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Verdoppelter Kaffeeumsatz

Fokus Verdoppelter Kaffeeumsatzduziert wurde es erstmals 1947 in Italien. Dort wurden auch die beiden Kaffeemobile des Unternehmen Mitte für ihren heutigen Zweck umgebaut. Vor Corona war man mit dem Kaffeemobil von Montag bis Samstag vormittags am Basler Stadtmarkt auf dem Marktplatz und am Wochenende vor allem nachmittags am Rheinufer bei der Münsterfähre. Doch Corona änderte den Einsatzplan, da die Präsenz auf dem Marktplatz nicht mehr möglich war. «Wir entschieden uns deshalb, TEXT Ruth Marending mit unserem Kaffeemobil neu jeden Tag am Rheinufer präsent zu sein», so Pola Rapatt. Dass sich das lohnt, zeigen alleine die VerBILDER zVg kaufszahlen: Wurden vor Corona an den Wochenenden am Rheinufer täglich rund 400 Kaffees verkauft, sind es heute 800 bis

Das Kaffeemobil ist gemächlich unterPola Rapatt, Co-Geschäftsführerin «Unternehmen Mitte», ist für die Kaffeemobile verantwortlich. 1000 täglich, sieben Tage die Woche. «Viele Leute kommen regelmässig und bei jedem Wetter auf einen Kaffee bei uns vorbei», freut sich Rapatt.

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wegs. Es bringt nur Kreative Projekte in der Not

35 Stundenkilometer Wer ein neues Start-up gründet, muss mit rund drei Jahren rechnen, bis sich das Ge- Das Geschäft mit dem Kaffeemobil ist ein auf den Tacho. Doch schäft rentiert. Beim Kaffeemobil des Kaf- wichtiges Standbein in der intensiven und es steht verlässlich feehauses Unternehmen Mitte in Basel, das im ehemaligen Hauptsitz der Schweiverlustreichen Corona-Zeit. Das Hauptgeschäft im Kaffeehaus liegt lahm. Die dort, wo die Kunden zerischen Volksbank zu Hause ist, dauerte es stolze sieben Jahre. Pola Rapatt ist seit es suchen. Einst zehn Jahren dabei. Angefangen als unge lernte Servicekraft hat sie sich innert kur als Zusatzgeschäft lanciert, hat es in Zeiten von Corona so richtig an Fahrt gewonnen. zer Zeit zur Co-Geschäftsführerin emporgearbeitet. Als kurz nach ihrem Einstieg im «Unternehmen Mitte» das Kaffeemobil geplant wurde, bewarb sie sich spontan für dessen Umsetzung und Betreuung. «Ich bin eine Tochter von Marktfahrern, das Kaffeemobil war von Beginn weg mein Ding», sagt sie. Heute sind zwei Occassions-Gefährte von Ape im Einsatz. Das Fahrzeug Ape, Gut zu wissen: In Basel sind die Gastronomieunternehmen verpflichtet, auch im TakeAwayBereich Mehr weggeschirr zu verwenden. Das «Unternehmen Mitte» hat deshalb für das Kaffeemobil Becher mit dem eigenen Logo bei Cup Concept anfertigen lassen. Dieses Unternehmen aus Sexau, was zu Deutsch Biene heisst, ist ein so ge- Deutschland, entwickelt und pronannter Vespacar, ein Kleintransporter duziert ein breites Sortiment an in Form eines dreirädrigen Rollermobils Mehrwegbechern aus Kunststoff. des italienischen Herstellers Piaggio. Pro- www.cupconcept.com

50 Mitarbeiter in Küche und Service sind grösstenteils in Kurzarbeit. Doch untätig ist man im Hauptgeschäft deshalb nicht.

Vor dem ersten Lockdown war das Kaffeehaus in drei Bereiche eingeteilt. In der ehemaligen Schalterhalle ist der Gastronomiebereich, der wie ein grosses Wohnzimmer anmutet. Beim Haupteingang befinden sich rechts und links zwei Ladenlokale, die zuvor als Bar fungierten. Rechts war das «Non Fumare». Dort ist seit Corona eine Kaffee-to-go-Bar eingerichtet. Links war das «Fumare», das den Rauchern vorbehalten war. Weil durch Corona in der Geschäftsleitung die Ansicht reifte, dass das «Fumare» nun endgültig ausgedient hat, entschied sie sich, dort eine Backstube einzurichten. «Unsere Konditoren wollten schon länger einen eigenen Raum, der von der Küche abgetrennt ist», erzählt Rapatt.

So kommt es, dass es im ehemaligen «Fumare» heute nach Zopf und Brot riecht. Und fast wöchentlich wächst das Sortiment, denn: «Unsere Kunden entscheiden, was wir anbieten.» Als die Nachfrage beispielsweise nach veganen Sandwiches kam, war die Antwort: «Wir bieten das heute noch nicht, aber ab morgen schon.» Pola Rapatt sagt dazu: «Wir sind zwar teilzeit in Kurzarbeit, aber wir sind kreativ und unsere Entscheidungswege sind kurz. Bei uns ist deshalb vieles möglich.»

Gastronomiebetrieb der anderen Art

Ganz im Sinne der Philosophie des Kaffeehauses, wo vor Corona über 1000 Gäste täglich anzutreffen waren. Das «Unternehmen Mitte» wurde 1998 als GmbH ins Leben gerufen. In Partnerschaft mit der Stiftung Edith Maryon konnte das Gebäude der ehemaligen Schweizerischen Volksbank im Zentrum von Basel zu einem Preis von zehn Millionen Franken erworben werden. Die Stiftung Edith Maryon geht auf eine Idee einer Gruppe junger Menschen zurück, die Boden und Immobilien dem Waren- und Erbstrom und damit der Spekula-

Verkaufsschlager des Kaffeemobils sind der klassische Café crème, Espresso und Cappuccino. Dazu werden Konfekt und Backwaren aus der eigenen Backstube verkauft.

tion entziehen wollte, um stattdessen soziale Wohn- oder Arbeitsstätten zu fördern. Bis heute hat die gemeinnützige Stiftung über 100 Projekte realisiert, vor allem in der Schweiz und in Deutschland. Auch das Hotel Krafft in Basel und das Hotel Greulich in Zürich gehören dazu. •

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Unternehmen Mitte Gerbergasse 30 4001 Basel unternehmen@mitte.ch www.mitte.ch

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