Alte Meister & Gemälde des 19. Jhd. / Old Master & 19th Century Paintings

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JUBILÄUM

Jubiläumsauktion

Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts 28. November 2023

Anton Romako (Detail), Kat. Nr. 1161, € 150.000–250.000


David Teniers der Jüngere Umkreis (Detail), Kat. Nr. 1036



Joachim Johann Nepomuk Anton Spalowsky (Auswahl), Kat. Nr. 1089


Desiderio da Settignano Umkreis, Kat. Nr. 1029


Aktuelle Informationen, Termine und die gesamte Auswahl der Auktion finden Sie unter: For current information, dates and the entire auction selection, please visit:

imkinsky.com Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, Freyung 4, 1010 Wien, Austria T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com


Auktion 27.–30. November 2023 27. November, Montag Klassische Moderne Zeitgenössische Kunst Evening Sale

14 Uhr ab 16 Uhr 19 Uhr

28. November, Dienstag Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts

16 Uhr ab 17 Uhr

29. November, Mittwoch Antiquitäten Schmuck Uhren 30. November, Donnerstag Jugendstil & Design

14 Uhr ab 16 Uhr ab 17.30 Uhr 16 Uhr

Besichtigung der Schaustellung 17.–30. November 2023 Montag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag 10–17 Uhr

Max Suppantschitsch* (Detail), Kat. Nr. 1198


Große Saalauktionen im Palais Kinsky Seien Sie live dabei und erleben Sie spannende Bietergefechte hautnah! Nehmen Sie ganz einfach an der Auktion teil: Im Saal. Am Telefon. Über die Sensalin. Mit einem schriftlichen Kaufauftrag: tinyurl.com/imkinsky-kaufauftrag Über unsere Online-Plattform: auction.imkinsky.com

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1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00 www.imkinsky.com auction.imkinsky.com

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Alte Meister Old Master Paintings

Dienstag 28. November 2023 Kat. Nr. 1001–1091 16 Uhr Tuesday 28 November 2023 Lots 1001–1091 4 pm


1001 Bildnis Mohammed Adil Shah, Sultan von Bijapur (reg. 1627–1656) Indien, Dekkan, Golconda, 1685–1700​ Tusche, Gold- und Deckfarben auf Papier; gerahmt; 15,8 × 11 cm Bezeichnet links oben: Ali Adilsjah de Jonge Zone van den hier after volgenden (Ali Adilsjah der junge Sohn von dem hiernach folgenden) Provenienz Sammlung Dr. Stephan von Licht, Wien (1860–1932); dessen Nachlass-Auktion, Dorotheum, Wien, 8.–9. Dezember 1932, Nr. 120 (als „Indopersisch, Männliches Bildnis, Aquarell auf Pergament“); österreichischer Privatbesitz Wir danken Prof. Dr. Ebba Koch für ihre Hilfe bei der Katalogisierung (anhand von professionellen Fotos). Expertise von Dr. Ebba Koch, Wien, 10. September 2023, liegt bei. ​€ 10.000–20.000

„Das qualitätsvolle Bildnis stellt Muhammad Adil Shah (Schah), Sultan von Bijapur (Bidschapur) im Stil der Bildnisse der Herrscher der Moguldynastie dar, die die führende Macht im indischen Subkontinent vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert repräsentierte. Charakteristisch ist die Profilhaltung, der den Herrscher auszeichnende Nimbus, die reiche Kleidung und der Perlenschmuck, sowie das Halten der Blume in der rechten und eines Schwertes in der linken Hand. Das Blatt stammt aus einem Album mit Porträts von Herrschern des Dekkan in Mittelindien, das 1685–1700 zu datieren ist und, wie die Inschrift zeigt, in Golkonda für den holländischen Kunstmarkt hergestellt wurde. Alben, die Porträts indischer Herrscher enthalten, waren besonders in den Niederlanden nachgefragt, deren Holländische Ostindische Handelsgesellschaft im 17. Jahrhundert Handelsprivilegien des Sultan von Golkonda erhalten hatte, und eine Handelsniederlassung in Masulipatnam an der indische Ostküste etablierte. In Golkonda hergestellte Alben, die Herrscher der Moguldynastie und der dekkanischen Sultanate zeigen, waren seit dem 17. Jahrhundert nicht nur in den Niederlanden sondern auch in ganz Europa beliebt und existieren in mehreren Versionen in verschiedenen europäischen Sammlungen, entweder als ganzes Album oder aus solchen stammende Einzelblätter…“ (vgl. Gutachten Koch). Derselbe Typus des Sultans, das gemalte Passepartout aus Blumenranken sowie eine holländische Bezeichnung in der linken oberen Ecke finden sich ebenfalls auf dem Alben-Blatt im British Museum in London (1680–1687; Inv.-Nr. 1974, 0617, 0.11.14). Letzteres lässt gleichermaßen auf eine begehrte niederländische Handelsware schließen. Vergleichbar ist vorliegendes Blatt ebenso mit dem Herrscherporträt desselben Dargestellten im Rijskmusem Amsterdam (um 1685; Inv.-Nr. RP-T–1995–25). Die florale Ornamentik in der ovalen Zierbordüre, welche die physische Präsenz und den Charakter des Sultans auf unserem Blatt brillant einfängt, wurde wiederum in gleicher Weise für das Bildnis des Nawwab Shayasta Khan in der Pariser Louvre Sammlung (1685/1700; Inv.-Nr. MAO 957) gewählt.


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1002 Tiroler Meister Kreuztragung Christi, um 1480​ Öl auf Holz; gerahmt; 53 × 50,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 15.000–30.000

Die Tafel mit der Kreuztragung Christi verweist in Komposition und Figurengestaltung auf ihre Entstehung im Kontext der bedeutenden Tiroler Schule des 15. Jahrhunderts. So erinnert etwa die Haltung Christi sowie die Positionierung des Simon von Cyrene und die beistehenden Figuren an die Ausführung im Sterzinger Altar in Südtirol (Hans Multscher (1400-1467) sowie an das Altarbild in der Wallfahrtskirche Maria Waldrast im Mühlbachtal (um 1465). Auch in der Physiognomie Christi ist eine enge Verwandtschaft zu den Arbeiten Tiroler Meister zu erkennen, deutlich etwa zu den Altarbildern des Meisters Narziß in der Pfarrkirche Völs am Schlern (1488) oder St. Jakob in der Au bei Bozen (um 1500). Die Komposition ist auf wenige Figuren reduziert, der leidende Christus nimmt beinahe die ganze Höhe der Bildfläche ein. Besonders hervorzuheben sind die Details und Attribute der Figuren: meist wird Jesus lediglich von einfach gekleideten, spottenden Männern begleitet, die hier dargestellten Soldaten sind allerdings beide auffällig elegant gekleidet. Der links neben Christus stehende Soldat bedroht ihn mit einem die Faust umschließenden Eisenhandschuh (sogenannte Hentze), während am rechten vor allem seine arabisch anmutende Kopf bedeckung sowie seine modischen, spitzen Schnabelschuhe ins Auge fallen. In den Halftern tragen sie säbelähnlich Krummschwerter, wohl ebenfalls eine Reminiszenz an den arabischen Raum und zugleich an die Kreuzzüge, auf denen europäische Soldaten diese Waffen kennenlernten.


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1003 Lucas Cranach der Ältere Umkreis (Kronach 1472–1553 Weimar) Das ungleiche Paar​ Öl auf Holz; gerahmt; 21,5 × 16,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Naturwissenschaftliche Dokumentation und Pigmentanalyse Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien, September 2021. ​€ 15.000–30.000

Das Thema des ungleichen Paares erfreute sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts besonderer Beliebtheit und wurde von Lucas Cranach dem Älteren und dessen produktiver Werkstatt in mehrfachen Variationen immer wieder aufgegriffen. Beim häufigsten Typus dieses Genres begehrt ein meist maskenhaft dargestellter alter Mann eine hübsche junge Frau, die sich der Begierde des Alten nur gegen einen Griff in dessen Geldbeutel oder, wie auf der vorliegenden Tafel, für ein Schmuckstück hingibt. Das auch als „Der verliebte Alte“ oder „Buhlschaft“ bekannte Sujet ist nicht nur als weltliches Genrebild mit dem satirisch überzeichneten Gegensatz durch Jugend und Alter zu verstehen, sondern soll zugleich als christliche Lasterdarstellung vor den Sündern der Lust, durch den Alten, sowie Gier, personifiziert durch die junge Schönheit, warnen. Zwei unterschiedliche Typen der vorliegenden Komposition sind vor allem an den Details der Finger unterscheidbar: Typ 1 folgt der Holztafel im Besitz des Kunsthistorischen Museums (Inv.-Nr. 895), welche um 1530/40 entstand, und die Finger der rechten Hand der Frau auf der Schulter liegend, sowie den Daumen des Alten, ihren Unterarm umfassend, erkennen lässt. Im zweiten Typ sind diese Finger nicht ausgeführt und die unteren Körperpartie wurden reduziert bis zur Mitte der beiden Körper (z.B. Sotheby's, New York, 28. Januar 2010, Lot 252, als Lucas Cranach der Jüngere). Die vorliegende Fassung lehnt sich daher an Typ 1 an, sticht jedoch durch kleine Details besonders hervor. So wurde etwa die Schulter des Mannes breiter ausgeführt sowie ein schmales Pelzband an seinem Ärmel hinzugefügt.


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1004 Meister mit dem Papagei zugeschrieben (tätig von 1500–1530) Madonna mit Kind​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 37,5 × 27,5 cm Provenienz Auktion Galerie Moos, Genf, 23. Mai 1936, Lot 93; Kunsthandel Walter Paech, Amsterdam; Privatsammlung, Wien Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter der Abbildungsnummer 0000029405 verzeichnet. ​€ 7.000–14.000


1005 Meister des verlorenen Sohnes Umkreis (in Antwerpen tätig um 1530–1560) Tobias und der Engel​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 72 × 104 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 5.000–10.000

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Die rührende Szene aus dem elften Kapitel des Buchs Tobit zeigt die Rückkehr des Tobias mit dem Erzengel Raphael. Seine Mutter Hanna nimmt den heimkehrenden Sohn bereits herzlich in den Arm, welcher sich aus dem Haus auch sein blinder Vater nähert, dessen wundersame Heilung noch bevorsteht. Die reizvolle Komposition ist Vergleichbar mit der Darstellung von der Hand des Meisters des verlorenen Sohnes, welche sich ehemals im Art Institute of Chicago befand und von dort 1985 bei Sotheby's New York verkauft wurde. (13. März 1985, Lot 97, Öl auf Holz, 75 x 101,5 cm)

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1006 Deutsche Schule Heilige Familie, 1. Hälfte 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 87 × 64 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 10.000–20.000

Abb. 1 Albrecht Dürer, Der Aufenthalt in Ägypten (Marienleben, 15), Holzschnitt, um 1502, 30,1 x 21,3 cm © Graphische Sammlung Albertina, Wien (Inv.-Nr. DG1934/417)

Diese von gängigen Darstellungen der Heiligen Familie herausragende Tafel legt besonderen Fokus auf die Figur des arbeitenden Josephs im Vordergrund. Er trägt ein langärmliges Gewand, das in der Hüfte mit einem Gürtel versehen ist und an dem seitlich eine kleine Tasche hängt. Beide Hände umfassen eine Axt, mit der er eine Tränke aus Holz bearbeitet. Der Zimmermann ist in ähnlicher Präsenz auch in Dürers um 1503/1504 datierten Stich „Aufenthalt in Ägypten“ aus der Folge des Marienlebens positioniert (Abb. 1). Der Künstler der vorliegenden Tafel mag den Stich gekannt haben, reduziert und variiert die Komposition jedoch aufs Wesentliche. Während die in die Tiefe führende Architektur an der linken Seite Dürers Bildfindung nahesteht, wird die nähende Maria mit der Wiege in den Hintergrund gerückt. Erweitert wird die Darstellung durch das Kinderhemdchen, welches über einem Holzkreuz aufgespannt ist und so als Sinnbild einen Hinweis auf den weiteren Verlauf des Leidens und Triumphes Christi gibt. Die Komposition typisiert den Heiligen Joseph als fürsorglichen Familienvater – den hart arbeitenden Handwerker als Modell für alltägliche Väterlichkeit und eifrigen Arbeitsethos zugleich. Dieses Interesse an Josephs eigener Rolle innerhalb der Heiligen Familie begann mit dem Spätmittelalter und nahm auch in der Reformationszeit weiter zu; Joseph wurde zum Vorbild an der Seite Marias.



1007 Veneto-Kretische Schule Anbetung der Könige, 16./17. Jahrhundert​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 84 × 71,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 3.000–6.000

1008 Andrea del Sarto Umkreis (Florenz 1486–1530 Florenz) Madonna​ Öl auf Stuck auf Terrakotta (beschädigt, lose Farbstellen); ungerahmt; 50,5 × 36 cm Provenienz Versteigerung Bonhams, London, 10. Dezember 2002, Lot 20; österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000


1009 Deutsche Schule Heiliger Johannes (Altarflügel), um 1520​ Öl auf Holz; ungerahmt; 62,5 × 29 cm Rückseitig Reste einer ehemaligen Reliefmontage Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 1.500–3.000

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1010 Französischer Meister Mariä Verkündigung, um 1500 Öl auf Holz; gerahmt; 67 × 48 cm (rundbogiger Abschluss) Provenienz ehemals Sammlung Graf Limburg-Stirum (laut rückseitigem Etikett); Galleria Gilberto Zabert, Turin, 1998; seit 2010 italienische Privatsammlung Literatur Didier Bodart, in: Turin, Galleria Gilberto Zabert. Dipinti e sculture dal XIV al XIX secolo, 1998 (als Meister von Saint-Jean-De-Luz, tätig um 1475/80) ​€ 20.000–40.000

Die reizvolle Tafel besticht durch das gekonnte Spiel mit den drei klassischen Kunstgattungen – Malerei, Architektur und Bildhauerei verschmelzen auf kleinster Fläche. So wird die Verkündigungsszene in eine raumschaffende Scheinarchitektur verortet: Gabriel trägt ein goldbesticktes Messgewand und kniet vor der Jungfrau, welche demütig der Verkündigung, dargestellt durch eine Schriftrolle, lauscht: „Ave Maria, gratia plena; Dominus tecum“. Die klare Architektur öffnet den Bildraum perspektivisch und demonstriert das Bestreben einer überzeugenden Tiefenwirkung. Die dekorativen Architekturelemente, das mit Phantasietieren bevölkerte Fries und die reliefierte Lünette greifen italienisch inspirierte Motive auf, welche bereits im 15. Jahrhundert auch ihre Verbreitung nördlich der Alpen fanden. Besonders durch die in Grisaille ausgeführten Steinelemente werden Malerei und die dreidimensionalen Künste verbunden. Die von Putten getragenen Wappenschilder mit erkennbaren BourbonenLilien verweisen auch auf den Ursprung der Tafel im franko-flämischen Kunstraum, in welchem gerade die Kunst der Grisaille-Malerei seit der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts kultiviert wurde. Beispiele hierfür finden sich sowohl bereits bei Robert Campin (1375–1444) oder Jan van Eyck (1390–1441) als auch später beim Meister von Moulins (Außentafel des Altars der Kathedrale Notre-Dame, Moulins (Auvergne), um 1497) oder dem Meister von Saint Jean de Luze (Porträts von Hugues de Rabutin und seiner Ehefrau Jeanne de Montaigu, um 1470). Der damalige künstlerische Austausch war rege und die Grenzen der Zuordnung zwischen Nordfrankreich, Burgund und Flandern fließend.


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1011 Paul Bril Umkreis (Antwerpen 1554–1626 Rom) Heiliger Hieronymus mit dem Löwen​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 17 × 22,5 cm Bezeichnet rechts unten: S. HIEROHIMVS / R. 29 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.500–7.000


1012 Pieter Brueghel der Ältere Umkreis (Brueghel ca. 1525–1569 Brüssel) Der Schürzenjäger („Hennentaster“) Öl auf Holz; gerahmt; 11,5 × 11,5 cm (Tondo) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 7.000–14.000

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Das Motiv der vorliegenden Rundtafel mag sich für den heutigen Betrachter nicht auf den ersten Blick erschließen, basiert es doch auf der Darstellungstradition niederländischer Sprichwörter aus dem 16. bzw. 17. Jahrhundert. Der eine Henne auf seinem Schoß haltende Mann ist demnach keineswegs als fürsorglicher Hühnerbauer zu verstehen, mit dem sprichwörtlichen „Hennentaster“ ist ein Schürzenjäger gemeint, ein Frauenheld, und seine Darstellung Kritik an ehelicher Untreue. Das Motiv des Hennentasters wurde von Pieter Brueghel dem Älteren mehrmals verarbeitet und findet sich etwa auch in seinem berühmten Gemälde „Die niederländischen Sprichwörter“ in der Gemäldegalerie Berlin (Inv.Nr. 1720). Wie viele seiner Bilderfindungen, wurde auch diese von seinem Umfeld aufgegriffen, etwa bei seinem Sohn, Pieter Brueghel dem Jüngeren (1564–1638) oder Marten van Cleve (1524–1581).

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1013 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Felsige Höllenlandschaft, um 1625–30​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 21 × 26 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, 14. September 2022, liegt bei. ​€ 20.000–40.000

Detail

In Brueghels Komposition einer Ansicht der Hölle wimmelt es von Spukgestalten und Teufeln. Derartige zerklüftete Höllenlandschaften voll hervorlodernder Flammen, bevölkert von allerlei gruseligen Wesen, waren schon seit dem 15. Jahrhundert beliebt, waren sie in der Malerei doch für vielerlei Darstellungen einsetzbar, etwa im Bereich der Mythologie für die Darstellung Orpheus’ und Eurydikes als auch für christliche Themen, etwa in der Versuchung des Heiligen Antonius. Ausgehend vom dafür bekannten Hieronymus Bosch (gest. 1516 s’Hertogenbosch), folgten Pieter Brueghel der Ältere (um1525/30–1569), sein Sohn, Jan Brueghel der Ältere (1568–1625) sowie dessen Sohn Jan Brueghel der Jüngere als berühmte Interpreten derartig bevölkerter Schauerlandschaften. Dr. Klaus Ertz datierte das vorliegende Gemälde in die späten 1620er Jahre, eine Zeit, in der das künstlerische Schaffen noch stark unter dem Einfluss des meisterhaften Vaters steht, in welcher Jan Brueghel der Jüngere aber mit vorliegender Tafel eine originäre Verbildlichung einer Höllenszene erfand: „Hier hat Jan Brueghel d.J. eine eigenständige Komposition geschaffen mit gruseligen Gestalten und Feuersbrünsten. Allerdings ist er in der Ausgestaltung der Felslandschaft und der Gespenster sehr detailgenau in seiner Pinselschrift, und da ist er noch ganz der Wahrer des väterlichen Erbes. Er ist derjenige, der das malerische Erbe des Vaters auf dem höchsten Niveau weitergeführt hat.“ (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)


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1014 Antwerpener Meister Kreuzigung Christi, 1. Hälfte 17. Jahrhundert​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 42 × 29,5 cm Rückseitig Marke des Kupferplattenherstellers KW Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000

Die rückwärtig auf der Kupferplatte angebrachte Marke „KW“ ist das Monogramm eines bislang nicht identifizierten Plattenherstellers, dessen Platten unter anderem von Frans Francken II. (aktiv zwischen 1605 und 1642) und Ambrosius Bosschaert I. (1573–1621) bemalt wurden (vgl. Jørgen Wadum, Antwerp Copper Plates, in: M. Komanecky (ed.) Copper as Canvas. Two centuries of Masterpiece Paintings on Copper 1525–1775. Oxford University Press. New York/Oxford (1999), S. 103, Abb. 5.6; S. 107–108).


1015 Bartholomäus Spranger Umkreis (Antwerpen 1546–1611 Prag) Venus und Amor​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 20 × 14 cm Rückseitig auf Tafel Inventarnummer der gräflich Attems'schen Gemäldesammlung: F.C. 71 Provenienz seit mindestens 1733 Palais Attems, Sackstraße, Graz (siehe Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Graf von Attems, 1652–1732); wohl in den 1960er Jahren erworben, seither durch Vererbung in Familienbesitz Literatur Inventare der Sammlung Attems veröffentlicht in: Georg Lechner, Der Barockmaler Franz Carl Remp (1675–1718), phil. Diss., Wien 2010: (Q 25) 1733: Auszüge aus dem Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Grafen von Attems (b) Verzeichnis der Gemälde im Palais der Sackstraße …), S. 232, Nr. 71 (als „Ein Nackhendes Stückl mit Cupido Von Golzius“) (Q 27) 2. Viertel 19. Jahrhundert: S. 244, Nr. 71 (als „Ein nacktes Stückl mit Cupido“) (Q 28) 1879: S. 253, Nr. 71 (als „Venus mit Armor, Goltzius, Kupfer, 20x14, 10 (Gulden)“) ​€ 5.000–10.000

Die kleine Kupfertafel ist bereits 1733 im Nachlassinventar Graf Ignaz Maria von Attems (1652–1732) dokumentiert. Die Sammlung enthielt wohl auch die einst in der Burg Heiligenkreuz befindliche „Galleria“ aus dem Erbgut des zeitlebens in kaiserlichen Diensten stehenden Vaters, Ignaz Maria Johann Friedrich Graf von Attems (1593–1663), (vgl. Lechner 2010, S. 43). Die Komposition „Venus und Cupido“ ist durch eine um 1592 datierte Zeichnung von Bartholomäus Spranger dokumentiert, welche sich heute im Metropolitan Museum, New York, befindet. Die Darstellung der Venus kann beispielsweise mit jener ganz links positionierten Figur in Sprangers „Allegorie auf Kaiser Rudolf II.“ (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv. Nr. GG 1125) verglichen werden. Ein zeitnah ausgeführter Kupferstich des auch am Kaiserhof in Prag tätigen Aegidius Sadeler (1569–1629) gibt die Zeichnung mit kleinen Veränderungen wieder (vgl. Sally Metzler, Bartholomeus Spranger: Splendor and Eroticism in Imperial Prague, New York 2014, Nr. 133, S. 222f. und Nr. 183, S. 195). Im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet sich des Weiteren ein auf Leinwand (130 x 95 cm) ausgeführtes Gemälde, bei welchem es sich wohl um eine ebenfalls in der engsten Nachfolge geschaffene Wiederholung der Komposition handelt (Inv. Nr. GG 2880).

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1016 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und

Abraham Willemsen

(Antwerpen um 1610–1672 Antwerpen) Grottenlandschaft mit dem Hl. Hieronymus, um 1640​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 75,4 × 61 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 30. Oktober 2015, liegt bei. ​€ 35.000–70.000

Detail

Die traditionellen Attribute, wie der Totenschädel als Vanitas-Symbol oder die Bücher und Schreibutensilien identifizieren den Dargestellten als den Eremiten Hieronymus. Der zahme, dem Heiligen als Attribut zugewiesene Löwe blickt dem Betrachter bedrohlich aus dem Dunkel der Wildnis entgegen. Aus einem Wolkenband erscheint eine Posaune als unheilvoller Vorbote des Jüngsten Gerichts. Das dramatische Hell-Dunkel-Spiel unterstreicht die unheilvolle Vision des Asketen zusätzlich. Obwohl eine Szenerie im Freien gewählt wurde, erscheinen die rahmenden oder bogenförmigen Astwerke sowie Felsformationen wie eine kleine Freiluftkapelle. Auch die Ausbuchtungen der Grotte lassen an einen kleinen Altar oder eine Schreibstube denken, wo die wichtigsten Utensilien des als einer der Kirchenväter geltenden Hieronymus präsentiert sind. Dem aufmerksamen Betrachter entgehen auch die liebevollen Details in der Landschaft nicht: rechts verzehren zwei Meerschweinchen genüsslich Erbsenschoten, Eidechsen beobachten neugierig das Geschehen und im Hintergrund grasen Hasen und Rotwild. Die Landschaft sowie die Blumen und Tiere stammen von Jan Brueghel dem Jüngeren, während die Figur von Abraham Willemsen geschaffen wurde. Die Zusammenarbeit mit einem Malerkollegen ist im Œuvre der Brueghel-Familie üblich und in zahlreichen Gemälden dokumentiert; beispielsweise: „Paradieslandschaft mit Sündenfall“ (Öl auf Kupfer, 53 x 69 cm; Privatsammlung) von Jan Brueghel d. J. und Abraham Willemsen, „Hl. Maria Magdalena“ (Öl auf Holz, 46,7 x 66,4 cm; Königliches Museum der Schönen Künste, Brüssel, Inv. Nr. 7693) als Werk von Brueghel d. J. und Hendrik van Balen, sowie die Gemeinschaftsarbeit „Wasserfall in einer Felsenhöhle“ (Öl auf Leinwand, 71,1 x 77,8 cm; Whitworth Art Gallery, Inv. Nr. 09 1963) von Brueghel d. J. und Josse de Momper d. J. Aufgrund der malerischen, beinah flächigen Pinselführung Jan Brueghels d. J. ist das vorliegende Gemälde in die Zeit um 1640 einzuordnen: „Erst ab Mitte der 1630er Jahre findet er zu einem eigenen Malstil, der sich von dem des Vaters vor allem durch die in ihrer Buntheit etwas zurückgenommene Farbigkeit unterscheidet sowie in dem malerischen und temperamentvollen Pinselstrich, der so beim Vater nicht zu finden ist. All diese malerischen Unterschiede sind in dem … Gemälde zu finden, was auf eine späte Arbeit der beiden Maler schließen lässt“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).


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1017 Jacob Toorenvliet zugeschrieben (Leiden um 1635–1719 Leiden) Beim Medicus, um 1666​ Öl auf Holz; gerahmt; 42 × 32 cm Signiert/bezeichnet und teils unleserlich datiert am linken Rand mittig: JToorenvliet / F 1666 (?) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000 Jacob Toorenvliet schuf in den 1660er Jahren eine Reihe von Gemälden mit dem Thema des Arztbesuches. Die vorliegende Darstellung entspricht einer Komposition, die er 1666 auf eine fast gleichgroße Kupfertafel gemalt und ausführlich mit J.Toorenvliet fecit et inventor A 1666 signiert hat. Der Verbleib dieses Gemäldes ist heute unbekannt, es existiert jedoch ein Stich von William French (1815-1898) (Sammlung RKD, Den Haag, Inv.Nr. BD/0676).

1018 Künstler des 18. Jahrhunderts Junge Dame mit Blumenkranz​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 39 × 31,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.000–2.000


1019 Nicolas van Ravesteyn II. (Zaltbommel 1661–1750 Zaltbommel) Porträt eines Edelmannes, 1686​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 64 × 51 cm Signiert und datiert links unten: N Ravesteyn f. (1)686 Provenienz Sotheby's, London, 12. Juli 1994, Lot 185; Privatbesitz, Wien Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter der Abbildungsnummer IB00109092 verzeichnet. ​€ 3.500–7.000

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1020 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Die Muttergottes mit dem Jesusknaben in einem Blumenkranz, 1630er Jahre​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 99 × 73 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 12. Oktober 2009, liegt bei. Als Figurenmaler nennt Dr. Klaus Ertz einen Maler aus dem Umkreis Pieter von Avont (1600–1652). ​€ 25.000–50.000

Die farbenprächtige Blumengirlande spiegelt in beispielhafter Weise die Tradition Antwerpener Blumenbilder wider und imponiert durch eine besonders vielfältige, um die Kartusche geführte, Blütenpracht: Rosen, Tulpen, Schneeballen und Narzissen finden sich fein abgestimmt neben Iris, Lilien, Schneeglöckchen, Kaiserkronenblüten und Kornblumen; zum Abschluss kleine Walderdbeeren. „Die von Jan Brueghel d. J. eingesetzte großflächige, freiere Pinselschrift, die nicht mehr so detailgenau der Struktur jeder einzelnen Blütenform nachspürt, deutet in diesem Bild auf den Abstand zu seinem Vater, Jan Brueghel d.Ä., hin. Während der Sohn Blüte neben Blüte setzt, ohne auf Raumillusionen schaffende Überschneidungen durch Stängel und Blätter zu verzichten, baut der Vater im Gegensatz dazu ein lianenartiges Netz von Blüten und Blattformen. Beim Sohn bewahrt jede Form ihre Eigenart, die Schönheit jeder einzelnen Blüte kommt so besonders gut zur Geltung“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz). Der qualitätsvolle Stil des Vaters wird hier von Jan Brueghel d. J. mit neuartigen Erkenntnissen der Malerei und einem, der Mode entsprechenden Formengut bereichert, wodurch sich das Gemälde in den Entstehungszeitraum der 1630er Jahre einordnen lässt. Dr. Ertz vermutet zudem in der Gestaltung der Muttergottes und Christi einen Figurenmaler im Umkreis des Pieter van Avont (1600–1652).



1021 Jeronimus van Diest II. (Den Haag 1633/34–1684 oder später, London) Ruderboot, Smalschip und weitere Schiffe auf bewegter See, um 1650-60 Öl auf Leinwand, 102 x 144 cm Provenienz Lempertz, Köln, 16. Mai 2009, Nr. 1075 (als Simon de Vlieger); Dorotheum, Wien, 10. November 2020, Nr. 224 (als Simon de Vlieger); Kunsthandel, Österreich, 2010; Dorotheum, Wien, 9. Juni 2021, Nr. 191 (als Pieter Mulier Nachfolger); Niederländischer Privatbesitz Gutachten Dr. Gerlinde de Beer, Berumbur, 10. September 2023. ​€ 30.000–60.000

Auf heftig bewegter See kreuzen mehrere Boote und Schiffe. Die vordere Wellenbahn, ein vollbesetztes Ruderboot tragend, ist in der Art eines Repoussoirs dunkelgrau gestaltet. Im rechten Mittelgrund fährt ein ‚Smalschip‘ nach rechts, auf welchem zwei Seeleute das Vorsegel und die Flagge sichern, während ein Dritter das Ruder bedient. Weitere Schiffe beleben die See im Hintergrund, während in der Ferne des linken Bildteils diagonale leicht streifige Partien den Niedergang von Regenschauern andeuten. Dort hebt sich vor einem helleren Himmelsbereich die Silhouette einer Kirche mit einem stumpfen Turm ab. Der Schauplatz ist nicht näher spezifiziert. Doch die Anwesenheit von Dreimastern in Küstennähe deutet auf die Zuiderzee hin, die bis auf den Zugang zur offenen Nordsee von Festland umgeben war, aber von Dreimastern befahren werden konnte. Seit dem Aufscheinen des Gemäldes am Kunstmarkt im Jahre 2009 hat es bisweilen unterschiedliche Zuschreibungen erfahren und wurde sowohl Simon de Vlieger (1600/01-1653) als auch einem Nachfolger Pieter Muliers I. (um 1600-1659/61) zugeschrieben. In einer ausführlichen Analyse konnte Dr. Gerlinde de Beer das vorliegende Seestück nun jedoch als eigenhändiges Werk des in Den Haag und London tätigen Marinemalers Jeronimus van Diest II. identifizieren. Das Gemälde ist besonders vergleichbar mit zwei monogrammierten Werken van Diests: „Heringfänger unter Geleit von Kriegsschiffen“ in der Sammlung Inder Rieden (vgl. G. de Beer, u.a.: The Golden Age of Dutch Marine Painting, The Inder Rieden Collection, Leiden 2019, Bd. II, Kat. Nr. 43) und „Marinelandschaft mit Fischern im Vordergrund“ (Koller, Zürich, 1. April 2011, Lot 3027). Gemälde wie diese beinhalten kleine Details, die auf Werken von Jeronimus van Diest immer wiederkehren, wie beispielsweise kreisförmige Wolkenformationen durch eine mittige Aufklarung des Himmels, sowie unvermittelt auftauchende kleine Buntwerte in der Kleidung der Seeleute oder drapierte Tücher, hier das verspielte, dekorative Element der um den Flaggenstock gewickelten Flagge. Auch das vollbesetzte Ruderboot mit vorn links mit zehn Insassen, von denen ein Stehender einen Bootshaken hält, findet sich immer wieder, beispielsweise in der oben erwähnten „Marinelandschaft“ oder ein ähnliches Boot mit sechs Insassen auf Jeronimus van Diests 1667 entstandenem Hauptwerk, welches das beschlagnahmte englische Admiralsschiff ‚Prince Charles‘ (Amsterdam, Rijksmuseum, inv./cat.nr. SK-A-1389), zeigt (vgl. Gutachten Dr. Gerlinde de Beer).


