Südthüringische Wirtschaft 10/2021

Page 1

AUSGABE 10 /   2021

SÜDTHÜRINGISCHE

WIRTSCHAFT Magazin der Industrie- und Handelskammer Südthüringen


www.aufbaubank.de/forschung

Unser Förder-Gen für Ihre Forschung Fotografiert in Dingelstädt mit Bürgermeister Andreas Karl Fernkorn und Daniel Schmidt (TAB Kommunalberatung)

Kluge Köpfe für Forschung in KMU gewinnen! Dr. Carolin Dippmann ist stolz: Mit 28 Jahren hat sie den Doktortitel in der Tasche und widmet sich beruflich dem Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs beim Jenaer Bio-Tech-Unternehmen oncgnostics. Möglich war das durch das »Thüringen-Stipendium«. Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel ist mit dem Programm zufrieden und weiß ganz genau: Carolin Dippmann ist die Richtige für die Firma. Mit dem »Thüringen-Stipendium« werden Firmenstipendien an Studierende oder Promovierende vor allem aus MINT-Fächern gefördert. Wann dürfen wir Sie bei Ihrem Projekt begleiten?

Finden Sie passende Programme

Finden Sie uns auf:


EDITORIAL

POST CORONA – ZEIT DER CHANCEN Kaum löst sich Corona im Nebel auf, tauchen alte Probleme in geschärfter Kontur auf. Dazu machen sich neue Druckpunkte schmerzhaft bemerkbar. Das Fachkräfteproblem schlägt mit ungekannter Stärke in das Gastgewerbe ein. Nachdem sich viele Fachkräfte in der Zeit des Corona-Stillstands umorientiert und aus der Branche verabschiedet haben, scheint die aktuelle Buchungsflut der Inlandstouristen in Hotels und Gaststätten kaum noch stemmbar. Nachdem die Menschen wieder in die Innenstädte kommen, tut es weh, dass die Sortimente nicht wie gewohnt permanent vollständig zum Verkauf angeboten werden können. Automobilzulieferer müssen ebenso Lieferengpässe und völlig unabseh­ bare Auftragseingänge puffern. Alle Unternehmen leiden zunehmend unter politisch unzumutbar verteuerten Energiepreisen. Aber wir haben die zehn Jahre der Konjunktur vor Corona im Aufwind gut genutzt. Touristische Leuchtturmkonzepte in Masserberg, dem Inselsberg und Oberhof können durch ihre Umsetzung lang erwartetet Wirkung entfalten. Touristische Strukturen sind grundsätzlich leistungsfähig aufgestellt und stehen zum Leistungsabruf bereit. Für den Handel gibt es Projekte wie „Heimat shoppen“, die Händler und Kommunen zusammenbringen und Bürger binden. Zur Begleitung der Transformationsprozesse in der Industrie gibt es Begleitstruk­ turen und Fördermittel. Für das Fachkräfteproblem gibt es zwar keine erschöpfende Antwort, aber einen ernst zu nehmenden Ansatz, der ausgebaut werden kann und sollte: das Vietnamprojekt der Südthüringer Wirtschaftskammern. Natürlich haben wir keine leichten Zeiten. Die scheint es auch nicht mehr zu geben. Aber seien wir ehrlich – schließlich suchen wir die Herausforderungen. Mit Optimismus und der starken Intention, in unseren Schwächen und Problemen Entwicklungspotenziale zu sehen und diese professionell heben zu können, werden wir auch diesmal auf den Pfad des Erfolges zurückkehren.

Dr. Peter Traut Präsident

Dr. Ralf Pieterwas Hauptgeschäftsführer SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

1


POLITIK HAUTNAH: WAHLFOREN ZUR BUNDESTAGSWAHL Im Vorfeld der diesjährigen Bundestagswahl nahm die IHK Südthüringen die Kandidaten der hiesigen Wahlkreise unter die Lupe. Oder besser gesagt: Setzte sie vor die Kamera. In zwei Wahlforen wurden die jeweiligen Standpunkte zur heimischen Wirtschaft abgefragt und diskutiert. Mittlerweile ist der Groschen gefallen: Frank Ullrich (SPD) und Andreas Bühl (AFD) konnten die Südthüringer Wahlkreise 196 und 192 für sich gewinnen.

/ Seite 4

01 EDITORIAL STANDORTPOLITIK 03 Zeit für den großen Wurf: Unternehmensbesteuerung nach der Corona-Krise 08 Rekrutierung neu gedacht IHK SETZT SICH EIN 11 Innenstädte mit Zukunft: LAG schiebt Thüringer Innenstadtbündnis voran 12 Änderung des Thüringer Vergabegesetzes: Verschlankung soll Zugang zu öffentlichen Aufträgen erleichtern 13 Wasserstoffregion Sonneberg: IHK Südthüringen unterstützt Ausbau des Gewerbeflächenpotenzials

/ Heimat shoppen in Südthüringen 6

EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG 15 Mikrofinanzierung: Finanzierungsalternative zu banküblichen Krediten 16 Transfer erleichtern: E-Government-Lösungen für die öffentliche Verwaltung AUS- UND WEITERBILDUNG 20 Im Sturzflug: Ausbildungszahlen 2021 INNOVATION UND UMWELT 26 Nährboden für Innovation: TGF Schmalkalden / Dermbach mit neuer Führungsspitze 28 Vorbeugen: Hoch- und Niedrigwasserschutz

/ 20 Jahre IHK-Bildungszentrum 19

REGIONALMARKETING 31 Wirtschaft läuft: Zweimal um den Äquator 31 t-wood.de: Lebensmittelpunkt stärken RECHT 32 Quarantäne und Entschädigung? 33 Werbung mit Testergebnissen 33 IMPRESSUM

2

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

© hedgehog94 – stock.adobe.com

INTERNATIONAL 30 Positivbilanz: 12. Mitteldeutscher Exporttag

/ Biozidverordnung 27


STANDORTPOLITIK

ZEIT FÜR DEN GROSSEN WURF

Unternehmensbesteuerung nach der Corona-Krise

V

iel Stückwerk und lediglich punkt­ uelle Verbesserungen – so lässt sich die Steuerpolitik des Bundes der letzten drei Legislaturperioden charakterisieren. 2008 fand zuletzt eine Unternehmenssteuerreform in Deutschland statt. Inzwischen hat sich die Welt weiterbewegt. Der DIHK hat daher ein Positionspapier „Wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung nach der Corona-Krise“ beschlossen. Es besteht erheblicher Modernisierungsbedarf. Digitalisierung und Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität erfordern bessere Investitionsbedingungen am Standort Deutschland. Besonders offensichtlich erscheint der Reformbedarf auf Basis der Unternehmenssteuersätze (der Kapitalgesellschaften) im internationalen Vergleich. Die Grafik zeigt Nominalsteuersätze für 2010 und 2020 in den Industriestaaten. Für Deutschland addieren sich der Steuersatz der Körperschaftsteuer, der Solidaritätszuschlag und die Gewerbesteuer bei einem Hebesatz von 400 Prozent zu einem Steuersatz von knapp 30 Prozent. Nominalsteuersätze spiegeln zwar nicht die tatsächliche Belastung wider, sie haben aber eine hohe Signalwirkung. Außerdem zeigen Untersuchungen des Zentrum für Wirtschaftsförderung (ZEW) für die Effektivsteuerbelastung (Nominalsteuersatz und Bemessungsgrundlage werden berücksichtigt) ebenfalls Spitzenwerte für Deutschland. Das war nicht immer so. Die Unternehmenssteuerreform 2008

hatte Deutschlands Steuersätze ins obere Mittelfeld geführt. Die Finanzierung der Corona-Lasten zwingt zwar einige Staaten zu Steuererhöhungen, für Deutschland kann dies jedoch keine Lösung sein. Vielmehr sollte ein Bündel wachstumsfördernder Maßnahmen ergriffen werden, die die Standortattraktivität erhöhen und die Investitionskraft der Unternehmen stärken:

/ 1. Internationale Wettbewerbsfähigkeit des Steuersystems wieder herstellen Dazu gehören eine Reform der Hinzurechnungsbesteuerung und eine Senkung der Niedrigbesteuerungsgrenze. Der vorüber­ gehende Wegzug von Gesellschaftern eines Unternehmens sollte ebenso wenig steuerlich belastet werden wie Umstrukturierungen im Unternehmen. Internatio­ nale Standards sollten mit Augenmaß in nationales Steuerrecht umgesetzt werden.

/ 2. Investitionskraft der Unternehmen stärken und Besteuerung von Kosten zurückführen Die nominale Steuerbelastung sollte rechtsformneutral auf ein wettbewerbsfähiges Niveau von bis zu 25 Prozent reduziert werden. Die Gewerbesteuer sollte durch eine gewinnabhängige Kommunalsteuer mit eigenem Hebesatzrecht ersetzt werden. Der „Mittelstandsbauch“ im Einkommensteuertarif sollte abgeflacht

und der Solidaritätszuschlag komplett abgeschafft werden. Höhere oder neue Steuern auf die Substanz von Unternehmen, wie z. B. bei der Erbschaftsteuer oder der Vermögensteuer, sollten nicht eingeführt werden.

/ 3. Steuerverwaltung konsequent beschleunigen – Chancen der Digitalisierung nutzen Neben einer Vereinfachung des Steuerrechts sollte vor allem die Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung vorangetrieben werden. Auf diese Weise könnten die Steuererhebungsverfahren vereinfacht werden. Im Fall neuer Gesetze und Verordnungen sollten Einführungs- oder Umstellungsbelastungen der Unternehmen explizit berücksichtigt werden.

/ 4. Mehr Rechtssicherheit für Unternehmen herstellen – Tax Compliance vereinfachen Steuergesetze und -verordnungen sollten durch einfache und klare Regelungen handhabbar sein. Betriebsprüfungen sollten zeitnah und verbindliche Auskünfte der Finanzverwaltung schneller erfolgen. Für Unternehmen sollte es einfach sein, Tax Compliance-Systeme zu etablieren.

/ 5. Steuern & Abgaben im Bereich Energie auf Klimaschutz ausrichten, Wettbewerbsfähigkeit erhalten Das Energiesteuer- und -abgabensystem sollte auf eine CO2-Bepreisung fokussiert werden. Dies ermöglicht eine effiziente Erreichung von Klimaschutzzielen mit marktwirtschaftlichen Instrumenten. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit insbesondere des industriellen Mittelstandes sollte erhalten bleiben, in dem durch die CO2-Bepreisung entstehende Belastungen für die Betriebe an anderer Stelle ausgeglichen werden. SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

3


STANDORTPOLITIK

VON SÜDTHÜRINGEN AN DIE SPREE

Marcel Auermann (l.), Gesamt-Chefredakteur der Verlagsgruppe Hof, Coburg, Suhl, Bayreuth, IHK-Chef Dr. Ralf Pieterwas (M.) und Gerald Ullrich (FDP) im Austausch zum Parteiprogramm der FDP. Ullrich zieht über die Landesliste erneut in den Bundestag ein.

D

rei Abgeordnete vertreten in der 20. Wahlperiode Südthüringen im Deutschen Bundestag. Am 26. September 2021 gewannen Andreas Bühl (AFD) und Frank Ullrich (SPD) die beiden Südthüringer Direktmandate. Gerald Ullrich (FDP) gelang erneut der Einzug über die Landesliste seiner Partei. Andreas Bühl und Gerald Ullrich gehörten bereits dem letzten Bundestag an. Frank Ullrich ist dagegen neu – wie so viele der 735 Abgeordneten. Es darf erwartet werden, dass sich die Gewählten schnell sortieren. Die Ergebnisse der Wahl bedeuten zwar mit klein gewordenen Volksparteien und dem Erstarken von Liberalen und Grünen neuartige politische Bündnisse auf Bundesebene, gleichwohl zeichnete sich diese Entwicklung in den Wochen vor der Wahl bereits ab. Daher sollten die Gewählten sich ihrer staatspolitischen Verantwortung besinnen und zügig eine Regierung bilden. Die Wirtschaft benötigt in der Phase von abklingender Corona-Pandemie, zuneh-

4

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

mendem Strukturwandel und um sich greifender Fachkräfteengpässe in einer Welt mit gewachsenen internationalen

Herausforderungen eine handlungsfähige Regierung. „Die besten Chancen, Kanzler zu werden, hat derzeit Olaf Scholz“, sagte zwei Tage nach der Wahl der CSU-Vorsitzende Markus Söder vor der konstituierenden Sitzung der zukünftigen CDU/ CSU-Bundestagsfraktion. Rechnerisch möglich sind drei Koalitionsoptionen, die gemeinsam haben, dass die Interessen der Wirtschaft nicht aus den Augen verloren werden. Weit oben auf der Agenda sollten nachhaltige Staatsfinanzen stehen. Es erscheint zwar beruhigend, dass die bewilligte Neuverschuldung in Höhe von 240 Mrd. Euro für Wirtschaftshilfen im Zuge der Corona-Pandemie mit derzeit 130 Mrd. Euro bei Weitem nicht abgerufen wurden. Das erwartete Wirtschaftswachstum von vier bis fünf Prozent im kommenden Jahr eröffnet zudem die Möglichkeit zu politischer Gestaltung, ohne die Schuldenbremse weiter außer Kraft zu setzen. Dies ist jedoch nicht ausreichend. Eines der beherrschenden Themen im Wahlkampf und auch im Rahmen der Regierungsbildung ist der Klimaschutz.

