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Ein Tag für die Familie

SALZ.WASSER

Entschleunigen. Salz erleben.

Altaussee ist ein Sehnsuchtsort. Nach einer Schifffahrt über den malerischen See und einem Bergwerksbesuch beginnt man diesen oft zitierten Satz zu verstehen.

Steig ein – brems dich ein

So das Motto der Altaussee-Schifffahrt. An Bord des Solarschiffs, das lautlos über den See gleitet, scheint die Zeit fast still zu stehen. Erlebe Entschleunigung pur und genieße den herrlichen Blick auf die markanten Gipfel um den See und das mächtige Dachsteinmassiv. Oder kombiniere eine Schifffahrt mit einer Einkehr im Jagdhaus oder in der Jausenstation Seewiese. Als perfekter Tagesausflug nach Altaussee bietet sich die Kombination einer Schifffahrt mit einem anschließenden Besuch in den Salzwelten an. Wer selbst Kapitän sein möchte, kann sich beim Bootsverleih Altaussee 712, direkt an der Anlegestelle Madlmair, ein Elektro- oder Tretboot mieten. Ein exklusives Erlebnis ist eine Plättenfahrt, bei der auf Wunsch sogar ein Frühstück oder Picknick serviert wird.

◂▴ Grubenente Sally und Käpt’n Niki sind beste Freunde. Mit ihnen kannst du den Altausseer See mit dem Schiff erfahren und die tiefen Stollen des Salzberges entdecken.

Salzwelten Altaussee – Berg der Schätze

Die wahre Essenz von Altaussee offenbart sich erst im Bergwerk, wo Generationen von Bergmännern mit harter Arbeit für ihre Familien sorgten. Diese enge Gemeinschaft schuf eine einzigartige Kultur, die sich in einem heldenhaften Moment während des Zweiten Weltkriegs zeigte, als die Bergmänner die Sprengung ihres Bergwerks und den Verlust Europas Kunstschätze durch die Nazis verhinderten. Bei den Führungen durch die Salzwelten Altaussee erhält man faszinierende Einblicke in das größte aktive Salzbergwerk Österreichs und die spannende Rettung von Kulturgütern. Besonders beliebt sind die Sally-Kinderführungen im Sommer, die kleinen Entdeckern die Wunder unter Tage spielerisch näherbringen. Ein unvergessliches Abenteuer für die ganze Familie!

Apropos:

Hast du schon von Käpt’n Niki und Sally gehört? Diese beiden quakenden Abenteurer sind die charmanten „local ducks“ von Altaussee! Sie warten darauf, mit dir auf eine aufregende Schatzsuche zu gehen! In den Salzwelten und an der Schiffsanlegestelle erhältst du eine geheimnisvolle Schatzkarte, die vollgepackt ist mit spannenden Rätseln und coolen Stickern von Sally und Niki. Sammle alle Sticker und halte deine Entdeckungen in einem Foto fest! Schicke es an kinder@nachrichten.at und sichere dir die Chance auf großartige Preise. Glück auf und herzliches Schiff Ahoi!

www.altausseeschifffahrt.at www.salzwelten.at

© Mathias Lauringer

Editorial

Beeindruckende Landschaftsimpressionen, Sehenswürdigkeiten, Spezialitäten und außergewöhnliche Menschen – das alles vereint das Ausseerland Salzkammergut zu jeder Jahreszeit. Aus diesem Grund haben wir in dein Moment. #5 ein ganzes Jahr mit allen wunderbaren Facetten für dich eingefangen.

Entdecke in dein Moment. #5 die Vielfalt dieses wunderschönen Fleckchens Erde Ausseerland Salzkammergut, das zu jeder Jahreszeit wunderbare Momente zu bieten hat. Frühjahr mit herrlichem Grün und erwachender Natur, Sommer mit natürlichen Seen und angenehmen Temperaturen, Herbst zum ruhigen Wandern und in der kalten Jahreszeit die weiße Pracht. Wir haben viele Momente in Geschichten und in Bildern gesammelt und beschrieben.

Der Winter stellt sich mit dem Skikursangebot der Region für klein und groß, vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, vor. Josef Köberl fasziniert mit seinem außergewöhnlichen Hobby, dem Eisschwimmen. Ein Naturmentor streift das ganze Jahr durch die Natur. Er lädt dich in den Wald ein und beschreibt, warum die Waldlandschaft hier einzigartig ist und es an uns allen liegt, diesen Schatz der Nachwelt zu erhalten. Im Frühling nehmen wir dich mit auf den landschaftlich besonderen Golfplatz von Bad Aussee.

Egal ob Sommer oder Winter – die Musikkapellen von Bad Aussee, Bad Mitterndorf und Tauplitz bereichern das musikalische Gesellschaftsleben. Und jederzeit sind musikbegeisterte neue Mitglieder herzlich willkommen. Außerdem erzählt die leidenschaftliche Querflötistin Renate Linortner von ihrer musikalischen Karriere, ein faszinierendes Porträt. Der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Lederhosenmacher Christian Raich lässt dich bei seiner Arbeit über die Schulter schauen und wir lassen auch den Eisstockmacher Josef Brandauer zu Wort kommen.

Fasching ist die fünfte Jahreszeit im Ausseerland Salzkammergut. Diesmal stehen die Pless im Mittelpunkt. Sie tragen einfache Overalls und Bienenkörbe als Kopfbedeckung. Was sie mit ihren Besenstielen treiben, erzählen wir in dein Moment. #5

Das Kleinod Literaturmuseum in Altaussee wurde achtsam und mit viel Gespür neu gestaltet. Es widmet sich Künstlern wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Friedrich Torberg und Barbara Frischmuth, die dem Ausseerland Salzkammergut sehr verbunden sind. Zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Wusstest du, dass es in unserer Region einen idyllischen Fjord gibt? Die Rede ist vom 5,5 Kilometer langen SalzaStausee – spannend für Sport- und Freizeitbegeisterte, die im Sommer kühles Nass bevorzugen. Radfahrerinnen und Mountainbiker sind bei angenehmen Temperaturen im Herbst besonders gut aufgehoben – bei uns im Ausseerland Salzkammergut. Und ganz besonders im Herbst ist das Lechfischen und die damit verbundene Lechpartie am Grundlsee. Ein einzigartiger Brauch, der bereits seit hunderten Jahren Tradition hat. Abgerundet wird die Kulinarik in dein Moment. #5 mit regionalen Köstlichkeiten. Einem Biobauer, der bei uns produziert, schauen wir über die Schulter. Da dürfen dann Tipps für neue Lokale und Rezepte zum Nachkochen nicht fehlen.

Tauche nun tiefer ein ins Ausseerland Salzkammergut. Viele berührende Momente wünschen dir

Pamela Binder

Geschäftsführerin des Tourismusverbands Ausseerland Salzkammergut

Mario Seebacher

Vorsitzender des Tourismusverbands Ausseerland Salzkammergut

Inhalt

Impressum

Herausgeber/für den Inhalt verantwortlich: Tourismusverband Ausseerland Salzkammergut, Pratergasse 388, 8990 Bad Aussee, Austria, Tel.: +43 3622 54040­0, E­Mail: info@ausseerland.at, www.ausseerland.at Konzeption und Artwork: Kommhaus, www.kommhaus.com • Redaktion: Griselda Fosen, Mirjam Harmtodt, Gerald Marl, Franz Thalhammer Gestaltung: Anna Jogna • Lektorat: Maria Grill • Fotos: siehe Bildverweise Coverfoto: Salzkammergut verbindet • Die Rechte an Fotos von Inserenten liegen bei den entsprechenden Firmen. • Druck: Wallig Ennstaler Druckerei und Verlag Ges.m.b.H. • Grundlegende Richtung: dein Moment. erscheint jährlich. Es informiert Gäste, Einheimische und Freunde des Ausseerland Salzkammergutes über die Region und seine Menschen. • Genderhinweis: Wir legen großen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung. Aufgrund der Lesbarkeit der Texte gendern wir inklusiv. Das bedeutet, es wird abwechselnd eine weibliche, männliche oder neutrale Bezeichnung verwendet. Vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler Ausgabe #5 • 2025

© Thomas Kranabitl, ÖBf

6 Mein Platz, mein Spiel!

Golfspielen in Bad Aussee

12 Pulverschnee & Pistenspaß

Skischulen von Loser bis Tauplitz

17 Harmonischer Klang

Drei Musikkapellen im Porträt

22 Wald

Treffpunkt der Artenvielfalt

28 Renate Linortner

Musik ist ihr Leben

31 Im dunklen Schatten der prächtigen Faschingsfiguren

Die Pless

36 Eiskalte Leidenschaft

Eisschwimmen & Eisbaden

40 Ort der Poesie

Das Literaturmuseum in Altaussee

44 Der Fjord im Hinterbergtal

Der Salza­Stausee

50 Von Schmarrn bis Fisch Kulinarische Reise durchs Ausseerland

56 – 5, 7, 9, -nahtig?

Die Lederhose hat immer Saison

61 Gut gedrechselt ist halb gewonnen.

64 Bunte Pracht

Von Aubergine bis Zuckererbse

66 Das Ausseerland genießen

Die Genusslandkarte

68 Rezepte aus der Region zum Nachkochen

74 Biken

Vergnügen auf zwei Rädern

80 Erntedank mit Feuer am Wasser

Lechfischen – eine jahrhundertealte Tradition

Karl Steinegger
Karl Steinegger, TVA
Mein Platz,

Spiel! mein

Das Ausseerland ist in vielerlei Hinsicht ein begnadeter Ort. Eingebettet zwischen majestätischen Bergmassiven besticht die Region mit einer einzigartigen Landschaft, herrlichen Badeseen und einer unglaublichen Vielfalt an Schönheiten und atemberaubenden Plätzen. Einer davon ist der Golfclub Ausseerland. Er bietet nachhaltiges und familienfreundliches Golfvergnügen in einer Kulisse, die für die konzentrierte Ausübung des edlen Sports fast schon hinderlich ist.

Seit Jahrhunderten begeistert der Golfsport Profi- und Hobbysportlerinnen in aller Welt. Um die Erfindung dieses Erfolgskonzepts ranken sich unterschiedlichste Mythen und Geschichten. Generell gelten die Schotten als Erfinder des Golfs, wenngleich ihnen viele andere Nationen diesen Platz in der Historie streitig machen. Mündlichen Überlieferungen nach könnten es auch die Holländer gewesen sein, die 1297 erstmals den Sport erwähnten. Anderenorts berufen sich Historiker auf angebliche Abbildungen von Golferinnen, die den Ursprung belegen sollten. Um 1200 etwa in Frankreich oder um 1360 in Belgien. Dabei finden sich bereits bei den alten Ägyptern, im antiken Rom und sogar im frühen Japan sowie in Korea und China Abbildungen von einem Spiel mit Ball und Schläger. Sie alle könnten die Grundlage zur Ausprägung heutiger Sportarten wie Hockey, Croquet, Baseball, Billard und eben Golf sein.

Sportliches Vergnügen eingebettet in historischer Umgebung

Heute wird Golf auf der ganzen Welt gespielt. Eines haben aber fast alle Golfplätze gemein – sie sind in eine schöne Umgebung eingebettet und runden so das sportliche Vergnügen mit landschaftlichen Feinheiten ab. Der Golfclub Ausseerland ist da alles andere als eine Ausnahme, eher

schon fast die Speerspitze dieser raffinierten Kombination. Er liegt auf dem Lerchenreither Plateau, einer der vielen Hochebenen, die rund um das historische Stadtzentrum von Bad Aussee zu finden sind. Aber auch die Gegend, in der heute Golffreunde die herrliche Anlage genießen, wurde von der Geschichte der Region geprägt. Direkt im Herzen des Golfplatzes befanden sich einst große, natürliche Teiche, die je nach Niederschlag mehr oder weniger Fläche einnahmen oder sich untereinander sogar verbinden konnten. Angefangen von der „Brennerlacke“ bis zum „Teich“ erstreckte sich die sumpfige Landschaft vom Ischlberg bis zum Ende des Plateaus über der Ortschaft Öfner. Mit Namen wie „Brennerlacke“, „Teichgrabenweg“, „Teichweg“ oder „Teichschlosssiedlung“ zeugen die Straßennamen der Ortschaft noch heute von ihrer feuchten Vergangenheit. Die „Teichschlosssiedlung“ weist zudem auf die zweite historische Besonderheit von Lerchenreith hin, lagen doch an den großen Teichen imposante Anwesen, die heute wie Eckpfeiler rund um den Golfclub Ausseerland wirken.

Das „Teichschloss“ am südöstlichen Ende der weiten Anlage ist etwa um das Jahr 1550 errichtet worden. Der villenartige Renaissancebau wurde auch „Schützengütl“ genannt. Erster

namentlich bekannter Besitzer des Anwesens war der Verweser des Hallamtes von Aussee, Bernhard Reisacher. Einst vom kaiserlichen Hof entsandt, um die Salzgewinnung und damit die Geschicke von Aussee im Auge zu behalten, war Reisacher zu seiner Zeit die wohl mächtigste Persönlichkeit in der Region. 1609 verkaufte er das nun genannte „Haalergut“ Anwesen an den innerösterreichischen Regimentskanzler Hans Bartholomäus Kholler, der es fortan „Lerchenreith“ nannte. Danach wechselten die Besitzer bis ins 19. Jahrhundert häufig, ehe es zeitweise als Heilanstalt diente und im Zuge eines großen Umbaus die heutige Form bekam. Später zählte unter anderem Elias Ehrenreich Springer zu seinen Besitzern, der am 24. April 1679 vom Kaiser einen Freibrief über das Gut Lerchenreith erhielt. 1724 erwarb er schließlich das dienstbare Gut „Sommersperg“, das er mit dem Schloss verband. Dieses Gut lag am „Froschlsee“, auch „Krottensee“ und heute „Sommersbergsee“ genannt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es zum Schülerheim eines Privatgymnasiums umfunktioniert, um später von der Sparkasse Bad Aussee übernommen zu werden. Heute befindet es sich wieder in Privatbesitz, ist von einem kleinen Park umgeben und daher kaum einsehbar.

Das zweite historische Gebäude befindet sich direkt neben dem Golfclub und somit über der Driving Range –DIE WASNERIN. Heute als erfolgreiches G'sund & Natur Hotel DIE WASNERIN weit über die Grenzen des Ausseerlandes bekannt, war es schon in früheren Jahrhunderten eine beliebte Gaststätte. Die Wurzeln des kontinuierlich erweiterten Hauses lassen sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Das mächtige Stammhaus des heutigen Hotels diente damals als Wirtshaus für Fuhrleute und kann so auf eine große gastronomische Tradition verweisen.

Dritter markanter Eckpfeiler des Golfclubs Ausseerland ist das Narzissen Vital Resort Bad Aussee, das zwar weniger historisch, dafür aber mit vielen entspannenden Wellness-Angeboten das weite Golfareal in Richtung Bundesstraße abschließt.

Ein Idyll der sportlichen Eleganz

Der Golfclub Ausseerland liegt auf einem Hochplateau mit 720 Metern Seehöhe und bietet neben den erwähnten historischen Gebäuden auch einen einzigartigen 360 Grad Panoramablick auf die heimische Bergwelt. In Richtung Süden erstreckt sich zwischen dem Ausseer Zinken und dem markanten Sarstein das mächtige Dachsteinmassiv. Der höchste Berg der Steiermark und Oberösterreichs, direkt auf der Grenze zwischen diesen beiden Bundesändern gelegen, ist kaum wo mit einem Blick so nah zu erfassen, wie von hier. Genau auf der gegenüberliegenden Seite thront der Loser, der Hausberg des Ausseerlandes, und neben ihm die Trisselwand mit ihrer beeindruckenden Felswand, die fast bis hinunter zum Altausseer See reicht. Ein gefühltes Augenzwinkern weiter östlich entfaltet das Tote Gebirge seine volle Pracht. Unzählige

Gipfel, dominiert von Großem Priel, Elm und Weißer Wand, ragen hier in den Himmel des Ausseerlandes und schließen es gegenüber den dahinterliegenden oberösterreichischen Landschaften rund um das Almtal und Hinterstoder ab. Östlich und westlich wird das Panorama von der klassischen unmittelbaren Ausseer Bergwelt vollendet. Sandling, Röthelstein oder Backenstein sind aber keinesfalls nur optische Ergänzungen, sondern vielmehr historisch wie landschaftlich interessante Berge. Und zwischen all diesen verschiedenen Bergwelten traf sich im Jahr 1994 eine golfbegeisterte Gruppe rund um den heutigen Präsidenten Richard Winkler, um – unter anderem – auf dem Areal des viele Jahrzehnte zuvor trockengelegten Teichs den Golfclub Ausseerland zu gründen. 1997 wurde mit der Errichtung begonnen, ein Jahr später wurde er bereits als einer der

▴ Richard Winkler, Präsident des Golfclubs Ausseerland mit Golf Pro Gavin Long (von links)
©
Karl Steinegger, Golfclub Ausseerland

schönsten Golfplätze Österreich unter anderem von der damaligen Landeshauptfrau der Steiermark, Waltraud Klasnic, eröffnet.

Sportgenuss bei Neun-Loch-Runde

Die abwechslungsreiche Neun-LochRunde des Golfclubs Ausseerland vereint das unvergleichliche Panorama mit familienfreundlichem Sportgenuss und nachhaltiger Bewirtschaftung. Seine naturnahe Errichtung und der Betrieb ermöglichen absolut authentisches Golffeeling. Der Platz ist eine echte Herausforderung für alle Profis, Amateure und Neulinge. Das liegt allerdings nicht nur an den selektiven Löchern, sondern speziell an der Umgebung. Für viele ist sie richtig inspirierend, für manche aber fast irritierend, gibt es doch so viele natürliche Reize rundherum, die den Fokus vom kleinen Ball abschweifen lassen. Die Spielbahnen wechseln dabei von klassisch-geraden Fairways zu sogenannten Doglegs. So wird es in der Fachsprache genannt, wenn die Spielbahn nach links oder rechts abknickt. Beim Golfclub Ausseerland ist diese anspruchsvolle Platzarchitektur auch der naturnahen Gestaltung der Anlage geschuldet. Sie verleiht dem Platz einen eigenen Charakter, bei dem die Spieler ihre eigene Strategie entwickeln müssen, um das Loch bestmöglich zu absolvieren. Mit dem klassischen Abschlag „so weit als möglich“ ist es hier also nicht getan, und so offenbaren die neun Löcher Eigenheiten, die den Golfclub Ausseerland nachhaltig zu einem fesselnden Sportvergnügen machen. Es geht über

teils ebene, teils hügelige Löcher bis zum großen Finale: dem Loch Nummer neun. Am Abschlag angekommen wird man vom Blick auf den Dachstein gefesselt und braucht erst einmal eine Weile, um sich wieder rein der sportlichen Faszination widmen zu können.

Abgerundet wird die Anlage von der prächtig gelegenen Driving Range, speziell aber auch von den selbstauferlegten ökologischen Ansprüchen. Am Areal wurden mehr als 6.000 Quadratmeter naturnahe Wiesen und Büsche angelegt, in denen sich Bienen und andere wertvolle Nützlinge ansiedeln konnten. Auf diese Weise schu-

Golfschule Ausseerland – traumhaftes Golfvergnügen für alle Der Golfclub Ausseerland versteht sich nicht nur als ökologisch nachhaltiger Club, sondern ist auch in puncto Mitgliedergewinnung offen und innovativ. Vier verschiedene Kursangebote stehen für Anfängerinnen bereit: „Die ersten Schwünge“ etwa ist für alle, die noch nie einen Golfschläger in den Händen hielten, prädestiniert. Hier lassen sich spielerisch grundlegende Techniken des Golfsports erlernen und erste Schläge auf der Driving Range und am Putting Green ausführen. Wenn das Golfen langsam zur Routine wird und die Grundlagen sitzen, wird es Zeit für den „ÖGV Platzreifekurs“. Techniktraining sowie Regel- und Theoriekunde stehen dabei im Fokus, um Platzund Turnierreife zu erlangen.

Auf unserem Golfplatz teilt man den Raum mit Pflanzen und Tieren.

fen die Verantwortlichen abseits des gepflegten Greens neue Ersatzflächen, um die Flora und Fauna am Lerchenreither Plateau möglichst wenig zu verdrängen. „Ich bin kein klassischer Golfer mit karierter Hose und Schirmmütze, ich bin ein absoluter Naturliebhaber. Auf unserem Golfplatz teilt man den Raum mit Pflanzen und Tieren. Deshalb verwenden wir 100 Prozent natürliche Dünger, 100 Prozent Regenwasser und betreiben die Anlage komplett CO2-neutral,“ erklärt Richard Winkler, Präsident des Golfclubs Ausseerland

Abseits der „klassischen“ Golfkurse bietet der Golfclub Ausseerland zudem individuelle Übungseinheiten mit dem Head Pro Gavin Long an. „Großes Training“ nennt sich die Einheit zu 50 Minuten, in der im wahrsten Sinne des Wortes Hand an den Feinschliff der Techniken angelegt wird. Wer die spannenden Eigenheiten des naturbelassenen Ausseer Golfcourses genau entdecken möchte, kann mit dem Head Pro eine persönliche Begehung samt Analyse der Schlüsselpassagen buchen. Das kann in privaten Duellen mit der Golfpartnerin durchaus den Unterschied ausmachen.

