

kultur europa

Erstmalig in der 39-jährigen Kulturhauptstadt Europas schließen sich 23 geprägten inneralpinen Raum zu einer Kulturhauptstadt zusammen.
PROGRAMM JAN - NOV 2024
Editorial
Das Ausseerland Salzkammergut mit seinen mächtigen Bergen, wunderschönen Seen, abwechslungsreichen Freizeitangeboten, kulturellen Darbietungen und kulinarischen Spezialitäten ist eine beliebte Region, um Energie und Kraft zu tanken.

© Tom Lamm, TVA
▴ Schneebedeckt blitzt der Dachstein zwischen Zinken und Sarstein hervor.
2024 gibt es einen Grund mehr, ins Ausseerland Salzkammergut zu reisen. Die Region ist Teil der insgesamt 23 Gemeinden umfassenden Kulturhauptstadt Europas. Das alleine ist ein Novum. Dazu gibt es interessante und kreative Ideen rund um Kunst und Kultur – ein besonderes Reisemotiv für das ganze Jahr. Überzeuge dich bei deinem Besuch im Ausseerland davon.
Das Ausseerland ist reich an Traditionen, die hier gelebt und hochgehalten werden. dein Moment. #4 beschäftigt sich mit dem Phänomen der Trommelweiber sowie mit den Nikolospielen, die in dieser Form einzigartig in Österreich sind. Mehr als 100 Darsteller wirken bei den Aufführungen mit, die am 5. Dezember an fünf Stationen in Bad Mitterndorf aufgeführt werden. In Tauplitz steht das Nikolospiel zwei Mal auf dem Programm. Nachdem die Kostüme und Masken außergewöhnlich sind, werden diese unterm Jahr zum einen in der Heimatkundlichen Sammlung Strick im Zentrum von Bad Mitterndorf ausgestellt, zum anderen im Gasthof Thomahof in Tauplitz. Sowohl Trommelweiber als auch die Nikolospiele gehören zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Sehenswert sind im Ausseerland Salzkammergut Krippen –hinter jeder steckt eine einzigartige, manchmal traurige
Geschichte. Wir denken dabei an die Trachtenkrippe im Kammerhofmuseum in Bad Aussee, die Lilli Baitz und ihre Freundin Paula Schmidl detailverliebt angefertigt haben.
Immer wieder hielten sich Persönlichkeiten im Ausseerland auf, um sich hier Inspirationen für ihre Arbeit zu holen. Dazu gehörten unter anderem Edith Kramer, Hanns Kobinger und Konrad Mautner.
Lehne dich zurück und genieße Kaffee und Kuchen in der geografischen Mitte Österreichs. Unser Redaktionsteam hat Tipps, welche Spezialitäten du in unseren ausgesuchten Kaffeehäusern unbedingt kosten solltest.
Viel Spaß beim Lesen wünschen dir
Pamela Binder
Geschäftsführerin des Tourismusverbands Ausseerland Salzkammergut
Herbert Hierzegger Vorsitzender des Tourismusverbands Ausseerland Salzkammergut
Inhalt

Impressum
Herausgeber/für den Inhalt verantwortlich: Tourismusverband Ausseerland Salzkammergut, Pratergasse 388, 8990 Bad Aussee, Austria, Tel.: +43 3622 540400, EMail: info@ausseerland.at, www.ausseerland.at • Idee, Konzeption und Artwork: Kommhaus, www.kommhaus.com Redaktion: Griselda Fosen, Mirjam Harmtodt, Gerald Marl, Franz Thalhammer, Eva Zitz Gestaltung: Anna Schoiswohl • Lektorat: Maria Grill, Petra Grill • Fotos: siehe Bildverweise Coverfoto: Katrin Kerschbaumer, TVA Fotos Seiten 56 bis 59: shutterstock – Tobik, Dima Moroz, New Africa, Evgeny Karandaev Die Rechte an Fotos von Inserenten liegen bei den entsprechenden Firmen. • Druck: Wallig Ennstaler Druckerei und Verlag Ges.m.b.H. • Grundlegende Richtung: dein Moment. erscheint halbjährlich. Es informiert Gäste, Einheimische und Freunde des Ausseerland Salzkammergutes über die Region und seine Menschen. • Genderhinweis: Wir legen großen Wert auf geschlechtliche Gleichberechtigung. Aufgrund der Lesbarkeit der Texte wird bei Bedarf nur eine Geschlechtsform gewählt. Dies impliziert keine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts. • Vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler Ausgabe #4 Winter 2023/24

#Erlebnis
6 „Schlittgoaßreitn –dos is rar!“
12 Unheimliches Weltkulturerbe Nikolospiele für Jung und Alt
16 In jedem Haus a Kinderl liegt KripperlRoas von Tauplitz bis nach Grundlsee
22 Den Fasching hertrommeln Männer als Trommelweiber unterwegs
28 Alm der Pioniere und Rekorde
Die Tauplitzalm
© Martin Huber, TVA
© Tom Lamm, TVA

#Entdeckung
32 Kleinode mit Geschichte
Orte der Stille – Kirchen im Ausseerland
36 Die Quellen des Ausseer Lebens
Mit der Kraft der Natur
38 Treffpunkt Kraftplatz
Schicksalsort
Edith Kramer, Hanns Kobinger und Konrad Mautner
43 Kaffeekultur kennenlernen
Kaffeehäuser im Ausseerland
48 Manische Leidenschaft für die Kunst
Wolfgang Gurlitt
50 „Es muss dir wichtig sein!“
Der Woferlstall in Bad Mitterndorf
53 Es gibt viele Möglichkeiten, das neue Jahr zu begrüßen


#Genuss
56 Zum Nachkochen Ein DreiGängeGenusshandwerk
60 Genussläden im Ausseerland Regionale Erzeuger und deren Produkte
64 Tanzen hat immer Saison Bälle & Tanzveranstaltungen
70 Anmutiger und edler Trachtenschmuck Kreativität mit Tradition
74 Marion Kogler
Die Vielfalt der Keramikkunst
76 Sag’s durch die Blume Kunstwerke – individuell und persönlich
© Martin Huber, Fischerei Ausseerland
© Ulrike Taferner
© Karl Grieshofer, TVA
Schlittgoaßreitn – dos

Der Loser vereint Rodelvergnügen und perfekte Aussichten.
© Tom Lamm,

is rar!
Rodeln – oder Schlittgoaßreitn, wie die Ausseer sagen – ist eine Möglichkeit, den Winter zwischen Loser und Grimming sportlich zu genießen.

▾ Die Grafenwiese bietet Gemütlichkeit nach dem Rodeln ... und eine bequeme Auffahrt vor dem Vergnügen.
◂ Sieben Kilometer Downhill – das bietet die Loser Panoramastraße im Winter.
▾ Sicherheit geht vor, auch beim Rodeln.


© Katrin Kerschbaumer, TVA
© Melanie Fritz
© Tom Lamm, TVA
Wenn im Ausseerland etwas „rar“ ist, dann ist es keineswegs „selten“ im klassisch-hochdeutschen Sinne dieses Wortes. Denn „rar is glei boid amoi“, wie die Einwohner des steirischen Salzkammergutes immer wieder gerne betonen. „Rar“ steht hier nämlich für eine Kombination aus „lustig“ und „gemütlich“. Und für diese Attribute ist das Ausseerland zweifellos bis weit über seine Grenzen hinaus bekannt. Das gilt auch fürs „Schlittgoaßreitn“. Als „Schlittgoaß“ wird hier eine Rodel bezeichnet, eine „Schlitten-Geiß“ sozusagen. Es ist aber ohnehin völlig egal, wie man dieses sportliche Vergnügen bezeichnet – lustig ist es immer, wenn man die Sicherheit nicht außer Acht lässt. Denn das Rodeln war früher mehr ein Mittel zum Zweck als ein Freizeitgerät. Dazu aber später – erst kommt das Vergnügen.
Rodeln am Loser – 7 km Rodelvergnügen in einzigartiger Kulisse Der Loser ist nicht nur der Hausberg der Altausseerinnen und Altausseer, er ist auch ein echter Erlebnisberg. Neben seinem hervorragenden Ruf als Ski- und Tourenberg im Winter genießt er auch im Sommer mit seinen vielen Wanderwegen, Klettersteigen, Mountainbiketouren und Aussichtsgelegenheiten große Beliebtheit. Ab 2024 wird die Fülle an Angeboten durch die neue Panoramabahn auch verkehrstechnisch in eine völlig neue, nachhaltige Dimension erhoben. Schon viel länger ist der Loser für seine Rodeltouren entlang der Panoramastraße bekannt. Hier wird die Möglichkeit geboten, die Rodeln mit dem Lift bequem auf 1.600 Meter Seehöhe zu transportieren. Oben angekommen, reicht ein kurzer Fußweg und schon kann man auf der gemütlich fallenden Panoramastraße den Berg hinunterkurven. Unter dem mächtigen Panorama von Trisselwand und Dachstein führt die als Piste bestens präparierte Straße bis ins Tal.
Damit wird die längste Familienabfahrt der Steiermark auch zu einer der längsten Rodelbahnen des Landes. Dass man sich diese mit Skifahrern, Snowboardern und Tourengehern teilt, trübt das Vergnügen kein bisschen, denn am Erlebnisberg Loser finden alle Sportfreunde ihr persönliches Wintervergnügen. Sportlich besonders ambitionierte Rodelfreunde können die Straße auch zu Fuß erklimmen, ehe sie zurück ins Tal rodeln. Ein eigener Parkplatz, etwa einen Kilometer nach Beginn der Panoramastraße, steht dafür bereit. An den Liftkassen gibt es eigene Rodeltickets. Tagestickets ohne Liftbenutzung können an den Automaten gelöst werden. Leihrodeln gibt es in begrenzter Anzahl in der Alpenparks Hagan Lodge und bei der Skischule Haim. Für die kulinarische Begleitung stehen sowohl am Berg als auch im Tal einladende Hütten und Berggasthöfe zur Verfügung.
Im Narzissendorf Zloam „mit da Schlittgoaß no toi reit‘n“
Im 2022 eröffneten Narzissendorf Zloam, einem einzigartigen Ferienresort in Grundlsee, wird die Vielfalt des Vergnügungsangebotes großgeschrieben. Neben geführten Wandertouren, einem 3D-Bogenparcours, Tennisplätzen, Eislaufplätzen, einer Eis- und Freizeithalle, einem Fußballplatz sowie einem Indoor-Schießstand bietet die Zloam im Winter auch einen beleuchteten Skilift mit Rodelbahn. Auf dem traditionellen Zloamlift haben viele Einheimische das Skifahren erlernt. Und auch danach erfreut sich der große Hang mit seinen anspruchsvollen oder einfachen Abfahrten – ganz nach Wahl der Route –großer Beliebtheit. Speziell das Nachtskifahren und die Möglichkeit, einen Abend ganz für sich alleine, seine Familie oder sein Unternehmen zu mieten, sind einzigartig. Ebenso einzigartig ist das Rodelvergnügen auf der Zloam. Bei entsprechender Schneelage – die Zloam liegt im Tal – gibt es
direkt im Narzissendorf die Möglichkeit, per Rodel den Hang zu bezwingen. Die dazugehörigen Rodeln sind an der Rezeption erhältlich. Den perfekten Ausklang gibt es dann im Dorfwirtshaus und im Wiesencafé, wo man sich für die nächsten sportlichen Herausforderungen im breit gefächerten Sportprogramm des Narzissendorf Zloam stärken kann.
Nachtrodeln in Tauplitz
Die Tauplitz ist ein perfektes Beispiel für die ideale Verbindung von Rodelspaß und Gemütlichkeit. Der Grafenwiesenlift, oberhalb der Ortschaft Tauplitz gelegen, kann als einer von wenigen Liften in Österreich auch mit Rodeln befahren werden. Das erhöht den Vergnügungsfaktor alleine schon durch den Wegfall des anstrengenden Aufstiegs. Tagsüber ist der Grafenwiesenlift der Familie Sölkner beliebt für seine schönen Südhänge, das günstige Kartenangebot und seine gemütliche Hütte – perfekte Zutaten für ausgiebiges Skivergnügen. „Nicht nur. Damit geben wir uns nicht zufrieden“, schmunzelt Thomas Sölkner, der im Familienbetrieb Grafenwiesenlift für perfekte Pistenverhältnisse und gute Unterhaltung in der Hütte zuständig ist. Seit einigen Jahren hat das Tauplitzer Familienunternehmen seinen Lift, der als Partnerbetrieb der Tauplitzer Bergbahnen fungiert und unmittelbar oberhalb der Talstation liegt, mit einem besonderen Angebot aufgewertet.
Jeden Dienstag und Samstag – in den Ferien auch donnerstags – wenn die Sonne über Tauplitz langsam untergeht und die Dunkelheit Einzug hält, verwandelt sich die Skipiste in ein Rodelparadies. Von 17.30 bis 20.30 Uhr stehen den Gästen 70 Leihrodeln zur Verfügung, mit denen man, an den Schlepplift gekoppelt, bequem zur Bergstation gelangt. „Über unsere Piste ‚Wassertal‘ geht es an einem
Teich und tief verschneiten Bäumen vorbei – sportlich schnittig oder gemütlich gleitend hinunter. Zur perfekten Beleuchtung haben wir 17 Spezialscheinwerfer installiert, die auch für ein besonderes Flair sorgen“, erklärt Thomas. Die
TÜV-geprüften Rodeln sind auch für eine gemeinsame Fahrt mit Kleinkindern ausgelegt und sorgen auf diese Weise für altersunabhängigen Rodelspaß. Wie lange der Spaß dauert, hat jeder selbst in der Hand, wie Thomas erzählt: „Wir haben Gäste, die zehnmal herunterfahren und Eltern, die nach einer Fahrt unsere Gaststube vorziehen und die Kinder rodeln lassen.“ Empfehlenswert ist ein Besuch der Skihütte am Fuße des Hangs auf jeden Fall. Und wenn bei Bio-Rindfleisch aus eigener Landwirtschaft, hausgemachten Mehlspeisen die Energiereserven wieder aufgefüllt sind, kann man ja noch eine Rodeltour wagen. Oder man genießt
weiter die Stimmung in der Hütte, wenn Thomas selbst zur Steirischen Harmonika greift und urige Klänge anstimmt. „Wir bieten sozusagen ein Rundum-Wohlfühlerlebnis. Skifahren, Rodeln, Schlemmen und Feiern – so sieht ein perfekter Tag in Tauplitz aus“, meint Thomas, ehe er seine Gäste wieder musikalisch unterhält.
Vom Arbeits zum Freizeitgerät
Dass die Schlittgoaß im eigentlichen Sinn nicht dem Vergnügen diente, wissen heute nur mehr wenige. In früheren Jahrhunderten war das Ausseerland als bedeutender Teil des Salzkammergutes essenziell für die Salzgewinnung. Um das Salz aus dem Altausseer Sandling zu gewinnen, musste es früher aufwendig aus der Sole gelöst werden. Zu diesem Zweck wurden erst direkt am Salzberg, zwischenzeitlich in Unterlupitsch und später dann über viele Jahrhunderte in Bad Aussee, große Sud-
pfannen verwendet. Die Befeuerung dieser sogenannten Sudhäuser verschlang Unmengen an Holz. Die Ausbeute betrug lange Zeit geschätzte 10.000 Tonnen pro Jahr, wozu ein Bedarf von etwa 30.000 Rundmeter Holz vonnöten war. Ein Teil davon wurde auch für Wehrbauten, Deputate sowie den Stollen- und Kufenbau verwendet. Die Kufen wiederum waren nötig, um Schlitten für den Transport des Holzes speziell aus höher gelegenen Gebieten bauen zu können. Die Holzknechte mussten mit ihnen die tonnenschweren Stämme steile Bahnen herab ins Tal bringen. Nicht selten endeten diese Transporte mit schweren oder tödlichen Verletzungen, denn ein aktives Lenken und Bremsen der großen Schlitten war nur sehr bedingt möglich. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei und die großen Holzschlitten – sofern noch erhalten – findet man höchstens in Museen. Ungefährlich ist aber auch



das Rodeln zu Vergnügungszwecken nicht, erreicht man doch mitunter große Geschwindigkeiten auf engen Bahnen. Das Risiko lässt sich durch Beachtung einiger Sicherheitstipps jedoch zugunsten des Vergnügens deutlich reduzieren. Dann steht dem ausgedehnten Downhillvergnügen –egal ob auf einer Rodel, einem Schlitten oder einer Schlittgoaß –nichts mehr im Wege.
Sicherheitstipps beim Rodeln
• Richtige Ausrüstung (festes Schuhwerk, warme Kleidung, Helm, sichere Sportgeräte)
• Rücksicht nehmen
• Angepasst und kontrolliert fahren
• Abstand halten
• Auf und absteigen nur am Rand
• Kein Alkohol
• Keine Skipisten – nur auf ausgewiesenen Strecken rodeln
Nachtrodeln auf der Grafenwiese in Tauplitz ab 26.12.2023 jeweils Dienstag und Samstag von 17.30 bis 20.30 Uhr. Von 28.12.2023–4.1.2024 und 1.2.–29.2.2024 auch donnerstags. www.grafenwiese.at
Rodeln auf der Loser Panoramastraße bei geeigneten Bedingungen rund um die Uhr www.loser.at
Rodeln im Narzissendorf Zloam Infos zur Schneelage: 03622 20990 oder rezeption@zloam.at

▴ Schon lange gibt es auf der Tauplitz Aufstiegshilfen, mit denen man einfach die Alm erreichen konnte. Bergab ging es dann mit der Rodel.
©
Archiv
Tauplitz
Bergbahnen
Unheimliches Weltkulturerbe

▴ Der Bettler muss erfahren, wie schnell der Sensenmann das Leben beendet.
Der 5. Dezember sorgt für Gänsehaut in österreichischen Städten und Gemeinden. Der Krampus ist unterwegs. In Bad Mitterndorf und Tauplitz finden an dem Tag die Nikolospiele statt.
Seit mehr als 150 Jahren wird in Bad Mitterndorf das Nikolospiel abgehalten, seit 2020 ist es Immaterielles Kulturerbe der UNESCO-Kommission. Verkleidete Gestalten um den Bischof Nikolaus ziehen in kunstvoll aus Holz geschnitzten Masken durch die Ortsteile. Aufgeführt wird die Geschichte eines armen Mannes, der nicht sterben will. Die Texte des Spiels sind festgelegt – und das seit langer Zeit. Die Worte sind in der heutigen Zeit manchmal schwer zu verstehen, aber der Sinn des Spiels bleibt trotzdem nachvollziehbar. Auch viele Masken gehören schon seit mehr als 200 Jahren als Fixbestandteil zu dem Jedermannspiel.
© Martin Huber, Nikolospiel
Bad Mitterndorf