IHK-Präsident Dr. Peter Traut appellierte an die Zuschauer: „Gehen Sie wählen und treffen Sie Ihre Entscheidung, damit Deutschland sich gut entwickelt.“


STANDORTPOLITIK

Im Studio der Suhler Verlagsgesellschaft diskutierten die Kandidaten des Wahlkreises 196 angeregt über Themen wie Bürokratieabbau, Mindestlohn, steuerliche Entlastungen oder die Energiewende.

Die zu beschließenden Maßnahmen dürfen nicht die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden. Diese ist auch durch das Abgabensystem beeinträchtigt. Die steuerliche Belastung der Unternehmen muss gesenkt und die Besteuerung von Kosten zurückgeführt werden. Außerdem muss in dieser Legislaturperiode entschieden werden, wie hoch der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Rentenversicherung maximal ausfallen darf. Die Verwaltung muss beschleunigt werden. Hier und auch insgesamt sollten endlich die Chancen der Digitalisierung genutzt werden. Die Unternehmen benötigen außerdem mehr Rechtssicherheit. Die Bürokratiebelastung muss erheblich beherzter angegangen werden als bislang. Nach Angaben der Bundesregierung sanken die Bürokratiekosten in der 19. Wahlperiode lediglich um 1,16 Prozent.

Nicht nur in den neuen Bundesländern altert die Bevölkerung. Daher sind entschiedene Schritte zur Fachkräftesicherung erforderlich. Dazu gehört es einerseits, die Attraktivität der dualen Berufsbildung deutlich zu steigern und die Weiterbildung nicht nur in handwerklichen, sondern auch in gewerblichen Berufen für Unternehmen und Beschäftigte erschwinglich zu gestalten. Andererseits braucht das Land eine staatlich geförderte Zuwanderung. Berechnungen der Agentur für Arbeit zufolge ist eine Nettoeinwanderung in den Arbeitsmarkt von 400.000 Personen pro Jahr erforderlich, um die Zahl der Beschäftigten zu stabilisieren. In zwei Foren zur Bundestagswahl hatte die IHK Südthüringen die jetzt gewählten Abgeordneten und ihre Mitbewerber aus den sechs größten Parteien auf Herz und Nieren geprüft. Die IHK

Südthüringen gratuliert Andreas Bühl, Frank Ullrich und Gerald Ullrich zum Gewinn ihrer Abgeordnetenmandate. Sie erwartet, dass sich die Gewählten stets für die die wirtschaftlichen Belange einsetzen und die Süd­thüringer Wirtschaft bestmöglich auf Bundesebene vertreten. Die Veranstaltung wurde in einem professionellen Studio der Suhler Verlags­ gesellschaft mbH & Co. KG und mit technischer Unterstützung der Visiotec Mediensysteme GmbH auf dem Suhler Friedberg aufgezeichnet und livegestreamt. Die Mitschnitte dieser Veranstaltungen sind auf dem YouTube-Kanal der IHK Südthü­ ringen weiterhin abrufbar. Wahlforen zur Bundestagswahl 2021 ansehen unter www.suhl.ihk.de/wahlforum_ bundestagswahl_2021 SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

5


STANDORTPOLITIK

STATIONÄREN EINZELHANDEL ERFOLGREICH GESTÄRKT Fast 300 Händler beteiligten sich an der Imagekampagne „Heimat shoppen“

A

n 58 Aktionstagen haben 289 Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister in neun Südthüringer Städten wieder zum Heimat shoppen aufgerufen. Mit individuellen Aktionen der beteiligten Unternehmen und vielfältigen Rahmenprogrammen der Aktionsstädte konnten zahlreiche Kunden in die Innen­ städte gelockt und so zum Heimat Shopper gemacht werden.

/ Einzelhandel und Stadtentwicklung gehen Hand in Hand Die Zeiten des Lockdowns haben unmissverständlich vor Augen geführt, wie sensibel unsere Innenstädte sind, jedoch ebenso gezeigt, dass gemeinsame Aktionen – wie die Heimat-shoppenTage – Aufmerksamkeit erzeugen und zum Umdenken anregen. Mit einem steuerbaren Jahresumsatz von 2,5 Mrd. Euro und knapp 16.000 Beschäftigten ist der Handel in Südthüringen eine der bedeutendsten Branchen. Darüber hinaus sind Einzelhandel und Stadtentwicklung eng miteinander verknüpft. Der lokale Handel und die Gastronomie sind essenziell für die Attraktivität und Lebensqualität Südthüringens.

Mit den Heimat-Shopper-Tüten können Kunden nach dem Einkaufsbummel ihre regionale Verbundheit zeigen.

6

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

IHK-Präsident Dr. Peter Traut (2. v. l.) war zum Auftakt des Heimat shoppens in Hildburghausen bei Gelis Duftwelt (Inhaberin Angelika Hopf, Mitte) zu Gast.

/ Regionalität fördern und Innenstädte beleben Die Bilanz der teilnehmenden Städte ist durchweg positiv. Die Imagekampagne konnte in allen Orten dazu beitragen, dass der stationäre Handel gestärkt wurde. Zugleich trat das Bewusstsein für den hiesigen Handel und die regionalen Produzenten bei den Kunden wieder mehr in den Vordergrund. Nicht nur die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen, sondern auch die Zahl der Besucher an den jeweiligen Aktionstagen ist in diesem Jahr gestiegen. Unter Corona-konformen Vorgaben haben die Händlervereinigungen, Städte – und natürlich die Händler, Gastronomen und Dienstleister – für attraktive Stadtzentren gesorgt und nicht zuletzt die Innenstädte während des Heimat shoppens deutlich belebt. Nun ist es an den Akteuren, die Botschaften der Imagekampagne ganzjährig zu nutzen, um den Kunden die Vorzüge

unserer Innenstädte auch über die Aktionstage hinaus aufzuzeigen. „Kauf da ein, wo du lebst“ sollte nicht nur Slogan der Kampagne sein, sondern unser aller Handeln zum Erhalt unserer Innenstädte widerspiegeln. Sie suchen ein Weihnachtsgeschenk für Ihre Mitarbeiter? Wie wäre es mit einem Stadtgutschein aus Hildburghausen, Meiningen oder Schmalkalden – oder einfach einem Gutschein aus einem Lieblingsladen in Ihrer Region? So motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und unterstützen die Händler und Gastronomen in Ihrer Stadt.

Weitere Informationen unter www.facebook.com/ heimatshoppenthr RICARDA WOLFF Tel. +49 3681 362-205 wolff@suhl.ihk.de



STANDORTPOLITIK

REKRUTIERUNG NEU GEDACHT

V

akante Stellenangebote, aber keine eingehenden Bewerbungen: Immer häufiger stehen Unternehmen genau vor dieser Herausforderung. Die Gewinnung von neuem Personal wird zum unternehmerischen Risiko und kostet unwahrscheinlich viel Zeit und Geld. Der Markt der Möglichkeiten scheint gerade im Rekrutierungsbereich immer endloser und kreativer zu werden. Neue Trends, Suchmaschinen und Kommunikationskanäle sind durch unser digitales Zeitalter noch schnelllebiger als jemals zuvor. Aber welche Rekrutierungstrends und Möglichkeiten können Südthüringer Unternehmen bei der Suche von Personal nutzen? Hier einige Ideen und Anregungen:

/ Die Karriereseite Ein immer noch sehr unterschätztes Medium ist die eigene Karriereseite auf der Website des Unternehmens. Die Karriere­ seite sollte leicht zu finden sein und Sie als Arbeitgeber präsentieren. Arbeitgebervorteile, Mitarbeitervideos und aktive Handlungen, bspw. ein „Call-to-Action-Button“, sollen potenzielle Bewerber zur Abgabe der Bewerbungs­unterlagen animieren.

/ Rekrutierung wie Neukunden­ gewinnung angehen Die meisten Unternehmen haben volle Auftragsbücher und zufriedene Kunden. Nutzen Sie Ihre Erfahrungen im Kundenservice für Ihre Rekrutierung! Das angebotene Produkt ist der Arbeitsplatz, die Bewerber Ihre Kunden. Legen Sie Ihre Zielgruppe fest und gewinnen Sie neue Fachkräfte.

/ Innere Werte zählen Häufig wird der Fokus bei der Auswahl von Bewerbern auf die fachlichen Eignungen gelegt. Es kann aber durchaus sinnvoll sein, Bewerbern, die nicht zu 100 Prozent passgenau sind, eine Chance zu geben. Ordnen Sie Ihre Anforderungen 8

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

beispielsweise in die Kriterien „SOLL“ und „KANN“. So schaffen Sie etwas mehr Spielraum und geben Kandidaten, die sonst eine Absage erhalten hätten, eine Chance. Dies fördert aktive Mitarbeiterbindung und langfristige Entwicklung.

/ Wandelbar sein Stellenausschreibungen müssen nicht starr über Jahre verwendet werden. Seien Sie flexibel, passen Sie die Ausschreibungen sprachlich und gestalterisch an die Zielgruppe an. Evaluieren Sie den Bewerbungseingang je nach verwendeter Stellenbeschreibung.

/ Aktive Ansprache Da die meisten Fachkräfte in einem Arbeitsverhältnis stehen, ist es notwendig, diese aktiv anzusprechen. In einer Festanstellung angekommen, überprüfen die wenigsten Arbeitnehmer den regionalen Stellenmarkt. Aus diesem Grund sollten Sie aktiv auf Ihre Stellenangebote aufmerksam machen. Soziale Medien wie Xing oder LinkedIn sind zum Netzwerken und für den beruflichen Austausch vorgesehen. Dort können Sie geeignete Bewerber unkompliziert ansprechen.

/ Bewerbungsformular Interessierte Bewerber wollen innerhalb kürzester Zeit ihre Unterlagen einreichen. Dick gefüllte Bewerbungsmappen gehören der Vergangenheit an. Nutzen Sie die Motivation, die ein Bewerber beim Lesen Ihrer Stellenanzeige spürt. Nehmen Sie die Möglichkeit der Kurzbewerbung bzw. des Bewerbungsformulars in Ihren digitalen Ausschreibungen auf. Alternativ ist der Upload eines Bewerbungsvideos eine moderne, schnelle und effektive Form für den Bewerber.

und Sinnhaftigkeit wurden durch die Pandemie noch verstärkt. Zeigen Sie also, welche Vorteile es hat, bei Ihnen Arbeitnehmer zu sein. Nutzen Sie Ihre Stellenausschreibungen, aber auch Ihre Karriereseite, um genau dies zu positionieren. Präsentieren Sie sich auch z. B. mithilfe sozialer Medien in der Öffentlichkeit. Nur wenn man Ihr Unternehmen kennt, kann man über freie Stellen informiert werden.

/ MERK-würdig sein Versuchen Sie im Unternehmensauftritt, den Stellenausschreibungen und der Kommunikation nach außen aufzufallen. Positiv im Gedächtnis eines Bewerbers zu bleiben, kann bei einer beruflichen Umorientierung dazu führen, dass der Bewerber Ihre Karriereseite besucht.

/ Videos Gerade in der Rekrutierung von Auszubildenden gewinnen Sie mit kurzen Videobotschaften. Erzählen Sie aus dem Tagesablauf Ihres Unternehmens, bauen Sie Vertrauen auf und präsentieren Sie die ausgeschriebene Stelle. Ein Video ist heute noch selten zu finden und fällt daher in der Masse der Ausschreibungen auf.

/ Boomerang Hiring = Aussteiger zurückgewinnen

/ Zeigen Sie sich

Ein relativ neuer Trend in der Rekrutierung ist es, aktiv auf ehemalige Mitarbeiter zuzugehen, um diese wieder für das Unternehmen zu gewinnen. Voraussetzung dafür ist, dass die Trennung mit einem guten Abschiedsmanagement unterstützt wurde. Im besten Fall stehen Sie noch im Kontakt zu der Person und können unproblematisch Ihr Angebot unterbreiten. Vorteil dieser Rekrutierungsmethode ist der sehr geringe Einarbeitungsprozess.

Arbeitsatmosphäre, Benefits oder auch Unternehmenswerte waren schon vor der Pandemie wichtige Auswahlkriterien für Bewerber. Das Angebot von Homeoffice, die Vermittlung von Sicherheit

MANDY GRIES Tel. +49 3681 265-169 gries@suhl.ihk.de


Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen

Wie der digitale Wandel echte Handarbeit erreicht? Mit uns. Große Schritte gehen Sie am besten gemeinsam mit uns. Ob in digitale Welten, auf globalen Märkten oder in eine grüne Zukunft – als starker Partner an Ihrer Seite unterstützen wir Sie bei allen Themen, die Ihnen wichtig sind. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungstermin.

Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.


STANDORTPOLITIK

UNSERE MITARBEITER HABEN DOCH KEINEN STRESS!

H

at ein Unternehmen einen hohen Krankenstand, kann das auch etwas mit den Arbeitsbedingungen zu tun haben. Sind sie ungünstig gestaltet, können sie körperliche und psychische Belastungen bis hin zu Erkrankungen hervorrufen. Studien zeigen, dass jeder vierte Beschäftigte ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen, MuskelSkelett-Erkrankungen und Herz-KreislaufErkrankungen in sich trägt. Natürlich hat jeder Ihrer Mitarbeiter eine individuelle Wahrnehmung gegenüber Belastungen. Für Betroffene bedeuten ungünstige Arbeitsbedingungen unnötiges Leid bis hin zur Krankheit oder Kündigung, für Unternehmen bleiben wirtschaftliche Einbußen nicht aus. Daher erscheint es sinnvoll, im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements darauf einzugehen und

problematische Ausprägungen der körperlichen und psychischen Arbeitsfaktoren zu beseitigen bzw. auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. Seit 1. Januar 2014 verlangt dies auch der Gesetzgeber: Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung soll der Arbeitgeber die „psychische Belastung bei der Arbeit“ einschätzen und mit Maßnahmen des Arbeitsschutzes darauf reagieren. In einem Webinar für mehr Gesundheit und weniger Fluktuation möchten wir Ihnen vier Aspekte dieses Themas vorstellen: / Effekte von Gesundheitsmaßnahmen auf Körper und Psyche / Ablauf und Struktur einer psychischen Gefährdungsbeurteilung / Rendite von betrieblichen Gesundheitsangeboten (Return on Investment) / Kontrollen der Durchführung von psychischen Gefährdungsbeurteilungen

Als Referenten stehen zur Verfügung: / Frau Dr. Kerstin Ziemer, Abteilungsleiterin Arbeitsschutz im Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz / Herr Dirk Hübel, HFA BGMplus / und Herr Christopher Gille, Federführer der BGF Koordinierungsstelle Thüringen.

Mittwoch, 3. November 2021 10:00 bis 11:30 Uhr Videokonferenz über Webex Anmeldung unter https://bit.ly/3idAPsC

MANDY GRIES Tel. +49 3681 265-169 gries@suhl.ihk.de

TEIL DES WEIHNACHTSLANDS AM RENNSTEIG WERDEN

M

it dem „Weihnachtsland am Rennsteig®“ entsteht im Landkreis Sonneberg eine neue Weihnachts- und Erlebniswelt rund um das Thema Weihnachten und den Geburtsort der Christbaumkugel. Ziel des Projektes ist es, durch Beteiligung verschiedener Interessengruppen eine langfristige wirtschaftliche Substanz für die Marke aufzubauen und sicherzustellen. Nun sind Sie an der Reihe: Beteiligen Sie sich am Projekt, indem Sie unter der Marke eigene Produkte entstehen lassen. Wir präsentieren Ihnen nachfolgend die verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten.

/ Touristische Partner: Saisonverlängerung von August bis Februar Die Story um den Ursprung der Christbaumkugel, die Genussvielfalt und die besonderen Ortsqualitäten machen die 10

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

Region für den boomenden Advents- und Weihnachtstourismus interessant. Hoteliers, Gastronomen und andere touristische Akteure sind aufgerufen, thematisch passende Angebote, Arrangements, Tagesoder Rahmenprogramme zu entwickeln. Mit dem Weihnachtsland werden Zielgruppen saisonübergreifend erreicht.

/ Manufaktur-Partner: Der Erfolg der Glaskugelprodukte hängt von ihrer Bekanntheit ab Mit Christbaumschmuck der Marke „Weihnachtsland am Rennsteig®“ wird eine Premiumkollektion geschaffen, die im stationären Handel für Bekanntheit sorgt und Begehrlichkeiten weckt. Hersteller können sich für die Produktion einer „Masterkugel“ bewerben, die die Kriterien „mundgeblasen und handbemalt“ erfüllt. Die Kugel darf unter Lizenz vertrieben werden.

/ Förderer & autorisierte Partner: Engagement aus der Region für die Region Unternehmen anderer Wirtschaftszweige, die aktiv an der Gestaltung der Region mitwirken, können als Förderer auftreten. Aber auch ortsansässige Institutionen, Vereine oder Privatpersonen sind eingeladen, sich am Projekt zu beteiligen, indem sie Produkte von einem autorisierten Partner beziehen. Werden Sie Teil des Weihnachtsland am Rennsteig und melden Sie sich bei uns! https://bit.ly/2Y268iW

RICARDA WOLFF Tel. +49 3681 265-205 wolff@suhl.ihk.de


IHK SETZT SICH EIN

INNENSTÄDTE MIT ZUKUNFT

LAG schiebt Thüringer Innenstadtbündnis voran

D

ie Vereinbarung und Unterzeichnung des Thüringer Aktionsbündnisses „Innenstädte mit Zukunft“ am 8. Juni 2021 in Erfurt war ein feierlicher Akt. Die Bezeichnung des Bündnisses weckt große Erwartungen und lässt auf sichtbare Ergebnisse hoffen. Diesen Erwartungsanspruch gilt es nicht zuletzt im Sinne der Unternehmen in den Innenstädten – Händler, Gastronomen, Dienstleister u. a. – zu erfüllen. Die Corona-bedingten Umsatz­ einbrüche und -ausfälle wirken weiterhin nach, insbesondere bei den während der Lockdowns ganz oder teilweise geschlossenen Branchen und Bereichen. Um diesen Effekten im Kontext der übergeordneten strukturellen Veränderungen, etwa Digitalisierung oder verändertes

ANZEIGE

WEGRA ANLAGENBAU

Individueller Gewerbebau vom Spezialisten WEGRA Anlagenbau – der Name steht für langjährige Erfahrung, Qualität und Zuverlässigkeit im Gewerbe- und Anlagenbau Das familiengeführte Unternehmen aus Südthüringen plant und errichtet individuelle Objekte und Anlagen für Gewerbe- und Privatkunden. Spezialisiert hat sich WEGRA in den letzten dreißig Jahren auf den Komplettbau von Industrie- und Gewerbeobjekten verschiedenster Branchen. Modernste Technik und langjährige Erfahrung ermöglichen anspruchsvolle Konstruktionen, individuell an die Bedürfnisse und Anforderungen des Kunden angepasst. Ein wesentlicher Vorzug besteht für den Kunden darin, dass er während der gesamten Bauzeit nur einen Ansprechpartner für alle Gewerke hat. Mit seinen firmeneigenen Gewerken Stahlbau, Heizung, Lüftung, Sanitär, Klima, Elektro, Energie- und Landtechnik deckt WEGRA bei Komplettbau-Aufträgen den Großteil aller Leistungen ab. In Arbeitsgemeinschaft mit einem Bauunternehmen entsteht in kürzester Zeit das individuelle und passgenaue Gewerbeobjekt. Gemeinsam mit dem Tochterunternehmen EAW Energieanlagenbau entwickelt und produziert WEGRA hocheffiziente Blockheizkraftwerke und Absorptionskälteanlagen. Damit bieten sie ihren Kunden langlebige und umweltschonende Energiekonzepte. Ihre äußerst effiziente Absorptionskälteanlage WEGRACAL Maral erhielt den Deutschen Kältepreis und den Thüringer Energieeffizienzpreis. Das außergewöhnlich breite Leistungsangebot, verknüpft mit jahrzehntelanger Erfahrung und hoher fachlicher Kompetenz, garantiert eine optimale Komplettlösung aus einer Hand.

WEGRA garantiert die Funktionalität aller Bauten, Anlagen und Installationen untereinander. Kundenzufriedenheit ist stets oberstes Ziel der Anlagenbauer. Diese erzielen sie durch höchste Qualität, innovative Technik, Zuverlässigkeit und bestmöglichen Nutzen.

O Kontakt /Info WEGRA Anlagenbau GmbH Westenfeld, Oberes Tor 106, 98630 Römhild, www.wegra-anlagenbau.de, info@wegra-anlagenbau.de

Spezialist für Komplettbau

Kompetenz in Stahlbau, Anlagenbau und Energietechnik

wegra-anlagenbau.de KOMPLETTBAU STAHLBAU ELEKTRO ENERGIETECHNIK HEIZUNG + LÜFTUNG + SANITÄR + KLIMA LANDTECHNIK

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

11


IHK SETZT SICH EIN

Konsumentenverhalten, zu begegnen, will das Bündnis als strategische Kommunikations- und Austauschplattform agieren und geeignete Maßnahmen zur Belebung sowie zukunftsfähigen Ausrichtung der Stadtzentren bündeln und entwerfen. Die dafür erforderliche breite Basis an Akteuren traf sich erstmals am 24. August 2021 im Thüringer Ministerium für Infra­ struktur und Landwirtschaft (TMIL) auf Arbeitsebene. Als Bündnisbeteiligte wirkten neben der dem Bündnis organisatorisch vorstehenden Kooperation aus IHK Erfurt und TMIL die Fachreferenten der beiden anderen Thüringer IHKs sowie Vertreterinnen und Vertreter von Wohnungsbaugenossenschaft, LAG Soziokultur Thüringen e. V., Thüringer Staatskanzlei, Thüringer Handelsverband, Dehoga Thüringen, Thüringer Tourismus GmbH, Städte- und Gemeindebund und Initiative Innenstadt Jena e. V. mit. Die erste Arbeitssitzung diente der Strukturierung

der Handlungsfelder, nach denen die Bündnisarbeit künftig ausgerichtet werden soll. So breit wie die Basis der Bündnispartner ist auch die Palette der innenstadtrelevanten Themen. Hierzu gehören bspw. eine zukunftsfähige Nutzungsstruktur, stadtplanerische Aspekte wie die Gestaltung der öffentlichen (Frei-)Räume, das Mobilitätsmanagement oder auch die administrative Ebene (Gesetzgebung, Planungsverfahren und Förderstrategien). Orientierung bietet bspw. ein bereits bestehendes Papier über die Perspektiven für die Entwicklung der Innenstädte, welches im Ergebnis einer Arbeitsgruppe der Bauministerkonferenz im Juni 2021 entstanden ist. Die finalen Strukturen innerhalb des Thüringer Aktionsbündnisses werden im Rahmen des nächsten Arbeitstreffens auf Fachebene Mitte Oktober definiert und werden sich mit Arbeitsaufnahme feinjustieren. Die Intention: Verschiedene Akteure wirken jeweils innerhalb

eines Handlungsfeldes als Arbeitsgruppe zusammen und treiben hierin Aktivitäten parallel zu den anderen Handlungsfeldern voran. Deren Ergebnisse fließen in regelmäßigen Austauschrunden zusammen, um schließlich zu konkreten Maßnahmenansätzen geformt zu werden. IHK-seitig wird hierbei schon in organisatorischer Hinsicht auf eine zielführende Arbeitsweise und Beschleunigung des Gesamt­ prozesses gedrängt. Darüber hinaus werden sich die drei Kammern in den Arbeitsgruppen inhaltlich möglichst breit aufstellen, um eine starke Gestaltungswirkung über einen breiten Querschnitt der Handlungsfelder zu entfalten. Hierbei gilt es, die anderen Beteiligten mitzunehmen – das Bündnis lebt schließlich von einer gedeihlichen Zusammenarbeit aller Akteure. THOMAS LESER Tel. +49 3681 362-132 leser@suhl.ihk.de

ÄNDERUNG DES THÜRINGER VERGABEGESETZES Verschlankung soll Zugang zu öffentlichen Aufträgen erleichtern

D

ie Fraktion der CDU im Thüringer Landtag hat einen Gesetzentwurf zur Änderung des Thüringer Gesetzes über die Vergabe öffentlicher Aufträge (Thüringer Vergabegesetz – ThürVgG) in den Thüringer Landtag eingebracht. Im Rahmen eines schriftlichen Anhörungsverfahrens des Ausschusses für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Thüringer Landtags hat sich auch die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer IHKs zum Gesetzentwurf positioniert. Unter dem Aspekt der Verschlankung des Vergabegesetzes unterstützt die Arbeitsgemeinschaft den Vorschlag der CDU-Fraktion, die Vorschriften zur Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Aspekten bei den Ausschreibungsverfahren zu streichen. Die öffentliche Hand hat die Möglichkeit, strategische Ziele bei der Definition des Auftragsgegenstands, bei der