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1022 Anthoine Palamedesz (Delft 1601–1673 Amsterdam) Musizierende Gesellschaft​ Öl auf Holz; gerahmt; 36 × 44,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 4.000–8.000


1023 Cornelis Gerritsz Decker (Holland 1625–1678 Haarlem) Flusslandschaft mit Anglern​ Öl auf Holz; gerahmt; 45 × 55,5 cm Provenienz Sammlung des Earl of Winterton, Shillinglee Park, Chiddingfold, Surrey (als Jacob Isaacksz van Ruisdael); dessen Auktion, Christie's, London 12. Dezember 1947, Lot 50, (als Jacob Isaacksz van Ruisdael); Kunsthandel Eugene Slatter, London, Ausstellung 5. Mai bis 10. Juli 1948, Nr. 16 (als Jacob Isaacksz van Ruisdael); Sammlung Percy B. Meyer (1884–1955), Portman Square, London; dessen Auktion, Christie's, London, 16. März 1956, Lot 57 (als Jacob Isaacksz van Ruisdael); Christie’s, London 14. Oktober 1983, Lot 169 (als in der Art von Jacob Isaacksz van Ruisdael; Galerie Sanct Lucas, Wien, 1984/85, Nr. 21 (als Jacob Salomonsz van Ruysdael); österreichischer Privatbesitz Wir danken Ellis Dullaart, Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie (RKD), für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des Gemäldes (anhand professioneller Fotos). ​€ 5.000–10.000

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Aufgrund einer alten Bezeichnung galt das vorliegende Gemälde in der Vergangenheit als Werk Jacob Isaacksz. van Ruisdaels (1628/29– 1682) bzw. dessen Cousin Jacob Salomonsz van Ruysdael (1630–1681). Durch die mittlerweile erfolgte kunsthistorische Aufarbeitung des Schaffens dieser weitverzweigten Malerfamilie ist die „Flusslandschaft mit Anglern“ als Werk Cornelis Gerritsz. Decker identifizierbar – einem Schüler von Salomon van Ruysdael (1600/03–1670), dem Onkel bzw. Vater der oben Genannten. Vergleichbare Werke von Cornelis Gerritsz. Decker sind im RKD dokumentiert (z.B. Abb.-Nr. 1001659183, 1000277894, 0000135631).

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1024 Peter Paul Rubens Umkreis (Siegen 1577–1640 Antwerpen) Das Urteil des Paris​ Öl auf Holz, auf eine Holzplatte kaschiert; gerahmt; 71, 5 × 111,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Naturwissenschaftliche Dokumentation und Pigmentanalyse Prof. Dr. Manfred Schreiner, Wien, August 2023. ​€ 50.000–100.000

Die Geschichte des Hirten Paris, der die Schönheit der drei Göttinnen Venus, Juno und Minerva beurteilen soll, ist zweifellos einer der bekanntesten klassischen Mythen. Wir sehen, wie Merkur den begehrten Apfel hält, der die Siegerin küren soll. Paris hat seinen Blick bereits auf Venus gerichtet, die ihm verspricht, ihn dafür mit der Liebe der schönsten sterblichen Frau zu belohnen – Helena, der Frau des Königs Menelaos von Sparta. Diese Entscheidung führt schließlich zur Entführung Helenas durch Paris, zu den Versuchen der Griechen, sie zurückzuerobern und zur Belagerung und schließlich zur Zerstörung Trojas – jene epische Geschichte, welche in Homers Ilias erzählt wird. Im Laufe seiner langen und glanzvollen Karriere sollte Peter Paul Rubens sich dem Thema zumindest acht Mal zuwenden. Einige dieser Werke sind heute nur durch Kopien bekannt, aber die Bildsprache der gesamten Gruppe zeugt von seiner ungewöhnlichen und sehr individuellen Interpretation der Erzählung. Seine Beschäftigung mit dem Sujet umspannt seine gesamte Karriere, von seinen frühen Anfängen in Antwerpen bis zum Jahr vor seinem Tod 1640 dadurch bieten diese Werke unvergleichliche Einblicke in dessen Entwicklung als Künstler über einen Zeitraum von vierzig Jahren. Zwei maßgebliche Beispiele für diese stets variierten Kompositionen befinden sich in der Sammlung der National Gallery London, welche 1966 die früheste bekannte Version erwarb (Inv.-Nr. NG6379), entstanden um 1597-99, als Rubens nur knapp über 20 Jahre alt war. Schon in dieser frühen, von einem Kupferstich Raffaels inspirierten Interpretation, finden sich Elemente, welche eine Nähe zur vorliegenden Darstellung zeigen, etwa die Rückenfigur der Juno und der sich an Venus‘ Schenkel klammernde Putto. Das sogenannte „späte Londoner Urteil“, datierbar zwischen 1632-35 (National Gallery, London, Inv.-Nr. NG194) zeigt in seinem Auf bau große Nähe zum vorliegenden Werk, jedoch sind die Seiten der Protagonisten vertauscht und die drei Göttinnen anders positioniert. Für den Künstler bot sich anhand der Szene die Möglichkeit, sich ausführlich mit seinem Ideal der weiblichen Schönheit auseinanderzusetzen. Entsprechend der hohen Nachfrage finden sich zahlreiche Wiederholungen und Varianten aus Rubens‘ Werkstatt und deren Umkreis. Das vorliegende Gemälde entspricht der letzten, und wohl in der Forschung populärsten, Fassung aus dem Jahr 1638, welche von Philip IV. von Spanien in Auftrag gegeben wurde und sich heute im Museo del Prado, Madrid, befindet (Inv.-Nr. P001669, Abb.1). Es sind jedoch kleine Abweichungen in den Details, sowie eine räumliche Konzentration des Inhalts gegenüber dem extremen Querformat des monumentalen Prado-Werks zu erkennen. Die Gesamtkomposition fokussiert sich auf die Schlüsselfiguren der Geschichte: die Gruppe der drei entkleideten Göttinnen auf der rechten Bildseite, links Merkur hinter dem in nachdenklicher Haltung sitzenden Paris. Die besonders reizvolle Komposition war schon unmittelbar nach ihrer Entstehung Gegenstand großen Interesses. So schrieb etwa der Bruder des Königs, Kardinal-Infant Don Fernando de Austria, der Gouverneur der südlichen Niederlande, in mehreren Briefen darüber. Er hielt es für eines der besten Werke von Rubens, war jedoch über die Nacktheit der drei Frauen besorgt. Zudem soll die Darstellung der Venus auf Rubens‘ zweiter Frau, Hélène Fourment, basieren, deren Schönheit ihn wiederholt in seiner meisterhaften Formulierung weiblicher Akte inspirierte.

Abb. 1 Das Urteil des Paris, Öl auf Leinwand, ca. 1638, 199 x 381 cm © Museo del Prado, Madrid (Inv.-Nr. P001669)

Infrarotaufnahme


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1025 Jacob van de Kerckhoven, genannt Jacopo da Castello (Amsterdam um 1637–1712 Venedig) Stillleben mit Wildschweinkopf, Korb mit Drosseln, Fasanen, Kohl, Blumenkohl, Spargel, Weinflaschen / Stillleben mit Hase, Korb mit Waldschnepfen und Artischocken, Fasan, Tauben, Vögeln, Austern und Zitrusfrüchten (Pendants)​ Öl auf Leinwand; gerahmt; je 98 × 116 cm Signiert am Gemälde mit Wildschweinkopf links der Mitte, auf dem Kärtchen: Al Sig. Jacobus Vanden Kerckhoven / Pittor fiamengho / in Vinegia Provenienz Privatsammlung, Italien Ausstellung 2011 Cagliari, Filatoio di Caraglio, Bestie. Animali reali e fantastici nell'arte europea dal Medioevo al primo Novecento, 26. Februar – 5. Juni, Nr. 77–78 Literatur Alberto Cottino/Andreina D'Aliagno (Hg.), Bestie. Animali reali e fantastici nell'arte europea dal Medioevo al primo Novecento, Ausstellungskatalog, Cagliari 2011, Nr. 77–78 ​€ 25.000–50.000


Die zwei exzellenten Stillleben stammen von der Hand des Antwerpener Meisters Jacob van de Kerckhoven, besser bekannt unter seinem italianisierten Namen Jacopo (oder Giacomo) da Castello, nach jenem venezianischen Stadtteil, in dem er lebte. Der Künstler war in Antwerpen Schüler des berühmten Stillleben- und Tiermalers Jan Fyt (1611–1661) und lebte ab 1685 in Venedig, wo er Hofmaler des Dogen wurde. Ein Beweis für seinen Erfolg in der Lagunenstadt sind auch zahlreiche Erwähnungen seiner Gemälde in den großen Sammlungen der damaligen Zeit (z.B. Savorgnan, Manfrin; vgl. Cottino/D'Aliagno (Hg.) 2011, Nr. 77). Die Zugehörigkeit der Gemälde zu diesem Künstler ist nicht nur durch ihre hervorragende Qualität und stilistischen Merkmale unbestritten, sondern wird auch durch ein auf dem Korb des Stilllebens mit Eberkopf angebrachtes Trompe-l’oeil-Kärtchen mit der Inschrift: „Al Sig. Jacobus Vanden Kerckhoven / Pittor fiamengho / in Vinegia“ bekräftigt. Dies kann auch auf eine damalige Praxis hinweisen, nach der dem Künstler das zu malende Wild und Gemüse, quasi als „Vorschuss“, physisch übergeben wurde. Beide Kompositionen sind in einem zurückhaltenden Innenraum dargestellt. Im ersten Gemälde ist das Wild auf einer diagonalen Steinstufe ordentlich arrangiert, davor ragen ein liegender Fasan und ein Karfiol dem Betrachter optisch entgegen. Die zweite Darstellung zeichnet sich durch eine elegante, methodischere Komposition aus, mit dem Hasen als thematischem und optischen Mittelpunkt.

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1026 Jacopo del Sellaio Umkreis (Florenz 1441/42–1493 Florenz) Die Heilige Familie​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 59 × 59 cm (Tondo) Provenienz Privatsammlung, Italien ​€ 6.000–12.000


1027 Venezianische Schule Darstellung einer Königin, um 1600​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 142,5 × 105 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000

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1028 Nicolo Bambini (Venedig 1651–1736 Venedig) Christus und die Ehebrecherin, um 1710/20​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 195,5 × 148 cm Provenienz (nach Auskunft des Einbringers): vor über 50 Jahren von der Familie des jetzigen Eigentümers als Gemälde Luca Giordanos (1634–1705) erworben. Expertise Prof. Ugo Ruggeri, Venedig, Dezember 2008, liegt bei (anhand eines Fotos). ​€ 30.000–60.000

Der 1651 in Venedig geborene Nicolò Bambini arbeitete nach seiner Ausbildungszeit bei Sebastiano Mazzoni (1611–1678) in der Werkstatt Carlo Marattas (1625–1713) in Rom. Nach seiner Rückkehr geriet Bambini besonders unter den Einfluss der Malerei Pietro Liberis (1605–1687). Er schuf zahlreiche Werke in venezianischen Kirchen und Palazzi. Als einer der Höhepunkte seines Schaffens gilt die in den 1720er Jahren erfolgte malerische Ausstattung des Palazzo Sandi-Porto gemeinsam mit dem jungen Giambattista Tiepolo (1696–1770). Prof. Ugo Ruggeri ordnet vorliegendes Gemälde als charakteristisches Werk der Reifezeit des Künstlers in Venedig ein. Es ist besonders vergleichbar mit der „Madonna und Heilige“ (Chiesa di San Stae), der „Unbefleckte Empfängnis“ (Chiesa di San Pantalon) oder den Allegorien „Die Tugend vertreibt das Laster“ und „Die Zeit verdeckt die Wahrheit“ im Palazzo Patriarcale. Diese Werke, zu welchen das hier vorliegende Werk stilistisch zugehörig ist, wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts geschaffen, als sich in der Formenwelt Nicolò Bambinis, ausgehend von den an Pietro Liberi und Federico Cervelli anknüpfenden Erfahrungen, das typische Gefühl des 18. Jahrhunderts einstellte. Dies wurde unterstützt durch den Einfluss der neuen Sprache Sebastiano Riccis (1659–1734), der 1696 nach Venedig zurückkam. Des Weiteren wirkten die direkten Eindrücke der römischen Kultur der Figurendarstellung nach, die er während seines Aufenthaltes in der Werkstatt Carlo Marattas aufgesogen hatte. Das Gemälde stellt somit ein exzellentes Beispiel dieser stilistischen Entwicklung dar und dokumentiert zugleich in Auf bau und Farbigkeit den Höhepunkt im Schaffen Nicolò Bambinis (vgl. Prof. Ruggeri, Venedig, Dezember 2008)


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1029 Desiderio da Settignano Umkreis (Settignano, Toskana um 1429–1464 Florenz) Büste eines jungen Mannes (Johannes der Täufer ?)​ Marmor; H. 59 cm Provenienz (laut Familienüberlieferung): seit den 1920er Jahren in österreichischem Familienbesitz; seit 2016 durch Erbschaft im Besitz des derzeitigen Eigentümers Wir danken Dr. Johannes Kräftner für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Restaurierung durch Mag. Karl Scherzer (Restaurierungsbericht 26. Januar 2023). ​€ 150.000–300.000

Die seit mehreren Generationen in österreichischem Privatbesitz befindliche Büste besticht auf den ersten Blick durch ihre Ausdrucksstärke und Kraft. Der berührenden Darstellung eines jungen Mannes wurde wohl letztmalig im 19. Jahrhundert konservatorische Beachtung geschenkt. Durch die nun kürzlich erfolgte sorgfältige Reinigung und Restaurierung sind ihre sehr spezifischen plastischen Qualitäten noch viel deutlicher lesbar. Sie verweist auf den erlesenen Kreis der frühen Büsten in Stein, die im 15. Jahrhundert in und um das künstlerische Renaissance-Zentrum Florenz entstanden sind. Besonders nahe steht die Darstellung eines jungen Mannes dem Werk Desiderio da Settignanos und seines sehr ausgeprägten Formenkanons. Der Künstler ist einer der rätselhaftesten Bildhauer der Frührenaissance: geboren in Settignano bei Florenz in eine dort ansässige Familie von Steinmetzen; gestorben in Florenz, wo er 1453 der Zunft der Zimmerleute und Steinmetze beigetreten war. Nur drei große, freistehende Figuren lassen sich mit dem Bildhauer in Verbindung bringen, darunter die Skulptur „Johannes der Täufer von Martelli“ (Museo Nazionale del Bargello, Florenz, Inv.-Nr. 435), welche in der Vergangenheit immer wieder auch Donatello (um 1386–1466) zugeschrieben wurde und sogar als Gemeinschaftswerk der Künstler diskutiert wird.

Abb. 1 Antonio Rossellino (1427–1479), Der junge Johannes der Täufer, Marmor, ca. 1470, 34,7 x 29,8 cm © National Gallery of Art, Washington (Inv.-Nr. 1943.4.79)

Abb. 2 Desiderio da Settignano, Lachender Knabe, Marmor, um 1460/64, Marmor, 33 x 21,5 cm © Kunsthistorisches Museum, Wien (Inv.-Nr. 9104)




Abb. 3 Rückseite: Antonio Rossellino (1427–1479), Der junge Johannes der Täufer, Marmor, ca. 1470, 34,7 x 29,8 cm © National Gallery of Art, Washington (Inv.-Nr. 1943.4.79)

Rückseite

Als einer der herausragenden Meister im Einflussbereich des großen, bis heute den Begriff der Renaissance-Skulptur per se prägenden Bildhauers, Donatello, gilt Desiderio da Settignano. Er ist des Weiteren auch als Erfinder des neuen Genres der Kinderbüsten dokumentiert. Beispielsweise kleinformatige Knabenbüsten, welche als ideale Darstellungen des Christuskindes und Johannes des Täufers vor allem die nachfolgende Generation durch die Identifikation mit den heiligen Vorbildern zu tugendhaftem Verhalten anregen sollten – so überrascht es nicht, dass auch die vorliegende Büste der Familienüberlieferung nach als Darstellung des jugendlichen Johannes des Täufers galt. Desiderio da Settignano schuf mit diesen außergewöhnlich lebendigen Büsten die frühesten Knabenporträts der Renaissance, die uns den Gemütszustand der Dargestellten auf ganz unmittelbare, direkte und natürliche Weise vermitteln. Der Künstler konzentriert sich hier ausschließlich darauf, den Ausdruck der Dargestellten festzuhalten und zu charakterisieren – die Wiedergabe der Details wird dabei untergeordnet. Auch bei der hier vorliegenden Büste geht es dem Künstler um die Darstellung der stolzen Haltung des jungen Mannes. Alles, das ablenken könnte ist in den Hintergrund gedrängt, wie das Kleidungsstück, oder wird, wie eine mögliche Kopf bedeckung, zur Gänze weggelassen. So kommt beispielsweise der Wiedergabe der Schlüsselbeine besondere Bedeutung zu und fokussiert damit auf das Volumen des Körpers. Donatello und ebenso Desiderio da Settignano gelten als stilprägend für ihr Schaffen und die heutige Rezeption der Florentiner Renaissance. Aufgrund mangelnder zeitgenössischer Quellen, sowie die nur in Ausnahmefällen dokumentierten Besitzerwechsel über Jahrhunderte hinweg sind eindeutige Künstler-Zuordnungen selbst in musealen Sammlungen rar. Dies gilt umso mehr für die zur selben Zeit in Settignano arbeitenden und sich im Schatten des großen Genies Donatello entwickelnden Künstler – so unter anderem der Bruder Desiderios, Geri (1424-um 1470), der ebenfalls in der Steinmetzwerkstätte ihres Vaters groß geworden ist, Giuliano da Maiano (1432–1490), Antonio (1427–1479) und Bernardo Rossellino (1407/1410–1464) sowie Francesco di Simone Ferrucci (1437–1493), der wichtigste Schüler Desiderios. Zu den schönsten unter diesen kleinformatigen Arbeiten in diesem künstlerisch-elitären Kontext zählen beispielsweise Desiderio da Settignanos beide Anfang bis Mitte der 1460er Jahre zu datierenden Werke „Lachender Knabe“ (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv.-Nr.: Kunstkammer, 9104, vgl. Abb, 2) und das als „Christuskind“ identifizierte Werk (National Gallery of Art, Washington, Inv.-Nr. 1943.4.94). Auch Antonio Rosselinos (1427–1479) „Büste Johannes des Täufers“ (National Gallery of Art, Washington, Inv.-Nr. 1943.4.79, Abb. 1 & 3) ist hier als stilistische Parallele zu nennen.

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1030 Klaes Molenaer (Haarlem 1628–1676 Haarlem) Winterlandschaft, 1657​ Öl auf Holz; gerahmt; 54 × 43 cm Signiert und datiert rechts unten: kmolenaer / 1657 Provenienz Galerie Sanct Lucas, Wien, 1972, Nr. 20; österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000


1031 Jan Lagoor (um 1645–60 tätig in Haarlem/ Amsterdam) Waldlandschaft​ Öl auf Holz; gerahmt; 30 × 29,5 cm Provenienz Galerie Sanct Lucas, Wien, 1984/85, Nr. 18; österreichischer Privatbesitz ​€ 4.000–8.000

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1032 Johann Liss (Oldenburg um 1597–1631 Verona) Die Hochzeit von Bacchus und Ariadne, um 1625​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 92 × 117 cm Provenienz Kunsthandel J. O. Leegenhoek, Paris; Dorotheum, Wien, 22. März 1966, Lot 78; seither Privatbesitz, Wien Gutachten Prof. Dr. Kurt Steinbart, 10. Mai 1963, liegt bei. Gutachten Prof. Giuseppe Fiocco, 10. Juni 1963, liegt bei. ​€ 50.000–100.000

Der in seinen Dreißigern bereits früh verstorbene Johann Liss hinterließ nur ein kleines, aber dafür umso beeindruckenderes Œuvre. Im deutschen Holstein geboren, zog es den Künstler in jungen Jahren in die Niederlande (Amsterdam, Haarlem und Antwerpen). Über Paris und Venedig reisend, ließ er sich ab 1622 in Rom nieder. Als er Ende der 1620er Jahre wieder nach Venedig zurückkehrte, schuf er dort zahlreiche Werke, verstarb aber bereits 1631 an der ausgebrochenen Pest. Da das vorliegende Gemälde sowohl niederländisch-rubeneske als auch italienisch geschulte Einflüsse verarbeitet, wird eine Entstehungszeit um 1625 angenommen. Es zeigt die durch Ovid überlieferte Geschichte der Hochzeit des Bacchus mit Ariadne auf Naxos. Nachdem die kretische Prinzessin dem Helden Theseus bei der Bezwingung des Minotaurus geholfen hatte, lässt dieser sie auf der Mittelmeerinsel zurück. Als der aus Asien zurückkehrend Bacchus sie verzweifelt auf Naxos findet, nimmt er Ariadne zur Frau. Im Gegensatz zu der weitaus häufigeren Verarbeitung des Themas als triumphaler Einzug des Bacchus oder als rauschendes Festmahl, steht auf dem vorliegenden Gemälde die eigentliche Vermählung im Vordergrund. Das Paar ist auf seinem von einem Baldachin überfangenen Liebeslager vereint und wird von Bacchus’ Gefolge ausgelassen mit allen irdischen Genüssen gefeiert. Im Ausblick der bewaldeten Landschaft findet sich das klassische Motiv eines vom Wein überwältigten Silens, der auf einen geduldig wartenden Esel gehievt wird, während sich am rechten Bildrand ein bocksbeiniger Satyr einem schon zu Boden gefallenen Begleiter zuwendet. Die Bildhälften verbindend und die Hauptszene unterstreichend präsentieren Putten eine überbordende Fruchtgirlande. Sie führen den Blick zu einem unbekleideten Tamburinspieler und einer nur mit einem Tuch umspielten weiblichen Schönheit, deren Körper die meisterliche Fähigkeit des Künstlers in der Figurenmodellierung demonstrieren. Prof. Dr. Kurt Steinbart geht davon aus, dass es sich bei dem den Betrachter direkt anblickenden Kopf am linken Bildrand um ein Selbstbildnis des Künstlers handelt. In Komposition, Landschafts- und Figurengestaltung vergleichbare, mythologische Werke von Johann Liss finden sich in der „Schindung des Marsyas“ (Puschkin-Museum, Moskau, Inv.-Nr. 2722) oder in der „Rückkehr des Adonis“ (Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Inv.-Nr. Lg 751).


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1033 Jacob van Oost zugeschrieben (Brügge 1603–1671 Brügge) Hl. Hieronymus​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 101 × 65 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 15.000–30.000

Die Darstellung des Heiligen Hieronymus steht zwei weiteren, als Werke von Jacob van Oost identifizierten Gemälden desselben Sujets sehr nahe: Unter dem Titel „Der heilige Hieronymus hört die Engel, die die Posaunen des Jüngsten Gerichts blasen“ wurde 2001 eine großteils übereinstimmende Version bei Sotheby’s Amsterdam versteigert (6. November 2001, Lot 176). Die Komposition ist lediglich um den aus der rechten oberen Ecke kommenden Trichter einer Posaune ergänzt. Ein beinahe identisches Werk befindet sich im Sint-Janshospitaal in Brügge (Inv.-Nr. O.SJ0200.I). Im vorliegenden Gemälde wird auf die Darstellung der Posaune verzichtet, sie konzentriert sich gänzlich auf den andächtigen Heiligen und dessen Attribute.


1034 Römische Schule Büßende Maria Magdalena, wohl 18. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; geschnitzter Barockrahmen mit floralen Ranken; 134 × 99 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 12.000–24.000

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„Singerien“ – Affendarstellungen in der flämischen Kunst (David Teniers Umkreis Lot 1035 & 1036) Erheiternde Szenen mit Affen in menschlicher Umgebung und Kleidung entstanden als Bildgattung in der flämischen Malerei des 16. Jahrhunderts und wurden im 17. Jahrhundert weiterentwickelt. Die Begeisterung der Künstler für diese sogenannten „Singerien“ (abgeleitet vom französischen Wort „singe“ für Affe) als eigenständiges Sujet fanden ihren Ausgang in Werken von Pieter Brueghel dem Älteren (um 1525–1569) und ihm nachfolgend einer Serie von Drucken von Peter van der Borcht (1535–1608), welche rasche Verbreitung fanden und das Bildthema zu einem malerischen Höhepunkt führten. Das Motiv des Affen, der als Spiegel des Menschen dessen Verhaltensweise zur Schau trägt, bot die Möglichkeit, menschliche Laster ironisch darzustellen, oder gar – augenzwinkernd – gesellschaftssatirische Kritik zu üben. David Teniers der Jüngere wurde zum wichtigsten Vertreter dieses Genres und entwickelte es gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Abraham Teniers (1629–1670) weiter. Teniers‘ Bilderzählungen enthalten eine besondere Tiefe – indem er seinen Affen eine menschenähnliche Handlungsfähigkeit verlieh, zog er eine moralische Parallele: die Ähnlichkeiten zwischen einem Affen, der einen Menschen nachahmt, und einem Menschen, der andere Menschen nachahmt. In seinen Darstellungen gelang es Teniers, die Ambivalenz des Menschen in seiner animalischen Natur einzufangen und unterhaltsame Szenen zu kreieren, welche zugleich den Betrachter berühren und zum Nachdenken anregen sollen – und durch ihren Reiz große Verbreitung, auch über die Grenzen der Niederlande hinaus, fanden.

Die beiden vorliegenden Kompositionen entsprechen zwei Bildfindungen aus einer Serie von insgesamt sechs Affenszenen Teniers, welche sich heute im Museo del Prado, Madrid befinden. (Inv.-Nr. P001807 sowie P001810). Das Gemälde „Kartenspielende und trinkende Affen“ ist eine Allegorie auf die zerstörerische Natur des menschlichen Lasters, eine Kritik an den zwanghaften Routinen, zu denen der Mensch neigt. Im Vordergrund spielt eine Gruppe Karten, während sich im Hintergrund des Weinkellers vier Affen an Alkohol und Pfeifenrauch erfreuen. Ein Kellermeister füllt einen Krug mit Wein, und am gegenüberliegenden Ende stößt ein anderer Affe mit seinem Glas in der Luft an. Deutlich, jedoch ohne Dramatik thematisiert und kritisiert Teniers die Laster des Glücksspiels, des Weins und des Tabaks. In den „Affen beim Festmahl“ genießen die unterschiedlichen Primaten eine Vielzahl von reichhaltigen Speisen in einer Küche. Ihre bunte Kleidung und die mit Federn geschmückten Kopf bedeckungen verleihen den Affen einen närrischen Charakter, der durch die Ernsthaftigkeit noch unterstrichen wird, mit der sie ihrem Treiben nachgehen. Auf dem runden Tisch im Vordergrund liegen feine Pasteten, während die umhersitzenden Affen geziert die feinen Weingläser in ihren Pfoten halten. Im Hintergrund werden Hähnchen gegrillt, während ein weiterer Affe auf dem Boden Austern erhitzt. Die Leidenschaft für das opulente Essen stilisiert Teniers als Kritik an der Völlerei – noch unterstrichen durch die Zeichnung einer Eule, welche rechts an der Wand hängt, ein Tier, das im holländischen 17. Jahrhundert keineswegs Weisheit symbolisierte, sondern als Inbegriff der Dummheit galt.


Kat.-Nr. 1035

Kat.-Nr. 1036

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1035 David Teniers der Jüngere Umkreis (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Kartenspielende und trinkende Affen​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 27,7 × 35,8 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 16. September 1954, Nr. 119 (als David Teniers d. J.); Privatsammlung, Wien ​€ 25.000–50.000


1036 David Teniers der Jüngere Umkreis (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Affen beim Festmahl​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 27,8 × 35,7 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 16. September 1954, Nr. 118 (als David Teniers d. J.); Privatsammlung, Wien ​€ 25.000–50.000

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1037 Süddeutscher Meister Alpheus und Arethusa, 18. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 57,5 × 62 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000

Wie so viele mythologische Erzählungen, entstammt auch die folgende Dichtung aus den Metamorphosen des Ovid: Der efeubekränzte Flussgott Alpheus bedrängt die badende Arethusa. Die Nymphe, bar ihrer Kleidung, versucht vor dem liebestollen Verehrer zu fliehen und erbittet bei der Göttin Diana um Hilfe. Auf einem Wolkenband ruhend, begleitet von Putten und ihrem Streitwagen, entsendet die Schutzgebende eine Nebelschwade, welche die Nymphe umhüllt und sie in eine Quelle verwandelt. Die Metamorphose Arethusas ist bereits im Beinbereich zu erkennen, aus dem sich ein Rinnsal bildet und in ein stehendes Gewässer plätschert.


1038 Michael Wutky (Krems 1739–1823 Wien) Italienische Landschaft mit Ansicht von Tivoli und figürlicher Staffage​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 41,5 × 51 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Wir danken Dr. Brigitte Kuhn-Forte für die wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung und der Bestätigung des Gemäldes als ein eigenhändiges Werk von Michael Wutky.

Vorliegendes Gemälde entstand in Folge des ersten Italienaufenthalts in Rom und Neapel (1772–1785) des Kremser Malers Michael Wutky. Der Blick des Betrachters schweift entlang einer stimmungsvollen Landschaft, vorbei an Wanderern und Hirten mit Weidetieren und führt schließlich zu der seltenen Ansicht Tivolis von Süden aus. Getaucht in zartes Morgen- oder Abendrot erhebt sich im Hintergrund der Landschaft die Silhouette der italienischen Stadt mit der Festung Rocca Pia, dem Glockenturm von S. Maria Maggiore, sowie dem Campanile San Pietro alla Carità und dem Dom San Lorenzo. Der für Wutky charakteristische Baumstumpf im Vordergrund und die zarten Repoussoir-Bäume rahmen die idyllische Szenerie. Die figürliche Staffage sowie die typische und qualitätsvolle Landschaftsgestaltung finden sich ebenfalls in seinem Gemälde „Italienische Landschaft mit Wasserfall im Abendlicht“ (Landesgalerie Niederösterreich, Inv.-Nr. KS-A 54/79).

​€ 3.000–6.000

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1039 Martin van Meytens (Stockholm 1695–1770 Wien) Johann Adam Graf von Questenberg (1678–1752), 1730er Jahre​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 120 × 92 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz; Galerie Sanct Lucas, Wien, Winter 1988/89, Nr. 24; Privatsammlung, Wien Literatur Katalog der Galerie Sanct Lucas, Wien, Winter 1988/89, Nr. 24; Georg Lechner, Some Considerations on the Paintings by Martin van Meytens the Younger in the Collection of the Brukenthal National Museum (S. 297–311), in: Brukenthal, Acta Musei, XII.2, Sibiu/ Hermannstadt 2017, S. 299, Abb 21 („the artistic quality of the two pictures can be described as equal“); Agnes Husslein-Arco, Martin van Meytens der Jüngere, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, S. 84 (vorliegendes Gemälde als zweite Version erwähnt); Wir danken Dr. Georg Lechner, Wien, für seine Hilfe bei der Katalogisierung. ​€ 8.000–15.000

Detail

Abb.1 Erdgeschoss-Plan Ehem. Questenberg/Kaunitz-Palais, aus: Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler Österreichs, Wien, I.Bezirk – Innere Stadt, bearbeitet von G. Buchinger u.a., Horn/Wien 2007, S. 560

Meytens stellt in dem ausgesprochen repräsentativen Standesporträt Johann Adam Graf von Questenberg (1678– 1752) in Dreiviertelfigur sitzend dar. Der Blick ist abgewandt, die Rechte ruht auf seinem Knie – doch das, was das Interesse des Betrachters weckt, befindet sich auf dem vergoldeten Tischchen zu seiner Linken: mittels einer nonchalanten Geste verweist der Graf wie beiläufig auf den Grundrissplan des Palais Questenberg/Kaunitz und bringt seine Tätigkeit als Bauherr zum Ausdruck. Darauf zu identifizieren ist das Erdgeschoss des Palais, heute Teil des Bundesministeriums für Finanzen in Wien. Sein Zeigefinger weist auf den detailgetreuen Gebäudeabschnitt mit der dreischiffigen Haupteinfahrtshalle über die Johannesgasse und die hochbarocke Prunkstiege, welche in dieser Art auch im Dehio-Handbuch abgebildet ist (Abb. 1). In insgesamt drei Bauabschnitten erfolgten Adaptierungen und Umbauten der ehemaligen Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die bereits 1628 in den Besitz der Familie Gerhard Freiherrs von Questenberg übergingen. Unter dessen Enkel Johann Adam wurden die Vorgängerbauten 1701-03 zu einem prunkvollen Palais umgestaltet und die einheitliche Gliederung der Fassade wohl von Jakob Prandtauer ausgeführt. 1718–24 erfolgte eine zusätzliche Erweiterung. Bereits unter Kaiser Leopold I. wurde Johann Adam zum Grafen Questenberg ernannt. Als Hofrat Josephs I. und Geheimrat von Karl VI. und Maria Theresias trat er in die Dienste des Kaiserhofs. In zweiter Ehe heiratete Johann Adam Gräfin Maria Antonia von Kaunitz. Das Palais sollte bis 1815 im Besitz der Fürsten Kaunitz verbleiben. Eine beinah identische Darstellung des Grafen von Meytens, welche sich im Muzeul National Brukenthal, Sibiu (Inv.-Nr. 1740; 125 x 93 cm) befindet, kann in der malerischen Qualität mit vorliegendem Porträt als gleichwertig bezeichnet werden. Martin van Meytens künstlerische Fertigkeit in der Darstellung des Stofflichen fasziniert. Die schwarznuancierte Samtkleidung mit dem feinen Spitzenwerk seines Hemdes gibt den Porträtierten gleichzeitig als Hofmann zu erkennen. Eine goldene, mit floralem Muster bestickte Schärpe nobilitiert den Dargestellten zusätzlich. In dem ausgefeilten Arrangement zeigt sich Meytens Meisterschaft und schafft so ein repräsentatives Porträt von kunsthistorischer, geschichtlicher und architektonischer Bedeutung.


