HG-Zeitung 19/2022

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HGZ No 19

NÄCHSTE ­AUSGABE 27. JULI

Die Bra nchenzeit ung der Hotel & Gastro Union seit 1886 CXXXVII. Jahrgang

Luzern, den 13. Juli 2022

Schwerpunkt

Die Schweiz braucht dringend eine Weiterbildungsoffensive.

Fermentation: Renaissance einer alten Kunst

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Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin

Pe r s ö n l i c h

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Tashi Woeser Tashitsang flüchtete vor neun Jahren aus Tibet in die Schweiz. Dank der einjährigen Riesco-Vorlehre fasste er Fuss im Gastgewerbe. Nun bildet er sich an Progresso-Kursen weiter.

Servicemeisterin will ihr Wissen weitergeben

Die Schweizer Juroren für den Culinary World Cup stehen fest.

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Der Ton macht die Musik

Laut der Studie «Schweiz führt» geben 94 Prozent der Führungskräfte an, klare Ziele zu definieren. Doch bei nur 42 Prozent der Mitarbeitenden kommt die Botschaft auch an.

A D O B E-S TO CK

DIE FÜHRUNG MUSS UMDENKEN Gute Leute zu finden, war bereits vor der Pandemie keine leichte Angelegenheit. Doch nun, da die Branche ihre Krisensicherheit eingebüsst hat, hat sich die Lage dramatisch verschärft. Der Arbeitgeberverband Gastrosuisse hat deshalb einen Fünf-Punkte-Plan erstellt, um das Image der Branche zu verbessern. Punkt zwei auf der Liste: gezielte Unternehmerschulung in Führung und Wertschätzung. Casimir Platzer bezeichnete dies in einem Interview mit der NZZ als das

grösste Problem der Branche. Tatsächlich verlassen gemäss einer Studie des Beratungsunternehmens Information Factory gut 60 Prozent der Mitarbeitenden ein Unternehmen, weil sie unzufrieden sind mit der Führungskraft. 78 Prozent gaben zudem an, dass die Führungskraft einen hohen Einfluss auf ihre Jobzufriedenheit hat. Möglichkeiten, seine Führungs­qualitäten zu schärfen, gibt es genügend. Eine davon ist der Kurs von Gastrosuisse «Ich bin Vorgesetzte/-r». Die

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Nachfrage ist da. «Der Kurs wird häufiger angeboten und durchgeführt», sagt Patrik Hasler, Leiter Kommunikation bei Gastrosuisse. Den Themen Mitarbeiterförderung und Mitarbeitererhaltung werde im Kontext der aktuellen Lage zudem mehr Gewicht gegeben. Für Urs Masshardt, Geschäftsleiter der Hotel & Gastro Union, ist es dafür auch höchste Zeit. «Wer heute noch kommandiert, kontrolliert und korrigiert, ist auf dem Holzweg.» Wichtig sei eine wertschätzende Führung, die

den Mitarbeitenden die Möglichkeit gebe, sich einzubringen. «Ich halte mich an die Worte von Unternehmensberater Peter Müri: Wem es gelingt, eine wertschätzende Kultur zu schaffen, in der alle dasselbe Ziel vor Augen haben, bei dem stellt sich der Erfolg von selbst ein.» Um das zu erreichen, müssten viele Dinge beachtet werden. Ein Ansatz sei es, Mitarbeitende bei Erfolg monetär zu belohnen. «Zum Beispiel dann, wenn Mitarbeitende neue Fachkräfte rekrutieren.» (D K L)

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Landauf, landab fällt in fast jedem Gespräch, in dem es um die Gastronomie geht, das Wort Fachkräftemangel. Wobei Arbeitskräftemangel die Problematik wohl treffender beschreibt. Soweit nichts Neues. Umso erstaunlicher ist es, dass der akute Mangel die Art und Weise, wie Betriebe Mitarbeiten­de suchen, nicht verändert hat. Die meisten Stelleninserate sind nach wie vor so aufgebaut, als existiere besagter Mangel nicht. Die Texte machen keine Lust darauf, sich zu bewerben. Sondern sie zeigen viel eher, dass die Betriebe verzweifelt sind. Das mag zwar verständlich sein, aber es hilft nicht, wenn man «dringend» nach Mitarbeitenden sucht, die dann «einen Sonntag im Monat freihaben» und «nur» an drei von sieben Tagen mit Zimmerstunde arbeiten müssen und obendrauf «grosszügig nach L-GAV» bezahlt werden. Jemanden mit dem Mindestlohn abzuspeisen und das als exklusiven Vorteil verkaufen zu wollen, ist eine Frechheit. Wer gute Leute finden und halten möchte, muss handeln. Betriebe, die der Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit und den damit verbundenen Wünschen künftiger Angestellter nicht bereits im Inserat jenen Stellenwert beimessen, der nötig ist, müssen bald keine Inserate mehr schreiben, sondern können schliessen. D É SI R ÉE K L A R ER

Version Pierina!

Erscheint jeweils mittwochs 1

05.07.2022

14:24:24

Meh r ! ng u t h c a e B


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