◂ Der „Bartl“ hat Obst und Süßigkeiten in seinem Buckelkorb.
▾ Eheteufel (links) und Schimmelreiter (rechts)

© Martin Huber, Nikolospiel Bad Mitterndorf
© Martin Huber, Nikolospiel Bad Mitterndorf
Spektakuläres Schauspiel
Detailverliebt geschnitzt, spiegeln die Holzmasken die folgende Szenerie wider. Peitschen knallen, Schellen läuten und schwere Schritte stapfen durch den Schnee – sie kündigen die Gruppe an, die langsam der Gaststube näherkommt. Da sind die „Schab“, die den Zug anführen. In Stroh gehüllte Wesen mit überlangen Hörnern auf den Köpfen. Sie schnalzen mit ihren „Goassln“ (Peitschen) und bereiten das Publikum auf das Spiel vor. Es folgen Quartiermacher und Nachtwächter, Schimmelreiter, Bartl mit Geschenken für die Kinder, Rollenträger und Engel. Schließlich betreten Bischof, Pfarrer und Bettelmann sowie der Tod mit Totenschädelmaske und Sense die Szenerie.
Jedermann in der Gaststube
Wie schnell das Ende kommen kann, zeigt die nun folgende Geschichte vom Bettelmann, der zwar seine Sünden beichtet, aber weder Reue noch Besserung zeigt. Der Tod beendet kurzerhand mit der Sense sein Leben. Kurz darauf erscheinen Eheteufel und Luzifer sowie die „Schwarzen“ in ihren Schaffellmänteln und Holzmasken mit Hörnern. Sie lärmen mit Schellengurten und schlagen mit ihren Ruten. Der Tumult ist beeindruckend. Das ganze Schauspiel mahnt zu einem Leben ohne Sünde. Der Nachtwächter bläst schließlich auf seinem Horn das Ende des Schauspiels ein. Schon in vorchristlicher Zeit zogen kostümierte Gestalten durch die Nacht, um das Böse zu vertreiben. Das Christentum übernahm die alten Bräuche als einzigen Ausweg – denn verdrängen ließen sie sich nicht. Sie stellten den dunklen Mächten Lichtgestalten wie Bischof Nikolaus oder Engel entgegen. Die Texte wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts schriftlich aufgezeichnet und haben sich seitdem auch nicht mehr verändert. Ängste und Hoffnungen, die seit Urzeiten den Menschen beschäftigen, finden im Nikolospiel ein Ventil und geben Zuversicht, dass am Ende das Gute siegt.
Das Bad Mitterndorfer Nikolospiel wird an fünf Stationen aufgeführt. Es startet mit mehr als 100 Darstellern im Ortsteil Krungl und bewegt sich anschließend Station für Station in Richtung Bad Mitterndorf. Die Vorstellungen sind kostenlos und immer sehr gut besucht. Alle Masken und Kostüme des Nikolospiels Bad Mitterndorf sind das ganze Jahr über in der Heimatkundlichen Sammlung Strick im Zentrum von Bad Mitterndorf ausgestellt.
In Tauplitz findet ebenfalls ein Nikolospiel statt mit einer kostenlosen Aufführung im Gasthof Moser und einer am Dorfplatz Tauplitz. Hier ist der Bettelmann ein vom Alkohol gezeichneter Mann, der um die Beichte bittet. Im Gasthof Thomahof in Tauplitz sind die Masken und Kostüme der Tauplitzer Nikologruppe ausgestellt.
Die Nikologruppe Kumitz tritt in Pichl-Kainisch auf. Auch sie erzählt mit den bereits vorgestellten Gestalten eine Geschichte über die Laster und Schwächen der Menschen. Eine Besonderheit: Ihr Luzifer trägt keine Holzmaske sondern hat ein rot geschminktes Gesicht.
Nikolospiel Bad Mitterndorf www.nikolospiel.at
Nikolospiel/Museum Tauplitz www.gasthofthomahof.at/nikolospieltauplitz

Der ewige Kampf „Gut gegen Böse“ wird im Ausseerland Salzkammergut hautnah erlebbar. Die unheimlichen Darsteller sind Kreaturen aus Holz, Fell, Ketten und Hörnern.
© Martin Huber, Nikolospiel
Bad Mitterndorf
In jedem Haus a Kinderl liegt
In den Tagen um Weihnachten spielt sich in vielen Haushalten die gleiche Szene ab: Eine Krippe wird vom Dachboden oder aus dem Wohnzimmerkasten geholt, vorsichtig abgestaubt und dann liebevoll mit Figuren befüllt und dekoriert. So steht die Weihnachtskrippe bis zum Lichtmesstag am 2. Februar in den Stuben und Wohnzimmern. Das Ausseerland beherbergt einige ganz besondere Krippen. Wir begeben uns auf eine KripperlRoas von Tauplitz bis nach Grundlsee.
In Bad Mitterndorf und Tauplitz beginnt die stille Zeit leicht verspätet. Bis zum 5. Dezember halten Schab, Krampusse und die berühmten Nikolospiele die Marktgemeinde in Schach. Erst nach dem Krampus-Tag wird in Tauplitz die lebensgroße Krippe am Dorfplatz aufgebaut.
Lebensechte Krippenfiguren mit besonderen Gesichtern Nun kehrt aber auch in Tauplitz adventliche Ruhe ein. Unter den Anweisungen von Martina Raunigg vom Tourismusverband Ausseerland Salzkammergut bauen am 6. oder 7. Dezember die Gemeindemitarbeitenden eine Krippe mit lebensgroßen Figuren am Dorfplatz auf. Die weihnachtliche Geburtsszene besteht aus sechs Figuren, Ochs und Esel und natürlich einem Jesukindlein. Das einzigartige an den Krippenfiguren: „Die Gesichter sind echten Tauplitzerinnen und Tauplitzern nachempfunden“, erklärt Raunigg. Die Künstlerin Karin Kreutzer hatte 1999 Gesichtsabdrücke angefertigt und dann aus Ton die Köpfe der Krippenfiguren modelliert. Seither wird die lebensgroße Weihnachtskrippe jedes Jahr am Dorfplatz in Tauplitz aufgebaut. Raunigg verwaltet die außergewöhnliche Krippe seit 2007. Sie sorgt dafür, dass zeitgerecht alles steht und die Figuren in Stand gehalten werden. „Die Hirtenfigur wurde vor einigen Jahren leider umgestoßen. Das verletzte Gesicht des Hirten konnte Karin Kreutzer aber reparieren“, erzählt Raunigg. Nicht so gut erging es dem ursprünglichen Jesukindlein: Dieses wurde gestohlen und tauchte nie wieder auf. „Einer Puppenspende sei Dank, konnten wir aber am 24. Dezember wieder ein Jesukindlein in seine Krippe legen“, freut sich Martina Raunigg.
Die Weihnachtskrippe kann ab 7. Dezember jederzeit öffentlich besichtigt werden. Am 8. Dezember findet ein Adventmarkt am Dorfplatz statt. Je nach Wetterlage werden die Figuren zwischen 6. Jänner und 2. Februar wieder abgebaut.

▴ Die lebensgroßen Heufiguren sind im Grundlseer Pavillon vor einem wunderschönen Hintergrundbild ausgestellt.
▸ Die Gesichter der sechs Krippenfiguren am Tauplitzer Dorfplatz sind eine Besonderheit: Sie sind echten Tauplitzerinnen und Tauplitzern nachempfunden.

© Martina Raunigg
© Jakob Grill
Die Krippen in der Rauchkuchl
Einen ganz speziellen Ort für seine Krippenausstellung hat Herbert Neuper ausgesucht: In seiner fast 400 Jahre alten Rauchkuchl in Krungl, einem Ortsteil von Bad Mitterndorf, sind seine liebevoll kuratierten Schätze ausgestellt. In einer Rauchkuchl wurde früher mit offenem Feuer gekocht. So entstand über die Jahrhunderte eine schwarze Rußkruste an den Wänden, die bis heute unverändert ist. Die schwarzen Mauern verleihen der Ausstellung einen mystischen Effekt. Insgesamt konzentriert sich Neuper auf sehr alte Ausstellungsobjekte. „Die älteste Krippe in meiner Sammlung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Die jüngsten sind um die 100 Jahre alt. Neue Krippen habe ich nicht“, führt Neuper aus. Seine umfangreichste Weihnachtskrippe beherbergt 180 Figuren und zählt damit zu den größten Privatkrippen in der gesamten Region Ausseerland Salzkammergut.
Mittlerweile ist Herbert Neuper seit Jahrzehnten mit der Suche nach alten Krippen befasst. Er kann zu jedem Kunstwerk eine Geschichte erzählen. Seine Anekdoten zu hören und sich die Ausstellung anzusehen, ist von 1. Dezember bis 2. Februar möglich. Die Rauchkuchl ist ganztägig geöffnet, auch Samstag und Sonntag. „Wir wünschen allerdings eine telefonische Voranmeldung. Schließlich sind wir nicht immer daheim“, erklärt Neuper. Begonnen hat seine Leidenschaft für Weihnachtskrippen mit einer Ebenseer Krippe. Diese hatte seine Frau mit in die Ehe gebracht. Zum Sammeln der selbigen inspiriert hat Neuper übrigens Franz Strick aus Bad Mitterndorf.
Leidenschaftliches Sammeln in der vierten Generation Familie Strick aus Bad Mitterndorf liegt das Sammeln wohl im Blut: Vor mehr als 70 Jahren begann Franz Strick Steine und Mineralien zu sammeln. Seine Nachfahren erbten die Lust am Sammeln und bauten die Strick’sche Sammlung nach und nach aus. Heute verwaltet seine Enkeltochter
Regina Egger mit ihrem Mann Karl Egger die umfangreiche Heimatkundliche Ausstellung. Auch ihr Sohn Manuel ist schon im Sammelfieber.
Gerade in der Vorweihnachtszeit ist für die Stricks Hochsaison, beherbergt ihr Haus im Zentrum Bad Mitterndorfs auch die Utensilien und Kostüme für das berühmte Bad Mitterndorfer Nikolospiel. Deshalb gilt auch hier: Die Krippenausstellung beginnt erst nach dem 5. Dezember. Dafür gilt den christlichen Dioramen dann die ganze Aufmerksamkeit. Die restlichen Ausstellungsobjekte im Hause Strick werden verhängt und den Weihnachtskrippen eine besondere Bühne geboten. Die Kollektion ist bunt: eine Miniaturkrippe in einer Zündholzschachtel, orientalische und almerische Krippen sowie eine große Ebenseer Krippe mit 150 Figuren sind nur einige Glanzstücke.
Die große Ebenseer Krippe als Herzstück der Ausstellung wurde übrigens streng überprüft: „Mein Vater bezeugte einem Arbeitskollegen jahrelang großes Interesse an dessen Ebenseer Krippe. Schließlich überließ der Kollege ihm die Krippe und mein Vater stellte sie bei uns in Bad Mitterndorf aus. Jahrelang kam das Ehepaar aus Ebensee mit dem Zug nach Bad Mitterndorf und überprüfte genau, ob wir auch alle 150 Figuren richtig platziert hatten“, erzählt Regina Egger aus dem Leben der leidenschaftlichen Sammler.
„In jedem Haus a Kinderl liegt“
Franz Strick baute und restaurierte auch Krippen. Diesem außergewöhnlichen Kunsthandwerk hat sich auch Elisabeth Schupfer aus Straßen, Bad Aussee, verschrieben. Immer schon einer Begabung für das Malen, Zeichnen und Gestalten folgend, kam Schupfer schließlich über das Anfertigen von Hintergrundbildern und Landschaften für fertige Krippen zum Bau der selbigen. Die Freude am Krippenbau wollte Schupfer dann professionalisieren und ließ sich zur Krippenbaumeisterin ausbilden. „Jedes Jahr



Zimmern mit den angeschlossenen Ferienwohnungen in typischen Ausseer Häusern.
Strick
Sammlung
© Heimatkundliche

▴ Beim Aufbau der großen Ebenseer Krippe in der Heimatkundlichen Sammlung von Familie Strick hilft die ganz Familie mit.
baue ich eine oder zwei Krippen. Mittlerweile habe ich selbst eine kleine Krippenausstellung daheim“, lacht sie. Für die Künstlerin ist das Krippenbauen Entspannung und Herausforderung zugleich. „Der Kreativität freien Lauf zu lassen – das ist für mich das Schönste“, sagt Schupfer. Ihr Motto lautet: „In jedem Haus a Kinderl liegt.“ Die Freude über den starken Zulauf zu ihrem Kursangebot ist dementsprechend groß.
Seit mehr als zehn Jahren gibt Schupfer nun schon ihr Wissen rund um die Kunst des Krippenbauens weiter. Ende September beginnt die Meisterin mit fünf bis sechs Schülern zu modellieren, zu bauen und zu arrangieren. Dabei legt Schupfer großen Wert darauf, dass sich ihre Schülerinnen auf das Wesentliche konzentrieren: „Es geht beim Krippenbau um das Geschehen, also die Geburtsszene mit Josef, Maria, dem Jesukind, Ochs und Esel. Gärten oder zusätzliche Gebäude sind nebensächlich.“
Die im Kurs erschaffenen Schauwerke stellen die Kursteilnehmenden dann gemeinsam mit ihrer Meisterin aus. Etwa zehn bis zwölf Personen zählen außerdem zum Stammteam rund um Schupfer. Sie bauen jedes Jahr gemeinsam eine sogenannte Verlosungskrippe und helfen, die Ausstellung vorzubereiten. Der Erlös aus dem Losverkauf kommt jedes Jahr einem anderen guten Zweck zugute. Die Ausstellung öffnet von 8. bis 10. Dezember 2023 im Feuerwehrdepot Straßen ihre Türen. Die Verlosung findet dann am Sonntag, 10. Dezember statt.
Eine detailverliebte Krippe mit tragischer Geschichte
Die Kripperl-Roas führt uns den Ortsteil Straßen entlang hinunter ins Ortszentrum von Bad Aussee. Dort befindet sich im Kammerhofmuseum Bad Aussee eine besonders wertvolle Weihnachtskrippe – mit einer tragischen Hintergrundgeschichte. Die weihnachtliche Trachtenkrippe schufen zwei Ausseerinnen: Lilli Baitz und Paula Schmidl.
Lilli Baitz, Tochter des bekannten Ausseer Kurarztes Dr. Josef Schreiber, wurde 1874 in Bad Aussee geboren. Baitz war als Puppenkünstlerin international sehr erfolgreich und betrieb gemeinsam mit ihrem Mann ein Geschäft in Berlin. Ihre detailverliebten Puppen zierten sogar Auslagen und Geschäfte in den USA. Nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes Roman 1930 kehrte Baitz in ihre Heimat im Ausseerland zurück. Hier schuf sie gemeinsam mit ihrer Freundin Paula Schmidl eine eindrucksvolle Trachtenkrippe. Die handgroßen Figuren sind mit der Ausseer Tracht bekleidet, die mit viel Liebe fürs Detail von den beiden Frauen hergestellt wurde. Manche Details, wie etwa die Maschen eines gestrickten Schultertuchs, sind von den Künstlerinnen unter der Lupe hergestellt worden.
Da Lilli jüdischer Abstammung war, nahm ihr Leben in Aussee ein tragisches Ende. Schmidl und andere Ausseer Freunde von Lilli Baitz bemühten sich nach Kräften, ihre Verhaftung und Deportation durch die Nationalsozialisten zu verhindern. Sämtliche Bemühungen blieben jedoch zwecklos und so stand 1942 Lillis Deportation

bevor. Um dieser zu entgehen und ihren Freunden nicht länger zur Last zu fallen, nahm sich Lilli Baitz das Leben. Paula Schmidl engagierte sich danach weiterhin gegen die Nationalsozialisten und verwaltete Lillis Besitz als eine ihrer Erbinnen. Im Jahr 1959 verkaufte Schmidl die Weihnachtskrippe an das Ausseer Kammerhofmuseum. So bleibt die mit so viel Liebe geschaffene Trachtenkrippe bis heute für die Nachwelt öffentlich erhalten.
Die Weihnachtskrippe von Lilli Baitz und Paula Schmidl kann ganzjährig im Kammerhofmuseum Bad Aussee besichtigt werden.
Lebensgroße Heufiguren in Ausseer Tracht im Grundlseer Pavillon
Einen schönen Abschluss der Kripperl-Roas bildet die Heukrippe in Grundlsee. Im Pavillon im Gemeindepark stehen lebensgroße Heufiguren, die ebenso mit der Ausseer Tracht bekleidet sind. Hergestellt werden die Figuren in liebevoller Handarbeit von Maria Wimmer und Monika Laimer und ihren Helferinnen. Das Heu stellt ein benachbarter Bauer zur Verfügung. Die Gewänder werden aus dem Fundus von Maria Wimmer entliehen. Pünktlich zum 1. Advent werden die fertigen Figuren dann im Grundlseer Pavillon aufgebaut. „Wir hatten schon einmal zwölf Figuren in unserer Krippe. Doch während der Corona-Zeit haben wir nur die Heilige Familie ausgestellt. Dadurch kam das wunderschön gemalte Hintergrundbild so gut zur Geltung und die Beschränkung auf das Wesentliche passte gut zu der Stimmung nach der Pandemie. Deshalb sind wir dabei geblieben“, erklärt Laimer. So legen die Figuren-Künstlerinnen