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1040 Michel Angelo Unterberger (Cavalese 1695–1758 Wien) Anbetung der Hirten, 1750er Jahre​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 21 × 26 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Wir danken Dr. Johann Kronbichler für die wissenschaftliche Unterstützung und die Bestätigung des Gemäldes als eigenhändiges Werk von Michel Angelo Unterberger (anhand der Begutachtung im Original). ​€ 5.000–10.000

Die Anbetung des Christuskindes entspricht in Auf bau und Farbgebung einem um 1750-1758 entstandenen, weitaus größeren Werk „Die Heilige Familie mit zwei Engeln“, welches sich in der Sammlung des Joanneums in Graz befindet (Öl auf Leinwand, 67,5 x 94,5 cm, Inv.-Nr. 123; vgl. Johann Kronbichler, Michael Angelo Unterberger. 1695-1758, Salzburg 1995, S. 216, Nr. G 132). In vorliegendem Gemälde hat Michel Angelo Unterberger die Szene jedoch variiert und durch personelle Ergänzungen die Christnacht im engsten Familienkreis zur Anbetung der Hirten erweitert. Der Pinselstrich ist etwas offener und bringt dadurch das Hell-Dunkel-Spiel, sowie die Höhungen besonders zur Geltung. Eine weitere Fassung (Öl auf Holz, 31 x 40,5 cm), welche mit vorliegender Komposition nahezu übereinstimmt, ist in oberösterreichischem Privatbesitz dokumentiert. Das kleine Format lässt auf private Andachtsbilder schließen, die gerade mit dem reizenden Motiv der Heiligen Nacht begehrte Auftragsarbeiten zur feierlichen Weihnachtszeit waren.


1041 Josef Platzer (Prag 1751–1806 Wien) Phantastische Palastarchitektur mit einem Torbogen​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 53,5 × 71 cm Signiert links unten, z.T. undeutlich: ... Platzer Provenienz Dorotheum, Wien, 2. Juni 1993, Lot 149; Privatbesitz, Deutschland ​€ 7.000–14.000

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Der in Prag geborene Josef Platzer spezialisierte sich in seinem Studium vor allem auf das Architekturzeichnen sowie das Malen von Theaterdekorationen. Über 200 Bühnenentwürfe sind von ihm erhalten, weitaus seltener sind seine Gemälde fiktiver, aufwendiger Architekturen. Seine Affinität für die akribisch-detailreiche Wiedergabe der Gebäude als auch für die gefällige räumliche Anordnung seiner Architekturdarstellungen wird in der von rechts in die Tiefe ziehenden prachtvollen Fassade offenkundig.

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Amerika

Europa


Asien

Afrika

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1042 Johann Wolfgang Baumgartner zugeschrieben (Kufstein 1712–1761 Augsburg) Allegorien der Erdteile Europa, Afrika, Asien und Amerika (4 Stück)​ Öl auf Leinwand; gerahmt; je ca. 31 × 26,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 25.000–50.000 Mitte des 18. Jahrhunderts waren Schilderungen der vier damals bekannten Kontinente Europa, Asien, Afrika und Amerika beliebte profane Bildthemen. Druckgraphische Serien machten die durch Erdteilallegorien vermittelte Weltsicht einem breiten Publikum zugänglich und erfreuten sich großer Beliebtheit. So fertigte Johann Wolfgang Baumgartner für die Augsburger Verlage Johann Georg Hertel und Johann Philipp Koch ebenfalls Erdteilfolgen. Die Serie für den Koch-Verlag ist heute nicht mehr vorhanden, jedoch geben uns Vorzeichnungen (Abb. 3) und querformatige Ölskizzen für diese Druckgraphiken einen Einblick in die Umsetzung der Erdteildarstellungen Baumgartners. In dem für Baumgartner typisch skizzenhaften Gestus stilisiert sich Europa als Königin mit Krone und Zepter und nimmt stets eine Vorrangstellung innerhalb der Erdteile ein. Einzig die Personifikationen Europas und Asiens werden von einem rotleuchtenden Stoff mit Ausformungen eines Baldachins hinterfangen. Neben der kostbar gekleideten Figur Asiens mit Turban und Tabakpfeife lagern begehrte Handelswaren. Repräsentative Pracht und exotischer Pomp verdeutlichen den Reichtum und die übergeordnete Stellung beider Kontinente zusätzlich. Afrika und Amerika erfahren häufig eine auf Exotik ausgelegte Gestaltung der Figuren mit halb entblößten Leibern, bunten Federkronen, seltenen Schmuckstücken, in einer paradiesischen Pflanzen- und Tierwelt. Neben der Faszination und Auseinandersetzung mit fremden Völkern in fernen Weltgegenden waren vor allem Handelsinteressen Europas von Bedeutung. Die vier kleinen, in Öl ausgeführten Werke zeichnen sich durch die besonders delikate Farbigkeit aus, mit der der Künstler meisterlich die Attribute und beleuchteten Elemente hervorhebt. Charakteristisch sind auch die rahmenden Rocailleornamente, welche bereits in den Vorlagen für die Erdteilserie des Koch-Verlags (Abb. 2; siehe C. Trepesch (Hg.), Die Deutsche Barockgalerie im Schaezlerpalais, Meisterwerke der Augsburger Sammlung, Berlin/München 2016, S.82–87, Nr. 6–8) sowie in der ebenfalls hochformatigen Druckgraphikfolge für den Hertelverlag (Abb. 1) utilisiert wurden. Vorliegende Darstellungen greifen zwar einzelne Elemente der bislang überlieferten Werke und Versionen auf, unterscheiden sich doch in den Details und einer eigenständigen Kompositionsfassung. Der Reiz dieser in Baumgartners charakteristischer Farb- und Formensprache ausgeführten Serie liegt zudem in ihrer bis heute erhaltenen Vollständigkeit aller vier Kontinente.

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 1 Abb. 1 Jakob Gottlieb Thelott, nach Johann Wolfgang Baumgartner, „Rocaille mit der Personifikation des Kontinents Asien“, Augsburg, Johann Georg Hertel, 1718–1775, Druckgraphik, 32,3 x 20,9 cm © Rijksmuseum Amsterdam (Nr. RP-P–1989–112) Abb. 2 Johann Wolfgang Baumgartner, „Allegorie des Erdteils Asien“, um 1754, Öl auf Leinwand auf Holz aufgezogen, 25,3 x 35,5 cm © Kunstsammlungen und Museen Augsburg (Inv. Nr. 10022) Abb. 3 Johann Wolfgang Baumgartner, „Allegorie des Erdteils Asien“, Feder in Schwarz und Braun, grau laviert auf blauem Papier, 12,4 x 19,4 cm © Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Grafische Sammlung (Inv. Nr. G 1997/28)


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1043 Franz Werner von Tamm Umkreis (Hamburg 1658–1724 Wien) Blumenstillleben mit Früchten (Pendants)​ Öl auf Holz; gerahmt; je 47 × 61,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 5.000–10.000


1044 Franz Paul Zallinger (Wien 1742–1806 Wien) Kaiser Joseph II. und Großherzog Pietro Leopoldo von Toskana, 1786​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63 × 44 cm Signiert und datiert rechts mittig: F. Zallinger pinxit 1786 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.500–5.000

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Die Darstellung folgt dem berühmten Doppelporträt Pompeo Batonis (1708–1787) im Kunsthistorischen Museum, Wien (Inv,-Nr. G 1628) von Kaiser Joseph II. (rechts) und seinem jüngeren Bruder Großherzog Leopold von Toskana (links), der nach ihm als Leopold II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches werden sollte. Der Bildnismaler Franz Paul Zallinger lebte und arbeitete in der Zeit in Wien; Werke von seiner Hand befinden sich heute unter anderem im Wien Museum (Inv.-Nr. 29055–56).

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1045 Francisco José de Goya y Lucientes zugeschrieben (Fuentetodos 1746–1828 Bordeaux) Bildnis eines Herren in eleganter Uniform​ Öl auf Kupfer (wohl ehemals oval/rund, nachträglich unregelmäßig beschnittene Ränder); Metallrahmen des 19. Jahrhunderts; 5,7 x 5,2 cm (7,2 x 6,5 cm Rahmenmaß) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 35.000–70.000

Francisco de Goya gilt einer der Ausnahmekünstler in der bewegten Übergangszeit um 1800 – unkonventionell und zugleich stilprägend. Mit seinem scharfsinnigen Verstand und lockerem Pinselduktus schuf er in der Porträtkunst eindringlich berührende, die Dargestellten in nahezu tiefenpsychologischer Charakteristik erfassende Bildnisse. Neben den prestigeträchtigen, häufig im Großformat ausgeführten Ölgemälden, liegt seine herausragende Stärke in der Konzentration des Inhalts auch im kleineren Medium, z.B. der Zeichnung und Druckgraphik. Dokumentiert wird diese meisterliche Fähigkeit auch in den sechs heute erhaltenen und in musealem Besitz befindlichen Miniaturbildnissen von Mitgliedern der Familie Goyas. Im Jahre 1805 geschaffen, zeigen die ebenfalls in Öl auf Kupfer ausgeführten, jeweils ca. 8 cm im Durchmesser aufweisenden Werke des Künstlers Sohn und Schwiegertochter, Francisco Javier Goya y Bayeu und Gumersinda Goicoechea y Galarza, sowie die Mutter und drei Schwestern der Braut. Die Familienserie gilt heute als unvollständig (vgl. Xavier Bray, Goya: The Porträts, National Gallery, London 2015, S. 153, Kat.-Nr. 45–50). Wie vorliegendes Herrenporträt sind die im Miniaturformat ausgeführten Familienbildnisse pastos aus dem dunkelbraunen Grund herausgearbeitet, die Gesichtsausdrücke individuell gestaltet und besonders die in Weiß und Gelb aufgetragenen Höhungen mit sichtbarem, schnellen Pinselstrich expressiv verstärkt. Das Bildnis von Cesarea Goicoechea y Galarza ist ebenfalls in strengem Profil wiedergegeben (Abb. 2) – eine prägnante Darstellungsperspektive, die Goya beispielsweise auch in den 1824 entstandenen, äußerst kleinformatigen Kreidezeichnungen seines Neffen, Francisco Otin, und seines Sohnes, Javier, einsetzt (vgl. Bray 2015, S. 195, Kat.-Nr. 64 & 197, Kat.-Nr. 65). Herausragende Ausdrucksstärke demonstriert jedoch besonders das strenge und zugleich sehr intime Profilporträt seiner Frau, Josefa Bayeu de Goya, welches ebenso 1805 datiert ist (Abb. 1).

Abb.1 Porträt der Josefa Bayeau, Kreide auf Papier, 12 x 8 cm, ca. 1805, Sammlung Abello, Madrid © Fundación Goya en Aragón

Abb. 2 Porträt der Cesárea Goicoechea y Galarza, Öl auf Kupfer, Durchmesser 8,9 cm, 1806 © Rhode Island School of Design Museum, Inv.-Nr. 34.1365


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1046 Jean-Baptiste Monnoyer (Lille 1636–1699 London) Üppiger Blumenstrauß in einer Glasvase​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 65 × 48,5 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 22. Juni 1976, Lot 5, Tafel X (als Karel Batist); seither Privatsammlung, Wien Wir danken Fred G. Meijer für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Ebenso danken wir Dr. Claudia Salvi für die wissenschaftliche Unterstützung und die Bestätigung des Gemäldes als eigenhändiges Werk von Jean-Baptiste Monnoyer (anhand von professionellen Fotos). ​€ 10.000–20.000

An der Seite von Charles Le Brun (1619–1690), Hyacinthe Rigaud (1659–1743) und Philippe de Champaigne (1602–1674) schuf Jean-Baptiste Monnoyer zahlreiche Dekorationen und Gemälde aller Formate für königliche Schlösser und Paläste bspw. in Vincennes, St. Germain und Versailles. Er avancierte zum gefragten Hofkünstler und genoss bald den Ruf eines Meisters der Blumenmalerei. Monnoyer, welcher wohl seine Ausbildung in Antwerpen genoss, verband den flämischen Einfluss der Blumenkunst mit der französischen Stilllebentradition. Obwohl überzeugend in der Beleuchtung und im Gebrauch des leuchtenden Kolorits, eiferte der Maler nicht der unmittelbaren Naturbeobachtung nach, sondern veränderte und stilisierte seine Blumenbilder zu immer neuen Bildfiguren. Üppige Pfingstrosen, Lilien, Nelken und Chrysanthemen sind in abwechslungsreicher Platzierung zu einem prächtigen Bouquet in einer Glasvase gebunden. Bis an den Bildrand wachsen die zarten Pflänzchen und nehmen die gesamte Bildfläche ein. Eine Vielzahl aufkeimender Knospen lassen auf neues Leben hoffen. Erst auf den zweiten Blick bemerkt der Betrachter zwei auf die Steinplatte gesunkene Blüten, welche wohl keinen Platz in dem bereits überquellenden Arrangement gefunden haben oder wie gedankenverloren abgelegt wurden und nun auf die rettende Wasserzufuhr warten. Mit der subtilen Symbolik der Vergänglichkeit schafft Monnoyer einerseits ein kleines erzählerisches Element und führt uns zugleich sein malerisches Können in der Perspektive und sein Gespür für ausgewogene Kompositionen vor Augen. Die seitlich beleuchteten und koloristisch reizenden Blumensträuße bilden einen Großteil in Monnoyers Œuvre, beispielsweise. „Blumen in einer Vase“ im Musée des Beaux-Arts in Lyon (Inv. Nr. B 686).



1047 Römische Schule Der Frühling (Junge Dame mit Putto), 17./18. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 73,5 × 60,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000


1048 Sir David Wilkie Nachfolger (Cults (Fifeshire) 1785–1841 Gibraltar) Das Dorffest​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 35 × 43 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000

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Das vorliegende Gemälde basiert auf der Darstellung Sir David Wilkies, welche sich in der Sammlung des Tate Britain befindet (Inv.-Nr. N00122). Der in Schottland geborene Wilkie wurde in der Londoner Kunstwelt vor allem für seine moralisierenden oder humorvollen Schilderungen des Alltagslebens bewundert. Hier aktualisiert Wilkie das uralte Thema der Wahl zwischen Tugend und Laster – in diesem Fall dem Alkohol – und zeigt, wenngleich aufgenzwinkernd, dem Betrachter die Folgen schlechter Entscheidungen auf.

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1049 Erasmus Quellinus der Jüngere (Antwerpen 1607–1678 Antwerpen) Salomon und die Königin von Saba​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 105,5 × 163 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 26. April 2017, Lot 451; österreichischer Privatbesitz Wir danken Dr. Hans Vlieghe für seinen Vorschlag zur Zuschreibung des Gemäldes an Erasmus Quellinus d. J. (anhand von professionellen Fotos). ​€ 15.000–30.000

Erasmus Quellinus der Jüngere war einer der führenden flämischen Historienmaler in der Nachfolge von Peter Paul Rubens. Er stammte aus einer angesehenen Antwerpener Bildhauer-und Künstlerfamilie. Um 1633/1634 wurde er als Meister in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen und arbeitete ab 1634 in der Werkstatt von Peter Paul Rubens, dessen engster Mitarbeiter er wurde. Nach Rubens' Tod 1640 wurde er zu seinem Nachfolger als Stadtmaler von Antwerpen ernannt. In Folge führte er die barocke Kunstauffassung von Rubens in eine eher klassizistisch grundierte Malerei über. Gut dokumentieren lässt sich diese Neuorientierung an einem seiner wichtigsten Ausstattungsprojekte, des Palais op de Dam in Amsterdam, das er um 1656 zusammen mit seinem Bruder Artus Quellinus ausstattete. Sein umfangreiches Œuvre umfasst vor allem Altarbilder in Antwerpen und anderen flämischen Städten. Quellinus arbeitete auch als Stecher, übernahm von Rubens die künstlerische Leitung des Druckhauses Plantin und lieferte Entwürfe für Tapisserien ab. Wie Rubens besaß der vielseitige Künstler, der auch Phiosophie studierte, ein umfangreiches kulturhistorisches Wissen. Die Geschichte von der Begegnung Salomons mit der Königin von Saba aus dem Ersten Buch der Könige im Alten Testament hat Quellinus um 1650 in bisher drei bekannten, aber identen Versionen in verschiedenen Größen gemalt. Eines befindet sich im Besitz der Sammlung Lichtenstein in Vaduz (150 x 238 cm), ein weiteres in der Staatlichen Gemäldesammlung in Kassel (99 x 137 cm) (vgl. De Bruyn, JeanPierre: Erasmus II Quellinus (1607–1678). De Schilderijen met Catalogue Raisonné. Freren 1988, S. 203f.). Im vorliegenden Gemälde versuchte der Maler aber eine neue kompositorische Lösung, die das Geschehen mehr aus der Nähe erfasst und die Architektur in den Hintergrund rückt. Die Mitte des Bildes nimmt die Königin von Saba in einem prachtvollen, Hermelin gesäumten Kleid ein. Geschildert wird die Szene, in der die Königin, selbstbewusst stehend, den König mit Rätselfragen auf die Probe stellen will. Dieser sitzt im Schatten des Baldachins auf seinem prachtvollen, von drei goldenen Löwen verzierten Thron. In einer ähnlich sprechenden Gestik der Hände und im direkten Blickkontakt mit der Königin weiß Salomo auf alles eine Antwort. Mit Interesse verfolgen seine Diener, aber auch die Gefolgschaft der Königin das Gespräch. Unter den kostbar gekleideten Frauen, weist aber nur die kniende, in einem Umhang aus Leopardenfell gekleidete, schwarze Dienerin auf die eigentliche Herkunft der Königin aus dem heutigen Jemen hin. Kostbare Vasen und Gefäße in Gold stehen für die reichen Geschenke, die die Königin aus Ehrfurcht vor seiner Weisheit Salomon am Ende ihres Besuches übergab. Das Bild zeichnet sich besonders durch die harmonische Farbkomposition aus, die in einem gedämpften Licht gehalten, der ernsten und ruhigen Atmosphäre des Themas entspricht. Als exzellenter Figurenmaler weiß Quellinus die Figuren räumlich zu modellieren und sie auf der Bühne des Palastes wirkungsvoll in Szene zu setzen.


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1050 Cornelisz van Poelenburg zugeschrieben (Utrecht 1586–1667 Utrecht) Pan und die Nymphen​ Öl auf Holz; gerahmt; 28 × 38,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.000–4.000

Die vorliegende Komposition, welche den Hirtengott Pan umgeben von Nymphen zeigt, ist in verschiedenen, aber einander in Auf bau und Maß nahestehenden, Varianten mehrfach im künstlerischen Umfeld Cornelisz van Poelenburgs nachweisbar. Ein vergleichbares Werk befindet sich etwa im Ackland Art Museum (Öl auf Holz, 31,1 x 41,5 cm, Inv.-Nr. 67.25.1), zwei weitere Tafeln derselben Darstellung wurden 1984 in Amsterdam verkauft (Mak van Waay, 15. Mai 1984, Lot 61) bzw. befinden sich seit den 1790er Jahren in einer Amsterdamer Privatsammlung. Bekannt ist auch eine weitere Darstellung auf Kupfer (27,9 x 43,2 cm, Privatsammlung des Earl of Bradford) sowie eine Kreidezeichnung von Jan de Bisschop (1628–1671), welche sich heute in den National Galleries of Scotland befindet. (Inv.-Nr. D 1478)


1051 Thomas Heeremans (Haarlem 1640–1697 Haarlem) Bauern vor einem Wirtshaus, 1662​ Öl auf Holz; gerahmt; 47,5 × 63,5 cm Signiert und datiert links unten: TMANS / 1662 Provenienz Dorotheum, Wien, 14. Oktober 1997, Lot 247; Privatbesitz, Wien Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter der Abbildungsnummer 0000037690 verzeichnet. ​€ 5.000–10.000

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1052 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und

Pieter van Avont

(Mecheln 1600–1652 Deurne) Landschaft mit Heiliger Familie und Johannes, späte 1620er Jahre​ Öl auf Holz; gerahmt; 21 × 34,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 21. Oktober 2013, liegt bei. ​€ 20.000–40.000

„In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts tritt in Flandern sowohl in der Blumen-, als auch in der Landschaftsmalerei ein Phänomen auf, das es nur dort in dieser Vielzahl gibt: mehrere Maler verschiedener Bildgattungen arbeiten an einem einzigen Bild zusammen“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz). Viele Künstler der Zeit hatten sich auf ein bestimmtes Genre spezialisiert. Jan Brueghel der Ältere (1568–1625) und sein Sohn Jan Brueghel der Jüngere, beide handwerklich in der Landschafts- und Blumenmalerei geschult, wussten sich bei der Darstellung christlicher, mythologischer und allegorischer Figurendarstellungen zu helfen und beauftragten hierfür befreundete Malerkollegen und Gildenbrüder. Prominente Beispiele für solche Gemeinschaftsarbeiten waren mit Malergrößen wie Peter Paul Rubens, Hendrick van Balen oder Josse de Momper. Landschaften und Blumengirlanden wurden zudem von Pieter Snayers, Lucas van Uden oder Pieter van Avont staffiert. In Tagebucheinträgen, die Jan Brueghel d. J. bis in die 50er Jahre des 17. Jahrhunderts führte, sind gemeinsame Arbeiten belegt. Aus der Zeit bevor Jan Brueghel d. J. seine Italienreise im Jahre 1622 unternahm, sind einige Blumenstillleben bekannt, die gar aus dem Zusammenwirken von Vater und Sohn entstanden sind. Kurz nach der Übernahme der väterlichen Werkstatt 1626 ähnelt das Handwerk und die herausragende malerische Qualität Jan Brueghel d. J. noch sehr denen des Älteren. Obwohl von zwei verschiedenen Malern gestaltet, wirkt die vorliegende Komposition dennoch einheitlich und harmonisch. Sie zeichnet sich durch eine besondere Ausgewogenheit zwischen der Brueghelschen Landschaftswiedergabe und der Figurenstaffage von Pieter van Avont aus. Ein vergleichbares Gemälde aus der Hand beider Künstler ist beispielsweise im Antwerpener Koninkljik Museum voor Schone Kunsten „Fruchtgirlande mit Maria und Kind“ (Inv. Nr. 813) zu finden.


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1053 Frans Francken III. (Antwerpen 1607–1667 Antwerpen) Blumenkranz mit Madonna, Kind und Engeln, umrahmt von vier Putten​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 35 × 28 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 18. September 1973, Lot 17 (Farbabb. Tafel V, Abb. Tafel 8; im Katalog falsches Medium angegeben: Öl auf Holz, als Jan Brueghel der Jüngere (1601 – 1678) und Frans Francken der Jüngere (1581 – 1642)); seither österreichischer Privatbesitz Wir danken Dr. Ursula Härting, Hamm, für Ihre Hilfe bei der Katalogisierung (anhand der Besichtigung im Original). ​€ 15.000–30.000

Als Sohn Frans Franckens II. (gen. der Jüngere, 1581–1642) und Elisabeth Placquets wurde Frans Francken III. bereits in eine der berühmtesten Malerdynastien Antwerpens im beginnenden 17. Jahrhundert geboren. In der florierenden Werkstatt des Vaters wurden nicht nur die Söhne Frans, Hieronymus und Ambrosius Francken III. ausgebildet, sondern auch zahlreiche weitere Mitarbeiter angestellt. Gemäß der damals verbreiteten Arbeitspraxis eines Gemeinschaftswerkes, an welchem mehrere spezialisierte Maler beteiligt waren, unterhielt die Francken-Werkstatt enge Kontakte zu jener von Jan Brueghel dem Älteren und dessen Sohn, Jan Brueghel dem Jüngeren (1601–1678), aber auch zu anderen Blumenmalern wie Andries Daniels oder Philipp de Marlier (vgl. Ursula Härting, Frans Francken der Jüngere (1581–1642). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1989, S. 264ff., WVZ-Nr. 117–127). Dieser überlieferten Tradition ist wohl auch die einstige Zuschreibung des vorliegenden Werkes an Frans Francken den Jüngeren und Jan Brueghel den Jüngeren geschuldet. Der seit 50 Jahren in Privatbesitz befindliche Blumenkranz mit Maria und Kind, Engeln und Putten kann jedoch nun gänzlich einer einzigen Künstlerhand zugewiesen werden – jener von Frans Francken III. Das Medaillon mit dem auf Mariens Schoß stehenden Christuskind, welchem von dem Engel links Speisen dargeboten werden, während der Engel rechts auf einem Streichinstrument musiziert, zeugt von seinem am Vater geschulten, aber lockereren Pinselstrich. Auch sprechen die die Komposition bis in die Zwickel belebenden vier Putten durch ihre Bewegtheit und detaillierte Ausformulierung der Muskelpartien (ebenso wie im Christuskind) für die meisterliche Beherrschung der Figurenmalerei. Frans Francken III. ist jedoch ebenfalls durch eine Quelle aus dem Jahr 1662 als Blumenmaler dokumentiert. So schreibt D.F. Hagens (wohl Daniel Hagens, ein weiterer ehemaliger Lehrling Frans Franckens II.) an den Kunsthändler G. Forchoudt: „Ich bitte Sie, einmal nachzufragen, ob Herr Francq (Frans Francken III.), der Maler in der Camerstraet neben den Augustinern (der Augustinerkirche), das Blumenstück für mich gemacht hat, um das ich ihn gebeten habe, wofür ich ihn (noch) bezahlen muss.“ („Ick bid Ul. Eens te vragen aen Monsr Francq den schilder in de Camerstraet naest den Augusteynen oft hij een stuckien van blommen voor my gemaeckt heeft als ick hem gebeden hebbe op dat ik hem moet betalen.“) Mit „Monsr Francq“, kann unzweifelhaft nur Frans Francken III. identifiziert werden, zumal dieser nach dem Tod der bereits verwitweten Mutter nach dem Jahre 1655 in der Camerstraat ansässig war (vgl. Härting 1989, S. 185f., S. 218 Fußnote 890). Das vorliegende zu einem Kranz gebundene Blumenbouquet besticht neben seiner exzellenten Ausführung durch seine botanische Vielfalt: so sind eher selten in reinen Blumenstillleben zu findende Haselnüsse sichtbar, sowie auch daneben dekorativ rot-marmorierte Blätter. Des Weiteren werden die Blumen durch eine Vielzahl von Insekten, wie Schmetterlingen, Raupen und gar Ameisen belebt. Davon wie gekonnt die in den Ecken positionierten, geflügelten und von Stoffschärpen umspielten Putten zugleich in den floralen Kranz integriert sind, zeugt die Handhaltung der beiden oberen Putten: während der Linke mit einem Fingerzeig den Betrachter auf die kleinen, zwischen größeren Blüten versteckten Vergissmeinnicht aufmerksam macht, scheint der Rechte gar selbst ein Sträußchen in der Hand zu halten. Auch durch die Einbettung der unteren Putten an den Randblättern des Kranzes und deren verweisende Haltung auf die Mittelszene werden Figurendarstellung und Blumenkranz vom Künstler zu einer Einheit verbunden.


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1054 Pieter Jansz van Asch (Delft 1603–1678 Delft) Landschaft mit Jagdgesellschaft​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 45 × 63,5 cm Monogrammiert unten mittig: P v AS Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.500–5.000


1055 Wolfgang Avemann (Kassel 1583-nach 1620 Hessen) Kircheninterieur mit der Heilung des Eutyches​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 28,5 × 37 cm Provenienz Sammlung Frederick Anthony White, London; Christie's, London, 18. Dezember 1925, Lot 134 (als Van Steenwijck); Privatbesitz, Wien Literatur Thomas Fusenig, Wolfgang Avemann (1583 – nach 1620) und die frühe Verbreitung der niederländischen Architekturmalerei, in: Oud Holland, Vol. 117, Nr. 3 (2004), S. 142, Abb. 6

Die räumliche Anlage des nächtlichen Kircheninterieurs geht auf die maßgeblichen Bildfindungen Hendrik van Steenwijcks d. Ä. (um 1550–1603) bzw. Hendrik d. J. (1581- vor 1649) zurück. Thomas Fusenig konnte das vorliegende Gemälde jedoch mittlerweile dem deutschen Maler Wolfgang Avemann zuordnen, welcher charakteristisch für das frühe 17. Jahrhundert als Bindeglied zwischen niederländischer und deutscher Kunst stand. Gezeigt wird die Wiederbelebung des Jünglings Eutyches durch den Apostel Paulus. Der biblischen Erzählung zufolge predigte Paulus in Troast so tief in die Nacht hinein, dass der am Fenster sitzende Eutyches einschlief und mehrere Stockwerke tief stürzte. Der Apostel jedoch legte sich über den Totgeglaubten und erklärte, dass er noch lebe, was sich am folgenden Morgen bewahrheitete. Avemann verlegt die Darstellung in einen gotischen Kirchenraum, wie auch in einer weiteren Darstellung desselben Themas, welche sich in der Sammlung E. H. Ariëns Kappers, Amsterdam, befindet (Kupfer, 33,5 x 48,3 cm, signiert auf dem Pfeiler im Vordergrund: Wolfgang aveman).

​€ 3.000–6.000

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1056 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und

Hendrik van Balen Werkstatt (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Diana und ihre Nymphe nach der Jagd, 1630er Jahre​ Öl auf Kupfer; parkettiert; gerahmt; 23 × 18 cm Links unten signiert, z.T. undeutlich: (I) Brueghel Provenienz Deutsche Privatsammlung; Lempertz, Köln, 14. November 2015, Lot 1452; österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 5. Oktober 2012, liegt bei. ​€ 25.000–50.000

Nahezu der gesamte Bildraum wird durch die nur von bunten Tüchern umspielten Figuren der Diana, mit dem Symbol der Mondsichel im Haar, und ihrer Nymphe eingenommen. Zu den Füßen der Göttin wurden Jagdbeute und ein roter Köcher mit Pfeil und Bogen drapiert. Eingebettet ist die Szene in eine locker ausgeführte Waldschlucht am Ufer eines Baches, die den Blick auf eine Lichtung mit dem kleinen Jagdhund eröffnet. Das Sujet der badenden Göttin mit ihrem Gefolge war im 16. bis 18. Jahrhundert allseits beliebt, bot es doch den Künstlern die Gelegenheit den nackten weiblichen Körper darzustellen und die mythologischen Erzählungen mittels idyllischer Landschaften zu vervollständigen. Wie Dr. Ertz in seinem Gutachten ausführt, ist vorliegendes Meisterstück das Resultat einer erfolgreichen Zusammenarbeit Jan Brueghels des Jüngeren und einem Maler aus der Werkstatt Hendrik van Balens. „Obwohl sich Jan an den Kompositionen des Vaters orientierte, gibt es für das (…) Gemälde keine direkte Vorlage, ist also eine eigenständige Komposition“ (vgl. Gutachten Ertz). Anregungen gab es zu Genüge; sowohl Jan Brueghel der Ältere als auch der Jüngere haben mit Hendrick van Balen das Motiv der Jagdgöttin in einer Waldlandschaft mehrmals aufgegriffen und umgesetzt: So findet sich eine ähnliche Landschaft mit einer treuen Dienerin Dianas ebenfalls in „Diana und Aktäon“ (Szépmüvészeti Muzeum, Budapest, Inv.-Nr. 552) von Jan Brueghel d. Ä. und Hendrick van Balen. Aber auch Jan Brueghel der Jüngere und Hendrick van Balen bzw. seine Werkstatt führten gemeinsam mehrere Male erfolggekrönte Diana-Darstellungen aus: z.B. „Heimkehr Dianas von der Jagd“ (Musée de la Chasse et de la Nature, Paris, Inv.-Nr. MR 1003) sowie „Diana und ihre Nymphe beim Bade“ (französischer Privatbesitz).


