KOMMUNIKATION IST EIN MENSCHENRECHT Kristin Bartsch nutzt verschiedene Hilfsmittel, damit Wege der Verständigung für alle möglich werden.
Kristin Bartsch, Förderschullehrerin an der Kleinwachauer Förderschule, hat für das Epilepsiezentrum eine Vision: Eine gemeinsame Sprache, die Menschen mit und ohne Handicap gleichermaßen verstehen. Dafür ließ sie sich in Köln in „Unterstützter Kommunikation“ weiterbilden. Ein junger Schüler sitzt auf dem Boden und spielt mit einem Auto. Kurz blickt er auf und Kristin Bartsch direkt an – irgendwie erwartungsvoll. Er sagt etwas, das für Menschen, die ihn nicht kennen, wie ein unverständlicher Laut klingt. Kristin Bartsch aber versteht ihn. Der Laut, so erzählt sie, meint ihren Nachnamen „Bartsch“. Die Kleinwachauer Lehrerin geht in die Hocke und antwortet langsam, aber laut und deutlich: „Guten Morgen!” Dabei malen ihre Hände Gebärden in die Luft. Zärtlich schmiegt sich der Schüler, der schwer hörgeschädigt ist und Cochlea-Implantate trägt, für einen kurzen Augenblick an die junge Frau. 24
„Seine Reaktion hat gezeigt, was Kommunikation ist: Anerkennung”, sagt Kristin Bartsch, „mehr noch, Kommunikation ist ein Menschenrecht.“ Dabei beruft sich die Pädagogin auf die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2008 das Recht von Menschen mit Handicap auf Information und Kommunikation festgeschrieben hat. Für Kristin Bartsch ist es dieser Leitsatz, der sie antreibt und der für sie Bestimmung und Berufung gleichermaßen geworden ist. Denn die gebürtige Cottbuserin, die seit 2014 in der Förderschule des Epilepsiezentrums tätig ist, hat sich neben ihrer Arbeit weiterbilden lassen und „Unterstützte Kommunikation” in Köln studiert. Die be-