▴ Beeindruckend sind die mit viel Liebe zum Detail gestalteten Figuren von Lilli Baitz und Paula Schmidl, die im Kammerhofmuseum ganzjährig ausgestellt sind.
◂ Wie man Krippen wie diese kunstvoll selbst gestaltet, gibt Elisabeth Schupfer als Krippenbaumeisterin in ihren Kursen weiter.
Maria Wimmer und Monika Laimer auch heuer wieder den Fokus auf Josef, Maria und das Jesukind. Zu bestaunen gilt es auch das Hintergrundbild von Hans Gaiswinkler. Er hat in beeindruckender Ausführung die Details der Grundlseer Berglandschaft auf meterhohe Leinwände gemalt.
Das künstlerische Gesamtwerk ist von Beginn der Adventzeit bis zum 6. Jänner ganztägig sowie abends mit stimmungsvoller Beleuchtung zu besichtigen. An den vier Adventsonntagen findet mit dem „Advent am See“ jeweils um 17 Uhr eine gemütliche vorweihnachtliche Veranstaltung rund um die Heukrippe statt. Mit Glühwein, musikalischer Umrahmung und warmen Maroni laden die Veranstaltenden zu einer besinnlichen Stunde und gemütlichem „Zusammensteh“ ein. Höhepunkte für die Kinder sind der Besuch der Krampusse und des Christkinds hoch zu Ross. Laimer: „Von den Kindergartenkindern bis zu den Pensionistinnen helfen alle mit, die beliebte Adventveranstaltung zu organisieren. Das ist wunderschön für die Gemeinschaft und das Zusammenleben in Grundlsee.“
Beliebte Tradition
Schon zur Tradition geworden ist auch die Krippenausstellung in der Blaa Alm in Altaussee. Am ersten Adventwochenende nutzen die heimischen Krippenbauer den ersten Stock des gemütlichen Gasthauses, um ihre Meisterwerke auszustellen. Blaa Alm-Wirtin Ulrike Moser serviert für die Gäste einen exzellenten Wurstschmaus. Ein Adventmarkt rundet den „Adventzauber auf der Blaa Alm“ ab. So lässt es sich gemütlich und besinnlich in die Adventzeit starten.
© Kammerhofmuseum Bad Aussee
© Elisabeth Schupfer
DEIN WINTER
Service
Shoppen Apres Ski
Mörth & friends
Bad Mitterndorf 16, 8983 Bad Mitterndorf
Tel. +43 3623 2634
www massai at
Grimming Sport
Hauptstraße 150, 8983 Bad Mitterndorf
Tel. +43 3623 38109
www.grimmingsport.at

Die Ausseerland Wasserwelten Nach einem sportlichen Tag laden das Narzissen Vital Resort Bad Aussee und die GrimmingTherme in Bad Mitterndorf zum Entspannen und Kraft tanken ein
Ro delspaß im Ausseerland für die ganze Familie Nachtschwärmer rodeln auf der Nachtrodelbahn Grafenwiese in Tauplitz am Dienstag & Donnerstag bis 20:30 Uhr und in der Zlaim am Freitag bis 22:00 Uhr
Skischulen & -verleih
Skiverleih Hubert Neuper
Hauptstraße 293, 8983 Bad Mitterndorf
Tel +43 3623 2666
www skiverleih-badmitterndorf at
Skischule & Skiverleih Vasold
Tauplitz 51, 8982 Bad Mitterndorf
Tel. +43 664 1603399
www vasold at
Lang laufskiverleih DIE WASNERIN****S
Sommersbergseestraße 19, 8990 Bad Aussee
Tel +43 3622 521 08 | +43 676 847 670 810
www diewasnerin at
Skischule Madi
Tauplitz 64, 8982 Bad Mitterndorf
Tel +43 664 5063383
Skischule & Skiverleih Gipfel.Momente
Talstation Mitterstein, 8983 Bad Mitterndorf
Tel +43 664 3977528
www gipfelmomente at
Skischule & Skiverleih »Mount Action«
Tauplitz 104, 8982 Bad Mitterndorf
Tel. +43 3688 2737
www mountaction at
Skiverleih Clubhotel Aldiana Salzkammergut
Neuhofen 183, 8983 Bad Mitterndorf
Tel +43 3623 21000
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Schneesportschule Snowmotion
Gasteig 70, 8990 Bad Aussee
Tel +43 660 5424777
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Ski- & Snowboardschule Haim
Lichtersberg 83, 8992 Altaussee
Tel +43 3622 71948
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Skischule und Skiverleih
Snow & Mountain Sports
Lichtersber g 87, 8992 Altaussee
Tel +43 3622 71310
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Langlaufschule - Langlauf
Coaching Nordic Step
Puchen 54, 8992 Altaussee
Tel. +43 660 6589987
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her trom meln Den Fasching
© Martin Huber, TVA

Sie marschieren im Fasching trommelnd von Wirtshaus zu Wirtshaus, spielen den Faschingmarsch und lassen den Fasching hochleben. Und sie sind immer Männer, die Trommelweiber. Zumindest fast.
Die fünfte Jahreszeit im Ausseerland ist den Menschen dieser einzigartigen Region heilig. Fünf Jahreszeiten?
Ja, das ist hier völlig normal, sind es doch die „höchsten Feiertage“, die zur Extrasaison auserkoren wurden. Doch diese sind im Herzen Österreichs nicht kirchlicher Natur, wobei dem Feiern und Närrischsein hierzulande fast ein mystischer Glanz anzuhaften scheint. Es ist der Fasching, der den Ausseerinnen und Ausseern für zumindest drei Tage eine kalendarische Auszeit bietet. Seit wann der Fasching im Ausseerland – und auch in anderen Teilen des Salzkammergutes – zu solch hohen Ehren kommt, ist nicht belegt. Bereits 1552 wurde in Salinenakten festgehalten, dass er zu den bedeutenden Festen Aussees zu zählen hat. 1733 fand im oberösterreichischen Ebensee die berühmte Faschingsrevolte der Salinenarbeiter statt. Als die Saline dort im Jahr 1604 begründet wurde, brachten die angesiedelten Ausseer Facharbeiter auch den Fasching an den Traunsee mit. Ihr „seit alters her“ geltendes Recht, am Faschingsdienstag bei vollem Lohn feiern zu dürfen, machten ihnen die Obrigkeiten streitig. Die Folge war ein Streik, der am Ende zum Erfolg führte. So wichtig ist den Menschen im Salzkammergut der Fasching. Doch kaum wo ist er so vielfältig wie im Ausseerland. Eine zentrale Figur ist neben dem Flinserl (Beitrag in „Dein Moment“ #2) das Trommelweib.
„In hundert Jahren ihr Leut‘ beinand! Gibt‘s a no unsa Faschings-Gwand“ Aufschrift auf der Fahne zum „Hundertjährigen Jubiläum 1867“ der Markter Trommelweiber
Die Markter Trommelweiber Trommelweib ist aber nicht gleich Trommelweib. Das lernt man im Ausseerland schnell. Es gibt verschiedene Gruppen, die zu verschiedenen Zeiten an unterschiedlichen Orten das
närrische Treiben mit ihrem einzigartigen Rhythmus vor sich hertreiben. Seit wann es diesen Brauch hier gibt, ist umstritten. Klar ist, dass die Trommelweiber untrennbar mit dem Ausseer Fasching verbunden sind. Das „Original“ sind die Markter Trommelweiber, in Aussee auch „Buriger“ oder „Måriker“ Trommelweiber genannt, vereinen sie doch die ursprünglich rein bürgerliche Bevölkerung des „Marktes“ Aussee, der später zu „Bad Aussee“ und dann auch noch zur Stadt erhoben wurde. Dementsprechend führt der Weg die dutzenden Männer ausschließlich durch das heutige Stadtzentrum der Kurstadt. Ab 8 Uhr früh kann man sie dort treffen und vor allem hören – wenn sie sich nicht gerade in einem der Wirtshäuser stärken. Ansonsten ziehen sie – angeführt vom Obertrommelweib und Fahnenträger – gemeinsam mit den Musikanten durch die Straßen und Gassen. Gespielt wird ausschließlich der Ausseer Faschingsmarsch, ein überliefertes Stück Ausseer Musikgeschichte, dessen Ursprung ebenso unbekannt ist, wie die des Faschings und seiner Figuren. Die Trommelweiber tragen eine dem historischen Nachtgewand nachempfundene Kleidung mit Spitzenhäubchen und – ganz wichtig – eine Frauenmaske. Die Route durch Bad Aussee ist dabei nicht jedes Jahr die selbe. Aufgesucht werden Gasthäuser, Hotels, Banken und Geschäfte. Und überall stärken sich die Männer für ihren anstrengenden Weg durch den Ausseer Fasching. Das dauert dann auch schon mal bis tief in die Nacht hinein, auch wenn der eigentliche Umzug kurz nach der Dämmerung sein offizielles Ende findet.
„Heunt san die Faschingtog, heunt sauf i wos i mag. Heunt mach i‘s Testament, S‘Geld geht zan End“
Aufschrift der historischen Fahne der Markter Trommelweiber
Die Arbeitertrommelweiber
Die bekanntesten Trommelweiber neben den Markter Trommelweibern sind die Arbeitertrommelweiber, auch „Unterkainischer oder Siaßreither“ Trommelweiber genannt. Im Gegensatz zu den Marktern ist ihre Gründung dokumentiert, liegt sie doch historisch wesentlich näher. Im Jahr 1928 schuf sich die Arbeiterschaft mit ihr Zugang zu diesem vormals Bürgerlichen vorbehaltenen Brauchtum. Die Arbeiter wohnten freilich auch nicht in Aussee selbst, sondern in den umgebenden Ortschaften, speziell in Unterkainisch bzw. Siaßreith, wo sich auch die Sudhäuser der Saline befanden. Sie waren die Arbeitskräfte, die für die Salzgewinnung, die Holzeinbringung für die Befeuerung der Sudpfannen sowie die Verarbeitung der Sole verantwortlich waren. Die Bürger hingegen standen in der Tradition der „Pfannhauser“, die bis zur Ablöse der Salinen durch das Kaiserhaus im Besitz der Sudpfannen waren. In puncto Faschingslust und Humor standen die Arbeiter den Bürgerlichen in nichts nach, wenngleich ihnen zu jener Zeit nicht selten der Zutritt zu Gasthäusern oder öffentlichen Bereichen wie Parkanlagen verwehrt blieb. Die Gründung der Ausseer Arbeitertrommelweiber spiegelte somit auch die damaligen Spannungen innerhalb der Gesellschaft wider. Heute ist davon nichts mehr zu merken. Die wesentlichsten Unterschiede zwischen Markter Trommelweibern und Arbeitertrommelweibern sind das Gewand, die Marschroute und der Tag – die Arbeitertrommelweiber ziehen am Dienstag durch Aussee. Während die Bürgerlichen am Montag mitunter bunt geblümte Schürzen tragen, treten die Trommelweiber am Dienstag komplett weiß auf. Diese „Vorschrift“ ist wohl eine Reminiszenz an die Gründerväter der Arbeitertrommelweiber und deren weiße Berufskleidung im Ausseer Sudhaus. Start des Umzugs ist weit
▸ „Hanna“, das bärtige Obertrommelweib
▾ Das Küssen der Fahne als Aufnahmeritual

▴ Die saftige Aufnahmeprüfung der Arbeitertrommelweiber

▴ Eine Trommel kommt selten allein ...



▴ Der Schlussakt der Aufnahme raubt den Novizinnen förmlich den Atem.
© Martin Huber, TVA
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außerhalb des Stadtzentrums, beim Feuerwehrdepot Eselsbach-Unterkainisch in der Sießreithstraße. Der Umzug selbst unterscheidet sich dann zu dem der Markter Trommelweiber kaum. Auch sie ziehen, den Ausseer Faschingsmarsch spielend, durch den Ort und machen bei Gasthäusern und verschiedensten Institutionen Station.
Ich gelobe an den heiligen drei Faschingstagen, alle Kraft dafür einzusetzen - jeden Arbeitseifer schon im Keim zu ersticken. Meine Ernährung ausschließlich auf geistvoll - flüssige Substanzen auszurichten. Noch mehr Wirtshäuslichkeit als sonst an den Tag zu legen. Dem Rufe der Trommel jederzeit und bedingungslos Folge zu leisten und nur in der Treue zur ruhmreichen Trommelweiberfahne nicht zu schwanken! Auszug aus dem Eid der Markter Trommelweiber
Die Aufnahme neuer Mitglieder Gemeinsam haben beide traditionellen Ausseer Trommelweibergruppen auch ihre speziellen Aufnahmerituale. Bei den Markter Trommelweibern wurden früher nur Männer aufgenommen, die im Zentrum ein Haus besaßen. Umgekehrt war die Aufnahme bei den Arbeitertrommelweibern tatsächlich Arbeitern vorbehalten. Heute ist die Trennung naturgemäß nicht mehr so streng. Berufliche, soziale oder politische Belange spielen prinzipiell keine Rolle mehr bei der Auswahl. Man muss einfach „dazu passen“. Früher wurde die „Novizin“ bei der Aufnahme auf der Gemeindewaage mit Schnapsstamperln so lange „austariert“, bis die Waage einen Ausschlag anzeigte. Dazu war mitunter eine ungemeine Menge Branntwein nötig. Heute ist die Menge fest definiert, aber immer noch beachtlich. Bei den Arbeitertrommelweibern werden traditionell nur Bewerber aufgenommen, die sich zuvor als „Trommelträger“ bewährt haben. Die Aufnahme selbst ist eine
öffentliche Veranstaltung, die sich großer Beliebtheit unter den zahllosen Besuchern des Ausseer Faschings erfreut. Sie wird seit einigen Jahren vor dem Portal des Hotel Erzherzog Johann am Kurhausplatz im Zentrum Bad Aussees als fixer Bestandteil des Umzugs zelebriert. Auch dabei gilt es, Trinkfestigkeit und einen guten Magen zu beweisen, um sich des Ausseer Faschings würdig zu zeigen.
Ich gelobe den Arbeitertrommelweibern die ewige Treue zu schwören, die heiligen Faschingstage in Ehren zu halten, am Freitag vor den Feiertagen die Arbeit niederzulegen und diese erst am Aschermittwoch wieder aufzunehmen. Ich gelobe, den Faschingsmarsch in mein Morgengebet aufzunehmen und die Gasthäuser in den Faschingstagen mein Zuhause zu nennen. Auszug aus dem Eid der Arbeitertrommelweiber
Mythen, Legenden und närrische Verwirrungen
Die Ursprünge des Ausseer Faschings werden wohl unergründet bleiben. Die Ausseerinnen und Ausseer verkraften das ganz gut, liegt doch der Fokus ausschließlich auf dem nächsten Fest. Etwas konkreter als die Entstehung des Faschings an sich ist die der Trommelweiber, wenngleich es auch diesbezüglich jede Menge Mythen gibt. Als Ferdinand von Andrian das „Gründungsdatum“ des Ausseer Faschings erforschen wollte, orientierte sich der Gründer der Anthropologischen Gesellschaft in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts an bestehenden Artefakten des Ausseer Faschings. Die Inschrift der historischen Faschingsfahne der Markter Trommelweiber „100 jähriges Faschingsjubiläum - 1867 - In der narischen Zeit/ San ma narische Leit!“ bewog ihn zur Annahme, dass diese Institution des Ausseer Faschings im Jahr 1767 gegründet worden sein musste. Belegen lässt sich das frei-
lich nicht, wie auch der Altausseer Christoph Franz Auerböck in seiner Dissertation „Ausseer Fasching – eine ethnologische Betrachtung“ aus dem Jahr 2009 festhält. Es hält sich im Ausseerland nämlich hartnäckig das Gerücht, das „hundertjährige Jubiläum 1867“ sei auch durch einen Faschingsspaß ins Leben gerufen worden. Ferdinand von Andrian hat hier wohl das närrische Element, das den Ausseern so sehr am Herzen liegt, außer Acht gelassen. Dass die Markter Trommelweiber im Jahr 2017 dennoch ihr 250-jähriges Jubiläum feierten, passt da nur zu gut ins Bild. Woher der Brauch der Trommelweiber kommt, lässt sich plausibel vermuten. Es ist eine Persiflage der Männer an ihre Frauen, die sie offensichtlich immer wieder spätnachts in Schlafkleidung aus dem Wirtshaus nach Hause „trommeln“ mussten. Nachgewiesen ist das freilich nicht. Vielleicht gehört auch diese Geschichte ins Reich der Ausseer Faschingsmythen, denn an Kreativität mangelte es den Ausseern im Laufe der Jahrhunderte nur sehr selten.
„Echte“ Trommelweiber und andere ...
Der Brauch des Trommelweibergehens fand im 20. Jahrhundert viele Freunde. Und auch Freundinnen. Denn in Altaussee ziehen seit der Nachkriegszeit tatsächlich Frauen als Trommelweiber durch das Dorf. Auch hier ist – ähnlich der Gründung der Arbeitertrommelweiber – wohl eine historische Ungleichheit der Grund. Mit Ausnahme der Flinserln gehörten die traditionellen Faschingsfiguren immer den Männern. Diese Domäne durchbrachen im Jahr 1954 drei lustige Altausseerinnen, die sich als Trommelweiber verkleideten. „Begleitschutz“ bekamen sie durch drei männliche Musikanten. Und so ist es heute noch. Vorne weg ziehen die Musikanten der Salinenmusik, dahinter gehen die weiblichen Trommelweiber. Ein paar Jahre