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1057 Josef van Bredael (Antwerpen 1688–1739 Paris) Reiterschlacht​ Öl auf Kupfer; gerahmt; 30 × 36,5 cm Signiert links unten (tls. unleserlich): I. (?) BREDA Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 5.000–10.000


1058 Pieter Brueghel der Jüngere Umkreis (Brüssel um 1564–1638 Brüssel) „Wie een varken is, moet in het kot“ („Wer ein Schwein ist, muss in den Stall“)​ Öl auf Holz; parkettiert; gerahmt; 48,5 × 64,5 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 6.000–12.000

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Das Gemälde zeigt eine Gruppe von Männern und Frauen, die einen geduckten Herrn (mit einem Seil am Fußgelenk) gegen seinen Willen in ein strohgedecktes Gebäude schieben, welches durch die Schweine, die ihren Kopf durch ein Loch gesteckt haben, um aus dem Trog zu fressen, als Schweinestall erkennbar ist. Die Bilderfindung geht auf Pieter Brueghel den Älteren zurück, der das moralisierende Thema 1557 als Tondo malte (heute Privatsammlung, New York). Durch Stiche von Jan Wierix (1549–1620) und Claes Jansz. Visscher (um 1587–1652) fand die Komposition Verbreitung und erfreute sich großer Beliebtheit. Auch von Pieter Brueghel dem Jüngeren (um 1564–1638) und dessen Werkstatt sind mehrere Versionen bekannt. Der Titel, ein populäres niederländisches Sprichwort, gibt Aufschluss über das Geschehen: „Wer ein Schwein ist, muss in den Stall“. Es ist also die Bestrafung eines Trunkenbolds, der für seine Ausschweifungen zu den Schweinen gesperrt wird. Um diese Bedeutung zu unterstreichen, befindet sich um den Titel von Visschers Stich ein Vierzeiler, der lautet: „Die haer goet als droncken Swynen, Brengen door in Venus Kott, Moeten nae elendich quynen, Endelyck int Varckensschott [Jene, die wie betrunkene Schweine ihre Zeit und ihr Gut im Haus der Venus vergeuden, werden am Ende, nach elendem Verfall, in den Schweinestall geschoben werden müssen]“.

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1059 Jacob van Schuppen zugeschrieben (Paris 1670–1751 Wien) Allegorie auf eine dynastische Verbindung​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 × 73 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 10.000–20.000

Jacob van Schuppen wurde in Fontainebleau, Frankreich, als Sohn von Elisabeth de Mesmaker und dem aus Antwerpen stammenden flämischen Maler und Kupferstecher Pieter van Schuppen (1627–1702) geboren. Er etablierte sich als Hofmaler des Herzogs von Lothringen in Lunéville, bevor er im Jahr 1716 nach Wien berufen wurde. Seine künstlerische Arbeit wurde hochgeschätzt und er avancierte nur wenige Jahre später zum Kaiserlichen Hofmaler unter Karl VI. und wurde von ebendiesem zum Direktor der „K.k. Hofakademie der Maler, Bildhauer und Baukunst“ ernannt, welche er umfassend reformierte. Nur wenige Deckengemälde Jacob van Schuppens sind heute bekannt, u.a. seine Allegorien der Künste im EroicaSaal des Palais Dietrichstein-Lobkowitz. Im Jahr 1726 entstanden auch zwei weitere Deckenbilder mit Allegorien zur Malerei für die Neugestaltung der kaiserlichen Gemäldegalerie in der Stallburg. Von den ausgeführten Gemälden existiert heute nur noch eines, welches jedoch in der Vergangenheit beschnitten wurde (Kunsthistorisches Museum Wien, Inv.-Nr. GG 6284). Exzellent erhalten sind jedoch die beiden zugehörigen vorbereitenden Bozzetti, welche im Rahmen der Ausstellung zur Galerie Kaiser Karls VI. des Kunsthistorischen Museums im Jahr 2010 gezeigt wurden (Sabine Haag/Gudrun Swoboda (Hg.), Die Galerie Kaiser Karls VI. in Wien, Katalog des Kunsthistorischen Museums, Wien 2010, S. 15–17, Abb. 8, 12–13). Vorliegendes Gemälde steht diesen sowohl in der malerischen Ausführung als auch in der Komplexität des Bildprogramms sehr nahe: Durch gekonnte Lichtinszenierung bildet das aufeinander zugehende edle Paar am unteren Bildrand den Blickpunkt der Komposition. Die links hinter ihm getragene Krone, sowie der Löwe als Symbol der Stärke, die Goldmünzen als Zeichen für Reichtum und der über ihnen auf einem stolzen Ross für militärische Stärke und Mut stehende Alexander der Große unterstreichen die Ideale einer glücklichen Verbindung zweier Herrscherhäuser. Gerade im österreichischen Kontext erscheint ein Verweis auf das Kaiserreich, die dynastische Verbindung zwischen Habsburg und Lothringen – Maria Theresia und Franz Stephan und deren Hochzeit im Jahre 1736 – denkbar. Dies wird jedoch durch den Reigen antiker Götter und Helden auf eine übergeordnete allegorische Ebene transportiert. Blickt man vom Paar nach rechts, ist weiter im Hintergrund eine Gruppe musizierender Frauenfiguren zu erkennen. Weiter gegen den Uhrzeigersinn finden sich an der rechten Breitseite Darstellungen der antiken Götter des Olymps: u.a. Zeus, Athene und Aphrodite. An der dem Paar gegenüberliegenden Längsseite ist eine Frau, auf einem Adler sitzend, neben einem Mann mit Helm zu sehen – möglicherweise das Geschwisterpaar Hebe und Ares. An der linken Breitseite schließlich, sind mit ihren Instrumenten und Attributen die Musen dargestellt – die Schutzgöttinnen der Künste. Wieder dem Paar zugewandt, begegnet man nun einer besonders interessanten Gruppe von Personen: die unterschiedlichen, aufwendig gekleideten Figuren können als Repräsentationen der Kontinente verstanden werden und unterstreichen damit wohl den umfassenden Herrscheranspruch der Dynastie.

ohne Rahmen

Detail


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1060 Franz de Paula Ferg zugeschrieben (Wien 1689–1740 London) Jagdgesellschaft und Flussüberquerung (Pendants)​ Öl auf Holz; gerahmt; je 24,5 × 33 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000


1061 Johann Christian Fiedler (Pirma 1697–1765 Darmstadt) Prinz Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt (1722–1782) und seine Schwester Karoline Luise von Hessen-Darmstadt (1723–1783) in prunkvollem Interieur, um 1750​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 57 × 74,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 6.000–12.000

Eine hochformatige Variante dieses Familienbildnisses befindet sich im Schlossmuseum Darmstadt und wurde im Jahre 1753 vom dort ansässigen Hofmaler Johann Christian Fiedler geschaffen. Die beiden Protagonisten sind in derselben Haltung abgebildet, jedoch ist ihnen auf vorliegendem Gemälde ein Diener zur Seite gestellt, der auf seiner exotischen Kopf bedeckung das bekrönte Monogramm „LL“ des Vaters, Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt (1691–1768), trägt. Dieser überblickt selbst als „Bild im Bild“ die Szenerie und ist auf dem mittigen Porträt im Hintergrund dargestellt, rechts daneben wohl seine Gemahlin Landgräfin Charlotte Christine (1700–1726) und links der älteste Sohn Erbprinz Ludwig (IX., 1719–1790). Der Künstler muss bei der Gestaltung der beiden Interieurs dieselben Räumlichkeiten vor Augen gehabt haben. So entsprechen sich nicht nur Fußboden und Fenstertäfelung, sondern es kommen auch im Tischspiegel, der Uhr darüber und der Papageienstange dieselben Gegenstände als Ausstattung zur Anwendung. Die Wandgestaltung wird in vorliegendem Werk jedoch noch durch mehrere Landschafts- und Reitergemälde als Verweis auf die Kunstsinnigkeit der Familie ergänzt. Das Querformat erlaubt zudem einen weiten Ausblick durch das geöffnete Fenster, in welchem schemenhaft ein Gebäudeensemble mit Türmen und Kuppeln zu erkennen ist – möglicherweise ein Hinweis auf die Residenz oder auf eine der weiteren Besitzungen des Hauses Hessen-Darmstadt.

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1062 Franz Anton Maulbertsch Umkreis (Langenargen 1724–1796 Wien) Martyrium einer Heiligen​ Öl auf Papier auf Leinwand; gerahmt; 42,5 × 31,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000


1063 Felix Ivo Leicher (Wagstadt/Bilovec 1727–1812 Wien) Der Hl. Lukas malt seine Vision von Madonna mit Kind​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 36 × 21 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Wir danken Prof. Dr. Monika Dachs und Dr. Andreas Gamerith für die wissenschaftliche Unterstützung. ​€ 7.000–14.000

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Ab 1754/55 arbeitete der oberschlesische Maler Felix Ivo Leicher als selbstständiger Künstler und ging immer wieder Kooperationen mit anderen Malergrößen, wie Paul Troger (1698–1762) oder Franz Anton Maulbertsch (1724–1796) ein. Daher ist sein Stil in den späten 1750er und 1760er Jahren dem eines Maulbertsch verwandt. Als dessen fähigster Mitarbeiter verband Leicher und Maulbertsch auch eine jahrelange Freundschaft. Der Gesichtsausdruck des Evangelisten Lukas ist hier noch gediegener und behutsamer gestaltet als in seinen eigenen späteren Werken oder gar in denen seines Malerkollegen Maulbertsch. Die charakteristisch aufgesetzten Masken und übertriebenen Augenpartien sollten noch folgen. Auffallend ist die Ausführung in Grisaille und damit eine Reduktion von Farbigkeit zugunsten einer skizzenhaften Komposition. Dieser Umstand lässt womöglich auf eine Vorlage für ein kleinformatiges Altarbild schließen. Die gelungene Lichtführung in einer wirkungsvollen Hell-Dunkel-Regie und der modellierte Faltenwurf in flotter, dynamischer Manier weisen darauf hin, dass Leicher auch bei seinen Ölskizzen besonderen Wert auf eine qualitätsvolle Ausführung legte. Derlei Ölskizzen wurden auch zum Verkauf angeboten und erwiesen sich als zusätzliche Einnahmequelle.

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1064 Anton Faistenberger (Salzburg 1663–1708 Wien) Belebte Uferlandschaft​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 66 × 92 cm Signiert rechts unten: Antoni Faistenberge(r) Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 7.000–14.000

Anton Faistenberger signierte seine perspektivischen, außergewöhnlich ausdrucksstarken Landschaftsdarstellungen häufig mit „Antoni“, der bajuwarisch-tirolischen Namensform von „Anton“. Dieselbe Signatur findet sich etwa auf Faistenbergers großer Gewitterlandschaft in der Sammlung des Belvedere (Öl auf Leinwand, 98 x 118 cm, nach 1700, Inv.-Nr. 10113).


1065 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Grablegung Christi, um 1785/90​ Öl auf Leinwand auf Holz; gerahmt; 23 × 32 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Wir danken Dr. Georg Lechner für seine wissenschaftliche Unterstützung. ​€ 8.000–16.000 Abb 1 Grablegung Christi, Öl auf Leinwand, 104 x 125 cm © Diözesanmuseum St. Pölten / Congregatio Jesu (ehemals Englische Fräulein), Inv. Nr. MUI_EF076

Die vorliegende Grablegung demonstriert Martin Johann Schmidts meisterliche Fähigkeit, Innigkeit und starke Gefühlsbetonung auch in kleinem Format zu konzentrieren. Der pastose, rasche Farbauftrag verleiht der Darstellung Dynamik und durch den Einsatz des Hell-Dunkels wird die neutestamentliche Erzählung dramatisch gesteigert: Während die Nebenfiguren und der Hintergrund im Schatten sind und nur von einem Dämmerlicht umspielt werden, rückt das eigentliche Geschehen durch Kontrastlichter noch stärker in den Vordergrund. Die Dramatik der Grablegung wird atmosphärisch in Szene gesetzt und auch die unterschiedlichen Materialien zur vollen Wirkung gebracht. Hervorzuheben sind hier die prominent platzierten und detaillierten Stilllebenelemente und Marterwerkzeuge, sowie die reich reliefierte Grablege, welche an antike Sarkophage erinnert. Die Komposition entspricht dem gleichnamigen, großformatigen Gemälde (Abb. 1) für die Institutskirche der Congregatio Jesu, ehemals Englische Fräulein, in St. Pölten (Leihgabe im Diözesanmuseum St. Pölten, Inv.-Nr. MUI_EF076; vgl. Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 500, Nr. 777). Vorliegendes Werk stellt einen vorbereitenden, jedoch schon bis ins Detail ausgearbeiteten Entwurf für das Altargemälde dar.

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1066 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Das letzte Abendmahl, 1768​ Öl auf Leinwand; gerahmt, 94 x 150 cm Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: Mart: J: Schmit. gem: i768. in Stein. Provenienz seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien ​€ 50.000–100.000

Für die vorliegende Darstellung des Abendmahls wurde jener Moment gewählt, in dem sich der Verräter Jesu offenbart (Joh. 13,21–28). Christus hat sich von Judas abgewandt und blickt zu seinem Lieblingsjünger Johannes, welcher sich besorgt an ihn schmiegt. Nach der unheilvollen Prophezeiung Jesu verstehen seine Apostel nicht, wer solch einen Verrat begehen sollte. Just in diesem Moment beugt sich Judas zu dem Bissen Brot hin und wird sich, das Haupt aus Scham gesenkt, seiner treulosen Aufgabe bewusst. Das schräg von oben links einfallende Licht dramatisiert das Geschehen zusätzlich. Die übrigen Anhänger sind in Dämmerlicht getaucht, beherrscht von Nachdenklichkeit und Betroffenheit. Ein unabwendbares Ereignis schwebt im Raum. Durch die bewegt hingesetzte Pinselführung sowie der gesteigerten Mimik und Gestik verleiht Martin Johann Schmidt der biblischen Erzählung eine fesselnde Dynamik. Zugleich verweist er in seinem Gemälde auf den Werdegang Jesu und des Christentums. Im Hintergrund ist die aufgeschlagene Heilige Schrift hell erleuchtet, während der stehende Jünger, wohl Simon Petrus, Wein in einen Kelch füllt und somit auf die Messhandlung hindeutet. Unterhalb dieses Apostels setzte Schmidt seine markante Signatur und datierte das Werk mit 1768. Nur wenige Jahre später, um 1775, fertigte der Maler im Rahmen eines Detail Signatur Gemäldezyklus eine weitere Darstellung des Abendmahls (Abb. 1) für das Stift Spital am Phyrn an, welches sich nun im Besitz des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal befindet. In dieser großformatigen Variante sind die Plätze der vorderen Apostel vertauscht und Jesu blickt in die entgegensetzte Richtung. Die erzählerischen Nebenhandlungen, wie die sich argwöhnisch gegenüberstehenden Hund und Katz, sowie eine Vielzahl verteilter Stilllebenelemente finden sich auch hier und sollten es dem Betrachter erleichtern, „sich aus der Gegenwart in die biblische Vergangenheit hineinzuversetzen“ (vgl. Georg Lechner, in: S. Rollig (Hg.), Der Kremser Schmidt – Zum 300. Abb. 1 Martin Johann Schmidt, „Das letzte Abendmahl“, um 1775, Öl auf Leinwand, 227 x 391 cm, Geburtstag, Ausstellungskatalog, Stift St. Paul im Lavanttal © F. Dworschak u.a., Der Maler Martin Johann Schmidt. Genannt „Der Kremser Schmidt“. 1718–1801, Wien 2018, S. 18). Wien 1955, Taf. 71


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Martin Johann Schmidt, genannt „Kremser Schmidt“ – Handzeichnungen aus einer Wiener Privatsammlung (Kat.-Nr. 1067–1083) Martin Johann Schmidt gilt nicht nur als einer der herausragendsten Maler des österreichischen Barocks, auch seine Zeichenkunst beeindruckt durch technische Souveränität und ist für ihn sowohl Mittel für Detailstudien, Entwürfe und Ideenskizzen, teils aber auch für autonome Bildfindungen. Zeichnerische und malerische Auffassung verbinden sich in den dynamischen Kompositionen, welche einen besonders unmittelbaren, intimen Zugang zu dessen Werk bieten. Die vorliegende, seit mehreren Generationen in Privatbesitz befindliche Sammlung entstammt ursprünglich einem Konvolut von Handzeichnungen, welches sich im Nachlass Pater Koloman Felners (1750-1818), einem Schüler Martin Johann Schmidts, im Kupferstichkabinett des Stiftes Lambach erhalten hatte. Diese von ihm in zwei Klebebänden zusammengefassten und mit zusätzlichen Einzelblättern ergänzten Zeichnungen wurden von Karl Garzarolli-Thurnlack umfassend inventarisiert und 1925 publiziert, waren jedoch schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form vorzufinden: viele Blätter waren schon herausgetrennt worden, die übrigen teils in ihrer ursprünglichen Reihenfolge verändert. Aus wirtschaftlichen Gründen musste die Abtei selbst immer wieder Teile ihrer Sammlung veräußern. Dass diese Blätter also in der hier vorliegenden Zusammenstellung und in so großem Umfang angeboten werden können, ist außergewöhnlich – eine solche Sammlung qualitätvoller Handzeichnungen des „Kremser Schmidt“ ein wahrer Glücksfall. Eine besondere Rarität stellt das in filigran-lockerem Federstrich gezeichnete Selbstbildnis des Künstlers dar (Lot 1067). Schmidt hinterließ mehrere bekannte Selbstporträts, so etwa im Alter von etwa 30 Jahren (Alte Galerie Joanneum, Graz, Inv.-Nr. 245) sowie das bekannte Familienbildnis aus seinem Haus in Stein (Auktionshaus im Kinsky, 19. Oktober 2016, Lot 608). Anhand der Physiognomie und des Stils lässt sich vorliegendes Bildnis in die zweite Hälfte der 1760er Jahre datieren und zeigt den Künstler im Alter von etwa 50 Jahren. Weiters befinden sich in der Sammlung vier Blätter mit mythologischen Darstellungen auf graubraunem Papier, welche sich in einen Zyklus von acht Zeichnungen zur Nymphe Kallisto (Ovids Metamorphosen, Vers II, 409-530) einordnen lassen (Lot 1068-1071). Vier Blätter derselben Serie befinden sich im Besitz des Niederösterreichischen Landesmuseums (Inv.-Nr. 1146-149). Die anmutig gestalteten, variiert komponierten Blätter tragen eine eigenhändige Bezeichnung, die darauf schließen lassen, dass der Künstler der italienischen Sprache zumindest annähernd mächtig war. Das ‚Bettlerpaar‘ (Lot 1073) war Teil einer Folge von Federzeichnungen verschiedener Bettlerdarstellungen, in welchen Schmidt die Typen des lothringischen Zeichners Jacques Callot (1592-1635) aufgriff und weiterverarbeitete. Bekannt sind fünf weitere Blätter, die möglicherweise alle als Vorlagen für einen Zyklus von Radierungen dienen sollten. Eine ‚Bettlerfamilie auf der Rast‘ befindet sich heute in der Sammlung der Albertina (Inv.-Nr. 39499) und ist mit 1753 datiert, wodurch sich auch die anderen Blätter in dieses Jahr datieren lassen. Aus den Lots 1076-1079 wird deutlich, dass es sich bei Schmidts Zeichnungen auch um Werke für den privaten Gebrauch handelt, Entwürfe, die er aus eigenem Interesse fertigte. Die mythologischen, von Putti bevölkerten Szenen bringt Garzarolli mit Entwürfen für das Stiegenhaus in Schmidts Haus in Stein in Verbindung und sind somit wohl unmittelbares Zeugnis persönlichen Geschmacks. Wir danken Dr. Georg Lechner für seine wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung.


1067 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Selbstbildnis des Künstlers, um 1765–70​ Feder in Grauschwarz auf Papier; gerahmt; 23,5 × 16,5 cm Provenienz wohl ehemals Benediktinerabteil Lambach (Nachlass Pater Koloman Felner); Privatsammlung, Wien ​€ 5.000–10.000

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1068 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Arcas tötet seine in eine Bärin verwandelte Mutter Kallisto, um 1780​ Kohlestift und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 26,5 × 19,5 cm Am unteren Rand eigenhändig bezeichnet: „Arcade in atto di ucidere Calisto sua Madre trasformata in Orsa.“ Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 22 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 45, Nr. 222; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 492, Nr. 739/7 (SW-Abb.) ​€ 2.500–5.000


1069 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Jupiter verwandelt Lykaon in einen Wolf, um 1780​ Kohlestift und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 26 × 19,5 cm Am unteren Rand eigenhändig bezeichnet: „Giove che trasforma Licone in Lupo“ Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 23 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 45, Nr. 23; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 493, Nr. 739/8 (SW-Abb.) ​€ 2.500–5.000

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1070 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Kallisto verbirgt sich im Tempel, um 1780​ Kohlestift und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 26,5 × 19,5 cm Am unteren Rand eigenhändig bezeichnet: „Calisto che si ricovre nel Tempio“ Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 20 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 44, Nr. 21, Abb. 77; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 492, Nr. 739/1 (SW-Abb.) ​€ 2.500–5.000


1071 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Verführung der Kallisto, um 1780​ Kohlestift und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 26 × 19 cm Am unteren Rand eigenhändig bezeichnet: „Giove trasformato in Diana é Calisto“ Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 21 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 44, Nr. 21; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 492, Nr. 739/6 (SW-Abb.) ​€ 2.500–5.000

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1072 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Kopfstudien, 1747​ Bleistift auf Papier; gerahmt; 13 × 20,5 cm Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, f. 42 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 39, Nr. 42, Abb. 24; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 359, Nr. 14 (SW-Abb.) ​€ 1.500–3.000


1073 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Bettlerpaar, um 1753​ Feder in Grauschwarz auf Papier; gerahmt; 30 × 20 cm Provenienz wohl ehemals Benediktinerabteil Lambach (Nachlass Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989 , S. 368, Nr. 79–84 ​€ 2.000–4.000

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1074 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Heiliger Hieronymus im Gebete​ Bleistift auf Papier; gerahmt; 15 × 14,5 cm Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, fol. 27 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 37, Nr. 27; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 27 ​€ 1.000–2.000


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1075 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Heilige Rosalia mit Rosen im Haar und Kreuz, von Engeln umgeben​ Bleistift auf Papier; gerahmt; 12,5 × 9 cm Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, fol. 22 des Pater Koloman Felner); Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 37, Nr. 22; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 22 ​€ 1.000–2.000

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1076 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Juno, Luna und Endymion mit Putten, 1758​ Bleistift und Feder, laviert, auf Papier; gerahmt; 33,5 × 19,5 cm Rückseitig Bleistiftskizze: Olympische Szene Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, f. 33 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 38, Nr. 33; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 378, Nr. 146 (SW-Abb.) ​€ 1.500–3.000


1077 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Sommer, 1771​ Bleistift und Feder, laviert, auf Papier; gerahmt; 33 × 19,5 cm Rückseitig Bleistiftskizze: Apollo und Venus Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, f. 32 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 38, Nr. 32, Abb. 36; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 430, Nr. 398 (SW-Abb.) ​€ 1.500–3.000

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1078 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Mythologische Szene mit Putten, um 1770​ Bleistift und Feder, laviert, auf Papier; gerahmt; 32,5 × 20 cm Rückseitig Bleistiftskizze: Diana und Apollo Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, f. 61 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 41, Nr. 61; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 61 ​€ 1.500–3.000


1079 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Puttenbacchanal, um 1770​ Bleistift und Feder, laviert, auf Papier; gerahmt; 20 × 33 cm Rückseitig Skizze: Geometrisches Kompositionsschema Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Klebeband B, f. 31 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 38, Nr. 31; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 31; ​€ 1.500–3.000

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1080 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Exorzismus durch Benediktinermönche​ Feder, Kohlestift und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 25 × 17 cm Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 23 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 44, Nr. 16; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 16 ​€ 1.500–3.000


1081 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Gottvater mit Weltkugel und Engeln​ Feder und Kreide auf graubraunem Papier; gerahmt; 25,5 × 17 cm Provenienz Benediktinerabtei Lambach (Einzelblatt 23 des Pater Koloman Felner); seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Karl Garzarolli-Thurnlackh, Das graphische Werk Martin Johann Schmidt's. „Kremser Schmidt“. 1718–1801, Zürich/Wien/Leipzig 1925, S. 44, Nr. 13; Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 583, Nr. 13 ​€ 1.500–3.000

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1082 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Betender Heiliger Hieronymus, um 1750​ Kreide auf Papier; gerahmt; 29 × 19 cm Provenienz wohl ehemals Benediktinerabteil Lambach (Nachlass Pater Koloman Felner); Galerie Kallir, New York; Privatsammlung, Wien Literatur Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 368, Nr. 86 (SW-Abb.) ​€ 1.000–2.000


1083 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Schwebender Engel einen Weg weisend, 1766​ Feder in Braun, Kreide, laviert, auf Papier; gerahmt; 28,5 × 19 cm Provenienz wohl ehemals Benediktinerabteil Lambach (Nachlass Pater Koloman Felner); Galerie Kallir, New York; Privatsammlung, Wien Literatur Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 407, Nr. 273 (SW-Abb. gespiegelt) ​€ 1.000–2.000

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1084 Jan Brueghel der Ältere Umkreis (Brüssel 1568–1625 Antwerpen) Staffageskizze​ Feder in Braun, laviert, auf Papier; ungerahmt; 13 × 18,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 3.000–6.000

1085 Künstler um 1800 Judaskuss​ Bleistift, laviert, auf Papier; ungerahmt; 23,5 × 18 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 500–1.000


1086 Samuel van Hoogstraten (Dordrecht 1627–1678 Dordrecht) Josef deutet zwei Gefangenen ihre Träume​ Feder in Braun auf Papier; gerahmt; 29 × 24,5 cm Wasserzeichen (Adler, Brustschild mit dem Baselstab) Provenienz Sammlung Dr. Benjamin Petzold (wohl bis 1849); Auktionshaus Kende, Wien, Nachlassauktion Dr. J. J. Pohl, 7. Jänner 1901, Nr. 368; Sammlung Alfred von Wurzbach (1845–1915); Dorotheum, Wien, Nachlassauktion Dr. Stephan von Licht, 8. Dezember 1932, Nr. 66; Privatsammlung, Wien ​€ 3.000–6.000

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1087 Wilhelmine Seyfried (Dresden 1785–1847 Dresden) Konvolut (3 Stück): „L'entrée au Port de Boston dans l'Amérique“ – Gehöft – Heuernte, 1796​ Aquarell auf Papier; gerahmt; je 18,5 × 22,5 cm Alle signiert rechts unten: Wilhelmine Seyfried. A: Betitelt mittig unten: „L'entrée au Port de Boston / dans l'Amerique.“ Datiert links unten: den 5. Jul: 1796. B: Datiert links unten: den 26.Aug. 1796 C: Datiert links unten: den 14 Sept: 1796. Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 1.000–2.000


1088 Prager Meister Trompe l'oeil (Paar), um 1800​ Feder, Tusche und Aquarell auf Papier; gerahmt; je 26 × 37,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.500–3.000

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Neben überzeugend ausgeführten Mandaten Maria Theresias und Joseph II. finden sich in den äußerst ansprechend gestalteten Trompe l’oeils versteckte Hinweise zur Herkunft: auf einem Blatt sind die Karte eines Trappola-Spiels des Prager Spielkartenherstellers Johann Ciser (tätig 1740–80), auf dem anderen ein Landkartenfragment des ehemaligen Herrschaftsgebiets sowie ein besiegelter Brief eines Paters und Prager Professors Franz Xaver Noe (1742/44- 1796) zu identifizieren.

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1089 Joachim Johann Nepomuk Anton Spalowsky (Wien/Reichenberg 1752–1797 Wien) Prodromus in systema historicum testaceorum. Vorschmack einer vollständingen systematischen Geschichte der Schalthiergehäuse, Wien, Ignaz Alberti‘s Wittwe, 1795. 1 weißes Bl., gedruckter Titel, gestochenes Frontisp. im Originalkolorit, 4 weiße Bl., 4 nicht nummerierte Bl., 88, IV S., 13 nicht nummerierte Bl., 1 weißes Bl. Mit 13 gestochenen Tafeln im Originalkolorit. Erstes weißes Blatt unten beschnitten; Titel mit undeutlichen Stempelresten; stellenw. minimal fleckig; zeitgenössischer grüner Maroquin-Einband mit Rückentitel, Deckelbordüren und Rückenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt, beschabt, berieben und bestoßen, 2°. Erste Ausgabe. – Eines von 25 Exemplaren, gedacht als Ausblick für ein umfangreicheres Werk, das Spalowsky nie realisierte. Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur C. Nissen, Die zoologische Buchillustration, I, 1969, Nr. 3923; Alan R. Kabat „J.J.N.A. Spalowsky (1752–1797) and the Prodromus in Systema Historicum Testaceorum (1795)“ in: Archives of Natural History (1996) 23 (2), S. 245–54. ​€ 10.000–20.000

Nur wenige biografische Details sind von dem Autor bekannt. Im Jahr 1752 wohl in Wien oder Reichenberg, dem heutigen Liberec in Tschechien, geboren, war Spalowsky „der Arzneyenkunde Doctor, und erstem Stabsmedicus des Löblichen Bürgerlichen Regiments der k.k. Residenzstadt Wien“ (vgl. Titel), sowie Mitglied der königlich böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag. Sein breit gefächertes Wissen beabsichtigte der Universalgelehrte in einem umfassenden naturgeschichtlichen Werk zusammenzutragen. Als Teil dieser mehrbändigen Naturkunde, welche nicht realisierbar war, sollte sich seine conchologische Abhandlung als eines der seltensten veröffentlichten Bücher über Mollusken und andere Schalenorganismen erweisen (vgl. Kabat, S. 245) . Charmant erklärt Spalowsky in seiner Vorrede: „Dieser gegenwärtige Prospect dienet … zur Überzeugung des conchyliologischen Liebhabers, dass die enthaltenen Gegenstände genau nach der vor Augen liegenden Natur abgebildet worden seyn. … Bei mir ist nur immer die Rede von bloßen Gehäusen, und nie von den Bewohnern.“ Die großzügig gestalteten Tafeln im Folio-Format beeindrucken durch ihre hochwertige Handkolorierung und teils Nachempfindung des Perlmutts, dessen Höhungen bei entsprechendem Lichteinfall einen irisierenden Glanz erzeugt. In lateinischer und deutscher Bezeichnung werden die Schalen von Schalenweichtieren systematisch in Röhrengehäuse, Schnecken und Muscheln eingeteilt. Dabei begegnen dem Leser phantasievolle und klangvolle Namen wie „Elephantenmeerzahn“, „Gazellenhorn-Meerstab“, „Feigenblase“, „Bischofsmütze“, „Katzenzunge“, „Königs-Mantel“ und andere.


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1090 Sebastián de Córdoba Sacedo Las obras de Boscan y Garcilasso trasladadas en materias Christianas y religiosas, por Sebastia(n) d(e) Cordovavezino d(e) la ciudad de Hubeda dirigidas al Illustrissimo y Reverendissimo señor do(n) Diego de Couarrubias, obispo de Segouia presidente del consejo Real.&c., Saragossa, Juan Soler, 1577.​ (Titel), 12 nicht nummerierte Blätter, 299 (richtig 292) nummerierte Blätter, 6 nicht nummerierte und zwei weiße Blätter; zahlreiche Vernummerierungen mit alten handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen; leicht fleckig; neuer Pergamentband mit altem Material, handschriftlicher Rückentitel, mod. Kartonschuber, 12°. Zweiter, sehr seltener Druck, der erste ist 1576 in Granada erschienen (Gallardo, II, Nr. 1900; Salvá, I, Nr. 547). Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur B. J. Gallardo, Ensayo de una Biblioteca Española de libros raros y curiosos, II, 1863, Nr. 1901; P. Salvá y Mallen, Catalogo de la Biblioteca de Salvá, I, 1872, Nr. 548; J. Brigante, Diccionario espasa literatura española, 2003, S. 219; J. L. Alborg, Historia de la literatura española, I, 1969, S. 660, S. 913; J. G. Lopez/E.FGosalba/G.Pontón, Historia de la literatura española, II, 2013, S. 464 f. ​€ 3.500–7.000

Eine Sammlung der Gedichte des Sebastián de Córdoba Sacedo (Úbeda, Jaén 1545 ? – 1604 ?), der erstmals die Liebes- und Schäferpoesie der beiden bedeutenden spanischen Lyriker Juan Boscán Almogáver (um 1490–1542) und Garcilaso de la Vega (1503–1536) auf eine religiöse Ebene hob und verwandelte („trasladadas en materias Christianas y religiosas“) und von wesentlichem Einfluß auf die Lyrik des großen spanischen Mystiker und Dichter Juan de la Cruz (1542–1591) gewesen ist. „Und schließlich muß hier Sebastián de Córdoba genannt werden, der nichts weniger unternimmt als die Christianisierung dieser Liebeslyrik: Die neuplatonische Liebessehnsucht nach der Welt des Ideals und der Ideen wird kurzerhand moralisch interpretiert ... Das Vorhaben scheint tollkühn und gewaltsam, doch Sebastián de Córdoba, von dem man mit Ausnahme seines Geburtsortes Úbeda kaum etwas weiß, verfolgt seine didaktische Absicht mit verblüffender Konsequenz ... Das Ganze mutet an wie der verzweifelte Versuch eines dichtenden Theologen, die Diesseitigkeit der Welt und der Liebe wieder unter die Vormundschaft der Kirche zu stellen, wenn auch mit höchster und sogar poetischer Raffinesse. Und doch ist diese traslatio amoris von großer Bedeutung für die Lyrik der Zeit, denn sie bereitet den Weg für die mystischen Liebesgedichte eines Heiligen: San Juan de la Cruz“ (Hans-Jörg Neuschäfer/ Herausgeber, Spanische Literaturgeschichte, 2011, S. 106).