12

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

Festlegung von technischen Spezifikationen und als Zuschlagskriterium individuell auch ohne gesetzliche Normierung zu berücksichtigen. Weiterhin wird die Intention unterstützt, die aufgeführten Vorschriften zur Tarif­ treue, zum vergabespezifischen Mindestlohn und zur Einhaltung der internationalen Kernarbeitsnormen (ILO) ersatzlos aus dem Thüringer Vergabegesetz zu streichen. Auch der beabsichtigte Wegfall der Vorschrift zur Berücksichtigung von Maßnahmen, die Chancengleichheit von Frauen und Männern bei Gleichwertigkeit von Angeboten aus dem Vergabegesetz fördern, wird begrüßt. Im gegenwärtigen Thüringer Vergabegesetz wird dem Auftraggeber ein allumfassendes, nur auf den Auftrag bezogenes Kontroll- und Sanktionsrecht eingeräumt. Die Streichung der Regelung aus dem Vergabegesetz wird begrüßt, da sich

die öffentliche Hand bei Verdachtsmomenten, wie die Nichtabführung von Steuern, Beiträgen und Schwarzarbeit, jederzeit an die zuständigen Behörden wenden kann. Die Arbeitsgemeinschaft der Thüringer IHKs brachte in ihrer Stellungnahme klar zum Ausdruck, dass der Versuch, die öffentliche Beschaffung mit politisch motivierten und damit vergabefremden strategischen Zielen zu verbinden, die Gefahr birgt, dass das Prinzip der Wirtschaftlichkeit der Beschaffung verdrängt wird. Außerdem hemmen zusätzliche Kriterien den Wettbewerb und vermindern das Interesse der Unternehmen, sich an Vergabeverfahren zu beteiligen. Darunter leidet vor allem die öffentliche Vergabe selbst. HOLGER FISCHER Tel. +49 3681 362-114 fischerh@suhl.ihk.de


IHK SETZT SICH EIN

WASSERSTOFFREGION SONNEBERG

IHK Südthüringen unterstützt Ausbau des Gewerbeflächenpotenzials

D

ie Südthüringer Unternehmenslandschaft zeichnet sich seit jeher durch eine hohe Innovationskraft aus. Ein leuchtendes Beispiel hierfür ist der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Sonneberg, der eine Vorreiter­ rolle auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologien einnimmt. Davon zeugt auch das HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung, das aktuell in der IHK-Niederlassung Sonneberg untergebracht ist. Zukünftig soll es seine praxisorientierte Forschungsarbeit in einem neuen Institutsgebäude fortführen, für das am 27. August 2021 der Spatenstich erfolgte. Wasserstoff als Energieträger ist eine bedeutende Komponente für das Gelingen der Energiewende. Um Forschungsergebnisse wirtschaftlich nutzbar zu machen und Anwendungen zur Produktreife zu führen, bedarf es starker Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Kapazitäten für Unternehmensansiedlungen stehen zukünftig im Gewerbe- und Industriegebiet Sonneberg-Süd zur Verfügung, für das jüngst die nächste Stufe des Bebauungsplanverfahrens durchlaufen wurde.

/ Umsetzung des Regionalplans Südwestthüringen Zwischen dem Sonneberger Stadtteil Unterlind und dem Föritztaler Ortsteil Heubisch erstreckt sich künftig auf einer Fläche von knapp 80 Hektar das „Gewerbe- und Industriegebiet H2-Region Thüringen/Franken (Sonneberg-Süd)“, wie es mit vollständiger Bezeichnung genannt wird. Seine Erschließung stellt die Umsetzung der Zielstellung des Regional­plans Südwestthüringen auf lokaler Ebene dar, der es als eines von sechs Vorranggebieten für regional bedeutsame Industrie- und Gewerbeansiedlungen anführt. Die große zusammenhängende ebene Baufläche, eine leistungsfähige verkehrstechnische

Anbindung und größere Abstände zur Wohnbebauung stellen wichtige Standortvorteile dar. Letztere erleichtern die Ansiedlung von Betrieben mit höherem Emissionspotenzial vor allem durch Schall. Die Aufstellung des Bebauungsplans schafft die von den ansiedlungswilligen Unternehmen geforderte Rechtssicherheit. Kein Unternehmen investiert bereitwillig in einen Standort, an dem Unklarheit über die Rahmenbedingungen für die Entwicklung besteht. Ebenso muss die Erschließung des Areals abschnittsweise vorangetrieben werden, sodass ein zügiger Einstieg in konkrete Bauvorhaben möglich ist.

/ Verkehrsgutachten erstellt Die Aufstellung des Bebauungsplans umfasste bereits mehrere Anhörungsverfahren, in denen sich die IHK Südthüringen für eine rasche Fortführung der Planung stark machte; erstmals vor zwei Jahren im August 2019. Schon damals wurde das Potenzial der Ausweisung des Gebietes hervorgehoben, das perspektivisch für den Aufbau eines Technologie-Clusters in der Wasserstoffregion genutzt werden kann. Eine weitere Beteiligung erfolgte Anfang März 2020 und nun schließlich die dritte im August 2021. Zwischen den Beteiligungsdurchläufen wurden die Planunterlagen verfeinert und weitere Aspekte eingearbeitet, die sich aus den vorgebrachten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ergeben haben. Zuletzt wurde u. a. ein Verkehrsgutachten erstellt, in dem die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte zur Anbindung des Gebietes untersucht wurde. Es bleibt abzuwarten, was der aktuelle Anhörungslauf mit sich bringt und wie schnell die Umsetzung des Vorhabens voranschreitet.

/ Forschung vorantreiben Neben geeigneten und ausreichenden Flächen für Unternehmensansiedlungen

Am 23. September 2021 bezieht HySON das Quartier in der Sonneberger Niederlassung. IHK-Präsident Dr. Peter Traut (l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas (r.) übergeben den Schlüssel an Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer.

und -erweiterungen muss auch die Forschung auf dem noch relativ neuen Technologiefeld vorangetrieben werden. Das HySON-Institut wird dies künftig in einem neuen Forschungsgebäude tun. Zum Spatenstich am 27. August 2021 auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs der Stadt Sonneberg waren der Institutsdirektor Dr. Ulrich Palzer, Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee, Bürgermeister Dr. Heiko Voigt, Bernd Hubner (Vorstand HySON-Förderverein), Dr. Joachim Löffler (Kumatec GmbH) sowie von der IHK Südthüringen Präsident Dr. Peter Traut und Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Pieterwas anwesend. Minister Tiefensee überreichte einen Förderbescheid über rund 3,1 Millionen Euro für den Institutsneubau, nachdem dieses Jahr bereits drei Millionen Euro für erste Forschungsvorhaben ausgereicht worden. Bis das Institut seine Strahlkraft aus seinem eigenen Gebäude heraus entfaltet, stellt die IHK Südthüringen weiterhin die dafür umgebauten Räumlichkeiten in der Niederlassung Sonneberg zur Verfügung. THOMAS LESER Tel. +49 3681 362-132 leser@suhl.ihk.de SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

13


EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

VON DER KUNSTLIEBHABERIN ZUR KUNSTHÄNDLERIN

Inspiriert vom Meininger Maler Michael Hopf übernahm Nicole Langguth-Zaiss, gebürtige Meiningerin und Betriebswirtin, die Führung der Galerie niza.

Was hat Sie zur Eröffnung einer Galerie in der Meininger Innenstadt motiviert? Nicole Langguth-Zaiss: Mit dem Maler Michael Hopf stand ich bereits seit Langem in Verbindung. Er betrieb von 1995 bis 2020 sein Atelier in den Räumlichkeiten der heutigen Galerie niza. Seine künstlerische Neuentwicklung unter dem Pseudonym „miho“ (seit 2015) habe ich mit Faszination von Anfang an begleiten können. Aus der Kunstliebe erwuchs eine Arbeitsbeziehung: Ich begann miho abseits seiner Heimatstadt auf Veranstaltungen zu vertreten. Zudem unterstütze ich ihn ihm Marketing und in der Öffentlichkeitsarbeit. Haben Sie sich die Galeriegründung daher selbst zum Geburtstagsgeschenk gemacht? Nicole Langguth-Zaiss: Als sich Anfang 2020 die Gelegenheit bot, das bisherige Atelier von miho im Hotel Sächsischer Hof zu übernehmen, zögerte ich nicht und nahm die Herausforderung gerne an. Ich hatte die Vision, seinen Werken eine neue, 14

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

einzigartige Plattform in der Meininger Innenstadt zu geben, seine Werkstatt zu einer neuen Kulturstätte Meiningens zu entwickeln. Auch wollte ich den Werken anderer lokaler wie nationaler Künstler zur Aufmerksamkeit verhelfen. Mit der Übernahme allein war es nicht getan, denn ab da begann die eigentliche Arbeit: Es galt, ein neues Konzept zu erstellen, die Beleuchtung bedurfte einer dringenden Erneuerung, der ganze Raum vertrug eine Auffrischung. Ein Geburtstagsgeschenk im klassischen Sinne war es dann doch nicht. Wer vermutet eine solche Galerie in einer Kleinstadt? Nicole Langguth-Zaiss: Ja, das werde ich immer wieder gefragt: Warum nicht in Erfurt? Unsere Künstler stammen zwar vorwiegend aus dem Raum Südthüringen, ihre Werke jedoch sprechen nicht nur Kunstfreude aus Meiningen und Umgebung an, sie erreichen Liebhaber im gesamten deutschsprachigen Raum sowie europäischen Ausland. Und standortunabhängig sind alle verfügbaren Arbeiten unserer Künstler im Onlinekatalog auf unserer Website gelistet. Regelmäßig organisieren wir Ausstellungen und Events in anderen Galerien oder bei Privat- und Großveranstaltungen. Im September haben

wir eine Ausstellung in Genua, Italien, veranstaltet und waren zudem in einer temporären Ausstellung auf dem Cannes Yachting Festival 2021 vertreten. Gerne vermitteln wir auch Anfragen für Auftragsarbeiten an die vom Kunden favorisierten Künstler. Neben den farbfrohen Hommagen von miho, die Helden und Ikonen aus Film und Musik sowie Erfindern und Künstlern, die unsere Zeit prägten und prägen, gewidmet sind, stellen wir auch Arbeiten anderer Künstler aus. Dazu zählen ausgewählte Werke des renommierten Berliner Bildhauers Sebastian Paul oder des aufstrebenden Trusetaler Malers Roger Ziereisen, aber auch seit ein paar Wochen die Bilder von Edmund Garn. Die Werke des Malers und langjährig im Theater Meiningen tätigen Bühnenbildners erzählen faszinierende, persönliche wie auch zeitgenössische Geschichten in verschiedenen Formen und Farben, Kunst- und Stilrichtungen. Gab es Unterstützung/Förderung für die Eröffnung der Galerie? Nicole Langguth-Zaiss: Unterstützung haben wir dankenswerter Weise bei den Umbauarbeiten der Galerie von der Thüringer Aufbaubank (TAB) erhalten. www.galerie-niza.de

© Galerie niza

© Galerie niza

Nicole Langguth-Zaiss führt die Galerie in Meiningen zu neuen Höhen

Die Galerie niza in der Georgstraße in Meiningens Innenstadt wird seit mehr als einem Jahr von Nicole Langguth-Zaiss geführt.


EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

MIKROFINANZIERUNG

© lovelyday12 – stock.adobe.com

Finanzierungsalternative zu banküblichen Krediten

D

ie Thüringer Aufbaubank gewährt im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft aus dem Thüringer Mikrodarlehnsfonds zinsgünstige Mikrodarlehen für betriebsbedingte Ausgaben im Rahmen von Gründungsvorhaben, Unternehmens­beteiligungen sowie -nachfolgen ohne die Durchfinanzierung über eine Hausbank. Antragsteller sind Existenzgründer sowie junge Unternehmen bzw. Frei­ berufler, deren Geschäftsaufnahme nicht länger als acht Jahre zurückliegt. Wenn sich ein Gründer an einem bestehenden Unternehmen beteiligt, ist eine

aktive Mitunternehmerschaft, bspw. als geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH, notwendig. Außerdem soll der Anteil am Geschäfts­kapital zehn Prozent nicht unterschreiten. Der Mikrokredit wird ohne bankübliche Sicherheiten vergeben. Der Antragsteller haftet aber persönlich. Falls mehrere Gesellschafter beantragen, haften alle Gesellschafter gesamtschuldnerisch. Konkret kann der Mikrokredit je nach Kapitalbedarf zur Finanzierung von Inves­titionen, betriebsbedingten Kosten sowie Material und Waren für Vorhaben in Thüringen in Höhe von mindestens 2.000 Euro bis maximal 25.000 Euro genutzt werden. Nach einjähriger störungsfreier Tilgung oder vollständiger Rückführung des Kredites kann ein Folgekredit beantragt werden. Zu folgenden Konditionen wird der Mikrokredit vergeben: / Zinssatz über die gesamte Laufzeit von aktuell 2,53 % p. a. / Keine Bearbeitungs- und Bereit­ stellungsgebühr / Einzug der Zinsen und Tilgung in monatlichen, konstanten Raten

ANZEIGE

Design - Bau - Service

Büro- und Gewerbeimmobilien mit

System

GOLDBECK Geschäftsstelle Suhl, 98544 Zella-Mehlis, Zellaer Höhe 2b, Tel. +49 3682 46060-100, suhl@goldbeck.de GOLDBECK Niederlassung Thüringen, 99334 Amt Wachsenburg, Thöreyer Straße 1, Tel. +49 36202 707-0, erfurt@goldbeck.de

building excellence goldbeck.de

/ Sondertilgungen ohne Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung möglich / Maximale Kreditlaufzeit von fünf Jahren / Davon bis zu zwölf Monate tilgungsfrei Die ThEx Mikrofinanzagentur als Partner der TAB ist zuständig für das Prozedere. Antragstellung für das Mikrodarlehen: https://bit.ly/3tK1UZ7 Weitere Mikrofinanzinstitute: https://bit.ly/3tLfQlv

Die weiteren Mikrofinanzinstitute arbeiten bundesweit und richten sich an Antragsteller, die für die Mikrofinanzierung in Thüringen aufgrund des Unternehmensalters nicht in Frage kommen. Bei anderen Mikrofinanzagenturen sind die Konditionen zu denen der Mikrofinanzierung in Thüringen abweichend.