länger schon ziehen die Grundlseer Trommelweiber am Faschingsmontag am „steirischen Meer“ ihre Runden. Gegründet im Jahr 1947 war einer Überlieferung zufolge die Armut der Nachkriegszeit eine wesentliche Triebfeder. Die Grundlseer blickten neidisch nach Aussee, wo den Trommelweibern immer wieder Getränke spendiert und so der Fasching mehr oder minder finanziert wurde. „Das können wir auch“, dachten sich die Seer, die seither ebenfalls in großer Anzahl den Fasching lautstark vor sich hertrommeln. Etwa zur gleichen Zeit entstanden im Ausseer Ortsteil Straßen die „Straßner Trommelweiber“, die am Montag entlang der alten Salzstraße für Stimmung sorgen. 1956 wurden – geografisch praktisch gegenüber, auf der anderen Anhöhe
über dem Stadtzentrum – die „Obertressner Trommelweiber“ gegründet. Und im Jahr 1985 erhielt auch das dritte Plateau, das über Bad Aussee ragt, seine eigenen Trommelweiber – die „Reiterer Trommelweiber“. Unabhängig von Profession oder Ort, Stand oder Geschlecht – die Trommelweiber im Ausseerland sind einzigartig, wie alle Faschingsfiguren im Herzen Österreichs. Und jede Gruppe für sich hat sich ihr rituelles Kleinod geschaffen, um sich von den anderen positiv abzugrenzen. Es gibt sie nämlich doch, die kleinen feinen Grenzen zwischen den Passen. Gemein ist ihnen der Riesenspaß an der Sache und ihre wunderbare Außenwirkung auf den Ausseer Fasching.
▴ In Altaussee ziehen Frauen als Trommelweiber durch das Dorf, begleitet von den Musikanten der Salinenmusik.
Quellen: Archiv der Markter Trommelweiber, Archiv der Arbeitertrommelweiber, Christoph Franz Auerböck, Dissertation „Ausseer Fasching – eine ethnologische Betrachtung“ (2009)
Alm der Pioniere und Rekorde
Schneesicherheit, Sonne und ein einzigartiges Panorama zwischen Grimming, Dachstein und Totem Gebirge – die Tauplitz ist ein wahres Paradies für Freunde puren Skivergnügens. Und das seit mehr als 100 Jahren.
Die Tauplitz ist unter anderem bekannt für ihre Liftvielfalt, ihr großes Freeride-Gelände und die höchstgelegene Skihütte der Steiermark. Sie ist auch das größte Einzelskigebiet der grünen Mark und erstreckt sich über drei Berge. Von Mitterstein, Lawinenstein und Schneiderkogel geht es über familienfreundliche Pisten auf das große Plateau der Tauplitzalm und weiter nach Bad Mitterndorf oder nach Tauplitz – je nach Wahl der Abfahrt. Das beliebte Skigebiet punktet aber nicht nur mit Natur und sportlichen Highlights, sondern auch mit seiner Geschichte, denn hier wurde tatsächlich Pionierarbeit geleistet.
Eine der Wiegen des modernen Skisports Wer genau das Skifahren tatsächlich erfunden hat, ist Teil vieler Mythen und Geschichten. Mehr als 4.000 Jahre alte Höhlenzeichnungen in Norwegen sollen bereits etwas Ähnliches wie Menschen auf Skiern darstellen. Das Nachbarland Schweden rühmt sich gar, ähnlich alte Skier bei Ausgrabungen entdeckt zu haben. Fakt ist auf jeden Fall, dass Völker in schneereichen Gebieten schon vor Jahrtausenden nach Möglichkeiten suchten, Schneefelder passieren zu können, ohne gänzlich zu versinken. Als Ursprungsregion des „modernen“ Skifahrens gilt die norwegische Region Telemark, südwestlich von Oslo. Um 1860 breitete sich das Sportphänomen nach Europa und Nordamerika aus. Ganz neu war aber auch diese Form des Wintervergnügens nicht, denn schon im 17. Jahrhundert wurde von Bauern in der Krain berichtet, die flott auf Skiern unterwegs waren. Dieser „Krainer Bauernskilauf“ wiederum hatte seine Wurzeln in der Skitradition slawischer Einwanderer, die aus dem Nordosten Russlands ins heutige Slowenien übersiedelten. Die aktuelle Technik entstand ebenso in Norwegen, wie der Begriff „Ski“ generell. Er bedeutet so viel wie „gespaltenes Holz“. Einen echten Popularitätsschub erlangte der Skisport durch die Grönland-Durchquerung des Polarforschers Fritjof Nansen im Jahr 1888 und dessen beliebte Niederschrift seiner Erlebnisse in Buchform.
In Österreich reichen die Anfänge des Skisports ins Jahr 1890 zurück, in dem die Skipioniere Toni Schruf und Max Kleinoscheg auf dem Ruckerlberg in Graz und am Stuhleck erstmals mit Skiern bergab fuhren . Fortan sollte das Skifahren den Alpenraum erobern. Der Siegeszug dieses neuen Wintervergnügens nahm seinen Anfang allerdings nicht in Tirol, sondern in Niederösterreich und in der Steiermark. Mitterndorf und Tauplitz standen dabei von Beginn an im Mittelpunkt. Federführend dafür steht das Engagement des Gastwirts Emmerich Oberascher und die Erstbefahrung des Lawinensteins mit Skiern durch den Förster

▴ Eine Wiege des modernen Skisports liegt im Ausseerland Salzkammergut.
© Tom Lamm, die Tauplitz


Hiob Engl und den Lehrer Ferdinand Sulzbacher im Jahr 1905. Es entstanden erste einfache Unterkünfte und auch eine „Alpine Rettungsstelle“, ein Vorläufer des heutigen Bergrettungsdienstes. Die Tauplitz avancierte so zu einem der wichtigsten Zentren des Wintersports in den Ostalpen. Die Kombination aus unvergleichlicher Bergkulisse mit Schneesicherheit und der Eisenbahnanbindung an Graz, Wien und München war die Basis für den Erfolg.
Österreichische Skimeisterschaften 1911
Im Jahr 1905 wurde in München der Österreichische Skiverband gegründet, zuvor gab es bereits den „Verein steirischer Skiläufer“, der 1892 ins Leben gerufen wurde. 1893 ist in Mürzzuschlag das erste Skirennen Mitteleuropas belegt, 1896 bejubelten rund 1.000 Zuschauer die Rennpremiere des Skisports auf der Platte, einer Erhöhung in der Stadt Graz. Mitterndorf war im Jahr 1911 erstmals Zentrum des noch jungen Wintersports, als hier die Österreichischen Skimeisterschaften veranstaltet wurden. Das Publikumsinteresse war groß, stand doch schon damals ein Duell Österreich gegen Deutschland – freilich noch als Kaiserreiche – auf dem Programm. Die Wettbewerbe allerdings orientierten sich weniger am alpinen Skilauf, denn am nordischen. Die Königsdisziplin, der 18 Kilometer lange Langlauf, war dabei extrem selektiv. Der Sieg ging an den deutschen Meister Karl Böhm-Hennes, Rang zwei belegte der österreichische Titelverteidiger Franz Buchberger. Mit Respektabstand eroberte dahinter der Ausseer Adolf Pucher die Bronzemedaille. Das kleine Bergdorf Tauplitz entwickelte sich zu einer bekannten Winter- und Bergsportgemeinde.
▴ Der Skilift auf den Schneiderkogel wurde 1935 als erster Lift der Ostalpen errichtet und in Betrieb genommen.
© Archiv Tauplitz Bergbahnen
Erste Lifte und modische Erfolge
Im Jahr 1925 schlug dem Tourismus auf der Tauplitzalm die erste große Stunde. Theodor Karl Holl, Bankier und Alpinist aus Wien, finanzierte am Westende des Hochplateaus das nach ihm benannte Haus, das heute noch die Adresse Tauplitzalm 1 trägt. Am Ostende des weitläufigen Gebiets mit seinen sechs Seen wurde vom Alpenverein das Linzer Haus – praktisch als geografisches Pendant –errichtet. Ebenfalls in dieser Zeit entstand etwas nördlicher, am Fuße des Traweng, die Grazer Hütte. Treibende Kraft dahinter war der Akademische Turnverein Graz. Von 1933 bis 1934 wurde diese vom berühmten Bergsteiger, Ethnologen und Autor Prof. Heinrich Harrer geführt. Harrer machte sich als Erstbesteiger der Eiger Nordwand und mit seinem Buch „Sieben Jahre in Tibet“ einen Namen. Basis dafür war seine Teilnahme an einer Expedition zum Nanga Parbat, bei der das Team aufgrund des Ausbruchs des zweiten Weltkriegs nicht mehr nach Europa heimkehren konnte. Harrer gelang die Flucht nach Lhasa, wo er den Dalai Lama kennen- und als Freund schätzenlernen durfte. Unmittelbar nach seiner Zeit auf der Tauplitzalm wurde dort im Jahr 1935 der erste Skilift der Ostalpen errichtet und in Betrieb genommen. Diese noch sehr primitive Form der heutigen Schlepplifte galt damals als bahnbrechende Innovation im Wintertourismus. An einem großen Bügel wurden mehrere Skifahrer gleichzeitig per Seilwinde den steilen Hang vom Ufer des Steirersees hinauf in Richtung Tauplitzalm gezogen. Dort wartete ein eigener „Stanglfahrer“, der den Bügel wieder ins Tal beförderte und so den nächsten Passagieren den Aufstieg ermöglichte. Betrieben wurde der Lift von der Familie Hierzegger, die noch heute das einstige Wirtshaus am Fuße des Lifts – mittlerweile ein modernes Almhotel mit Genussgasthof – führt. Im selben Jahr erfand der in Krungl (Bad Mitterndorf) geborene Wintersportler Robert Kanzler sen. die Keilhose, auch Steghose genannt. Als Sportbekleidung bald aus keinem Skifahrerhaushalt mehr wegzudenken, ist das mit einem Fersenband gespannte Accessoire immer noch Bestandteil modischer Trends. Auch einer der bedeutendsten Skisportler dieser Zeit wurde in Bad Mitterndorf geboren, Leo Gasperl, mehrfacher internationaler Sieger und Geschwindigkeitsrekordhalter.
Der längste Sessellift der Welt
War Tauplitz im Jahr 1935 noch Pionier unter den Skiliften generell, so stellte der kleine Wintersportort im Jahr 1953 einen eigenen Rekord auf. In diesem Jahr wurde der erste Sessellift von Tauplitz Ort im Tal auf die Tauplitzalm eröffnet. Fast vier Kilometer lang überwand der Lift mit seinen Einzelsesseln fast 900 Höhenmeter. Damit galt er damals als längster Sessellift der Welt. Eine Dreiviertelstunde lang dauerte die Fahrt zur auf 1.656 Metern Seehöhe gelegenen Bergstation. Damit begründete der kleine Ort eine eigene Faszination, der viele Touristen und Prominente der Nachkriegszeit folgten. Eigene Decken halfen, die lange Reise auf die Alm einigermaßen gut gewärmt zu überstehen – und das mehr als 40 Jahre lang. Dieser Klassiker des Wintersports wurde erst in den Jahren 1993 bis 1995 durch eine zweiteilige, kuppelbare Vierer-Sesselbahn ersetzt, die heute noch modernen Standards entspricht. Die historische Einser-Sesselbahn war damit Geschichte. Das selbe Schicksal teilen auch der Trawenglift, der Krallerseelift, der Ramsangerlift und der Lopernalmlift. Nur der Tauplitzseelift ist aus dieser Zeit noch in Betrieb. Er ist der einzige Lift östlich der Bergstation und dient heute als Zubringer der Hütten dieser Region beziehungsweise für Tourenskigeher, die aus Richtung Steirersee, Tragl oder Almberg kommen und als wunderbarer Einsteigerlift abseits der hoch frequentierten Pisten. Erbaut im Jahr 1963, erfreut er seine Passagiere weniger durch Geschwindigkeit als

durch die Abkürzung der lästigen Steigung vom Tauplitzsee zum Naturfreundehaus in der Nähe der Bergstation. Von dort aus startet auch der Großseelift, der hinunter zum gleichnamigen See führt. Weiter westlich befinden sich Lärchkogellift und Hollhauslift, zwei kleinere Schlepplifte, die von der sogenannten Hollhausmulde hinauf zu den Talabfahrten führen. Der längste Schlepplift auf der Tauplitzalm, der Schartenlift, führt gegenüber auf die linke Seite des Schneiderkogels. Etwas länger als der Schartenlift ist der Grafenwiesenlift. Dieser befindet sich aber nicht auf dem Almplateau, sondern einige hundert Meter über der Talstation in Tauplitz. Er ist auch der einzige verbliebene Lift, der nicht im Eigentum der Tauplitz Bergbahnen steht, der aber ebenso mit TauplitzLiftkarten nutzbar ist. Auf dem wunderschönen Sonnenhang finden unzählige Vereinsrennen und Veranstaltungen statt.
Mitterstein, Lawinenstein und Schneiderkogel
Nach 1935, 1952 und 1993 erlebte die Tauplitz im Jahr 2010 einen weiteren essenziellen Meilenstein ihrer Geschichte, die Errichtung der Mittersteinbahn. Die 8er-Gondelbahn ersetzt die beiden langen, steilen und auch in punkto Schneelage stets exponierten Schlepplifte Lopernalm und Ramsanger. Gleichzeitig bekam mit der Seilbahn auf den Mitterstein, einem Nebengipfel des Lawinensteins, auch Bad Mitterndorf seine direkte Liftanbindung auf die Tauplitzalm. 2,5 Kilometer lang überwindet die Seilbahn mehr als 700 Höhenmeter in nur knapp mehr als sieben Minuten. Ein Parkplatz an der Talstation über dem Ortszentrum, eigene Busverbindungen und eine neue Familienabfahrt verleihen dem Familienskigebiet Tauplitz eine bedeutende Aufwertung. Neben der Mittersteinbahn und den Sesselliften von Tauplitz Ort aus sind die Sechser-Sesselbahn auf den Lawinenstein und die Vierer-Sesselbahn die beliebtesten Lifte auf der Tauplitzalm. Sie erschließen die höchsten Erhebungen des östlichen Plateaus und ermöglichen enorme Weit- und Tiefblicke und Pistenvergnügen für jeden Anspruch. Das panoramatechnische I-Tüpfelchen sind die beiden Schlepplifte auf den Lawinenstein. Bekam der Gipfellift I als Zubringer zur Mittersteinbahn und ihren Abfahrten jüngst eine zentrale Bedeutung, darf der Gipfellift II immer noch seinem Namen alle Ehre machen. Er bringt die Wintersportler tatsächlich bis zum Gipfelkreuz des 1.965 Meter hohen Lawinensteins mit seinem 360°-Panorama auf die Ostalpen. Erst ganz oben hat man wirklich alle Schönheiten dieses wunderbar-einzigartigen Skigebiets erlebt. Zumindest, wenn es ums Skifahren geht. Die Tauplitzalm bietet daneben auch viele Kilometer schneesicherer Höhenloipen, lohnende Ziele für Skibergsteiger und Winterwanderer sowie unzählige gemütliche, urige und moderne Einkehrmöglichkeiten.
▴ Die sʼKriemandl auf der Tauplitzalm, auf 1.880 Metern Seehöhe, ist die höchstgelegene Skihütte der Steiermark.
DieTauplitz
16 Liftanlagen für 37 Pisten
• Mittersteinbahn: Gondelbahn
2.500 Meter
• Tauplitz I: ViererSesselbahn
1.925 Meter
• Tauplitz II: ViererSesselbahn 2.075 Meter
• Lawinenstein: SechserSesselbahn 1.300 Meter
• Gipfellift II: Schlepplift, 505 Meter
• Schneiderkogel: ViererSesselbahn
450 Meter
• Grafenwiesenlift: Schlepplift
390 Meter
• Schartenlift: Schlepplift, 380 Meter
• Lärchkogellift: Schlepplift
350 Meter
• Großseelift: Schlepplift, 300 Meter
• Gipfellift I: Schlepplift, 260 Meter
• Tauplitzseelift: Schlepplift
160 Meter
• Seillift Lawinenstein: 120 Meter
• Hollhauslift: Schlepplift, 85 Meter
• Seillift Abfahrt Tauplitz, 90 Meter
• Kinderland: Zauberteppich
80 Meter

Kleinode mit Geschichte
◂ An der „FuhrleutKira“ in Bad Aussee erinnern schmiedeeiserne Türen an die Opferstöcke, die einst von den Fuhrleuten benutzt wurden, um eine sichere Reise zu erbitten.
Es sind Orte der Stille, der Einkehr und des Erinnerns. Wenn draußen der Schnee liegt und der kalte Wintersturm pfeift, bieten Kirchen einen geschützten Raum, wo wir über die Kunstfertigkeit der Erbauer und die Kunstwerke staunen können. Kirchen sind wie eine Reise durch die Geschichte der Architektur und eng mit der Historie der Orte verbunden, an denen sie errichtet wurden.

Die Kirchen des Ausseerlands Beginnend bei Altaussee, ist die Pfarrkirche St. Ägidius in Altaussee ein besonderes Juwel. Sie wurde zum ersten Mal 1224 genannt, gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und ab 1433 urkundlich erwähnt. Es gibt sogar Überlieferungen, die ihr ein Alter höher als jenes der Pauluskirche in Bad Aussee zuschreiben. Auf dem spätgotischen Turm findet sich noch heute eine Bauinschrift mit der Jahreszahl 1434. Die Kirche ist, wie der Name schon sagt, dem Heiligen Ägidius geweiht, Kaufmann und später Abt der Abtei Saint-Gilles in Südfrankreich. Er ist der Schutzpatron der stillenden Mütter und Beschützer der Bettler und Krüppel. Er wird um Hilfe angerufen in Zeiten der Dürren, bei Sturm oder Unfruchtbarkeit.
Die Kirche wurde gegen Mitte des 19. Jahrhunderts umgestaltet im damals populären Stil der Spätromantik. An der nördlichen und südlichen Außenseite sind heute noch die Baunahten zwischen dem romanischen Schiff und den späteren Anbauten erkennbar. Die Kirche besteht aus Sandsteinmauern, die, unverputzt, rötlich leuchten. Der Kirchturm zeigt nach Westen. Im Inneren befindet sich das gotische Sakramentshäuschen aus rotem Marmor. Ein spätgotisches Kreuz ist über dem Altar angebracht. Altarbilder der Heiligen Barbara und des Heiligen Ägidius und die Glocke aus dem Jahr 1506 sind ebenfalls bemerkenswerte Kunstschätze. In der Slowakei steht übrigens eine Kopie der Kirche in Sedliacka Dunová: die neugotische ErzengelMichael-Kirche.
Ein Kunstwerk in den Tiefen
Ebenfalls in Altaussee befindet sich die Barbarakapelle in 700 Metern Tiefe. Sie wurde im Salzbergwerk Altaussee von
◂ Im Zentrum von Bad Aussee steht die Stadtpfarrkirche St. Paul. Sie wurde 1301 erstmals urkundlich erwähnt.
Bergknappen 1935 vollständig aus Steinsalz errichtet. Das Material leuchtet in roten, orangen und gelben Farbschattierungen. Kirchliche Trauungen werden hier vollzogen und jedes Jahr wird hier am 4. Dezember die Barbaramesse gefeiert. Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Eine gotische Statue der Schutzpatronin und des Heiligen Ägidius flankieren das barocke Altarbild der Muttergottes mit dem Kind.
Pfarrkirche St. Paul
In der Kirchengasse im Zentrum der Stadt befindet sich die Stadtpfarrkirche St. Paul in Bad Aussee. Der romanische Baustil ist wuchtig und massiv. Erstmals wurde der Bau 1301 urkundlich erwähnt, Ausgrabungen lassen jedoch darauf schließen, dass hier bereits davor eine Kirche stand. Ein rechteckiger Chorabschluss mit riesigen Ausmaßen ist bis heute als Fundamentrest noch vorhanden. Die gotischen Elemente wurden im 15. Jahrhundert errichtet, dazu gehört auch der Chor mit Sterngewölbe. Ein weiteres Highlight der Ausseer Pfarrkirche ist der Hochaltar aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Auf ihm abgebildet ist der Sturz des Saulus.
Innen ist die Kirche mit einem barocken Annaaltar ausgestattet, gestiftet von Anton v. Crollolanza im Jahr 1726. Das ursprüngliche Leopoldi-Bild des Altars befindet sich heute im Pfarrhof. Es wurde später durch ein Annabild von Karoline Schwach ersetzt. Viele gotische Elemente befinden sich in der Kirche, etwa der Musikchor oder die Stiege zum Chor. Auch das Sakramentshäuschen, 1523 gemeißelt aus rotem Salzburger Marmor, ist gotischen Baustils, die Verzierungen aber sind bereits im Stil der Renaissance. Der Florianialtar an der Stirnseite des Seitenschiffs beherbergt
© Tom Lamm, TVA
ein altes Ortsbild von Bad Aussee. Über sieben Stufen ist die Frauenkapelle erreichbar. Sie ist mit Stuck aus dem frühen Rokoko und Fresken geschmückt. Am barocken Altar steht die „Schöne Madonna“ aus dem 15. Jahrhundert.
Spitalkirche
Am historischen Meranplatz wurde 1395 das Bürgerspital zum Heiligen Geist gebaut. Zu ihm gehörte die Spitalkirche mit dem Gnadenstuhlaltar. Der Flügelaltar zeigt dieses bekannte Kunstwerk nur in geöffnetem Zustand. Dann ist der Gnadenstuhl zu sehen, um den sich Apostel, Johannes der Täufer und Engel sowie die Himmelschöre scharen. Die Komposition des Allerheiligenbildes gehört zu den ältesten seiner Art.