1091 Marcus Tullius Cicero Commentu(m) familiare in Ciceronis officia: cu(m) Petri Marsi exactissima explanatione: ab ipso recognita et diligenter annotata cumq(ue) de Amicitia: Senectute: & Paradoxis eiusdem Ciceronis non penitendis commentariis et omnium rerum: tum verborum: indice, (Lyon, Etienne Gueynard), 29. April 1502​ (Rot gedruckter Titel, mit einem Holzschnitt, der Bildnisse von Cicero, Jodocus Badius und Petrus Marsus zeigt), 8 nicht nummerierte Blätter, 258 römisch nummerierte Blätter, zahlreiche Vernummerierungen; auf Blatt 258 im Colophon die Jahreszahl MCCCCCii (1502) irrtümlich oder fälschlich in MCCCCiC (1499) geändert und darunter die falsche Jahreszahl „1499“ in Bleistift; auf dem zweiten Vorsatzblatt die handschriftliche Besitzereintragung: „Sum Vuolfgangi Lazii vien(nensis) Med(ici) et H(istorici) / 1562“ und ein größerer Tintenfleck; auf dem ersten Vorsatzblatt in Feder: „Ex Libris Stephani Mariassy“, auf der Innenseite des Vorderdeckels in Bleistift: „Máriássy Tibor perlegi / hunc libru(m) 1912 I. 7 -“; auf 48 Seiten Marginalien von mehreren Händen des 16. Jahrhunderts; bei einigen Blättern die unteren weißen Ränder leicht fleckig, bei zwei Vorsatzblättern Ein- und Ausrisse sorgfältig angesetzt; restaurierter zeitgenössischer Holzdeckelband, zur Hälfte mit Schweinsleder bezogen, mit reicher Rollenstempel-Blindpressung, zwei ergänzte, zeitgenössische Metallschließen, auf dem vorderen Schnitt oben in Feder „Marsus“, mod. Kartonkassette, 4°. Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Ph. Renouard, Bibliographie des impressions et des œuvres de Jodocus Badius Ascensius, II, 1908, S. 281, Nr. 2; London, British Library, Nr. 019711969; Washinton, D.C., Folger Shakespeare Library, Nr. 180461 (Exemplar aus dem Besitz von König Heinrich VIII.); nicht in H. M. Adams, Catalogue of printed books in Europe 1501–1600 in Cambridge Libraries, 1967. ​€ 3.500–7.000

Ein sehr seltener Lyoner Druck von Ciceros philosophischen Schriften „De officiis“, „De amicitia (Laelius)“, „De senectute (Cato maior)“ und der rhetorischen Schrift „Paradoxa Stoicorum ad M. Brutum“, mit den Kommentaren von Pietro Marso (1441/42 – um 1511), Josse Badius (1462–1535), Ognibene Bonisoli (um 1412–1474) und Martino Fileto (um 1430 – um 1490). Aus der Bibliothek des hoch bedeutenden Wiener Arztes und Humanisten Wolfgang Lazius (13. 10. 1514 – Wien – 19. 6. 1565), von der etwa 90 Handschriften und 94 gedruckte Bücher heute in der Österreichischen Nationalbibliothek sind. Um 1700 war das Buch im Besitz der ungarischen Adelsfamilie Máriássy de Márkus- und Batizfalva, die vornehmlich in den Komitaten Zips und Gömör begütert war (siehe Besitzvermerk von István (Stephan) Máriássy (1677–1794) und 1912 in dem seines Ururenkels Tibor Máriássy (1876–1932), der in ihm offensichtlich auch gelesen hat („perlegi hunc librum“)).

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Gemälde des 19. Jahrhunderts 19th Century Paintings

Dienstag 28. November 2023 Kat. Nr. 1101–1211 ab 17 Uhr Tuesday 28 November 2023 Lots 1101–1211 from 5 pm


1101 Anton Hartinger (Wien 1806–1890 Wien) Großes Blumenstillleben mit Früchten, 1836/37​ Öl auf Holz; gerahmt; 96,5 × 77 cm Signiert und datiert am linken Rand unten: Ant Hartinger / fecit 1836/37 Provenienz Privatsammlung, Wien Ausstellung 1993 Wien, Österreichische Galerie Belvedere Literatur Ein Blumenstrauß für Waldmüller. Stilleben Ferdinand Georg Waldmüllers und seiner Zeit, 169. Wechselausstellung der Österreichischen Galerie anläßlich des 200. Geburtstages von Ferdinand Waldmüller, Ausstellungskatalog, Wien 1993², S. 116/117 (Farbabb.) ​€ 35.000–70.000

Anton Hartinger wurde 1806 in Wien geboren. Schon sehr früh erhielt er eine künstlerische Ausbildung durch seinen Vater, der ihn im Zeichnen unterrichtete. Es folgte ein Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Als Schüler von Johann Knapp (1778–1833) und Sebastian Wegmayr (1776–1857) spezialisierte er sich auf botanische Illustrationen und die Blumenmalerei. An der Schule für Blumen- und Früchtemalerei der Akademie wurde Hartinger 1836 zum Korrektor ernannt. Der junge Künstler fand in Erzherzog Anton, der sehr an Botanik interessiert war, einen Förderer. Durch dessen Unterstützung erhielt Hartinger Aufträge, große botanische Werke zu illustrieren, und 1851 gründete er seine eigene lithographische Anstalt. Hartinger setzte die Tradition des holländischen Blumenstilllebens des 17. Jahrhunderts, welche im Wiener Biedermeier wieder aufgenommen worden war, in brillanter Weise fort. Mit dem Blick eines Botanikers malte er die verschiedensten Blüten und Blätter in ihrer vollendeten Pracht und Vielfalt. In unserem Gemälde komponierte er mit Rosen, Tulpen, Nelken, Narzissen, Wicken, Rittersporn und Kaktusblüten einen opulenten Strauß. In kräftigen Farben gemalt, arrangierte er die Blumen harmonisch in einer Henkelvase. Das prächtige Bouquet steht im Freien auf einem Marmortisch, auf dem der Künstler auch noch Pfirsiche, Weintrauben und Pflaumen kunstvoll angeordnet hat. Den Hintergrund bildet ein Landschaftsausschnitt mit tiefem Horizont über dem sich ein mit Wolken durchzogener Himmel erstreckt. In feinmalerischer Manier präsentiert Hartinger ein Stillleben, welches den erlesenen Geschmack des biedermeierlichen Publikums widerspiegelt. Es kann als ein Hauptwerk des Künstlers betrachtet werden, welches durch seine hohe malerische Qualität, Detailreichtum und botanische Exaktheit zu begeistern versteht. (MS)



1102 Markus Pernhart (Untermieger/Kärnten 1824–1871 Klagenfurt) Wocheiner See in Slowenien​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 53 × 92 cm Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Wocheiner See Oberkrain Pernhart Provenienz Privatbesitz, Kärnten Literatur Arnulf Rohsmann, Markus Pernhart. Die Aneignung von Landschaft und Geschichte, Klagenfurt 1992, S. 113 (Abb.) ​€ 20.000–40.000

Der 1824 als Sohn eines Tischlers in Untermieger, nahe Klagenfurt, geborene Markus Pernhart erhielt seine künstlerische Ausbildung bei Eduard Ritter von Moro (1790–1846), später bei Franz Steinfeld (1787–1868) und an der Münchner Akademie, bevor er nach Kärnten zurückkehrte. Sein umfangreiches Œuvre ist geprägt von Landschaftsdarstellungen, vorwiegend bedeutender Seen- und Hochgebirgsmotive. Mithilfe professioneller geodätischer Instrumente, welche sonst von Landvermessern verwendet wurden, schuf er akribisch genaue und geographisch exakte Abbildungen der Natur und Sehenswürdigkeiten seiner Heimat. Noch heute beeindrucken seine spektakulären Ansichten als Dokumentationen ganzer Landstriche. Im Zeichen der beginnenden Reiselust und Faszination für Alpinistik des 19. Jahrhunderts bilden seine detailgenauen Darstellungen eine Schnittstelle zwischen Malerei und Forschergeist. In einem tiefen Becken inmitten des Triglav Nationalparks im Nordwesten Sloweniens liegt das im vorliegenden Gemälde dargestellte Naturidyll, der Wocheiner See (Slowenisch: Bohinjsko jezero). Von einem leicht erhöhten Standpunkt aus führt der Blick über den spiegelklaren See nach Norden in die hochragenden Julischen Alpen. Am östlichen Ufer des Sees, über dem Ursprung des Flusses Bohinjka, befindet sich die Kirche des Hl. Johannes des Täufers. Bereits um 1300 erbaut, gilt sie als Denkmal mittelalterlicher Architektur in Slowenien. Malerisch präzise gibt Pernhart die architektonischen und topographischen Details der imposanten Landschaft wieder. Pernhart wählte seine Blickwinkel mit größter Sorgfalt. Zwar war für ihn die exakte Wiedergabe und geographische Genauigkeit von größter Bedeutung, zugleich war er von der stimmungsvollen Landschaftsmalerei seiner Zeit geprägt, wovon die ausgeglichene Komposition und malerische Qualität seiner Werke zeugen. Die schroffen Felswände spiegeln sich in der ruhigen Seeoberfläche, während die über den Gipfeln aufgetürmten Quellwolken einen reizvollen Kontrast dazu bilden. Mit diesem Wechselspiel schuf Pernhart die Verbindung malerischer Schönheit und dokumentarischer Sorgfalt, welche seine Darstellungen so nachhaltig faszinierend machen. (IH)


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1103 Leopold Zinnögger (Linz 1811–1872 Linz) Stillleben mit Fliege, Dolch, Humpen und Buch​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 38 × 45 cm Provenienz Kunsthandel Giese und Schweiger, Wien; Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000


1104 Leopold Zinnögger (Linz 1811–1872 Linz) Stillleben mit Käse und Wein, 1838​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 26 × 31 cm Signiert und datiert rechts unten: Leopold Zinnögger 1838 Provenienz Kunsthandel Giese und Schweiger, Wien; Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000

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1105 Johann Laurents Jensen (Gentofte 1800–1856 Kopenhagen) Frühlingsstrauß mit Primeln und Birkenzweigen​ Öl auf Holz; gerahmt; 18 × 23,5 cm Signiert links unten: I. L. Jensen. Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.000–4.000


1106 Heinrich Stegmeyer (tätig in Wien 1797–1830) Drei Geschwister im Park, um 1824​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63 × 78,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000

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1107 Eduard Ritter (Wien 1808–1853 Wien) Kleines Malheur in der Küche, 1850​ Öl auf Holz; gerahmt; 39 × 32,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Ed. Ritter 1850. Provenienz Privatbesitz, Österreich; Auktionhaus im Kinsky, Wien, 6.4.2006, Nr. 541; Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


1108 Josef Danhauser Umkreis (Wien 1805–1845 Wien) Das Trick-Track-Spiel​ Öl auf Holz; gerahmt; 47 × 38 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 5.000–10.000

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1109 Franz Xaver Petter (Wien 1791–1866 Wien) Blumenstillleben mit Früchten und Vogelnest, 1820​ Öl auf Holz; gerahmt; 76,5 × 60,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Franz Xav: Petter. / 1820 Provenienz Seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Familienbesitz (Privatsammlung, Österreich) ​€ 25.000–50.000

Franz Xaver Petter zählt zu den bekanntesten Blumenmalern des Wiener Biedermeier. Er wurde 1791 in Wien geboren und erhielt seine Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste unter Johann Baptist Drechsler und Sebastian Wegmayr. Nach seinem Studium wurde er Korrektor an der Blumenzeichenschule der Akademie und anschließend, im Jahr 1822, Professor an der Manufakturzeichenschule, deren Direktor er ab 1835 war. Seine in kräftigen Farben ausgeführten Blumen- und Früchtestücke waren besonders in Hof- und Adelskreisen beliebt und sicherten ihm, bis in die Gegenwart, ungebrochene Bewunderung. Inspiriert von der Blumenmalerei der Alten Niederländer schuf Petter Bouquets, die er im Laufe der Jahre zu immer exquisiteren Kompositionen entwickelte. So arrangierte er in vorliegender Arbeit einen üppigen Strauß in einer Vase, die er in eine Steinnische stellte. Rosen, Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Mohnblumen, Primeln, Iris und eine exotische Kaiserkrone harmonieren perfekt und heben sich in ihrer Farbenpracht strahlend vom dunklen Hintergrund ab. Am Fuße der Vase ergänzte der Künstler das Blumenarrangement mit Trauben, einer Birne und einem Vogelnest. In feinmalerischer Manier präsentiert Petter ein Stillleben, welches nicht nur durch große Vielfalt, sondern auch botanische Exaktheit besticht. Ein kleiner Schmetterling sowie Tautropfen auf den Blättern erhöhen noch zusätzlich den Realismus seiner Malerei und unterstreichen die Meisterschaft des Künstlers. (MS)


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1110 Johann Nepomuk Ender (Wien 1793–1854 Wien) Dame in weißem Kleid (wohl Gräfin Zay-Ugrocz), 1837​ Öl auf Holz; gerahmt; 31 × 24 cm Signiert und datiert rechts unten: J. Ender / 1837 Rückseitig auf Etikett undeutlich bezeichnet: Gräfin Zay-Ugrocz Provenienz Kunstsalon Peter Kovacek, Wien; Privatsammlung, Wien ​€ 2.000–4.000

1111 Josef Schuster (Graz 1812–1890 Wien) Alpenrosen, Enzian und Edelweiß, 1858​ Öl auf Holz; gerahmt; 22,5 × 29 cm Signiert und datiert rechts unten: JSchuster / 1858 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.500–5.000


1112 Ferdinand Georg Waldmüller (Wien 1793–1865 Helmstreitmühle bei Mödling) Bärtiger Herr mit den Händen vor der Brust, 1845​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63 × 50 cm Signiert und datiert links mittig: Waldmüller 1845 Provenienz D. Cioloca, Caransebes/Rumänien; Neumeister, München, Juni 1976, Nr. 1501, Taf. 55; Dorotheum Wien, 30.11.1976, Nr. 115, Taf. 49; seither Privatsammlung, Wien Literatur Bruno Grimschitz, Ferdinand Georg Waldmüller, Salzburg 1957, S. 336, Nr. 657 (SW-Abb.); Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller. 1793–1865. Leben, Schriften, Werke, Wien/München 1996, S. 490, Nr. 720 (SW-Abb.) ​€ 10.000–20.000

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1113 Anton Schiffer (Graz 1811–1876 Wien) Blick zum Dachstein​ Öl auf Leinwand; Originalrahmen; 21 × 26 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 4.000–8.000


1114 Leopold Zinnögger (Linz 1811–1872 Linz) Stillleben mit Kürbis und Trauben​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 52,5 × 67 cm Signiert rechts unten: Leopold Zinnögger Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 5.000–10.000

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1115 Markus Pernhart (Untermieger/Kärnten 1824–1871 Klagenfurt) Roschitza-Panorama, zweite Hälfte 1850er Jahre​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63,5 × 79 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Vergleiche: Arnulf Rohsmann, Markus Pernhart. Die Aneignung von Landschaft und Geschichte, Klagenfurt 1992, S. 353 Gutachten von Univ.-Doz. Dr. Arnulf Rohsmann, Klagenfurt, 2022, liegt bei. ​€ 35.000–70.000

Markus Pernhart war der bekanntesten Kärntner Landschaftsmaler seiner Zeit. Topografisch genau hielt er Städte, Seen und Berge fest, darüber hinaus malte er auch Ansichten der wichtigsten Schlösser und Burgen sowie Industrieanlagen Kärntens. Ab den späten 1850er Jahren schuf Pernhart beeindruckende Panoramen, in der Literatur werden 25 vollendete Ansichten erwähnt. Eines unserem Gemälde sehr ähnliches Werk befindet sich im Landesmuseum für Kärnten („Roschitza-Panorama“, 65 x 105 cm). Vorliegende Version ist etwas kleiner als jene in Klagenfurt und Pernhart belebt die Szenerie im Vordergrund mit drei Jägern. Am Horizont sind die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern mit dem markanten Gipfel des Großglockners erkennbar. Als begeisterter Bergsteiger hat Markus Pernhart viele anspruchsvolle Touren zu den höchsten Gipfeln der Ostalpen unternommen. Den Großglockner zum Beispiel bestieg er mindestens zehn Mal. Den höchsten Berg Österreichs malte Pernhart mit Vorliebe. Neben kleinformatigen Darstellungen, die die „Eroberung“ des Gipfels zeigen, gehören die Panoramaansichten, wozu auch unser Gemälde zählt, zu seinen eindrucksvollsten Arbeiten. (MS)


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1116 Friedrich Wilhelm Jankowsky (tätig in Österreich und Böhmen 1825–1870) Blick auf Gmunden am Traunsee, 1864​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 73 × 100 cm Signiert und datiert rechts unten: F. W. Jankowsky / Wien 1864. Rückseitig betitelt Provenienz Privatbesitz, Wien ▲ € 7.000–14.000


1117 Ferdinand Feldhütter (München 1842–1898 München) Blick aus nördlicher Richtung über Salzburg auf das Hagengebirge​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 74 × 115 cm Signiert und bezeichnet links unten: Ferdinand Feldhütter / München Provenienz Privatbesitz, Wien ▲ € 6.000–12.000

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1118 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Eine Schafweide am Attersee, um 1845​ Öl auf Papier auf Holz; gerahmt; 15,5 × 22 cm Rückseitig Etikett der Kunsthandlung H.O. Miethke, Wien; rückseitig auf Etikett nummeriert: No 49. Provenienz Kunsthandlung H.O. Miethke, Wien; Privatsammlung, Österreich Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862, Rosenheim 1987, S. 293, WV-Nr. 227; vgl.: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des österreichischen Biedermeier, Wien 1962, S. 187, Nr. E 184 ​€ 10.000–20.000

Die Wiener Akademie der bildenden Künste besitzt eine Ölskizze (Inv.-Nr. 7221, 12,2 x 14,2 cm, auf dem Passepartout bezeichnet „Für Fürst Liechtenstein ausgeführt“), bei der es sich – wie bei unserem Werk – um einen Kompositionsentwurf für „Schafweide am Attersee“ (Öl auf Holz, 68,5 x 87 cm) handelt, welche im Einnahmebuch des Künstlers mit der Nummer E 184 gelistet ist. Die Beschreibung dazu lautet folgendermaßen: „Eine Schafweide; ein Mädchen steht und sieht auf den See hinaus, zwei Kinder sitzen bei einem Feuer. Weite Gebirge begrenzen den See. Auftürmende Lüfte. Herbststimmung ... „ Bei Feuchtmüller ist dazu eine kleine Federzeichnung (WV-Nr. 227) abgebildet, welche für unsere Ölkizze als Vorstudie diente. Die Figuren- und Tiergruppe ist sowohl in der Zeichnung wie auch bei vorliegender Skizze auf der rechten Seite des Bildes platziert. Bei dem im großen Format ausgeführten Ölgemälde, welches 1845 entstanden ist, hat sich Gauermann für eine seitenverkehrte Komposition entschieden.


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Aus einer Wiener Privatsammlung (Nr. 1119–1128) Vorliegende Arbeiten von Friedrich Gauermann – 8 Zeichnungen und 2 Ölskizzen – stammen aus einer Wiener Privatsammlung, die in den 1920er Jahren angelegt wurde. Aus handschriftlichen Aufzeichnungen des passionierten Sammlers geht hervor, dass er Blätter des bekannten Tier- und Landschaftsmalers sowohl in verschiedenen Wiener Auktionshäusern, bei Kunsthändlern sowie bei Privatpersonen erstanden hatte. Diese Werke geben einen hervorragenden Einblick in die Arbeitsweise Gauermanns, der seine Ölgemälde äußerst sorgfältig vorbereitete. Als Studien- und Vorlagenmaterial waren sie ein unverzichtbarer Teil seiner Arbeit und können grob in zwei Gruppen geteilt werden. Zum einen handelt es sich um Zeichnungen. Diese dienten als Kompositionshilfen, waren aber zeitgleich auch Vorlagen für seine Auftraggeber und Käufer, die danach Ölgemälde in gewünschten Größen bestellen konnten. In seinem Einnahmebuch führte Gauermann zum Beispiel Entwürfe an, die mit Namen des jeweiligen Auftraggebers sowie dem Bildformat versehen waren. Für ein Gemälde schuf der Künstler oftmals einen Kompositionsentwurf in Öl, wie auch mehrere lavierte Zeichnungen in Feder oder Bleistift. Daneben gibt es auch noch die Gruppe seiner in Öl ausgeführten Naturstudien, die direkt vor dem Objekt oder vor Ort entstanden sind, und Gauermanns unermüdliche Auseinandersetzung mit der Natur widerspiegeln. Zwar dienten seine Skizzen und Studien als Arbeitsmaterial, sind aber von höchstem künstlerischem Wert und können auch als eigenständige Werke betrachtet werden. Die Unmittelbarkeit des rasch hingeworfenen, offenen Pinseloder Federstrichs zeigen Gauermanns großartiges Können im Auf bau einer Szene, und sein geniales Erfassen dieser mit ihren atmosphärischen Phänomenen und Wetterstimmungen. Lebendig und voller Temperament gestaltet, weisen diese Blätter bereits weit über das Biedermeier hinaus und waren wegweisend für die nächste Generation von Tier- und Landschaftsmalern. Sowohl Entwürfe wie auch Ölskizzen waren für Gauermann wichtige Hilfsmittel, die sich bis zum Tod des Künstlers in dessen Besitz befanden. Zeugnis davon gibt sein Nachlass, bestand dieser doch u.a. aus über 1.000 in Öl ausgeführten Naturstudien sowie aus über 500 Zeichenblättern. In der Nachlass-Auktion im Jahr 1863 wurde davon ein großer Teil von der Akademie der bildenden Künste erworben. Wie hoch die Wertschätzung war, welche Gauermann von seinen Zeitgenossen entgegengebracht wurde, zeigt auch die Argumentation der Ankaufskommission gegenüber dem Ministerium, begründete doch diese, dass die Arbeiten Gauermanns für die Akademie in Gegenwart und Zukunft einen unschätzbaren Wert darstellen. (MS)

1119 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Hirtin mit zwei Ziegen​ Bleistift, aquarelliert auf Papier; gerahmt; 13 × 20,5 cm Provenienz seit den späten 1920er Jahren Privatsammlung, Wien ​€ 2.000–4.000


1120 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Eine Füchsin oder Her mit Jungen über einer Wildente, um 1839/40​ Feder in Schwarz über Bleistift auf Papier; gerahmt; 31,2 × 21 cm Provenienz seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862, Rosenheim 1987, S. 289, WV-Nr. 187 (Abb.); vgl.: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des österreichischen Biedermeier, Wien 1962, S. 181, Nr. E 147 ​€ 2.500–5.000

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Das ausgeführte Gemälde „Die Fuchsfamilie“ (Öl/Leinwand, 69 x 56 cm, signiert und datiert 1840) befindet sich im Niederösterreichischen Landesmuseum (Inv.-Nr. KS–933). Es weicht lediglich in kleinen Details von unserer Kompositionsstudie ab, so malte Gauermann den anschleichenden Fuchs im Gemälde auf der linken Bildseite. Der Text im Einnahmebuch dazu lautet folgendermaßen: „Eine Füchsin oder Her mit Jungen über einer Wildente bei ihrem Geschleif. Im Vordergrunde ein sumpfiges Wasser, mit Gras und Schilf bewachsen, durch welches sich ein anderer Fuchs heranschleicht ...“

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1121 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Vieh auf der Weide an einem See / Rückseite: Weideszene​ Feder in Braun, aquarelliert auf Papier; gerahmt; 32 × 47 cm Rückseitig nummeriert: 864. Provenienz seit ca. 1922 Privatsammlung, Wien ​€ 4.000–8.000

Rückseite


1122 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Vieh unter Bäumen am Abend, um 1836​ Feder in Braun über Bleistift, braun laviert auf Papier; gerahmt; 21,5 × 28 cm Provenienz seit ca. 1926 Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862, Rosenheim 1987, S. 287, WV-Nr. 166, S. 152 (Abb.); vgl. Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des österreichischen Biedermeier, Wien 1962, S. 176, Nr. E 131 ​€ 2.500–5.000 Bei vorliegender Arbeit handelt es sich um einen Kompositionsentwurf für „Vieh unter Bäumen bei einem Bauernhause; eine Kuh, die gemolken wird, und ein Pferd, welches ein Knabe an einem Stricke hält; ein Mädel lehnt am Zaun und spricht mit dem Knaben. – Abendbeleuchtung.“ Diesen Eintrag findet man in Gauermanns Einnahmebuch zu dem ausgeführten Gemälde (Öl auf Leinwand, 48,5 x 61 cm, 1836), dazu existiert auch eine Ölskizze (Inv.-Nr. 7177), welche sich in der Akademie der bildenden Künste befindet. (MS)

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1123 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Heimkehr vor dem Gewitter​ Feder in Schwarz über Bleistift, grau laviert auf braunem Naturpapier; gerahmt; 17,8 × 28 cm Links unten Sammlerstempel Josef Alois Ruf (Lugt 2182) Rückseitig bezeichnet: n: 1405 / N. 450: Fr. Gauermann. Compositions. Skizze. Ruhig hereinziehendes Gewitter Provenienz Sammlung Josef Alois Ruf (1811–1886), Wien; seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


1124 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Wolf auf Schafsjagd​ Feder in Braun über Bleistift, braun laviert auf Papier; gerahmt; 28 × 34,5 cm Provenienz Auktionshaus Wawra, Wien, 15.5.1923, Nr. 207; seither Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000

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1125 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Kampf eines Bären mit Hunden​ Feder in Schwarz über Bleistift, grau laviert auf Papier; gerahmt; 28,5 × 32 cm Links unten bezeichnet: Ein rauschender Waldstrom Provenienz seit ca. 1926/27 Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


1126 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Jäger mit erlegter Beute in einem Kahn​ Feder in Schwarz über Bleistift, weiß gehöht, grau laviert auf braunem Naturpapier; gerahmt; 27 × 33 cm Links unten Sammlerstempel Georg Plach (Lugt 1188), darüber Sammlerstempel Josef Alois Ruf (Lugt 2182); rückseitig bezeichnet: 2502 / Fr. Gauermann, Skizze; rückseitig Bleistiftskizze eines Bootes Provenienz Sammlung Georg Plach (1818–1885), Wien; Sammlung Josef Alois Ruf (1811–1886), Wien; seit den 1920er Jahren Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000

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1127 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Wasserfall (Naturstudie)​ Öl auf Papier; gerahmt; 23,5 × 18,5 cm Provenienz Auktionshaus Wawra, Wien, 15.5.1923, Nr. 208; seither Privatsammlung, Wien ​€ 2.000–4.000


1128 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Waldstudie​ Öl auf Papier; gerahmt; 24 × 32 cm Provenienz seit ca. 1926/27 Privatsammlung, Wien ​€ 3.000–6.000

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1129 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Kleiner Kornwagen mit einem Schimmel und Fohlen bei nahendem Gewitter, um 1858​ Öl auf Papier auf Leinwand; gerahmt; 20,5 × 26 cm Signiert rechts unten: F. Gauermann Provenienz österreichische Privatsammlung Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807–1862, Rosenheim 1987, S. 306, Abb. 341: „Ein kleiner Kornwagen mit einem Schimmel und einem Fohlen; eine Bäuerin sitzt mit einem Kind daneben, ein alter Baum steht daneben. Gewitterluft. Öl auf Holz“ ​€ 15.000–30.000

Vorliegende Ölskizze ist um 1858 – nur wenige Jahre vor dem Tod des Künstlers – entstanden. „Eine vom Erlebnis angeregte, aber ganz aus dem Augenblick schöpferischer Impulse und phantasievoller Vorstellung geborene Handschrift gibt den Skizzen Leben und Temperament“ (Feuchtmüller 1987, S. 80). Genauso verhält es sich mit unserem Kornwagen. Spontan, mit offenem Pinselstrich hielt Gauermann eine flüchtige Impression fest. Ein bedrohlicher Gewitterhimmel hinterfängt die Szenerie und ein Bauer führt seinen Schimmel am Halfter weg vom Wagen, hin zu einem Baum, unter dem bereits ein Hirte mit zwei Kühen sowie eine Bäuerin mit Kindern Schutz gesucht haben. In Gauermanns Einnahmebuch ist unter der Nummer E 280 ein Gemälde auf Holz mit diesem Sujet verzeichnet, eine weitere Ölskizze hierzu befindet sich in der Akademie der bildenden Künste (Inv.-Nr. AK 7149). (MS)


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1130 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Alpenleben – Die Bockmoar-Alpe bei Admont, um 1847 Öl auf Leinwand; gerahmt; 82 × 105 cm Signiert rechts unten: F. Gauermann. Rückseitig bezeichnet: Vervielfältigungsrecht / vorbehalten. / Friedrich Gauermann. Provenienz seit den späten 1980er Jahren im Besitz der Familie Windisch-Graetz; Privatsammlung, Kärnten ​€ 150.000–250.000

Abb. 1: Eduard Weixlgärtner nach F. Gauermann, Farblithografie, Verlag und Druckerei Fabio Paterno, Wien, Verlag und Druckerei Johann Höfelich, Wien © Liechtenstein. The Princely Collections, Vaduz-Vienna. Fürstliche Sammlungen Art Service GmbH, Wien (Inv.-Nr. GR 4246)

In Miesenbach geboren und zunächst von seinem Vater Jakob in der Malerei ausgebildet, besuchte Friedrich Gauermann ab 1925 die Wiener Akademie. Nach nur vier Jahren erhielt er sein Austrittsattest mit Auszeichnung, ein Hinweis darauf, wie ausgereift sein Talent schon in jungen Jahren war. Er gehörte zu jener Generation von Künstlern des frühen 19. Jahrhunderts, welche die Landschaftsmalerei durch intensives Naturstudium und eine lebensnahe Auffassung der Wirklichkeit revolutionieren sollten. In sanftes Abendlicht getaucht, zeigt Gauermann den Blick auf die „Bockmoar-Alpe“ in der Obersteiermark. Die bereits untergegangene Sonne färbt den von Quell- und Schlierwolken überzogenen Himmel am Horizont in zarte Rottöne und verleiht der idyllischen Szene eine ruhige und ausgeglichene Stimmung. Die Alpe gehörte zum gleichnamigen Gehöft im Osten von Admont im westlichen Teil des Gesäuses. Das Wirtschaftshaus desselben diente dereinst auch als Gemeindeamt des Ortsteiles Krumau. Das Almgebiet selbst wird schon seit der Zeit um 1900 nicht mehr als solches bewirtschaftet. Laut Gauermanns Aufzeichnungen unternahm er im Herbst 1847 eine Studienreise in die Steiermark, die ihm „ungeheuer gefallen habe, besonders in Aussee und Admont. Da giebts famose Sachen, auch kann man jetzt das Gesäuse bequemer genießen als früher ...“ (Feuchtmüller, 1987, S. 59) „Die Bockmoar-Alpe“ ist wohl auch in diese Zeit zu datieren und Gauermann schildert das bäuerliche Leben sowie die wunderschöne Alpenwelt als ein ästhetisches Erlebnis. Als effektvoller Hochgebirgsmaler hat sich Gauermann einen Namen gemacht und seine Werke mit alpinen Szenen fanden Eingang in die bedeutendsten Kunstsammlungen der Habsburgermonarchie. Wie beliebt seine Darstellungen waren, davon zeugt auch die Nachfrage nach Reproduktionen seiner Werke. So diente auch diese Arbeit als Vorlage für eine Lithografie von Eduard Weixlgärtner (Abb. 1). (IH)


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1131 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Gesäuseeingang bei Admont, 1879​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 28,5 × 44,5 cm Signiert links unten: R. Alt Bezeichnet und datiert rechts unten: Admont 23 Aug (1)879 Provenienz Kunstsalon Pisko, Wien, 26./27.2.1906, Nr. 4 (Gesäuseeingang bei Admont); Auktionshaus Kende, Wien, Kat. 26/1909, Nr. 1; Kunstsalon Pisko, Wien, 10.2.1909, Nr. 2 (Gesäuseeingang); Auktionshaus Leo Schidlof, Wien, 17./18.11.1924, Nr. 43 (SW-Abb.), (Admont im Gesäuse); Dorotheum, Wien, 8.5.1941, Nr. 81, Taf. 2 (SW-Abb.), (Gebirgstal bei Admont); Hassfurther, Wien, 29.10.1996, Nr. 2, (von der Tante des derzeitgen Besitzers wohl dort erworben); 2018 im Erbgang an den derzeitigen Besitzer (Privatbesitz, Wien) Literatur Rudolf von Alt. 1812–1905. Die schönsten Aquarelle aus den acht Jahrzehnten seines Schaffens, Ausstellungskatalog Graphische Sammlung Albertina, Wien 1984, S. 131, Nr. 200 (SW-Abb.) ​€ 15.000–30.000

