gemeinsam mit der Landmarken AG des Immobilienunternehmers Norbert Herrmanns als einen Shared Space betreibt. Neben der beschriebenen Nutzung als »digitales Ökosystem« vermietet die Landmarken AG die ehemalige Kirche, deren Besitzer die Familie Herrmanns privat ist, auch noch als außergewöhnliche Veranstaltungsstätte. Genau deshalb sind die Schreibtische flexibel.

Also: Tagsüber von acht bis 18 Uhr dabei helfen, Aachen als »digitalen Leuchtturm« anzuwerfen und abends genau dort ein Konzert oder eine Party feiern. Macht Sinn, man kennt sich ja aus. \ MB

» aachen.digital

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Einiges erinnert an die Zeit, in der die Kirche als Pop Up-Hotel genutzt wurde.

So sind die Schlafkuben und die Bar des Hotel Total geblieben. Neu sind die Arbeitsplätze im Kirchenschiff.

FOTOS: MARKO BÖTTCHER, RENDERTAXI MATHES

Dr. Oliver Grün (links), Vorsitzender des digitalHUB, und Norbert ­Hermanns, Vorsitzender der Landmarken AG und Kirchen­ besitzer, sind sich sicher mit ihrer Idee Aachen als Technologie­ standort weiterbringen zu können.

KLS neo 2-2017 - Bundesagentur für Arbeit.pdf

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31.05.17

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\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

MEIN SCHREIBTISCH

Coworking ist eine Idee für Selbstständige, die dennoch nicht auf die ­Vorzüge das Bürolebens verzichten möchten. Freiberufler, Kreative oder auch ­kleinere Startups können bei dieser Arbeistweise voneinander profitieren.

Ein ­Überblick über die Möglichkeiten und Anbieter in Aachen.

A

ltes Problem: Zuhause arbeitet es sich einfach nicht produktiv genug. Im Studium sind es die Haus- und Abschlussarbeiten, im Berufsleben als Selbstständiger die eigenen Projekte, denen in der eigenen Wohnung einfach zu viele Hürden im Weg stehen. Die Hausarbeit, das Privatleben, die Verlockungen des Internets oder gar des eigenen Bettes. Spätestens dann wird es Zeit, dem Home Office den Rücken zu kehren. Coworking heißt das Zauberwort.

Der Begriff bedeutet wörtlich übersetzt »zusammen arbeiten«.

An einem gemeinsamen Arbeitsplatz. Denn beim Coworking wird ein einzelner Schreibtisch anstelle eines ganzen Büros angemietet. Die ideale und kostengünstige Idee für Startups, Kreative oder Freiberufler jeglichen Bereiches. Der positive Nebeneffekt: Da alle gemeinsam in einem Büro sitzen, hat man Ansprechpartner, die einem bei Problemen zur Seite stehen können.

Nicht selten haben sich daraus schon neue Projektideen entwickelt. Und für einen gemeinsamen Kaffee und Bürotratsch ist auch Zeit. Wäre ja auch zu schade, darauf zu verzichten.

NUNZIG COWORKING

In der Charlottenstraße 14 im Frankenberger Viertel versteckt sich ein kreatives Zentrum. 2011 gegründet, war NUNZIG das erste Coworking-Haus in Aachen, damals aber noch an einem anderen Standort.

Auf drei Etagen verteilen sich jetzt Gemeinschaftsräume, Einzelbüros, Besprechungs- und Seminarräume und eine Wohnküche mit Vollausstattung. Gemietet wird immer monatsweise. Pluspunkte: gratis High-Speed-Wlan-Zugang, Kicker, Dart, Tischtennisplatte und regelmäßige Events und Netzwerktreffen.

» nunzig.de

KRANTZ CENTER

Der Gewerbepark Krantz Center bietet ideale Rahmenbedinungen für Unternehmen, denen auch eine Anbindung an andere Städte wichtig ist. Dicht am Rande der Innenstadt geleden, ist die Autobahn dennoch innerhalb von fünf Minuten erreichbar. Monatsweise können ein eigener fester Schreibtisch ab 180 Euro oder ein eigenes Büro ab 240 Euro gebucht werden.