3. April 1398. Noch heute weisen die Kirchenportale auf den einstigen Baustil hin, ebenso die Sakristeitür, der Chorscheidebogen und die Umrandung des Opferstocks. Ihren Namen hat die „Fuhrleut-Kira“ aufgrund der Fuhrleute, die ihre Gaben in die Opferstöcke warfen, um für sich eine gute Reise zu erbitten. An der nord- und südseitigen Innenmauer befinden sich noch heute schmiedeeiserne Türen, die die außen liegenden Opferstöcke von innen verschlossen. Ein Fresko des Heiligen Christopherus an der südlichen Außenmauer versprach zu jener Zeit ebenfalls Schutz für vorbeiziehende Reisende. Das Fresko wurde im 18. Jahrhundert überbaut, es ist heute gut erhalten im Bereich des Dachbodens zu sehen. Von 1711 bis 1732 wurden bei Umbauarbeiten an der Kirche ein neuer Turm mit baro-

▴ Die Pfarrkirche von Bad Mitterndorf vereint gotische Architektur mit dem barocken Innenbereich.
◂ Auf dem Meranplatz in Bad Aussee befindet sich die Spitalkirche mit dem Gnadenstuhlaltar.
Auf den Standtafeln sind Märtyrerinnen paarweise abgebildet, etwa Margarethe mit Dorothea oder Ottilie mit Apollonia. Eine Besonderheit ist die Krebsschere in Ottilies Hand, die damals als Heilmittel gegen Augenleiden galt. Das Altarbild ist schriftlich verbürgt. Es geht auf eine Stiftung Friedrich III. aus dem Jahr 1449 zurück.
Eine Kirche für die Fuhrleute
Ebenfalls gotischen Ursprungs ist die „Fuhrleut-Kira“, wie die Filialkirche St. Leonhard im Volksmund genannt wird. Es gab für sie eine bischöfliche Bauerlaubnis am
ckem Dach und kleinere Fenster errichtet. Das nahm der Kirche ihren gotischen Charakter und machten aus ihr eine barocke Kalvarienberg-Kirche.
Große Kunst aus Bad Mitterndorf Weithin sichtbar auf einem Hügel überblickt die Pfarrkirche Bad Mitterndorf die umliegende Landschaft. Die gotische Kirche ist der Heiligen Margareta geweiht. Sie wurde in drei Bauperioden errichtet. Ihr Innenbereich ist allerdings im Barockstil gestaltet. 1432 wurde die Kirche eingeweiht. Zwei Persönlichkeiten zeichneten für die
© Theresa Schwaiger, TVA
© Tom Lamm, TVA
Ausstattung verantwortlich: Pfarrer Matthäus Strenberger sowie Bildhauer Johann Fortschegger. Die reich ausgestattete Kirche beherbergt unter anderem einen Hochaltar mit der Heiligen Margaretha von Antiochien, der Patronin der Kirche. Das Hochaltarbild ist gekrönt von der Heiligen Dreifaltigkeit. Das großartige Schaffen von Johann Fortschegger ist in der Kanzel zu sehen. Sie ist mit den Figuren der vier Evangelisten und den ihnen zugeordneten Tiersymbolen geschmückt, dazu kommt noch ein Bild vom Sämann. Das Altarbild des Barbaraaltars wurde von Martin Johann Schmidt gemalt und zeigt die „Enthauptung der Heiligen Barbara“.
Der hohe Chor wird durch einen spitzbogigen Triumphbogen vom Langhaus getrennt. Darüber befindet sich ein Netzrippengewölbe. 1969 wurde ein gotisches Südportal freigelegt. Auch die dreiachsige Westempore ist gotisch. Das barocke Kruzifix vor der Kirche wird ebenfalls Fortschegger zugeschrieben.
Maria Kumitz
Aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt die Pfarr- und Wallfahrtskirche zur Schmerzhaften Gottesmutter Maria auf dem Kumitzberg im Mitterndorfer Becken. Der Sage nach soll der Erbauer, Pfarrer Balthasar Marinz aus Mitterndorf, vom Pferd gestürzt sein und daraufhin das Gelübte abgelegt haben, am Kumitzberg eine Kapelle zu Ehren der „Schmerzhaften Mutter Gottes“ zu bauen. 1717 wurde das Bildnis der „Schmerzhaften Mutter Gottes“ von der Pfarrkirche Bad Mitterndorf auf den Kumitzberg getragen. Zahlreiche Spender und Stiftungen ermöglichten im Laufe der Jahre die Errichtung der Kirche an dem Ort. 1766 erfolgte die Grundsteinlegung für die heutige Kirche. 1773 wurde der Bau vollendet, der Kirchturm folgte später.
Tauplitz
Zwei Kirchen in Tauplitz bergen ebenfalls außergewöhnliche Kulturschätze. Die Pfarrkirche etwa das Altarbild des Hochaltars mit einer Darstellung der Kreuzigung Christi, geschaffen von Johann Martin Schmidt aus Krems. Die Kirche ist dem Heiligen Kreuz geweiht. Johann Fortschegger schuf den Rahmen des Bildes und den Tabernakel.
Auf der Tauplitzalm steht eine Kirche modernerer Bauart. Sie wurde 1963 von Kurt Weber-Mzell erbaut. Das Giebelfenster von Alfred Wickenburg besteht aus bunten Glassteinen und erstrahlt sinnbildlich für den dreifaltigen Gott.
Der Wunsch nach einer eigenen Kirche
Der Ausseer Baumeister Max Cordignano zeichnete die Pläne im neugotischen Stil für die Pfarrkirche Grundlsee
Zum Heiligen Herz-Jesu. 1890 wurde die Kirche geweiht. Anfangs war die Kirche eine Filialkirche der Kirche St. Paul in Bad Aussee. 1952 folgte die Erhebung zur Pfarrkirche. In der Kirche befinden sich Statuen von Jesus, Margaretha Maria Allacoque, Notburga und Antonius von Padua. Die 12-Register-Orgel stammt aus dem Jahr 2000.
14 Gößler Familien sind die Eigentürmer der Dorfkirche St. Raphael in Gößl. Dass die Kirche überhaupt existiert, ist den Bewohnern von Gößl zu verdanken, die 1782 den Bau einer Kirche und die Gründung einer Seelsorgestelle beantragten. Der Antrag wurde abgelehnt. 40 Jahre vergingen, in denen die Gößler um ihre Kirche gerungen haben – am Ende bauten sie sie einfach selber und auf eigene Kosten aus Holz. 1833 wurde der Holzbau durch Mauerwerk ersetzt. In der Kirche befinden sich ein Renaissancealtar aus der Pfarrkirche Bad Aussee, barocke und gotische Figuren sowie ein großes Deckenfresko, gemalt vom akademischen Maler Hausknecht.
▾ Majestätisch thront die Wallfahrtskirche Maria Kumitz auf dem Kumitzberg.

© Karl Grieshofer, TVA
Frühling/Sommer

Die Quellen des Ausseer Lebens
Die Natur ist im Ausseerland allgegenwärtig. Kalkgestein und Wasser sind dabei die zentralen Elemente, die eine einzigartige Landschaft schufen. Dort, wo beides unmittelbar aufeinandertrifft, findet man faszinierende Karstquellen, in denen diese Lebensadern der Region entspringen.
Die Traun ist das zentrale fließende Gewässer des Ausseerlands. Als 153 Kilometer langer Nebenfluss der Donau entwässert er große Teile des Ausseerlands und des gesamten Salzkammerguts. Ehe sich in Bad Aussee die drei zentralen Quellflüsse der Traun vereinen, sammeln diese das Wasser wie weit verzweigte Lebensadern aus allen Orten der
Region. Sie durchfließen Altausseer See, Grundlsee und Ödensee und heißen auch genau so – Altausseer Traun, Grundlseer Traun und Ödenseer Traun, auch Kainischer Traun genannt. Die wahren Quellen sind oft unterirdisch. Teilweise sind sie auch spektakulär oberirdisch zu finden, in den Karstquellen der Region.
Die Strummern und der Riedlbach
Der südlichste Quellfluss der Traun ist die Ödenseer Traun. Sie wird auch Kainischer Traun genannt, wobei diese Bezeichnung hydrologisch wohl viel treffender ist, stammen doch große Teile dieses Flusses nicht vom Abfluss des idyllischen Moorsees, sondern vom Riedlbach, der weiter östlich entspringt. Er sammelt das Wasser
▴ Es sprudelt im Ausseerland – wenn sich im Frühling die Strummern zeigen.
© Theresa Schwaiger, TVA


Unberechenbar und selten –die Liaga in Altaussee
unzähliger kleiner Karstquellen. Die bekanntesten von ihnen sind die Strummern im Ortsteil Mühlreith. Sie treten zur Schneeschmelze und nach kräftigen Regenfällen zu Tage und verwandeln idyllische Waldstücke binnen Minuten zu reißenden Gebirgsbächen. Ein gemütlicher Wanderweg führt durch den dichten Wald, über Brücken und vorbei an Mooren und unzähligen Wasserläufen zu den vielen Wasserlöchern und sprudelnden Quellen. Zu beobachten ist dieses unvergleichliche Spektakel zumeist im Mai, wenn der Schnee vom Dachsteinplateau durch komplexe Höhlensysteme ins Tal fließt. Etwas weniger spektakulär, dafür landschaftlich noch reizvoller sind die Quellen im Riedlmoos, etwa einen Kilometer vor den Strummern. Auch hier bricht der Boden an dutzenden Stellen auf, um das Dachsteinwasser abfließen zu lassen.
Während die Strummern und der Riedlbach tage- bis wochenlang sprudeln und durch Jahreszeit und Witterung relativ einfach vorhersagbar sind, sind die Liaga in Altaussee fast ein hydrologisches Mysterium. Die Höhlen in der Seewiese, am hinteren Ende des Altausseer Sees, sind praktisch immer trocken. Schneeschmelze und starke Regenfälle sind ebenso kein verlässliches Indiz für ein Einsetzen dieser mächtigen Karstquellen, die aus bis zu sechs Quellaustritten – heute sind zumeist nur mehr zwei aktiv – sprudeln. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die das komplette Wassersystem im Inneren des Losers binnen weniger Stunden in den Altausseer See entleeren. Sind sie von weitem zu hören, muss man schnell in die Seewiese laufen, um sie auch tatsächlich noch sehen zu können. Innerhalb kürzester Zeit verwandeln sie mit ihren reißenden Flüssen das Landschaftsidyll Seewiese in eine Lagune. Nicht selten steigt der Wasserspiegel des Altausseer Sees dann binnen 24 Stunden um bis zu einem Meter. Es ist eben eine geballte Naturkraft, die hier ihr Spiel treibt. Tatsächlich gesehen haben dieses Wasserschauspiel aber nur wenige. Es endet so schnell, wie es beginnt. Und dann heißt es mitunter wieder viele Monate lang warten, ehe das Mysterium von vorne beginnt.
Der Sagtümpel und der Stimitzbach Weniger spontan und spektakulär, dafür umso mächtiger ist der Sagtümpel in Tauplitz. Er entwässert
zwar nicht in die Traun, sondern via Grimming in die Enns, zählt aber ebenso zu den vielen großartigen Karstquellen des Ausseerlands. Der kleine Waldsee, etwa einen einstündigen Spaziergang vom Dorfzentrum entfernt, ist eine der seltenen vauclusischen Riesenkarstquellen Österreichs. Das Wasser sprudelt hier aus einer Tiefe von etwa zehn Metern empor. Die Schüttung beträgt dabei bis zu 9.000 Liter pro Sekunde. Gespeist wird der Sagtümpel aus Gewässern der Tauplitzalm, ähnlich den StimitzLöchern, die sich auf der anderen Seite des Hochplateaus befinden. Sie sind in Gößl, am Ursprung des Stimitzbaches, der in den Grundlsee mündet. Auch hier sprudelt Wasser aus drei Quellen, die allerdings wesentlich kleiner sind als der Sagtümpel. Ein bis drei Meter Durchmesser weisen die StimitzLöcher auf, die via Geo-Trail leicht zu erwandern sind. Auch sie sind ein Teil des umfangreichen Quellsystems der Traun, das sich aus den flüssigen Lebensadern der Region speist.
Strummern
Ausgangspunkt: Parkplatz Mühlreith (Bad Mitterndorf), aktiv zumeist im Mai
Liaga
Ausgangspunkt Seewiese Altaussee, aktiv selten
Sagtümpel
Ausgangspunkt Parkplatz an der Gnanitzstraße in Tauplitz, immer aktiv
Stimitz-Löcher
Ausgangspunkt Parkplatz Gößl (Grundlsee), aktiv im späten Frühling
▴ Ein bis drei Meter ist der Durchmesser der StimitzLöcher.
© Theresa Schwaiger,

Treffpunkt
◂ Einen typischen Sonntag in Gößl hat Konrad Mautner auf diesem Bild festgehalten.
▸ Kohlezeichnung von Hanns Kobinger
▾ Septemberschnee am Aiblsattel von Edith Kramer, 1992

Kraftplatz

Schicksalsort
Das Ausseerland war ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ziel namhafter Persönlichkeiten, darunter Edith Kramer, Hanns Kobinger und Konrad Mautner. Hier konnten sie Kraft tanken in der beruhigenden und inspirierenden Landschaft mit ihren imposanten Bergen und kristallklaren Seen. Während es in den Städten oft unangenehm heiß war, genossen sie die Frische der Luft und das angenehme Klima am Land. Für viele war das Ausseerland mehr als nur ein Ferienziel. Sie konnten sich der besonderen Magie der Region nicht entziehen und lebten, zumindest zeitweise, mitten unter den Einheimischen.

▴ Kunst als Therapie und Malerei waren Edith Kramers Passion. 2024 ist ihr 10. Todestag.
▸ Der Grundlsee, wie Edith Kramer ihn von ihrem Atelier aus sah.

Ein Leben mit Kunst und Kunsttherapie 1916 in Wien geboren, wuchs Edith Kramer in einem offenen Umfeld auf, umgeben von Kunst und dem Freigeist, der damit einhergeht. Ihr Vater war Chemieingenieur und Kommunist aus Überzeugung. Ihr Onkel, Theodor Kramer, war Dichter. Die Tante Elisabeth Neumann war Schauspielerin und bekam zur Hochzeit von ihrem Vater ein Haus am Grundlsee geschenkt, das Edith Kramer in ihrem späteren Leben zur Heimat wurde. Kramer wurde bereits im Alter von etwa fünf Jahren von Trude Hammerschlag im Zeichnen unterrichtet. Als Edith Kramers Tante Elisabeth im Winter 1923 nach Berlin ging, kehrte sie mit ihrer Mutter nach Wien zurück. Privater Kunstunterricht und eine liberale und freie Bildung prägten ihre Kindheit und Jugend.
Edith Kramers Interesse für Kunsttherapie für Kinder kam von ihrem Kontakt zu Friedl Dicker-Brandeis, Bauhaus-Absolventin. Sie ging 1934 ins Exil nach Prag,. Kramer folgte ihrer Lehrerin nach und half ihr bei der Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingskindern. 1942 wurde Dicker-Brandeis gemeinsam mit ihrem Mann ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie Zeichenkurse für Kinder organisierte, um damit ein wenig Freude in ihr tristes Leben zu bringen. Sie wurde 1944 im KZ Auschwitz ermordet.
Schon 1938 war Edith Kramer gezwungen, Österreich zu verlassen. Mit einem der letzten Schiffe kam sie nach New York. Dort arbeitete sie in einer reformpädagogischen Schule als Handarbeitslehrerin und während des Kriegs in einer Maschinenfabrik. In der Nachkriegszeit betreute sie als Kunsttherapeutin Straßenkinder. Sie entwickelte ihre eigene Therapieform, die sich aus ihren Erfahrungen als Künstlerin und den Erkenntnissen aus der Psychoanalyse zusammensetzte. 1943 stellte sie ihre Werke zum ersten Mal in der Public Library von New York aus. Nach einer einjährigen Europareise arbeitete sie an einem Kunsttherapieprogramm für Kinder aus den New Yorker Slums. 1975 erschien ihr erstes Buch „Kunst als Therapie mit Kindern“.
Bis ins hohe Alter arbeitete Edith Kramer in der Kinderpsychiatrie, stellte aber auch regelmäßig ihre Werke aus und kam jeden Sommer nach Grundlsee zurück, um zu malen. Seit ihrer Kindheit war diese Umgebung für sie Rückzugsund Erholungsort. Hier verstarb sie auch 2014 mit 98 Jahren. Ihr Zitat: „Wenn die Gesellschaft von uns verlangt, unsere kreativen Ideen zu unterdrücken, seid unangepasst.“ beschreibt die Haltung dieser außergewöhnlichen Künstlerin und Kunsttherapeutin am deutlichsten.
In vielen Häusern zuhause Grundlsee war auch Wahlheimat von Hanns Kobinger. Der Maler und Grafiker wurde 1892 in Linz geboren. Er war das dritte von fünf Kindern und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Oberösterreich. Schon als Schulbub fiel er durch sein hohes Kunstinteresse auf und besuchte von 1920 bis 1922 die Kunstschule von Matthias May in Linz. In dieser Zeit konnte er sein autodidaktisches Wissen vertiefen und sich künstlerisch weiterentwickeln. Zudem war er in Kontakt mit der Linzer Künstlergruppe „Grille“, der neben anderen auch Julius Seidl und Franz Lehrer angehörten. Er stand nach der Matura bis 1928 im Dienst der Oberösterreichischen Landesregierung, als ein schwerer Unfall seine Laufbahn als Beamter beendete.
Hanns Kobinger trat 1921 der Künstlervereinigung „MAERZ“ bei. Diesem Zusammenschluss gehörten namhafte österreichische Künstler an, darunter Alfred Kubin oder Klemens Bosch. Kobinger nahm an den Kollektivausstellungen der Gruppe teil. Durch seinen Unfall im Ruhestand, konnte er sich vollumfassend seiner Kunst widmen. Kobinger verbrachte mehrere Jahre im Ausland, besuchte unter anderem Deutschland und Italien. Nach Grundlsee übersiedelte er schließlich im Jahr 1935 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Eva


