Weinfederjournal No. 53

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DOSSIER: WEIN & GESUNDHEIT mäßig viel Alkohol kann auch die Fähigkeit eines Menschen beeinträchtigen, die Symptome von niedrigem Blutzucker zu erkennen. Also seien Sie wachsam um Umgang mit Alkohol und behalten Sie Ihren Blutzuckerspiegel im Auge. Wein mag wohltuend wirken, sollte aber stets in Maßen konsumiert werden. Ich möchte Diabetiker nicht entmutigen, ein Glas Wein zu

WEINFEDER JOURNAL | EDITION # 53 | JUNI 2018

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genießen, besonders wäre hier Rotwein wegen seiner pflanzlichen Inhaltsstoffe zu empfehlen, doch bleiben Sie auf jeden Fall verantwortungsvoll gegenüber ihrem Körper. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt, wenn Alkohol zu ihrem Genussbereich gehören soll. Längst ist die Ärzteschaft vom generellen Alkoholverbot für Diabetiker abgerückt und es gibt auch für Diabetiker Wege, ab und an Wein gefahrlos zu genießen. ■

ALKOHOL UND ADH

W

„Vertrage ich Alkoholika besser, wenn ich vor dem Genuss fette Speisen zu mir nehme?” ir alle wissen: Es gehört zu den „Jugendsünden”, Alkohol auf nüchternen Magen zu trinken. Und (fast) jeder weiß, dass dadurch die Wirkung des Alkohols zumindest beschleunigt wird. Bei der Beantwortung dieser Frage bediene ich mich erneut der Wissenschaft, die konstatiert: „Wie der Mensch Alkohol verstoffwechselt, hängt mit einer bestimmten Gruppe von Enzymen zusammen – es sind die Alkohol-Dehydrogenasen – ADH genannt.” Diese Enzyme bauen Alkohol in seine Bestandteile ab, die der Körper teilweise ausscheidet. Der intensivste Abbau findet in der Leber statt, etwa 15 Prozent werden vorab durch die Magenschleimhaut abgebaut. Das bringt der Leber zwar eine kleine Entlastung, aber nur dann, wenn Sie es zulassen, also wenn der Magen mit der Verdauung von Speisen beschäftigt ist. Ist der Magen leer, wird der

Alkohol zum Darm „durchgewinkt”, der diesen recht schnell in den Blutkreislauf weiterleitet. Ist jedoch Nahrung im Magen vorhanden, wird die Entleerung durch die Verdauung verlangsamt, was wiederum den Enzymen Zeit gibt, ihre Arbeit zu verrichten. Hieraus folgt, dass Lebensmittel, die längere Zeit verdaut werden müssen, auch den Abbau von Alkohol unterstützen. Schwerer zu verdauende Speisen sind nicht zu empfehlen, denn sie belasten den Körper und wirken sich auf das Gewicht aus – meist in negativer Art. Wie stets beim Konsum von Alkohol sollten Sie maßvoll sein. Stellen Sie den Genuss in den Vordergrund und hören Sie auf Ihren Körper. Dann können Sie eine „Freundschaft” pflegen – und ein oder zwei Gläser Wein werden Ihrer persönlichen Gemeinschaft aus Körper und Seele wohl gefallen. ■

Okay, fettiges Essen – gleich voller Magen – verhindert zum Teil, dass Alkohol besser verträglich ist, meistens jedenfalls. (© Fotolia rawpixel.com)

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