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Im April diesen Jahres war es zum ersten Mal seit der coronabedingten Zwangspause endlich wieder so weit: Das mittlerweile zehnte Kolloquium des Iliade-Instituts konnte im April über die Bühne gehen. Welche Bedeutung das Institut mittlerweile erreicht hat, lässt sich auch an der Teilnehmerzahl ermessen: 1400 Männer und Frauen besuchten die Veranstaltung im Herzen der französischen Hauptstadt. Sie widmete sich der Frage, wie man angesichts des anthropologischen Niedergangs als Europäer leben kann.

Keine Antifa

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Die Unterschiede zu deutschen Veranstaltungen zeigen sich dabei schon vor der Tür, denn trotz offener Bewerbung des Veranstaltungsortes kommt es zu keinen Gegenprotesten, auch keine linksextremen „Journalisten“ stehen hier parat, jeden Besucher zu porträtieren. Die Unterschiede machen sich jedoch

Dominique Venner

Dominique Venner war französischer Soldat, Aktivist, Historiker, Vordenker Familien- und Großvater. Am 21. Mai 2013 erschoss er sich in der Kathedrale Notre-Dame in Paris selbst, um sich „gegen die seelenzerstörenden Gifte und gegen den Angriff individueller Begierden auf die Anker unserer Identität, besonders auf die Familie“ und „die Ersetzung unserer Völker durch andere“ zu erheben.

auch hinter den Toren bemerkbar: Zahlreiche Teilnehmer sind im Anzug oder anderen Formen offiziellerer Kleidung erschienen, die Frauenquote wäre für deutsche Verhältnisse überraschend groß. Vertreter des in Frankreich traditionell starken katholisch-nationalen Lagers stehen einmütig neben dezidiert neopaganen bzw. christentumskritischen Ausstellern. Selbst die in Deutschland mehr oder weniger stark gepflegte Abgrenzung zwischen „alter“ und „neuer“ Rechte ist hier weitaus durchlässiger. Scheren im Kopf scheint kaum einer zu kennen. Nicht die einzige Trennung, die hier verwischt: Identitäre Aktivisten, bekannte Buchautoren, Künstler und Medienvertreter stellen aller gleichermaßen aus.

Keine Abgrenzung

Eine Trennung zwischen Partei und Vorfeld, Straße und Intellektuellen findet sich zumindest im Publikum nicht. Vom Stand der bekannten patriotischen Bar „Citadelle“ im nordfranzösischen Lille ist es nur wenige Meter weiter zu einem Künstler, der mittelalterliche Ikonen mit modernen Waffen in den Händen zeichnet. Daneben finden sich, neben vielen weiteren, ein patriotischer Fernsehsender, Buchstände und vor allem noch weitere Künstler.

Überhaupt scheint die französische Rechte hinsichtlich Künstlern gut aufgestellt zu sein, denn eine künstlerische Ausstellung begrüßt einen auch vor dem Eingang zum Vortragssaal. Das alles zusammengefasst im ehrwürdigen „Maison de la Chimie“, das nicht nur ausreichend Platz, sondern auch ein würdiges Ambiente bietet. Wer die französische Rechte in (fast) all ihrer Breite und ihren Schattierungen kennenlernen mag, kann sie hier zusammen gefasst finden.

Aussteller auch aus Deutschland Nicht weiter verwunderlich, dass bei einem solchen Angebot auch Gäste aus anderen Ländern die Veranstaltung besuchen. Unter lauter Franzosen fällt dem deutschen Auge dabei der Stand des Jungeuropa-Verlags und der von Hydra-Comic in die Augen. Der Jungeuropa-Verlag arbeitet eng mit dem Iliade-Institut zusammen, bereits vier Bücher des Instituts hat der Dresdner Verlag ins Deutsche übersetzt.

Zu der hochkarätig besetzten Referentenliste gehörte dieses Jahr unter anderem Julien Rochedy, ein in Frankreich bekannter rechter Autor, dessen Buch über Nietzsche („Nietzsche – der Zeitgemäße“) ebenfalls letztes Jahr in Deutschland beim Jungeuropa-Verlag erschien. Er lieferte sich mit der populären identitären Aktivistin Thaïs d´Escufon ein Rennen darum, wer für mehr Selfies mit Unterstützern und Lesern posieren durfte.

Nicht die einzigen prominenten Akteure der französischen Rechten, die ihren Weg hierher fanden. So war unter anderem auch Pierre-Romain Thionnet, Leiter der Jugendorganisation des Rassemblement National, unter den Besuchern zu finden.

Auf nach Paris!

In Summe herrschte aber trotz allem intellektuellen Anspruchs eine Atmosphäre der Gelassenheit und des Aufbruchs. Vielleicht ist es die typisch französische Leichtigkeit, vielleicht aber auch die ganz andere Ausgangssituation in Frankreich, die diese Atmosphäre erzeugt. Patrioten, die über den Tellerrand sehen wollen und im besten Falle auch noch Französisch sprechen, sollten sich daher die elfte Tagung des Instituts am 6. April 2024 im „Maison de la Chimie“ im Kalender vormerken. II

Gedenken an Venner vom Innenminister untersagt

Zum 10. Todestag von Dominique Venner organisierte das Institut Illiade eine Gedenkveranstaltung in Paris. Das Gedenken konnte jedoch nicht durchgeführt werden, weil Innenminister Gérald Darmanin wenige Stunden davor alle Erinnerungsfeiern für Venner in Paris untersagen ließ. Der vorgeschobene Grund dafür: Es bestünde das Risiko, dass bei den Veranstaltungen Hass und Diskriminierung verbreitet würden. Aus Sicht des Iliade Instituts ist das Verbot völlig willkürlich. Zudem stelle es einen Machtmissbrauch dar, gegen den sich das Institut nun juristisch wehren will.

Das „Institut Iliade“ ist vermutlich die größte patriotische Akademie Westeuropas. Es wurde im Jahr 2014 anlässlich des ersten Jahrestags der Selbsttötung des französischen Historikers und Schriftstellers Dominique Venner von einigen seiner Weggefährten als Bildungsinstitut in dessen Geiste gegründet.

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