Kirstein-Josupeit. Die beiden zogen in ein Haus in Archkogl 53 in der Zlaim. Hier lebte Kobinger zurückgezogen und widmete sich seiner vielfältigen Kunst. Vor allem die Druckgrafik nutze er als Ausdrucksmittel für seine Bilder. Die Motive stammten häufig aus dem direkten Umfeld. Die Landschaft des Ausseerlands hatte in seiner Arbeit einen festen Platz, es entstanden zahlreiche Holz- und Linolschnitte. Aber auch in Form von Farbzeichnungen, Glasmalereien oder Aquarellen hielt er fest, was ihn faszinierte. In vielen Privathäusern im Ausseerland hat seine Kunst eine Heimat gefunden. Aber auch in Museen und Galerien des In- und Auslandes gehören seine Werke zum Inventar. Seine Malart ist farbenintensiv und erdig. Nach Ende des 2. Weltkriegs trat Kobinger wieder stärker an die Öffentlichkeit und zeigte seine Arbeit in Ausstellungen im In- und Ausland. Die Neue Galerie der Stadt Linz (Lentos Kunstmuseum) verfügt über zahlreiche seiner Werke. Hanns Kobinger verstarb am 25. Jänner 1974 im Altersheim in Gramastetten und wurde in Grundlsee beerdigt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich. Ende 2022 wurde in der Zlaim eine Bar eröffnet, die in Gedenken an den Künstler „Kobinger Bar“ benannt wurde. Hier finden regelmäßig Kulturveranstaltungen statt.
▴▸ In vielen Häusern im Ausseerland findet man die Werke von Hanns Kobinger, 2024 ist sein 50. Todestag.
© Gemeinde
Grundlsee
© Gemeinde
Grundlsee


© Fotosammlung,
▴ Mautner fotografierte das Leben und verzichtete auf kitschige Darstellung von Heimatidylle, 2024 ist sein 100. Todestag.
◂ „Gesammelt um jeden Preis“ eine Ausstellung im Volkskundemuseum Wien
© Christa Knott, Volkskundemuseum Wien, ÖMV/43948

Kitschfreie Faszination für Brauchtum Ein Retter und Bewahrer der Ausseer Identität war Konrad Mautner. Er wurde 1880 als zweiter Sohn und eines von vier Kindern des Textil-Großindustriellen Isidor Mautner geboren, der seinerseits aus Böhmen stammte. Bereits in den 1880er-Jahren reiste Isidor Mautner mit Kind und Kegel nach Gößl am Grundlsee. Dort lebten sie beim „Veit“, einem Bauern und Gastwirt in Gößl. Fortan machte die Familie jedes Jahr über Wochen hinweg Urlaub im Ausseerland. Eine Zeit, die Konrad Mautner nachhaltig prägte, verbrachte er hier doch seine Kindheit und wuchs mit den Einheimischen auf. Es entwickelte sich eine besondere Liebe für Land und Leute und deren Traditionen. Mit 29 Jahren heiratete Konrad Mautner Anna Neumann. Die beiden teilten vor allem ihre künstlerische Begabung und hatten fünf Kinder.
Nach der Hochzeit mit Anna Neumann zog Mautner endgültig nach Grundlsee und widmete sich alten Trachten. Er gründete einen Trachtenverein und organisierte Trachtenveranstaltungen, trug selber Tracht aus Überzeugung und sprach die örtliche Mundart. Sein Interesse am Brauchtum und Liedgut des Ausseerlands war riesig und frei von verkitschter Romantik. Er publizierte Studien zu den Traditionen im Ausseerland. 1910 verfasste er das „Steyerische Rasplwerk. Lieder, Vierzeiler und Gasslreime aus Goeßl am Grundlsee“. Mit Handzeichnungen des Autors illustriert, ist das Buch ein einzigartiges Sammelwerk von Volksliedern in Österreich. Es enthält Lieder und Gasslreime, die Mautner selbst in Gößl gehört oder sogar gesungen hat. Es folgte „Alte Lieder und Weisen aus dem Steyermärkischen Salzkammergut“ 1918 und „Steirisches Trachtenbuch“, ein umfangreiches Projekt, das er 1922 mit dem Volkstumsforscher Viktor Geramb begann und dessen Vollendung erst 1939 gelingen sollte. Leider erlebte Konrad Mautner dies nicht mehr, da er am 15. Mai 1924, nur wenige Wochen nach seinem 44. Geburtstag, verstarb.
Unter den Nationalsozialisten wurde die Familie Mautner verfolgt, musste flüchten und ihre Sammlung zurücklassen. Das Volkskundemuseum Wien kaufte sie für einen Preis weit unter dem Wert. Zur Sammlung zählten Liedtexte, Fotografien, Trachten und vieles mehr. Erst in den 2010er-Jahren setzte sich das Museum mit der eigenen Geschichte auseinander, entschloss sich zur Provenienzforschung und zur Restitution. Die Erben Anna Mautners stellten die Sammlung nach einer Schenkung dem Museum weiter zur Verfügung. 2023 zeigte die Ausstellung „Gesammelt um jeden Preis“ auch die Bestände Mautners.
Im Sommer 2024 widmet sich der Kaiserliche Stall in Grundlsee mit einer Sonderausstellung Konrad & Anna Mautner. Zwei außergewöhnliche Leben zwischen Wien und Gößl werden eindrucksvoll präsentiert.
www.volkskundemuseum.at www.kult-arge-grundlsee.at
Kaffeekultur kennenlernen
Fast nirgends lässt es sich so schön plaudern, sinnieren und genießen wie in einem gemütlichen Kaffeehaus. Das Ausseerland lässt dabei die Wiener Kaffeehauskultur genauso hochleben wie den berühmten Ausseer Lebkuchen oder traditionelle Backkunst. Eine Rundschau der deliziösen Art.

▴ Um eine Tasse Kaffee zu genießen, bietet das Ausseerland einige einladende Möglichkeiten.
Café Strenberger – wo der berühmte Ausseer Lebkuchen die Vitrine füllt
Hugo Rubenbauer ist den meisten Menschen im Ausseerland ein Begriff. Der Lebzelter. Rubenbauer übernahm von Gründersohn Gustav Lewandofsky II im Jahr 1972 dessen gesamten Betrieb. So verantwortet Rubenbauer seit unvorstellbaren 50 Jahren Produktion und Vertrieb des so berühmten Ausseer Lebkuchens. Zwar bäckt der
Lebzelter nicht mehr selbst, ans Pensionieren denkt er aber nicht. Der umtriebige Geschäftsführer arbeitet stets munter am Vertrieb der bekannten Süßigkeit weiter und sichert so nicht nur einen Teil Ausseer-Kulturgut sondern sorgt auch für viele erfreute Gesichter auf der ganzen Welt. Schließlich gilt der Ausseer Lebkuchen als das Mitbringsel aus dem Ausseerland. Die Lebkuchen-Spezialitäten werden übrigens auf Basis der 400 Jahre alten Rezeptur hergestellt. Zu den Grundzutaten zählen Honig, Roggenmehl, Nüsse, Früchte und Gewürze. Ob Elisen, Früchtewürfel oder das berühmte Lebkuchenherz. Sämtliche Köstlichkeiten werden händisch hergestellt. „Darauf bin ich besonders stolz“, betont Rubenbauer. Auch jegliche Sonderwünsche, wie das große Lebkuchenherz mit persönlicher Widmung etwa, erfüllen die Bäcker und Konditorinnen der Lebzelterei gern.
Wer einen Lebkuchen samt Kaffee vor Ort genießen möchte, ist beim Wiener Café Strenberger im Ortszentrum von Bad Aussee an der richtigen Adresse. Neben der prall gefüllten Torten-Vitrine gibt es eine große Auswahl an Lebkuchen zu erwerben, der als regionale Spezialität sehr begehrt ist. Hugo Rubenbauer betreibt das gemütliche Kaffeehaus seit nunmehr 31 Jahren und setzt auch dort auf Bodenständigkeit und Qualität. Eine Auswahl an kleinen Speisen und hausgemachten Mehlspeisen laden zusätzlich zum Genießen, Verweilen und Beobachten des Treibens auf der Ischler Straße ein.
Empfehlung der Redaktion
Die Hugo Cordignano Schnitte, eine Ausseer Lebkuchen-Spezialität www.lebkuchen.at
KurcaféKonditorei LewandofskyTemmel – wo die Wiener Kaffeehauskultur hochlebt
„Was die in Wien können, das können wir in Bad Aussee auch“, dachte sich Wilfried Temmel und übernahm vor 17 Jahren das Traditionskaffeehaus Lewandofsky in Bad Aussee. Seither bemüht sich Temmel mit seinem 15-köpfigen Team nicht nur um das Wohl seiner Gäste, sondern auch um die Wiener Kaffeehauskultur.
„Wir sind ein Traditionsbetrieb. Unsere Einrichtung, unsere Kellner und sogar die Art, wie wir servieren, entspricht dem klassischen Wiener Kaffeehaus. Das taugt den Leuten“, freut sich der Geschäftsführer. Und die
© Tom
Lamm, TVA

Im Kurcafé LewandofskyTemmel werden im Winter hausgemachte Waffeln serviert.
Gästeschar gibt im Recht. Bunt gemischtes Publikum trifft hier auf einheimische Stammgäste. Auch das ist Temmel ein Anliegen. „Wir bemühen uns sehr um unsere Gäste aus der Region“, betont der Kaffeehausbetreiber. Seien es kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen oder Live-Musik inmitten der wunderschönen Kaffeehauskulisse oder die Verlässlichkeit des Gastgebers. Das Kurcafé-Konditorei Lewandofsky-Temmel ist allseits beliebt. Und: Der mit dem Steirischen Landeswappen ausgezeichnete Betrieb hatte seit 17 Jahren keinen einzigen Tag geschlossen –die coronabedingte Gastro-Sperre selbstverständlich ausgenommen. „Auch darauf sind wir sehr stolz. Ebenso wie auf unser Stammteam. Manche Mitarbeitende begleiten uns schon seit 15 Jahren“, schildert Temmel.
Während das Kurcafé im Sommer vor allem mit seinen hausgemachten Eiskreationen lockt, wartet im Winter eine andere hausgemachte Spezialität. „Im Winter machen wir Waffeln mit einer großen Auswahl an Garnierungen, von der Schwarzwälderkirsch-Waffel bis zur Schokobananen-Waffel“, erzählt Temmel. Die MehlspeisenRenner sind dagegen Klassiker wie die Kastanientorte, die Kardinalschnitte und diverse Früchtetorten. In dieser köstlichen Fülle an Möglichkeiten dürfte wohl für jeden süßen Feinspitz etwas dabei sein – das Wiener KaffeehausFlair inklusive. Der im Ausseerland gängige Name für das Traditionskaffeehaus „Lewan“ kommt übrigens von Gustav Lewandofsky I. Er verlegte 1910 seine Lebzelterei vom alten Lebzelterhaus vis-a-vis ins Kurhaus. Lewandofsky war es auch, der den Grundstein für den heute so bekannten Ausseer Lebkuchen legte.
Empfehlung der Redaktion
Die Winter-Waffel mit Schokobananen-Topping www.temmel.com
Das kleine Café am Meranplatz – wo man einen Platz zum Wohlfühlen findet
Mit viel Leidenschaft führt Michaela Eppinger Das kleine Café am Meranplatz. Ein Herzensprojekt für einen Herzensmenschen – und das spürt man. Im November 2022 übernahm Eppinger das kleine Kaffeehaus von ihrem Vorgänger und gab damit einem spontanen Impuls nach. „Ich fand dieses Café schon immer schön und habe dann einfach auf mein Bauchgefühl gehört und mich um die Nachfolge beworben“, erzählt Eppinger. Dass die Kaffeehausbetreiberin und Yoga-Lehrerin ein Mensch ist, der auf sein Herz – und seinen Bauch – hört, merkt man auch an der Philosophie, mit der sie ihr Café betreibt. „Ich möchte nicht so viel wegwerfen müssen am Ende des Tages. Deshalb gibt es manchmal eine kleinere Kuchenauswahl. Für manche ist diese Auswahl zu klein, aber mir ist es so lieber“, betont Eppinger. So ist auch das Frühstückskonzept des kleinen Cafés am Meranplatz entstanden: Auf einer Karte kreuzt der Gast an, was serviert werden soll. Eppinger: „Dadurch wird weniger übrig gelassen und die Bestellung ist einfacher.“ Der Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich durch wie ein roter Faden. So achtet Eppinger darauf, möglichst regional und saisonal einzukaufen. Die Mittagssuppen und Salate sind vegetarisch. Nur für besondere Anlässe oder Veranstaltungen wird zünftiger aufgekocht. Neben der Nachhaltigkeit legt Eppinger auch Wert auf Inklusion. „Uns ist die Wertschätzung jedes einzelnen Gasts sehr wichtig. Wir nehmen uns auch Zeit für Begegnungen, haben ein offenes Ohr und schaffen mit dem kleinen Café einen Platz, wo sich alle wohlfühlen. Von Jung bis Alt haben wir mittlerweile ein breites Stammpublikum“, freut sich die Geschäftsführerin.
In den Wintermonaten warten auf die Gäste außerdem einige Kulturveranstaltungen. Von Live-Musik, über Lesungen bis hin zu Podcast-Aufzeichnungen engagiert sich Eppinger mit ihrem Team für ein vielfältiges Kulturleben.
Empfehlung der Redaktion
Das Frühstück zum Ankreuzen, ein genüsslicher Spaß
Café Bäckerei Schlögel – wo Traditionen durch Backkunst gelebt werden
In der Ischlerstraße im Ausseer Ortszentrum befindet sich die letzte Bäckerei von Bad Aussee: die Bäckerei Schlögel. Seit 1890 werden hier in der eigenen Backstube Brot, Semmeln und viele traditionelle Spezialitäten und Spezialbrote gebacken. Seit 1990 gibt es in der Bäckerei
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© Kurcafé LewandofskyTemmel

auch ein gemütliches Stüberl, wo zum Kaffee geladen wird. Insgesamt zehn Mitarbeitende sorgen für die köstlichen Backwerke und das gemütliche Kaffeehausambiente.
Karl und Angelika Schlögel führen die Bäckerei in der sechsten Generation. Dabei legen sie auf Tradition und Regionalität großen Wert. „Alle Mehle, die wir verwenden, stammen aus Österreich. Wir entscheiden uns immer für Lieferanten in der Nähe“, erklärt Angelika Schlögel. Die bäckerliche Wintersaison startet in der Bäckerei Schlögel mit dem Krampustag am 5. Dezember. Die beliebten Krampusse aus Brioche- und Semmelteig versüßen so manchem Kind den Besuch der schaurigen Gesellen. Weiter geht es durch den Advent mit handgemachten Weihnachtskeksen. Für die Weihnachtszeit bereiten die Bäcker außerdem eine ganz besondere Süßigkeit zu: das Ausseer Kletzenbrot. Das süße Brot mit Nüssen und Dörrobst stellen die Bäcker der Bäckerei Schlögel nach einem Jahrhunderte alten Familienrezept her. So auch das Apfelbrot und den Butterstollen. Nach der Weihnachtszeit kommen die Gäste des Cafés in den Genuss von handgezogenen „Glöckl-Krapfen“ und klassischen Faschingskrapfen mit Marillenmarmelade.
Bekannt ist die Bäckerei Schlögel ausgerechnet für ein Fastengebäck: das Beigl. Die köstlichen Teigringe verzehren die Ausseer traditionell in der Zeit zwischen Fasching und Ostern. „Die Beigln sind ganz klar unsere beliebteste Spezialität“, bestätigt Angelika Schlögel. Auch hier achtet die Familie auf Qualität und Tradition. In vielen einzelnen Arbeitsschritten werden die Beigln in Handarbeit hergestellt – ein Unterschied zur Massenware, den man wahrlich schmeckt.
Empfehlung der Redaktion
Das Beigl – eine handgemachte Ausseer Spezialität
◂ Liebevoll eingerichtet ist das Kleine Café am Meranplatz ein Platz zum Durchatmen.
▾ Im Café Maislinger finden die Gäste noch althergebrachte Kaffeespezialitäten wie den Einspänner in der Getränkekarte.