Jeweils inklusive Küchennutzung, Internet und Strom. Einen Park-

platz gibt es für 30 Euro im Monat obendrauf.

» coworking-aachen.de

STARTZENTRUM AACHEN

Im Aachener Osten wartet das Startzentrum mit modernen und geräumigen Arbeitsplätzen. Große Wandschränke sorgen dafür, dass Ordnung und ein Clean-Desk auch wirklich jedem leicht fallen.

Helle und freundliche Räumlichkeiten bieten nette Gimmicks wie Hightech-Jalousien, blitzschnelles Internet oder einen vollklimatisierten Meetingroom. Flexibel können Extras hinzugebucht werden, die man gerade benötigt – sei das eben dieser Meetingroom für einen Kundentermin oder ein bisschen Lagerfläche. \ CR

» startzentrum.de

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Frau Sonja Baslanti Herr René Maaßen Frau Jeanette Schmidt

KLENKES neo \\\ 02-2017

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\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ FOTO: DEUTSCHE POST DHL GROUP

AUSGEZEICHNET

And the winner is ... Dieses Jahr vergibt der ­Gründungswettbewerb AC2 seine Preise für den Aachener StreetScooter, ein Paar Grillhandschuhe aus Erkelenz und High-Tech-Fasern der RWTH.

D

ie GründerRegion Aachen berät, begleitet und kührt besonders innovative Geschäftsideen in Aachen und der Region. Jährlich werden die drei besten Gründungungsprojekte prämiert. In einem Bewerbungsverfahren werden erst die zehn erfolgversprechendsten Detail-Businesspläne mit 1.000 Euro prämiert und dürfen in der zweiten Phase einer hochkarätig besetzten Jury ihre Ideen vorstellen. Die besten drei erhalten Geldpreise in Höhe von 10.000, 7.500 und 5.000 Euro.

Die StreetScooter GmbH, ein Spin-Off der RWTH Aachen, bekam bei der feierlichen Veranstaltung im Aachener Rathaus den Innovationspreis der Region Aachen zugesprochen. Die Juroren

aus Wissenschaft und Wirtschaft würdigten das RWTH-Spin Off, das mittlerweile zur Firma mit dem Posthorn gehört und bereits vielerorts eingesetzt wird, für die beispiellos erfolgreiche Produk­ tion wirtschaftlich attraktiver E-Autos.

In der Kategorie Wachstumsinitiative gewann die Firma Adolf Jungfleisch. Die Erkelenzer Spezialisten für Arbeitsschutzkleidung modelten mithilfe der kostenlosen Unternehmensberatung von AC2 eines ihrer Produkte, und zwar einen hitzebeständigen Handschuh, in ein nützliches Utensil für die liebste Sommerbeschäftigung deutscher Männer um. So entstand der BBQ-Handschuh »Feuermeister«, der bald in den Grill-

Die strombetriebenen StreetScooter aus Aachen gehören inzwischen zur Post und flitzen auch schon durch die Straßen großer Städte. fachgeschäften und Baumärkten der Region zu haben ist.

Auf die Pole-Position des Gründungswettbewerb kam ein Ableger des Instituts für Textiltechnik der RWTH. Die Firma AeroFib erfand Fasern aus Aerogel. Geplant ist die Produktion und Vermarktung der flexiblen, leichten und

isolierenden Aerogelfasern für High-Tech-Anwendungen. \ MBO

» gruenderregion.de » streetscooter.eu » jungfleisch.de

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FOTO: TRIFUGEE

FOTO: FINISHERPIX

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

Mit vollem Körpereinsatz sammeln die »Trifugee«-Gründer Spenden für Flüchtlingsprojekte.

SCHWIMMEN, RAD FAHREN, LAUFEN – SPENDEN

Die beiden Aachener Flo und Jannis kombinieren ihre Leidenschaft für den Triathlon-Sport mit der U ­ nterstützung von Flüchtlingsprojekten.

S

einer Lieblingssportart nachgehen und damit gleichzeitig Geld für einen wohltätigen Zweck sammeln. Das klingt gut.

Und so machen es auch die beiden Aachener Flo und Jannis. Mit »Trifugee« – einem Wortspiel aus Triathlon und Refugees – verbinden die beiden ihre Leidenschaft zum Triathlon-­ Sport, sammeln Spendengeld und unterstützen ­damit Flüchtlingsprojekte in Aachen.