Ein weiteres schönes Angebot für alle (Noch)-Nicht-Golferinnen ist der „Public Golf Day“. Jeden Mittwoch im

Golfspielen für Nicht-Golfer, jeden Mittwoch, 10–16 Uhr keine Mitgliedschaft, Erfahrung und Ausrüstung notwendig, 28 Euro pro Person, Leihschläger inbegriffen

www.golfclub-ausseerland.at

Sommer können alle Interessierten von 10–16 Uhr den Platz nutzen. Ausrüstung oder spezielle Kleidung ist dabei ebenso wenig nötig, wie eine Mitgliedschaft im Golfclub Ausseerland – eine wunderbare Gelegenheit, erste Kontakte mit diesem herrlichen Sport zu knüpfen.

Ein Pro für alle Fälle

Die Angebote im Golfclub Ausseerland sind vielfältig und nach allen Seiten offen. Dabei begibt man sich stets in erfahrene und hochprofessionelle Hände. Hinter den vielen Einsteigerund Trainingsangeboten steht nämlich der PGA Head Pro und Leiter der Golfschule in Bad Aussee, Gavin Long. Der Profi kann auf mehr als 30 Jahre internationale Erfahrung zurückgreifen und versteht es, seine Leidenschaft

für den Golfsport auf andere zu übertragen. Ausgebildet in England, trainierte er viele Jahre lang selbst Golf-Pros in aller Welt, ehe es ihn ins Ausseerland verschlagen hatte. Gavin ist allerdings nicht nur auf klassisches Golf fokussiert, sondern verbindet sein fachliches Wissen auch mit mentalen Spieltechniken, Ansätzen der SportPsychologie und lässt Yoga-Techniken einfließen. Ganzheitlicher Golfspaß in einzigartiger Umgebung ist somit garantiert.

Vom Green ins Haubenlokal Direkt neben dem Golfplatz liegt ein weiteres Highlight, das den Golfclub Ausseerland auszeichnet: Das James am Golfplatz. Hier finden Gäste eine elegante und mittlerweile mehrfach haubenprämierte Saloniere in

bester Lage. Sie besticht nicht nur mit feiner Kulinarik, sondern mit einem großartigen Panoramablick, der sich sowohl von der ruhigen Terrasse, als auch vom Inneren des eleganten Lokals bestaunen lässt. Küchenchef Christian Wölkert verbindet heimische Küche mit ungezwungenem Stil – zum Snack für zwischendurch oder für den feinen Genuss am Abend mit regionaler Finesse. Seine grundsätzliche Inspiration holte sich der Gourmetkoch von Jamie Oliver, der nicht nur die Britinnen, sondern eine ganze Generation in den Genuss authentischer Küche bringt. So zaubert das Team im Das James regionale Spitzenküche auf die Teller, die mit zwei Gault&Millau Hauben ausgezeichnet wurden.

Public Golf Day
© Karl Steinegger, Golfclub

Pulver & Pisten

▸ Mit Begeisterung gibt die Bad Mitterndorfer Skischule GipfelMomente, vormals Skischule Neuper, ihr Wissen rund um den Wintersport weiter.

© Tom Lamm, TVA
© Tom Lamm, TVA
© GipfelMomente

◂▾ Skiverleih und Skischule Snow & Mountain Sports Loitzl bietet bestes Service direkt bei der Loser Talstation.

schnee spaß

Mit Loser und Tauplitz ist das Ausseerland Salzkammergut ein wahres Dorado für Skifahrer. Für Anfänger eignet sich der Skilift Zlaim in Grundlsee perfekt.

„… weil Schifoan is des leiwaundste, wos ma si nur vurstelln kann …“, singt der österreichische Sänger Wolfgang Ambros in seinem Kultsong „Schifoan“. Für das Ausseerland Salzkammergut stimmt das zu 100 Prozent. Das sagen zumindest eingefleischte Wintersportlerinnen, die aus nah und fern anreisen, um über die schneebedeckten Pisten zu wedeln. Egal ob Anfängerin oder fortgeschritten, erfahrene und leidenschaftliche Skilehrer der regionalen Skischulen stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Skiparadies in Altaussee: der Loser

Das Skiresort Loser Bergbahnen Altaussee inkludiert 34 nebelfreie und schneesichere Pistenkilometer in 800 bis 1.800 Metern Seehöhe. Neu im Betrieb ist seit Herbst 2024 die Loser Panoramabahn, die die 6er-Sesselbahn Loser-Jet sowie den Doppelsessellift Loser 2 ersetzt. Die neue Seilbahn verknüpft die drei wichtigsten Verkehrspunkte am Loser: Skiarena Talstation, Parkplatz Augstalm und Loser Alm Parkplatz Bergstation. Die beiden Ski- & Snowboard Schulen in der Loser Arena, die Skischule Haim sowie die Skischule Snow & Mountain Sports Loitzl, sind die perfekten Begleiterinnen für Einsteiger, Aufsteigerinnen und Professionals. Das Team beider Unternehmen steht für Top-Beratung und individuelle Betreuung. Die Skischule Haim in Altaussee

bietet seit 1997 familiäres Skivergnügen für Groß und Klein in einem geschützten Bereich: Mit Zauberteppich, Seil- und Tellerlift erlernen Wintersportfans Skifahren und Snowboarden im Nu. Zudem werden für Anfänger, Fortgeschrittene oder Wiedereinsteigerinnen individuelle Kurse angeboten, die auf persönliche Vorkenntnisse und Lernwünsche eingehen – alleine, für die Familie oder für eine kleine Gruppe mit Freunden.

Freude an der Bewegung

„Eine Wintersportart zu erlernen, bedeutet ein Leben lang Freude an der Bewegung in der freien Natur und dem Abenteuer im Schnee zu haben“, sind Franz und Herbert Loitzl von der Skischule Snow & Mountain Sports Loitzl in Altaussee überzeugt. Im Loser Ski-Kinderland werden Kurse für Minis ab drei Jahren und Anfänger angeboten. Dabei lernen die Kleinen auf spielerische Art und Weise die neue Sportart kennen. Für Mädchen und Buben ab sechs Jahren bietet die Skischule „Pistenflitzer“-Kurse an. Zudem gibt es Ski- und Snowboardstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene. Der Unterricht wird auf das Können der Skifahrerinnen abgestimmt, außerdem gibt es den Feinschliff zur Verbesserung der Technik. Snow & Mountain Sports Loitzl hat auch Skitouren, Schneeschuhwandern und Skiguiding im Salzkammergut im Programm.

▴ Mit der Skischule Haim hoch hinaus am Loser

▴▸ Die unendliche Weite der Tauplitz erfahren können Groß und Klein auch mit der Skischule Mount Action.

Die Tauplitz – attraktiv und schneesicher Sportliche Abfahrten oder sanfte Schwünge auf tiefverschneiten Hängen – im Skigebiet Die Tauplitz in Bad Mitterndorf ist für jeden Skifahrer oder Snowboarder die optimale Abfahrt dabei. Die Tauplitz ist mit ihren 43 Pistenkilometern das größte Einzelskigebiet in der Steiermark und gehört zu den schneesichersten Gebieten der Alpen. Drei Skischulen kümmern sich dort um die Fortschritte der Wintersportfans: Etwa die Skischule GipfelMomente aus Bad Mitterndorf. Mit Hubert Neuper werden bei GipfelMomente die langjährige Tradition, Erfahrung und Freude am Sport weitergetragen. „Besonders gut angenommen werden Privatstunden sieben Tage die Woche sowie das Kinderland direkt bei der Talstation der Gondel“, betont Geschäftsführerin Alice Hofbauer. Zudem bietet die Skischule Kurse in kleinen Gruppen an, um individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen eingehen zu können. Denn: „Der Lernerfolg in den Kleingruppen ist enorm“, weiß Alice. Das Unternehmen veranstaltet Abschlussrennen mit Moderation und Siegerehrung, bei denen tolle Preise gewonnen werden können. Das Team besteht großteils aus jungen Trainern aus der Region, die neben Skifahren auch Snowboarden und Langlaufen unterrichten sowie Schneeschuhwanderungen anbieten. „Speziell bei diesem Offert verbinden wir Naturerlebnis und Bewegung“, so die Geschäftsführerin.

Spaß und Abwechslung

In Tauplitz ist die Skischule Mount Action Hierzegger zu Hause. Sie bietet Kurse für Kinder, Teens, Erwachsene und

Private an. In den Kinderkursen werden Mädchen und Buben ab vier Jahren aufgenommen. Soft-Pole, V-Hüte, Torbögen, Roller, Mini-Jumps und einiges mehr tragen dazu bei, dass die Technik beim Skifahren optimiert wird. Bei den Jugendkursen gibt es das passende Programm von der Neueinsteigerin bis zum geübten Youngster. Sicheres Lernen mit Spaß und Abwechslung steht bei den Erwachsenen auf dem Programm. Die intensivste und effizienteste Art, große Fortschritte zu machen, bietet der Privatunterricht, für den Skilehrerinnen stundenweise, halbtags oder ganztags gebucht werden können.

Erlebnisreicher Job

Die Skischule Vasold ist in Tauplitz-Ort bei der Talstation der 4er-Sesselbahn und auf der Tauplitz-Alm beim Hotel Kirchenwirt vertreten. Sie bieten professionellen Unterricht für Kinder ab vier Jahren ebenso wie für Erwachsene an – auf jedem Niveau, als Gruppen- oder für Erwachsene Einzelunterricht. Ein besonderer Pluspunkt: Das eigene

© Katrin Kerschbaumer, TVA
© Katrin Kerschbaumer, TVA

▴ Kinder ab vier Jahren können Kurse der Skischule Vasold besuchen. Stefan Vasold führt die Tauplitzer Skischule in dritter Generation.

▸ Für die ersten Pistenerfahrungen bietet sich der Schlepplift auf der Zlaim in Grundlsee perfekt an.

Übungsgelände für Anfängerinnen in Tauplitz-Ort ist für Skikursteilnehmer kostenfrei. Zudem bietet das Unternehmen einen Gratis-Skibustransfer für am Kurs angemeldete Sportlerinnen zwischen Skischulbüro in Tauplitz-Ort und Grafwiesenlift an. Der Verleih von Wintersportgeräten und Ausrüstung sowie ein Skiservice runden das Angebot ab. „Freundlichkeit, Pünktlichkeit, ein höflicher Umgang mit den Kursteilnehmenden und die Gabe, Fachwissen perfekt weiterzugeben, zeichnen einen guten Skilehrer aus“, weiß Stefan Vasold, Besitzer der Skischule in dritter Generation. Das Unternehmen punktet mit einem Team aus langjährigen, zuverlässigen Mitarbeitenden jeder Altersgruppe, die perfekt für individuelle Bedürfnisse der Kursteilnehmerinnen eingesetzt werden können. „Mein Job ist erlebnisreich und vielfältig“, stellt der Jungunternehmer fest. Sein schönstes Erlebnis ist immer wieder, wenn den Skifahrern der Kurs Spaß gemacht hat und sie glücklich ihre Heimreise antreten.

Skilift zum Mieten für Events

Der Skilift auf der Zlaim ist ein kleiner Schlepplift mit vier verschiedenen Abfahrten direkt im Narzissendorf Zloam in der Gemeinde Grundlsee. Das Skigebiet eignet sich für die gesamte Familie und ist vor allem bei Anfängern sehr beliebt. „Der Übungslift steht gratis zur Verfügung“ berichtet Betriebsleiter Christian Kain. Bei Bedarf können auch Skilehrerinnen organisiert werden, dabei greift die Zlaim auf die geschulten Kräfte der Skischule Snow & Mountain

Sports Loitzl in Altaussee zurück. Der Skilift hat täglich von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet, freitags gibt es zusätzlich Abendbetrieb bis 20 Uhr. „Das Nachtskifahren wird gut angenommen“, weiß der Grundlseer, der noch auf eine weitere Besonderheit des Skilifts aufmerksam macht, denn: „Der Lift kann gemietet werden. Unternehmen nutzen dieses Angebot immer wieder gerne für Firmenevents, ebenso wie Familien für private Feste“, erzählt Christian. Mit dem Skilift werden auch Rodelnde auf den Berg transportiert. Je nach Schneelage stehen zwei bis drei gut präparierte Rodelpisten zur Verfügung.

Individuell und flexibel

Der Bad Ausseer Skilehrer Harald Hollwöger leitet das Unternehmen SnowMotion. Er bietet Skiunterricht auf der Zlaim, wie auch in den anderen Skigebieten des Ausseerlandes an. Flexibilität und Spaß stehen dabei im Mittelpunkt. Einzelunterricht ist ebenso möglich wie Gruppenstunden – für alle Altersklassen.

www.skischule-haim.at, www.snow-mountain.at www.gipfelmomente.at, www.mountaction.at www.skischule-vasold.at, www.zlaim.at www.snow-motion.at

© Steirisch Sche
© Ian Walter

Harmonischer Klang

Sie gehören zur Krönung jedes gesellschaftlichen Ereignisses und fehlen bei keinen größeren Festen – die Musikkapellen. Die Stadtkapelle Bad Aussee, die Musikkapelle Bad Mitterndorf und die Trachtenkapelle Tauplitz sind drei Kapellen von vielen aus der Region Ausseerland Salzkammergut.

▴ 44 Mitglieder zählt die Musikkapelle Tauplitz.
© Christoph Prüller

Die erste bekannte Erwähnung der Ausseer Musikanten stammt vom 4. Oktober 1756 , heißt es auf der Website der Bad Ausseer Stadtkapelle: „Aus Anlass des Aufschlages des neuen Werkes, des ‚Kaiser-FranzBerges‘ wurden in Altaussee und Bad Aussee große Festlichkeiten veranstaltet.“ Bei dieser Gelegenheit trat die „Herren Markt-Musici“ auf: „Sie hatten unter anderem die Übergabe der Pfannhauserfahne mit ‚Rührung der Trommel und Pfeifen‘ zu begleiten.“ „Pfannhauser“ ist die Bezeichnung für die Arbeiter, die in der Saline das Salz gesotten und weiter verarbeitet haben. Um 1890 gab es eine Blaskapelle mit sechs bis acht Mann. 1921 wurde der Verein offiziell mit 20 Musikern gegründet, 1922 eine Streichmusik mit sieben Mann. Nach 1945 gab es bei der Musikkapelle Bad Aussee eine intensive Nachwuchsschulung, zur Feier des 30. Gründungsjahres wurden die Musizierenden 1951 nach einem Entwurf von Hans Gielge in der Tracht aus der Zeit Erzherzog Johanns eingekleidet.

Taktgefühl und Idealismus

17 Musikantinnen, 32 Musikanten, acht Marketenderinnen und sechs Fähnriche zählt die Stadtkapelle Bad Aussee heute. „Unser jüngstes aktives Mitglied ist 14 Jahre alt und spielt Querflöte, unser ältestes ist der Flügelhornist mit 78 Jahren“, berichtet Obmann Daniel Simbürger. Er erzählt, dass neue Mitglieder meist über Freunde oder aus Eigeninteresse zur Kapelle kommen. Neuzugänge musizieren gerne und zeichnen sich durch Taktgefühl, Idealismus und Gemeinschaftswillen aus. Einmal im Jahr lädt die Stadtkapelle gemeinsam mit der Musikschule Volksschulkinder ein, um sie für dieses schöne Hobby zu begeistern. Geprobt wird am Donnerstag von 20 bis 22 Uhr im Kammerhofmuseum. Neben der Ausbildung in der Musikschule haben Kinder und Jungmusikerinnen die Gelegenheit, bei der Jugendkapelle das gemeinsame Musizieren kennenzulernen. Weiters gibt es Unterstützung von den Jugendreferentinnen sowie von älteren Kollegen. „Um bei der ‚großen Musi‘ aufgenommen zu werden, müssen

Aktive das Niveau des Musikerleistungsabzeichens in Bronze nachweisen“, betont der Obmann. Der Verein unterstützt Musikerinnen in vielen Fällen finanziell und stellt Leihinstrumente zur Verfügung. „Für ein ausgewogenes Klangbild des symphonischen Blasorchesters ist eine gute Mischung aus allen Instrumentengruppen wichtig“, stellt Daniel fest. So lernen Musikanten teilweise ein zweites oder drittes Instrument und sind dadurch flexibel einsetzbar.

Erlebnisreise nach

China

Im Schnitt rückt die Stadtkapelle Bad Aussee mit Kapellmeister und Stabführer Alois Zachbauer jährlich bis zu 130 Mal aus. Sie begeistert ihr Publikum durch ein abwechslungsreiches und breitgefächertes Repertoire –von klassischer Blasmusik wie Marsch und böhmische Musik über Klassik bis hin zu modernen Arrangements wie Musicals, Film-, Rock- und Popmusik. Bei letzteren Stücken kommen E-Gitarre, E-Bass, Keyboard und Co. zum Einsatz. Zu den Höhepunkten ihrer Ausrückungen gehörte unter

▴ Die Stadtkapelle Bad Aussee war weltweit der erste Musikverein, der auf der Chinesischen Mauer auftreten durfte.
© Archiv Stadtkapelle Bad Aussee

▴ 2025 feiert die Musikkapelle Bad Mitterndorf ihr 175 jähriges Bestehen und ist somit die älteste der Region.

anderem 1998 eine Konzertreise nach China. „Unsere Musikkapelle war weltweit der erste Musikverein, der auf der Chinesischen Mauer und in Pekings Kaiserpalast, der ‚Verbotenen Stadt‘ auftreten durfte“, erinnert sich der Obmann. Weitere Highlights waren die Eröffnung der österreichischen Botschaft in Berlin sowie eine Konzertreise ins Grödnertal in Südtirol. Im Herbst 2024 stand eine Konzertreise nach Ungarn auf dem Programm. Einzigartig in der Geschichte der Stadtkapelle Bad Aussee sind zwei Vereinsfahnen: Die Anna Plochl und Erzherzog Johann-Fahne ist eine Dauerleihgabe der Familie Meran, die andere wurde durch eine Fahnennagelspende finanziert.

Kosten für Instrumente und Uniform Die Stadtkapelle sorgt für einen feierlichen und stimmungsvollen Rahmen

bei diversen Gelegenheiten. Sie bietet Jugendlichen eine alternative Freizeitbeschäftigung und ist kulturelle Botschafterin und Aushängeschild der Gemeinde. Instrumente kosten zwischen 1.300 und 14.000 Euro, eine Uniform kommt auf ca. 3.400 Euro. Finanziert wird die Stadtkapelle durch Förderungen von Gemeinde und Land sowie die Unterstützung der Mitglieder und vieler Ausseerinnen, die hinter der Stadtkapelle stehen. Dazu kommen Einnahmen bei diversen Arbeitseinsätzen wie beim Christkindlmarkt. Apropos Christkindl: Hat der Obmann Wünsche für die Stadtkapelle? „Ich wünsche mir genügend Nachwuchs, damit der Verein in eine gesicherte Zukunft geht. Wünschenswert ist auch genug Geld im Tascherl, um Instrumente, Uniformen und Noten ankaufen zu können. Und bleibt noch etwas für einen Ausflug übrig, ist

es perfekt“, so Daniel. Das Um und Auf ist, dass die Musizierenden die Liebe und Leidenschaft zur Musik nicht verlieren.

Wichtige Säule der Gemeinde

Thomas Demmerer, Schriftführer der Musikkapelle Bad Mitterndorf, wünscht sich, dass das Erbe der Vorgänger in eine sichere Zukunft geführt wird. Zudem sollen der nachfolgenden Generation die Werte des Vereins nähergebracht und vorgelebt werden. „2025 feiern wir unser 175-Jahr-Jubiläum. Unsere Musikkapelle hat eine lange und interessante Geschichte“, berichtet der Bad Mitterndorfer. Josef Langer, „Amtsmann“ genannt, gab 1850 den Impuls zur Gründung der ersten Musikkapelle im Ausseerland. Diese umfasst aktuell 45 aktive Mitglieder – das jüngste ist zwölf Jahre alt und sitzt am Schlagzeug, das älteste

© Musikkapelle Bad Mitterndorf

ist 82 Jahre alt und spielt Horn. Frauen und Männer halten sich die Waage. Die Musikkapelle ist eine wichtige Säule der Marktgemeinde, die bei allen wichtigen Feierlichkeiten und traurigen Anlässen mitwirkt. „Willkommen sind bei uns alle, die sich für Musik begeistern“, weiß Thomas. Zum einen kommen Schülerinnen von der Musikschule, zum anderen Erwachsene als Quereinsteigende. Unterstützt werden sie von den Musikschulen sowie von Musikern der Musikkapelle. „Die Vorliebe für ein Instrument variiert. Vor fünf Jahren fand man leicht junge Leute für das Schlagzeug. Heute ist es um einiges schwieriger. Derzeit sind Blechblasinstrumente wie Trompete, Flügelhorn, Posaune, Bariton und Tuba beliebt“, so der Schriftführer. Geprobt wird einmal pro Woche, das Programm reicht von

traditioneller österreichischer Blasmusik bis zu modernen Stücken. Die Musikkapelle spielt auch traditionelle englische Blasmusik. „Hier macht sich der Einfluss unseres Kapellmeisters Martin Davison bemerkbar“, schmunzelt Thomas.