ANNEGRET KLEIN Tel. +49 3628 6130-513 klein@suhl.ihk.de


EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

TRANSFER ERLEICHTERN

E-Government-Lösungen für die öffentliche Verwaltung

Gründungsmitglieder des Vereins sind / der Bund, vertreten durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI), / das Land Hessen, / die Freie Hansestadt Hamburg, / PUBLIC Deutschland, / die Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND, / Merantix AG, / Fraunhofer FOKUS und / die Eclipse Foundation. Um dieses Vorhaben in ganz Deutschland umzusetzen, wird an mehreren Standorten in Deutschland die Ansiedlung des

© Andrey Popov – stock.adobe.com

F

ür die Digitalisierungsvorhaben in der öffentlichen Verwaltung liegt ein großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit Start-ups. Um den Know-how-Transfer zu erleichtern, hat die Bundesrepublik Deutschland am 25. Juni 2021 den Verein GovTech Campus Deutschland e. V. in Berlin gegründet. Er fördert die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilbevölkerung.

GovTech Campus initiiert. Ziel der gemeinsamen Plattform ist es, die Adaption neuer Technologien und Arbeitsweisen deutlich zu beschleunigen und für eine bessere internationale Sichtbarkeit zu sorgen. Dabei sollen laufende Aktivitäten zur Stärkung der Innovationskraft öffentlicher Verwaltungen mit entsprechenden Gründungskooperationen sinnvoll ausgebaut werden. In öffentlichen und internen Veranstaltungsformaten zu strategischen Themen im Kontext der digitalen Verwaltung sowie Themen aus dem Bereich Govern­ment Technology werden Innovatoren, Tech-Experten und Führungskräfte der öffentlichen

Hand auch auf internationaler Ebene diskutieren. Wie sich interessierte Start-ups, Unternehmen sowie die öffentlichen Verwaltungen in die Tätigkeit des Vereins einbringen können, wird aktuell ausgearbeitet. Primär soll gemeinsam an konkreten Projekten gearbeitet werden. Über entsprechende Interaktionen soll der Transfer guter Ideen in die Verwaltung gelingen.

ANTJE FREUND Tel. +49 381 362-233 freund@suhl.ihk.de

ANZEIGE

GESUND X – DIE EXTRAPORTION GESUNDHEIT

Ein Dankeschön für Ihre Belegschaft Jetzt beraten lassen! Ihr Vermittler berät Sie gerne – für Ihre bKV.

→ www.allianz.de/angebot/gesundheit/bkv

Wertvolle Gesundheitsleistungen für Ihre Mitarbeitenden – mit der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) der Allianz! Eine lohnende Investition – auch für Sie: – Positionierung als attraktiver & sozialer Arbeitgeber. – Viele Leistungen und Wahlmöglichkeiten – passend für Ihr Unternehmen – Anerkennung der bKV als Sachbezug. Übrigens: die monatliche Sachbezugsfreigrenze steigt ab 2022 auf 50 EUR!


EXISTENZGRÜNDUNG UND UNTERNEHMENSFÖRDERUNG

NACHFOLGEBÖRSE / Nachfolgegesuche CHIFFRE

ORT / LAGE

GESCHÄFTSZWECK

A-SHL_21-019 Thüringen

Großhandelsunternehmen für gewerbliche Kaffee- und Eismaschinen sucht Nachfolger/-in.

A-SHL_21-020 Thüringens Mitte

Gut etabliertes Fachgeschäft mit Werkstatt für Veranstaltungs-, Licht- und Tontechnik sucht Nachfolger/-in.

A-SHL_21-021 Thüringen

Zum Verkauf stehen zwei gut frequentierte Post-und Postbank-Filialen in Thüringen.

/ Übernahmeinteresse CHIFFRE

ORT / LAGE DER SUCHE

S-SHL_21-105 Deutschlandweit

GESCHÄFTSZWECK Gesucht wird ein Unternehmen in den Sektoren Optik, Halbleiter, Lasertechnik, Medizintechnik und Maschinenbau mit Potenzial zum weiteren Geschäftsausbau.

Alle Angebote und Gesuche veröffentlicht die IHK Südthüringen ohne Gewähr. Detailinformationen zu den hier aufgeführten sowie weiteren Inseraten finden Sie unter www.nexxt-change.org www.suhl.ihk.de/nexxt-change DETLEF SCHMIDT-SCHOELE / Tel. +49 3628 6130-515 / schmidtd@suhl.ihk.de

REGIONALE GRÜNDUNGSTREFFEN IN SÜDTHÜRINGEN

D

ie Treffen für Gründungsinter­ essierte, Gründende sowie junge Unternehmen haben sich als Plattform des Informationsaustausches und als gute Gelegenheit zur Vernetzung in den Regionen Südthüringens und darüber hinaus bewährt. In diesem Jahr geht es um die Frage: „Akquise – mehr als nur Klinken putzen?! Wie komme ich mit meiner Geschäftsidee zu meinen Kunden? Oder anders: Was muss ich tun, um Kunden für meine Unternehmensidee zu gewinnen?“ Gemeinsam mit der Handwerkskammer und den Projekten im ThEx-Verbund werden zudem Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten für Existenzgründungen vorgestellt.

21. Oktober 2021 ab 09:00 Uhr OSCOMED GmbH Am Lindenbach 3 96515 Sonneberg Geschäftsführer Oliver-Marc Rados wird sein Unternehmen vorstellen und darüber berichten, wie er sich am Markt etablieren konnte. Programm und Anmeldung unter www.thex.de/gt-son

16. November 2021

Im Rahmen der Gründungswoche Thüringen vom 15. bis 21. November 2021 wird es traditionell beim regionalen Gründungstreffen am 16. November 2021 in der TGF Schmalkalden / Dermbach, der Technologie- und Gründer-Förderungsgesellschaft GmbH, die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung geben. Auch hier teilen junge Unternehmen ihre praktischen Erfahrungen vor und nach der Gründung. Programm und Anmeldung unter www.thex.de/gt-sm

ab 09:00 Uhr TGF Schmalkalden Allendestraße 86 98574 Schmalkalden

DETLEF SCHMIDT-SCHOELE / Tel. +49 3628 6130-515 / schmidtd@suhl.ihk.de

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

17



AUS- UND WEITERBILDUNG

NACHHALTIGE INVESTITION FÜR DIE ZUKUNFT 20 Jahre IHK-Bildungszentrum und über 25.000 Teilnehmende

A

m 1. November 2021 jährt sich zum 20. Mal das „Einzugsjahr“ der IHK Südthüringen in das Bildungszentrum am Standort Suhl-Mäbendorf. Nach dem Umzug der bis 2001 am Suhler Friedberg tätigen Weiterbildungsabteilung nach Suhl-Mäbendorf konnte in den zehn modernen Schulungsräumen im Neubau mit dem Lernen gestartet werden. Klassiker vom ersten Tag bis heute sind dabei die Lehrgänge zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung oder der bundeseinheitlich geprüfte Industriemeister Metall. Angebote, bei denen „Stammkunden“ begrüßt werden können, sind insbesondere die jahresaktuellen Seminare zum Steuerund Arbeitsrecht. Aber auch bei den Themen Datenschutz, Qualitätsmana­gement und Führung gibt es eine nicht unerhebliche Zahl von Mehrfachbuchungen.Mehr als 25.000 Weiterbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer haben in 20 Jahren im IHK Bildungszentrum Suhl-Mäbendorf Veranstaltungen aus einem breiten Angebotsspektrum besucht. Im Portfolio sind mehrjährige Lehrgänge der Höheren Berufsbildung auf Bachelor- und Master-Niveau sowie Zertifikatslehrgänge, Seminare oder Workshops zu verschiedenen Themenbereichen. ANZEIGE

Seit dem Jahr 2018 werden auch WebinarLehrgänge angeboten. Damals noch mit einer überschaubaren Nachfrage und Buchungszahl. Mit der Corona-Krise hat es hier jedoch eine deutliche Wandlung gegeben. Im vergangenen Herbst wurden die Vorbereitungslehrgänge der Höheren Berufsbildung pandemiebedingt komplett auf Online-Unterricht umgestellt – für alle Seiten eine Herausforderung, die gemeinsam gut gemeistert wurde. Die meisten Lernenden waren dennoch froh, dass seit Frühjahr 2021 wieder schrittweise und unter Hygieneauflagen in den Präsenz­ unterricht zurückgekehrt werden konnte. Die Anzahl derjenigen, die generell oder mangels Präsenzalternativen ein Online-Weiterbildungsformat wählen, ist gestiegen. Besonders nachgefragt sind hier Webinare zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung oder bundes­ einheitliche Fortbildungsabschlüsse für Fach- und Betriebswirte, aber auch Zertifikats­lehrgänge, mit denen der Wissenstand in einem Fachgebiet berufsbegleitend vertieft werden kann. Wer Fragen zum Weiterbildungsprogramm hat, kann sich gern an die Mitarbeiterinnen des Bildungszentrums

Vor 20 Jahren zog die Weiterbildungsabteilung in das neu gebaute Bildungszentrum in SuhlMäbendorf.

wenden. Beratungen sind nach vorheriger Terminvereinbarung auch gern per Videokonferenz oder persönlich möglich. Das aktuelle Veranstaltungs­ angebot finden Sie unter www.suhl.ihk.de/ veranstaltungen ANTJE DA SILVA SANTOS Tel. +49 3681 362-425 santos@suhl.ihk.de


AUS- UND WEITERBILDUNG

IM STURZFLUG: AUSBILDUNGSZAHLEN 2021

Kehrtwende in der Entwicklung der Ausbildungszahlen gemeinsam einleiten

D

as neue Ausbildungsjahr ist mit einer dramatischen Entwicklung gestartet. Der Rückgang der Ausbildungszahlen, gerade bei den Mitgliedsunternehmen der IHK Südthüringen, liegt mit minus 5 Prozent deutlich hinter den anderen Kammern in Thüringen. Diese konnten zumindest im Vergleich zum Vorjahr Steigerungen zwischen 8 und 12 Prozent erzielen. Zudem bremste das aktuelle Pandemiegeschehen Azubi-Neueinstellungen zusätzlich aus. Für die Erhaltung der Wirtschaftskraft besonders in Südthüringen werden dringend Fachkräfte benötigt, die schon heute entwickelt werden müssen. Fehlende Auszubildende verstärken die Dynamik, mit rasanten Veränderungen der Arbeitswelt nicht Schritt halten zu können.

/ Regionale Unterschiede

wirken sich auf die Ausbildungszahlen gleichermaßen aus. Der Rückgang an Neuverträgen bei den Industrieunternehmen ist gravierend. Dieser Rückwärtstrend hat jedoch schon vor der Corona-Pandemie eingesetzt – und das, obwohl die Schülerzahlen wieder leicht ansteigen.

600

Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse nach Branchen zum 31.08. Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse nach Branchen zum 31.08.

500 600 400 500 300 400

Die Situation in den einzelnen Landkreisen ist sehr unterschiedlich ausgeprägt, wenngleich alle Regionen mit einem Rückgang der Ausbildungszahlen zu kämpfen haben. Der Ilm-Kreis und die Stadt Suhl sind mit einem Rückgang von über 35 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 am stärksten betroffen. Im Landkreis Sonneberg gab es 25 Prozent weniger Vertragsabschlüsse in der dualen Berufsausbildung, in Schmalkalden-Meiningen gingen die Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um fast 20 Prozent zurück. Im Landkreis Hildburghausen lag der Rückgang bei 8,4 Prozent.

200 300 100 200 1000

200

2021

2019

2021

2020

Bau

Sonstige

Bau

Sonstige

Neuverträge Industrie zum 31.08.

SHL SHL

150

Gastgewerbe 2019 2020 Gastgewerbe

Neuverträge Industrie zum 31.08.

0

300

Industrie

2018 Handel

200

250

350

Handel

2018

180 200 160 180 140 160 120 140 100 120 80 100 60 80 40 60 20 40 0 20

Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse nach Landkreisen zum 31.08.