Kennengelernt haben sich die beiden ­Studenten natürlich bei einem Triathlon. Als Jannis dann durch seine Partnerschaft eines jungen, unbegleiteten Flüchtling in ­Aachen den Wunsch hatte, mehr zu tun und auch noch anders zu helfen, schloss er sich mit Flo zusammen. Die Idee, etwas Wohltätiges mit dem ­Hobby zu verknüpfen, wurde ausgearbeitet. Ende 2016 war es dann so weit: »Trifugee« wurde ins Leben gerufen.

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KLENKES neo \\\ 02-2017

»DIE PROJEKTE ­SOLLEN NICHT NUR FLÜCHTLINGEN ­HELFEN, SONDERN AUCH DER ­GESELLSCHAFT.«

Ursprünglich wollten Flo und Jannis für jeden Wettkampfkilometer einen Euro sammeln, so dass am Ende des Jahres 506 Euro zusammen gekommen wären. »Darüber sind wir aber inzwischen weit hinaus«, so Jannis, denn momentan liegt der eingenommene Betrag schon bei 899 Euro. Da sie das Geld privat sammeln, läuft die Spendenaktion über die

Plattform betterplace.org. So kann jeder einen beliebigen Betrag spenden und sich ganz einfach engagieren.

Dabei gehen natürlich 100 Prozent der Einnahmen an die ausgesuchten Projekte: so auch an den Aachener Schwimmverein »Aix-laSports e.V.«, der Flüchtlingen das Schwimmen beibringt und sie bis zum Bronzeabzeichen ausbildet und an die Aachener Hilfsorganisation »Ingenieure ohne Grenzen«, die in Schulklassen geht und den Schülern ein interkulturelles Lernen näher bringt. »Die Projekte sollen aber nicht nur Flüchtlingen helfen, sondern auch der ­Gesellschaft«, erklärt Flo. \ SLO

» trifugee.de

\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ LAUFBAHN \\\ FOTO: PIXABAY

BOT MICH

Noch keine Ahnung, wie es beruflich weiter gehen soll?

Dann frag Julien Bam. Die Arbeitsagentur berät jetzt junge Menschen ab zwölf Jahren über Whatsapp. Mit prominenter Unterstützung von Youtuber ­Julien Bam. Genannt: Der WhatsMeBot.

Die besten Zukunfschancen versprechen die Ausbildungsberufe in den Bereichen Gesundheit und Pflege.

ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN

M

an sollte immer zwei bis drei alternative Wunschberufe und früh genug die Bereitschaft haben, sich zu melden und Angebote wahrzunehmen«, erklären Klaus Jeske und Rüdiger Schneider von der Arbeitsagentur für Arbeit. Ein weiterer Tipp der beiden Herren: Die App »Jobboerse« fürs Handy gibt einen guten Überblick über alle Ausbildungsangebote in der Euregio.

Auch verspätete Suchende sind eingeladen, die Angebote der Bundesagentur für Arbeit wahrzunehmen, auch wenn es manchmal etwas kurzfristig ist. Vor den Sommerferien beginnt die »heiße Phase«, wie sie Klaus Jeske nennt.

Anfang bis Mitte September geht der Vermittlungsprozess in den Endspurt und ab dem 30. September beginnt dann die Nachvermittlungsaktion, die sogar bis zum Ende des Jahres läuft. »Die Klassiker der Berufsausbildungen haben sich in den letzten

Jahren kaum verändert«, so die beiden Berufsfindungsprofis. Das Handwerk rutscht leider immer mehr aus dem Fokus der Auszubildenden. »Berufe wie Metzger oder Bäcker sind einfach weniger gefragt, dafür werden kaufmännische Arbeiten immer beliebter«, so Rüdiger Schneider. Besonders beliebt sind die Jobs des Kaufmannes beziehungsweise der Kauffrau im Büromanagement oder im Einzelhandel, der VerkäuferInnen und der medizinischen Fachangestellten. Bei den Männern steht der Kfz-Mechatroniker an erster Stelle, gefolgt vom Kaufmann im Einzelhandel und im Büromanagement, dem Verkäufer, dem Industriekaufmann und dem Tischler. Bei den Frauen ist die medizinische Fachangestellte besonders beliebt, dann folgt die Kauffrau im Büromanagement und im Einzelhandel, die Verkäuferin und die Friseurin.