Buch der Rekorde

Mit Stabführer Michael Pliem rückt die Kapelle übers Jahr betrachtet etwa einmal pro Woche aus – im Sommer freilich öfter als im Winter. Die spannendste Ausrückung war mit Sicherheit der Gipfel der Blasmusik am Grimming 2013, mit der es die Musiker ins Buch der Rekorde geschafft haben. Die Idee dazu hatten der damalige Kapellmeister KarlHeinz Wohlfahrter junior und Karl Bauer – zwei Bergfexe. „Das Schöne daran war, dass alle Musizierenden

mitmachten, von jung bis alt, von bergaffin bis bergunerfahren“, berichtet Thomas. Gemeinsam mit der Bergrettung Bad Mitterndorf haben alle den Aufstieg bewältigt. Einige trugen sogar persönlich ihr Instrument auf den Berg wie etwa Hans-Jürgen Limberger seine Tuba. Für die Musikkapelle war besonders beeindruckend, dass hunderte Einheimische und Gäste auf den Berg kamen, um ihr tolles Konzert mitzuerleben.

Stolze Auszeichnungen

„Die Trachtenkapelle Tauplitz ist ein Kulturträger, der jeden Lebensabschnitt musikalisch umrahmt“, sagt Obmann Roland Peer – von kirchlichen Ereignissen wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnissen bis zu geselligen Vorhaben wie Platzkonzerte im Sommer, Maibaum umschneiden oder Wunschkonzerte. 1901 wurde die Trachtenkapelle mit 30 Musizierenden gegründet, heute besteht die Kapelle aus 44 aktiven Musikern zwischen elf und 77 Jahren sowie fünf Marketenderinnen. Als neue Mitglieder sind alle Musikbegeisterten willkommen – von Volksschulkindern bis zu Quereinsteigenden jeden Alters. Lehrerinnen der Musikschule Bad Aussee sowie Private unterstützen die jungen Musikerinnen beim Einstudieren der Musikstücke. Rund 70 Ausrückungen macht die Trachtenkapelle im Jahr mit Kapellmeister Florian Edlinger. Dabei geben sie klassische, moderne und ländliche Musikstücke zum Besten. Besonders stolz sind die Musizierenden auf ihre Wertungsspiele, bei denen sie dreimal mit dem Steirischen Panther und einmal mit dem Robert Stolz Preis ausgezeichnet worden sind. An dieser Stelle bedanken sich die Musiker bei all jenen, die sie beim Ankauf von Instrumenten, die zwischen 1.900 und 13.000 Euro kosten, sowie für die Uniform, die 1962 an die Erzherzog Johann Tracht angelehnt worden ist, unterstützen. Die Einkleidung kostet für Frauen 2.200, für Männer 2.800 Euro.

▴ Rund 70 Mal rückt die Trachtenkapelle Tauplitz jährlich aus.
© Christoph Prüller

Entspannung spüren, Abenteuer genießen

Das Ausseerland vereint Abenteuer und Entspannung in einem einzigartigen Naturparadies.

▴ Die Kraxl-Stubn im JUFA Hotel in Altaussee ist ein wahres Indoor-Abenteuer und bietet großzügigen Raum für Bewegung.

Stellen Sie sich vor, wie Sie die ersten Sonnenstrahlen über den majestätischen Bergen des Ausseerlandes aufsteigen sehen. Für Familien mit kleinen Abenteurern ist die KraxlStubn im JUFA Hotel in Altaussee ein wahres Paradies: Hier können Kinder spielerisch ihre Kletterfähigkeiten in einer sicheren und liebevoll gestalteten Umgebung testen.

Nicht weit entfernt locken die mystischen Salzwelten Altaussee – ein unterirdisches Reich, das Geschichte und Abenteuer verbindet. Tauchen Sie ein in die geheimnisvolle Welt des Salzes und folgen Sie den Spuren jahrhundertealter Traditionen.

Nach einem Tag voller Entdeckungen ist es Zeit, sich zurückzulehnen und die Stille der Natur zu genießen. Der Wellnessbereich im JUFA Hotel Bad Aussee bietet Ihnen einen Ort der vollkommenen Entspannung. Lassen Sie den Alltagsstress hinter sich, während Sie in wohltuenden Dampfbädern und Saunen neue Energie tanken.

Und für ein ganz besonderes Highlight sorgt das SaunaHäuschen im JUFA Hotel Grundlsee mit Panoramablick

▴ Entspannen pur kann man sich im JUFA Hotel in Grundlsee inmitten der Berglandschaft und nahe am See.

auf den See. Während sich vor Ihnen die glitzernde Wasseroberfläche ausbreitet und die majestätischen Gipfel der Berge in der Ferne zu sehen sind, finden Sie den perfekten Moment der Ruhe.

Ob Sie mit Ihrer Familie die Freiheit genießen, als Paar unvergessliche Augenblicke teilen oder einfach nur die Stille der Berge suchen – in den JUFA Hotels finden Sie den idealen Rückzugsort.

Auch kulinarisch kommen Sie voll auf Ihre Kosten. Vom reichhaltigen Frühstück mit regionalen Spezialitäten bis hin zu einem köstlichen Abendessen, das für jeden Geschmack etwas bietet. Ob nach einem entspannten Tag im Wellnessbereich oder nach spannenden Abenteuern – lassen Sie sich von den kulinarischen Highlights verwöhnen.

www.jufahotels.com

© Johannes Hloch
© Maria Pitzer

Wald

Treffpunkt der Artenvielfalt

Wald

© Franz Pritz, ÖBf

Der Wald des Ausseerlandes verändert sich. Es entstehen artenreiche Mischwälder, die großen Beutegreifer kehren in ihre alte Heimat zurück und konkurrieren mit anderen Waldnutzern. Experten sind sich einig: Eine Besinnung zur ursprünglichen Flora sei der einzige Weg in eine sichere Zukunft.

▴ Die Folgen des Klimawandels stellen das Ökosystem Wald vor eine Vielzahl an Herausforderungen.

Etwa vier Millionen Hektar – knapp die Hälfte des Landes – sind in Österreich mit Wald bedeckt. Die Steiermark ist mit 62 Prozent das waldreichste Bundesland. Im Bezirk Liezen, zu dem das Ausseerland Salzkammergut gehört, sind sogar fast 72 Prozent der Gesamtfläche bewaldet. Kein Wunder, dass der Wald ein sehr emotionales und wichtiges Thema in Österreich darstellt. Er spielt eine große Rolle im Tourismus, locken die kühlen Wälder doch alljährlich tausende Menschen an, um sich in der Natur zu bewegen, sie zu erleben, sie zu fühlen, zu hören und zu schmecken und Ruhe in ihr zu finden. Hier wird Sport betrieben ebenso wie gejagt. Aufenthalte in der Natur haben positive Effekte auf die

körperliche und mentale Gesundheit, wie etwa eine Studie vom Bundesforschungszentrum für Wald bezeugt. Aus Japan kommt das „Shinrin Yoku“ –das Waldbaden. Dieses besagt, dass bewusste Aufenthalte im Wald das Wohlbefinden erhöhen, entschleunigend wirken sowie bei Stress und Depressionen helfen. Der Wald hat aber darüber hinaus auch ganz praktische Aufgaben: Er schützt etwa vor Lawinen und Hochwasser, beugt der Bodenerosion vor, erzeugt Sauerstoff und ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Sein Schutz ist also aus vielen Gründen (über-)lebenswichtig.

Bereits von 2013 bis 2019 verantworteten die Österreichischen Bundes-

forste (ÖBf) ein LIFE+ Projekt namens „Naturwald, Moore und Lebensraumverbund im Ausseerland“. Hauptsächliches Ziel dabei war, Lebensräume zu renaturieren, ihren Zustand zu verbessern und dadurch die dort lebenden Arten zu schützen. Zu den Maßnahmen gehörten die Einrichtung von Flugschneisen für Raufußhühner, Besiedelungshilfen für Steinkrebse, die Schaffung von Freiflächen für Birkwild sowie Urwaldflächen im Raum Altaussee. Bei Wanderungen durch die Wälder des Ausseerlandes werden diese Anstrengungen hör- und mit viel Glück auch sehbar. Wildtiere sind von Natur aus scheu und lassen sich selten blicken.

© Michael Groessinger, ÖBf
© Franz Pritz, ÖBf

Die einzigartige Natur erhalten „Das Ausseerland ist etwas ganz Besonderes. Die Waldlandschaft hier ist einzigartig und es liegt an uns, diesen Schatz der Nachwelt zu erhalten“, ist Matthias Pointinger überzeugt. Er ist seit Mai 2024 als „Naturmentor“ im Ausseerland unterwegs. „Als ‚Naturmentor bzw. -vermittler‘ trete ich mit den Menschen in Kontakt. Im Gespräch versuche ich, sie von der Einzigartigkeit der Natur zu überzeugen und davon, dass jeder von uns etwas zu ihrem Erhalt beiträgt. Wenn etwa Menschen ihre Hunde im Wald nicht anleinen oder beim Waldwandern lärmen, dann mache ich ihnen die Problematik verständlich und meistens reagieren sie mit

Einsicht. Reden und nicht strafen ist mein Ziel. Deswegen mag ich den Namen ‚Ranger‘ auch nicht so gerne –das klingt so streng“, betont Matthias.

Sabine Jungwirth, Revierleiterin des ÖBf-Forstreviers Bad Aussee, hat einen Arbeitsplatz, der sich über 8.600 Hektar erstreckt – er reicht von Mühlreith über den Ödensee, vom steirischen Dachsteinplateau bis in den Koppen und einen Teil des Sarsteins. „Was mir auffällt, wenn ich in meinem Revier unterwegs bin ist, dass immer mehr Menschen Erholung im Wald suchen. Damit er aber für alle – vor allem für Tiere und Pflanzen – ein wertvoller Lebensraum ist und bleibt, sind Regeln nötig. Dazu gehört etwa,

auf gekennzeichneten Wegen zu bleiben, nur auf dafür freigegebenen Strecken mit dem Mountainbike zu fahren, seinen Müll nicht im Wald liegen zu lassen oder Betretungsverbote einzuhalten. Vor allem letzteres wird gerne missachtet, was zu gefährlichen Situationen führen kann. Ich appelliere an den guten Willen und die Vernunft aller, sich an die Regeln zu halten und damit Wald, Tiere und Pflanzen zu schützen. Nur so können wir gemeinsam den Lebensraum Wald auch für die Zukunft bewahren“, sagt die Revierleiterin mit Nachdruck.

Neue Bademöglichkeiten entstehen

In seinem Traumjob durchwandert Matthias das Gebiet des Ausseerlandes

© Richard Altmann, ÖBf

je nach Saison und Besuchsaufkommen mehr oder weniger häufig und auf verschiedenen Routen. Er ist in enger Abstimmung mit dem Tourismusverband Ausseerland tätig. Wann immer Gäste seine Hilfe brauchen, ist er da – sei es, weil sie sich verlaufen haben oder weil sie wissen wollen, wie der Berggipfel heißt. Bei seinen Streifzügen entlang der Seen beobachtet Matthias immer öfter, dass die Natur sich verändert. Am meisten bemerkbar macht sich die Veränderung für ihn in den Gewässern. „Am Grundlsee etwa ist die durchschnittliche Wassertemperatur von 2007 bis 2017 um ein Grad gestiegen. Das ist gewaltig, wenn man bedenkt, wie viel Energie man braucht, um Wasser von Zimmertemperatur zum Kochen zu bringen! Mittlerweile überwintern im Ödensee sowie im Grundlsee sogar Karpfen und im Toplitzsee, er liegt im Natura-2000 Schutzgebiet, können Menschen heute im Sommer fast jährlich bei 20 Grad Celsius Wassertemperatur baden. Der war früher ‚saukalt‘ und ungeeignet zum Schwimmen“, gibt der Naturmentor zu bedenken. An diesen und anderen Zeichen lasse sich erkennen, dass der Klimawandel den Wald und die Natur auch im Ausseerland verändern und umformen wird.

In der Vielfalt liegt die Zukunft Etwa an den Bäumen. Noch immer wächst hauptsächlich die Fichte (49 Prozent) in Österreichs Wäldern. Sie gerät in Zeiten der Klimakrise immer mehr unter Druck. Als

Flachwurzlerin kommt die Fichte mit der zunehmenden Trockenheit und stärker werdenden Stürmen schlechter zurecht als andere Arten.

„Die Bundesforste begegnen diesen Herausforderungen, also Hitze, Trockenheit, Unwettern oder Waldschädlingen mit einer aktiven Waldbewirtschaftung unter dem Motto ‚Wald der Zukunft‘. Es entsteht ein artenreicher Mischwald, der widerstandsfähiger ist gegenüber den Veränderungen von Klima und der Umwelt“, erklärt Christoph Reischenböck, Immobilienspezialist der ÖBf Inneres Salzkammergut Der Forstbetrieb betreut den Großteil der Wald- und Naturflächen im Inneren Salzkammergut und darüber hinaus rund 430 Gebäude, darunter etwa Wohn- und Geschäftsgebäude, Jagd- und Forstschutzhütten sowie historische Immobilien. Besondere Aufmerksamkeit im Immobilienbereich erhielt in der jüngeren Vergangenheit die Diversifizierung und es werden unter anderem Projekte zur Gewinnung erneuerbarer Energie ausgebaut.

Auch Sabine kennt die Probleme, die die Klimaerwärmung mit sich bringt: „Trockenstress, Insektenschäden, Wetterextreme wie Stürme oder zunehmend starke Niederschläge schädigen vor allem auch die Wälder. Im ‚Wald der Zukunft‘ wachsen Lärchen, Tannen, Berg-Ahorn, Eiche oder Buche. Der Fichtenanteil wird

sukzessive abnehmen“, erklärt sie das Konzept der ÖBf. Sie ist mit Leib und Seele Revierleiterin bei den Bundesforsten. „Immer mehr Frauen finden den Weg in die Forstwirtschaft, die noch immer eine Männerdomäne ist. Der Frauenanteil bei den ÖBf steigt“, erzählt die 44-jährige Landwirtin, Försterin und Mutter zweier Söhne.

Regulierend eingreifen und verantwortungsbewusst handeln „Der Wald soll natürlich nachwachsen, damit das Wild auch in Zukunft intakte Lebensräume vorfindet. Für die ausgewogene Balance sorgen wir mit einer weid- und waldgerechten Jagd. Wir sorgen auch für den notwendigen Interessensausgleich zwischen den verschiedenen Nutzergruppen in der Natur“, erzählt Christoph über die Aufgaben der Jagd. „Jagen hat etwas Archaisches. Es gehört zur Jagdausbildung zu lernen, dem Tier Leid zu ersparen und es schnell zu töten. Es sind übrigens die Jäger, die zu Hilfe eilen, wenn ein angefahrenes Reh am Straßenrand liegt und von seinen Schmerzen erlöst werden muss“, erzählt Gottfried Wurm. Er betreibt die Bixnarei, ein Fachgeschäft für Jagd, Sport und Freizeit mit einem Standort in Bad Aussee. „Wir verkaufen vor allem leichte Gewehre. Die sind auch auf gebirgigem Terrain gut zu tragen und haben eine große Reichweite“, so der Berufsjäger. Sehr begehrt seien auch Wärmebildgeräte, neue Innovationen bei Jagdgewehren sowie Ferngläser.

„Es gibt bei uns auch handgemachte Waffen, auch wenn ich sie nicht selber herstelle. Teilweise stecken bis zu zwei Jahre Arbeit in diesen besonderen Stücken. Davon abgesehen reparieren wir alle Waffen aller Marken“, erzählt Gottfried weiter. Die Jagd als Sport zu bezeichnen, lehnt er kategorisch ab: „Jagd bedeutet in erster Linie Verantwortung – für Lebensräume, für Tiere und für Menschen. Natürlich ist es auch eine Leidenschaft, die immer mehr Menschen begeistert. Das sehe ich bei meinen Jagdausbildungen.“

◂▾ Es sind magische Momente, wenn man Tier und Natur im Einklang beobachten darf.

Wildern ist Diebstahl

Noch heute streifen Wilderer durch das Ausseerland auf der Suche nach Tieren, die sie jagen können. Dabei spielen eher besondere Trophäen eine Rolle. Romantisch, wie in manchen Heimatfilmen dargestellt, ist daran aber nichts. „Wildern ist Diebstahl, egal ob es darum geht, sich Essen aus dem Wald zu holen oder ein schönes Geweih zu erbeuten“, betont Matthias. Weniger problematisch sieht er die Rückkehr anderer Jagdeifriger, nämlich der großen Beutegreifer. Der Fischotter, der Wolf, der Luchs und der Bär

waren im Ausseerland schon immer heimisch. Christoph sieht das so: „Die Rückkehr dieser Arten birgt auch Konfliktpotenzial, denn die großen Beutegreifer wecken ganz unterschiedliche Emotionen. Sie konkurrieren mit Land- und Forstwirtschaft, dem Tourismus und der Jägerschaft. Dennoch sind sie auch durch internationales und nationales Recht geschützt und das gilt selbstverständlich auch in Bundesforste-Wäldern.“ Der Wald ist eben ein Treffpunkt für viele Arten, denen er Nahrung, Schutz und Erholung bietet.

© Thomas Kranabitl, ÖBf
© Wolfgang Simlinger, ÖBf

Renate Linortner

„Musik ist mein Leben“, sagt die Ausseerin Renate Linortner, die mit fünf Jahren ihren ersten Musikunterricht bekam. Heute spielt sie im Orchester der Volksoper Wien sowie in verschiedenen Ensembles. Zudem unterrichtet sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

„Mein Vater spielte bei der Musikkapelle Bad Aussee Flügelhorn. Als Kind faszinierten mich seine Auftritte und ich wollte unbedingt auch ein Instrument lernen, um bei der Kapelle mitspielen zu können“, erinnert sich die Ausseerin Renate Linortner. Im Kindergarten bekam sie mit fünf Jahren Blockflötenunterricht. Eines Tages sah sie einen Schwegelpfeifenspieler und wollte dieses Instrument erlernen. Sie kannte den Namen des Instruments nicht und bat ihren Vater, dass sie „Seitenflöte“ lernen möchte. Er interpretierte, dass das Kind eine Querflöte meint und schenkte ihr eine. „Zunächst war ich schon etwas enttäuscht. Später wurde daraus die große Liebe“, stellt die leidenschaftliche Musikerin fest. Ihre Volksschullehrerin brachte ihr das Querflöte Spielen bei. Als Zehnjährige sang sie mit ihrer Schwester Karin und einer Freundin im Ausseer Dirndl Dreigesang und trat neben vielen Volksmusik-Veranstaltungen bei der Radiosendung Autofahrer unterwegs auf. Schließlich folgten Auftritte mit der Gruppe Junge Ausseer Bradlmusi mit Konzerten in ganz Österreich. „Ich habe eine Menge erlebt, viele wertvolle, musikalische Menschen kennengelernt und wurde von vielen Wegbegleiterinnen gefördert. Darüber bin ich heute noch sehr dankbar“, betont die Bad Ausseerin.

Musikschullehrerin förderte Talent

Mit 14 Jahren spielte Renate im Streichorchester der Bürgermusik-

▴ Renate bekam den Berufstitel „Professorin“ verliehen.

kapelle Bad Aussee und lernte Operettenmelodien kennen und lieben. „Seit damals wusste ich, dass ich Orchestermusikerin werden möchte“, erzählt Renate. Sie besuchte die Musikschule Bad Ischl, wo ihre Musikschullehrerin ihr außerordentliches Talent erkannte und förderte. Die Ausseerin schaffte die Aufnahmeprüfung bei Prof. Wolfgang Schulz (ehemaliger Soloflötist der Wiener Philharmoniker) an der Musikuni in Wien und fuhr drei Jahre lang jeden Sonntag mit der Bahn zum Unterricht. Ihr Musikstudium schloss Renate mit Auszeichnung ab, zusätzlich studierte sie Kulturmanagement. Von 1993 bis 1995 zählte sie zum Gustav Mahler Jugendorchester unter der Leitung von Claudio Abbado und es gab Konzertreisen durch ganz Europa. Sie war Mitglied des Ensemble 20. Jahrhundert sowie des Wiener Kammerorchesters und spielt heute noch in zwei Ensembles der Wiener Philharmoniker mit.

Höhepunkte der Karriere Seit 1995 gehört Renate als Flötistin und Piccolistin dem Orchester der Volksoper Wien an. Jahrelange Substitution an der Wiener Staatsoper führten schließlich zu vielen Konzerten mit den Wiener Philharmonikern, unter anderem bei den

© Barbara Palffy, Volksoper Wien

▴ Konzerte in ihrer Heimatstadt stehen regelmäßig auf dem Programm.

▾ 1991 repräsentierte Renate (Mitte) ein Jahr lang als Narzissenkönigin das Ausseerland Salzkammergut.

Salzburger Festspielen. Sie war eine der ersten Frauen, die mit dem Orchester musizierte. „Die beeindruckende Zusammenarbeit mit WeltklasseDirigenten wie unter anderem mit Riccardo Muti, Nikolaus Harnoncourt, Christian Thielemann, Georges Prêtre und Seiji Ozawa sowie die Tourneen wie beispielsweise nach Japan und durch Amerika gehören sicher zu den Höhepunkten meiner Karriere“, ist die begnadete Flötistin überzeugt. Renate ist ungemein dankbar für all das, was sie durch das Leben als Musikerin erleben durfte, aber teilweise auch musste. All das hat sie geprägt und um viele Erfahrungen reicher gemacht.