Industrie

0

SM SM

HBN 2018

2019

2020 HBN

2021

2018

2019

2020

2021

IK

SON

IK

SON

100 50 0 SHL

SM

HBN 2018

2019

2020

IK

SON

2021

/ Einbruch in Gastronomie und Handel Zwischen den einzelnen Branchen gibt es ebenfalls erhebliche Unterschiede. Gastronomie und Handel sind aufgrund der Corona-Krise stark gebeutelt. Die Unsicherheit sowohl bei den Unternehmen, aber auch bei den potenziellen Auszubildenden 20

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

40 Prozentpunkte liegen zwischen dem Rückgang der Neuverträge in der Berufsausbildung und dem Rückgang der Schülerzahlen. Zahlreiche Aktivitäten – darunter 2.000 Elternbriefe an die Schulabgänger der Jahrgänge 2021 und 2022 in allen Süd­ thüringer Landkreisen, Aktions-Flyer in Schwimmbädern oder Informationen über die Thüringer Schulcloud und in den Medien – oder gemeinsame Aktionen mit den Mitglieds­ unternehmen („Meet your future Boss“) konnten am Ende die Jugendlichen nicht erreichen und dazu motivieren, mit den Ausbildungsunternehmen in Kontakt zu treten.


AUS- UND WEITERBILDUNG

Registrierte RegistrierteNeuverhältnisse Neuverhältnissezum zumJahresende Jahresendeim imBereich Bereich der derIHK IHKSüdthüringen Südthüringen 2500 2500 2114 2079 20791976 1991 2114 1991 1976 1899 2000 1899 2000

-56 % zu 2007

-56 % zu 2007 1446 14461341 1341 1223 1209 1209 1223 1080 1046 1049 10801059 10591017 10171009 1009 1046 10491007 1007934 934

1500 1500 1000 1000 500 500 00

2004 20042005 20052006 20062007 20072008 20082009 20092010 20102011 20112012 20122013 20132014 20142015 20152016 20162017 20172018 20182019 20192020 2020

Entwicklung Entwicklungder derAbsolventenzahlen Absolventenzahlender derallgemeinbildenden allgemeinbildendenSchulen Schuleninin Thüringen Thüringen 35.000 35.000 30.000 30.000 25.000 25.000

28.917 28.91728.221 28.221

-16 -16%%zuzu2007/08 2007/08

24.308 24.308 20.695 20.695

20.000 20.000

17.758 17.758

17.404 17.454 18.199 17.423 16.485 17.074 17.404 17.454 18.199 17.423 15.840 16.485 17.074 14.836 14.781 15.840 14.836 14.781 13.259 13.485 13.259 13.485

15.000 15.000 10.000 10.000 5.000 5.000 00

04/0505/0606/0707/0808/0909/1010/1111/1212/1313/1414/1515/1616/1717/1818/1919/20 04/0505/0606/0707/0808/0909/1010/1111/1212/1313/1414/1515/1616/1717/1818/1919/20

/ Attraktivität der dualen Ausbildung steigern Um duale Ausbildung in der Region Süd­thüringen wieder attraktiver zu machen und mehr junge Menschen für eine Lehrstelle in Industrie, Handel oder Dienstleistung zu begeistern, ist es u. a. notwendig, den Fokus zum Thema Berufsausbildung durch positive Beispiele in der Öffentlichkeit zu verstärken. Mit interessanten Geschichten aus dem Ausbildungsalltag, verbunden mit wichtigen Fakten rund um die duale Ausbildung, können Wirtschaftsunternehmen gemeinsam mit der IHK Südthüringen in verschiedenen Medien für einen beruflichen Start in Südthüringen werben. Duale Ausbildung muss in den Köpfen wieder präsenter werden. Dies können wir nur gemeinsam erreichen. Lassen Sie die Öffentlichkeit an Ihren Projekten rund um duale Ausbildung teilhaben: www.suhl.ihk.de/bildung/ ausbildungsmarketing

ANJA BOLLER Tel. +49 3681 362-151 boller@suhl.ihk.de

FORUM A

Ausbildung in Südthüringen gemeinsam gestalten: Regionale Ausbilderarbeitskreise

D

as Forum A richtet sich an interessierte Ausbilderinnen und Ausbilder in Südthüringen. Im Rahmen dieser Veranstaltung informieren wir Sie über Neuerungen im Zusammenhang mit der dualen Berufsausbildung. Außerdem wollen wir gemeinsam mit Ihnen Impulse aus Ihrer täglichen Arbeit aufnehmen und über mögliche Strategien zur Stärkung der dualen Berufsausbildung in Südthüringen ins Gespräch kommen.

Anmeldung unter www.suhl.ihk.de/ ausbilderarbeitskreise

20. Oktober 2021 Landkreise Hildburghausen & Sonneberg IHK-Niederlassung Sonneberg Gustav-König-Straße 27 96515 Sonneberg Uhrzeit jeweils 14:00 bis 16:30 Uhr

21. Oktober 201 Landkreis SchmalkaldenMeiningen & Stadt Suhl Haus der Wirtschaft Bahnhofstr. 4–8 98527 Suhl

21. Oktober 2021 Ilm-Kreis Schülerfreizeitzentrum Ilmenau Am Großen Teich 2 98693 Ilmenau

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

21



AUS- UND WEITERBILDUNG

IHK-WEITERBILDUNGSANGEBOT DATUM

BEZEICHNUNG

STD ORT

18.10.2021 Technical English

12 SON

18.10.2021 MS Excel Grundkurs

16 SHL

18.10.2021 Reklamationsmanagement mit dem 8D-Report 18.10.2021 Intensivseminar zur Lohn- und Gehaltsabrechnung

8 SHL 24 SHL

18.10.2021 Service und Kundenorientierung am Telefon

8 SHL

19.10.2021 Die rechtliche Stellung des GmbH-Geschäftsführers

4 SON

19.10.2021 Wettbewerbsvorteile gewinnen mit einer differenzierten Kalkulation

8 SHL

21.10.2021 Workshop – Vertiefung und Auffrischung für Datenschutzbeauftragte

8 SHL

25.10.2021 Geprüfter Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen

522 Webinar

27.10.2021 Vertriebsspezialist (IHK)

71 Webinar

02.11.2021

E-Commerce Manager (IHK)

81 Webinar

02.11.2021

Geprüfter Wirtschaftsfachwirt

02.11.2021

Ausbildung der Ausbilder

700 SHL 51 Webinar

04.11.2021 Azubi-Knigge – Gute Umgangsformen für eine erfolgreiche Ausbildung

8 SHL

04.11.2021 Betriebswirtschaftliche Grundlagen

40 SHL

05.11.2021 Microsoft Exchange Server 2019/2016 – Administration

42 SHL

05.11.2021 Brandschutzhelfer gemäß DGUV Richtlinie 205-023 05.11.2021 Geprüfter Industriemeister Metall

4 SON 1100 SHL

08.11.2021 Unterrichtung für Bewachungspersonal nach § 34a GewO

40 SHL

09.11.2021 Geprüfter Personalfachkaufmann

580 SHL

09.11.2021 Geprüfter Bilanzbuchhalter

800 SHL

09.11.2021 Beendigung von Arbeitsverhältnissen – Kündigung und Aufhebungsvertrag

8 SHL

10.11.2021

Englisch für Wirtschaft und Beruf – Grundstufe

40 SHL

10.11.2021

Agiles QM - Agilität im Managementsystem

16 SHL

10.11.2021

Qualitätsmanager (IHK) – Modul 4

40 SHL

15.11.2021 Intensivseminar Englisch für Wirtschaft und Handel

16 SON

15.11.2021 Intensivlehrgang zur Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Bewachungsgewerbe

24 SHL

16.11.2021 Fresh up für Ausbilder

16 ARN

17.11.2021 Nachschulung für Thüringer Gastwirte in Gaststätten mit Glückspielautomaten

10 SHL

17.11.2021 Nachschulung für das Servicepersonal in Thüringer Spielhallen

8 SHL

19.11.2021 MS Excel Aufbaukurs

24 SHL

27.11.2021 Microsoft Hyper-V 2019 – Administration

28 SHL

29.11.2021 Aufbauseminar – Lohnkosten optimieren

8 SHL

Lehrgangsangebote regionaler Anbieter, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten, finden Sie unter www.suhl.ihk.de www.wis.ihk.de

/ Service- und Kundenorientierung am Telefon Ein großer Teil der Gespräche mit Kunden und Geschäftspartnern erfolgt über das Telefon. Zu einer Service- und Kundenorientierung gehört ein jederzeit freundliches und verbindliches Auftreten, das schnelle Erfassen des Gesprächsanliegens sowie die Fähigkeit, Gespräche bestimmt und zielorientiert zu lenken. Eine starke und gute Kundenbeziehung ist der wertvollste und gleichzeitig dauerhafteste Wettbewerbsvorteil. 18.10.2021 / Suhl

/ Intensivseminar zur Lohnund Gehaltsabrechnung In den Schwerpunkte Arbeits-, Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrecht werden Strategien des Unternehmens zur internen Kontrolle der Personalaufwendungen erarbeitet. Das Seminar hilft, sich zielgerichtet auf die Prüfung der Finanzbehörden und der Sozialversicherungsträger vorzubereiten. 18. bis 20.10.2021 / Suhl

/ Reklamationsmanagement mit dem 8D-Report Reklamationen lassen sich nicht vollständig vermeiden. Mit der richtigen Technik können Sie diese aber dazu nutzen, Ihre Kundenbeziehung und künftige Produkte zu verbessern und aus Fehlern einen echten Mehrwert zu generieren. 18.10.2021 / Suhl

SUHL

SONNEBERG

Antje da Silva Santos Tel. +49 3681 362-425 Katrin Pertig Tel. +49 3681 362-427 Karolin Moritz Tel. +49 3681 362-426 Kerstin Katzschmann Tel. +49 3681 362-116

Heidi Leistner

Tel. +49 3675 7506-255

ARNSTADT Carmen Klotz

Tel. +49 3628 6130-516

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

23




INNOVATION UND UMWELT

NÄHRBODEN FÜR INNOVATION © TGF Schmalkalden / Dermbach

TGF Schmalkalden / Dermbach mit neuer Führungsspitze

Joanna Izdebski, Geschäftsführerin der Technologie- und Gründer-Förderungsgesellschaft Schmalkalden / Dermbach GmbH

G

ründen, bilden, netzwerken – diese drei Säulen stehen im Mittelpunkt der Arbeit der TGF Schmalkalden / Dermbach, der Technologie- und GründerFörderungsgesellschaft GmbH. Seit 1. Oktober 2020 gibt es eine neue Strippenzieherin im Haus: Joanna Izdebski. Die studierte Biologin leitete zuvor das Gründerzentrum in Meiningen, war im Steinbeis-Transfer­ zentrum aktiv und verantwortete den Bereich Investitionsfinanzierung. Der Aufgabe, das Technologie- und Gründerzentrum als Instrument der Wirtschaftsförderung zu stärken, stellte sich die neue Geschäftsführerin gerne – trotz erschwerter Arbeitsbedingungen in der Corona-Pandemie. In bewährter Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft sowie Kammern und Verbänden sei die TGF einer der wenigen Förderzentren, die aktiv an Projekten wie dem Innovationsforum oder der Zentralen Initiative Mittelstand (ZIM) beteiligt sind. Gerade durch solche Kontakte sei es möglich, für die mittelständisch geprägte Wirtschaft im Landkreis Schmalkalden-Meiningen praxisorientierte Wirtschaftsförderung zu betreiben und technologieorientierten Start-ups zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen. Die TGF Schmalkalden / Dermbach biete den Rahmen und den Zugang zu Projekten

26

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

und Fördermöglichkeiten. Die Innovations­ schwerpunkte reichen von ECO2Vation über Energy Autarktic bis zu Technik und „Gesundes Leben“ auf dem Land. „Wir sind einer der wenigen Innovationsförderer in Deutschland, die eine Kaltmietförder­ung für neue, innovative Start-ups anbieten können. Das ist eine große Hilfe für Firmen, die sich nicht um die Miete kümmern müssen“, sagt die 55-jährige US-Amerikanerin mit polnischen Wurzeln. Zudem profitieren TGF und Gründerfirmen von den Standortvorteilen wie dem guten Ruf und dem Know-how am Werkzeug­standort Schmalkalden, der dort neu entstandenen Kunststoffindustrie und der Einbindung der gesamten Region in das Biosphären-Reservat Rhön. „Nährboden für Innovationen“ sollen die Einrichtungen sein, in deren Räumen und Hallen sich Gründer einmieten, um in ZIM-Projekten und anderen Forschungsverbünden mitwirken zu können. „Wir sind gerade dabei, eine Kooperation mit einer sehr bekannten Lehrinstitution in den USA abzuschließen und hoffen, eine Plattform für Entrepreneurship und Ideenaustausch etablieren zu können“, teilt Jonna Izdebski mit. Die Aufgaben vor Ort bleiben dabei fest im Blick, bspw. Eco2Vation. Das Konzept beabsichtigt, die Stadt Schmalkalden bis zum Jahr 2030 energieautark zu machen. Dabei sollen alle Energieformen so genutzt werden, dass sie einerseits ökologisch, wirtschaftlich effektiv und innovativ Ressourcen schonen. Andererseits sollen Bürger, Unternehmen und Kommune mit Strom, Gas und Wärme versorgt werden. Für dieses Vorhaben braucht es neue Ideen. Sichtbar gemacht werden können diese bspw. im Rahmen des von der TGF organisierten Gründungs­ideenwettbewerbs Südthüringen. „Wir haben viele Aufgaben und viele Möglichkeiten, die sollten wir gemeinsam nutzen“, unterstreicht Izdebski.

