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BMW-Workshop Einsatzfahrzeuge 2025
from Blaulicht 3/2025
by IV Group
Zukunftstechnologien und ein Jubiläum
Im April 2025 organisierten die BMW (Schweiz) AG und die Haberl Electronic GmbH & Co. KG den 3. Innovations-Workshop für Einsatzund Sonderfahrzeuge – dieses Mal vor allem für Kunden aus der Romandie und dem Tessin. Am 13. Mai wurde in Dielsdorf zudem das Jubiläum «50 Jahre BMW Group Switzerland» gefeiert.
Exklusive Informationen aus erster Hand kombiniert mit vertieften Einblicken in die Produktion und die Entwicklung von Einsatz- und Sonderschutzfahrzeugen standen auch beim dritten gemeinsamen Workshop der BMW (Schweiz) AG, der BMW AG und der Haberl Electronic GmbH & Co. KG im Zentrum. Aus allen Teilen der Schweiz angereist war dazu rund ein Dutzend Vertreter von Blaulichtorganisationen. Diese kamen für einmal vor allem aus der französisch- und italienischsprachigen Schweiz, denn erstmals wurde der Workshop mehrsprachig durchgeführt.
Das Programm orientierte sich eng an jenem des 2. Workshops, der 2023 im Vorfeld der IAA in München stattgefunden hatte, mit einem Besuch bei der BMW AG in München, gefolgt von einem Workshop bei Haberl Electronic am zweiten Tag.

Aktuelle Modelle und Einblicke in die Produktion
Am ersten Tag erfuhren die Workshopgäste in den Gebäuden der BMW AG in München aus erster Hand viel Wissenswertes zu den aktuellen Modellreihen von BMW, zu den BMWSonderschutzfahrzeugen, zu Elektromobilität und auch zur BMW-Motorradflotte. Zudem erhielten sie – im Rahmen einer exklusiven Werksführung – Einblicke in das vor rund zwei Jahren eröffnete Zentrum für Behörden- und Sonderfahrzeuge der BMW AG. In dieser rund 4’000 Quadratmeter grossen Werkstation, die zugleich auch als Händlerin fungiert, werden Einsatz- und Sonderfahrzeuge für den deutschen Markt entwickelt und aufgebaut.
Die Blaulichtfahrzeuge für den Schweizer Markt indes werden bei der Haberl Electronic GmbH im niederbayerischen Arnstorf, nur wenige Kilometer vom BMW-Werk Dingolfing entfernt, entwickelt und aufgebaut. Hier fand der zweite Tag des Innovationsworkshops statt – und auch hier konnten die Schweizer Blaulichtvertreter die Produktion hautnah erleben. Zudem erhielten sie Informationen zum BORS-Kundenportal der BMW (Schweiz) AG, auf dem Behördenkunden Einsatz- und Sonderfahrzeuge online konfigurieren können, sowie zum umfassenden Servicekonzept der BMW (Schweiz) AG für Einsatzfahrzeuge. Organisationen, die Fragen zum Portal und dessen Nutzung haben, wenden sich an Hans Steinbach, Key Account Manager Authority and Special Cars, hans.steinbach@bmw.ch
Des Weiteren erfuhren die Teilnehmer des InnovationsWorkshops alles Wissenswerte zur aktuellen Modellpalette, zu Heckausbauten und Beladungssystemen und natürlich zu den vielfältigen elektronischen und kommunikativen Sonderlösungen, die ein modernes Einsatzfahrzeug auszeichnen. Wie die diversen Sonderausstattungen entwickelt und in die Fahrzeuge implementiert werden, worauf von den OEM-Herstellern zertifizierte Spezialbetriebe wie Haberl Electronic dabei achten und welche Vorteile sich aus der engen Kooperation der BMW AG mit Haberl Electronic für die Anwender ergeben, gehörte ebenfalls wieder zum Programm. Gezeigt und veranschaulicht wurde alles an derzeit im Aufbau befindlichen Fahrzeugen – von Spezialisten der Haberl Electronic GmbH.

Hochmobile VES-Recorder-Lösung …
Was die Gäste beim Workshop aus Termingründen noch nicht anschauen konnten, war die neue hochmobile und besonders vielseitig einsetzbare VES-Lösung, die für BMW-Einsatzfahrzeuge neuerdings verfügbar ist und eine beweissichere Videodokumentation ermöglicht. Die Gesamtlösung besteht aus VES-Recorder, Interface, Bedientaster, Kamera sowie einem robusten Aluminium-Transportkoffer. In diesem finden alle Komponenten Platz und dank seiner kompakten Abmessungen passt er hinter einen der beiden Vordersitze im Fahrzeug. Die Full-HD-Kamera wird schnell und bequem mit einer Halterung an der Frontscheibe des Einsatzfahrzeugs befestigt. Start und Stopp von Aufnahmen erfolgen dann anlassbezogen über einen in der Mittelkonsole integrierten Bedientaster. Die Stromversorgung erfolgt über die 12-Volt-Steckdose des Zigarettenanzünders im Fahrzeug. Damit ist die hochmobile Lösung in jedem beliebigen Fahrzeug anwendbar – zumal sie nachträglich eingebaut werden kann.
… kombinierbar mit Einsatzdrohnen
Anwender des VES-Koffers können das Videodokumentationssystem überdies in Kombination mit Drohnen verwenden. Via Schnittstelle werden die von einer Einsatzdrohne aufgezeichneten Videos und Bilder in den VES-Recorder eingespeist und somit für spätere Verfahrensschritte beweissicher abgespeichert. Das System ist für jede Drohnensteuerung mit HDMI-Ausgang geeignet und ermöglicht auch das Streaming von Bildmaterial direkt an die jeweilige Einsatzleitzentrale.

