
3 minute read
Sportdirektorin Raffaella Delli Santi
nicht alle freiwillig unterworfen hätten, womit manche letztendlich nicht dabei gewesen wären, hat allen sehr viel Durchhaltevermögen abverlangt. Aus der Vorbereitung hat das Technik-Team gemeinsam das Beste gemacht. Nur eine Online-Meisterschaft als Vorbereitung in der Covid-Hochphase konnte natürlich keine optimale Vorbereitung ersetzen. Aber die Nominierten haben trotzdem sehr diszipliniert, auch mit individueller Unterstützung der Bundestrainer, gearbeitet. Ich bin tatsächlich sehr froh darüber, dass inzwischen wieder wie gewohnt Präsenzveranstaltungen stattfinden können, um optimale Trainingsbedingungen zu schaffen.
Vollende den Satz: Mit der WM in Goyang bin ich …!
Advertisement
um einige Erfahrungen reicher geworden, und ich war sehr beeindruckt von der Perfektion der Ausrichtung.
Das Jahr befindet sich in der Halbzeit; welche Aufgaben warten auf dich als Vize-Präsident in der zweiten Jahreshälfte?
Das zweite Halbjahr ist schon gut gefüllt. Wir planen mehrere Kadermaßnahmen, dann stehen das Bundesranglistenturnier II sowie die Deutsche Meisterschaft und der Deutsche Jugend-Cup Anfang Oktober an. Außerdem gibt es Online-Kampfrichterlehrgänge für alle drei Bereiche: Recognized, Para und Freestyle. Sofern es sich umsetzen lässt, wollen wir Sportler aus den Klassen unter 30 und unter 40 auf Turniere entsenden. Zu guter Letzt steht die Vorbereitung der German Open Poomsae im Frühjahr 2023 auf dem Plan.
Sportdirektorin Raffaella Delli Santi verfolgte die Technik-WM in der Heimat
von Helena Stanek
Du bist nicht zur WM mitgeflogen. Wie schwer war es für dich, zu Hause zu bleiben, obwohl dein Herz sicherlich gerne mit in Korea gewesen wäre?
Ich hatte bewusst entschieden, nicht mitzufliegen, um die Kosten für mich einzusparen und diese Mittel für Maßnahmen in der noch langen Saison nach der WM zur Verfügung zu haben. Natürlich war mein Herz die ganze Zeit beim Team in Korea. Ich wurde über unsere Whatsapp-Gruppen bestens mit Informationen versorgt und habe die Läufe im Livestream verfolgen können. Die organisatorischen Vorbereitungen für die WM waren immens, nicht zu vergleichen mit vorherigen Großturnieren. Daher hoffte ich, dass vor Ort alles reibungslos funktioniert (wohlwissend, dass eine WM in puncto Organisation immer für Überraschungen gut ist) und freue mich, dass das gesamte Team sich gegenseitig großartig unterstützt hat. Ich möchte deshalb die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen dafür zu bedanken: Rainer, dem Bundestrainerteam, Joey, den beiden Aktivensprechern, den „Creative Directors“, den mitgereisten Eltern und Fans und natürlich bei allen Teammitgliedern! Und nicht zu vergessen bei allen helfenden Händen „hinter den Kulissen“, wie etwa Helena Stanek und unserem Reisebüro.
Was ist dein persönliches Fazit dieser WM?
Ich freue mich für jede und jeden unseres Teams über ihre/ seine Leistung und darüber, dass sie auf einer WM in Korea starten konnten – das ist eine Erfahrung, die ihr ganzes Taekwondo-Leben prägen wird. Was mir sehr imponiert hat, war die mentale Stärke unserer Team mitglieder: Die Pandemie hat Trainings möglichkeiten stark beeinflusst, zudem hatten sie zwischen EM und WM nur wenig Erholungs- und Vor bereitungs zeit, gleichzeitig diese lange Unsicherheit – findet die WM statt, und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Davon haben sie sich nicht beeindrucken lassen. Alle waren topmotiviert, haben ihr Bestes gegeben, sind über sich hinausgewachsen. Dass es dieses Mal in vielen Fällen so unglaublich knapp nicht für einen Podestplatz oder den Einzug ins Finale gereicht hat, ist natürlich sehr schade und ich kann die Enttäuschung verstehen. Die sieben fünften Plätze beweisen aber auch, dass unser Team vorne „mitspielt“. Eine Medaille auf der WM zu gewinnen hängt einfach von vielen Faktoren ab, es muss an dem Tag auch alles passen. Ich freue mich sehr darüber, dass alle begeistert nach Hause gekommen sind und sich auf die nächsten Großturniere freuen – nach der WM ist schließlich vor der EM 2023.