Vielseitige Musikerin

Seit 2011 unterrichtet Renate Piccoloflöte an der Universität für Musik

und darstellende Kunst in Wien, was ihr sehr viel Spaß bereitet. Daneben komponiert und spielt sie bei mehreren, auch selbst gegründeten Ensembles, etwa dem Austria Latin Duo, Classic Alpin und Damenwahl „Ich brauche neben dem Orchester zusätzlich ein breiteres Spektrum an Musikrichtungen. Mit den verschiedenen Ensembles erfülle ich mir diese Träume“, sagt Renate, die für ihr Engagement von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen den Berufstitel „Professorin“ verliehen bekommen hat. Die Urkunde wurde ihr im Juni 2024 vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport in der Wiener Volksoper überreicht. Tochter Maria hat ihr Talent und die Begeisterung für Musik übernommen, sie besuchte das Musikgymnasium in Wien, wechselte nun ins Gymnasium der Wiener Sängerknaben, wo sie im Chorus Juventus singt. Das alles macht die Mama sehr stolz.

Musikalische Narzissenkönigin „Ich bin und bleibe Ausseerin, auch wenn ich beruflich in Wien arbeite und lebe“, betont Renate. Ihre Urlaube verbringt sie zum Großteil im Ausseerland, wo sie immer wieder gerne auftritt. Sie liebt die unberührte Natur, die Volksmusik, sie geht gerne Skifahren und versucht sich als Stoffdruckerin. Daneben schätzt sie die Mentalität der Ausseerinnen sowie die vielen Traditionen, die in der Region gelebt werden und an denen festgehalten wird, dazu gehört etwa das Narzissenfest. 1991 wurde die Musikerin zur Narzissenkönigin gekürt: „Das war für mich überraschend und als junges Mädchen ein Erlebnis.“ Ob Fasching, Bierzelt oder Narzissenfest – für die Musikerin ist klar: „Wenn Menschen mit Energie und Wertschätzung an ein Projekt herangehen, kann viel Beständiges entstehen. Das mag ich an meiner Heimat.“

© Markus Rauch/Manfred Rastl
© Archiv Herbert Pirker, Narzissenfestverein

Im dunklen Schatten der prächtigen ­Faschingsfiguren

Sie stehen im Schatten der Trommelweiber und Flinserl, sind geheimnisvoll und gefürchtet. Und das ist genau so gewollt. Die Pless repräsentieren den zu vertreibenden Winter und agieren daher aus dem Hinterhalt.

© Martin Huber, TVA

Das Ausseerland ist besonders. Hier treffen einzigartige Menschen auf eine unvergleichbare Naturkulisse. Diese Kombination ist seit jeher ein fruchtbarer Nährboden für alte Traditionen und manchmal seltsam anmutende Bräuche. So manche Besucherin staunt nicht schlecht, was sich hier Jahr für Jahr knapp 50 Tage vor Ostern abspielt. Der Fasching zählt im Ausseerland zu den „höchsten Feiertagen“ im Jahreskreis – und das wohl nicht primär aus liturgischer Ergebenheit. Dem großen und leider im Jänner 2024 verstorbenen Ausseer Schriftsteller Alfred Komarek wird das Zitat zugeschrieben, dass es im Ausseerland nicht fünf, sondern doch nur vier Jahreszeiten gäbe: „Vor dem Fasching, nach dem Fasching, vor dem Kiritog und nach dem Kiritog“. Neben dem Fasching gilt nämlich der Altausseer Kiritog („Kirchtag“) als zweites großes Volksfest der Einheimischen.

Die „fünfte Jahreszeit“ braucht es demnach im Ausseerland gar nicht, um den Fasching in seiner Wertigkeit richtig einstufen zu können. Er lebt aber ohnehin nicht von einer zu beschreibenden Außenwirkung, sondern vielmehr von einer fast mystischen Faszination des Loslassens vom Alltag. Hier kann jeder sein, was er gerne sein möchte und Rollen einnehmen, die ihm im restlichen Jahr verwehrt bleiben. Genau das war einer verbreiteten These nach auch der Ursprung des Ausseer Faschings.

Als gegen Ende des 13. Jahrhunderts die Salzpfannen von Altaussee nach Bad Aussee an den Zusammenfluss von Altausseer und Grundlseer Traun verlegt wurden, um per Trift den großen Holzbedarf zur Befeuerung decken zu können, erlebte die heutige Kurstadt ihren ersten großen Aufschwung. Aussee erlangte das Marktrecht und gewann bei den zuständigen steirischen Landesfürsten an Ansehen. Wie sie am besten Salz gewinnen konnten, wussten die Ausseer immer schon zu bewahren. Das verlieh den „Hallingern“, den wichtigsten Beamten des damaligen Salzamtes, Macht und Autonomie und trug somit zur Entstehung eines selbstbewussten Bürgertums bei.

Im 15. Jahrhundert wurden die Hallinger schließlich „entmachtet“ und unter Kaiser Friedrich dem Dritten dem Hof unterstellt. Alle in der Salzgewinnung tätigen Personen wurden somit auf einen Schlag zu Staatsbediensteten und unterstanden beamteten Salzverwesern. Zumindest einmal im Jahr durften die Untergebenen ihren Herren aber in satirischer Form die Meinung sagen, zu „Vaschang“. Die erste schriftliche Erwähnung des Ausseer Faschings findet sich im Jahre 1524 und daher – wenig überraschend – in Akten der Salzverweser. Darin wurde festgehalten, dass die Insassen des Salinenspitals am Meranplatz an hohen Festtagen Wein zu bekommen haben. Dabei werden explizit

„Allerheiligen, Vaschang, Anntlaß (Anm. Gründonnerstag) und Karfreitag“ erwähnt. Manches Mal dürften es die Ausseer aber auch übertrieben haben, wie aus einer Eintragung aus dem Ratsprotokoll vom 7. Februar 1703 überliefert ist. Darin ist zu lesen, dass: „… die Masquarady bei den anrückenden Faschingtagen, wegen erhöblicher Ursachen, ganz billiger weis eingestellt und verboten, die Spielleut mit einer gebührenden Discretion beurlaubt worden …“. Ob das Verbot auch umfassend gefruchtet hat, ist nicht überliefert. Wer die Ausseerinnen kennt, kann aber durchaus vermuten, dass sie Mittel und Wege gefunden haben, ihre „hohen Feiertage“ auch abseits der Goutierung durch die Salzverweser gebührend zu zelebrieren.

Durch Traditionen entstehen Bräuche

Im Ausseerland liegen die Wurzeln des Faschings also –wie die so vieler Bräuche und Traditionen – auch in den Gewohnheiten, die aus dem Alltag der Salzgewinnung entstanden sind. Selbstverständlich trugen aber auch die christlichen Traditionen zur Bedeutung bei. Speziell nach der Gegenreformation, die im Ausseerland ab dem Jahr 1599 durchgesetzt wurde, gewann mit der Rückkehr der katholischen Fastenzeit (im Gegensatz zur evangelischen „Passionszeit“) die vorhergehende Völlerei des Faschings wohl auch noch mehr an Bedeutung. Aber auch der ursprünglich heidnische Brauch des „Winteraustreibens“ ist im Ausseer Fasching tief verankert. Ihm wurde sogar eine eigene Figur gewidmet.

Die Pless – der symbolisierte Winter im Ausseer Fasching

Im Ausseer Faschingstreiben kann man nicht nur eine große Anzahl individueller Figuren, sondern auch große Gruppen traditioneller Herkunft und Verkleidung bestaunen. Und alle haben ihren Ursprung entweder im beruflichen Bereich oder erfüllen eine Symbolik im Übergang von der kalten auf die warme Jahreszeit. Die prachtvollen Flinserl etwa repräsentieren den Frühling, denn wo der Frühling zu finden ist, kann der Winter nicht weit sein. Genau diese Position nehmen zur närrischen Zeit im steirischen Salzkammergut die Pless ein. Sie sind nicht so präsent, wie die lauten und zahlreichen Trommelweiber und auch nicht so glamourös, wie die prächtig mit Silberflitter bestickten Flinserl. Auch erreichen sie weder die Beliebtheit der „Maschkerafischer“ mit ihren süßen und manchmal auch pikanten Präsenten für die Kinder, oder die Unbekümmertheit der klassischen „Maschkera“, wie man die individuell verkleideten Faschingsteilnehmer im Ausseerland nennt. Nein, die Pless sind anders, oder wie es der Altausseer Ethnologe und Historiker Christoph Auerböck beschreibt: „Während die Flinserln mit ihren auffallenden bunten, mit Pailletten bestickten Gewändern und die lärmenden Trommelweiber mit ihren neckischen,

© Martin Huber, TVA

altmodischen Nachthemden und Spitzenhäubchen im Mittelpunkt stehen, agiert eine Gruppe als dunkles, ja furchterregendes Gegenstück – die Pless“. Sie sind in einfache Overalls gekleidet und halten Besenstiele mit schmutzigen Fetzen umwickelt in ihren Händen. Als Kopfbedeckung dient ein alter Bienenkorb, sodass der junge Mann hinter der Maske nicht zu erkennen ist.

Die Pless laufen meist in Gruppen durch die Straßen und „jagen“ Jugendliche, die ihrerseits versuchen, die Faschingsfiguren mit Rufen auf sich aufmerksam zu machen. „Pless, Pless“ ist dabei zu hören, ehe sich die jungen Schmähführer auf die Flucht begeben, denn der Kontakt mit den Fetzen der unheimlichen Figuren ist meistens nicht nur nass, sondern mitunter auch schmerzhaft. Immer wieder suchen sich die geächteten Pless schmutzige Lacken und Ecken, um ihren Fetzen mit Wasser und Dreck das abschreckende Erscheinungsbild zu verleihen.

Ein launischer Faschingsbrauch

So banal die Pless auftreten, so mystisch sind die Rahmenbedingungen ihres mürrischen Daseins. Bis in die 1960er-Jahre trieben sie am Faschingssonntag ihr Unwesen in Bad Aussee und folgten damit der wohl logischen Abfolge im Jahreskreis: Die Wintergestalt Pless am Sonntag, dann die Trommelweiber (die ältesten Trommelweiber,

die „bürgerlichen“, ziehen am Montag durch die Straßen) und dann der Frühling in Form der Flinserl am Faschingsdienstag. Im Laufe der Jahre verlor der Faschingssonntag in Bad Aussee aber bedingt durch wenige Höhepunkte im Stadtzentrum, dafür aber viel Programm in den Ortschaften und Gemeinden rundherum, an faschingstechnischer Bedeutung. Aus diesem Grund verlegten die Pless ihr Treiben auf den Faschingsdienstag. Im Gegensatz zu anderen Faschingsfiguren ist bei den Pless keine Zuordnung zu den ursprünglichen Ausseer Gesellschaftsschichten auszumachen. Tatsächlich nutzten früher aber vor allem Kinder aus den Arbeiterfamilien die Pless als Chance, ohne großen Verkleidungsaufwand am lustigen Faschingstreiben teilzunehmen.

Das Revier der Wintergestalten ist zumeist der weitläufige Bad Ausseer Kurpark. Hier werden sie von den Kindern und Jugendlichen mit Schmährufen versehen und auch mit Schneebällen beworfen. Das führt zu durchaus lustigen Verfolgungsjagden – freilich schwingen die Pless dabei auch ihre nassen Fetzen. Dennoch besitzen die Figuren eine sanfte Seite: Für Fotos mit neugierigen Kindern etwa, nehmen sie sich gerne ausreichend Zeit.

Im Gegensatz zu Flinserln und Trommelweibern sind die Pless auch eher frei organisiert. Es lässt sich Jahr für Jahr

© Stefanie Sima, Narzissenfestverein

◂▴ Mystisch schaukelte die Pless beim Narzissenfest 2024 über den Grundlsee. Ihre Urheber wissen nur zu gut über den Brauch der Pless Bescheid – beim ein oder anderen wartet der Bienenkorb schon geduldig auf den kommenden Fasching.

kaum sagen, wie viele der Gestalten unterwegs sind, das hängt auch ein wenig von den äußeren Bedingungen ab. Schnee und Tauwetter sind ideal, da viele Menschen unterwegs sind und die Pless viele Lacken zum Durchnässen ihrer Fetzen vorfinden. Es ist auch nicht unüblich, dass es Jahre ohne Pless gibt, wenngleich dies in der jüngeren Vergangenheit selten vorkam.

Der Bienenkorb – Schutz oder Narrensymbol?

So sehr die Kleidung der Pless mitunter in den vergangenen Jahrzehnten auch variieren konnte, so fix ist zumindest der Bienenkorb als Kopfbedeckung. Woher dieser stammt, ist nicht klar überliefert. Als einfache Verkleidung ermöglichte er es, dass jedermann ganz abseits sozialer Schranken und Hierarchien am Faschingstreiben teilnehmen konnte. Heute spielen diese Unterschiede freilich keine große Rolle mehr, früher war aber auch der Ausseer Fasching – ähnlich dem gesamten gesellschaftlichen Leben – massiven Standesunterschieden unterworfen. Der Bienenkorb ist jedenfalls ein guter Schutz gegen die Schneebälle der „angreifenden“ Kinder und die Pless sind ein wichtiges Mitglied der Figurenfamilie im Ausseer Fasching. Eine weitere Aufwertung erfuhr dieses Brauchtum durch die Ausstattung mit traditionellen weißen Salinengewändern durch eine lokale Bank im Jahr 2004. Seither sind die Pless einheitlicher und auch konkreter organisiert unterwegs.

Geheimnisse begleiten sie dennoch – etwa beim Ursprung der Bezeichnung. Einen Zusammenhang mit den „Berigln“, den Perchten, die in der letzten Raunacht am 5. Jänner in vielen Orten des Ausseerlandes durch die Gassen ziehen, läge laut Ethnologe Auerböck auf der Hand. Schließlich müssen sich diese irgendwann, spätestens zu Mitternacht, „plessen“, also entblößen und ihre Maske fallen lassen. Die Pless machen das aber nicht. Auerböck hat daher etymologisch eine naheliegendere Vermutung: Pless könnte von „bleschen“ stammen, was so viel wie „ins Wasser schlagen“ bedeutet.

Wie bei allen Figuren des Ausseer Faschings geht es aber gar nicht darum, jeglichen mystischen oder etymologischen Rätseln um die Entstehung auf den Grund zu gehen. Vielmehr steht das Vergnügen im Mittelpunkt, dem sich die Ausseer seit vielen Jahrhunderten mit großem Engagement und noch mehr Lust Jahr für Jahr hingeben – so wie die Pless immer am Faschingsdienstag im Stadtzentrum von Bad Aussee.

© Stefanie
Sima, Narzissenfestverein

Leidenschaft Eiskalte

Wenn Josef Köberl spricht, ist die Gelassenheit, die er in sich trägt, zu spüren. Aber auch Neugierde und Begeisterung schwingen mit, wenn er davon erzählt, wie eigene Grenzen erkannt und überwunden werden.

„Das Eisschwimmen hat mich als Person verändert. Ich war ein impulsiver Mensch. Es fiel mir schwer, über einen längeren Zeitraum hinweg fokussiert zu bleiben. Das hat sich gewandelt und das habe ich dem kalten Wasser zu verdanken“, erzählt der begeisterte Eisschwimmer Josef Köberl. Die Begeisterung darüber, aus der eigenen Kraft heraus scheinbar Unmögliches zu schaffen, teilt er heute mit anderen Menschen. Bei seinen Workshops lernt er den Teilnehmerinnen etwa in Eiswasser in Bergseen oder Gletschern zu schwimmen und gibt die Magie, die vom eisigen Nass ausgeht, weiter. Josef verbucht mehrere Weltrekorde: So hat er etwa zwei Stunden, 30 Minuten und 53 Sekunden in einer Box, umhüllt mit Eis, verbracht. 2015 durchschwamm Josef den Ärmelkanal in 14 Stunden und 21 Minuten – bei einer Wassertemperatur von erfrischenden 16 Grad Celsius. Die vier Grad kalte Eismeile im Grundlsee schwamm er bereits acht Mal, zum ersten Mal im Jahr 2014. Aktuell darf er sich über einen weiteren Rekord freuen: Er befindet sich nun laut der International Ice Swimming Association auf dem siebten Platz der Weltrangliste, nachdem er im April 2024 die 202 Meter lange Runde im Tiroler Zauchensee ganze zwölf Mal geschwommen war – bei einer Temperatur von 4,3 Grad Celsius. „Mein Körper folgt meinem Geist. Man fängt natürlich nicht bei vier Grad Celsius Wassertemperatur an, sondern erhöht – beziehungsweise senkt – langsam das Kälteniveau. Meine Körperbeherrschung ist durch das Eisschwimmen immer besser geworden“, erklärt er. Grundsätzlich gebe es zwei Möglichkeiten, das kalte Element zu erkunden: Eisbaden oder Eisschwimmen. Ersteres ist

◂ Die imposanten Kulissen beeindrucken Josef Köberl bei seinem eisigen Sport immer wieder.

statisch, beim Schwimmen kommt Bewegung ins Spiel. Der Vorteil beim Eisbaden sei, dass sich um den Körper eine Art Wärmemantel bildet, innerhalb dessen man weniger friere, erklärt Josef. Deswegen verharren Eisbadende auch möglichst in der gleichen Haltung. Beim Schwimmen fühle sich das Wasser zudem immer unterschiedlich warm an, was die Spannung dieses Sports erhöhe.

Historischer Rausch

Neu ist Eisbaden- oder schwimmen freilich nicht. Laut historischen Berichten schwor etwa Karl der Große darauf, im Winter im Eiswasser zu schwimmen und Johann Wolfgang von Goethe ließ es sich nicht nehmen, das Eis des Flusses Ilm in Weimar aufzuhacken, um die prickelnden Freuden des Eisschwimmens zu erleben.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde Eiswasser medizinisch genutzt, der Priester Sebastian Kneipp ist nach wie vor dafür berühmt und seine Anleitungen fürs Wassertreten oder für Kaltwasseranwendungen werden noch heute fleißig befolgt. Zahlreiche Veranstaltungen zeugen davon, wie populär das Winterschwimmen ist.

Josef Köberl weiß: „Beim Schwimmen im kalten Wasser werden jede Menge Glückshormone im Körper ausgeschüttet. Dopamin, Serotonin, Endorphin sind bekannte Namen. Sie wirken wie natürliche Drogen und geben uns ein Glücksgefühl. Für mich bedeutet Schwimmen in Eiswasser Beruhigung. Die Kälte hilft dabei, Ängste abzubauen, sie

lindert Stress und verbessert den Schlaf.“ Das Eisbaden habe ihn empathischer gemacht, heute sehe er Dinge bei Menschen, die er früher nicht bemerkt habe: „Eisbaden hat meine Sensoren geschärft. Aber hauptsächlich mache ich den Sport, weil er mir unglaublichen Spaß macht. Und das möchte ich an andere weitergeben.“

Ganzjährig geöffnet: die Natur „Das Praktische am Eisschwimmen ist, dass man es das ganze Jahr über machen kann. Gewöhnlich beschränkt sich die Saison für Wassersport im Freien auf die paar Sommermonate in unseren Breiten. Wenn niedrige Wassertemperaturen nicht nur keine Rolle spielen, sondern sogar gewollt sind, erweitert sich der Zeitraum auf 365 Tage im Jahr“, sagt der Vater zweier Kinder. Geboren im Ausseerland weiß er, welche Gewässer sich hier besonders gut zum Schwimmen eignen.

Grenzgänger mit Erfahrung

„Fast jede und jeder kann Eisbaden oder -schwimmen. Beim ersten Mal oder wenn starke Strömungen vorherrschen sollte man nicht alleine reingehen. Ich empfehle zudem, eine Schwimmboje mitzunehmen. Sollte etwas passieren, kann man sich jederzeit daran festhalten“, sagt er. Die Furcht vor dem kalten Wasser spiele sich seiner Ansicht nach nur im Kopf ab. „Es kann nichts passieren, wenn man sich Zeit lässt und Schritt für Schritt hineingeht. Stehenbleiben ist keine Option. Man merkt, dass nach ein paar Sekunden die Füße warm werden – und dann geht man weiter.“

Stehenbleiben ist keine Option.

Das Ausseerland Salzkammergut ist gesegnet mit allen Arten von Gewässern. „Hier gibt es unglaubliche Seen, herrliche Bäche, Flüsse und Wasserfälle. Schwimmen geht hier also das ganz Jahr über, die Wasserqualität ist hervorragend, die Landschaft wunderschön“, erklärt Josef. Zu seinen Lieblingsplätzen gehören der Stimitzbach und die Ranftlmühle. Der Stimitzbach entspringt in Gößl in der Nähe der Dengel-Wand. Der Ursprung hat passend zum Namen Stimitzlöcher. Die Wassertemperatur liegt bei sechs bis sieben Grad – das ganz Jahr über. „Besonders im Frühling ist es herrlich, hier zu schwimmen. Sich gegen den Strom vorzuarbeiten im glasklaren Gebirgswasser ist körperlich anstrengend und macht einfach Spaß“, begeistert sich der Eisschwimmer. Die Ranftlmühle wurde 1850 am Stimitzbach erbaut. Sie liegt in Gößl am Grundlsee. In unmittelbarer Nähe sprudelt ein Wasserfall.