© Ernst Kren, ÖAV-Sektion Admont-Gesäuse

Als einer der profiliertesten Aquarellisten des 19. Jahrhunderts hielt Rudolf von Alt auf seinen Studienreisen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Regionen Europas, aber vor allem auch im Zuge seiner malerischen Erkundungen Orte und Landschaften seiner Heimat in detailgenauen Darstellungen fest. Das vorliegende Aquarell entstand im August 1879 während eines Aufenthaltes des Künstlers in Admont. Von rechts führt der das Tal durchziehende Eßlingbach den Blick in die Tiefe, wo sich das imposante Bergpanorama der Ennstaler Alpen erstreckt. Prominent ist links als höchster Berg der Große Buchstein zu sehen, zentral liegt der GesäuseEingang, während sich rechts davon die Gipfel der Planspitze, Hochtor und Ödstein erheben. Alts technisch meisterhafte, akribisch genaue Wiedergabe ermöglicht, die topographischen Elemente und Details präzise zu erfassen, zugleich präsentiert er die Landschaft nicht nüchtern, sondern erreicht durch den Einsatz diffuser Lichteffekte eine atmosphärisch durchdrungene Stimmung. Die spärlich eingesetzte Staffage unterstreicht die momenthafte Auffassung der Umgebung. Alt folgte im Sommer 1879 einer Einladung des Industriellen und bedeutenden Kunstmäzens Nikolaus Dumba zu dessen Sommersitz in Liezen. Für ihn hatte der Künstler schon in den Jahren zuvor Interieurs seines Palais am Wiener Parkring angefertigt. Die Hinreise führte Alt über Admont und das Gesäuse. Der Ort sowie die grandiose Gebirgskulisse beeindruckten den Künstler sehr und inspirierten ihn zu mehreren Aquarellen. Die im Ennstal entstandenen Blätter werden zu Alts Hauptwerken gezählt. Sie geben Zeugnis von seiner Experimentierfreude mit unterschiedlichen Blickwinkeln und seinem steten Streben nach spontaner Auffassung der Wirklichkeit in seinen Darstellungen. (IH)


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1132 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Blick auf Schloss Persenbeug und Ybbs an der Donau, 1845​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 15,5 × 21,9 cm Signiert und datiert links unten: R Alt / 1845 Provenienz Versteigerungskatalog C.G. Boerner Leipzig, Sammlung kostbarer Aquarelle von Rudolf von Alt aus Fürstlichem Besitz, 16.11.1922, S. 8–9, Nr. 17 (SW-Abb.); Sammlung Richard Kulka (1863–1931), Wien; Sammlung Lotte Heissfeld (Nichte von Richard Kulka), Wien, bis 1938; Ausfuhrsperre aus Österreich; Zwangsversteigerung durch Kunst- und Auktionshaus Artaria & Co, Wien, 20.12.1938; österreichischer Privatbesitz Literatur Walter Koschatzky, Rudolf von Alt. Mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien/Köln/Weimar 2001², S. 373, WV-Nr. 45/35 Dieses Aquarell wird nach einer Einigung mit den Erben von Valerie und Lotte Heissfeld von uns zum Verkauf angeboten. ​€ 8.000–16.000


1133 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Grein an der Donau mit Schloß Greinburg, 1846​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 15,4 × 22 cm Signiert und datiert rechts unten: R Alt 1846 Provenienz Versteigerungskatalog C.G. Boerner Leipzig, Sammlung kostbarer Aquarelle von Rudolf von Alt aus Fürstlichem Besitz, 16.11.1922, S. 12–13, Nr. 26 (SW-Abb.); Sammlung Richard Kulka (1863–1931), Wien; Sammlung Valerie Heissfeld (Schwester von Richard Kulka), Wien, bis 1938; Ausfuhrsperre aus Österreich; Zwangsversteigerung durch Kunst- und Auktionshaus Artaria & Co, Wien, 20.12.1938; österreichischer Privatbesitz Literatur Walter Koschatzky, Rudolf von Alt. Mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien/Köln/Weimar 2001², S. 374, WV-Nr. 46/01 Dieses Aquarell wird nach einer Einigung mit den Erben von Valerie und Lotte Heissfeld von uns zum Verkauf angeboten. ​€ 6.000–12.000

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1134 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Schiffswerft im Hafen von Triest, 1840​ Öl auf Papier auf Leinwand; gerahmt; 21 × 29,5 cm Signiert und datiert rechts unten: R Alt 1840 Rückseitig handschriftlich betitelt sowie Ausfuhrstempel (Zentralstelle für Denkmalschutz und Unterricht) Provenienz österreichischer Privatbesitz Ausstellung 1841 Wien, Akademie, Nr. 409 Literatur Vergleiche: Marianne Hussl-Hörmann, Rudolf von Alt. Die Ölgemälde, Auktionshaus im Kinsky (Hg.), Wien 2011, S. 124, WV-Nr. 27, S. 170, Nr. II.15; Thieme/Becker, Allgem. Lexikon der bildenden Künstler, S. 322, um 1841 „Schiffswerfte in Triest“ ​€ 10.000–20.000

Im Spätherbst 1840 unternahm Rudolf von Alt, gemeinsam mit seinem Vater, eine Dalmatienreise, die ihn bis nach Ragusa (Dubrovnik) führen sollte. Am Beginn dieser Reise stand jedoch im August ein Aufenthalt in Triest, Österreichs wichtigstem Zugang zur Adria. Bis dorthin war der Künstler wohl mit der Postkutsche gefahren, denn die Eisenbahnverbindung von Wien nach Triest gab es erst ab 1854. Vorliegendes Gemälde zeigt eine Schiffswerft im Hafen von Triest. Möglicherweise handelt es sich um die Werft des österreichischen Lloyd, der damals schon größten Schifffahrtsgesellschaft im Mittelmeerraum. Dieses Motiv mit den kleinen Fischerbooten, Segelschiffen und dem halbfertigen Schiffsrumpf, sowie dem Werftgebäude mit der österreichischen Fahne am Dach, hat Rudolf von Alt mehrmals festgehalten. Bekannt sind drei Aquarelle und zusammen mit unserer Arbeit zwei Gemälde in Öl. Beeindruckend an diesen Werken ist die faszinierende Wettersituation, welche Alt wie kein zweiter darzustellen verstand. Über dem Werfthafen braut sich soeben ein Unwetter zusammen. Bedrohlich dunkle Wolken türmen sich über der Szenerie, die Meeresoberfläche ist zwar noch ruhig und spiegelglatt, aber es kann nicht mehr lange dauern, bis sich das Gewitter mit voller Wucht entladen wird. (MS)


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1135 Johann Moritz Rugendas (Augsburg 1802–1858 Weilheim/Teck) Konvolut 2 Stück: Pinhero – Araucaria brasiliano (Brasilkiefer), 1825​ Tusche, Bleistift auf Papier; ungerahmt; 36,6 × 27,7 cm; 36,5 × 24 cm Ein Blatt monogrammiert rechts unten: MR. Bezeichnet und datiert am unteren Rand: Pinhero. Araucaria brasiliano Serra Sao Joao d'El Rey. – 1825. Ein Blatt mit Widmung links unten: Zwei Handzeichnungen / von M. Rugendas / Herrn Wilhelm Schirmer / zu(m) freundlichen / Andenken von / Alexander Humboldt / Febr. 1837 Provenienz laut Widmung bis 1837 Eigentum von Alexander von Humboldt (1769–1859), Berlin; ab Februar 1837 Wilhelm Schirmer, wohl August Wilhelm Schirmer (1807–1863), Berlin; seit ca. 100 Jahren österreichischer Privatbesitz Wir danken Dr. Pablo Diener für die wissenschaftliche Unterstützung (anhand professioneller Fotos). Die beiden Blätter werden in die in Vorbereitung befindliche neue Ausgabe des Werkkataloges aufgenommen. ​€ 15.000–30.000


„Meine Einbildungskraft, mein Verehrtester, ist noch ganz erfüllt mit den üppigen Formen der Tropenwelt, welche Ihre geistreichen Zeichnungen so herrlich und wahr darstellen.“ So schrieb Alexander von Humboldt im Jahr 1825 an Johann Moritz Rugendas, kurz nach ihrem ersten Zusammentreffen in Paris. (Brief vom 22. Oktober 1825, Staatsbibliothek zu Berlin, Handschriftenabteilung, Autogr. I/530/1) Der in Augsburg geborene Künstler war gerade von seiner ersten Reise nach Brasilien (1822–1825) zurückgekehrt, wo er an der Expedition des deutsch-russischen Naturforschers Georg Heinrich von Langsdorff teilgenommen hatte, als er Humboldt kennenlernte. Dieser zeigte sich so tief beeindruckt von den Zeichnungen tropischer Natur, die Rugendas in Rio de Janeiro und der Provinz Minas Gerais angefertigt hatte, dass er ihn umgehend mit Illustrationen für sein Werk „Geographie der Pflanzen“ beauftragte. Vier bei Rugendas angeforderten Zeichnungen befinden sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin (Autogr. I/1292, Bl. 2, 3, 4 und 5). Aus einem Brief vom 12. Dezember 1825 von Rugendas an Alexander von Humboldt geht hervor, dass er ihm zumindest zwei weitere Tafeln, eine die „araucaria“ darstellend, zukommen lassen wollte – möglicherweise handelt es sich bei den vorliegenden Blättern um ebendiese. Aus dem Wunsch heraus, seinen Lesern die Physiognomie tropischer Landschaften optisch nahezubringen, etablierte Humboldt in den folgenden Jahren einen Künstlerkreis um sich, der neben Rugendas auch die Maler Ferdinand Bellermann, Albert Berg und Eduard Hildebrandt als „Landschaftsmaler der Tropenwelt“ ihr bedeutendes Tätigkeitsfeld in der Fremde Südamerikas finden ließ. In den vor Ort entstandenen Reiseskizzen und Naturstudien erlebten die Darstellungen des amerikanischen Subkontinents eine europaweit beachtete Blüte. Rugendas selbst unternahm von 1831 bis 1847 weitere ausgedehnte Reisen, die ihn unter anderem nach Mexiko, Peru und Chile führten. Seine detailreichen und naturnahen Zeichnungen der Flora und Fauna sollten nicht nur für die Erforschung der Botanik dokumentarisch bedeutsam sein, zugleich verkörpern sie den Entdeckungsdrang des 19. Jahrhunderts: die stete Suche nach neuen optischen und ästhetischen Eindrücken. (IH)

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1136 Franz Xaver Petter (Wien 1791–1866 Wien) Stillleben mit Äpfeln, Trauben und Walnuss, 1849​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 31 × 41,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Franz Xav: Petter. 1849. Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 7.000–14.000


1137 Hubert Sattler (Wien 1817–1904 Wien) Pisa, Blick auf Dom und Baptisterium, 1864​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 58 × 87 cm Signiert und datiert links unten: H. Sattler 1864. Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 7.000–14.000

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1138 Carl Ebert (Stuttgart 1821–1885 München) Stadt und Festung Maglag mit der Husarenquelle in Bosnien, 1883​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 128 × 173,5 cm Signiert und datiert links unten: C. Ebert / 1883. Provenienz Ing. M. v. Sager, München; seit Beginn des 20. Jahrhunderts Privatbesitz, Wien Ausstellung 1883 München, Internationale Kunstausstellung im königlichen Glaspalaste (Eigentum des Hr. Ing. M. v. Sager, München) Literatur Vergleiche: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Band 1/1, Hofheim/Taunus 1979 vierter, unveränderter Nachdruck, S. 265, Nr. 18 ​€ 40.000–80.000

Carl Ebert wurde in Stuttgart geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Kunstschule seiner Heimatstadt. Im Jahr 1846 übersiedelte er nach München, wo er bis zu seinem Tod lebte. Schon früh wandte sich Ebert der Landschaftsmalerei zu. Unter dem Einfluss der französischen Pleinairmalerei, die er auf einer Parisreise 1851 kennenlernte, sowie der niederländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts, entstanden ausdrucksstarke Werke, die durch ihre meisterhafte Lichtstimmung bestechen. In den 1850er Jahren unternahm der Künstler mehrere Studienreisen nach Italien, Holland und Frankreich. Seine letzte große Reise führte ihn 1881 nach Bosnien. In der Folge entstand auch vorliegendes Gemälde, welches mit 1883 datiert ist und im Münchner Glaspalast ausgestellt war. Auf beeindruckende Art und Weise schildert Ebert eine wildromantische Landschaft in Zentralbosnien. Am Flussufer der Bosna liegt die Stadt Maglag (Maglaj), über dem Tal, auf einer Anhöhe, erhebt sich die gleichnamige Festung. Im Vordergrund hat eine Reisegruppe ihr Lager aufgeschlagen. Orientalisch gekleidete Männer, zu Pferd sowie unter einem Baum ruhend, bevölkern das Flussufer. Prominent zeigt der Künstler die sogenannte „Husarenquelle“ im rechten Vordergrund. Am gegenüberliegenden Ufer ist die Moschee Kuršumlija zu sehen, welche im 16. Jahrhundert erbaut wurde. (MS)


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1139

1140

Anton Strassgschwandtner

Carl Ritter von Dombrowski

(Wien 1826–1881 Wien)

(Schloß Ulitz/Böhmen 1872–1951 Obermenzing)

Orientalischer Reiter​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63 × 79 cm Signiert rechts unten: Ant. Strassgschwandtner

Brüllender Löwe​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 85,5 × 115 cm Signiert rechts unten: Carl von Dombrowski

Provenienz Privatbesitz, Wien

Provenienz österreichischer Privatbesitz

​€ 2.500–5.000

▲ € 5.000–10.000


1141 Ferenz Blaskovits (Wien 1859–1931 Tata) Orientalische Straßenszene​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 60 × 90 cm Signiert rechts unten: Blaskovits Ferenz Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 15.000–30.000

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1142 L. Urban (Österreich, tätig um 1892) Orientalischer Markt​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 98 × 142 cm Signiert rechts unten: L Urban Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000

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1143 Carl Rudolf Huber (Schleinz bei Wiener Neustadt 1839–1896 Wien) Nächtliche Ausfahrt einer Haremsdame in Kairo, 1889​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 120,5 × 80,5 cm Signiert und datiert links unten: C Rud. Huber. 1889 Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1897/975 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt); rückseitig Ausstellungsetiketten mit den Nummern 1425 sowie 2429 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; dessen Nachlassversteigerung durch H.O. Miethke, Künstlerhaus Wien, 3.–4.2.1897, Nr. 15; wohl dort von Graf Salm erworben (laut Feuchtmüller); Privatbesitz, Wien Ausstellungen 1889 Wien, Jahresausstellung im Künstlerhaus; 1890 Berlin, LXII. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste im Landes-Ausstellungsgebäude, Nr. 388; Literatur Vergleiche: Rupert Feuchtmüller, C. Rudolf Huber. Persönlichkeit und Werk, Wien 1955, S. 12; vgl.: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Bd.1/2, Hofheim/Taunus 1979 vierter, unveränderter Nachdruck, S. 609, Nr. 49 ​€ 10.000–20.000

Der in Niederösterreich geborene Carl Rudolf Huber erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien sowie durch Privatunterricht in Düsseldorf. Um 1857 unternahm er eine erste Reise nach Ägypten. 1859 war er am Italien-Feldzug beteiligt. Wieder in Wien, etablierte er sich zu einem gefragten Tier- und Porträtmaler. Ab 1870 arbeitete er im sogenannten Makart-Atelier, in welchem neben Hans Makart (1840–1884) unter anderem auch Eduard Charlemont (1842–1906) und Leopold Carl Müller (1834–1892) tätig waren. Mit dem bekannten Orientmaler Müller bereiste er 1874 und 1875 Ägypten. 1875/76, zur Eröffnung des Suezkanals, folgte ein weiterer Ägyptenaufenthalt, diesmal gemeinsam mit Leopold Carl Müller, Hans Makart und Franz Lenbach (1836–1906). Dies war Hubers letzter Aufenthalt im Land am Nil, und die dort gesammelten Eindrücke verarbeitete er in den kommenden Jahren immer wieder in seinen Werken. So schuf er zahlreiche Illustrationen für Georg Ebers Prachtband „Ägypten in Bild und Wort“ (2 Bände, Stuttgart/Leipzig 1879/80). Empfohlen wurde Huber dem deutschen Ägyptologen von Leopold Carl Müller, der selbst Illustrationen für das umfangreiche Druckwerk anfertigte. Der Orient war auch Inspirationsquelle für vorliegendes Gemälde, hier zeigt Huber eine Szene, wie er sie wohl in Kairo gesehen hat. Eine von zwei Reitern gut bewachte Kutsche wird von Fackelträgern im Laufschritt durch eine enge Gasse geleitet. Am Kutschbock sitzt ein in westliche Kleidung gehüllter Kutscher, dessen Zylinder und weiße Handschuhe einen reizvollen Kontrast zu den traditionell gekleideten Läufern bilden. Darüber hinaus fasziniert das Werk durch die gekonnt wiedergegebene nächtliche Stimmung. Das warme Licht der Fackeln erhellt den Vordergrund und weist der Kutsche den Weg. Im Hintergrund zeichnet sich ein Minarett ab, welches von funkelnden Sternen am dunklen Nachthimmel hinterfangen wird. Unser Bild ist 1889 entstanden, also 13 Jahre nach Hubers letzter Reise nach Ägypten. In diesem Jahr lebte der Künstler wieder in Wien, wo er von 1880 bis 1896 als Professor für Tiermalerei an der Akademie unterrichtete, dort vertrat er auch Leopold Carl Müller während dessen Auslandsaufenthalten. Nach Makarts Tod 1884, übernahm Huber den Auftrag zur bildnerischen Ausstattung des Schlafzimmers von Kaiserin Elisabeth in der Hermesvilla (Szenen aus dem Sommernachtstraum). Carl Rudolf Huber zählte zu den bekanntesten Wiener Künstlern seiner Zeit, der in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrte, und zu dessen Auftraggebern neben Kronprinz Rudolf unter anderem auch die Familie Rothschild und Johann Strauß zählten. (MS)


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1144 Georg Sturm (Wien 1855–1923 Wageningen/NL) Nubischer Reiter, 1873​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 76,5 × 101 cm Signiert und datiert links unten: G. Sturm. pinx. / 1873 Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 8.000–16.000


1145 Louis Adolphe Tessier (Angers 1858–1915 Angers) Haremsszene, 1891​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 38,5 × 51 cm Signiert und datiert links unten: L. A. Tessier. (18)91. Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000 Das Kunstwerk wird zugunsten des SOS-Kinderdorf versteigert.

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1146 Paul Marie Lenoir (Paris 1843–1881 Kairo) Rituelle Waschung vor dem Gebet in der Moschee, 1878​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 102 × 76 cm Signiert und datiert links unten: P. Lenoir / 1878 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000


1147 Stephan Sedlacek (Königsstetten 1868–1936 Wien) Tanz im Harem​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 82 × 129 cm Signiert mit einem Pseudonym rechts unten: J.G. Delincourt Provenienz Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Auktionshaus im Kinsky, Wien, 20.04.2010, Nr. 332 ​€ 7.000–14.000

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1148 Leopold Carl Müller (Dresden 1834–1892 Wien) Syène – Assuan in Ägypten, um 1880/81​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 23 × 31,5 cm Betitelt links unten: Syène – Assouan Rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten – 18 Provenienz wohl Dorotheum Wien, 15. Oktober 1963, Nr. 182; Privatbesitz, Wien Literatur Vergleiche: Herbert Zemen (Hg.), Leopold Carl Müller. 1834–1892. Ein Künstlerbildnis nach Briefen und Dokumenten, Wien 2001², S. 394–399 Wir danken Prof. Peter Jánosi für die wissenschaftliche Unterstützung. ​€ 1.000–2.000 Der bekannte österreichische Orientmaler Leopold Carl Müller verbrachte nachweislich den Winter 1880/81 in Ägypten. Anfang Oktober 1880 kam er in Alexandrien an. Nach einem Aufenthalt in Kairo reiste er Ende Dezember weiter nach Assuan, wo er ungefähr einen Monat verbrachte. Mitte Februar 1881 trat er mit dem Schiff die Rückreise Richtung Kairo an. In den Wochen davor hatte Müller, wie er in einem Brief an seinen Freund und Künstlerkollegen Pettenkofen schrieb: „ganz Oberegypten gesehen und einen Theil Nubiens“. Unsere acht Landschaftsaquarelle zeigen pittoreske Ansichten u.a. von Assuan, Philae sowie Semneh. Von Müller sind nicht viele Aquarelle überliefert, jedoch scheint er, entgegen seiner Gewohnheit, auf dieser Reise die Technik des Aquarells vermehrt genutzt zu haben. Möglicherweise um die vielen Eindrücke rasch festhalten zu können. Schwärmte er in einem Brief doch von der „sehr malerischen“ Stadt Assuan, und dass diese Reise eine der schönsten in seinem Leben war. (Vgl. Zemen, 2001, S. 394–399)


1149

1150

Leopold Carl Müller

Leopold Carl Müller

(Dresden 1834–1892 Wien)

(Dresden 1834–1892 Wien)

Ansicht der Insel Philae, Ägypten, um 1880/81​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 23 × 31,5 cm Betitelt links unten: Phylae. Rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten – 28

Bucht in Assuan, Ägypten, um 1880/81​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 23 × 31,5 cm Betitelt rechts unten: Assouan Rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten – 29

Provenienz wohl Dorotheum Wien, 15. Oktober 1963, Nr. 182; Privatbesitz, Wien

Provenienz wohl Dorotheum Wien, 15. Oktober 1963, Nr. 182; Privatbesitz, Wien

Wir danken Prof. Peter Jánosi für die wissenschaftliche Unterstützung.

Wir danken Prof. Peter Jánosi für die wissenschaftliche Unterstützung.

​€ 1.000–2.000

​€ 1.000–2.000

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A.

B.

1151 Leopold Carl Müller (Dresden 1834–1892 Wien) Ägyptische Ansichten (5 Stück), um 1880/81​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 10,5 × 17,5 cm; 12,5 × 23 cm; 15,5 × 23 cm; 13,5 × 26 cm; 17,5 × 25 cm A. Rechts unten betitelt: Nil.; rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten – 21 / bei Assuan B. Links unten betitelt: SEMNEH.; rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten 8 C. Rückseitig bezeichnet: L. C. Müller Aegypten 2 D. Rechts unten betitelt: Esneh; rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten 7 / Tempel Chnum, ptolemäisch E. Rechts unten betitelt: Nil; rückseitig bezeichnet: C. L. Müller – Aegypten – 12 Provenienz wohl Dorotheum Wien, 25. Juni 1963, Nr. 160; Privatbesitz, Wien Literatur Vergleiche: Herbert Zemen (Hg.), Leopold Carl Müller. 1834–1892. Ein Künstlerbildnis nach Briefen und Dokumenten, Wien 2001², S. 398–399 Wir danken Prof. Peter Jánosi für die wissenschaftliche Unterstützung. ​€ 2.500–5.000


C.

D.

E.

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1152 Karl Kaufmann (Neuplachowitz 1843–1905 Wien) Venedig mit Blick auf Santa Maria della Salute​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 66 × 103 cm Signiert rechts unten: Karl Kaufmann Provenienz Privatbesitz, Wien ▲ € 6.000–12.000


1153 Giovanni Battista Torriglia (Genua 1858–1937 Genua) Italienische Familie in einer Stube​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 64,5 × 90,5 cm Signiert rechts unten: G B. Torriglia Provenienz österreichische Privatsammlung ​€ 15.000–30.000

Giovanni Battista Torriglia wurde in Genua geboren. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er in Florenz. Zu Beginn seiner Lauf bahn malte er sakrale Themen und erhielt Aufträge für die Ausstattung von Kirchen, bald aber wandte er sich der Genremalerei zu, mit der er Erfolge feierte und breite Bekanntheit erlangte. Bevorzugt stellte er das häusliche Leben der italienischen Bauern oder Fischer dar. Oftmals zeigt er mehrere Generationen einer Familie in der Stube, im Mittelpunkt steht meist ein Kleinkind oder Baby – wie auch in vorliegendem Werk – das die Aufmerksamkeit und Bewunderung der Familienmitglieder auf sich zieht. Einfühlsam schilderte Torigglia das stille Glück in realistischer Malweise und avancierte damit zu einem der berühmtesten italienischen Genremaler seiner Zeit. (MS)

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1154 Eugen von Blaas (Albano 1843–1932 Venedig) Junge Venezianerin​ Öl auf Holz; gerahmt; 35 × 26,5 cm Signiert rechts oben: Eug. de Blaas Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 15.000–30.000

Der aus einer österreichischen Künstlerfamilie stammende Eugen von Blaas wurde in Italien geboren. Er lebte mit seiner Familie lediglich für kurze Zeit, nämlich von 1851–1855, in Österreich, als sein Vater, der Historienmaler Carl von Blaas (1815–1894) eine Professur an der Akademie in Wien annahm. 1855 übersiedelte die Familie nach Venedig, auch hier war wiederum die Berufung des Vaters als Professor an die Akademie der Grund für den Ortswechsel. Von seinem Vater gefördert und unterrichtet, begann Eugen seine künstlerische Lauf bahn in Venedig. Nach seinem Studium in der Lagunenstadt sowie in Rom unternahm der junge Künstler mehrere Studienreisen, um sich schließlich in Venedig niederzulassen, wo er eine Familie gründete und als Professor an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte tätig war. Eugen von Blaas machte sich vor allem als Genremaler einen Namen, und er zeigte mit Vorliebe Szenen aus dem Alltagsleben der italienischen Bevölkerung. Ein weiteres wichtiges Thema in seinem Œuvre waren Porträts, vor allem von jungen, hübschen Frauen. Diese Bildnisse brachten ihm den Beinamen „Maler der venezianischen Schönheit“. Auch vorliegende Arbeit zeigt das Porträt einer jungen Venezianerin. Die dunkelhaarige Schönheit trägt einen weißen Schleier und blickt verträumt zur Seite. Blaas vermochte hier, wie kaum ein anderer Künstler, die Natürlichkeit und Anmut der Porträtierten einzufangen. Farblich raffiniert und technisch auf höchstem Niveau, schuf er eine Momentaufnahme von außerordentlichem Reiz, deren Charme auch noch den heutigen Betrachter zu begeistern versteht. (MS)


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1155 August Xaver Karl Ritter von Pettenkofen (Wien 1822–1889 Wien) Ländliches Stallgebäude​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 30 × 25 cm Monogrammiert links unten: a. p. Sammlerstempel rechts unten: GP (Georg Plach, Lugt Nr. 1188) Provenienz Sammlung Georg Plach (1818–1885), Wien; Privatbesitz, Wien Literatur Vergleiche: Arpad Weixlgärtner, August Pettenkofen, Bd. II, Wien 1916, S. 547, Nr. 2459 („Ländliches Stallgebäude. Auf einer Planke Wäsche. Öl-Stud. auf Lwd., 25:30.“) ​€ 5.000–10.000


1156 August Xaver Karl Ritter von Pettenkofen (Wien 1822–1889 Wien) Zwei Kinder über einen Gartenzaun schauend ​ Öl auf Holz; gerahmt; 26 × 16,5 cm Rückseitig Echtheitsbestätigung von Frau Toni von Stadler, geb. von Miller-Aichholz, 27. Oktober 1921 Provenienz Sammlung Miller-Aichholz, Wien; Kunstsalon Peter Kovacek, Wien; Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Arpad Weixlgärtner, August Pettenkofen, Bd. II, Wien 1916, S. 426, Nr. 953 („Beim Gärtner“) ​€ 5.000–10.000

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Bei unserem Gemälde könnte es sich um einen Entwurf für das Ölgemälde „Beim Gärtner“ handeln, welches im Werkverzeichnis von Arpad Weixlgärtner (Nr. 953) folgendermaßen beschrieben wird: „Zwei Mädchen schauen über eine Mauer in einen Garten, in dem hohe Malven stehen. Die kleinere scheint der größeren, die einen Sonnenschirm hat, etwas zu zeigen ...“

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1157 Friedrich Friedländer von Malheim (Kohljanowitz 1825–1901 Wien) Freundliche Bedienung​ Öl auf Holz; gerahmt; 30 × 36 cm Signiert links oben: Fried. Friedländer Rückseitig bezeichnet: „Freundliche Bedienung“ ... Friedländer; rückseitig Reste eines Ausfuhrstempels Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


1158 Gustav August Hessl (Wien 1849–1926 Wien) Weckversuch, um 1900​ Öl auf Holz; gerahmt; 33 × 24,5 cm Signiert links unten: G. A. Hessl Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1900/2227 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus-Archiv Wien, bestätigt) Provenienz Fritz Dobner v. Dobenau (1852–1925), Wien; Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000

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Originalgröße

1159 Franz von Defregger (Ederhof zu Stronach b. Dölsach/Tirol 1835–1921 München) Tiroler Dirndl​ Öl auf Karton; gerahmt; 12 × 8 cm Signiert links oben: F. Def. Provenienz Dorotheum Wien, 21.11.1991, Nr. 69; seither Privatsammlung, Wien ​€ 1.000–2.000


1160 Franz von Defregger (Ederhof zu Stronach b. Dölsach/Tirol 1835–1921 München) Musizierende Bauern in der Stube (Studie), um 1890​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 39 × 48,5 cm Signiert rechts unten: Defregger. Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Defregger Nachlaß Provenienz wohl aus dem Nachlass des Künstlers; Privatbesitz, Österreich Literatur Vergleiche: Hans Peter Defregger, Defregger. 1835–1921, Ergänzungsband, Rosenheim 1991, S. 91, Nr. 22388 (SW-Abb.) ​€ 6.000–12.000

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1161 Anton Romako (Atzgersdorf bei Wien 1832–1889 Wien) Junge Römerin im Regen (Abends auf der Via Veneto), um 1873/76​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 134,5 × 98 cm Signiert und bezeichnet rechts unten: A Romako / Roma Provenienz Kunsthandlung Theodor Schebesta, Wien; Dorotheum Wien, 28.–31.05.1963, Nr. 78, Taf. VI; Privatsammlung, Wien Literatur Fritz Novotny. Wieder zum Vorschein gekommene Werke von Anton Romako, in: Mitteilungen der Österreichischen Galerie, Jg. 9, Nr. 53, S. 45, Nr. 192 A, Abb. 44; Der Außenseiter Anton Romako (1832–1889). Ein Maler der Wiener Ringstrassenzeit, Ausstellungskatalog, Oberes Belvedere, Wien 1992, S. 46, Abb. 15; Cornelia Reiter, Anton Romako. Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts. Monographie mit Werkverzeichnis, Wien 2010, S. 185, WV-Nr. 324 (Abb.); Marianne Hussl-Hörmann/Hans-Peter Wipplinger (Hg.), Anton Romako. Beginn der Moderne, Ausstellungskatalog, Leopold Museum Wien, Köln 2018, S. 164–165 (Abb.) ​€ 150.000–250.000



Romako war einer jener österreichischen Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts, der durch seine Kunst das Publikum stark polarisierte. Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener und Münchner Akademie. 1850 kehrte er zurück in seine Heimatstadt Wien und studierte bis 1853 an der Privatschule von Carl Rahl, wo er sich auf Historienmalerei spezialisierte. Im Streit trennte er sich von seinem Lehrer und verbrachte längere Zeit im Atelier von Carl Werner in Venedig. 1857 schließlich reiste er nach Rom, dort verbrachte er fast zwei Jahrzehnte. Diese Zeit war wohl die erfolgreichste und schönste in seinem Leben, sowohl privat als auch künstlerisch. Er gründete eine Familie und konnte sich als Künstler etablieren. Vor allem seine Genreszenen über das bäuerliche Milieu der römischen Campagna begeisterten sein internationales Publikum. Mit diesen Bildern feierte er Erfolge und sie brachten ihm finanzielle Sicherheit. 1876 erlebte der Künstler eine schmerzhafte Zäsur in seinem Leben. Seine Frau verließ ihn und er kehrte mit drei seiner insgesamt fünf Kinder zurück nach Wien. In dieser Phase änderten sich seine Bildthemen und er widmete sich Gesellschaftsbildern, die durch ihre psychologische Tiefe und technische Perfektion bestechen. Trotzdem fand er in Wien nicht jene Anerkennung wie in Rom und sein exzentrischer Malstil wurde nicht verstanden. Einen Misserfolg nach dem anderen musste der sensible Künstler in Wien verarbeiten. Finanziell ruiniert mit der Sorge um seine Familie wurde er zum ruhelos Reisenden, der sein Glück in Ungarn, Genf und Paris aber auch immer wieder in Rom, wo seine beiden jüngsten Töchter lebten, suchte. Als diese 1887 den Freitod wählten, war dies wohl einer der größten Schicksalsschläge für Romako, den er selbst nur zwei Jahre überleben sollte. 1889 starb der Künstler in Wien, einsam und von der Kunstwelt unverstanden. Unser Gemälde ist in Rom um 1873/76 entstanden. Es zeigt eine junge Frau mit dunklem Cape, Hut und Regenschirm auf der nächtlichen Via Veneto. Als Modell diente ihm seine älteste Tochter Luise (vgl. Reiter, WV-Nr. 347). Reizvoll hebt sich ihre schlanke Gestalt vom monochromen, von Straßenlaternen beleuchteten Hintergrund ab, und zeigt Romakos Gespür für raffinierte Hell-Dunkel-Kontraste. Verträumt und in sich versunken blickt die dunkelhaarige Schönheit mit leicht geneigtem Kopf zur Seite. Ansatzweise ist auch hier schon das Psychologisierende seiner Spätwerke zu erkennen, denn die fröhliche Leichtigkeit mit der Romako die italienische Landbevölkerung mit Vorliebe darstellte, haben einer Melancholie Platz gemacht, die zugleich die Ungewissheit und Zerbrechlichkeit des Lebens zeigt. (MS)


