50
1962
–2012
Jahre
HGV
I.P.
47. Jahrgang · Bozen, Mai 2012 · Nr. 5
www.HGV.it
Mit Plakaten unterstrich der HGV bei seiner Landesversammlung seine Ablehnung zu einer Tourismusabgabe bzw. Kurtaxe.
Nein zu weiteren Abgaben bekräftigt HGV-Landesversammlung im Bozner Waltherhaus – viele Herausforderungen
HGV-Präsident Walter Meister erinnerte eingangs an das Jahr 1962, als mit der Gründung des Gastwirteverbandes in Bozen der Grundstein für den HGV und für eine geschlossene Interessensvertretung des Hotel- und Gastgewerbes in Südtirol gelegt worden ist. Meister verwies auf seine Vorgänger Artur Eisenkeil und Rudolf Hölzl, welche
mit Mut und Visionen den HGV auf- und ausgebaut haben. Letztlich, so unterstrich HGV-Präsident Meister, entscheiden die Rahmenbedingungen über den Erfolg in der Wirtschaft. »Diese sind gegenwärtig nicht die Besten«, meinte Meister und erwähnte dabei die von der Regierung Monti eingeführten steuerlichen Belastungen. Der HGV-Präsident kritisierte die Unklarheiten bezüglich der neuen Gebäudesteuer IMU, welche speziell die Gastbetriebe in einem erheblichen Ausmaß treffen wird. »Wir haben Berechnungen angestellt, dass viele unserer Betriebe bis zu 170 Prozent mehr zahlen, als sie bisher an ICI bezahlt haben. Viele Betriebe können diese Zusatzbelastungen nicht mehr tragen«, unterstrich Meister. Dasselbe
gelte auch für die viel diskutierte Einführung der Tourismusabgabe und Gästeabgabe. Präsident Walter Meister erläuterte die Gründe, warum sich der HGV und die Wirtschaft gegen weitere steuerliche Belastungen aussprechen. Wenn beim Beherbergungspreis alle Kosten einberechnet würden, welche in diesem Jahr auf die Gastbetriebe zukommen, dann würde sich die Urlaubsnacht ab 2013 um bis zu 10 Prozent verteuern. »Diese Kostensteigerungen können wir nicht eins zu eins an den Gast weitergeben«, fuhr Meister fort.
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Informationen speziell für Gastronomiebetriebe
Informationen über die Aktivitäten der HGJ
Seite 7
Seiten 12–13
Seiten 36–39
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Die Diskussion über die Einführung einer Tourismusabgabe und einer Kurtaxe kennzeichnete die diesjährige Landesversammlung des HGV. Rund 500 HGV-Mitglieder haben sich dabei auch gegen weitere Steuern und Abgaben ausgesprochen.
Aktion »Rote Karte« Deshalb ersuchte HGVPräsident Walter Meister die Landesregierung und Landesrat Hans Berger, den Gesetzesentwurf zurückzu-
ziehen und gemeinsam mit den Partnern der Wirtschaft die Gespräche aufzunehmen, um ein Finanzierungsmodell auszuarbeiten, das den Konsens aller findet. Die rund 500 anwesenden HGV- und HGJ-Mitglieder haben den politisch Verantwortlichen in Bozen, Rom und Brüssel mit der Aktion »Rote Karte« demonstrativ gezeigt, dass die Gastbetriebe keine neuen Abgaben mehr schultern können. HGV-Direktor Thomas Gruber zeigte in seinem Referat die Herausforderungen im Hotel- und Gastgewerbe auf. Er ging dabei auf die urbanistischen Rahmenbedingungen ein. Bei der Ausweisung von Tourismuszonen solle weiterhin den bestehenden Betrieben Vorrang eingeräumt werden. Bei neuen Betrieben solle man darauf achten,
dass diese zum touristischen Umfeld und zu den bestehenden betrieblichen Strukturen passen. Weiters müsse überlegt werden, ob eine 20-jährige Zweckbindung für alle jene Gastbetriebe, die einen baulichen Eingriff getätigt hatten, noch gerechtfertigt ist. Weitere Herausforderungen erkannte HGV-Direktor Gruber im zukünftigen Landeshaushalt und in der entsprechenden Schwerpunktsetzung bei der Verteilung der öffentlichen Geldmittel. Auch der Umgang mit dem Internet werde für den Tourismus immer wichtiger. Der deutsche Gedächtnispapst Oliver Geisselhart zeigte in seinem Referat, wie es gelingt, Vor- und Zunamen zu behalten, Daten und Fakten zu Personen zu speichern und dadurch die Selbstsicherheit zu steigern. (Siehe Seite 3 bis 6).