HG-Zeitung 2/2016

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Luzern, den 27. Januar 2016

HGZ No 2

David Kohlhoff, Leiter Hotellerie im Alterszentrum Stampfenbach in Zürich, zeigt einer Bewohnerin die Anwendung des iPads.

B I LD ER A N N E T T E B O U T ELLI ER , A SZ

SENIOREN WOHNEN WIE IM HOTEL

V

or vier Jahren ging der erste Jahr­ gang der so genannten Baby­Boo­ mer­Generation (1946–1964) in Rente, 2029 wird der letzte fol­ gen. Sind in den letzten Jahren vor allem Seniorenresidenzen für Gutbetuchte wie Pilze aus dem Boden geschossen, liegt der Fo­ kus nun vermehrt auf Angebote für die Mittelschicht. Das zeigt das Produkt Vitadomo der Ter­ tianum­Gruppe, die 16 Residen­ zen im Tessin und der Deutsch­

schweiz betreibt. Vitadomo bie­ folgende individuelle Leistungen «Hier herrscht eine sehr schöne tet betreutes Wohnen und Pflege bezogen werden: In der Hauswirt­ Atmosphäre», «Hier zu wohnen im Alter mit Leistungen à la carte schaft sind das zum Beispiel Rei­ ist wie im Hotel». Insgesamt sind an. Derzeit gibt es zwei Stand­ nigung à la carte oder ganze Rei­ 44 Mitarbeiter in Glattbrugg tätig, orte, einen im Tessin und einen in nigungspakete, Haushaltshilfe, sechs davon in der Gastronomie Glattbrugg. Wäscheservice und ­beschrif­ und fünf in der Hauswirtschaft. Daniel Widmer ist Geschäfts­ tung, Näh­ und Flickarbeiten, Bü­ Für die Hauswirtschaft hat sich führer der Vitadomo AG Buben­ gelservice, Pflanzenpflege, Blu­ Daniel Widmer für eine Outsour­ holz in Glattbrugg, das im April mensträusse und saisonale De­ cing­Lösung entschieden. «Bei 2015 eröffnete. «Wir denken, dass korationen in der Wohnung. Ein dieser Lösung trage ich das Risiko unser Produkt einem grossen Be­ paar Beispiele: Ein Paket Mit­ nicht, wenn ich mal mehr Leute dürfnis älterer Menschen ent­ tag­ und Nachtessen wahlweise oder mal weniger brauche», hält spricht, weil das Angebot indivi­ Fleisch, Fisch oder vegetarisch er fest. duell auf ihre Bedürfnisse und kostet 855 Franken pro Monat. Dennoch gibt es mit Alisa Me­ finanziellen Möglichkeiten zu­ Ein Paket für eine wöchentliche hinbasic eine feste Ansprech­ sammengestellt werden kann.» Reinigung kommt im Monat auf person für hauswirtschaftliche Bei Vitadomo bezahlt der Bewoh­ 150 Franken zu stehen. Aufgaben. Die ausgebildete Ho­ ner nur das, was er wirklich benö­ Die Erfahrungen dieser telfachassistentin ist seit der Er­ tigt. Die Bewohner leben autonom Wohnform seien ausschliesslich öffnung dabei, hat aber einen Ar­ in ihrer eigenen Kleinwohnung, positiv, so Widmer. «Die Leute beitsvertrag mit der Schmid Tex­ können aber nach Bedarf auf die schätzen die Kombination von tilrewashing AG. «Die Arbeit interne Spitexabteilung zurück­ Freiheit und Betreuung nach Be­ gefällt mir sehr gut», erzählt sie. greifen, und das 24 Stunden lang. darf.» Das Feedback der Bewoh­ Besonders der Kontakt mit den Falls nötig, gibt es auch stationäre ner ist gut. Die schönsten Rück­ Bewohnern mache ihr viel Freude. Pflegezimmer. Zu diesem Grund­ meldungen seien, so Widmer: Vier Mitarbeitende unterstützen angebot können unter anderem «Wir fühlen uns hier zu Hause», sie bei der Reinigung und dem Un­

Mehr Informationen zur gdi-Studie «Gesellschaft des langen Lebens» unter: www.gdi.ch

Altersheime sind längst keine düsteren Endstationen mehr. Heute gibt es für ältere Menschen neue Angebote. Dabei spielt auch die Hotellerie eine wichtige Rolle. terhalt der Liegenschaft. «Mir ge­ fällt die Vielfalt meiner Tätig­ keit, kein Tag gleicht dem andern», so Mehinbasic. Zu ihren Aufga­ ben gehören die Organisation und Planung, die aktive Mithilfe und Unterstützung ihrer Mitar­ beiter sowie die Sicherstellung der Verrechnung der Reinigungs­ dienstleistungen an die Bewohner. Zudem bildet sie die Schnittstelle zwischen ihrer Arbeitgeberin, der Firma Schmid und Vitadomo. Treffpunkt Waschsalon Ein anderer Anbieter von Senio­ renwohnungen ist Senevita, ge­ gründet 1989 in Wabern. Heute ist das Unternehmen schweizweit auf 21 Betriebe angewachsen. Im kommenden Frühjahr steht mit der Eröffnung des Senevita Son­ nenpark in Pratteln die 22. Eröff­ nung bevor. Im Mietpreis einge­ schlossen ist zwar eine wöchent­


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