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1162 Isidor Kaufmann (Arad 1853–1921 Wien) Bildnis eines sitzenden Herren​ Öl auf Holz; gerahmt; 55,5 × 44 cm Signiert rechts unten: Isidor Kaufmann Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 15.000–30.000

Isidor Kaufmann war bereits zu Lebzeiten ein gefeierter Künstler. Vor allem seine Darstellungen des jüdischen Lebens erfreuten sich großer Beliebtheit. Darüber hinaus war er auch ein gefragter Porträtist. In raffinierter Feinmalerei, mit der er jedes Detail akribisch darzustellen verstand, malte er Bildnisse von Mitgliedern der Wiener Gesellschaft. Fabrikanten, Industrielle und Bankiers zählten zu seinen Auftraggebern, deren Persönlichkeit vom Künstler sensibel erfasst und meisterlich festgehalten wurde. Unser Gemälde zeigt einen elegant gekleideten Herrn mit Schnurrbart, dessen Blick direkt auf den Betrachter gerichtet ist. Selbstbewusst stützt er seine Unterarme auf die beiden Lehnen eines prächtigen, holzgeschnitzten Stuhls, dessen roter Samtbezug mit goldgelber Stickerei verziert ist. Dieses Möbelstück verwendete der Künstler in seinen Porträts immer wieder. So malte Kaufmann sowohl den „Sohn des Wunderrabbi von Belz“, wie auch den „Börsensensal Isidor Gewitsch“, auf diesem Stuhl sitzend (siehe Natter, I. Kaufmann, Wien 1995, Abb. S. 231, 293). Kaufmanns Werdegang zum erfolgreichen Künstler war nicht vorgezeichnet. Erst 1875 – mit 22 Jahren – übersiedelte er zu Studienzwecken nach Wien, wo er, nach anfänglichen Schwierigkeiten, an der Akademie der bildenden Künste aufgenommen wurde. In den 1880er Jahren entstanden seine ersten Genrebilder und er wurde, für die damalige Zeit ungewöhnlich und neu, vom Wiener Kunsthändler Friedrich Schwarz vertreten, der auch Künstler wie Josef Gisela, Anton Müller und Karl Zewy unter Vertrag nahm. Die sogenannten „Schwarzkünstler“ hatten somit ein gesichertes Einkommen und waren nicht mehr von Atelierverkäufen und Ausstellungen abhängig. Natürlich waren aber auch Ausstellungsbeteiligungen äußerst wichtig für das künstlerische Ansehen, und Kaufmann konnte seine Werke in Wien, Berlin, München und Stuttgart zeigen, 1893 auch auf der Weltausstellung in Chicago. Als Isidor Kaufmann 1921 in Wien starb, verfasste der bekannte Kunstkritiker A.F. Seligmann einen Nachruf auf den Künstler und erwähnte, dass erst kürzlich ein Gemälde des Verstorbenen um vier Millionen Kronen versteigert wurde. Hiermit handelte es sich um einen Rekordpreis, der in Wien noch nie für eine Arbeit eines modernen Meisters erzielt worden sei. (MS)


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1163 Emanuel Stöckler (Nikolsburg/Mikulov 1819–1893 Bozen) Elegante Dame in ihrem Boudoir​ Aquarell auf Papier auf Leinwand; gerahmt; 120 × 80 cm Signiert rechts unten: E. Stöckler Provenienz Dorotheum Wien, 11.6.2003, Nr. 175; Privatsammlung, Wien ​€ 5.000–10.000


1164 Johann Hamza (Teltsch 1850–1927 Wien) Nach der Taufe​ Öl auf Holz; gerahmt; 36 × 25,5 cm Signiert und bezeichnet rechts unten: J. Hamza. / Wien. Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 4.000–8.000

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1165 Adolf Humborg (Oravita/Rumänien 1847–1921 Wien) Flirt am Postschalter​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 51 × 39 cm Signiert und bezeichnet links unten: Humborg. München Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


1166 Rudolf Hausleitner (Mannswörth 1840–1918 Wien) Kronprinz Rudolf besucht die Wiener Schrauben- und Nietenfabrik, 1877​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 76 × 60 cm Signiert und datiert links unten: Rud Hausleithner 1877. Provenienz Dorotheum Wien, 9.4.2002, Nr. 175; Privatsammlung, Wien ​€ 5.000–10.000

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1167 Louis Delbeke (Poperinghe 1821–1891 Schaerbeek) Die Kunstkenner​ Öl auf Holz; gerahmt; 54 × 65 cm Signiert rechts unten: Louis Delbeke Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 4.000–8.000


1168 Gottlieb Theodor von Kempf-Hartenkampf * (Wien 1871–1964 Achrain bei Kitzbühel) Stillleben mit Asiatika und japanischen Puppen​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 30,5 × 59 cm Signiert links unten: Gottl Kempf Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000

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1169 Eduard Ansen-Hofmann * (Wien 1862–1955 Wien) Himmlische Musik​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 100,5 × 74,5 cm Signiert links unten: EAnsen Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000


1170 Eugène Henri Cauchois (Rouen 1850–1911 Paris) Großes Blumenstillleben mit Rosen und Flieder​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 73 × 116,5 cm Signiert rechts unten: H. Cauchois Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000

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1171 Liesl Kinzel * (Wien 1886–1961 Spitz/Donau) Blühender Rosengarten​ Öl auf Karton; gerahmt; 46 × 35 cm Signiert und bezeichnet links unten: Liesl Kinzel / Wien Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000


1172 Edmund Adler * (Wien 1876–1965 Wien) Mädchen mit drei Hasen, um 1920​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 48 × 33 cm Signiert rechts unten: Edmund Adler Provenienz Privatbesitz, Deutschland; Privatbesitz, Österreich ​€ 5.000–10.000

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1173 Hans Zatzka (Wien 1859–1945 Wien) Der Frühling​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 37 × 141 cm Signiert links unten: H. Zatzka Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Frühling Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 5.000–10.000

1174 Hans Zatzka (Wien 1859–1945 Wien) Der Schlaf​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 37 × 141 cm Signiert rechts unten: H. Zatzka Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Der Schlaf Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 5.000–10.000


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1175 Erwin Pendl (Wien 1875–1945 Wien) Am Graben in Wien mit dem Gebäude der Erste Bank der österreichischen Sparkassen, 1896​ Aquarell auf Papier; gerahmt; 40 × 33,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und datiert links unten: Erwin Pendl. / 1896. Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 2.500–5.000


1176 Hugo Charlemont (Jamnitz 1850–1939 Wien) Stillleben mit Rosen in einer Kupfervase, um 1914​ Öl auf Holz; gerahmt; 40 × 25,5 cm Signiert rechts unten: Hugo Charlemont Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1914/1434 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus-Archiv Wien, bestätigt) Provenienz am 20.03.1914 vom Künstler Max Schödl (1834–1921) im Künstlerhaus Wien erstanden; Sammlung Irma Schödl, Ehefrau von Max Schödl, Wien; deren Nachlass-Auktion, Albert Kende, Wien, 4.–5. Dezember 1930, Nr. 259; Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000

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1177 Hans Ranzoni * (Wien 1868–1956 Krems) Wiener Stadtpark mit Blick auf den Stephansdom, 1913​ Öl auf Karton; gerahmt; 25 × 35,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Hans Ranzoni / (1)913. Rückseitig Skizze einer Stadtansicht; rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1914/2209 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt, als „Novembertag im Stadtpark“) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.500–5.000


1178 Hans Wilt (Wien 1867–1917 Wien) Herbstliche Allee in Schönbrunn, 1907​ Öl auf Karton; gerahmt; 59 × 42 cm Signiert und datiert rechts unten: H. Wilt. 1907 Rückseitig auf Etikett eigenhändig betitelt und signiert: Herbstnebel Schönbrunn / H. Wilt Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.500–7.000

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1179 Hans Temple (Littau/Mähren 1857–1931 Wien) Alt Wiener Hochzeit, um 1899​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 106 × 136,5 cm Signiert rechts oben: Temple Rückseitig Etikett Grosse Berliner Kunst-Ausstellung 1899, Nr. 2646; rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1904/98 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt) Provenienz Privatsammlung, Wien Ausstellung 1899 Berlin, Große Berliner Kunst-Ausstellung ​€ 15.000–30.000

Hans Temple wurde 1857 im mährischen Littau (Litovel), in der Nähe von Olmütz, geboren. 1874 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien. Hier studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Hans Canon und Heinrich von Angeli, den damals anerkanntesten Porträtisten der Donaumonarchie. Bereits als junger Künstler erhielt er wichtige Auszeichnungen und Preise. So ermöglichte ihm der 1885 verliehene Munkácsy-Preis einen zweijährigen Studienaufenthalt bei Mihály von Munkácsy in Paris. Zurück in Wien folgten prestigeträchtige Aufträge vom Habsburger Hof, und Temple wurde bald zu einem der gefragtesten Porträtisten der Wiener Gesellschaft. Bekanntheit erlangte er darüber hinaus auch durch Bildnisse namhafter zeitgenössischer Künstlerkollegen, die er bei der Arbeit in ihren Ateliers zeigt. In den 1890er Jahren feierte Temple mit seiner Kunst große nationale wie auch internationale Erfolge. Ausstellungen in den wichtigsten Kunstmetropolen wie München, Berlin, Dresden, Brüssel, Moskau und St. Petersburg folgten. Ein Höhepunkt seiner Ausstellungsbeteiligungen war wohl die Teilnahme sowie Organisation der Sektion Kunst der österreichischen Abteilung bei der 1893 stattfindenden Weltausstellung in Chicago. In diese für Temple äußerst erfolgreiche Zeit, fällt auch die Entstehung unseres Gemäldes, welches 1899 in Berlin und wohl auch 1904 in Wien ausgestellt war. Eine vornehme Hochzeitsgesellschaft hat sich um Tische in einem romantischen Innenhof versammelt. Es handelt es sich um den Garten des ehemaligen Gasthauses „Zur Goldenen Krone“, das 1873 von der Familie Schöner übernommen wurde, und die dort das „Restaurant Schöner“ (heute Siebensternbräu) in der Siebensterngasse im 7. Wiener Gemeindebezirk, betrieben hat. Der Brautvater hält gerade eine Rede, und die anwesenden Gäste lauschen dieser mehr oder weniger aufmerksam. Das Fest neigt sich wohl schon dem Ende zu, und in einem Fenster ist bereits der Schein einer Lampe zu erkennen. Farblich herrscht ein gedämpfter Grundton vor, mit dem der Künstler das Licht des frühen Abends geschmackvoll festzuhalten verstand. Darüber hinaus schildert Temple einen Moment, dem auch leise Ironie innewohnt, zeigt er doch die unterschiedlichen Beziehungen der einzelnen Personen zueinander, die offensichtlich nicht immer friktionsfrei sind. (MS)


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Studie zu Nr. 1179

1180 Hans Temple (Littau/Mähren 1857–1931 Wien) Alt Wiener Hochzeit (Studie zu Nr. 1179), um 1899​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 50 × 71 cm Signiert rechts unten: Temple Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.500–7.000


1181 Karl Maria Schuster * (Purkersdorf 1871–1953 Wien) Im Rathauspark in Wien, 1903​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 85 × 130,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Carl M. Schuster / 1903 Rückseitig Ausstellungsetikett mit der Nummer 2613 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 7.000–14.000

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1182 Georg Janny (Wien 1864–1935 Wien) Christkindlmarkt Am Hof in Wien​ Mischtechnik auf Karton; gerahmt; 30 × 38 cm Signiert rechts unten: G. Janny. Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 2.500–5.000


1183 Remigius Adrianus van Haanen (Oosterhout 1812–1894 Bad Aussee) Familie in Winterlandschaft, 1879​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 57,5 × 81,5 cm Signiert und datiert links unten: RvHaanen / (18)79. Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 10.000–20.000

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1184 Walter Moras (Berlin 1856–1925 Berlin) Winterlandschaft​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 80,5 × 120 cm Signiert rechts unten: W. Moras. Provenienz Privatbesitz, Deutschland; österreichischer Privatbesitz Wir danken Herrn Dipl.-Kfm. André Matthes für die wissenschaftliche Unterstützung. ▲ € 5.000–10.000


1185 Peder Mørk Mønsted (Greena, Dänemark 1859–1941 Fredensborg, Dänemark) Ein sonniger Wintertag, 1902​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 32,5 × 48 cm Signiert und datiert links unten: PMønsted. 1902. Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Hans Paffrath, Werkübersicht Peder Mönsted. Zauber der Natur, Düsseldorf 2013, S. 183, WV-Nr. 1902_4 ​€ 8.000–16.000

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1186 František Kaván (Víchovská Lhota 1866–1941 Libun) Bei Chrudimka am Abend, um 1890​ Öl auf Bristolkarton; gerahmt; 31,5 × 47,5 cm Signiert und betitelt links unten: Na Chrudimce večer / Kaván Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.200–2.400


1187 František Kaván (Víchovská Lhota 1866–1941 Libun) Flusslandschaft​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 80,5 × 100,5 cm Signiert rechts unten: Kaván Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 8.000–16.000

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1188 František Kaván (Víchovská Lhota 1866–1941 Libun) Konvolut (2 Stück): Winter- und Herbstlandschaft, um 1898​ Öl auf Bristolkarton; gerahmt; je 19,5 × 27,5 cm Signiert links unten: Kaván Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.000–2.000


1189 Theodor von Hörmann (Imst/Tirol 1840–1895 Graz) Ackerlandschaft bei Znaim, um 1891​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 26,5 × 49,5 cm Provenienz Dorotheum Wien, 30.11.2005, Nr. 186 (Landschaft mit Laubbaum); Privatsammlung, Wien Literatur Marianne Hussl-Hörmann, Theodor von Hörmann 1840–1895. Monographie mit Verzeichnis der Gemälde, Auktionshaus im Kinsky (Hg.), Wien 2013, S. 239, Nr. I.326 (Abb.) ​€ 6.000–12.000

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1190 Robert Russ (Wien 1847–1922 Wien) Laubengang bei Meran​ Öl auf Karton; gerahmt; 41,5 × 29,5 cm Signiert links unten: Robert Russ. Rückseitig Etikett der Kunsthandlung E. Hirschler & Comp.: 20980; rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1924/402 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus-Archiv Wien, bestätigt) Provenienz Kunsthandlung E. Hirschler & Comp., Wien; Privatbesitz, Wien Ausstellung 1924 Wien, Künstlerhaus, Herbst-Ausstellung ​€ 5.000–10.000


1191 Tina Blau (Wien 1845–1916 Wien) Partie aus Schloss Schönbrunn, um 1900/10​ Öl auf Holz; gerahmt; 26,5 × 18,5 cm Signiert links unten: T. Blau Provenienz Dorotheum Wien, 11.10.2011, Nr. 181 (Abb.); Privatbesitz, Wien Literatur Markus Fellinger/Claus Jesina, Tina Blau. Online-Werkverzeichnis, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2022, WV-Nr. GE 773 ​€ 10.000–20.000

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1192 Tina Blau (Wien 1845–1916 Wien) Zur Frühlingszeit, vor 1903​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 104 × 144,5 cm Signiert rechts unten: T. Blau Rückseitig auf Etikett bezeichnet: N.1 / „Zur Frühlingszeit“ / v. / Tina Blau Provenienz 1903 verkauft im Hamburger Kunstverein; Sotheby's München, 11.06.1991, Nr. 117; ehemals Kunstsalon Peter Kovacek, Wien; Privatbesitz, Österreich Ausstellungen 1903 Wien, Gemälde-Salon Pisko, Tina Blau-Ausstellung, Nr. 1; 1903 München, Kunstverein; 1903 Hamburg, Kunstverein; 1996 Wien, Jüdisches Museum der Stadt Wien, Plein Air; 2004 Wien, Belvedere Literatur Tina Blau, Liste der 64 Bilder die ich am (...) an den Münchner Kunstverein sandte, in: Handschriftliche Werkliste ausgestellter und verkaufter Gemälde, unveröffentlichtes Manuskript, 1869–1916, S. 15–16, Kat. Nr. 1; G. Tobias Natter (Hg.), Plein Air. Die Landschaftsmalerin Tina Blau. 1845–1916, Ausstellungskatalog, Jüdisches Museum der Stadt Wien, Wien 1996, S. 149–150, S. 152 (Abb.); G. Tobias Natter und Claus Jesina, Tina Blau (1845–1916), Salzburg 1999, S. 39–40, Nr. 72 (Abb.); Gerbert Frodl und Verena Traeger (Hg.), Stimmungsimpressionismus, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2004, S. 81, Nr. 31 (Abb.); Markus Fellinger/Claus Jesina, Tina Blau. Online-Werkverzeichnis, Österreichische Galerie Belvedere, Wien 2022, WV-Nr. GE 840

Tina Blau, abgebildet in: G. T. Natter (Hg.), Plein Air, Wien 1996, S. 42

​€ 100.000–200.000

Tina Blau konnte mit ihrer Kunst schon sehr früh große Erfolge feiern. Ihre Landschaften und Stillleben wurden vom Publikum überaus geschätzt, und souverän konnte sie, in einer von Männern dominierten Kunstwelt, ihren Platz behaupten. Vorliegendes Gemälde ist ein beeindruckendes Beispiel für ein Werk der Künstlerin, welches wohl kurz nach dessen Entstehung in Deutschland ausgestellt war, und dort auch einen Käufer fand. Auf einer von Tina Blau geführten Verkaufsliste ist nämlich vermerkt, dass „Zur Frühlingszeit“ 1903 um 1.000 Mark im Hamburger Kunstverein verkauft wurde. Kompositorisch wie auch malerisch ist Tina Blau mit diesem Stillleben ein Bravourstück gelungen. Im großen Format gestaltete sie einen wie zufällig auf einer Tischplatte liegenden Strauß. Dieser besteht aus hellrosa und weißen Pfingstrosen, Zweigen des Goldregens mit seinen gelben, traubenförmigen Blüten, Hortensien, weißen Schneeballblüten, lila Schwertlilien und Kirschzweigen mit zarten rosa Blüten. Die Zusammenstellung des üppigen Bouquets besticht durch die gekonnte Wiedergabe der einzelnen Frühlingsblumen sowie eine harmonische Farbgestaltung, in der helle Pastelltöne dominieren, welche sich reizvoll von einem neutralen Hintergrund abheben. Unmittelbarkeit und Naturnähe zeichnen unser Stillleben aus, und spiegeln das große Können der Künstlerin wider, deren oberste Maxime die Darstellung der Wirklichkeit war. (MS)


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1193 Marie Egner (Radkersburg 1850–1940 Maria Anzbach) Sommer im Salzburger Moor, um 1917​ Öl auf Papier auf Karton; gerahmt; 49 × 70 cm Signiert links unten: M Egner Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Vergleiche: Martin Suppan/Rupert Feuchtmüller. Marie Egner. Eine österreichische Stimmungsimpressionistin. Band II, Wien 1993, S. 385, WV-Nr. 993 ff. ​€ 35.000–55.000

Marie Egner, abgebildet in: M. Suppan/ E. Tromayer, Marie Egner, Wien 1981, S. 87

Als große Naturliebhaberin malte Marie Egner viel im Freien. So verbrachte die Künstlerin die Sommermonate Mai bis August von 1917 nachweisbar in Gastein. Von diesem Reiseaufenthalt stammt vermutlich das vorliegende Werk „Sommer im Salzburger Moor“. In dieser Zeitspanne sind kompositorisch als auch stilistisch gleich mehrere vergleichbare Bilder aus dem Salzburgerland entstanden. Die Landschaftsausschnitte zeigen einfache Holzhütten an einem Bach oder Wegrand. Bei unserer Version ist der Weg zusätzlich durch Schafe belebt, in der Ferne lassen sich einzelne Höfe vor einer Gebirgskette erkennen. Charakteristisch für Marie Egner werden Details wie die Gebäude oder Schafe in einer reduzierten Weise geschildert ohne dabei jedoch die Natur und ihr Erscheinungsbild aus dem Mittelpunkt des Interesses zu verlieren. Das Grau und die tonigen Werte der Schindler-Zeit sind bereits einer hellen Buntfarbigkeit gewichen. Die Farbe und der lockere, spontane Pinselstrich erlangen Eigenständigkeit, ihre Malerei ist weicher und verschwommener. Die Künstlerin versucht dem Betrachter keine bestimmte Stimmung aufzuzwingen, sondern das spontan erfasste Naturerlebnis steht für sie an erster Stelle. (MS)


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1194 Karl Max Gläser (Leipzig 1856–1920 Dresden) Blick auf Zell am See mit Kitzsteinhorn, 1896​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 71 × 95 cm Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: Max Gläser / Dresden 1896 Provenienz Dorotheum Wien, 19.9.1991, Nr. 18; Privatbesitz, Wien ​€ 4.000–8.000


1195 Stefan Simony * (Wien 1860–1950 Wien) Motiv aus Salzburg mit Blick auf den Untersberg​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 63 × 85,5 cm Signiert rechts unten: St. Simony Provenienz Privatbesitz, Österreich; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 29.9.1998, Nr. 94; Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000

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1196 Eduard Zetsche (Wien 1844–1927 Wien) Motiv bei Lichtenwörth, um 1898​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 56 × 38 cm Signiert und undeutlich datiert rechts unten: Ed. Zetsche / W (18)98 (?) Rückseitig vom Künstler handschrifltich betitelt; rückseitig Etikettenreste Künstlerhaus Wien: 1927/(?)83 Provenienz Privatsammlung, Wien Literatur Vergleiche: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, II/2, Hofheim/Taunus 1979, 4. Nachdruck, S. 1047, Nr. 46 ​€ 5.000–10.000


1197 Eduard Zetsche (Wien 1844–1927 Wien) Kalvarienberg von Stift Heiligenkreuz​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 56 × 38 cm Signiert rechts unten: Ed Zetsche Rückseitig vom Künstler handschriflich signiert und betitelt: Ed. Zetsche / „Motiv v. Heiligenkreuz /Calvarienberg“; rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1918 / 275(?); rückseitig Etikett: Nr. 272 Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000

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1198 Max Suppantschitsch * (Wien 1865–1953 Dürnstein) Blick über die Dächer von Dürnstein​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 93 × 134 cm Signiert links unten: M Suppantschitsch Provenienz Privatsammlung, Wien Literatur Wolfgang Krug, Maximilian Suppantschitsch. Der „Wachau-Professor“, Weitra 2021, S. 274–275 (Abb.) ​€ 35.000–70.000

Max Suppantschitsch studierte von 1884–1891 an der Wiener Akademie bei Eduard Peithner von Lichtenfels. Er erhielt 1887 den Spezialschulpreis für Landschaftsmalerei und 1888 die Goldene Füger-Medaille. 1890 nahm er an der Weltausstellung in Paris teil und erhielt die „mention honorable“. Ab 1897 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses, von 1900–1905 des Hagenbundes. Eine erste Studienreise führte den jungen Kunststudenten bereits im Jahr 1886 in die Wachau. Damals hielt er sich vor allem in der Gegend um Weißenkirchen und St. Michael auf. Studienaufenthalte in Italien, Deutschland und Holland sollten folgen, jedoch zog es ihn immer wieder zurück nach Niederösterreich, wo er im Sommer 1888 Dürnstein für sich entdeckte. Der gebürtige Wiener verbrachte ab nun häufig die Sommermonate in dem an Motiven so reichen Donaustädtchen. 1906 bezog er dort ein fixes Sommerquartier, und wohnte in Untermiete im sogenannten „Hufnagelhaus“, bis er 1925 eine kleine Wohnung im Stift beziehen konnte. Ab 1944 ließ sich Suppantschitsch schließlich ganz in Dürnstein nieder, wobei er über die Wintermonate im Gasthaus „Zum Richard Löwenherz“ logierte. Als „Wachau-Maler“ erlangte Suppantschitsch Anerkennung und Bekanntheit. Seine Landschaftsbilder zeigen die Schönheit des Donautales mit seinen malerischen Orten und Winkeln. In diesem von der Sonne so verwöhnten Landstrich konnte der Künstler das Licht studieren und die Darstellung desselben perfektionieren. Auch in vorliegendem Werk spielt das Sonnenlicht eine wichtige Rolle und verleiht dem Gemälde seine besondere Atmosphäre. Von einem erhöhten Standpunkt aus zeigt Suppantschitsch eine Ansicht von Dürnstein. Über die Dächer der Häuser wird der Blick des Betrachters zum Turm der Stiftskirche geführt. Mit viel Liebe zum Detail zeigt der Künstler die pittoresken Gebäude mit ihren Hausgärten und mit Wein bewachsenen Fassaden. Staffagefiguren mit Hühnern und einem Ferkel beleben die Szenerie. Im Hintergrund – über den Hügeln des Donauufers – türmen sich Wolken, die einen reizvollen Kontrast zum von der Sonne beschienenen Vordergrund bilden. Ruhe und Beschaulichkeit bilden den Grundton des Gemäldes und das Wechselspiel von Licht und Schatten machen es zu einem beeindruckenden Meisterwerk im Œuvre des „Wachau-Professors“. (MS)


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1199 Rudolf Ribarz (Wien 1848–1904 Wien) Kürbisfeld in Frankreich​ Öl auf Holz; gerahmt; 35 × 26,5 cm Signiert rechts unten: Ribarz Rückseitig bezeichnet: ... à Champagne / Ribarz Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 3.500–7.000


1200 Max Suppantschitsch * (Wien 1865–1953 Dürnstein) Aus Rossatzbach (Wachau)​ Öl auf Karton; gerahmt; 19,5 × 28 cm Signiert links unten: M. Suppantschitsch Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Wolfgang Krug, Maximilian Suppantschitsch. Der „Wachau-Professor“, Weitra 2021, S. 244–245 (Abb.) ​€ 2.500–5.000

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1201 Olga Wisinger-Florian (Wien 1844–1926 Grafenegg) Stillleben mit Flieder und Stieglitz, 1885/86​ Öl auf Holz; gerahmt; 72 × 50 cm Signiert rechts unten: O. Wisinger-Florian Rückseitig Einlaufnummer, Künstlerhaus Wien: 1290 (das Bild wurde 1887 als „Blumen mit Vogelnest“ im Künstlerhaus eingeliefert; von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt). Provenienz Privatsammlung, Wien Wir danken Dr. Alexander Giese und Lara Bandion BA MA für die wissenschaftliche Unterstützung. ​€ 70.000–140.000

Weißer und lila Flieder bilden das Herzstück vorliegender Arbeit. Olga Wisinger-Florian hat ein kunstvolles Arrangement daraus zusammengestellt und mit weißen Schneeballblüten, Geißblatt und einer Kastanienblüte ergänzt. Unter dieser blühenden Fülle, die von grünem Blattwerk gerahmt wird, hat ein Stieglitz sein Nest gebaut, in dem vier kleine Eier zu sehen sind. Im Vordergrund blühen Maiglöckchen und Walderdbeeren. Dieses Frühlingsbild, das die Blütenpracht des Monats Mai zeigt, dokumentiert die frühe Auseinandersetzung der Künstlerin mit den Jahreszeiten und deren monatstypischer Flora. In der Folge entstand Wisinger-Florians berühmter Zyklus der Monatsbilder, den sie zwischen 1890 und 1892 schuf, in diesem steht ein „Fliederbild“ für den Monat April. Unser Gemälde ist im Einlauf buch des Künstlerhauses im Jahr 1887 als „Blumen mit Vogelnest“ gelistet, die Entstehung ist wohl um 1885/86 anzusetzen. Auf eine Datierung Mitte der 1880er Jahre weist auch die Komposition hin und ist gut mit den beliebten Feldblumenstücken der Künstlerin vergleichbar. So sind die Blüten und Blätter in feinmalerischer Manier gestaltet und werden in einem engen Bildausschnitt, sehr nahsichtig, am Wegesrand liegend präsentiert. Diese neue Bildidee, welche weit über das klassische Stillleben hinausgeht, verhalf Wisinger-Florian zu großer Popularität. Mit ihren Blumenbildern feierte sie sogar internationale Erfolge und sicherte sich damit ihren Ruf als „erste“ Blumenmalerin ihrer Zeit. (MS)


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1202 Ferdinand Brunner (Wien 1870–1945 Wien) Pfarrhof in Grünau, Oberösterreich, um 1920​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 39 × 35 cm Signiert rechts unten: Ferdinand / Brunner Rückseitig auf Etikett bezeichnet und betitelt Provenienz Dorotheum Graz, 5.12.2013, Nr. 23; Privatbesitz, Österreich ​€ 4.000–8.000

1203 Ferdinand Brunner (Wien 1870–1945 Wien) Scheune, 1911​ Öl auf Karton; gerahmt; 36,5 × 23 cm Signiert und datiert rechts unten: 1911 / Brunner Provenienz österreichische Privatsammlung ​€ 3.000–6.000


1204 Ferdinand Brunner (Wien 1870–1945 Wien) Bauernhof​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 53,5 × 43 cm Signiert links unten: Ferdinand / Brunner Provenienz österreichische Privatsammlung Literatur Vergleiche: Heinrich Fuchs, Ferdinand Brunner. Malerischer Entdecker des Waldviertels, Wien 1979, S. 73 ​€ 6.000–12.000

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1205 Olga Wisinger-Florian (Wien 1844–1926 Grafenegg) Blumenstillleben mit Schmetterlingen, Mitte 1880er Jahre​ Öl auf Papier auf Holz; gerahmt; 53 × 44 cm Monogrammiert links unten: O.W.F. Provenienz Dorotheum Wien, 558. Auktion, 4.12.1962, Nr. 123, Tafel 58; wohl dort erworben und seither in Familienbesitz (österreichische Privatsammlung) ​€ 15.000–30.000

Detail Monogramm

Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um ein Werk, welches um die Mitte der 1880er Jahre zu datieren ist. In dieser Zeit begann sich Wisinger-Florian vom Einfluss ihres Lehrers Emil Jakob Schindler zu lösen und „erfand“ einen eigenen Typus der Blumenmalerei, indem sie das Blumenstillleben des Biedermeiers neu interpretierte und weiterentwickelte. Heimische Wiesenblumen wurden, je nach Jahreszeit, zu Sträußchen gebunden und scheinbar zufällig im Freien an einen Wegesrand oder in einem Innenraum als Arrangement auf einem Tisch, in Vasen und anderen Gefäßen platziert. Diese raffinierten Kompositionen fanden beim Publikum großen Anklang und Ankäufe von Museen folgten, wie zum Beispiel 1888 von der Münchener Pinakothek, worüber die Künstlerin überaus stolz war. In unserem Werk umschwirren bunte Schmetterlinge eine mit hellblauen Blumen gefüllte Henkelschale. Der monochrome, mit dynamischen Pinselstrichen ausgeführte Hintergrund ist typisch für Blumenbilder der Künstlerin aus den späten 1880er Jahren. Durch diesen Kunstgriff wird die Strahlkraft der in pastoser Manier und kräftigen Farben ausgeführten Blüten und Falter unterstrichen, die sich somit reizvoll vom dunklen Hintergrund abheben. Wisinger-Florians Feingefühl für Farben, Rhythmik und Expression spiegelt sich in diesem flott komponierten Blumenstück wider, welches eine malerische Offenheit zeigt, die im Spätwerk der Künstlerin zur vollen Entfaltung kommen wird. (MS)


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1206 Emilie Mediz-Pelikan (Vöcklabruck/OÖ 1861–1908 Dresden) Weiden im Bachgrund (Krems), 1895​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 65 × 85 cm Rückseitig auf Ausstellungsetikett handschriftlich bezeichnet: Emilie Mediz-Pelikan / Weiden am Bachgrund / Krems 1895 / Kat.-Nr. 142, Echtheit beglaubigt Jeikner / 2.11.43 Provenienz aus dem Nachlass der Künstlerin; Kunsthandlung Kurt Kalb, Wien; Privatsammlung, Wien Ausstellung 1943 Dresden, Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Nr. 142 Literatur Eduard Jeikner, Emilie Pelikan – Karl Mediz. Gemälde und Zeichnungen, Katalog zur Ausstellung im Galeriegebäude auf der Brühlschen Terrasse, Hrsg. Heimatwerk Sachsen, Dresden 1943, Kat.-Nr. 142; Oswald Oberhuber/Wilfried Seipel/Sophie Geretsegger, Emilie Mediz-Pelikan (1861 – 1908), Karl Mediz (1868 – 1945), Ausstellungskatalog (mit Werkverzeichnis), Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien und OÖ Landesmuseum, Landesgalerie Linz, 1986, Kat.-Nr. 232 (SW-Abb.); Erich Tromayer, Emilie Mediz-Pelikan. Bilder, Briefe, Gedanken, Wien 1986, S. 236, Nr. 244 (SW-Abb.) ​€ 10.000–20.000