Sie raten: »Die eigenen Interessen bestimmen und darüber

FOTO: SOPHIA LÖHRER

Zum 1. August starten die Berufsausbildungen. Wer noch auf der Suche ist, sollte sich an die Bundesagentur für Arbeit wenden. Rüdiger Schneider, Teamleiter der Berufsberatung, und Klaus Jeske, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, über die beliebtesten Ausbildungen und die größten Chancen.

Klaus Jeske und Rüdiger Schneider von der Bundesagentur für Arbeit. die passende Ausbildung finden, über die Angebote der Agentur für Arbeit informieren und diese – auch verspätet – nutzen.« Bei der Frage nach dem sichersten Job sind sich die beiden einig: »Den findet man im Bereich Gesundheit und Pflege, denn hier gibt es den größten Zuwachs im Beschäftigungsverhältnis.« \ SLO

» arbeitsagentur.de

Mittels acht Fragen wird man grob in vier Berufstypen eingeteilt: handwerklich-technisch, künstlerisch-kreativ, kaufmännisch-verwaltend oder sozial-pflegerisch. Auch wenn man nicht erwarten kann, genau seinen Traumjob vorgeschlagen zu bekommen, so kann der WhatsMeBot der Arbeitsagentur durchaus hilfreich sein, erstmal einen Eindruck zu bekommen und zu beginnen, sich Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen.

Jedenfalls keine schlechte Idee junge (und auch ältere) Berufsanwärter da abzuholen, wo sie sich aufhalten: An ihrem Handy. \ CR

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FOTO: SOPHIA LÖHRER

\\\ LAUFBAHN \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\

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Aktive Region

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Nachhaltige Region

BildungsRegion

KLENKES neo \\\ 02-2017

SozialeRegion

Diesmal: Slavica Vlahoviˇc, Regionsschreiberin Die Bosnierin Slavica Vlahoviˇc schreibt seit sie 14 Jahre alt war und arbeitet heute als freie Journalistin, Autorin und ­Medienpädagogin. In den nächsten vier Monaten erkundet sie als Regionsschreiberin bei stadt.land.text die ­KulturRegion Aachen.

1. ERKLÄRE DEINEN JOB »Als Bloggerin bei stadt.land.text ist es meine Aufgabe, die Region Aachen und die Menschen mit einem neuen, frischen Blick zu entdecken. Ich sehe mich selbst als Alien im Wunderland. Als lebendige Installation gehe ich an verschiedene Plätze, wie Kneipen oder Restaurants, setze mich dort hin und stelle einen Zettel mit der Beschriftung »Mein Stammtisch« auf. So sind die Menschen eingeladen, sich zu mir zu setzen und mit mir in Kontakt zu treten, bis das passiert, kann ich die Menschen einfach beobachten.« 2. WIE BIST DU DAS GEWORDEN? »Eigentlich ganz zufällig. Eine Freundin hat mir davon erzählt, weil sie meinte, ich sei geschaffen für das Projekt. Also habe ich mich einfach beworben.«

3. ERZÄHL MAL VON DEINEM ­UNVERGESSLICHSTEN NEBENJOB »Ich habe mit jugendlichen Roma-­ Jungs medienpädagogisch gearbeitet und mit ihnen einen Film gedreht. Diese Jugendlichen werden in Deutschland meist nur geduldet und haben ständig Angst, abgeschoben zu werden. Es hat mich einfach fasziniert, wie sie sich trotz ihrer Situation zu starken und humorvollen Menschen entwickelt haben.« 4. DEIN ULTIMATIVER TIPP FÜRS BERUFSLEBEN … »Folge deinen Träumen und traue dich Unmögliches! Sei nicht bescheiden, springe täglich über deinen Schatten und erfreue dich daran.« \ SLO

» stadt-land-text.de

Impressum

Klenkes neo – Stadtzeitung für junge Aachener 6. Jahrgang Oranienstraße 9 52066 Aachen Tel. +49(0)241/9450-111 Fax. +49(0)241/9450-180 » klenkes-neo.de E-Mail: redaktion@klenkes.de

Klenkes-Veranstaltungen und Medienkooperation Richard Mariaux (Tel. -112)

Herausgeber Josef Heinrichs

Die durch den Verlag ge­stal­ te­ten A ­ n­zeigen sind ur­he­ ber­­rechtlich ­geschützt und dür­fen nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Ver­lages weiter verwendet werden.