Josef bietet auch Hausbesuche an. Bei so genannten „Pool Partys“ kommt er mit Eiswannen in den Garten, stellt sie auf und füllt sie mit 20 bis 50 Liter Eis. „Darin kann dann gefroren werden. Sehr beliebt sind diese Eiswannen etwa bei Geburtstagsfesten, bei Männerabenden und tatsächlich als Einzeltraining in Vorbereitung auf einen sportlichen Wettkampf“, berichtet er weiter.

Laut Josef spüre der Körper selbst, wie lange man im Wasser bleiben kann. „Es ist erstaunlich, dass die Leute in meinen Workshops manchmal gar nicht mehr aus dem Wasser herauswollen. Man muss auf die Zeichen des Körpers achten und Vertrauen haben. Wenn es unangenehm wird, ist der Zeitpunkt gekommen, das Wasser zu verlassen“, sagt er.

Beim Eisbaden gehe es in erster Linie darum, die eigenen Grenzen kennenzulernen – und den einen Schritt darüber zu machen, ist sich Josef sicher. „Es ist immer wieder ein Erlebnis zu beobachten, wie die Teilnehmenden meiner Workshops erstaunt und glücklich darüber sind, dass sie es geschafft haben“, erzählt der 47-Jährige. Er selber fühle sich um Jahre jünger, was ihm auch medizinisch bestätigt worden sei. Auch dafür liegt für den Eisschwimmer die Ursache im eisigen Wasser.

Medizinischer Nutzen aus der Kälte

„Den Körper mit der Kälte zu konfrontieren bedeutet sowohl psychisch als auch physisch eine Verbesserung. Eisschwimmen unterstützt bei Neurodermitis, bei Diabetes Typ 2, bei Durchblutungsstörungen, erhöhtem Blutdruck und möglicherweise regt es sogar den Haarwuchs an. Das Eiswasser unterstützt Arteriosklerosepatienten und hilft bei Entzündungen im Allgemeinen. Natürlich funktioniert eine Verbesserung der körperlichen Gesundheit nur als Gesamtpaket. Wer im Eiswasser badet und sich danach eine anraucht, wird sehr wahrscheinlich keinen positiven

◂▴ Eisbaden im Grundlsee, Josef gibt sein Wissen in Workshops weiter. Alle Termine für die Workshops gibt es unter www.josefkoeberl.at

Effekt verspüren“, erklärt Josef. Kälte bewirke eine vermehrte Produktion weißer Blutkörperchen und wandle weißes in braunes Fettgewebe um, welches viele positive Eigenschaften besitzt.

Oberstes Gebot ist selbstverständlich auch auf diesem Gebiet die Sicherheit. „Eisschwimmen ist grundsätzlich problemlos möglich, wenn man die Grundregeln befolgt. Möchte man etwas Riskantes machen,etwa in einem Fluss mit Strömung schwimmen, sollte man sich zuerst immer eine Frage stellen: Ist es notwendig, dieses Risiko einzugehen? Darüber sollte man nachdenken – und man sollte auch sicher sein, dass man das Risiko wirklich einschätzen kann“, rät er. Sein nächstes Ziel ist es, andere Personen dazu auszubilden, Eisschwimmen zu lehren. Daran arbeitet er momentan und ist wie immer voller Begeisterung, Ruhe und Konzentration bei der Sache.

Tipps fürs Eisbaden

• Geeignet ist jedes Gewässer, vom Teich über den Fluss bis zum Nordmeer. Auch kalt duschen ist eine Option, allerdings muss immer von unten nach oben geduscht werden, damit sich der Körper langsam gewöhnen kann.

• Beginnen, wenn die Temperaturen noch nicht so tief sind, also im Frühling oder Herbst

• Bei den ersten Malen nie alleine ins Eiswasser gehen

• Zur eigenen Sicherheit eine Schwimmboje mitnehmen

• Immer das Risiko abwägen

• Schritt für Schritt ins Wasser gehen, Oberkörper beim Hineingehen schon an das kalte Wasser gewöhnen

• Bei Vorerkrankungen von Herz, Bluthochdruck oder anderen Beschwerden vor dem ersten Eisbad einen Arzt um seine Meinung fragen

Ort der Poesie

▴▸ Ausstellungsstücke von Friedrich Torberg und die Spiegelinstallation – Das letzte Abendmahl – von Horst K. Jandl

Poesie

Was haben Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Friedrich Torberg, Barbara Frischmuth und viele weitere gemeinsam? Einen intensiven Bezug zu Altaussee. Ihnen und weiteren Künstlerinnen, die sich hier von der Gegend inspirieren ließen, ist das Altausseer Literaturmuseum gewidmet.

© Kulturfux
© Kulturfux

Das Amtshaus von Altaussee, direkt im Ortszentrum gelegen, beheimatet eine wahre Fundgrube nicht nur für literarisch Interessierte. Was immer man über die Geschichte und die seit mehr als hundert Jahren im Ort wirkenden Künstler erfahren möchte, hier wird man fündig. Seit 2005 wird das Literaturmuseum Altaussee als Verein geführt und hat mit viel Achtsamkeit und Engagement alles zusammengetragen, was die Spuren der hier wirkenden Künstlerinnen und Literaten dokumentiert. In den seit 2024 neu inszenierten Schau-, Hör- und Leseräumen wird die Wechselwirkung von Bewohnern, Landschaft und Schriftstellerinnen mit Text- und Bildmaterial, historischen Exponaten und dem Einsatz von neuen Medien erlebbar gemacht. Viele Briefe, Erzählungen, Theaterstücke und Romane sind hier entstanden, nehmen Bezug auf die Landschaft, die Geschichte und die

Einheimischen. Die Anziehungskraft des Ausseerlandes ist bis heute ungebrochen.

Das literarische Tintenfass

Der Wiener Feuilletonist Raoul Auernheimer (1876–1948) prägte das Bild des dunklen Altausseer Sees als riesiges Tintenfass, um den die Dichter sitzen und ihre Federkiele eintauchen. Zu erkennen darauf sind Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Jakob Wassermann und Auernheimer selbst. Diese Darstellung steht exemplarisch für die Inspirationsquelle, die diese Gegend für Kunstschaffende bis zum heutigen Tag darstellt. Sei es in den Sommermonaten, als Gast oder ganzjährig hier lebend, aber auch als Einheimische wie die Schriftstellerin Barbara Frischmuth. Die kreativen Köpfe fanden und finden hier die idealen Bedingungen vor, ihrer Schaffenskraft freien Lauf zu lassen.

Theodor Herzl und sein Fahrrad

Theodor Herzl, Vordenker und Vorbereiter des Staates Israel, verbrachte viele Sommer seines Lebens in Altaussee. Hier war er bevorzugt mit dem Fahrrad „Victoria Blitz“ der Firma Opel unterwegs. Meist in Begleitung seines Fahrradlehrers und engen Freundes Arthur Schnitzler. Das Original-Rad ist nach einer Leihgabe an das Jüdische Museum in Wien wieder im Literaturmuseum Altaussee zu sehen. Eine weitere Besonderheit stellt die „Torberg Ecke mit Soundglocke“ dar. Von Friedrich Torberg existieren gelesene Texte als Audiodateien. Gemütlich unter einer Soundglocke sitzend, kann man der Stimme des großen Schriftstellers, der in Altaussee sogar ein stattliches Haus sein Eigen nannte und viele Jahre seines Lebens hier verbrachte, lauschen und in großartige Geschichten wie die „Tante Jolesch“ eintauchen. Zwei Themenräume im zweiten Stock des Gebäudes – bequem per Lift erreichbar – einer davon dem Altausseer Maler Horst Jandl gewidmet, runden das breite Angebot des Literaturmuseums ab. Bookshop und Bücherflohmarkt befinden sich ebenerdig im Parterre des Amtshauses.

Literarischer Dorfspaziergang

Ein besonderes Erlebnis ist der durch Altaussee führende literarische Dorfspaziergang. In den Sommermonaten startet jeweils am Mittwoch ein Rundgang zu geschichtsträchtigen Häusern und Plätzen. Unter fachkundiger Begleitung von Hermann Schröttenhamer werden den Teilnehmerinnen Wirkungsstätten und Inspirationsplätze der hier wirkenden Schriftsteller gezeigt und erläutert. Eine reizvolle und lehrreiche Tour.

Die guten Geister hinter der Szene

Treibende Kraft hinter den vielen Aktivitäten des Literaturmuseums ist seit dem Jahr 2005 die Altausseer Gastronomin Marianne Goertz. Mit unermüdlichem Einsatz und großem

Geschick gelingt es ihr immer wieder, die Agenden des Vereins als Obfrau attraktiv und wirtschaftlich solide zu lenken. Unterstützung bekommt sie unter anderem von der Gemeinde Altaussee. Zuvor war die in Altaussee geborene und hier lebende Schriftstellerin Barbara Frischmuth jahrelang erfolgreich als Schirmherrin des Vereins tätig. Rund 15 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer sorgen mit ihrem Einsatz dafür, dass sich das Literaturmuseum Altaussee in hoher Qualität als einzigartiger Literaturvermittler erfolgreich präsentieren kann. Ihnen allen gebührt großer Dank.

Große Literatur hat in dieser Gegend eine reiche Tradition, eine lebendige Gegenwart und eine vielversprechende Perspektive. Das wird im Literaturmuseum Altaussee eindrucksvoll dokumentiert.

◂ „Seit diesen letzten Jahren und den großen nie zu verschmerzenden Veränderungen sind mir die Herbstmonate in Aussee das Wichtigste und Kostbarste vom ganzen Jahr,“ schrieb Hugo von Hofmannsthal

Goertz ist bereits seit 2005

Obfrau des Vereins und treibende Kraft hinter dem Literaturmuseum.

▴ Marianne
© Peter Kainrath, Magischer Ring Austria

Der Fjord

im Hinterbergtal

© Karl Grieshofer, TVA

Glasklare Seen gehören zum Ausseerland wie der Grimming zum Hinterbergtal. Und genau in diesem östlichen Teil des Ausseerlandes befindet sich ein See, der sich von den vielen anderen unterscheidet. Er ist nicht von Häusern und Ortschaften umsäumt und liegt auch nicht im Hochgebirge. Der Salza­Stausee ist vielmehr eine Art Fjord im Ausseerland, der sich mit einer beeindruckenden Länge zwischen mächtigen Felsen schlängelt. Und er ist Schauplatz für spannende Sport­ und Freizeitangebote verschiedenster Art.

Während im westlichen Teil des Ausseerlandes die drei Quellflüsse der Traun samt der beliebten Badeseen Altausseer See, Grundlsee und Ödensee die Landschaft dominieren, glänzt der östliche Teil der Region, das Hinterbergtal, mit weiten Landschaften abseits des kühlen Nasses. Waren es früher die Moore, die das weite Becken prägten, so sind es heute unzählige Felder und Anger. Große Flüsse sucht man hier vergebens, auch wenn auf der Tauplitzalm, hoch über dem Tal, sechs Seen das Landschaftsbild prägen. Ihr Wasser verteilt sich in einem mächtigen, unterirdischen Höhlensystem, und tritt primär wieder in Tauplitz zu Tage. Der Sagtümpel und der kurz darauf sprudelnde Tauplitzer Wasserfall sind beeindruckende Zeugnisse davon. Nur ein kleiner Teil des Wassers der Tauplitzalm „zweigt“ nach Bad Mitterndorf ab. Es sind die steilen Abhänge, in denen der Ursprung des Salzabachs zu finden sind. Während die Südseite des 1.765 Meter hohen Schneiderkogels speziell im Winter als selektive Abfahrt des Skigebiets Tauplitzalm bekannt ist, sprudelt auf der schroffen Nordseite das kühle Nass aus den Felsen, um kurz darauf gleich wieder im Kalkgestein nahe der Ödernalm zu versickern. Selbst große Niederschlagsmengen verschwinden hier im steinigen Boden, als ob er das Wasser regelrecht verschlucken würde. Erst nach einigen hundert Metern tritt der Bach langsam wieder zu Tage und formt die Salza, wie sie später das Hinterbergtal durchqueren sollte. Sie durchfließt das Ortszentrum von Bad Mitterndorf und rinnt über die weiten Ebenen, vorbei an der GrimmingTherme und dem Gesundheitsresort Heilbrunn, bis zum Beginn einer sanften Schlucht, in der dieser zumeist kleine und friedliche Bach plötzlich eine ganz andere Gestalt annimmt.

Ein tiefer Schnitt durchs Dachsteinmassiv Heilbrunn liegt am Beginn der sogenannten Salzaschlucht, eines tiefen, canyonartigen Tals zwischen Grimming und Dachsteinmassiv, dessen Abschnitt hier Kemetgebirge genannt wird. Tatsächlich wird der Grimming geologisch zum Dachstein gezählt, da sein Gestein aus Dachsteinkalk besteht. Der Salzabach, und vielmehr noch seine Gletschervorfahren, haben sich hier in ein tiefes Tal geschnitten, das früher von Fuhrleuten genutzt, aber auch gefürchtet wurde. Mehrere Kapellen und Bildstöcke, sogenannte „Marterl“, rund um den See, zeugen ebenso davon, wie die wunderschöne Dreifaltigkeitskapelle bei Heilbrunn. Sie wurde an jener Stelle errichtet, an der einst das erste katholische Gotteshaus der Region stand. Frühe Christen haben hier, gut durch den einstigen Urwald vor den Blicken der Heiden geschützt, ihrem Gott gehuldigt. Während der Reformationszeit sollen hier heimliche katholische Gottesdienste abgehalten worden sein. Ob sich das alles genau so zugetragen hat, ist schwer zu sagen. Sicher ist aber, dass die Dreifaltigkeitskapelle errichtet wurde, damit die Fuhrleute ein letztes Stoßgebet für den gefährlichen Salztransport über den Pass Stein ins Ennstal sprechen können.

Versunkene Gehöfte und verwunschene Orte

Die Region am Beginn des Stausees kann mit einer Reihe spannender Geschichten und historischer Feinheiten aufwarten. Hier liegt etwa der Ursprung des Kurgeschehens in Bad Mitterndorf, die Heilquelle von Heilbrunn, von deren Entdeckung eine überlieferte Sage erzählt. So soll ein Jäger ein angeschossenes Reh verfolgt haben. Als er später sah, wie es in einer Lacke seine Wunden wusch, entdeckte er, dass das Wasser warm war und verkündete seinen Fund im

▴ 5,5 km lang ist der Salza-Stausee, der sich durch die sogenannte Salzaschlucht schlängelt.

Dorf. Daraufhin wurde das Bad aber immer mehr zu einem Tummelplatz für junge Burschen, die den Gästen – insbesondere alten und gebrechlichen Leuten – böse Streiche spielten. Als Strafe des Himmels versickerte ein Teil der heißen Quelle und verlor seine Temperatur. So steht es in der Sage. Tatsächlich erwiesen ist, dass die Quelle bereits zur Römerzeit genutzt wurde. Davon zeugen die Funde eines Römersteins und einer römischen Münze direkt an der Quelle. Vermutet wird, dass der berühmte „Römerstein von Heilbrunn“ eine Votivgabe eines romanisierten Kelten gewesen sein dürfte. Der Stein stellt einen Priester bei einem Opfer und drei Quellnymphen dar - ein typisch keltisches Motiv im Ostalpenraum, das auf eine dreigestaltige Göttin hinweist. Um das Jahr 300 soll sogar der römische Kaiser Maxentius Severus samt Gefolge hier gekurt haben. Im Mittelalter wussten sowohl die Slawen als auch die später vorherrschenden Bajuwaren die Heilkräfte der Quelle zu nutzen. Nur ein kleines Stück unter der Heilquelle beginnt der Salza-Stausee, wenn er seine maximale Ausdehnung erreicht. Er füllt das Tal seit der Errichtung der

Salza-Talsperre in den Jahren 1947 bis 1949 und ziert heute als „Mitterndorfer Fjord“ die Landschaft. Im Winter lassen sich bei niedriger Wasserführung ab und zu sogar noch die Grundmauern des Gehöfts erahnen, das einst von den Fluten des neuen Gewässers förmlich verschluckt wurde. Auch ein beliebtes Gasthaus musste damals weichen.

Eine Mauer und eine Straße änderten alles

Mit dem langsamen Wiedererwachen der österreichischen Wirtschaft nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wuchs auch der Bedarf an günstiger Energie. Die Nutzung der heimischen Flüsse als natürliche Stromquelle stand dabei im Fokus des Interesses. Bei der Suche nach geeigneten Standorten für neue Wasserkraftwerke fiel die Wahl unter anderem auf die idyllische, aber auch sehr enge und dadurch für Projekte wie diese bestens geeignete Salzaschlucht. Und so wurde in den Jahren 1947 bis 1949 eine mächtige Talsperre errichtet – die erste in Österreich nach Ende des Kriegs. Harmonisch in der engen Schlucht eingebettet entstand so ein mystischer Stausee zwischen

© Karl Grieshofer, TVA

Bad Mitterndorf und St. Martin am Grimming. Das Kraftwerk selbst liegt etwa 800 Meter talabwärts der Staumauer. Das Triebwasser wird über einen 320 Meter langen Druckstollen und eine anschließende 470 Meter lange Druckrohrleitung zum Maschinenhaus des Kraftwerks geführt. Dort fließen rund 8.600 Liter Wasser pro Sekunde durch eine Francis-Spiralturbine mit einem Laufraddurchmesser von 1,45 Metern, wobei umweltfreundlicher Strom für rund 6.000 Haushalte erzeugt wird.

Der See ist rund 5,5 Kilometer lang, aber nur zwischen 80 und 150 Meter breit, was ihm einen „fjordähnlichen“ Charakter verleiht. So war der „Fjord des Ausseerlandes“ geboren. Der bis zu 50 Meter tiefe See wird dabei von teilweise 500 Meter hohen Felswänden gesäumt. Die schroffe Umgebung trägt zwar zur mächtigen Kulisse des Sees bei, stellte die Verantwortlichen aber auch vor große Herausforderungen, schließlich musste die im See versunkene Verbindung ins Ennstal nun als neue Straße wortwörtlich in den Stein gehauen werden. Die „Pass Stein Straße“ diente danach viele Jahre als Abkürzung vom Ausseerland ins obere Ennstal, ehe sie im Jahr 2003 aufgrund der großen Felssturz- und Steinschlaggefahr auch für Radfahrerinnen und Fußgänger endgültig gesperrt wurde. Der Zugang zur Staumauer ist seither nur mehr von der Ennstaler Seite erlaubt. Von da aus lassen sich auch der kleine Wasserfall, das berühmte Marienbildnis, der feucht-finstere einstige Straßentunnel und die mächtige Staumauer bestaunen.

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2007 wurde die Staumauer schließlich in einem Sieben-Millionen-Euro-Projekt generalsaniert. Der See wurde dazu in rund einer Woche gänzlich entleert und über Monate nicht mehr befüllt. In dieser Zeit entstand am Seegrund eine neue Landschaft, der erst von weiten Grasebenen, später sogar von kleinerem Buschwerk bewachsen wurde. Die Natur eroberte ihr einstiges Revier nach und nach zurück, ehe der See nach Ende der Bauarbeiten wieder befüllt wurde. Zuvor wurden biologische und fischökologische Maßnahmen eingeleitet, um Flora und Fauna bestmöglich zu schützen. Auch der Fischbestand wurde wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. Das Kraftwerk ist – wie mittlerweile alle steirischen Wasserkraftwerke – auch mit dem Umweltzertifikat ISO 14001 ausgezeichnet. Es erfüllt damit nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, sondern orientiert sich an hohen Umweltstandards.

Bootfahren, Zillenerlebnisse und Kulinarik am See Lange Zeit stand der Stausee im Schatten der vielen bekannten Seen der Region. Seine idyllische Lage und sein ganz eigener Charakter wurden erst im Laufe der vergangenen Jahrzehnte neu entdeckt. Seither wird er als Naturbadesee, hauptsächlich aber als Naherholungsbereich samt interessanter Sportmöglichkeiten genutzt. Am Bad Mitterndorfer Nordende des Sees, wo er auch per Straße bequem erreichbar ist, gibt es etwa eine Bootsvermietung. Dort können verschiedenste Boote zu günstigen Tarifen gemietet werden, mit denen man die zu Fuß kaum erreichbaren Ufer des Sees erkunden kann. Kanus, Ruderboote, Tretboote oder Stand-up Paddles stehen für einzigartige Erlebnisse im „Fjord des Ausseerlandes“ bereit.

Eine Besonderheit bietet auch die Zillen-Schifffahrt am Salza-Stausee. Dabei erkundet man mit einem speziellen Wasserfahrzeug mit flachem Boden die Eigenheiten des Sees. Per Elektromotor geht es dabei gemütlich mit bis zu zwölf Personen über das ruhige Gewässer. Die Fahrt mit dem ausgebildeten Zillenführer dauert etwa 80 Minuten und beinhaltet viele interessante Erzählungen über die Geschichte des Stausees. Die regelmäßigen Rundfahrten finden jeweils sonntags um 10 Uhr statt. Sonderfahrten können jederzeit gerne gebucht werden. Ein ganz spezielles Angebot sind dabei die „Dinnerfahrt Fisch am See“, „Genuss am Morgen mit Sekt und Snack“ und „Abenddämmerung mit Wein und Snack“. Diese kulinarischen Rundfahrten kombinieren die Magie und Mystik des Salza-Stausees mit einzigartigen Gaumenfreuden aus der Region. Die Anlegestelle der Zillen-Schifffahrt am Salza-Stausee befindet sich ebenfalls am Bad Mitterndorfer Seeende, direkt an der Straße.

