Südthüringische Wirtschaft 10/2021

Page 15

IHK SETZT SICH EIN

WASSERSTOFFREGION SONNEBERG

IHK Südthüringen unterstützt Ausbau des Gewerbeflächenpotenzials

D

ie Südthüringer Unternehmenslandschaft zeichnet sich seit jeher durch eine hohe Innovationskraft aus. Ein leuchtendes Beispiel hierfür ist der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Sonneberg, der eine Vorreiter­ rolle auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologien einnimmt. Davon zeugt auch das HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung, das aktuell in der IHK-Niederlassung Sonneberg untergebracht ist. Zukünftig soll es seine praxisorientierte Forschungsarbeit in einem neuen Institutsgebäude fortführen, für das am 27. August 2021 der Spatenstich erfolgte. Wasserstoff als Energieträger ist eine bedeutende Komponente für das Gelingen der Energiewende. Um Forschungsergebnisse wirtschaftlich nutzbar zu machen und Anwendungen zur Produktreife zu führen, bedarf es starker Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Kapazitäten für Unternehmensansiedlungen stehen zukünftig im Gewerbe- und Industriegebiet Sonneberg-Süd zur Verfügung, für das jüngst die nächste Stufe des Bebauungsplanverfahrens durchlaufen wurde.

/ Umsetzung des Regionalplans Südwestthüringen Zwischen dem Sonneberger Stadtteil Unterlind und dem Föritztaler Ortsteil Heubisch erstreckt sich künftig auf einer Fläche von knapp 80 Hektar das „Gewerbe- und Industriegebiet H2-Region Thüringen/Franken (Sonneberg-Süd)“, wie es mit vollständiger Bezeichnung genannt wird. Seine Erschließung stellt die Umsetzung der Zielstellung des Regional­plans Südwestthüringen auf lokaler Ebene dar, der es als eines von sechs Vorranggebieten für regional bedeutsame Industrie- und Gewerbeansiedlungen anführt. Die große zusammenhängende ebene Baufläche, eine leistungsfähige verkehrstechnische

Anbindung und größere Abstände zur Wohnbebauung stellen wichtige Standortvorteile dar. Letztere erleichtern die Ansiedlung von Betrieben mit höherem Emissionspotenzial vor allem durch Schall. Die Aufstellung des Bebauungsplans schafft die von den ansiedlungswilligen Unternehmen geforderte Rechtssicherheit. Kein Unternehmen investiert bereitwillig in einen Standort, an dem Unklarheit über die Rahmenbedingungen für die Entwicklung besteht. Ebenso muss die Erschließung des Areals abschnittsweise vorangetrieben werden, sodass ein zügiger Einstieg in konkrete Bauvorhaben möglich ist.

/ Verkehrsgutachten erstellt Die Aufstellung des Bebauungsplans umfasste bereits mehrere Anhörungsverfahren, in denen sich die IHK Südthüringen für eine rasche Fortführung der Planung stark machte; erstmals vor zwei Jahren im August 2019. Schon damals wurde das Potenzial der Ausweisung des Gebietes hervorgehoben, das perspektivisch für den Aufbau eines Technologie-Clusters in der Wasserstoffregion genutzt werden kann. Eine weitere Beteiligung erfolgte Anfang März 2020 und nun schließlich die dritte im August 2021. Zwischen den Beteiligungsdurchläufen wurden die Planunterlagen verfeinert und weitere Aspekte eingearbeitet, die sich aus den vorgebrachten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ergeben haben. Zuletzt wurde u. a. ein Verkehrsgutachten erstellt, in dem die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte zur Anbindung des Gebietes untersucht wurde. Es bleibt abzuwarten, was der aktuelle Anhörungslauf mit sich bringt und wie schnell die Umsetzung des Vorhabens voranschreitet.

/ Forschung vorantreiben Neben geeigneten und ausreichenden Flächen für Unternehmensansiedlungen

Am 23. September 2021 bezieht HySON das Quartier in der Sonneberger Niederlassung. IHK-Präsident Dr. Peter Traut (l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas (r.) übergeben den Schlüssel an Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer.

und -erweiterungen muss auch die Forschung auf dem noch relativ neuen Technologiefeld vorangetrieben werden. Das HySON-Institut wird dies künftig in einem neuen Forschungsgebäude tun. Zum Spatenstich am 27. August 2021 auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs der Stadt Sonneberg waren der Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer, Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Bürgermeister Dr. Heiko Voigt, Bernd Hubner (Vorstand HySON-Förderverein), Dr. Joachim Löffler (Kumatec GmbH) sowie von der IHK Südthüringen Präsident Dr. Peter Traut und Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas anwesend. Minister Tiefensee überreichte einen Förderbescheid über rund 3,1 Millionen Euro für den Institutsneubau, nachdem dieses Jahr bereits drei Millionen Euro für erste Forschungsvorhaben ausgereicht worden. Bis das Institut seine Strahlkraft aus seinem eigenen Gebäude heraus entfaltet, stellt die IHK Südthüringen weiterhin die dafür umgebauten Räumlichkeiten in der Niederlassung Sonneberg zur Verfügung. THOMAS LESER Tel. +49 3681 362-132 leser@suhl.ihk.de SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

13


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.