Verlag print'n'press Verlag GmbH Geschäftsführer: Olivier Verdin » p-n-p.de Sekretariat/Verwaltung Martina Welz (Tel.: -111) Miriam Schwarz Chefredaktion Kira Wirtz (v.i.S.d.P., Tel. -115) Redaktion Christina Rinkens (Leitung) Katja Laska Redaktionelle Mitarbeit Marko Böttcher, Elena Eitze, ­Christina Goerres, Jana Halm, Sophia Löhrer, Richard Mariaux, Bahareh Orooji. Advertorials und Pressetexte sind mit adv. gekennzeichnet.

Titelfoto David Hagemann Layout Malte Pferdmenges

Anzeigenpreisliste und ­Me­dia­da­ten werden auf Wunsch ­zugeschickt.

Es gilt die An­zeigen­preis­liste Nr. 5 vom April 2017.

Keine Haftung für unver­langt ­ein­gesandte Manu­skripte, Zeich­nun­gen, Fotos etc. Nachdruck, auch aus­zugsweise, nur mit schrift­licher Genehmigung des Klenkes. Alle Urheberrechte ver­blei­ben beim Verlag bzw. den Autoren.

Druck Senefelder Misset, NL-Doetinchem Klenkes neo wird gedruckt auf Bilderdruck-Recyclingpapier.

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Vorschau Die Herbst-Ausgabe von ­Klenkes neo erscheint Mitte September.

Druck­auflage 20.000 Exem­plare © 2017 print'n'press Verlag

Ihre Ansprechpartner im ­Anzeigenbereich Manfred Sukrow Tel.: +49(0)214/9450-132 msu@klenkes.de Eva-Maria Wagner-Sergis (Anzeigenleitung) Tel. +49(0)241/9450-117 emw@klenkes.de Artur Dunat Tel.: +49(0)241/9450-116 adu@klenkes.de Vertrieb Richard Mariaux (Tel. -112) Natascha Zähl

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Kino, Kunst, Kultur 29

FOTO: PIXABAY

\\\ LETZTE SEITE \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\ KURZE GESCHICHTE … VON DER URLAUBSPLANUNG

PROBLEMFALLE URLAUB Wie schwer kann es bitte sein, einen anständigen Urlaub zu buchen?

Schließlich sind meine Ansprüche nicht weltbewegend.

VON KIRA WIRTZ

E

s soll doch nur ein wunderschöner Strand sein, klares, nicht zu kaltes Wasser, Außentemperatur so um die 30 Grad, bloß kein Regen und maximal viel Entspannung. Am besten ein nettes kleines Hotel mit gutem Essen, damit ich weder irgendwas kochen noch spülen muss. Außerdem bin ich angefixt von einem Urlaub, als wir von der Terrasse unseres Zimmers direkt in den Pool steigen konnten. Das hätte ich also auch noch gerne. Gut, es sollte auch nicht zu weit ab vom Schuss sein, schließlich schlendere ich abends gerne über Basare oder trinke in Strandbars Cocktails. Auch beobachte ich gerne andere Urlauber und fühle mich unter vielen Menschen am wohlsten. Ach ja: Und es darf nicht zu viel kosten.

Kommen wir jetzt zu den Problemen: Mein Freund mag es nicht zu heiß, liegt nicht gerne stundenlang am Strand, besucht lieber Großstädte per Airbnb (aufgepasst: Selbstverpflegung!). Mache ich auch. Aber das zählt nicht als Urlaub, sondern eher als Bildungsreise zwischen den Urlauben. Für ihn sollte das Urlaubs­ziel individuell sein, aber nicht zu außergewöhnlich. Und dann kommt noch hinzu, dass er in vielen Reisezielen eine akute Gefahr sieht. Körperlicher und physischer Natur. Damit

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schließen sich bestimmt Urlaubsziele von vorne herein aus. Vor allem die, die günstig sind. Türkei und Ägypten zum Beispiel. Island schlägt er oft vor – aber bitte wo sind da die 30 Grad? Wandern in den Bergen – ich sag nur: acht Stunden auf einer Stelle liegen, lesen und den seichten Klang der Wellen hören. Ein schnuckeliges Haus irgendwo in der ­Bretagne – Hallo!? Nicht zu weit ab vom Schuss und viele Menschen!

