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Vizepräsident Rainer Tobias

„ES WAR EIN GROSSARTIGER SPORTLICHER AUFTRITT VON ALLEN NOMINIERTEN DEUTSCHEN ATHLETEN“

Rainer Tobias, Vizepräsident Technik im Interview über die Weltmeisterschaft in Korea

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von Helena Stanek

Ein Europameister gewinnt Bronze – eine erste Einzel-Freestyle-WMMedaille bei den Damen. Nimm uns doch noch einmal mit nach Korea und erzähl uns von diesen beiden besonderen Erfolgen.

Was lief an diesem Tag bei Manfred besonders gut?

Manfred hatte mit Ruhe und Fokus mit seinen ersten beiden Formen einen tollen Start hingelegt und ist sicher ins Finale eingezogen. Mit viel Nervenstärke hat er auch sein erstes Battle gegen Schweden entschieden. Gegen den koreanischen Athleten und für den Einzug ins Finale hat es dann leider nicht mehr ganz gereicht.

Wie sehr hat die Performance von Adina gestimmt oder vielleicht sogar auch überrascht? Was war ihre Stärke an diesem Tag?

Man hat bei Adina deutlich den Willen gespürt, bei ihrem Start etwas Großes erreichen zu wollen. Das hat sie dann auch mit einer unglaublichen Überzeugung vorgetragen. Alle ihre Akrobatikaktionen waren sehr gut gelungen und ihre Moves sowie ihre Vielseitigkeit und ihr Ausdruck kamen bei den Referees gut an.

Gut sechs Wochen sind seit der WM vergangen. Wie bewertest du nach diesem Abstand das Abschneiden deines Teams in Korea?

Es war ein großartiger sportlicher Auftritt von allen nominierten deutschen Athleten und alle haben ihr Können unter Beweis gestellt. Die Erfahrung für jeden Einzelnen bei so einem Ereignis ist durch nichts anderes zu erlangen und wird den Athleten sicher in vielen kommenden Wettkämpfen helfen.

Eine WM in Korea mit vielen koreanischen Weltmeistertiteln. Hat dich diese Dominanz überrascht oder war das vorhersehbar?

Wenn man die vergangenen Weltmeisterschaften beleuchtet, war Korea immer mit Abstand das erfolgreichste Team, daher war es zu erwarten, dass es bei einer WM in ihrem Heimatland wieder so sein wird. Das muss man neidlos anerkennen.

Was hat dich bei der WM, sei es eine Leistung, eine Geste oder ein bestimmter Moment, besonders beeindruckt?

Eine jugendliche Sportlerin konnte aufgrund einer Covid-Infektion erst kurz vor ihrem ersten Wettkampftag nach Korea einreisen und wurde mit großem Applaus vom Team im Hotel empfangen. Keine 18 Stunden später musste sie gleich ran und legte, gemeinsam mit ihrem Synchronteam, exzellente Formenvorträge hin. Das Team verpasste nur hauchdünn eine Medaille. Der Empfang im Hotelfoyer durch das Team und die Freude aller über ihr Eintreffen sowie die Gewissheit, dass es nun mit einem Teamstart klappt, sowie die trotz aller Strapazen großartige Leistung haben mich sehr stolz auf dieses Team gemacht.

Man muss sagen, dass mit zwei gewonnenen Bronzemedaillen die Erwartungen sicherlich nicht erfüllt werden konnten. Welche Erwartungen hattest du persönlich an diese WM?

Wir haben zwei Medaillengewinner der letzten WM vom Kader in den Trainerstab geholt. Das macht sich bei der Gesamtquote natürlich bemerkbar. Von daher sind zwei gewonnene Medaillen ein sehr gutes Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir weitere sieben Finalteilnahmen hatten, die teilweise nur mit zwei hundertstel Punkten Differenz eine Medaille verpasst haben.

Die Vorbereitung auf die WM lief an vielen Stellen holprig. Neben zahlreichen formellen Vorschriften, die es aufgrund der Corona-Pandemie zu erfüllen gab, konnte auch nicht in dem Maß an Turnieren teilgenommen werden, wie wir es sonst im Technik-Bereich gewohnt sind. Was waren die größten Probleme in dieser WM-Vorbereitung? Was lief besonders gut?

Das war für alle Beteiligten eine auch mental sehr anstrengende Phase. Die Ungewissheit, ob es tatsächlich eine WM geben würde, und die lange Zeit, in der von einer siebentägigen Quarantäne ausgegangen werden musste, der sich

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