Bäckerei & Konditorei Maislinger Altaussee –wo die Kunst von Brot und Kaffee gewahrt wird Weiter geht es nach Altaussee. In der Schaubackstube inmitten der Gaststube wird gebacken. An der „Bäcker-Budl“ herrscht emsiges Treiben. An den Tischen sitzen Seniorinnen bei ihrem wöchentlichen Stammtisch zusammen. So lässt man in der Bäckerei & Konditorei Maislinger Altaussee die Kaffeehauskultur und die Brotbackkunst zugleich hochleben. „Ich habe ein Faible für die Wiener Kaffeehauskultur. Deshalb bieten wir auch eine Vielfalt an klassischen Kaffeespezialitäten an“, erklärt Geschäftsführerin Barbara Maislinger. Vom Kaffee Sissi bis zum Fiaker reicht das Angebot. Selbstverständlich trinken die Gäste auch gern die Klassiker wie Verlängerter und Melange. Wer es moderner mag, kann aus internationalen Kaffeekreationen, wie dem italienischen Caffee Latte oder dem Französischen Cafe au Lait, auswählen. So ist für jeden etwas dabei.
Barbara Maislinger ist leidenschaftliche Bäcker- und Konditormeisterin und betreibt fünf Kaffeehaus-Filialen samt Bäckereien. Den Grundstein dafür legte ihr Großvater Josef Maislinger, als er 1932 die Bäckerei Maislinger gründete. Barbara Maislinger übernahm von ihrem Vater die Geschäfte und begann zu expandieren. Die Filiale in Altaussee eröffnete sie 1987. Seither entwickelte sich „der Maislinger“ in Altaussee zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt, Einheimische und Gäste. Zu Altaussee hat die Bäckerei Maislinger eine besondere Beziehung: „Wir holen die reine Sole vom Bergwerk in Altaussee ab. Nur diese kommt dann in unser Brot“, erklärt die Bäckermeisterin. So beinhaltet der Natursauerteig als Basis für
© Hyung min Choi, shutterstock
© Michaela Eppinger
die vielen Brotkreationen auch besonders viele Mineralien. Das verwendete Gerstenmalz enthält wiederum viel Lecithin, was bei Vitamin B-Mangel unterstützend wirkt. „Wir lassen die Brotkultur wieder voll aufleben. Auch mein Sohn Alexander hat bereits seine Ausbildung zum Bäckermeister absolviert und wird unsere Geschäfte weiterführen“, gibt Maislinger einen Blick in die Zukunft. Im Kaffeehaus in Altaussee sind neben Mehlspeisen, warmen Speisen und Snacks, Frühstück und Kaffeespezialitäten auch sämtliche Backwaren erwerbbar.
Empfehlung der Redaktion
Die Kardinalschnitte. Ein wunderbarer Klassiker der österreichischen Mehlspeis-Kultur in Perfektion www.keltenbrot.at
DorfbäckereiCafé Schlömmer – wo man das Steirische Herz auch schmeckt
Seit sechs Generationen bäckt Familie Schlömmer aus Obersdorf ihre eigenen Brötchen. In den 1970er Jahren eröffnete die Bäckerfamilie ein Kaffeehaus in Obersdorf. 1996 folgte die Eröffnung einer zweiten Filiale in Bad Mitterndorf. Was macht den Erfolg der Familie Schlömmer aus? „Wir machen alle unsere Backwaren selbst“, erklärt Anita Schlömmer. Sie führt die Geschäfte
▸ Zur Dorfbäckerei Schlömmer gehören auch zwei gemütliche Cafés.



Happy Ausseerland together
Familienabenteuer im Ausseerland


Die JUFA Hotels im Ausseerland sind perfekte Ausgangspunkte für Wintererlebnisse mit der ganzen Familie! Ob Bergerlebnisse am Loser neben dem JUFA Hotel Altaussee*** mit Ski-in Ski-out Lage, wohltuende Familienmomente im JUFA Hotel Grundlsee*** am Seeufer oder entspannende Familientage im JUFA Hotel Bad Aussee*** jufahotels.com

© Café Schlömmer

gemeinsam mit ihrem Mann Johann. Insgesamt arbeiten vier Bäcker in der Dorfbäckerei. Und auch Sohn Hannes tritt als gelernter Bäcker und Konditor in die Fußstapfen seiner Eltern. Ein besonderer Genuss sind im Café Schlömmer die Mehlspeisen. Die Bäcker holen sich ihre Inspiration dabei im Jahreskreislauf und zaubern Schaumrollen zum Schulschluss, Striezel zu Allerheiligen, Torten für die Weihnachtsfeier, Krapfen zu Fasching und süße Geschenke zu Ostern und zum Muttertag. Ihre verführerischen Klassiker wie das Joghurtradl oder die Mohn- und Nussstrudel machen die Dorfbäckerei Schlömmer bekannt. „Wir verwenden nur natürliche Zutaten für unsere Backwaren. Sämtliche Mehle stammen aus Österreich, und wir sind Lizenznehmer der Steiermark-Torte“, erzählt Anita Schlömmer. Das süße grüne Herz der Steiermark als Torte ist vor allem bei Touristen beliebt, die es als Mitbringsel mit nach Hause nehmen.
Empfehlung der Redaktion
Der Nussstrudel – am besten noch warm genießen.
Wiesencafé Zloam – wo man die Liebe zum Detail erlebt
Die wunderschönen Torten von Barbara Pointl sind den Grundlseern längst ein Begriff. Unzählige Taufen, Hochzeiten und andere Anlässe hat Pointl schon mit ihren Meisterwerken bereichert. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Robert Schoy hat sich Pointl vor fünf Jahren den Traum der Selbstständigkeit erfüllt und 2018 das Wiesencafé in der Zlaim eröffnet. Seither hat sie sich als Konditorin und Gestalterin nicht nur wunderschöner, sondern auch köstlichen Torten und Mehlspeisen einen Namen gemacht.
Das Talent von Barbara und Robert für stilvolle Gestaltung spiegelt sich im gesamten Kaffeehaus wider. Vom Eingangsbereich, über die Sitzgelegenheiten bis hin zur Terrasse: Wo man hinsieht, findet man liebevolle Details und originelle Dekoration. Ein besonderes Eck haben die Wirtsleute für die kleinen Gäste reserviert: Spielsachen in Hülle und Fülle warten auf die Kinder in der behaglichen Spieleecke. Währenddessen können die Eltern bei Torte und Kaffee entspannen und die gemütliche Kaffeehaus-Stimmung genießen. Neben den delikaten Mehlspeisen erfreut sich auch das Frühstücksangebot des Wirte-Paares großer Beliebtheit. Ab 10 Uhr, an Sonntagen ab 9 Uhr, servieren Barbara und Robert ein Frühstück, das ebenso wie die Torten und das gesamte Kaffeehaus durch seine Aufmachung und seine Vielfältigkeit besticht.
Hochsaison ist im Wiesencafé in den Wintermonaten. Dann kehren die hungrigen und durstigen Skifahrerinnen im Wiesencafé ein. Der Skilift Zlaim Grundlsee liegt direkt gegenüber. So findet der Einkehrschwung natürlich auch
▾ Im Wiesencafé in Grundlsee essen die Augen beim Frühstück mit.

im Wiesencafé statt. Heiße Getränke und kleine Speisen bieten Barbara und Robert zusätzlich zum umfangreichen Mehlspeisen-Sortiment an. Ein Plauscherl oder „Prachta“ mit den geselligen Gastgebern und den zahlreichen Stammgästen rundet den Besuch im gemütlichen Wiesencafé optimal ab.
Empfehlung der Redaktion
Die Grundlseer-Torte. Stilecht in den Farben Grün, Rosa und Lila gehalten.
© Nicole Mandl, TVA
Manische Leidenschaft für die Kunst
Bad Aussee war zu Beginn der 1940erJahre ein Zentrum des internationalen Kunsthandels. Zentrale Person dieser Zeit war Wolfgang Gurlitt. Der Kunsthändler lebte von 1888 bis 1965, wurde in Berlin geboren und verstarb in München. Dazwischen lebte er in seiner Villa in Bad Aussee und machte sie zum Zentrum für seinen umtriebigen Handel mit Kunst und Kulturgütern.
Kunst als Lebensinhalt
Schon Wolfgang Gurlitts Vater, Fritz Gurlitt, handelte mit Kunst und besaß eine Galerie in Berlin. Dort stieg er auch nach dem Ersten Weltkrieg ein und zählte namhafte Künstler wie Oskar Kokoschka oder Edvard Munch zu seinen Freunden. Von Beginn an stand er in engem Kontakt mit der Wiener Kunstszene und sammelte österreichische Kunst, etwa von Egon Schiele. In seinem Umfeld bewegten sich klingende Namen wie ToulouseLautrec, Manet, Vincent van Gogh oder Henri Matisse. 1918 heiratete Gurlitt seine erste Frau Julia Goob und lernte die Jüdin Lilly Agoston kennen, die seine Geschäftspartnerin und Geliebte wurde. Gurlitt war ebenfalls
teilweise jüdischer Abstammung und war während der Zeit der NSDiktatur ständigen Anfeindungen und Verdächtigungen ausgesetzt. Trotzdem konnte er auch während dieser Jahre weiter mit Kunst handeln. „Entartete Kunst“ verkaufte er ins Ausland.
Heimat – Ausseerland
Ab 1944 lebte Gurlitt mit seiner Großfamilie, seiner Frau, seiner Ex-Frau sowie seiner Geliebten und Geschäftspartnerin Lilly Agoston in der 1940 erworbenen Villa am Lenauhügel in Bad Aussee. Dort handelte er weiter mit Kunst. Gurlitt brachte seine private Kunstsammlung in das Haus in Bad Aussee und schützte
sie so vor den Nationalsozialisten. Seine Wohn- und Geschäftsräume in Berlin wurden 1943 mit allem, was sich darin befand, ausgebombt.
Wolfgang Gurlitt verbrachte schon als Kind viele Sommer im Salzkammergut. Und so wurde Bad Aussee nun zu seiner zweiten Heimat. Seine beiden Töchter besuchten hier die Schule. Nach Ende des Krieges wurde er österreichischer Staatsbürger. Gurlitt war umtriebiger Geschäftsmann und Kunstsammler und -händler aus Leidenschaft. Er organisierte parallel Ausstellungen in Bad Aussee, Wien, Linz, Salzburg oder München und förderte die Kunstszene, allen voran im Salzkammergut.

▴ Wolfgang Gurlitt in einem Porträt von Lovis Corinth, 1917

Museum in Linz 1946 gründete Gurlitt die „Neue Galerie Linz“. Sie war Vorläufer des heutigen Lentos Kunstmuseums. Gurlitt stellte dort unentgeltlich Leihgaben seiner Sammlung aus. Er selbst organisierte Ausstellungen, etwa von Kubin oder Kokoschka. 1953 erwarb die Stadt Linz 76 Gemälde und 33 Grafiken aus der Sammlung von Gurlitt und gründete die „Neue Galerie der Stadt Linz, Wolfgang-Gurlitt-Museum“.
Wolfgang Gurlitt verstarb 1965 in München. Bis heute bleibt seine Person eine faszinierende und geheimnisvolle Gestalt in der Geschichte des Kunsthandels.
23 für 24 – Ausstellung im Kammerhof
Anlässlich der Kulturhauptstadt 2024 im Salzkammergut gibt es im Kammerhofmuseum in Bad Aussee die Ausstellung „Wolfgang Gurlitt. Kunsthändler und Profiteur“ zu sehen. Diese präsentiert sein Leben und Schaffen beeindruckend.
Im Rahmen der Ausstellung werden auch Objekte seiner spektakulären Ausstellungstätigkeit in Bad Aussee gezeigt. Die Sonderausstellung, die mit Leihgaben aus dem Kunstmuseum Lentos bestückt sein wird, ist ab 27. März 2024 für das interessierte Publikum geöffnet.
Die Beteiligung des Kunstmuseums Lentos findet unter dem Projekttitel „Reise der Bilder. Hitlers Kulturpolitik, Kunsthandel, Einlagerungen in der NS-Zeit im Salzkammergut“ statt und reiht sich in die Programmlinie „Macht und Tradition“ ein.
www.kammerhofmuseum.at www.salzkammergut-2024.at
▴ Bad Aussee wurde einige Jahre um 1945 zum Zentrum seines Lebens.
© Norbert Artner, Lentos Kunstmuseum
© Familienarchiv, privat
„Es muss dir wichtig sein!“
Kulturelle Einrichtungen am Land haben es nicht einfach. Enthusiasmus und Durchhaltevermögen sind gefragt. Das E.I.K.E. Forum Woferlstall in Bad Mitterndorf steht seit rund zwanzig Jahren für kulturelle Vielfalt in der Region.

▴ Raum für Kunst – im Woferlstall in Bad Mitterndorf

Der Woferlstall im Herzen von Bad Mitterndorf gelegen, ist ein kulturelles Kleinod und ein gutes Beispiel für Offenheit und Dialog. Außen ist der Originalstall in seiner archaischen Schlichtheit erhalten, drinnen wird auf zwei Etagen Raum für künstlerische Vielfalt und Freiheit geboten. Das Programm ist abwechslungsreich und überraschend. Von Ausstellungen und Vernissagen über Diskussionsveranstaltungen und Lesungen bis zu Konzerten sämtlicher Genres reicht der bunte Mix. Zeitgenössisches und Traditionelles findet hier Platz.

Die Anfänge
Die Grundlage für die Initiative beruht auf der langjährigen Kulturarbeit der damaligen Besitzerin Aurelia Rodlauer und deren Enkelin Caro. Unter ihrer Führung entstand Ende der 1990er-Jahre die Kulturbühne. Zahlreiche Veranstaltungen wurden erfolgreich durchgeführt. 2013 wurde das gesamte Anwesen vom Bildhauer Ferdinand Böhme gekauft. Er sanierte das Erdgeschoß, in dem sich nun neben einem beheizbaren Veranstaltungsraum auch moderne Sanitäranlagen befinden, aufwendig. Der atmosphärische
▴ Kunst, Kultur, Vielfalt, Gemeinschaft
© Jacqueline Korber, Eike Forum
Veranstaltungssaal im Obergeschoß des Gebäudes, der über eine sogenannte „Tennbrücke“ zu erreichen ist, blieb unverändert. Er spiegelt den herben Charme des Woferlstall beeindruckend wider. Die künstlerischen Agenden übernahm der unabhängige Trägerverein E.I.K.E.-Forum Woferlstall in Erinnerung an Ferdinand Böhmes Vater Eike Böhme. Mit Günther Marchner, der für die Gesamtkoordination und Vereinsleitung zuständig ist, werkt ein engagiertes Team von 11 Personen mit viel Leidenschaft und Freude am kulturellen Leben.
Künstlerische Vielfalt und buntes Programm
Ein Grund für die die hohe Akzeptanz des Woferlstalls in der breiten Bevölkerung ist dem Umstand geschuldet, dass hier sämtliche Genres und Stilrichtungen eine Plattform finden. Neben Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen kann die Location auch von örtlichen Gruppen und heimischen Vereinen für deren

▴
Aktivitäten genützt werden. Beispielsweise werden auch regelmäßig Yoga-Kurse angeboten. Mit dem „Schall und Rauch-Festival“ wurde ein Format entwickelt, das jungen Musikern und Bands abseits von Klischees und Konventionen eine Bühne bietet. Nach erfolgreichem Start 2023 soll dieses Festival auch zukünftig hier stattfinden. Natürlich ist das umtriebige Team auch beim europäischen Kulturhauptstadt-Jahr 2024 mit eigenen Projekten vertreten. Insofern stellt der Woferlstall auch als Inspiration und Ideengeber für Kulturinteressierte jeden Alters eine echte Bereicherung der Region dar.
Enthusiasmus
Kulturarbeit am Land bedingt einer gewissen Leidenschaft und hohem Durchhaltevermögen. „Es muss dir wichtig sein“, bringt Jakob Rodlauer, im Woferlstall gemeinsam mit Manuel Lichtenauer für das Musikprogramm zuständig, die Einstellung auf den Punkt. Die Freude, Neugierde und der Enthusiasmus, kulturelle Vielfalt abseits der großen Metropolen zu bieten, sind die Triebfedern des engagierten Teams.
Salzkammergut 2024
Im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 ist das E.I.K.E.-Forum Woferlstall mit drei Projekten vertreten:
Wo die Sonne aufgeht: East End Salzkammergut Mehrteiliges Impulsprogramm mit unterschiedlichen Schwerpunkten
• offene Musikwerkstatt
• Zukunftsbühne Hinterberg, Dialogreihe
• Mythen-Power
• Bad Mitterndorfer Frauenstammtisch
Unconvention – eine Spurensuche zur Gegenkultur
• viertägiges Programm in dem Künstler zur Auseinandersetzung eingeladen werden
• Workshops und öffentliche Vorträge mit musikalischer Begleitung.
• 23. bis 26. Mai 2024
Poesieautomaten im Ausseerland
Für das Kulturhauptstadt–Jahr Europa 2024 sind Bewohner und Besucher des Ausseerlands eingeladen, Gedichte aus Automaten zu ziehen. Diese werden an diversen Plätzen im Ausseerland Salzkammergut aufgestellt. Einer davon auch beim Woferlstall, der als Trägerverein für dieses Projekt verantwortlich zeichnet.
www.eike-forum.at
Das „Klobile“ von Sophie Rastl – ausgestellt im Zuge einer Ausstellung des Kollektiv 23 im Woferlstall.
Es gibt viele Möglichkeiten, das neue Jahr zu begrüßen
Jahreswende, Zeit der Raunächte, die Zeit zwischen den Zeiten. Rund um Silvester gibt es eine Vielzahl an Feierlichkeiten, Bräuchen und Ritualen, um sich auf das Kommende einzustimmen.

▴ In der dunklen Jahreszeit, zum Jahreswechsel, erhellen Bräuche und Rituale das Ausseerland.
© Karl Grieshofer, TVA


▴ Mit Weidenruten ausgestattet bringen Kinder am 28. Dezember Glück und Segen für das neue Jahr.