Und so kommt es, dass wir zwar jedes Jahr bereits im Januar wissen, wann wir Zeit für Urlaub haben, aber nie etwas konkretes in Angriff nehmen. Die letzte drei Jahre wusste ich donnerstags noch nicht, wohin der Flieger am Samstag geht. Und das zehrt an den Nerven. An meinen, weil ich immer urlaubsreif bin und eigentlich gerne schon Wochen im Voraus Reiseführer wälze und Restaurants und Strände recherchiere und an den Nerven meines Freundes, weil ich das auch jeden einzelnen Tag laut jammernd zum Besten gebe und meine Traumziele sich gefühlt stündlich ändere.

Gerade ist es noch ­Bali, weil ich eine Doku über australische Party­ urlauber gesehen habe. Dann will ich unbedingt mal nach Sizilien, weil hier im Büro von einer Pizzeria in Palermo erzählt wurde, die man unbedingt mal besucht haben muss. Plötzlich kommt mir der Gedanke, dass Sansibar

KLENKES neo \\\ 02-2017

ICH WILL UNBEDINGT NACH SIZILIEN, WEIL IM BÜRO VON EINER PIZZERIA IN PALERMO ERZÄHLT WURDE, DIE MAN UNBEDINGT MAL BESUCHT HABEN MUSS. ODER DOCH MEXICO? INKLUSIVE TRAUMSTRÄNDE UND BESTEIGUNG DES MACHU PICHU … ein Traumziel wäre und drei Tage später schwärme ich von einer Kombireise aus Sonnenbaden an Mexicos Traumständen und dem Besteigen des Machu Pichu. Und dann, wenn ich mir überlege, was das alles kosten würde, lockt mich ein unschlagbares All In-Angebot aus der Türkei.

Und mein Freund? Der sagt dann sowas wie: »Bali? Ist das nicht das Mallorca für australische Proleten und braucht man da nicht eine Millionen Impfungen? Sizilien? Da muss man mit der Mafia aber aufpassen. Mexiko? Spinnst du, da tobt der Drogenkrieg, da erschießt uns wahrscheinlich jemand, bevor wir im Hotel angekommen sind!« Und wandern könnten wir doch auch in Österreich. »Das willst du nie,

wenn ich es vorschlage. Sansibar?

Bist du irre? Da gibt es Piraten.

Und in die Türkei? Ich unterstütze mit meiner Kohle doch nicht deren politischen Supergau!« Tja, also wohin geht unser nächster Urlaub? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Und wenn die Geschichte so ausgeht wie in den letzten Jahren, werde ich es bis zum Schluss nicht wissen. Ich kann nur so viel sagen: Es war immer schön. Der Aquaparkbesuch auf Gran Canaria ebenso wie die kleine Ferienwohnung auf Mallorca. Eine Woche Regen irgendwo in Holland, besagter privater Pool vor dem Zimmer in der Türkei, Wandern in Österreich und ein Städtetrip durch ein 50 Grad heißes Dubai. Nur die Magendarm-Erkrankung in Marokko war nicht so schön.

Zu Weihnachten habe ich übrigens einen Globus geschenkt bekommen. Da kann ich jetzt stundenlang Ländernamen lesen, die ich nicht kannte und dann bei Wikitravel nachlesen, ob sich ein Urlaub dort lohnt. Gestern Abend wollte ich noch nach Bora Bora, mein Freund lieber nach Tokio.

Allerdings haben wir nur eine Woche frei und auch kein unermessliches Reisebudget. Aber man wird doch träumen dürfen. Bei meinen letzten Recherchen ist nämlich noch eine Kleinigkeit hinzugekommen. Wie wäre es denn mal mit einem Bungalow, der auf Stelzen im Wasser steht ... \

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