Ein

nachhaltiges Naturparadies für

Fische

Der Salza-Stausee selbst ist zwar kein Naturschutzgebiet, grenzt aber an das Gebiet „NSG-c 17 Mündungsbereich Salza“, das ein 28 Hektar großes Gebiet nahe des Gesundheitsresorts Heilbrunn einschließt. Die Salza schlängelt sich hier samt ihren vielen Nebenarmen und macht das unzugängliche Gebiet samt seiner Feuchtwiesen zu einem Refugium der Natur. Ein solches ist auch der Stausee selbst, und zwar ganz speziell für die Fischwelt in ihm. Als der See 2007 aufgrund der nötigen Sanierungsmaßnahmen komplett entleert werden musste, wurden rund 2.500 Kilogramm Fische abgefischt. Weitere 900 Kilogramm wurden der Salza unterhalb des Staudammes entnommen, da diese aufgrund des Schlammabflusses ebenfalls massiv gefährdet waren. Nach Wiederbefüllung wurde der Besatz mit See- und Bachforellen sowie mit den im Ausseerland typischen Seesaiblingen neu aufgebaut. Der Fischbestand, der zuvor zu rund 70 Prozent aus Flussbarschen bestand –ein Relikt der Vollentleerung im Jahr 1974 – wurde damit wieder naturnah und regionaltypisch hergestellt. Diese einmalige Chance wurde genutzt und gleichzeitig ein Fischverbot ausgesprochen. So kann sich die Fauna im See nach der Zäsur der Entleerung wieder in aller Ruhe erholen – genauso, wie alle Menschen, die den Salza-Stausee als wunderbar-idyllisches Naherholungsgebiet neu entdeckt haben.

▴ 2007 wurde die Staumauer generalsaniert –der See musste in dieser Zeit entleert werden.

Der Salza-Stausee in Zahlen

• Länge: ca. 5,5 Kilometer

• Breite: 80–150 Meter

• maximale Tiefe: 50 Meter

• Fundamentbreite: 12 Meter

• Gesamtinhalt: 11 Millionen Kubikmeter

Die Sperre Salza in Zahlen

• Höhe Staumauer: 53 Meter

• Fundamentbreite: 12 Meter

• Kronenbreite: 3 Meter

• Kronenlänge: 121 Meter

Bootsvermietung Salza-Stausee

• Kanu, Ruderboot, Tretboot, Stand-up Paddle

• Juni bis Mitte September

• eggsi161@gmail.com

• Ermäßigungen: Salzkammergut Sommercard & Sommerclou Card

Zillenfahrten am Salza-Stausee

• Rundfahrten, Sonderfahrten, Genussfahrten

• Mai bis Mitte September

• www.navia.at

• Ermäßigungen: Salzkammergut Sommercard & Sommerclou Card

© Theresa Schwaiger, TVA

Von Schmarrn bis Fisch

Das Ausseerland besticht mit einmaligen Landschaften, geprägt von Wasser und Gestein. Seen und Berge formen die Region und bilden das Panorama für unvergessliche Momente. Die Gastronomie fügt sich in dieses Ensemble ein. Hier wird der Raum geboten, um dieses Ambiente zu genießen.

◂▴ Mit Blick auf den Grimming in Bad Mitterndorf liegt das Hotel Kogler Johannes und Marion führen es mit Stil und hervorragender Küche.

Gastronomische Höhenflüge in dritter Generation

1952 beginnt die Geschichte des Hotel Kogler in Bad Mitterndorf, heute wird der Betrieb in dritter Generation geführt. Familie Kogler ist mit Herz und Seele für die Gäste da. „Ich bin ein Allrounder. Wenn ich nicht gerade den Rase mähe oder den Schnee wegräume, kümmere ich mich mit Leidenschaft um unsere Gäste“, erzählt Geschäftsführer Johannes Kogler. Seit 2024 bieten die Koglers mit „Kogler's Kuchl“ einen Bistro- und BrasserieBetrieb an, mit wöchentlich wechselnder Karte mit Kleingerichten. Zudem sorgen ihre Baukasten-Eisbecher und eine Auswahl an Bio- und Fairtrade Kaffee für zusätzlichen Genuss. Marion Kogler bereichert das Restaurant außerdem mit ihren besonderen Kreationen, die sie in ihrem Töpferatelier zaubert. Auf ihnen werden die Köstlichkeiten serviert. Aber auch Blumenvasen und Lampenschirme stammen von ihr – und das Beste: Sie können alle gekauft werden. „Die ‚Hotel Kogler Speisen‘ sind meine Inspiration. Unser Küchenchef wiederum erschafft Gerichte, die auf meine Teller und Schalen zugeschnitten sind. Ideen kommen mir aber auch bei Urlauben oder entstehen spontan“, erzählt die Inhaberin. Zu kaufen gibt es Marions Stücke im Keramik-Container im Hotelgarten. www.hotelkogler.at

Der Haubenkoch in Altaussee Stefan Haas kocht aus Leidenschaft. Seine Profession als gelernter Tischler hat er für die Zubereitung kulinarischer Höhepunkte aufgegeben. „Ich war international bei renommierten 3-Sterne-Köchen tätig, hatte verschiedene Engagements und

© Armin Ribis
© Armin Ribis
© Armin
Ribis

bin doch wieder nach Bad Aussee zurückgekehrt, wo ich unter anderem das Restaurant am Golfplatz geleitet habe“, erzählt er. Er war Küchenchef im Restaurant Wassermann und wurde im Gault&Millau 2023 mit drei Hauben ausgezeichnet. Er ist einer der 50 Best Chefs Austria des Schlemmer Atlas und Top Chef im Rolling Pin. Seit 2024 führt er sein eigenes Lokal, das Stefan Haas Fine Dine. Hier kommt er seiner Leidenschaft nach, Gästen seine Kochkunst an klassischen bis modernen Kreationen zu servieren. Die Gestaltung der Gerichte schafft kleine Kunstwerke, die eigentlich zu schade sind, um sie aufzuessen. www.stefanhaas-finedine.at

Idyllisch genießen in Bad Aussee

Einen Lebenstraum verwirklicht hat sich Marina Schobegger mit dem Café Viola im Garten. Es bereichert die Gastronomie von Bad Aussee etwa mit einem frisch gebackenen Birnen-Mohnkuchen. Gelegen inmitten eines Alpengartens erinnert

das Café an ein Knusperhäuschen und bietet Besucherinnen eine einzigartige Atmosphäre. Die hausgemachten Köstlichkeiten verwöhnen den Gaumen, während die Augen die träumerische Zauberwelt des Gartens erkunden. „Hier gibt es echte Gastfreundschaft. Die Produkte, die wir verwenden, sind von hervorragender Qualität. Das Café Viola im Garten ist einfach ein Platz zum Entspannen und sich verwöhnen lassen“, sagt Marina. Zusätzlich zu verschiedenen Kuchen, Kaffee und einem großzügigen Frühstücksangebot gibt es ein Tagesgericht und gepflegte Getränke. Genießen lässt sich das Angebot im Café oder an einem lauschigen Platz im Alpengarten.

www.viola-imgarten.com

Fisch-Kulinarik in Grundlsee

Das MONDI Resort am Grundlsee bedeutet ganzjährigen Genuss. Nicht zuletzt sorgt dafür das Restaurant Wassermann, das im April 2024 mit Küchenchef Johannes Ganisl neu eröffnete. Er konzentriert sich auf

◂▴ Stefan schafft Kunst auf dem Teller – zu genießen im Fine Dine in Altaussee.

▴▸ Mit dem romantisch gelegenen Café Viola im Garten hat sich Marina einen Traum erfüllt.

© Karl Steinegger
© Satori
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Karl Steinegger

rein österreichische Fisch-Kulinarik. „Die Fische stammen ausschließlich aus österreichischen Gewässern und Zuchten. Darauf legen wir besonderen Wert“, sagt der 30-jährige Spitzenkoch. Das Restaurant fügt sich damit ein in die Tradition des MONDI Resorts Grundlsee, das das Konzept verfolgt, mit regionalen Produzenten zusammenzuarbeiten. Im Restaurant Wassermann gibt es neben hervorragenden Weinen auch spezielle Getränke ohne Alkohol, die zu den Speisen harmonieren. „Unsere Lage auf einer Anhöhe über dem Grundlsee ist etwas Besonderes. Hier ein exquisites Fischgericht zu genießen und dabei den Blick über den Grundlsee schweifen zu lassen vergisst man nie mehr“, schwärmt Restaurantleiterin Hannah.

www.grundlsee.mondihotels.com

▴▾ Restaurantleiterin Hannah und Küchenchef Johannes bieten im Restaurant Wassermann exklusive Gaumenfreuden. Kreative Fischgerichte sind ihre Spezialität.

© Marina Schobegger
© Karl Steinegger, MONDI Hotels & Resorts
© Karl Steinegger, MONDI Hotels & Resorts

Cocktails am See genießen Noch näher am See liegt nur die Seelaube. Christoph Knappe betreibt den kleinen, feinen Betrieb mit einer Besonderheit – seiner Lage. „Es gibt kein Gasthaus, kein Restaurant und auch keine Bar, die so nah am See liegt wie die Seelaube. Hier können Gäste die Hand ins Wasser halten, sie hören und riechen den See. Das erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre“, erzählt Christoph. Dass er das Lokal 2024 übernommen hat, war ein spontaner Entschluss. Genau hier hat er bereits 2015 in den Ferien gearbeitet. Als er erfuhr, dass das Lokal mit Sommerende 2023 frei wird, hat er sich nach angemessener Bedenkzeit für die Übernahme entschieden. „Wir haben von Mai bis Oktober offen. In der Zeit gibt’s bei uns Getränke und kleine Speisen. Am Abend servieren wir Cocktails – die harmonieren mit der Abendstimmung am See“, lächelt Christoph. Die Seelaube wird nur bei Schönwetter bewirtschaftet, dann aber ist sie Treffpunkt und Anlaufstelle für Menschen, die hier mit allen Sinnen die Natur genießen. www.seelaube.at

▴▾ Im Ausseerland ist wohl kein anderes Lokal so nahe am Wasser gebaut wie die Seelaube in Grundlsee. Ihr Betreiber Christoph (links) hat bei der Eröffnung u. a. mit Grundlsees Bürgermeister Franz Steinegger angestoßen.

Jausenstation für Wanderbegeisterte

Ebenfalls in Grundlsee, fernab vom Wasser, gibt es seit 2024 die Jausnerei

Trisselwand. Am 26. Juni haben

Gerlinde und Franz Schanzl das Lokal eröffnet und damit einen zweijährigen Leerstand beendet. Gerlinde und Franz verwöhnen ihre Gäste mit selbst gemachten Suppen, einer deftigen Jause sowie mit Kaffee und Mehlspeisen – ein Genuss für Wanderbegeisterte, Radfahrer und Naturliebhaberinnen.

Tel.: +43 664 203 49 40

▴▾Am Fuße der Trisselwand in Grundlsee wurde das neu renovierte Lokal 2024 wieder eröffnet. Nun ist die Jausnerei eine beliebte Jausenstation mit herrlichem Ausblick.

GENUSS MIT PANORAMA

©
Regina Rastl

9, -nahtig?

Sie ist der Inbegriff der männlichen Tracht im Ausseerland Salzkammergut: die Lederhose! Statussymbol und Zeichen der Zugehörigkeit für die einen, unverzichtbares Kleidungsstück zu sämtlichen Anlässen für die anderen.

„Das Beinkleid war die ursprünglich kaum über die Hüften reichende Kniehose aus Hirsch- oder Gamsleder mit viereckigem Schlitz und Seitentaschen, etwa für das Besteck oder ein Feuerzeug. Sie wurde unter dem Knie zusammengebunden. Die weiße Naht am Schenkelsaum unterscheidet heute noch die Altausseer von der Grundlseer und der Bad Ausseer Lederhose. Die Strümpfe waren weiß, am Sonntag blau. Auch grüne Strümpfe waren sehr früh im Gebrauch“, schrieb Ferdinand von Andrian in seinem 1905 erschienenen Buch „Die Altausseer“, einem authentischen Beitrag zur Volkskunde des Salzkammergutes um die Zeit von 1900.

Die Ursprünge der kurzen Ausseer Lederhose in der jetzt bekannten Form liegen um das Jahr 1880, als die als „Lederhosenmacher“ bekannte Familie von Josef Köck in Bad Aussee ihre Werkstatt eröffnete. In weiterer Folge entstanden mehrere Betriebe, die sich auf die Herstellung derselben verstanden. Im Jahr 1950 eröffnete Heribert Raich senior in der Altausseer Straße seine LederhosenWerkstatt. Er verstand es, seinen Enkel Christian Raich für das traditionelle, ausschließlich in Handarbeit verrichtete Handwerk zu begeistern. Am 1. Jänner 1991 übernahm der damals schon zum Meister ausgebildete Enkel die Werkstatt und führt sie bis zum heutigen Tag am gleichen Standort höchst erfolgreich weiter. Mittlerweile ist er einer der letzten seiner Zunft, die noch die traditionelle Herstellung des edlen Beinkleides beherrschen.

Bewahrung und Weitergabe des Feuers

Christian gilt als ausgewiesener Experte und kann sich über einen großen, oft weit angereisten Kundenkreis freuen.

„Die Beliebtheit der Lederhose liegt sicherlich darin, dass sie bequem zu tragen, überaus kleidsam und völlig zeitlos

ist. Eine Lederhose lässt man sich einmal anfertigen und trägt sie dann meistens Jahrzehnte lang, oft wird sie an die nächsten Generationen weitergegeben“, erklärt der Meister. Als wahrer Glücksgriff erwies sich für ihn die Aufnahme eines Lehrlings im August 2019. Mit Andreas Unterberger aus dem benachbarten oberösterreichischen Salzkammergut hat er einen engagierten jungen Mitarbeiter an seiner Seite, der fachlich höchst interessiert ist und eine große Liebe zum Handwerk mitbringt. Mittlerweile hat Andreas die Lehre mit Auszeichnung absolviert und ist als Geselle in der Lederhosen-Werkstatt Raich tätig. „Es ist eine Freude zu sehen, mit wieviel Eifer und Einfühlungsvermögen der mit viel Talent ausgestattete Bursche bei der Sache ist“, freut sich Christian über seinen jungen Kollegen.

Aufwändige und zeitintensive Herstellung

Die Herstellung einer Original Ausseer Lederhose ist aufwändig und zeitintensiv. Sämtliche Arbeitsschritte werden ausnahmslos in Handarbeit verrichtet. Das Grundmaterial besteht zum überwiegenden Teil aus Hirschleder und wird nach dem Maßnehmen beim

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▴ Altausseer, Grundlseer oder Bad Ausseer? Die Herkunft der Hose erkennt man durch viele kleine Details.
© Christian Raich

▴ Christian (rechts) übernahm 1991 die Lederhosen-Werkstatt seines Großvaters. Andreas (links) ist als Geselle in der Werkstatt tätig.

Kunden individuell zugeschnitten und händisch vernäht. Nun wird die Hose mit grünem Zwirn bestickt, was mehr oder weniger aufwändig sein kann: Man unterscheidet hier zwischen fünf-, sieben- oder neunnahtig. Dabei wird die weiße Naht, mit der die Lederhose zusammengehalten wird, mitgezählt. Bei einer fünfnahtigen Hose befinden sich links und rechts je zwei parallel verlaufende grüne Bestickungen. Sind es jeweils drei, ist die Hose siebennahtig, bei vier spricht man von der neunnahtigen Lederhose. „Hier richten wir uns nach dem Wunsch der Kunden. Das gängige Klischee, dass die Lederhose mit mehr Nähten wertvoller ist, stimmt nicht. Die Qualität und Optik der Hosen ist immer erstklassig, egal ob fünf-, siebenoder neunnahtig. Das ist reine Geschmackssache“, sagt Christian. Eine tiefere symbolische Bedeutung hat die Form der Bestickung, etwa wie die Muster bei den Strümpfen, jedoch nicht. Die Motive orientieren sich an Ausseer Blumen und Ranken.

Die reine Arbeitszeit vom Maßnehmen des Kunden bis zur fertigen Lederhose beträgt in der Regel zwischen zwei und vier Wochen. Unzählige Arbeitsschritte und das kunstvolle Besticken des Leders mit der Hand verlangen Genauigkeit und Ausdauer. Aufgrund der meist langen Liste an Vor-

bestellungen kann es demnach schon seine Zeit dauern, bis man „seine Lederne“ das erste Mal austrägt.

Altausseer, Grundlseer, Bad Ausseer Lederhose?

Gibt es einen Unterschied zwischen den Lederhosen? „Jawohl!“, sagt Christian und erklärt: „Die Altausseer Hose hat einige Zentimeter vor Abschluss der Hose beim Knie ein weißes Bürsel, eine weiße Naht. Dieser Teil wird eigens an dieser Stelle angenäht. Die Grundlseer Hose hat das nicht, sie schließt mit der Naht ab.“ Und die Bad Ausseer Hose? „Die orientiert sich mehr am Grundlseer Modell“, berichtet der Experte. Auf die Frage, ob diese minimalen Unterschiede heute noch von Relevanz sind, erzählt Christian von einem ehemaligen Grundlseer Bügermeister, der, als er vor einigen Jahren ins Amt gewählt wurde, nur über eine „Altausseer Lederhose“ verfügte und diesem Umstand auch keine allzu große Bedeutung zumaß. „Nach wenigen Wochen ist er in meine Werkstatt gekommen und hat mich gebeten, seine Hose auf den ‚Grundlseer Stil‘ umzuarbeiten. Er werde bei diversen Auftritten immer wieder darauf angesprochen, warum er als Bürgermeister von Grundlsee eigentlich eine Altausseer Lederne anhabe und möchte das zukünftig vermeiden“, schmunzelt der umtriebige Meister des edlen Beinkleids.

© Christian Raich

Entdecke deinen Bergmoment

Der Loser in Altaussee ist anders: weniger laut, dafür kraftvoll, mit viel Natur und einer großartigen, freien Aussicht und Platz fürs „Herzöffnen“ und Genießen.

Der beeindruckende Berg im Herzen des steirischen Salzkammergutes ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Mit der neuen Panoramabahn lassen sich die faszinierenden Höhen rund ums Jahr bequem erreichen. Atemberaubende Ausblicke auf das idyllische Ausseerland, den Dachsteingletscher und die markanten Gipfel der Niederen Tauern sind garantiert.

Sommerzauber am Loser

Im Sommer gibt es unzählige Möglichkeiten, die unberührte Natur im Ausseerland in vollen Zügen zu genießen. Egal ob Erholungssuchender oder Gipfelstürmer – der Loser hat für jeden etwas zu bieten. Dank der neuen Panoramabahn ist es noch leichter, den Loser zu erobern. Die spannenden Themenwege entlang der sanften Almwiesen und dem glitzernden Augstsee erwandern, die sportlichen Klettersteige erklimmen, den rasanten Augsttrail erradeln und die familiäre Atmosphäre in der Loseralm genießen: Hier, auf dem magischen Berg, verbindet sich Genuss mit Abenteuer.

Winterwunderland Loser

Wenn der Winter die Landschaft in ein weißes Paradies verwandelt, zeigt sich der Loser von seiner kraftvollen Seite. Mit über 1.000 Höhenmetern und 34 schneesicheren Pistenkilometern lassen sich hier unvergessliche Winterabenteuer erleben. Die Panoramabahn bringt Winterfans komfortabel auf die Abfahrten – keine lange Wartezeiten, nur pure Freude am Wintersport. Ob beim Schwingen und Carven auf makellosen Abfahrten, beim Schneestapfen in der tief verschneiten Winterlandschaft oder beim Rodeln mit der Familie – man spürt eine Freiheit, die nur die Berge schenken können. Nach einem aufregenden Tag auf der Piste lässt es sich herrlich in der gemütlichen Loseralm bei herzhaften Schmankerln entspannen.

Dein Bergmoment wartet! Ob im glühenden Licht der Sommerabende oder im glitzernden Winterwunderland - auf dem Loser findet jeder seine eigene Berggeschichte.

Die neue Loser Panoramabahn

• Winter- und Sommerbetrieb der neuen 10er-Kabinenbahn

• Barrierefrei: Fußgänger, Kinderwägen, Fahrräder, Hunde willkommen

• ganzjährige Öffi-Anbindung mit Parkplätzen an der Talstation

• nachhaltiges Naturerlebnis dank CO2-Einsparung: Über 50 Prozent der benötigten Energie werden aus eigener Produktion gewonnen.

Facts Winter

• 34 km Pisten (800 bis 1.800 m Seehöhe)

• NEU: 1 x 10er-Kabinenbahn, 1 x 6er-Sesselbahn, 1 x 4er-Sesselbahn, 4 Schlepplifte

• Skikinderland: Tellerlift „Megastar“, 2 Zauberteppiche

• Steiermarks längste Familienabfahrt & Rodelbahn mit 7 km Länge, 2 x Rodelverleih

• Höhenwinterwanderweg bei der Loseralm (2 km)

Facts Sommer

• Neue Panoramabahn auch im Sommer in Betrieb!

