Liebe Freunde der Teekampagne, befragt man Menschen in unserem Land zum Thema Wirtschaft, sagen rund zwei Drittel, dass sie unzufrieden sind mit der Art und Weise, wie die Wirtschaft läuft. Dass die meisten Unternehmen nicht nachhaltig wirtschaften, dass das Bewusstsein der Verbraucher nicht ausreiche oder dass erst ein anderes Wirtschaftssystem Alternativen überhaupt ermögliche. Teekampagne ist ein Gegenbeispiel dazu. Ein kleines, aber eben doch ein Gegenbeispiel. Höchste Qualität. Fair zu den Erzeugern und fair zur Natur. Und trotzdem ein günstiger Preis. Weil wir dort sparen, wo es Sinn macht. Teekampagne ist eine Alternative im System – die Sie möglich machen.
Das Unternehmen, zu dem die Teekampagne gehört, wurde 1985 gestartet: die Projektwerkstatt. Das Ziel war, unternehmerische Alternativen zu zeigen, praktisch zu zeigen, sinnlich erfahrbar zu machen. Das geht in jeder Branche, bei jedem Produkt. Mehr noch: Es muss gehen. Von der Projektwerkstatt gibt es Tee und Saft, Möbel und Putzmittel und seit letztem Herbst einen Hochleistungsluftfilter gegen Corona-Viren und Feinstaub (mehr dazu ab S. 8). Das mag so aussehen, als würden wir fremdgehen. Nein, das tun wir nicht. Wir bleiben unserer Kernidee treu: eine bessere Ökonomie möglich zu machen. Für uns alle – und mit Ihnen. Ihr Günter Faltin
DIE ZUKUNFT DES DARJEELING DARJEELING
Die zweite und hoffentlich letzte Erntesaison unter CoronaBedingungen liegt hinter uns. Auch wenn der größte Teil Ihres Tees aus Darjeeling und Assam noch auf dem Weg nach Deutschland ist, können wir schon eine Bilanz der Pandemie ziehen – und eine Prognose wagen, wie sich für unsere Produkte und unsere
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Regionen die Lage weiter entwickeln wird. ls wir für Sie kurz vor Ostern einen ersten Blick auf die 2021er Teekampagne warfen, war die Pandemie-Lage in Indien noch in Ordnung: Im gesamten Bundesstaat Westbengalen lag die Inzidenzrate unter fünf Infektionen je 100.000 Einwohner. „Die FirstFlush-Ernte ist dieses Jahr nicht von pandemiebedingten Einschränkungen betroffen”, konnten wir Ihnen berichten. Dann kam das hinduistische Frühlingsfest, vielerorts ganz ohne Schutzmaßnahmen gefeiert, und binnen weniger Wochen wurde Indien zum Corona-Hotspot. Insbesondere in einigen Megastädten in Indien war die Lage dramatisch, wie wir wochenlang in jeder Nachrichtensendung sehen konnten. Fernab der Metropolen und der Kameras der Korrespondenten waren die Auswirkungen insgesamt geringer, so auch in unseren
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Tee-Regionen Darjeeling und Assam. Während einige Teegärten in Assam wegen hoher Infektionszahlen komplett unter Quarantäne gestellt waren, verzeichnete man in den Plantagen Tonganagaon und Chardwar, aus denen wir unseren Assam-Tee beziehen, nur sehr vereinzelt COVID-Erkrankungen, die in den Krankenstationen problemlos behandelt werden konnten. Auch in den Teegärten in Darjeeling, mit denen wir zusammenarbeiten, waren die direkten Folgen der Pandemie gering. Zudem wurden viele Arbeiterinnen und Arbeiter bereits geimpft. Anders als im Vorjahr gab es in dieser zweiten Infektionswelle keinen kompletten Lockdown, sondern je nach Branche, Region und Inzidenz unterschiedliche Schutzvorschriften. Für die Teegärten bedeutete das: Die Ernte und der Betrieb konnten aufrechterhalten werden, wenn auch nur mit 50 Prozent der Arbeitskräfte. Dazu kam dieses Jahr auch das zweite große C neben Corona: Climate. Die ungewöhnlich starke Trockenheit im ersten Quartal 2021 hat insbesondere die First-Flush-Ernte betroffen. Und anders als die Pandemie wird der Klimawandel nicht so einfach wieder verschwinden. Ganz im Gegenteil. Schon jetzt ist zu erkennen, dass die südlicher gelegenen Teegärten Darjeelings stark unter den Folgen des Klimawandels zu leiden haben: lange Phasen der Trockenheit, gefolgt von sint-