I.P.
46. Jahrgang · Bozen, April 2011 · Nr. 4
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Tourismus erwartet politische Signale 48. Landesversammlung des HGV in Meran – Förderpolitik und Bürokratieabbau Mit dem Jahr 2012 müssen wieder alle Gastbetriebe zur Förderung zugelassen werden. Die Kurtaxe nach italienischem Modell wird abgelehnt. Das waren zwei Forderungen bei der HGV-Landesversammlung. Zu Beginn seines Referates wies HGV-Präsident Walter Meister darauf hin, dass sich der Tourismus auch im abgelaufenen Jahr als stabiler Anker in Südtirol erwiesen habe und dass dadurch rund 30.000 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Dies sei ohne einen Cent an Zuweisungen von Sondermitteln seitens der Öffentlichen Hand erfolgt, betonte Meister. Deshalb sei es nun höchst an der Zeit, dass von Seiten der Landesregierung deutliche politische Signale für den Tourismus und die darin tätigen Unternehmer gesendet werden.
Ein erstes Signal müsse die Entscheidung sein, dass sämtliche Hoteliers und Gastwirte mit 2012 wieder Ansuchen um Betriebsförderungen einreichen können. »Mit dem nun zweijährigen Förderstopp haben die Gastbetriebe zur Genüge für die Versäumnisse der Vergangenheit gezahlt. Die
Gastwirte wollen nicht mehr länger Unternehmer zweiter Klasse bleiben«, meinte Meister. Ein weiteres klares Signal brauche es auch hinsichtlich des Bürokratieabbaus. Die Betriebe spüren in der Realität wenig davon. Erst mit Anfang dieses Jahres sind weitere belastende Vorschriften in Kraft getreten, die bei den Unternehmern für großen Unmut sorgen. Auch wenn vieles davon in Rom und Brüssel
Klar sprach sich Präsident Walter Meister auch gegen eine Bettensteuer nach italienischem Muster aus. Ein weiteres Mal bekräftigte Meister den Standpunkt, dass die Tourismusorganisationen eine finanzielle Grundabsicherung er-
Der neue Internetauftritt des HGV
Informationen speziell für Gastronomiebetriebe
Informationen über die Aktivitäten der HGJ
Seite 8
Seite 12-13
Seiten 32–35
Ende mit Förderstopp
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Der HGV fordert politische Bekenntnisse zum Tourismus. verfügt wird, brauchen die heimischen Klein- und Familienbetriebe dringend Entlastung.
Alle sollen zahlen
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halten sollen und dass mehr Mittel zur Bewerbung des touristischen Angebotes zur Verfügung stehen müssen. »Die Hotel- und Gastbetriebe werden weiterhin ihren Beitrag leisten. Es muss aber auch erreicht werden, dass all jene Branchen ihren Beitrag leisten, welche vom Tourismus profitieren. Zusammen mit unseren Partnern und der Politik werden wir diesen Weg beschreiten und eine südtirolweite und möglichst gerech-
te Lösung finden«, erklärte Meister. Ein wichtiges Thema in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes ist die Erreichbarkeit. Der HGV bestärkte die Landesregierung in ihrem Vorhaben, den Flugplatz in Bozen so auszubauen, dass auch größere Fluggeräte starten und landen können und damit günstigere Flugpreise erzielt werden können. Dringend muss auch am Ausbau des Breitbandnetzes weitergearbeitet werden. »Rund 55 Gemeinden haben noch keine schnellen Internetverbindungen, mit allen Konsequenzen für die Betriebe in diesen Ortschaften«, unterstrich Meister. Grundlegende Gedanken zur Steigerung des Tourismusbewusstseins präsentierte der neue HGV-Direktor Thomas Gruber. Er regte an, einmal im Jahr die Leistungen des Tourismus mit den wichtigsten Kennzahlen für die breite Öffentlichkeit aufzuarbeiten. »Wir müssen dafür sorgen, dass die touristischen Daten differenzierter kommentiert und kommuniziert werden«, meinte Gruber. Bei der Landesversammlung wurden an die landesweit tätigen und gemeinnützigen Rettungsorganisationen die HGV-Sterne 2011 verliehen. Zudem wurde der Weinkulturpreis an zwei Gastbetriebe überreicht. Mehr zur Landesversammlung auf den folgenden Seiten und auf Seite 14.