• 9 km Panoramastraße außerhalb des Bahnbetriebs befahrbar

• Zahlreiche Wanderrouten und Bergtouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden

• NEU: 2 Themenwege, MTB- Singletrail (Länge 3 km), 2 Klettersteige

• Augstalm-Rundweg 10 min. ab Bergstation

• Loseralm Bergrestaurant direkt neben der Bergstation auf 1.600 m

www.loser.at

© Bergbahnen, Bartholet

ge drech selt

Das Eisstockschießen hat im Ausseerland Salzkammergut eine lange Tradition. Neben den sportlichen Ambitionen steht vor allem das Gesellschaftliche im Mittelpunkt. Das hierfür notwendige Sportgerät wird mancherorts noch per Hand hergestellt.

Eisstockschießen im Ausseerland ist bei Einheimischen wie Auswärtigen eine gleichermaßen beliebte Wintersportart. Eine „Gaudipartie“ auf der Eisbahn kann ein durchaus herzerwärmendes Vergnügen in der kalten Jahreszeit darstellen. Die dafür notwendigen Bahnen gibt es bei einigen Wirtshäusern in der Region. Ein eher seltenes, aber umso unvergesslicheres Vergnügen ist es, auf einem der zugefrorenen Seen dieser Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Aber: Damit die großen Seen wie der Grundlsee oder der Altausseer See zufrieren, müssen einige Parameter zusammenkommen. Etwa große Kälte über einen längeren Zeitraum und absolute Windstille. Dies passiert nicht jeden Winter, aber wenn es geschieht, ist es ein Erlebnis der Extraklasse.

Ein passionierter Eisschütze verfügt in der Regel über zwei Stöcke: Einen eher leicht gehenden und einen „zachen“, bei dem es mehr Kraftaufwand erfordert, die volle Eisbahnlänge auszunützen. Je nach Bedingung wird dann zum jeweils passenden Sportgerät gegriffen. Und damit sind wir schon beim Wesentlichen: dem Eisstock selbst.

Vom Bürgermeister zum Eisstockmacher

Der Altausseer Altbürgermeister Josef Brandauer ist einer der wenigen, der die Kunst des Eisstockmachens meisterlich beherrscht und in seiner Werkstatt pro Jahr rund 15 bis 20 Exemplare händisch herstellt. „Das Wichtigste

▴ Josef Brandauer ist Eisstockmacher. Jährlich stellt er 15 bis 20 Eisstöcke her.

ist das Holz. Für einen guten Stock brauchst du ein hartes und absolut trockenes Holz. Das kann schon mal bis zu sechs Jahre gelagert sein, bevor es in die Drechselmaschine kommt“, erklärt er. „Besonders gut eignen sich etwa Ulmen dafür, aber auch Apfel- oder Kirschholz lassen sich gut verarbeiten“, sagt Josef. Er erklärt, dass im Anschluss die verschiedenen Holzschichten verleimt und in mehreren Arbeitsschritten in die Form eines runden Holzblocks gedrechselt werden. Wobei sich bei den zusammengeleimten diversen Holzarten im Lauf der Bearbeitung die unterschiedlichen Farbtöne zu einem prächtig aussehenden Muster vereinen. Sei diese Arbeit abgeschlossen, so der Altbürgermeister, werde der Stock mit einem schweren Eisenring aus Gusseisen versehen. Dieser werde in heißem Zustand aufgebracht und ziehe sich im Laufe der Auskühlung fest um das Holz. Schlussendlich werde der Stiel, meist aus Esche, eingesetzt. „Vorwiegend in den Herbstmonaten, wenn es draußen kälter wird, heize ich den Werkstattofen ein und gehe dieser Beschäftigung nach. Da habe ich die nötige Ruhe und Muße dafür. Es ist jedesmal eine Freude, wenn dann der Eisschütze kommt, seinen Stock abholt und zufrieden damit ist“, sagt Josef mit einem Lächeln. Man spürt die Passion, die er für diese aufwändige und ein hohes Maß an Geschick notwendige Arbeit empfindet. Er selbst ist im Winter freilich auch des Öfteren auf der Eisbahn anzutreffen. Als aktives Mitglied der „Fuchsbauern Schützen“ aus Altaussee bestreitet er neben unzähligen „Gaudischießen“ auch diverse Turniere, die im Ausseerland Salzkammergut jeden Winter stattfinden. „Auf der Eisbahn sind alle gleich, egal ob Akademiker, Arbeiter oder Pensionist. Wichtig dabei ist nur, dass man die Sache nicht allzu ernst nimmt. Die Gemeinschaft und der Spaß an der Sache stehen im Vordergrund“, verrät er einen der Gründe, warum sich das Eisstockschießen quer durch die Generationen so großer Beliebtheit erfreut.

▴ Ulmen-, Apfel- oder Kirschholz eignet sich optimal für die Verarbeitung.

©
digiART-Studios

Bunte Pracht für den gesunden Genuss

Schon als Kind hat Sebastian Hiersche aus Bad Aussee seine Liebe zum Gemüseanbau entdeckt. Heute bepflanzt er eine Fläche von 3.000 Quadratmetern im Vollerwerb.

Seit 2022 bewirtschaftet Sebastian mit seiner Lebensgefährtin Vanessa Frischmuth den Biohof Thomanhansla an der Sommersbergseestraße in Bad Aussee – insgesamt 3.000 Quadratmeter Fläche, biologisch und nachhaltig. „Der Hof ist schon sehr lange in Familienbesitz“, berichtet der 27-Jährige. Bis zum Jahr 2000 wurden hier Milchkühe gehalten. Da der Biobauer gerne in der freien Natur arbeitet und auf dem Feld experimentiert, reifte in ihm der Gedanke, den Hof auf Gemüseanbau umzustellen. „Von der Idee über die Vorbereitungsarbeit bis zur ersten Ernte dauerte es exakt ein Jahr“, erzählt der Ausseer, der die Höhere Bundes-

lehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft RaumbergGumpenstein in Irdning-Donnersbachtal besucht hat.

Frisches Gemüse – regional und saisonal

„Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, welche Gemüsesorten im Ausseerland Salzkammergut toll wachsen und gedeihen“, stellt Sebastian fest. Aktuell baut er Salat, Radieschen, Kohlrabi, Zucchini, Frühlingszwiebel, Zwiebel, Karotte und Rote Rübe an. Dazu kommen Mangold, Fisolen, Kürbis, Fenchel, Radi, Zuckererbse, Wirsing und Knoblauch. Zum Angebot des Biobauern gehören weiters

© Jesse Streibl, Steiermark Tourismus

Aubergine, Gurke, Sellerie, Bohne, Kraut Asiasalat, Tomate, Mairübe, Kohl, Lauch, Spinat und Blaukraut. „All diese Sorten passen perfekt in unsere Region“, betont Sebastian und ergänzt: „Natürlich zur richtigen Zeit und Saison.“ Setzlinge werden aus dem zugekauften Saatgut gezogen. Somit sind sie robuster und für das regionale Klima besser geeignet. Seine Vielfalt an frischem, buntem Gemüse ist bereits sehr groß. Dennoch gibt es immer wieder neue Sorten, die er anpflanzen möchte. Als nächstes plant er Versuche mit

die tägliche Abwechslung auf dem Feld. Daneben hält Sebastian Hühner, die auf dem Hof Schädlinge vertilgen und gleichzeitig das Unkraut zupfen und die Felder düngen. Die Eier werden neben dem Gemüse im Selbstbedienungshofladen verkauft. Mit seinem Gemüse ist der Biolandwirt auch auf dem Wochenmarkt in Bad Aussee vertreten.

www.thomanhansla.at

Brokkoli und Karfiol. Obwohl der Biobauer rund um die Uhr mit Gemüse zu tun hat, ist er selbst kein Vegetarier. Was bei ihm aber stets auf den Tisch kommt, ist Salat in allen möglichen Variationen.

Das Wetter als große Herausforderung „Herausforderungen gibt es beim Gemüseanbau mehr als genug“, sagt Sebastian. Eine wichtige Rolle spielen das Wetter, der Boden und das Wasser. „Jedes Jahr ist anders. Man muss sich einfach darauf einstellen“, erklärt der Ausseer. Nichts desto trotz liebt er seine Arbeit in freier Natur und

▴ Um Gemüse zu essen, muss man kein Vegetarier sein. Sebastian (links) weiß das. Seit 2022 baut er gemeinsam mit seiner Partnerin Vanessa Gemüse in Bad Aussee an.

©
Jesse Streibl, Steiermark Tourismus

Genuss erleben

Die Ausseerland Genusslandkarte ist der perfekte Begleiter für alle, die das kulinarische Herz der Region entdecken möchten.

Märkte und Ab-Hof-Verkauf: authentischer Genuss

Die Genusslandkarte gibt einen Überblick über regionale Märkte und Ab-Hof-Betriebe im Ausseerland. Der Ausseer Wochenmarkt auf dem Chlumeckyplatz in Bad Aussee oder der „Markt im Kurpark“ in Altaussee laden ein, regionale Spezialitäten in stimmungsvoller Atmosphäre zu erleben. Hier warten frisches Brot, Käse, Fisch, Honig und saisonales Obst und Gemüse – frisch, nachhaltig und von höchster Qualität. Für den ursprünglichen Genuss bieten die vielen Ab-Hof-Betriebe Produkte am Ort ihrer Entstehung an. Die Genusslandkarte zeigt dir, wo du diese Höfe findest und welche Spezialitäten sie führen.

Genusswandern mit der Genusslandkarte

Die Genusslandkarte ist die ideale Ergänzung zu Wanderungen oder Biketouren durch die malerische Landschaft des Ausseerlandes. Regionale Köstlichkeiten, die du auf

den Märkten oder direkt ab Hof entdeckt hast, werden gleich zu einem köstlichen Picknick. Ein Stopp an den Ufern der Seen oder einem anderen Lieblingsplatz wird so zu einem kulinarischen Erlebnis, das die Schönheit des Ausseerlandes noch intensiver erlebbar macht.

Kulinarische Manufakturen im Ausseerland

Zusätzlich führt die Genusslandkarte zu kulinarischen Manufakturen der Region, die hochwertige Lebensmittel auf besondere Weise veredeln. Hier entstehen handwerklich hergestellte Spezialitäten, die für das Ausseerland typisch sind und die Vielfalt der regionalen Küche widerspiegeln. Diese Manufakturen stehen für Leidenschaft, Tradition und Liebe zur Qualität. Sie geben Einblicke in die Herstellung regionaler Köstlichkeiten. Die Genusslandkarte Ausseerland ist als Bereicherung deines Urlaubs online und in allen Tourismusbüros der Region erhältlich.

DIY

Brot backen

Barbara Maislinger von der Bäckerei

Maislinger verrät ihr Lieblingsbrot­Rezept zum Nachbacken.

Zutaten

1.000 g Bio-Roggenmehl

350 g Bio-Weizenvollmehl

250 g Sauerteig

25 g Bergkernsalz, feine bis mittlere Körnung

35 g Frische Hefe

ca. 10 g Kümmel oder Brotgewürz

700 bis 800 ml Wasser, lauwarm

Zubereitung

Die beiden Mehle in eine Schüssel geben. Salz, Sauerteig, Hefe, Gewürz und das lauwarme Wasser dazugeben und das Gemisch zu einem mittelfesten Teig kneten. Einen runden Laib formen, diesen mit etwas Mehl bestauben und einem Tuch abdecken. Den Teig bei Raumtemperatur etwa eine halbe Stunde gehenlassen. Den Ofen auf 230 Grad Celsius vorheizen und eine Pfanne mit etwas Wasser ins Rohr stellen, um etwas Dampf zu erzeugen. Nach circa 15 Minuten die Ofentemperatur auf 180 Grad Celsius drosseln und das Brot 55 bis 60 Minuten lang backen. Nach dem Backen das Brot noch heiß mit Wasser bepinseln. So bleibt die Kruste schön weich. Gutes Gelingen!

Tipp: In den Sommermonaten können Interessierte in der Mühlhof Mühle Altaussee jeden Mittwoch um 16 Uhr ihr eigenes Brot backen. Schulklassen und Gruppen gegen Voranmeldung.

Natur, Kultur, Brauchtum und Geselligkeit zeichnen das Ausseerland Salzkammergut aus und machen die Region zu einer der beliebtesten Urlaubsdestinationen Österreichs. Dazu kommt die authentische Küche, in der saisonale und regionale Produkte eine bedeutende Rolle spielen. Leidenschaftliche Köchinnen setzen beherzt traditionelle und innovative Spezialitäten um, bei denen nicht nur Feinschmeckern das Herz aufgeht. Vier Küchenchefs lassen sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und geben eines ihrer Lieblingsrezepte preis.

shutterstockAfrica,New©

Guten Appetit!

Zutaten

Roggenteig

330 g Weizenmehl

330 g Roggenmehl ca. 0,4 l Wasser

50 g Butterschmalz 10 g Salz Öl zum Herausbacken

Kohlrabi-Fülle

2 Kohlrabi

20 g Butter 100 g Kartoffeln, gekocht und gepresst

1 Esslöffel Crème fraîche ½ Zwiebel, 1 Karotte, 1 gelbe Rübe, ¼ Lauch, ¼ Sellerie, fein gewürfelt jeweils 1 Prise Thymian, Rosmarin, Liebstöckel, Cayenne Pfeffer, Kümmel gemahlen, Koriander gemahlen, Pfeffer, Salz und Muskat

Tomatenragout

½ Zwiebel, 1 Knoblauch-Zehe

1 große Tomate, gehackt

30 g Butter jeweils 1 Prise Salz, Pfeffer und Zucker

1 Esslöffel Balsamico Essig je 1 Zweig Thymian und Rosmarin

Kohlrabi-Krapfen

Vorspeise (für fünf Personen)

Die Seewiese Altaussee ist ein einzigartiger Platz mit einer geheimnisvollen Kraft und authentischer Tradition. Sie ist eine besondere Jausenstation am Ufer des Altausseer Sees mit beeindruckendem Blick auf den Loser und den Dachstein. „Bei uns schmeckt man wahrlich die Heimat“, erklärt Küchenchef Hermann Wieser. Im Mittelpunkt des Konzepts stehen regionale und saisonale Lebensmittel, die höchste qualitative Ansprüche erfüllen. Jedes Produkt werde sorgfältig ausgewählt und seine Herkunft ist bekannt, so kommt etwa der Saibling aus der Fischerei Ausseerland und die Kräuter aus dem eigenen Kräutergarten. Ein besonderes Natur- und Kulinarikerlebnis ist die Genuss-Plätte der Seewiese: Bis zu zehn Personen genießen dabei eine Plättenfahrt am Altausseer See und werden mit regionalen Schmankerln verwöhnt.

www.tauroa.at

Zubereitung

Roggenteig Alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten und ca. 1 Stunde ruhen lassen. Währenddessen die Kohlrabi-Fülle und das Tomatenragout vorbereiten. Den Teig ausrollen auf etwa 2 mm Dicke und mit einem runden Ausstecher (ca. 12 cm Durchmesser) ausstechen oder mit einem Messer ausschneiden. Je 1 großen Esslöffel KohlrabiFülle draufgeben und wie ein Raviolo zusammenklappen. Anschließend die Teigkrapfen in heißem Öl backen.

Kohlrabi-Fülle Den Kohlrabi schälen und grob raspeln. Die Zwiebel in heißer Butter anschwitzen und die ausgedrückten Kohlrabi-Raspel dazugeben. Die gekochten und passierten Kartoffeln und das Crème fraîche zur Bindung unterrühren, auskühlen lassen und mit den Kräutern und Gewürzen abschmecken.

Tomatenragout Zwiebel und Knoblauch in Butter anschwitzen, Balsamico, Gewürze und Tomaten dazugeben und etwa 5 Minuten köcheln lassen.

Anrichten Etwa einen Schöpflöffel Tomatenragout auf einen flachen Teller oder einen Suppenteller geben und die herausgebackenen Krapfen darauf anrichten. Mit Gemüse oder Kräutern garnieren.

Gulasch vom Gößler Almochsen

Zutaten

500 ml Rindsuppe zum Aufgießen

4 Esslöffel Öl, abgeschöpft von der Rindsuppe 1 Zwiebel

2 Esslöffel Tomatenmark

500 g Rindfleisch (Schulter oder Oberschale)

1 Schwarzbrotscherzerl

Gewürzmischung

1 Knoblauchzehe

2 Esslöffel Paprikapulver, edelsüß

1 Teelöffel Salz

1 Teelöffel Kümmel, gemahlen

1 Teelöffel Majoran, gerebelt

3–4 Lorbeerblätter

5–6 Wacholderbeeren

Prise Cayennepfeffer Zitronenzesten

Schuss Essig Schuss Rotwein

Hauptspeise (für vier Personen)

Der Rostige Anker in Gößl direkt am sogenannten „steirischen Meer“ – dem Grundlsee – ist für seine vielseitige Kulinarik bekannt. „Das Angebot reicht von traditioneller Hausmannskost über vegetarische Speisen bis hin zu internationalen Gerichten“, berichtet Küchenchef und Gastgeber Thomas Scheck. Speisen für Kinder und hausgemachte Mehlspeisen runden das kulinarische Angebot ab. Die Produkte stammen alle von heimischen Bauern, „weil hier die Qualität stimmt“, so Thomas. Auch die Fische kommen aus heimischen Gewässern. Dass die Seen im Ausseerland Salzkammergut Trinkwasserqualität haben, sei die beste Garantie für die Qualität der Fische, weiß der Küchenchef. Besonders beliebt an warmen Tagen ist der Gastgarten, der zum Verweilen und Genießen einlädt – und das nur knapp zehn Meter vom Badestrand entfernt.

www.rostiga-anker.at

Zubereitung

Das abgeschöpfte Öl der Rindsuppe erhitzen und die klein geschnittene Zwiebel darin scharf anbraten. Die Zutaten für die Gewürzmischung in einer Schüssel vermengen und gut durchmischen. Wenn die Zwiebeln gut angebraten sind, das Tomatenmark einrühren und anschließend die Gewürzmischung beifügen. Das in Würfel geschnittene Gulaschfleisch dazugeben, kurz anbraten und zügig mit der Rindsuppe aufgießen. Das Schwarzbrotscherzerl dazugeben. Alles im offenen Topf etwa eineinhalb Stunden köcheln lassen. Bei Bedarf mit Wasser aufgießen.

Als Beilage eignet sich etwa eine Scheibe Brot (siehe Rezept auf Seite 67) perfekt zum Gulasch, ebenso wie Semmelknödel oder Spätzle.

© Klaus Bauer

Geröstete Ausseer Saiblingsleber

Hauptspeise (für vier Personen)

Die Ausseer Stube ist ein traditionelles Restaurant im Zentrum von Bad Aussee, das mit seiner gut bürgerlichen Küche überzeugt. „Besonders beliebt sind unsere Fisch-, Hendl- und Burgergerichte“, sagt Gastgeber und Chefkoch Gerald Hüttl. Seit mittlerweile 15 Jahren bietet die Ausseer Stube Geröstete Saiblingsleber an, eine besondere Spezialität. Gerald freut sich stets über die positiven Rückmeldungen seiner Gäste dazu und betont: „Wir bieten gerne außergewöhnliche Gerichte an.“

www.ausseerstube.at

Zutaten

800 g Fischleber, idealerweise von der Fischerei Ausseerland

1 Zwiebel Fischfond oder Rindsuppe zum Aufgießen

Pfeffer

Knoblauch Majoran Petersilie

0,1 l Schlagobers

Zum Dekorieren Rosmarinzweig Obershaube

Zubereitung

Die Fischleber und fein gehackte Zwiebel in einer sehr heißen Pfanne scharf anbraten. Anschließend mit Pfeffer, Knoblauch und Majoran würzen und mit dem Fischfond oder der Rindsuppe aufgießen. Nach wenigen Minuten mit Schlagobers und frisch gehackter Petersilie verfeinern. Vor dem Servieren mit einem Rosmarinzweig und einer Obershaube dekorieren.

Als Beilage eignen sich Bratkartoffel sowie Grillgemüse aus Zucchini, Paprika Tricolore und Dattelcherry-Paradeiser.