Emilie Pelikan wurde 1861 in der oberösterreichischen Kleinstadt Vöcklabruck geboren. Mit 21 Jahren ging sie nach Wien und wurde Privatschülerin des Landschaftsmalers Albert Zimmermann. Sie folgt ihrem Lehrer, als er Anfang der achtziger Jahre nach Salzburg und 1885 nach München berufen wurde. Bis zu seinem Tod 1888 blieb die junge Künstlerin, von einigen Reisen abgesehen, bei ihm. In den späten 1880er Jahren zog sie nach Dachau, wo sie in der dortigen Malerkolonie Inspiration fand, und Freundschaften zu Malerkollegen wie Adolf Hölzel und Fritz von Uhde knüpfte. Dort lernte sie auch ihren späteren Mann Karl Mediz kennen. Gemeinsam mit ihm unternahm sie Studienreisen nach Paris und Holland. Längere Zeit verbrachte das Paar im belgischen Malerdorf Knokke, wo impressionistisch anmutende Strand- und Meereslandschaften entstanden. Nach der Heirat mit Karl Mediz im Jahr 1891, lebten die beiden unter finanziell recht prekären Umständen in Wien, wo ihre Kunst immer wieder auf Ablehnung stieß, obwohl Künstlerkollegen und Kritiker wie Uhde, Lenbach, Hörmann oder Hevesi ihre Arbeit öffentlich lobten und verteidigten. 1893 wurde die Tochter Gertrude in Krems geboren, im selben Jahr ging die Familie nach Dresden, wo Karl Mediz als Porträtist bald sehr erfolgreich war. Um die Jahrhundertwende gelang dem Ehepaar endlich der Durchbruch. Im Februar 1903 fand eine große Mediz-Pelikan-Ausstellung im Wiener Hagenbund statt. Weitere prominente Ausstellungen in Dresden, Berlin und Rom folgten. 1908 starb Emilie Mediz-Pelikan überraschend im Alter von erst 47 Jahren. (MS)


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1207 Alfred Zoff (Graz 1852–1927 Graz) Segelboot bei Concarneau, 1893​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 28,5 × 43,5 cm Signiert und datiert rechts unten: A. Zoff. 1893. Rückseitig Etikett Galerie Szaal, Wien Provenienz Galerie Szaal, Wien; 2010 dort erworben, seither Privatbesitz, Wien Literatur Claudia Suppan (Hg.), Alfred Zoff 1852–1927. Die Faszination des Meeres, Wien, 2021, S. 298, WV-Nr. GE 373 ​€ 5.000–10.000


1208 Karl Mediz (Wien 1868–1945 Dresden) Der breite Wasserfall (Gschlöß), 1900​ Öl auf Leinwand; gerahmt; 49 × 79 cm Rückseitig handschriftlich nummeriert und betitelt: 365 / Der breite Wasserfall Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; Kunsthandlung Kurt Kalb, Wien; Privatsammlung, Wien Literatur Oswald Oberhuber/Wilfried Seipel/Sophie Geretsegger, Emilie Mediz-Pelikan (1861–1908), Karl Mediz (1868–1945), Ausstellungskatalog (mit Werkverzeichnis), Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien und OÖ Landesmuseum, Landesgalerie Linz, 1986, S. 267, WV-Nr. 75 (SW-Abb.) ​€ 7.000–14.000

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1209 Leontine von Littrow (Triest 1856–1914 Abbazia) Näherin mit Kind unter Pergola, um 1881–1895​ Öl auf Holz; gerahmt; 44,5 × 35,5 Bezeichnet links unten: Leo Littrow Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Vergleiche: Bernhard Barta/Ervin Dubrovic/Alfred Kolhammer/Rudolf Mahringer (Hg.), Leontine von Littrow. Impressionistin des Südens, Wien/Rijeka 2017, S. 297, Nr. 51 u. 52 (Abb.) Das vorliegende Gemälde ist im Kolhammer & Mahringer-Archiv Leontine von Littrow unter der Nummer WVLL 405 archiviert. ​€ 15.000–30.000


1210 Leontine von Littrow (Triest 1856–1914 Abbazia) Wäschermädl am Brunnen in Abbazia, um 1881–1895​ Öl auf Holz; gerahmt; 45 × 35,5 cm Bezeichnet links unten: Leo Littrow Rückseitig handschriftlich betitelt: Motiv aus Abbazia ... Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Vergleiche: Bernhard Barta/Ervin Dubrovic/Alfred Kolhammer/Rudolf Mahringer (Hg.), Leontine von Littrow. Impressionistin des Südens, Wien/Rijeka 2017, S. 295, Nr. 38 (Abb.) Das vorliegende Gemälde ist im Kolhammer & Mahringer-Archiv Leontine von Littrow unter der Nummer WVLL 406 archiviert. ​€ 15.000–30.000

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1211 Hans Wilt (Wien 1867–1917 Wien) Ausfahrt aus Lussingrande, 1916​ Tempera auf Karton; gerahmt; 78,5 × 93,5 cm Signiert und datiert rechts unten: H. Wilt 1916. Rückseitig Bleistiftskizze eines Reiterdenkmals (wohl Erzherzog Carl); rückseitig auf Etikett bezeichnet: Adriaküste / Hans Wilt I. Kleeblattgasse 9; rückseitig Etikett auf Abdeckplatte: Ausfahrt aus Lussingrande / Hans Wilt I. Kleeblattg. 9 / Wien; rückseitig auf Rahmen Etikett Künstlerhaus, Wien: 1916/288 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, als „Adriaküste“ bestätigt) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000


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Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. Geschäftsordnung Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäfts­ordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäfts­ ordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. Schätzpreise Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist­boterwartungen der zuständigen Experten dar. Mindestverkaufspreis (Limit) Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, das ihnen gehörende Kunstwerk nicht unter einem bestimmten (Mindest-)Verkaufspreis zuzuschlagen. Dieser Preis (= „Limit“) entspricht meist dem in den Katalogen an­­­ge­­­gebenen unteren Schätzwert, er kann aber in Ausnahmefällen auch darüber liegen. Echtheitsgarantie Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst­objekte erfolgt durch Experten des Auktions­hauses. Das Auktionshaus steht innerhalb von zwei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. Katalogangaben Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktions­haus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser An­­ga­ben keine Gewähr. Ausrufpreis und Zuschlag Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot ausgehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. Kaufpreis Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käufer­ provision von 28 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuer­ung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 24 % und zu­züg­l­ ich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei € 500.000 übersteigenden Meistboten wird eine Käufer­provision von 20 % (Differenz­besteuerung) bzw. 17 % (Normalbesteuerung) für den € 500.000 übersteigenden Betrag verrechnet. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsab­gabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.

Kaufaufträge Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge ab­geben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. Telefonische Gebote Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Online Bidding Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinn­ gemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Gerichtsstand, Rechtswahl Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart. Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. CITES-Genehmigungen Das Objekt (im Katalog mit l gekennzeichnet) erfordert eine Genehmigung nach dem Artenhandelsgesetz. Der Einbringer hat die zum Handel und Export notwendigen CITES-Genehmigungen beantragt, aber bei Drucklegung noch nicht erteilt erhalten. Das Auktionshaus versteigert das Objekt in der Erwartung, dass der Einbringer die beantragten Genehmigungen bewilligt erhält. Sollte diese Bewilligung abgelehnt werden, gilt ein Zuschlag als widerrufen und ein (Frei)verkauf als nicht zustande gekommen. Einfuhr, Ausfuhr Für die Ausfuhr von Kunstgegenständen aus Österreich ist unter Umständen eine Genehmigung des Bundesdenkmalamtes nötig. Das Auktionshaus beschafft solche Genehmigungen nur auf besonderen Wunsch des Käufers und gegen Bezahlung der damit verbundenen Kosten. Bei Objekten, die dem Artenschutz unterliegende Bestandteile toter Lebewesen aufweisen, können wir keine Gewähr dafür übernehmen, dass sie aus Österreich exportiert oder in andere Länder importiert werden dürfen. Wir sind aber auf Wunsch unserer Kunden und gegen Kostenersatz bereit, für sie Verfahren zur Genehmigung der Ausfuhr/Einfuhr zu führen.


Conditions of Auction Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. Rules of business Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the auction house, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be found on our website: www.imkinsky.com. Estimates In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. Reserve price (Limit) Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their object beneath a certain price. This price (= reserve/limit) usually matches the lower estimate, but in special situations can also surpass it. Guarantee of authenticity The valuation, as well as technical classification and des­cription of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for two years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. Catalogue descriptions Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manu­facture­etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held re­sponsible for the verification of these descriptions. Starting price & hammer price The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the reserve price. Purchase price For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consists of the hammer price plus the buyer’s commission of 28%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus buyer’s commission of 24%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of € 500,000 we will charge a commission of 20% (margin taxation) or 17% (normal taxation). Droit de suite Objects marked with an asterisk* in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0.5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500,000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to h ­ ighest bids below € 2,500.

Order bids Interested parties may also submit written absentee orders or bid by telephone or instruct the broker to bid. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. Telephone bids We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. Online bidding Interested parties can participate in the auction also via the internet. The regulations of Auktionshaus im Kinsky shall be applicable. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the internet connection. Governing law and jurisdiction The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian law, place of jurisdiction shall be the courts for the First District of Vienna. Insurance All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The res­ponsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. CITES permits The object (marked in the catalogue with l) requires a permit under the Species Trade Act. The consignor has applied for the CITES permits required for trade and export but had not received them at the time of printing. The auction house is auctioning the object in the expectation that the consignor will be granted the permits. Should this approval be refused, the acceptance of a bid shall be revoked and a sale shall be deemed not to have taken place. Import/Export Some works of art may be exported from Austria with the permission of the Federal Monuments Office only. The auction house shall obtain such permissions only by special request of the buyer and after payment of the costs involved. In the case of objects containing components of dead organisms that are subject to species protection, we cannot guarantee that they may be exported from Austria or imported into other countries. However, at the request of our customers and against reimbursement of costs, we are prepared to conduct export/ import licensing procedures on their behalf.


Gebühren für Käufer

Gebühren für Verkäufer

Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung bis € 500.000 28 % vom Meistbot, für den € 500.000 übersteigenden Betrag 20 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.

Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis € 5.000 25 % über € 5.000 15 % inkl. USt bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung

Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) bis € 500.000 24 % vom Meistbot, für den € 500.000 über­­ steigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten. Werden die Kunstwerke ins Nicht-EU Ausland verbracht und Exportpapiere werden vorgelegt, ist der Kauf umsatzsteuerfrei. Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf) Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 35 % des Untergebots. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folge­rechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion auf Gefahr und Kosten des Käufers, unversichert, eingelagert oder an eine Spedition ausgelagert. Verzugszinsen 12 % pro Jahr des Meistbotes Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr. Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktions­ hauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. Sensalgebühr 1,2 % vom Meistbot

Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis € 100 für halbe Seite € 200 für ganzseitige Abbildung € 300 für doppelseitige Abbildung € 600 für das Cover € 900 Versicherung Sämtliche zur Auktion übergebenen Gegenstände sind bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Kaufpreises gegen die Gefahr des Verlustes und der Beschädigung versichert. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung und Kosten des Verkäufers versichert. Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachverkaufsfrist werden sie, sofern nichts anderes vereinbart wurde, auf Kosten und Gefahr des Verkäufers ausgelagert. Vorschusszinsen 12 % pro Jahr Katalogabonnement Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten) Österreich € 130 Europa € 150 Übersee € 200


Fees for buyers

Fees for sellers

Buyer’s commission Subject to differential taxation 28% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 20% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates include 20% VAT.

Seller’s commission for a reserve price: up to € 5.000: 25% above € 5.000: 15% value added tax included for high-value art pieces by agreement

Subject to normal taxation (marked with ▲) 24% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 17% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates exlude 13% VAT with paintings and 20% VAT with antiques. If the works of art are transported to non-EU countries and export papers are provided, the purchase is VAT-exempt. Buyer’s commission on bids below the reserve price after the auction (post-auction sale) For bids below the reserve price the buyer’s commission is 35%. Droit de suite Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50.000, 3% of the next € 150.000, 1% of the next € 150.000, 0.5% of the next € 150.000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12.500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2.500. Collection of items bought at auction Items which have not been collected within 4 weeks after the auction are stored at the expense and risk of the buyer, even outside our business premises, without insurance. Interest on late payments 12% per annum from the purchase price Applied from the 9th day after the auction for nationals, from the 31st day for buyers from outside. Packaging, shipping and insurance of auctioned objects only take place upon the buyer’s request and at his expense at risk. Insurance All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. Broker fee 1,2% of the hammer price

Catalogue fees for images Minimum price: € 100 Half-page image: € 200 Full-page image: € 300 Double-page spread: € 600 Cover: € 900 Insurance All items accepted for auction shall be insured against the risk of loss and damage up to the due date of the purchase price. Unsold items are only insured if there is an order. Costs are covered by the seller. Storage fees for unsold items Unsold items are offered in the post-auction sale for four weeks after the auction. Two weeks after the end of the post-auction sale, the items can be relocated and stored to a forwarding company unless there is no other agreement made. The seller has to carry the costs and risks. Advance payment interest 12% per annum Catalogue subscription Annual subscription (including shipping costs): Austria € 130 Europe € 150 Overseas € 200


Ihr Team

Geschäftsführung

Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer, Sachverständiger für Gemälde & Antiquitäten

Repräsentanz

Sensal

Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeit: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com

Mag. Pauline Beaufort-Spontin M +39 338 270 1034 beaufort@imkinsky.com Alle Sparten Italien

Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz, A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5 / Eingang Ecke Mandellstraße Alle Sparten Steiermark & Kärnten

Dr. Ernst Ploil T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer, Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Jugendstil & Design

Client Advisory & Private Sales

Nadine Kraus-Drasche, BA MA T +43 1 532 42 00-21 kraus-drasche@imkinsky.com Client Advisor & Private Sales

Mag. Roswitha Holly M +43 699 172 922 33 holly@imkinsky.com Client Advisor, Gerichtlich zertifizierte Sachverständige

Service und Rechnungswesen

Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-48 schneidhofer@imkinsky.com

Bc. Barbora Metzler T +43 1 532 42 00-11 metzler@imkinsky.com

Lilith Waldhammer, BA T +43 1 532 42 00-31 waldhammer@imkinsky.com

Kommunikation

Mag. Valerie Gaber, BA T +43 1 532 42 00-24 gaber@imkinsky.com Marketing, Presse, Katalogmanagement & Online Bidding

Mag. Alexandra Markl T +43 1 532 42 00 presse@imkinsky.com Presse

Heidi Hofmann, BA T +43 1 532 42 00-16 hofmann@imkinsky.com

Logistik

Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 mayr@imkinsky.com Transport

Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com

Mag. Osama Zatar T +43 1 532 42 00-23


ExpertInnen

1010 Wien, Freyung 4 office@imkinsky.com

Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister, Spartenleitung, Gerichtlich zertifizierte Sachverständige

Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh., Spartenleitung

Judith Kuthy, BA BEd T +43 1 532 42 00-19 kuthy@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design, Schmuck

Anja Wolf-Reyer, BA MA T +43 1 532 42 00-15 wolf-reyer@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design, Uhren

Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne, Spartenleitung, Gerichtlich zertifizierte Sachverständige

Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-43 berger@imkinsky.com Klassische Moderne

Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst, Spartenleitung

Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst

Valerie Pauß, BA BA T +43 1 532 42 00-26 pauss@imkinsky.com Klassische Moderne

Vera Schönach, BA T +43 1 532 42 00-17 schoenach@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst

Miriam Bankier, BA MA T +43 1 532 42 00-66 bankier@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design, Schmuck & Uhren

Lukas Schullin T +43 1 532 42 00 Gemmologe

Prof. Kristian Scheed T +43 1 532 42 00 Uhren

Michael Bernaschek T +43 1 532 42 00 Uhren

Expertenassistenz

Jasmin Panagl, MA T +43 1 532 42 00-28 panagl@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.

Iris Hemedinger, BA T +43 1 532 42 00-33 hemedinger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.

Externe Experten

Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher

Dr. Herbert Schullin T +43 1 532 42 00 Schmuckexperte


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WORLDWIDE Experience

Private Sales im Kinsky

20

192 19661

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19 0141980 1963 19 29 721978 2007 Wir sind Ihr verlässlicher Partner auch abseits von Auktionen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und mithilfe unseres internationalen Netzwerks finden wir diskret und persönlich den richtigen Käufer für Ihre Kunst.

Sell or buy high-quality artworks descreetly through Private Sales. Based on our many years of experience and with the help of our international network, we will discreetly and personally find the right buyer for your art.

1905 Kontakt / contact:

Nadine Kraus-Drasche, BA MA

kraus-drasche@imkinsky.com, +43 1 532 42 00 21 Selbstverständlich können Sie sich mit Ihrem Anliegen auch an unsere Geschäftsführer Michael Kovacek oder Ernst Ploil wenden.


Bernardo Bellotto verkauft in der Auktion um € 916.000


Olga Wisinger-Florian verkauft in der Auktion um € 240.000

Bringen Sie Kunst für unsere Auktionen im Frühling & Sommer

Top-Preise erzielen Sie


! Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen. Please note that there may be changes or additions after printing the catalogue. A list of such changes can be found on our website or in our business premises.

„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie ein­deutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbank­bestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely i­dentifiable and have an e ­ stimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek & Dr. Ernst Ploil, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com. Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Print Alliance HAV Produktions GmbH, A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, T +43/2252/402-0, office@printalliance.at, www.printalliance.at Design: Alexander Rendi — Florian Cerny


Kaufauftrag / Order Bid An / To Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien

n n

durchzuführen durch das Auktionshaus carried out by the auction house durchzuführen durch telefonisches Mitbieten bidding by telephone

T +43 1 532 42 00 F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com www.imkinsky.com

n

durch Frau Sensal Monika Uzman by Broker Mrs. Monika Uzman

Ich kenne die auf der Rückseite wiedergegebene Geschäftsordnung* der Auktionshaus im Kinsky GmbH sowie die Gebühren für Käufer und akzeptiere sie. Auf deren Grundlage beauftrage ich Sie, folgende Gebote für mich abzugeben. I know the rules of procedure (on the reverse)* of Auktionshaus im Kinsky GmbH as well as the fees for buyers and I accept them. On the basis of the included terms and conditions of auction I give the order to submit the following bids for me. Katalog-Nr. Lot-No.

n n

Künstler/Titel (Stichwort) Artist/Title (description)

Gebot bis Euro (€) Top Limit of Bid in Euro (€)

Erhöhen Sie bei Notwendigkeit mein Gebot um ein weiteres (ca. 10 %) If required please increase my bid by one call (approx. 10%) Sollten Sie mich telefonisch nicht erreichen können, soll das Auktionshaus bis zu einem Preis von € für mich mitbieten. Should you not be able to reach me by phone during the auction sale, the auction house shall bid on behalf of me up to the price of €

.

Name

E-Mail

Straße / Street

PLZ, Ort / Zip Code, City

Telefon / Phone

Land / Country

Telefax Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Place of fulfilment and jurisdiction is Vienna.

Ort, Datum / Place, Date

Unterschrift / Signature

* Die vollständige Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. * The entire rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien


Informationen und Gebühren für Bieter/Käufer

Information and Fees for Buyers/Bidders

1) Preise: Die angegeben Schätzpreise stellen die unteren und oberen Schätzpreise der Objekte dar.

1) Prices: Estimated prices represent the lowest and highest bid expectations of our experts.

2) Schriftlich mitbieten: Sie können schriftliche Gebote abgeben. Tragen Sie für das gewünschte Kunst­objekt die Katalognummer und Ihr maximales Gebot ein. Wir werden in der Auktion bis zu diesem Betrag für Sie bieten. Sie erhalten das von Ihnen gewünschte Objekt zum geringstmöglichen Preis.

2) Written bids: You can place written bids. Enter the catalogue number and your maximum bid for the work of art you wish to buy. At the auction we will bid for you up to this price. You will receive the requested item at the lowest possible price. price.

3) Telefonisch mitbieten: Sie können an der Auktion telefonisch teilnehmen und Gebote abgeben. Bitte senden Sie uns Kauf- und Telefongebote bis spätestens 24 Stunden vor der Auktion Auktion. zu. Tragen Tragen Sie die Katalognummer und Ihre Telefonnummer, unter der Sie während der Auktion erreichbar sind, ein. Wir werden Sie anrufen. Dafür, dass eine telefonische Verbindung zustande kommt, können wir aber keine Haftung übernehmen.

3) Telephone bids: You may also participate in the auction via telephone. In this case, written notification shall be sent to the auction house at least one day before the auction takes place. Such written announcement shall contain the item and the catalogue number, as well as the bidder’s name, address and telephone number. The auction house shall make every effort to provide the telephone connection in the best possible manner, but will not assume any warranty for its execution.

4) Bieten durch einen Sensal: Wenn Sie das Kästchen „Durch einen Sensal“ am Kaufauftrag markieren, geben wir Ihre Gebote an den Sensal weiter. Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat der Sensal Vorrang. Zum Kaufpreis fällt zusätzlich eine Sensalgebühr von 1,2 % vom Meistbot an.

4) Bids by a Broker: If you tick the box “By a Broker” on the order bid, we will hand your bids over to a Broker. If two bidders make the same bid, the bid by the Broker takes precedence. A Broker fee of 1.2% of the highest bid is due in addition to the purchase price.

Senden Sie Ihre Kaufaufträge bitte rechtzeitig per Fax (+43 1 532 42 00-9) oder Email (office@imkinsky.com).

Please send your order bids in time by fax (+43 1 532 42 00-9) or email (office@imkinsky.com).

5) Online Bieten: Sie können an der Auktion auch online teilnehmen. Ihr Gebot wird dabei wie eines aus dem Saal behandelt. Sie müssen sich dazu unter dem Link auction.imkinsky.com https://online.imkinsky.com registrieren. registrieren. Klicken Sie auf „Registrieren“ „Ich möchte live und mitbieten“ Sie erhalten undeine Sie erhalten Bestätigungsmail. eine Bestätigungsmail. Das Mitbieten Einloggen ist erst nach Bearbeitung durch uns möglich.

5) Online Bidding: You can also participate in the auction online. Your bid will be handled as if it came from the auction room. Simply register at auction.imkinsky.com https://online.imkinsky.com by clicking by clicking on “register” on “Ichand möchte you will live receive mitbieten” a confirmation [I want email. to bid live] and you will receive a confirmation email. You will be able to bid log in as as soon soon as as wewe have have processed processed your your application. application.

6) Rechnung: Ihre Rechnung wird anhand der von Ihnen bekanntgegebenen Daten ausgestellt. Auch eine UID-Nummer bitten wir Sie vor der Auktion zu nennen.

6) Invoice: Your invoice will be issued based on the data you have provided. Also, if you have a VAT-ID number, please tell us before the auction.

7) Kaufpreis: Der Kaufpreis setzt sich aus dem Meistbot und der Käuferprovision zusammen.

7) Purchase price: The purchase price is composed of the highest bid and the buyer’s commission.

Käuferprovision: Bei Differenzbesteuerung bis zu einem Meistbot von € 500.000 beträgt die Käuferprovision 28 %; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 20 %. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit s gekennzeichnet) beträgt die Käuferprovision bis € 500.000 24 % vom Meistbot; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 17 %, zuzüglich 13 % Umsatzsteuer bei Gemälden und 20 % bei Antiquitäten. Bei Werken von Künstlern, die noch leben oder nicht länger als siebzig Jahre tot sind, wird zusätzlich die Folgerechtsvergütung verrechnet (siehe Punkt 10). 9).

Buyer’s Commission: Subject to differential taxation: The buyer’s commission is 28% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 20% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. These rates include 20% value-added tax. Subject to normal taxation (marked in the catalogue with an s): The buyer’s commission is 24% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 17% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. Additionally, pictures are subject to 13% and antiques to 20% value-added tax. For works of art of living artists or artists deceased 70 years or less, we will additionally collect the resale droit right de royalties suite (see(see itemitem 10).9).

8) Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf): Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 35 30 % des Gebots.

8) Buyer’s auction (post-auction sale): Buyer’s Commission Commissionon onbids bidsbelow belowthe thereserve reserveprice afterafter the the auction (post-auction sale): For bids below the reserve price the buyer’s commission is 35%. 30%.

9) Zahlungsbedingungen: Die Bezahlung ersteigerter Kunstobjekte hat innerhalb von 8 Tagen zu erfolgen – entweder bar oder mit Bankomatkarte – während unserer Öffnungszeiten oder (Mo–Fr durch 10–18 ÜberweiUhr) oder durchSie sung. Überweisung. können die Sie ersteigerten können die Kunstwerke ersteigerten auch Kunstwerke mit Ihrer Kreditkarte auch mit Ihrer bezahlen. Kreditkarte In bezahlen. diesem FallInverrechnen diesem Fallwir verrechnen eine Bearbeitungsgebühr wir eine Bearbeitungsgebühr von 2 % des Kaufpreises. von 2 % des Kaufpreises.

9) Terms of payment: Items purchased in an auction are payable within 8 days – either in cash or debit card – during our opening hours or by transfer. You canor also your You credit card payyour for the (Mon–Fri 10am–6pm) by use transfer. can alsotouse works you bought at the Webought chargeat anthe administrative fee of 2% the purchase credit card to pay for theauction. works you auction. We charge anof administrative price payments. fee offor 2%credit of thecard purchase price for credit card payments.

10) Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.

10) Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit the suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0,5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2,500.

11) Gerichtsstand: Sämtlichen Rechtsbeziehungen zwischen Bietern und dem Auktionshaus liegt die Geschäftsordnung Sämtlichen Rechtsbeziehungen der Auktionshaus zwischen im Kinsky Bietern GmbH und zugrunde. dem Auktionshaus Mit einem liegt Gebot die erklärt Geder Bieter, die Geschäftsordnung und zu zugrunde. akzeptieren. Geschäfts­ rdnung schäftsordnung der Auktionshauszu imkennen Kinsky GmbH MitDie einem Gebot oerklärt kannBieter, der Webseite www.imkinsky.com entnommen werden; sie wird Wunsch auch der die Geschäftsordnung zu kennen und zu akzeptieren. Die auf Geschäfts­ ordnung zugesandt. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien.werden; Es gilt österreichisches Recht. kann der Webseite www.imkinsky.com entnommen sie wird auf Wunsch auch zugesandt. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Es gilt österreichisches Recht.

11) Jurisdiction: All privities of contract between the bidder and the auction house underlie the rules All privities ofofcontract between bidder and In themaking auction the rulesto of procedure Auktionshaus imthe Kinsky GmbH. a house bid theunderlie bidder confirms of procedure of Auktionshaus improcedure. Kinsky GmbH. making a bid thecan bidder confirms know and to accept the rules of The In rules of procedure be viewed onto our know and to accept the rulesWe of procedure. Theyou rules procedure can be upon viewed on our Website www.imkinsky.com. can also send theofrules of procedure request. Website We can also send you the rules procedure upon request. Place of www.imkinsky.com. fulfilment and of jurisdiction is Vienna. Austrian lawofapplies. Place of fulfilment and of jurisdiction is Vienna. Austrian law applies.

Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien


Marie Egner (Detail), Kat. Nr. 1193


Alte Meister Old Master Paintings

Asch, Pieter Jansz van ® 1054 Avemann, Wolfgang ® 1055 Avont, Pieter van ® 1052 Balen, Hendrik van ® 1056 Bambini, Nicolo ® 1028 Baumgartner, Johann Wolfgang ® 1042 Bredael, Josef van ® 1057 Bril, Paul ® 1011 Brueghel der Ältere, Jan ® 1084 Brueghel der Ältere, Pieter ® 1012 Brueghel der Jüngere, Jan ® 1013, 1016, 1020, 1052, 1056 Brueghel der Jüngere, Pieter ® 1058 Cicero, Marcus Tullius ® 1091 Córdoba Sacedo, Sebastián de ® 1090 Cranach der Ältere, Lucas ® 1003 Decker, Cornelis Gerritsz ® 1023 Diest II., Jeronimus van ® 1021 Faistenberger, Anton ® 1064 Ferg, Franz de Paula ® 1060 Fiedler, Johann Christian ® 1061 Francken III., Frans ® 1053 Goya y Lucientes, Francisco José de ® 1045 Heeremans, Thomas ® 1051 Hoogstraten, Samuel van ® 1086 Kerckhoven, Jacob van de (genannt Jacopo da Castello) ® 1025 Lagoor, Jan ® 1031 Leicher, Felix Ivo ® 1063 Liss, Johann ® 1032 Maulbertsch, Franz Anton ® 1062 Meister des verlorenen Sohnes ® 1005 Meister mit dem Papagei ® 1004 Meytens, Martin van ® 1039 Molenaer, Klaes ® 1030 Monnoyer, Jean-Baptiste ® 1046 Oost, Jacob van ® 1033 Palamedesz, Anthoine ® 1022 Platzer, Josef ® 1041 Poelenburg, Cornelisz van ® 1050 Quellinus der Jüngere, Erasmus ® 1049 Ravesteyn II., Nicolas van ® 1019 Rubens, Peter Paul ® 1024 Sarto, Andrea del ® 1008 Schmidt, Martin Johann (genannt Kremser Schmidt) ® 1065–1083 Schuppen, Jacob van ® 1059 Sellaio, Jacopo del ® 1026 Settignano, Desiderio da ® 1029 Seyfried, Wilhelmine ® 1087 Spalowsky, Joachim Johann Nepomuk Anton ® 1089 Spranger, Bartholomäus ® 1015 Tamm, Franz Werner von ® 1043 Teniers der Jüngere, David ® 1035, 1036 Toorenvliet, Jacob ® 1017 Unterberger, Michel Angelo ® 1040 Wilkie, Sir David ® 1048 Willemsen, Abraham ® 1016 Wutky, Michael ® 1038 Zallinger, Franz Paul ® 1044


Gemälde des 19. Jahrhunderts 19th Century Paintings

Adler, Edmund ® 1172 Alt, Rudolf von ® 1131–1134 Ansen-Hofmann, Eduard ® 1169 Blaas, Eugen von ® 1154 Blaskovits, Ferenz ® 1141 Blau, Tina ® 1191, 1192 Brunner, Ferdinand ® 1202-1204 Cauchois, Eugène Henri ® 1170 Charlemont, Hugo ® 1176 Danhauser, Josef ® 1108 Defregger, Franz von ® 1159, 1160 Delbeke, Louis ® 1167 Dombrowski, Carl Ritter von ® 1140 Ebert, Carl ® 1138 Egner, Marie ® 1193 Ender, Johann Nepomuk ® 1110 Feldhütter, Ferdinand ® 1117 Friedländer von Malheim, Friedrich ® 1157 Gauermann, Friedrich ® 1118-1130 Gläser, Karl Max ® 1194 Haanen, Remigius Adrianus van ® 1183 Hamza, Johann ® 1164 Hartinger, Anton ® 1101 Hausleitner, Rudolf ® 1166 Hessl, Gustav August ® 1158 Hörmann, Theodor von ® 1189 Huber, Carl Rudolf ® 1143 Humborg, Adolf ® 1165 Jankowsky, Friedrich Wilhelm ® 1116 Janny, Georg ® 1182 Jensen, Johann Laurents ® 1105 Kaufmann, Isidor ® 1162 Kaufmann, Karl ® 1152 Kaván, František ® 1186-1188 Kempf-Hartenkampf, Gottlieb Theodor von ® 1168 Kinzel, Liesl ® 1171 Lenoir, Paul Marie ® 1146 Littrow, Leontine von ® 1209, 1210 Mediz, Karl ® 1208 Mediz-Pelikan, Emilie ® 1206 Moras, Walter ® 1184 Mønsted, Peder Mørk ® 1185 Müller, Leopold Carl ® 1148-1151 Pendl, Erwin ® 1175 Pernhart, Markus ® 1102, 1115 Pettenkofen, August Xaver Karl Ritter von ® 1155, 1156 Petter, Franz Xaver ® 1109, 1136 Ranzoni, Hans ® 1177 Ribarz, Rudolf ® 1199 Ritter, Eduard ® 1107 Romako, Anton ® 1161 Rugendas, Johann Moritz ® 1135 Russ, Robert ® 1190 Sattler, Hubert ® 1137 Schiffer, Anton ® 1113 Schuster, Josef ® 1111 Schuster, Karl Maria ® 1181 Sedlacek, Stephan ® 1147 Simony, Stefan ® 1195

Stegmeyer, Heinrich ® 1106 Stöckler, Emanuel ® 1163 Strassgschwandtner, Anton ® 1139 Sturm, Georg ® 1144 Suppantschitsch, Max ® 1198, 1200 Temple, Hans ® 1179, 1180 Tessier, Louis Adolphe ® 1145 Torriglia, Giovanni Battista ® 1153 Urban, L. ® 1142 Waldmüller, Ferdinand Georg ® 1112 Wilt, Hans ® 1178, 1211 Wisinger-Florian, Olga ® 1201, 1205 Zatzka, Hans ® 1173, 1174 Zetsche, Eduard ® 1196, 1197 Zinnögger, Leopold ® 1103, 1104, 1114 Zoff, Alfred ® 1207


J U B I L E E

Jubilee Auction

Old Master Paintings 19th Century Paintings 28 November 2023

Peter Paul Rubens Umkreis (Detail), Kat. Nr. 1024, € 50.000–100.000


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