Der brandneue BMW X3
Ebenfalls neu auf dem Markt ist die vierte Generation des Kompakt-SUV BMW X3. Dieser gehört seit seiner Erstauflage im Jahr 2003 bis heute zu den beliebtesten Einsatzfahrzeugen – gerade auch auf dem Schweizer Markt. Daher bietet die BMW Group ihn auch in der jüngsten Generation wieder ausgerüstet mit allen Sondersteuergeräten und Codierungen als Einsatzfahrzeug an. Zur Basisausstattung gehören, wie bei BMW üblich, eine zweite Batterie, ein Sondersteuergerät für Behördenfahrzeuge, verstärkte Bremsen und Fahrwerkskomponenten, Seitenspiegel mit integriertem Blaulicht (ECE65-Homologation), eine Heckschau-Kamera sowie die Möglichkeit, bei Hochdringlichkeitsfahrten hinderliche Assistenzsysteme bei «Blaulicht EIN» abzuschalten.
Die Haberl Electronic GmbH hat für das neue Modell bereits diverse einsatzkritische Produkte entwickelt, namentlich einen massgeschneiderten Heckausbau, diverse HänschSignalanlagen und eine Polycom-Funkanlage von Schmittschneider. Und natürlich bestückt die Spezialistin jeden BMW X3 auf Kundenwunsch auch mit einer individuellen Folierung.
Motorenseitig ist der grundsätzlich mit dem BMW-eigenen Allradantriebssystem xDrive ausgestattete BMW X3 wahlweise als Benziner (X3 20 xDrive, Vierzylinder, 208 PS), Diesel (X3 20d xDrive, Vierzylinder, 197 PS oder X3 40d xDrive, Sechszylinder, 398 PS) sowie auch als Plug-in-Hybrid (X3 30e xDrive, Benzin-Hybrid, 299 PS) erhältlich. Die Modelle mit Verbrennermotoren verfügen samt und sonders über eine 48-V-Mildhybridtechnologie. Der Plug-in-Hybrid kombiniert einen 190 PS starken Twin-Turbo-VierzylinderBenzinmotor an der Vorderachse mit einem 184-PS-Elektromotor, der die Hinterachse antreibt. Die rein elektrische Reichweite gibt BMW mit 81 bis zu 90 Kilometern an – abhängig von Jahreszeit, Streckenprofil, Beladung und Fahrstil. Der 19,7-kWh-Akku kann mit bis zu 11 kW geladen werden. So dauert es rund zwei Stunden, um ihn von 0 auf 100 Prozent aufzuladen.
Allen Modellen gemeinsam sind die Abmessungen. Das Fahrzeug ist 4,75 Meter lang, 1,66 Meter hoch und 1,92 Meter breit. Der Kofferraum bietet je nach Modell 460 Liter (Plugin-Hybrid) bis 570 Liter Volumen. Das Gewicht (ohne Sonderausstattungen) liegt bei 1’930 Kilogramm (Benziner) bis 2’140 Kilogramm (Plug-in-Hybrid). Die maximale Zuladung beträgt unabhängig vom Leergewicht immer 645 Kilogramm.

50 Jahre BMW Group Switzerland
Am 13. Mai lud die BMW (Schweiz) AG ihre Behördenkunden zu einem Open-Door-Event in das BMW Group Brand Experience Center in Dielsdorf ein. Der Grund: das Jubiläum «50 Jahre BMW Group Switzerland». Dazu wurde das Center in eine exklusive Ausstellung verwandelt, in der die geladenen Gäste – darunter zahlreiche Angehörige von Schweizer Blaulichtorganisationen – Exklusives entdecken konnten. Neben den neuesten BMW- und MINI-Modellen, mit denen auch Probefahrten absolviert werden konnten, waren mehrere der einzigartigen, von weltberühmten Künstlern gestaltete «Art Cars» sowie diverse Oldtimer und seltene Modelle wie der M3 CSL ausgestellt. Zudem durften die Gäste in einem «Closed Room» ein zum damaligen Zeitpunkt noch nicht offiziell lanciertes Sportcoupé live und in Farbe bewundern. Beim anschliessenden Stehlunch bestanden viele Möglichkeiten zum Net working und zum persönlichen Austausch mit den Verantwortlichen der BMW Group sowie natürlich mit den angereisten Einsatzkräften anderer BORS-Institutionen.