ENERGIEWENDE IM FOKUS Zehn Jahre Regionale Energie­konferenz Südwestthüringen

D

ieses Jahr findet zum zehnten Mal die Regionale Energiekonferenz Südwestthüringen statt. In dem Jahrzehnt des regionalen Austausches haben wir gemeinsam viele interessante Themen und Facetten der Energiewende besprochen und erörtert. Die Diskussionen spiegelten dabei sowohl die vielfältigen Herausforderungen in der praktischen Umsetzung der Energiewende wider, als auch die teilweise sehr kontrovers geführten gesellschaftlichen Debatten über den richtigen Weg. Als Impulsredner dürfen wir in diesem Jahr den renommierten Physiker, Herrn Prof. Dr. André Thess, begrüßen. Er wird aus einer übergeordneten Sicht einen analytischen Blick auf zentrale Fragen der Energiewende werfen. Seine Thesen regen zum Nachdenken und zum Debattieren an. Prof. Dr. Dieter Sell von der Thüringer Landes­ energieagentur betrachtet anschließend Planungen, Projekte und Perspektiven der Energiewende in Thüringen. Dabei werden zwei Beiträge dem Holz als einem wichtigen regionalen Rohstoff gewidmet. Die Regionale Planungsgemeinschaft Südwestthüringen, die IHK Südthüringen und das Nachhaltigkeitszentrum Thüringen – als Veranstalter – laden Sie herzlich zu dieser Jubiläumsveranstaltung ein.

17. November 2021

Uhrzeit: 9:00 bis 15:00 Uhr Ort: Volkshaus Meiningen Weitere Informationen zur Veranstaltung unter www.suhl.ihk.de/ veranstaltungen DR. JANET NUSSBICKER-LUX Tel. +49 3681 362-174 nussbicker-lux@suhl.ihk.de


INNOVATION UND UMWELT

BIOZIDVERORDNUNG

© hedgehog94 – stock.adobe.com

Selbstbedienungsverbot für viele Biozidprodukte im Einzel- und Onlinehandel ab 2025

Mit der am 25. August 2021 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Biozidrechts-Durchführungsverordnung, kurz ChemBiozidDV, wird die Biozid-Melde- und die Biozid-Zulassungsverordnung abgelöst. Neu ist: Wurde in der Zulassung die Verwendung auf bestimmte Personen, z. B. Berufsgruppen oder Fachkundige, beschränkt, dürfen die Produkte auch nur noch an diesen Personenkreis abgegeben werden. Wiederverkäufer werden davon ausgenommen. Außerdem gelten für zahlreiche Biozidprodukte ab 1. Januar 2025 Zulassungsbeschränkungen für die Abgabe. Dabei wird zwischen zwei Arten der Beschränkung unterschieden: Produkte, auf die der Kunde KEINEN FREIEN ZUGRIFF haben darf

Produkte, die in FREI ZUGÄNGLICHER FORM angeboten werden dürfen

Dies kann z. B. durch abschließbare Schränke oder Vitrinen sichergestellt werden. Außerdem dürfen die Produkte nur von Sachkundigen abgegeben werden, die die persönlichen Voraussetzungen des Erwerbers überprüfen und es muss ein Abgabegespräch durchgeführt werden. Zu den betroffenen Bioziden zählen u. a. Produkte zur Bekämpfung von Mäusen bzw. Ratten, Insektizide und Antifouling-Produkte.

Hier muss jedoch durch organisatorische Maßnahmen sichergestellt werden, dass eine sachkundige Person vor Abschluss des Kaufvertrags die Voraussetzungen des Erwerbers überprüft und ein Abgabegespräch durchführt. Zu den betroffenen Biozidprodukten zählen Holzschutzmittel bzw. Schutzmittel für Bau­ materialien.

Beim Abgabegespräch muss sich die abgebende Person vergewissern, dass der Erwerber zu der in der Zulassung genannten Verwenderkategorie gehört und das Produkt in bestimmungsgemäßer und sachgerechter Weise verwenden will. Entweder ist ihr die Person bekannt oder sie lässt sich dies – ggf. unter Vorlage von Unterlagen – bestätigen. Ein Abgabegespräch kann entfallen, wenn die Anwendung in Ausübung der beruflichen Tätigkeit des Erwerbers erfolgt. Für den Onlinehandel gelten die Bestimmungen entsprechend. Das Abgabegespräch ist in diesem Fall fernmündlich oder per Videoübertragung zu führen.

Als Nachweise für die Sachkunde werden Bescheinigungen entsprechend Chemikalien-Verbotsverordnung (§ 11 ChemVerbV) anerkannt, wenn die Sachkundeprüfung zur Abgabe von Biozidprodukten berechtigt. Die Sachkunde nach Pflanzenschutzgesetz (§ 9 PflSchG) wird nur in Verbindung mit einer Fortbildung nach ChemVerbV anerkannt. Ebenfalls als sachkundig gelten nach § 11 ChemVerbV berufliche Qualifikationen, z. B. Apotheker, Drogeristen und Schädlingsbekämpfer.

DR. JANET NUSSBICKER-LUX Tel. +49 3681 362-174 nussbicker-lux@suhl.ihk.de THOMAS LESER Tel. +49 3681 362-132 leser@suhl.ihk.de SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

27


INNOVATION UND UMWELT

D

as Hochwasserereignis in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 hat zahlreiche Menschenleben gekostet, Gebäude und Infrastruktur zerstört, Schäden in Milliarden­höhe verursacht. Die vergangenen drei Jahre waren dagegen von sehr trockenen Sommern geprägt. Trockenheit und Hitze haben beispielsweise zu einer Schwächung der Wälder geführt, sodass sich Schädlinge wie der Borkenkäfer ausbreiten konnten. Laut Statistischem Bundesamt stammten 75 Prozent des in 2020 eingeschlagenen Holzes von geschädigten Bäumen. Der fehlende Niederschlag zeigt sich aber auch in zu trockenen Böden. Die Auswirkungen sind noch nicht gravierend und haben bisher lediglich lokal und zeitlich begrenzt zu Wasserknappheit geführt. Die Klimaveränderung und damit einhergehend auch Veränderungen in der Niederschlagsmenge sowie -intensität ist wissenschaftlicher Konsens und die genannten Beispiele zeigen, dass Unternehmen sowohl Vorkehrungen zu Hoch- als auch zu Niedrigwasser treffen sollten. Die wichtigsten Erfahrungen aus dem aktuellen Hochwasserereignis sind:

ANZEIGE

28

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

© PhotographyByMK – stock.adobe.com

VORBEUGEN: HOCH- UND NIEDRIGWASSERSCHUTZ

/ Risikoanalyse durchführen und ggf. Notfallplan erstellen / Verfügbarkeit wichtiger Unterlagen und Telefonnummern prüfen / Versicherungsschutz regelmäßig prüfen, finanzielle Rücklagen bilden / Im Ereignisfall: Informationsfluss sichern Hochwasserschutz beginnt bei der Standortsuche. Aber auch bestehende Unternehmensstandorte in Überschwemmungsgebieten sollten – bspw. bei Erweiterungen – dem Hochwasserschutz

Rechnung tragen, z. B. durch baulichtechnische Maßnahmen wie dem Vorhalten von Sandsäcken oder Schottwänden. Gesetzliche Vorgaben für Anlagenbetreiber ergeben sich unter anderem aus dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV). Mit den Vorgaben aus der AwSV soll eine Verunreinigung von Grund- und Oberflächenwasser mit wassergefährdenden Stoffen verhindert werden. Hierzu zählt beispielsweise auch Heizöl oder Dieselkraftstoff. Niedrigwasser kann für Unternehmen ebenfalls problematisch sein, denn in zahlreichen produzierenden Unternehmen wird Wasser in den Produktionsprozessen benötigt. Entweder direkt als Rohstoff, wie z. B. beim Bierbrauen bzw. der Herstellung von Betonfertigteilen oder zur Kühlung von Anlagen.

DR. JANET NUSSBICKER-LUX Tel. +49 3681 362-174 nussbicker-lux@suhl.ihk.de


Können wir durch intelligente Anwendungen besser zusammenarbeiten – egal, wo wir sind? Mit flexiblen digitalen Lösungspaketen hat Ihr Team alles für eine gute und sichere Zusammenarbeit – jederzeit und überall. vodafone.de/mittelstand Vodafone GmbH • Ferdinand-Braun-Platz 1 • 40549 Düsseldorf • vodafone.de/business

Together we can


INTERNATIONAL

© IHK Chemnitz

POSITIVBILANZ: 12. MITTELDEUTSCHER EXPORTTAG

ANZEIGE

30

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

M

ehr als 200 Teilnehmende versammelte der hybrid ausgerichtete 12. Mitteldeutsche Exporttag. Exporteure aus dem mitteldeutschen Raum informierten und diskutierten umfassend zum Thema Compliance International, vor Ort in der IHK Chemnitz sowie an den heimischen Bildschirmen. Die gemeinsame Veranstaltung der IHKs Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ließ hochrangige Experten zu Wort kommen. Mit viel Praxisbezug in den Vorträgen und Podiumsdiskussionen beantworteten sie brisante außenwirtschaftliche Fragestellungen. Neben grundsätzlichen Ausführungen zur Compliance und den Sorgfaltspflichten in Exportkontrolle und Lieferkette bzw. der kompakten Darstellung des Exportkontrollrechts nahmen die

Vorträge auch strafrechtliche Konsequenzen bei unternehmerischem Fehlverhalten sowie positive Auswirkungen einer betrieblichen Trade Compliance Organisation in den Blick. Denn im Balanceakt zwischen betrieblichen Erfordernissen und diversen gesetzlichen Vorgaben zeigt sich: In der betrieblichen Praxis international agierender Unternehmen ist Compliance Fluch und Segen zugleich. Alle Informationen zur Veranstaltung sowie ausgewählte Vorträge unter www.mitteldeutscherexporttag.de TILO WERNER Tel. +49 3681 362-203 werner@suhl.ihk.de


REGIONALMARKETING

WIRTSCHAFT LÄUFT: ZWEIMAL UM DEN ÄQUATOR

I

„Mit diesen sensationellen Ergebnissen haben die Läuferinnen und Läufer nicht nur Bestleistungen erbracht, sondern vor allem den Teamgeist im Unternehmen gestärkt. Damit haben die Firmen im Thüringer Wald einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur in ihrer Arbeit, sondern auch im Mannschaftssport einfach spitze sind“, würdigte Dr. Peter Traut, Vorstandsvorsitzender des Veranstalters forum Thüringer Wald e. V., die Leistung. Im kommenden Jahr soll der Thüringer Wald Firmenlauf wie gewohnt stattfinden und als die sportlichste Netzwerkparty im Thüringer Wald mit traditionellem Firmenlauf-Feeling wieder an den Start gehen. CORNELIA GRIMM Tel. +49 3681 362-231 grimm@forum-thueringer-wald.de

© forum Thüringer Wald e. V.

n diesem Jahr fand der Thüringer Wald Firmenlauf vom 1. Juni bis 31. Juli 2021 ganz nach dem Motto „#twfl21 – läuft doch, nur anders!“ statt. Am Format „twfl21@work“, das Corona-bedingt dezentral stattfand, nahmen über 80 Unternehmen aus dem Thüringer Wald mit nahezu 1.000 Läufern teil. Über 85.000 eindrucksvolle Kilometer legten sie gemeinsam zurück – was mehr als der zweifachen Länge des Äquators entspricht.

Die Siegerinnen und Sieger des „twfl21@work“ mit Dr. Peter Traut, Vorstandsvorsitzender des Veranstalters forum Thüringer Wald e. V. (r.), und Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen (l.), sowie tatkräftiger Unterstützung der Maskottchen Flocke, HaiNo und der Rennsteighexe.

