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Zum Glück gibt es aber keine Rassen, Völker und Stämme. Darum kann man nun in aller Ruhe die wahren Ursachen für die „Proteste“ suchen. Hier aber zuerst die harten Fakten:

Der Auslöser

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Am Dienstag, den 27. Juni, wurde ein amtsbekannter Jugendlicher nordafrikanischen Migrationshintergrund bei einer Polizeikontrolle ca. neun Kilometer vom Eiffelturm entfernt im Pariser Vorort Nanterre erschossen, als er mit einem Auto vor den Polizisten flüchten wollte. (Dieses Detail vergessen Sie bitte jedoch gleich wieder, es tut nämlich nichts zur Sache!!!) Am Mittwochabend fand dann eine Gedenkkundgebung für den erschossenen Jugendlichen statt. Da sich alle darüber einig waren, dass der Jugendliche nur getötet wurde, weil die Polizei ras-

Die sozio-ökonomischen Ursachen Von all dem wollen wir uns jedoch nicht ablenken lassen. Schließlich gilt es, den Fokus auf die dahinterliegenden Probleme zu werfen, auf die die Jugendlichen mit ihren „Protesten“ aufmerksam machen wollen.

Eine der ersten messerscharfen Analysen lieferte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani. Sie sieht die Schuld bei den Franzosen. Frankreich muss „sich ernsthaft mit den tiefgreifenden Problemen von Rassismus und Rassendiskriminierung bei der Strafverfolgung“ befassen, meinte sie.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron äußerte sich relativ spät, dafür aber umso grundlegender. Für ihn ist klar, dass die randalierenden Jugendlichen nur gewaltverherrlichende Videospiele nachahmen. Ein weiteres Problem ist, dass die Familien mit ihren pubertierenden Jugendlichen überfordert sind.

Themenverfehlung: Migrationskritik

Zudem sind sich alle Experten darüber einig, dass die „Proteste“ nichts mit dem Migrationsthema zu tun haben, sondern soziale Ungleichheit, Wohnungsnot, schlechte Jobaussichten und Zukunftssorgen (Stichwort: Erderhitzung) zum Ausdruck bringen. Eine andere Erklärung kommt nicht in Frage, da die protestierenden Jugendlichen die französische Staatsbürgerschaft haben – also Franzosen und keine Migranten sind.

Offizielle Lösungsansätze Ausgestattet mit diesem Wissen kommt man auf grundlegende Problemlösungen, die rechten Populisten aufgrund ihrer Engstirnigkeit immer verschlossen bleiben werden. Diese Lösungen mögen radikal klingen, sind aber unbedingt notwendig, um das Erstarken von rechten Parteien verhindern zu können:

• Es muss über ein Verbot von gewalttätigen Computerspielen nachgedacht werden

• Feuerwerkskörper müssen verboten werden

• Es muss mehr Geld für Integrationsmaßnahmen und den Kampf gegen rechts bereitgestellt werden

• Die Gesetze gegen Hass im Netz müssen ausgebaut werden

• Ein bedingungsloses Grundeinkommen soll die ärgsten Existenzängste der Jugendlichen mindern

• Der Kampf gegen Erderhitzung muss noch entschlossener geführt werden

• Dragqueen-Kinderbuchvorlesungen müssen vermehrt durchgeführt werden, um Männern einen Ausstieg aus ihrem binären Geschlechtergefängnis zu bieten

Menschen glauben, andere Länder beurteilen zu können. Solche eurozentristischen Unterstellungen können von Betroffenen als Mikroaggressionen empfunden werden. Schlimmer ist es nur noch, jemandem mit Migrationshintergrund zu sagen, dass man mit vollem Mund nicht spricht, wie sich das Bundestagsabgeordneter Matthias Helferich gegenüber einer Kollegin im Bundestag erlaubt hat (Stichwort: Joghurt-Gate).