© Gerhard Ziermayer

Alm-Kaiserschmarrn

Zutaten

200 g Mehl

30 g Zucker

1 Prise Salz

4 Eier

300 ml Milch

40 g Butter für die Pfanne

30 g Rosinen

2 Esslöffel Rum

Etwas Staubzucker zum Bestreuen

Nachspeise (für vier Personen)

Die SCHÖNI-Alm mitten im Skigebiet Die Tauplitz strahlt Gemütlichkeit mit urigem Hütten-Charakter aus –geschickt kombiniert mit einem Hauch Moderne. Auf 1.550 Metern Seehöhe verwöhnt Gastgeber und Küchenchef Richard Schönberger mit seinem Team die Besucherinnen mit großer Herzlichkeit, guter Laune und einer großen Portion Gaumenfreude. Ein besonderes Highlight auf der wildromantischen SCHÖNI-Alm sind die Fondue-Abende, die ab 20 Personen angeboten werden. Zu feinstem Fleisch von Rind, Schwein und Huhn werden Folienerdäpfel, verschiedene Saucen, ofenfrisches Knoblauchbaguette und Mixed Pickles serviert.

www.schoenis.at

Zubereitung

Zuerst die Rosinen in Rum oder heißem Wasser einweichen. In einer Schüssel Mehl, Zucker, Salz und Dotter mit der Milch zu einem glatten, dickflüssigen Teig verrühren. In einer anderen Schüssel das Eiklar zu steifem Schnee schlagen und danach unter den dickflüssigen Teig heben. Die Butter in einer großen, flachen Pfanne (Ø 22–24 cm) aufschäumen lassen, sodass sie sehr heiß ist. Den Teig langsam eingießen und die abgetropften Rosinen darüber verteilen. Dann wird der Teig beidseitig goldgelb gebacken. Zum Wenden verwendet man am besten einen Pfannenwender. Danach den Kaiserschmarrn mit zwei Gabeln in Stücke reißen und etwas ausdünsten lassen. Wer möchte kann den Schmarrn mit etwas Rum beträufeln und nochmals durchrösten. Anschließend den Schmarrn auf Tellern anrichten, mit Staubzucker bestreuen und mit Zwetschkenröster oder Apfelmus servieren.

Tipp

Der zerrissene Kaiserschmarrn kann auch noch mit etwas Kristallzucker karamellisiert werden. An heißen Tagen eignen sich frische Früchte und eine Kugel Vanilleeis perfekt zum Schmarrn.

„Ein Fahrrad ist ein mindestens zweirädriges, für gewöhnlich einspuriges Landfahrzeug, das ausschließlich durch die Muskelkraft auf ihm befindlicher Personen durch das Treten von Pedalen oder Handkurbeln angetrieben wird“, lautete einst eine gesetzliche Definition des Fahrrads. Das galt auch viele Jahrzehnte, ehe das beliebte Fortbewegungsmittel verschiedenste moderne Ausprägungen bekam, etwa das Straßenrad, das Mountainbike und nun die elektrisch betriebenen E-Bikes – im Ausseerland sind sie alle willkommen. Die Region bietet viele Gelegenheiten – sei es gemütlich oder fordernd – um das sportliche Vergnügen auf zwei Rädern auszuleben.

Mit dem E-Bike durchs Ausseerland

Das Radfahren erfreute sich zwar schon immer großer Beliebtheit, doch kaum eine andere Innovation hat diesem Freizeitsport so viel Aufschwung verliehen, wie die Erfindung des E-Bikes. Der elektrisch betriebe-

Biken

im Ausseerland

Ein Paradies für Freizeitsportlerinnen – ist das Ausseerland in vielerlei Hinsicht. Für Radfahrer und Biker gilt das ganz besonders. Da spielt es keine Rolle, ob es ein gemütlicher E-Bike-Ausflug, eine fordernde Mountainbiketour, eine mehrtägige Rundfahrt oder ausdauernde Rennrad­Etappen sein sollen – das Ausseerland hat auch auf zwei Rädern richtig viel zu bieten.

ne Motor hilft dabei, kleinere und größere Steigungen einfacher, aber dennoch auch mit eigener Muskelkraft zu bewältigen. Auf weiteren Strecken unterstützt es die Reichweite, auf steileren Anstiegen den Körper. So profitieren sowohl gemütliche Freizeitradlerinnen, als auch sportlich-ambitionierte Biker von der zusätzlichen Energie, die aus dem Akku kommt. Kaum eine Region ist derart zum Einsatz dieses bequemen Fortbewegungsmittels prädestiniert, wie das Ausseerland: Hier steht

Der Blick auf den Dachstein-Gletscher ist gigantisch.

© Karl Steinegger, TVA

Radfahrern ein weites Wegenetz mit überregionalen Anbindungen zur Verfügung. Dazu kommen noch viele ausgewählte E-Bike-Touren, die teilweise über eigens dafür freigegebene Waldwege und Forststraßen führen. Selbstverständlich bieten alle Touren auch ohne motorische Unterstützung jede Menge naturnahes Radfahrvergnügen.

Drei Seen auf zwei gemütlichen Touren erkunden

Grundlsee und Ödensee sind zwei der beliebtesten Badeseen der Region. Ein gemütlicher Radweg, dessen Anstiege mit dem E-Bike einfach zu bewältigen sind, verbindet diese nassen Kleinode miteinander. Das Tourismusbüro Grundlsee direkt neben dem Seehotel Grundlsee ist ein wunderbarer Ausgangspunkt. Von hier geht es vorbei an der Seeklause bis zur Straße nach Kainisch, weiter über die Ortschaft Gallhof und Hintenkogel bis zur Kalvarienbergkirche St. Leonhard in der Ortschaft Strassen. Über Unterkainisch und den Dachstein-Radrundweg

gelangt man schließlich zum Ödensee. Bei der Kohlröserlhütte lässt sich dann hervorragend rasten und dem Genuss am See frönen, ehe es auf der anderen Seite des Radlings wieder retour geht. Dabei lässt man den Dachstein-Radweg außer Acht und durchquert die Ortschaft Kainisch, ehe es auf dem Ausseer Radweg, R61 über eine steile Steigung wieder in Richtung Strassen geht. Über die Grubenstraße gelangt man dann wieder zurück zum Ausgangpunkt am Grundlsee.

Ebenso einfach, aber kürzer und noch mehr abseits der klassischen Verkehrswege lässt sich mit dem Rad die ansonsten nur fußläufig oder per Solarschiff erreichbare Seewiese am Altausseer See ansteuern – einen kurzen Fußmarsch mit eingeplant. Während das Radfahren auf der wunderschönen Seepromenade –und auch in der Seewiese – untersagt ist, führt ein Radweg parallel dazu auf der Forststraße in Richtung Stummernalm. Start ist beim Parkplatz Scheichlmühle (P5), von

wo aus es in Richtung Obertressen bis zum Bartlhof geht. Am Schranken beginnt dann die geschotterte Seewiesenstraße, die ohne nennenswerte Höhenunterschiede zum Ende des Sees und weiter zur nicht bewirtschafteten Stummernalm führt. Die Strecke bietet viele herrliche Ausblicke über den See, ehe es wieder retour zum Ausgangspunkt geht. Zur Seewiese selbst muss das Fahrrad bei einem kleinen Spaziergang geschoben werden, um sich an einer der beiden empfehlenswerten Jausenstationen zu stärken.

Den Loser und die Tauplitzalm mit dem Bike erklimmen

Das Ausseerland bietet mit der Loser-Panoramastraße und der Tauplitzalm-Alpenstraße gleich zwei Möglichkeiten, die Bergwelt des Toten Gebirges auf asphaltierten Wegen zu erforschen. Beide Straßen sind auch für Radfahrer freigegeben und ermöglichen anspruchsvolle, aber äußerst lohnende Ausflüge auf über 1.600 Metern Seehöhe. Die Alpenstraße auf die Tauplitzalm führt von Bad Mitterndorf (Ortschaft Thörl) über gut zehn Kilometer auf das Hochplateau. Schon bei der Auffahrt eröffnet sich ein beeindruckendes Panorama über die schroffen Gipfel des Grimmings, des Kamms und des Dachsteins. Auf der Alm angekommen, erlebt man eine einzigartige Almflora in berauschenden Farben und zu jeder Jahreszeit andere natürliche Schönheiten. Die Tauplitzalm ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen auf die umliegenden Berge, zu den sechs Seen auf dem Plateau oder tiefer hinein ins Tote Gebirge. Allerdings gilt es, das Radfahrverbot ab der Bergstation zu beachten. Auf der Alm selbst ist es nur gestattet, auf der asphaltierten Straße vom Almparkplatz bis zur Bergstation zu radeln. Zurück geht es dann mühelos bergab bis zum Parkplatz im Tal.

Vom Grundlsee zum Ödensee

• Strecke: 23,2 km

• Aufstieg: 311 hm

• Abstieg: 311 hm

• Dauer: ca. 2:45 h

Seewiese Altaussee

• Strecke: 12,7 km

• Aufstieg: 199 hm

• Abstieg: 199 hm

• Dauer: ca. 2:00 h

Tauplitzalm-Alpenstraße per E-Bike

• Strecke: 20,7 km

• Aufstieg: 847 hm

• Dauer: ca. 2:15 h

Die Tauplitzalm bequem mit dem Rad erobern

• Strecke: 24,3 km

• Aufstieg: 150 hm

• Abstieg: 870 hm

• Dauer: ca. 2:00 h

Loser-Panoramastraße mit dem E-Bike

• Strecke: 17,4 km

• Aufstieg: 757 hm

• Dauer: ca. 1:40 h

Salza-Runde

• Strecke: 66,9 km

• Aufstieg: 1.167 hm

• Dauer: ca. 5 h

Bärnmoos-Tour

• Strecke: 10,9 km

• Aufstieg: 218 hm

• Dauer: ca. 1:20 h

▴ Der steile Weg hinauf auf die Tauplitzalm wird belohnt mit dem Blick über das mächtige Bergpanorama.

Wer es gemütlicher angehen und dennoch die Abfahrt mit dem Bike genießen möchte, kann auch von Tauplitz aus den Sessellift mit Radtransportmöglichkeit nutzen. Hier startet man direkt im Ortszentrum von Tauplitz, fährt mit dem Rad auf der Alm (wieder nur von Bergstation bis Parkplatz erlaubt) und dann ins Tal nach Bad Mitterndorf. Zurück nach Tauplitz führt der Salzkammergut Radweg R19

Das Altausseer Pendant zur Tauplitzalm ist der Loser. Auf ihn führt die

rund acht Kilometer lange LoserPanoramastraße. Auch hier ist der perfekte Ausgangspunkt der große Parkplatz am Beginn der Straße, direkt bei den Talstationen des Familienskigebiets Loser. Von da an geht es über viele Serpentinen hinauf auf 1.600 Meter Seehöhe, wobei einem hier nicht nur die Tour, sondern auch das Panorama den Atem raubt. Dachstein, Sarstein und Zinken scheinen zum Greifen nah. Und auch weiter entfernte Bergmassive in Salzburg und Kärnten lassen sich bei guter Fernsicht beobachten.

© Tom Lamm, TVA

Ein Highlight: die Salza-Runde durchs Ausseerland

Ein besonderes Highlight ist die Salza-Runde, der quer durch die gesamte Region führt. Eine perfekte Startmöglichkeit befindet sich beim Tourismusbüro Bad Aussee, direkt im Kurpark. Von da aus geht es über die Marktleite auf das Lerchenreither Plateau, vorbei am Narzissen Vital Resort Bad Aussee in Richtung Sommersbergsee. Kurz vor dem See biegt der Trail von der Gemeindestraße ab und führt durch den Sarsteinwald in die Ortschaft Sarstein (Beschilderung S800). Von Sarstein radelt man bergab über den Austegweg in Richtung Bahnhof. Von da an, dem Salzkammergut-Radweg folgend, geht es zum Ödensee und danach weiter über die Steinitzenalm nach Bad Mitterndorf. Schließlich gelangt man über die Kochalm zum höchsten Punkt der Tour, der Überquerung der Salza nach Grundlsee. Von 1.205 Metern Seehöhe geht es dann bergab zum Grundlsee und über das Ortszentrum und einen Anstieg durch den „Hennermannwald“ nach Altaussee und wieder zurück nach Bad Aussee.

Mit dem Bike ins Bärnmoos unter dem Tressenstein

Ein noch relativ junges Ausflugsziel in Bad Aussee ist die versteckte Niederalm Bärnmoos in der Ortschaft Obertressen. Sie liegt idyllisch von Wäldern gesäumt zu Fuße des Tressensteins mit seiner imposanten Aussichtswarte. Die Radtour führt vom Ufer des Altausseer Sees, vom Strandcafe, über eine Forststraße bis zum Bartlhof. Danach geht es auf Schotter weiter bergauf bis ins Bärnmoos. Nach einer kleinen Stärkung gelangt man ebenfalls auf einem Schotterweg durch den Wald weiter zur asphaltierten Obertressenstraße, auf der man ins Stadtzentrum von Bad Aussee und dann weiter auf dem kombinierten Geh- und Radweg nach Altaussee

gelangt. Ab der Mittelschule führt der Weg dann abseits der Straße an der Altausseer Traun entlang bis zum Ausgangsparkplatz.

Auf weiten Wegen das vielfältige Ausseerland erkunden

Das Ausseerland bietet Radfahrfans nicht nur abgeschlossene Runden in der Region, sondern ist auch wesentlicher Bestandteil überregionaler Touren. Ein echter Klassiker ist dabei etwa die Dachstein-Runde: Sie führt von Bad Goisern über den Koppental-Radweg und den Salzkammergut-Radweg durch Bad Aussee und Bad Mitterndorf und schließlich über das Ennstal, Salzburg und Oberösterreich wieder zurück. Dabei passiert man viele bekannte Destinationen wie Stainach-Pürgg, Gröbming, Schladming, Ramsau, Filzmoos, Annaberg, Gosau oder Hallstatt.

Sehr beliebt, aber auch anspruchsvoll ist die Viehbergrunde rund um den Grimming. Sie startet im Ortszentrum von Bad Mitterndorf, streift den Salza-Stausee (Achtung, die weitere Straße zum Staudamm ist dauerhaft gesperrt!) in Richtung Viehbergalm. Dann geht es steil bergab nach Gröbming und über den Ennstal-Radweg und Stainach-Pürgg über die alte Klachaustraße zurück nach Tauplitz und Bad Mitterndorf.

In die gänzlich andere Himmelsrichtung ist die Sarstein-Runde. Sie führt vom Parkplatz des Narzissen Vital Resorts Bad Aussee hinunter zum Koppental-Radweg und über den Salzkammergut-Radweg, am Ostufer des Hallstätter Sees entlang nach Bad Goisern. Von dort gelangt man über die Halleralm und die Leisling-Forststraße nach Lupitsch und weiter in den Waldgraben. Durch den Wald geht es hinunter nach Altaussee und über die sogenannte Wimm wieder zum Ausgangspunkt.

Der Augst-Trail: Action für begeisterte Downhiller Für alle Biker, die sich abseits klassischer Touren nach steileren Herausforderungen sehnen, gibt es in Altaussee den Augst-Trail. Die Tour startet am Parkplatz der Skiarena Loser und führt zu Beginn etwa fünf Kilometer entlang der Loser Panoramastraße bis zum Einstiegspunkt. Von dort an folgt man dem markierten Trail abwärts über Brücken und enge Kehren bis zur Unterführung der Loser Panoramastraße, von wo aus es wieder retour zum Ausgansgpunkt geht. Die Tour ist für Mountainbikes und E-Mountainbikes geeignet. Ab der Wintersaison 2024/25 bringt die neue Panoramabahn Sportbegeisterte gemütlich samt ihrer Ausrüstung auf den Loser.

Neben diesen ausgewählten Touren gibt es im Ausseerland noch viele weitere spannende, gemütliche und sportliche Radwege. So sind auch die Spechtensee-Runde, die Tour auf die Seidenhofalm, die Almgraben-Runde oder die Raschberg-Runde von Altaussee nach Bad Ischl immer lohnend. Eine Übersicht über alle Touren sowie über alle Ladestationen für E-Bikes gibt es hier.

▸Der Augst-Trail bietet volle Abwechslung und Downhill-Vergnügen.

Dachstein-Runde

• Strecke: 222,6 km

• Aufstieg: 5.993 hm

• Dauer: ca. 28:05 h

Viehberg-Runde – rund um den Grimming

• Strecke: 67,1 km

• Aufstieg: 1.005 hm

• Dauer: ca. 6:45 h

Sarstein-Runde

• Strecke: 44,3 km

• Aufstieg: 911 hm

• Dauer: ca. 4:05 h

Augst-Trail

• Abschnitt Schusterwald

Länge: 905 Meter

Schwierigkeit: mittel

• Abschnitt Simakehre

Länge: 759 Meter

Schwierigkeit: leicht

• Abschnitt Hiasnwald

Länge: 831 Meter

Schwierigkeit: leicht

• Abschnitt Moosgraben

Länge: 731 Meter

Schwierigkeit: leicht

© Karl Steinegger, TVA

mit Feuer am Wasser

Wenn der Nebel über das Wasser kriecht, dann beginnt am Grundlsee eine umtriebige Zeit, denn das sogenannte Lechfischen hat Saison. Mit diesem Brauch wird eine jahrhundertealte Tradition im Ausseerland Salzkammergut fortgeführt.

„Die Fischer und Fische waren schon immer ein wichtiger Teil im Ausseerland und dem Salzkammergut. Sie gehören hier her wie die Seen selbst, die Berge und der Wald. Wir führen eine Tradition fort, die für die gesamte Region eine ihrer Wurzeln bedeutet, neben Fasching, Narzissenfest oder Sommerfrische“, erklärt Max Peinsteiner. Er ist Fischereimeister bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) und sorgt mit seinem Kollegen Hubert Wimmer dafür, dass es der begehrte Seesaibling in die Küchen der Welt schafft, ohne seinen Wildbestand zu gefährden. Die zwei sind die letzten noch tätigen Berufsfischer bei den ÖBf.

Gelernte Tradition

Seit dem 13. Jahrhundert wird am Grundlsee nachweislich gefischt. „Wir fischen traditionell mit Plätte und Zugnetz“, erläutert Max. Die Plätte ist ein kielloses Arbeitsschiff, die vor allem durch ihre einzigartige Spitze im vorderen Bereich charakteristisch für das Salzkammergut ist. Zum Fischen ist sie optimal geeignet, gleitet sie doch durch ihre besondere Form an fast jede Stelle des Sees. Außerdem ist sie wendig und gut manövrierbar. „Eine Plätte zu steuern will gelernt sein. Der Steuermann navigiert mit nur einem

© Martin Huber, Fischerei Ausseerland

langen Ruder durch den See. Da braucht man Gefühl für Gleichgewicht und dafür, wie sich das Boot im Wasser bewegt“, weiß Hubert.

Wie ein Fisch im Feuer

Der Begriff Lechen stammt von Laichen und beschreibt in einem Wort, worum es dabei geht: Laichende – also zur Fortpflanzung bereite – Seesaiblinge werden aus der Tiefe mit dem Zugnetz an die Oberfläche geholt. „Die meisten Fische wandern gleich wieder zurück ins Wasser. Nur die Weibchen mit den meisten Eiern – die ‚Rogner‘ – werden in einen Holzbehälter befördert, der im Seewasser hängt. Darin werden sie durch das Seewasser transportiert, das ist stressfrei. Alle Arbeitsschritte gehen sehr schnell, um die Tiere nicht unnötig zu belasten“, erklärt Max.

Die „Milchner“, die männlichen Saiblinge, haben manchmal nicht so viel Glück. Sie steuern zwar den Samen bei – aber der eine oder andere landet am Ende auf dem Feuer einer sogenannten „Lechpartie“. Die Fische gelangen in Aufzuchtbecken, wo sie vorsichtig von Profis „gemolken“ werden – dann geht’s zurück in den See. Eier und Samen werden vermischt und in Brutrinnen findet die weitere Entwicklung der Larven statt. Die jungen Saiblinge werden in Quellwasserbecken bis zur Speisefischgröße gehegt und gepflegt. Filetiert, geräuchert oder gebeizt kommen sie dann in den Handel.

Die traditionelle „Lechpartie“ gilt als das Erntedankfest der Fischer im Ausseerland Salzkammergut und ist begehrter Treffpunkt im Herbst. In der Lechhütte am Seeufer wird gefeiert, es wird gesungen, gepascht, erzählt und Musik gemacht. Über einem offenen Feuer braten die Saiblinge, während hungrige Gäste schon darauf warten, sie zu verzehren.

Begehrter Fisch, begehrtes Fest

Diese uralte Tradition, zu der die Gastgeber Astrid und Alexander Eder an den Grundlsee einladen, ist inzwischen sehr beliebt bei Besucherinnen Termine für eine „Lechpartie“ sind rar und sollten früh genug reserviert werden. Seit Jahrhunderten wird die „Lechpartie“ im Ausseerland gefeiert, der Ablauf ist überliefert. Es ist ein Fest zur Danksagung für die Gaben des Sees, den Fisch, die Natur. Gefeiert wird auch die nächste Generation Fisch, die in der Zukunft für Wohlstand und genug Nahrung sorgen wird. „Und sie sorgen dafür, dass uns die Arbeit nicht ausgeht“, lacht Max. „Vor allem im Herbst“, ergänzt Hubert. „Lechpartien“ werden von der Schifffahrt Gundlsee Toplitzsee angeboten.

www.schifffahrt-grundlsee.at

▴ Die Weibchen werden in Aufzuchtbecken vorsichtig von Profis „gemolken“ bevor sie wieder zurück in den See kommen.

▴ Der ein oder andere männliche Saibling landet bei einer Lechpartie am Feuer.

© Martin Huber, Fischerei Ausseerland
© Wolfgang Simlinger, ÖBF
© Karl Steinegger, Fischerei Ausseerland

Erlebnis Entdeckung Genuss

Tourismusverband Ausseerland Salzkammergut

Pratergasse 388, 8990 Bad Aussee

Tel.: +43 3622 54040-0

E-Mail: info@ausseerland.at

www.ausseerland.at

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