/ Siegerliste Distanz 1 Thomas Schmidt – Team QSIL 2 Jana Koch – Motivationswunder 3 Katja Hausdörfer – Motivationswunder Distanz Team (3er) 1 Team Motivationswunder 2 1 Team QSIL 3 Team Jobcenter­verbund Südthüringen

Sportlichstes Unternehmen Ruben Peter Ausbau GmbH (mit 40 Startplätzen) Kreativstes Unternehmen IfE GmbH & Team Motivations­wunder AOK Early Bird Challenge Uwe Gering

Distanz Team (Gesamt) 1 Team Motivationswunder 2 Team Jobcenter­verbund Südthüringen 3 Team QSIL

Alle Ergebnisse unter www.thueringer-waldfirmenlauf.de

T-WOOD.DE: LEBENSMITTELPUNKT STÄRKEN

S

chluss mit Langeweile – vom 19. bis 21. August 2021 herrschte reges Treiben bei dem 6. Heidewitzka Festival in Hildburghausen. Als Kooperationspartner weiß t-wood.de um die Wichtigkeit von Events wie diesem. Sie tragen zur Attraktivität der Region für Jugendliche und junge Erwachsene bei und stärken die Bindung an Heimat und Unternehmen.

© forum Thüringer Wald e. V.

Die Jugendcommunity im Thüringer Wald: www.t-wood.de SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

31


RECHT

QUARANTÄNE UND ENTSCHÄDIGUNG?

Bei Quarantäne zukünftig keine Entschädigung für Ungeimpfte

O

rdnet das Gesundheitsamt für einen Arbeitnehmer nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) eine Quarantäne an, muss der Arbeitgeber das Gehalt nicht weiterzahlen. Nach dem IfSG sind Arbeitgeber aber verpflichtet, Entschädigungsleistungen auszuzahlen. Diese bekommen sie inklusive der Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Das gilt für die ersten sechs Wochen in Höhe des Nettogehalts. Die Entschädigung sowie die gezahlten Sozialversicherungsabgaben kann sich der Arbeitgeber auf Antrag vom Thüringer Landesverwaltungsamt (TLVwA) zurückholen.

/ Kein Anspruch ungeimpfter Arbeitnehmer auf „Quarantäne­ entschädigung“ Spätestens ab dem 1. Oktober 2021 wird das TLVwA die Verfahrensweise der Entschädigung bei nicht geimpften Arbeitnehmern in Quarantäne grundlegend ändern. Bereits zum 1. März 2020 nahm der Gesetzgeber mit dem Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) einen Zusatz in das Infektionsschutzgesetz auf. Danach bekommen gemäß § 56 Abs. 1 Satz 4 IfSG diejenigen keine Quarantäne-Entschädigung, die durch Impfung eine Quarantäne hätten vermeiden können. Bis zum jetzigen Zeitpunkt bestand noch nicht die Möglichkeit, ausreichend Impfangebote für alle Impfwilligen zu unterbreiten. Aus diesem Grund wurde von der Anwendung der Regelung kein Gebrauch gemacht. Diese Situation hat sich mittlerweile grundlegend geändert, da gegenwärtig jeder Impfwillige ein Angebot zur Impfung wahrnehmen kann. Das wirkt sich wiederum auf den Entschädigungsanspruch aus.

/ Feststellung Impfstatus – Auskunftsanspruch des Arbeitgebers Um die Voraussetzung des Quarantäne­ entschädigungsanspruchs zu prüfen, muss 32

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

der Arbeitgeber erfahren, ob der Mitarbeiter geimpft ist oder nicht. Es stellt sich die Frage, ob Arbeitgeber einen Anspruch auf diese Auskunft haben. Rein arbeitsrechtlich gesehen, könnten Arbeitgeber in diesem Fall Anspruch auf eine Auskunft haben. Begründet ist dieser Anspruch im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), geregelt in § 242. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) stützt diesen Anspruch (Urteil vom 27.05.2020, Az. 5 AZR 387/19). Voraussetzung für den Anspruch ist, dass ohne die Auskunft Nachteile entstehen könnten. Das ist hier der Fall: Der Arbeitgeber kann sich die Auskunft nicht anderweitig beschaffen. Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitgeber also Auskunft über seinen Impfstatus geben und gegebenenfalls begründen, warum er nicht geimpft ist.

/ Kein Problem wegen Arbeit­ nehmerdatenschutz Da das Auskunftsverlangen nur im Rahmen der geltenden gesetzlichen Vorgaben erlaubt ist, sind insoweit auch die Vorgaben des Arbeitnehmerdatenschutzes zu beachten. Bei einem Nachweis über den Impfstatus handelt es sich um ein personenbezogenes Gesundheitsdatum i. S. v. Artikel 9 Absatz 1 Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO). Hiernach kann die Verarbeitung entweder auf der Grundlage einer Interessenabwägung oder mit Einwilligung des Beschäftigten zulässig sein. Es gibt gute Argumente, die die Erforderlichkeit als auch das Überwiegen der Interessen des Arbeitgebers begründen können. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass bei jeder Interessenabwägung ein nicht unerhebliches Bewertungsrisiko und somit das Risiko eines Datenschutzverstoßes verbleibt. Der Thüringer Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit hält die Verarbeitung des Impfstatus für die Durchführung des Beschäftigungsverhältnisses für erforderlich. Die

Erhebung/Verarbeitung des Impfstatus im Falle einer angeordneten Quarantäne/ Absonderung unter Fortzahlung des Arbeitsentgelts ist damit zulässig. Allerdings dürfte der Impfstatus aller in einem Unternehmen Beschäftigten nicht auf Vorrat erfragt und verarbeitet werden, sondern nur in den einzelnen Fällen, in denen der Fortzahlungs- und Erstattungsanspruch eines Beschäftigten tatsächlich besteht. Einzelne deutsche Datenschutzbehörden sind dagegen jeglicher Verarbeitung personenbezogener Daten zum Impfstatus von Arbeitnehmern entschieden entgegengetreten. Abzuwarten bleibt, wie die Rechtsprechung die unterschiedliche Argumentation der Datenschutzbehörden bewerten wird.

/ Keine Vorleistungspflicht des Arbeitgebers für ungeimpfte Arbeitnehmer Der Arbeitgeber hat die Entschädigung für die zuständige Behörde auszuzahlen (§ 56 Absatz 5 Satz 1 IfSG). Eine Vorleistung, Auszahlung durch den Arbeitgeber, scheidet aus, wenn die Voraussetzungen gemäß § 56 Absatz 1 Satz 4 IfSG vorliegen. Kann der Arbeitnehmer keinen Impfnachweis erbringen oder weigert er sich diesen zu erbringen, ist der Arbeitgeber nicht verpflichtet, eine Entschädigung für den Verdienstausfall als Vorausleistung zu zahlen. Eine angeordnete Quarantäne begründet zudem keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung gemäß dem Gesetz über die Zahlung des Arbeitsentgelts an Feiertagen oder im Krankheitsfall (Entgeltfortzahlungsgesetz).

/ Hinweis des Arbeitgebers sinnvoll Für nicht geimpfte Arbeitnehmer besteht bei Quarantäne kein Anspruch auf Entschädigung für den Verdienstausfall. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter


RECHT

deshalb auf die gesetzliche Regelung in § 56 Absatz 1 Satz 4 IfSG und den Wegfall der Entschädigung für Verdienstausfall bei fehlendem Impfnachweis hinweisen.

/ Exkurs: Anspruch nach § 616 BGB ausgeschlossen? Arbeitgeber sollten prüfen, ob die Anwendung von § 616 BGB (vorübergehende Verhinderung) arbeitsvertraglich ausgeschlossen wurde. Ist dies nicht der Fall, kann sich für den Arbeitnehmer ein Lohnfortzahlungsanspruch aus § 616 BGB ergeben. Die in § 616 BGB formulierte „verhältnismäßig nicht erhebliche Zeit“ wurde durch das

Verwaltungsgericht (VG) Koblenz (Urteil vom 10.05.2021, Az. 3 K 107/21) für einen Zeitraum bis zu 14 Tagen anerkannt. Zur Begründung führte das Gericht aus, dass es für die Beurteilung in erster Linie auf das Verhältnis zwischen der Dauer des Arbeitsbzw. Dienstverhältnisses und der Dauer der Arbeitsverhinderung ankomme. Bei einer Beschäftigungsdauer von mindestens einem Jahr sei eine höchstens 14 Tage andauernde Arbeitsverhinderung infolge einer Quarantäneanordnung grundsätzlich noch als eine „nicht erhebliche Zeit“ anzusehen. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Sache wurde aber die Berufung zum Oberverwaltungsgericht zugelassen.

/ Zusammenfassung Für nicht geimpfte Arbeitnehmer besteht zukünftig bei Quarantäne kein Anspruch auf Entschädigung für den Verdienstausfall nach dem IfSG und keine Vorleistungsbzw. Zahlungspflicht des Arbeitgebers. Arbeitgeber sollten ihre Mitarbeiter deshalb auf die gesetzliche Regelung in § 56 Absatz 1 Satz 4 IfSG und den Wegfall der Entschädigung für Verdienstausfall bei fehlendem Impfnachweis hinweisen. HOLGER FISCHER Tel. +49 3681 362-114 fischerh@suhl.ihk.de

WERBUNG MIT TESTERGEBNISSEN

D

as Siegel der Stiftung Warentest, verbunden mit guten Testergebnissen, ist ein wichtiges Werbe- und Vertriebsinstrument von Industrie und Handel. Bekannt dürfte die Tatsache sein, dass nach der Rechtsprechung die Werbung mit einem Testergebnis einen Hinweis auf die Fundstelle erfordert. Dazu genügt die Angabe der Internetadresse, bspw. www.test.de, sowie des Erscheinungsjahrs und die Ausgabe der Veröffentlichung des Testergebnisses. Nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) gilt diese Pflicht zur Fundstellenangabe aber nicht allein für ein Testergebnis, das in der

Werbung besonders herausgestellt wird. Vielmehr ist die Fundstelle auch anzugeben, wenn das Testergebnis lediglich auf der in der Werbung abgebildeten Produktverpackung für den Verbraucher erkennbar dargestellt wird (Urteil vom 15.04.2021, Az. I ZR 134/20). In dem der Entscheidung zugrundeliegenden Fall hatte ein Einzelhändler eine Wand- und Deckenfarbe beworben und in diesem Zusammenhang in der Werbung den Farbeimer abgebildet, auf dem sich das Testsiegel und die Überschrift „Testsieger“ erkennen ließen. Wie der BGH festgestellt hat, lag damit ein Verstoß gegen das Lauterkeitsrecht vor, weil der Werbetreibende

auf die Angabe einer Fundstelle verzichtet und dem Verbraucher damit eine wesentliche Information vorenthalten habe (§ 5 a Absatz 2 Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb – UWG). Die Angabe der Fundstelle sei erforderlich und dem Einzelhändler auch zumutbar, weil der Verbraucher seine Kaufentscheidung stark nach Testergebnissen ausrichte und daher die Möglichkeit haben müsse, die Werbung zu prüfen und einzuordnen. Für den Konsumenten sei es in diesem Zusammenhang gleichgültig, ob mit dem Testergebnis durch einen besonderen Zusatz oder durch das auf dem Produkt dargestellte Testergebnis geworben werde.

Herausgeber

Anzeigen und Verlag

Industrie- und Handelskammer Südthüringen Bahnhofstraße 4 – 8 98527 Suhl Tel. +49 3681 362-0 / Fax +49 3681 362-100 info@suhl.ihk.de / www.suhl.ihk.de Druckauflage: 9.710 Exemplare Erscheinungsweise: Neunmal jährlich Herausgabedatum: 12.10.2021

Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Ooser Bahnhofstr. 16, 76532 Baden-Baden Tel. +49 7221 2119-0 / Fax +49 7221 2119-15 Anzeigenverwaltung: Andrea Albecker Anzeigenleiter: Achim Hartkopf medienmarketing.erfurt@pruefer.com / www.pruefer.com

Mit Namen oder Signum gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Südthüringen wieder.

Anzeigenschluss

Redaktion

Am 10. des Vormonats Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Januar 2021.

Vanessa Jakob / jakob@suhl.ihk.de Dominika Kuhlmann / kuhlmann@suhl.ihk.de Karoline Nöllgen / noellgen@suhl.ihk.de

Dieser Ausgabe ist eine Beilage der Wortmann AG, Hüllhorst sowie ein Mitteleinhefter der Haufe-Lexware GmbH Co. KG, Freiburg beigefügt.

IMPRESSUM

Titelbild © IHK Südthüringen

Layout / Druck Druckhaus Gera GmbH Jacob-A.-Morand-Straße 16, 07552 Gera

Zur sprachlichen Vereinfachung und besseren Lesbarkeit wird bei Formulierungen, die sich auf Personen beziehen, auf die ausdrückliche Nennung der weiblichen Form/ diversen Form verzichtet. „Südthüringische Wirtschaft" ist das offizielle Mitteilungsblatt der IHK Südthüringen. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Haftung und Urheberrecht Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Herausgeber, Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen dennoch keine Haftung für die Richtigkeit von Angaben und Hinweisen sowie für mögliche Druckfehler. Nachdruck nur mit Genehmigung und Quellenangabe.

SÜDTHÜRINGISCHE WIRTSCHAFT 10 /  2021

33



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.