Es ist eine ganz besondere Zeit des Jahres. Zwischen 21. Dezember und 6. Jänner tut sich im Ausseerland Salzkammergut so einiges. Nicht nur die traditionellen Weihnachtsbräuche werden authentisch gelebt und gefeiert, es gibt auch manche Begebenheiten, die nach alten Überlieferungen eher im Verborgenen passieren. So wird vor allem im Hinterbergertal (von Kainisch bis Tauplitz) am 28. Dezember, dem sogenannten „Unschuldige Kinder-Tag“, von den Jüngsten der uralte Brauch „Frisch & G’sund“ mit Hingabe zelebriert. Die Herkunft des Namens „Unschuldige Kinder-Tag“ ist nicht zweifelsfrei festzustellen. Eine Theorie besagt, dass, als König Herodes von der Geburt eines Heilands Jesus erfuhr, er um seine Macht fürchtete und er deshalb alle neugeborenen Kinder töten ließ. So steht es jedenfalls in der Bibel und am 28. Dezember gedenkt man dieser Kinder. Eine weitere These führt die Wurzeln dieses Brauches sogar bis in heidnische Zeiten zurück. In der keltischen und nordischen Mythologie wird von der „Wilden Jagd“ zur Zeit der Raunächte berichtet. Diese braust in den finsteren Nächten durch die Lüfte: „Voran eine Meute vieräugiger Hunde, dann die Seelchen der unschuldigen Kinder und dann der Schwarm der wilden Reiter, von denen einige sogar auf schwarzen Böcken reiten.“ Wo auch immer der Ursprung zu finden ist, jedenfalls ziehen am 28. Dezember
© Catrina Bernhard
© Catrina Bernhard
© Florian Seiberl, Alpenpost

frühmorgens von Kainisch bis Tauplitz die Kinder in kleineren Gruppen von Haus zu Haus. Wichtiges Utensil ist dabei eine Weidenrute, die sie am 5. Dezember vom Nikolo und seinen Krampussen neben Süßigkeiten bekommen haben. Mit ihren Ruten klopfen die Kinder an die Türen. Wird ihnen geöffnet, wird der Spruch „Frisch und g’sund, lång leben und g’sund bleiben, nix klunzen, nix klågen, bis i wieda kum schlågen. Engerl mit an goldenen Haar wünscht a guat‘ neich’s Jåhr.“ vorgetragen.
Daraufhin wird den Hausleuten mit der Rute auf das Hinterteil geklopft. Als Dank für den Besuch und die Ermahnungen bekommen die Kinder meist ein paar Geldstücke. Klopft eine Gruppe an ein Haus und wird ihr geöffnet, so bedeutet das Glück und Segen für das neue Jahr.
Neujahrsblasen
Rund um den Jahreswechsel kann man auch im gesamten Ausseerland Salzkammergut auf die Neujahrsbläser stoßen. Dabei handelt es sich meistens um kleinere Gruppen von Musikanten örtlicher Musikkapellen, die von Haus zu Haus ziehen und die Bewohner traditionell mit ihren Weisen erfreuen. Die musikalischen Neujahrsgrüße werden mit einem kleinen Imbiss und Spenden belohnt.
◂ Die Streich verabschiedet das alte Jahr mit fulminanter Klangkraft.
Historisch geht dieser Brauch bis auf die Stadtpfeifer zurück, denen zum Jahreswechsel erlaubt wurde, Privathäuser zu besuchen, um ihr Gehalt aufzubessern.
Klassisch das alte Jahr verabschieden und das neue begrüßen
Zum fixen Bestandteil des Jahreswechsels im Ausseerland Salzkammergut gehört das traditionelle Neujahrskonzert der Bürgermusikkapelle Bad Aussee vulgo „Streich“. Am 29. Dezember 2023 ist es wieder so weit und der fünfzigköpfige Klangkörper lädt zum Neujahrskonzert in das Kur- & Congresshaus Bad Aussee. Die Bürgermusikkapelle wurde bereits 1851 von Anton Kettner, Anton Czap und Anton Perfahl als Blas- und Streichorchester in Bad Aussee gegründet. Heute zählt die „Streich“, wie sie im Volksmund genannt wird, rund fünfzig Mitwirkende und wird von Kapellmeister Edwin Cáceres-Peñuela geleitet. Unter seiner Führung entwickelt das Ensemble eine enorme Spielfreude und Präzision. Beim Neujahrskonzert am 29. Dezember 2023 im Bad Ausseer Kur- & Congresshaus wird das alte Jahr stimmungsvoll verabschiedet und 2024 freudvoll musikalisch begrüßt.
www.ausseerstreich.at
Ein Drei-Gänge-Genusshandwerk
Natur und Kultur sind wesentliche Kriterien, warum Einheimische gerne im Ausseerland Salzkammergut wohnen und Gäste hier ihre Freizeit verbringen. Dazu kommen eine große Portion Gemütlichkeit und die authentische Küche. Im Mittelpunkt stehen regionale Produkte in bester Qualität, die mit großer Leidenschaft zubereitet werden. Drei engagierte Hüttenwirte laden zum Einkehrschwung ein und verraten ihr liebstes Hüttenschmankerl.
Viel Vergnügen beim Nachkochen und Mahlzeit!
Zum Nach kochen



Kartoffelsuppe Vorspeise (für 4 Personen)
Die Loserhütte in Altaussee bietet auf 1.540 Metern Entspannung, Gastlichkeit und Geselligkeit auf höchstem Niveau. Besonders reizvoll ist der 5 Sterne-Panoramablick auf den Dachsten-Gletscher. Genuss wird bei Hüttenwirt Helmut König großgeschrieben. Er und sein Team zaubern aus ihren Töpfen und Pfannen köstliche Hüttenschmankerln. Die Loserhütte gilt sowohl bei Einheimischen als auch bei den Gästen als kulinarischer Geheimtipp.
www.willkommeninaltaussee.at

Zutaten
2 Zwiebeln
4 Karotten
300 g Sellerie, würfelig geschnitten
Butter
1,5 l Gemüsesuppe
1/4 l Rahm
1/8 l Apfelsaft
1 Kaffeelöffel BalsamicoApfelessig
1 kg Kartoffeln, würfelig geschnitten
Salz
Pfeffer
Majoran
Maizena Stärkemehl
Zubereitung
Zwiebel, Karotten und Selleriewürfel in Butter anrösten.
Mit Gemüsesuppe, Rahm, Apfelsaft und Balsamico-Apfelessig aufgießen, die Kartoffelstücke dazugeben und bissfest kochen.
Die Kartoffelsuppe mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen und bei Bedarf mit Maizena Stärkemehl ein wenig binden.

Mais-Hendel mit Morcheln und wildem Spargel Hauptspeise (für 4 Personen)
Seit 1. Oktober schwingt Michael Spirk beim Zloam Wirt den Kochlöffel. Der gebürtige Fürstenfelder verwöhnt seine Gäste mit besten Schmankerln aus der österreichischen Küche zu bodenständigen Preisen. Die Stationen von Michael Spirk lesen sich wie das who is who der Gastronomiebetriebe. Der langjährige und dort mit 2 Hauben dekorierte Küchenchef im Gasthof Post in Lech am Arlberg wirkte unter anderem auch im Palais Schwarzenberg, im Restaurant Korso in Wien, dem Hotel Jagdhof in Neustift und in der Residenz Heinz Winkler in Aschau/Chiemgau.

Zutaten
4 Eier
240 g Quickpolenta
Grammeln nach Bedarf
4 HendelBrüste
Miso
4 Grüne Shisoblätter
Sauce
2 Schalotten
60 g Butter
200 g Morcheln
200 g Wilder Spargel
Salz
Pfeffer
Tabasco
Deko
1 Tasse Affilla-Kresse
Weiße Spargelschleifen, roh
Beim Zloam Wirt bereitet er Genussmomente in höchster Qualität mit saisonalen, regionalen und nachhaltigen Produkten zu.
www.zloamwirt.at
Zubereitung
Die Eier bei 62° eine Stunde lang im Wasserbad garen. Vor dem Gebrauch die Eier aufschlagen und das Eigelb herauslösen. Die Grammeln warm machen.
Sous vide Hendel-Brust: Butterfly schneiden und mit Miso und grünem Shisoblatt belegen. Die Brust mit Hendel-Fett von den Grammeln vakuumieren und bei 62° ca. 46 Minuten Sous vide garen. Die Schalotten in Butter mit den Morcheln anbraten und mit Hendel-Jus auffüllen. Den wilden Spargel kurz anbraten und zu dem Schalotten-Morchel-Gemisch geben. Mit Salz, Pfeffer und Tabasco abschmecken.
Quickpolenta laut Rezept auf der Packung zubereiten und in einem Ring anrichten. Das herausgelöste Eigelb aufsetzen und mit den knusprigen Hendl-Grammeln abdecken.
Mit Affilla-Kresse und rohen, weißen Spargelschleifen wird die Speise dekoriert.

Zutaten
200 g Mehl
1 Ei
Prise Salz
1 Schuss Essig
60 ml Wasser
1 Schuss Öl
Füllung
2 kg säuerliche Äpfel
60 g Butter
60 g Semmelbrösel
100 g Nüsse, gerieben
100 g Zucker
2 Teelöffel Zimt
Etwas Zitrone
60 g Rosinen
Butter zum Bestreichen
Staubzucker zum Bestreuen
Gezogener Apfelstrudel Nachspeise (für 8 Personen)
s’Kriemandl auf der Tauplitzalm in Bad Mitterndorf ist auf 1.880 Metern Seehöhe die höchstgelegene Skihütte der Steiermark. Die urige Hütte, die 2006 eröffnet worden ist, wurde in Blockbauweise aus heimischem Fichtenholz gebaut. Eine traumhafte Sonnenterrasse zeichnet die Hütte aus – inklusive beeindruckendem 360 Grad-Panoramablick. In der sonnenverwöhnten Premiumlage direkt neben der Bergstation der 6-er Sesselbahn Lawinenstein, schmeckt der Einkehrschwung mit den Hüttenschmankerln von Küchenchef Josef besonders gut. „Abschnallen, einkehren, gemütlich zurücklehnen und sich verwöhnen lassen“ heißt hier die Devise.
www.hierzegger.at/de/skriemandl
Zubereitung
Den Strudelteig aus Eiern, Mehl, Salz und Wasser zubereiten. Den Teig in zwei Teile teilen, zu Kugeln formen, mit Öl bepinseln und etwa eine halbe Stunde rasten lassen. Butter in einer Pfanne schmelzen und die Semmelbrösel und Nüsse darin rösten. Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel fein „blatteln“.
Den ersten Teig auf einem bemehlten Strudeltuch zu einem rechteckigen Fleck ausrollen und mit der Hand nach allen Seiten so dünn wie möglich ausziehen.
Die Hälfte der vorbereiteten Äpfel gleichmäßig auf dem Teig verteilen, mit Zitronensaft beträufeln und mit Zimt und Zucker bestreuen. Die Hälfte der SemmelbröselNuss-Mischung und die Rosinen dazugeben. Die nicht belegten Teigränder abschneiden. Mithilfe des Tuchs den Strudel zusammenrollen und vorsichtig auf ein befettetes Blech heben. Den weiteren Teig ebenfalls zu Apfelstrudel verarbeiten.
Beide Strudel mit der erwärmten Butter vorsichtig bepinseln und 50 bis 60 Minuten bei 180 Grad Oberund Unterhitze backen.
Vor dem Servieren die Strudel mit Staubzucker bestreuen.

Genussläden im Ausseerland
Regionale Zutaten, authentischer Geschmack und mit großer Leidenschaft zubereitet – all das zeichnet die Produkte in den Genussläden im Ausseerland Salzkammergut aus.

Direkt am Ufer des Altausseer Sees mit imposantem Blick auf die Trisselwand, den Loser und den Tressenstein befindet sich das REFUGIUM am SEE, ein kleines, feines Lokal mit einer kleinen Greißlerei. Robert Hocker bereitet hier seit 2021 geschmackvolle Gerichte zu und bietet Nudeln, Knäckebrot, Granola, Porridge, Marmeladen, Sugos, Pestos, Salzcrackers, Zitronenöl und Kuchen zum Verkauf an. „Alles selbst gemacht!“, betont der ambitionierte Koch, dem die Verarbeitung von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln besonders am Herzen liegt. Seine Produkte kommen bestmöglich aus der Region und sind oft bio. Zudem sind ihm Rücksicht und Achtsamkeit auf Natur und Tier sehr wichtig. In seiner Greißlerei gibt es außerdem Produkte von ausgesuchten kleinen Produzenten wie beispielsweise Senf von ANNAMAX, Kürbiskernöl von Zöbl, Salz von den Altausseer Salzwelten, Olivenprodukte von NOAN, Lupitsch Gin, Honig und Gin von Bienenlieb, diverse Produkte von Sonnentor, Keramik von LIV Ceramics Altaussee und vieles mehr.
© Martin Huber, Fischerei Ausseerland

◂ Berufsfischer der Bundesforste fangen Fische, ganz frisch, aus den Seen der Region.
▾ Geschenkkorb von Hoamatgfüh

© Melanie Jos, Hoamatgfüh
© Martin Huber, Fischerei Ausseerland

▾ Hausgemachte Grillsauce von Genuss am See
© Die Abbilderei, Sajovic & Scherr, Genussladen

© Robert Hocker

▴ Geräucherte Fischfilets von der Fischerei ▴ Handgemachte Nudeln von Robert Hocker
▸ Fischer auf dem Grundlsee
▾ Saibling, ein typischer Fisch im Ausseerland


Wann immer Robert Hocker Zeit hat, stellt er seine köstlichen Produkte her, die bei seinen Kundinnen besonders gut ankommen. Wer in seinem REFUGIUM am SEE speisen möchte, sollte unbedingt reservieren. Schließlich finden nur bis zu acht Personen im Lokal Platz. Die Gerichte sind alle haubenverdächtig. Kein Wunder: Robert Hocker hat jahrelang ein Haubenlokal in Grundlsee geführt. Sein ganzes Können und Herzblut hat er ins idyllische Lokal am Altausseer See mitgenommen.
WowEffekt am Ödensee
Genuss am See bieten Christina und Manfred Mayer in ihrem gleichnamigen Restaurant und Genussladen am Ödensee in Bad Aussee an. „Wir haben uns in dieses Stück Heimat verliebt, weil wir unsere Vision von Genuss für alle Sinne hier verwirklichen können. Dieser Ort gibt uns etwas und wir geben diesem Ort etwas: das Besondere“, erklären die Gastgeber ihre Philosophie. Im Genussladen gibt es Köstlichkeiten aus der Genuss Werkstatt wie unter anderem Nudeln, Pesto, Grillsauce, Gewürzmischungen, Sirup, Ödensee Gin, Sekt, Senf, Kürbiskernöl, Essig, Schokolade und vieles mehr. Es gibt für jeden Gusto das passende Produkt. Und nachdem sie das Ausseerland so inspiriert, lassen sie sich auch immer wieder etwas Neues einfallen. „Wir haben uns vorgenommen, die Flaniermeile für Shopaholics, Verzückungskünstler, Geschenkefinder, Selbstbelohner, Genussverstärker und Wow-Effektler zu sein – also einfach ein bisschen anders. Im Genussladen gibt es nicht nur etwas zum Schauen, sondern auch ganz viel zum Probieren und zum Mitnehmen“, betonen Christina und Manfred Mayer. Besonders beliebt sind die Geschenkspakete, die nach Vorlieben ihrer Kunden mit Spezialitäten gefüllt werden.
Fische aus Wildfang und Wildkultur
Ein Paradies für Liebhaberinnen von Fischgerichten sind die kleinen Fischerläden der Fischerei Ausseerland in Kainisch und Bad Aussee. Im Mittelpunkt stehen höchste Qualität und beste Beratung. Angeboten werden frische und veredelte, heimische Fische sowie ein charmantes, kulinarisches Angebot. Wildfang-Fische sind die saisonale Spezialität aus den Seen des Ausseerlands, Wildkultur-Fische deren Nachkommen, die aus naturnahen QuellwasserBecken und Teichen entnommen werden. Die Fischerei Ausseerland gibt es seit 2018 und ist stolz darauf, die Tradition der Vorgänger weiterführen zu dürfen.
© Martin Huber, Fischerei Ausseerland
© Martin Huber, Fischerei Ausseerland
▾ Gustieren, verkosten und einkaufen heißt die Devise im Genussladen am Ödensee.

Die
Mitarbeitende kultivieren im frischen und sauberen Quellwasser der Region mit modernsten Methoden Saiblinge und Forellen aus dem Grundlsee. Die Flossenträger haben alle wilde Vorfahren aus dem See und verbringen ihr gesamtes Leben vom Ei bis zum fertigen Speisefisch ausschließlich in den Anlagen des Unternehmens in Grundlsee und Kainisch. Wildfang-Spezialitäten sind Reinanken, Saiblinge, Hechte und Forellen, die Berufsfischer der Bundesforste für die Fischerei Ausseerland aus dem Grundlsee, Toplitzsee und Hallstätter See fangen. Die heimischen Fische sind eine wertvolle Ressource und werden im Ausseerland ausschließlich händisch verarbeitet und veredelt. Übrigens, wer gerne Fisch zu Hause genießen möchte, kann die Produkte der Fischerei Ausseerland bequem im Onlineshop bestellen, oder gleich die Flossenbox –das erste österreichische Fisch-Abo, das monatlich direkt nach Hause geliefert wird – abonnieren.
Regionale Produkte für den Genuss zu Hause Produkte heimischer Unternehmen werden im Genussladen Hoamatgfüh in Bad Mitterndorf angeboten. „Somit garantieren wir Qualität, Frische und guten Geschmack“, zählt Inhaberin Alexandra Pürcher die Vorteile des Genussladens auf. Zudem werde dem Umweltgedanken Rechnung getragen. 2020 hat die Jungunternehmerin ein Café samt Genussladen eröffnet. „Wir haben Hühner und steuern Eier, Nudeln und Eierlikör bei. Meine Schwiegermutter versorgte unsere Caféhaus-Besucher mit frischen Krapfen“, berichtet die Bad Mitterndorferin, die nach und nach das Speisenangebot vergrößerte, sodass die Lokalität mittlerweile zu einem Café/Restaurant mit 35 Sitzplätzen und vier Mitarbeitenden angewachsen ist. Das Sortiment steigt kontinuierlich und in Zukunft könnte es durch ein Südtirol-Eck erweitert werden. Wer auf der Suche nach einer kulinarischen oder persönlichen Überraschung ist, sollte im Genussladen vorbeischauen. „Besonders gut angenommen werden Geschenkartikel aus Holz, individuell gefüllte Geschenkkörbe oder im Winter Strickwaren aus flauschiger Alpakawolle“, weiß Alexandra Pürcher.
www.refugium-altaussee.at www.genussamsee.com
www.fischereiausseerland.at www.hoamatgfueh.at

▴ Frisch und aus der Region, sind die Produkte im Genussladen Hoamatgfüh in Bad Mitterndorf.
©
Abbilderei, Dieter Sajovic, Genussladen
fuchs
Tanzen hat

▴ Der Verein der Steirer in Wien lädt alljährlich zum Tanz in die Wiener Hofburg.
© Ludwig Schedl,
Verein der Steirer in Wien
immer
Saison

▴ Tanzen vor spektakulärer Kulisse, auf der Schießstatt in Grundlsee
© M. Digruber
Durch ein ganz besonderes Fensterl schaut man beim Tanzen eines Steirers: Die Schritte und die spezielle Handführung des regionalen Figurentanzes führen zu einem „Fensterl“, bestehend aus den Armen der Tanzenden. Durch das „Fensterl“ hindurch schaut man tief in die Augen seines Tanzpartners oder seiner Tanzpartnerin. Ein ganz besonderer Moment während jedes Steirers. Vielleicht zählt dieser Tanz gerade deshalb zu den beliebtesten im Ausseerland. Gelegenheit, einen Steirer zu tanzen, findet man auf ganz besonderen Tanzveranstaltungen und Bällen der Region.
Zum Jahresende hin beginnt bekanntlich die stille Zeit. Während dieser waren Tänze und Tanzveranstaltung ursprünglich untersagt. Zwar gilt heutzutage während des Advents kein offizielles Tanzverbot, vielerorts markiert der Namenstag der Heiligen Katharina von Alexandrien, der 25. November, dennoch das Ende der Tanzsaison. Der Advent gilt dann der stillen Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Und auch das Neujahr wird vom Kathreintag bestimmt. Eine alte Bauernregel besagt: „Wie St. Kathrein, wird’s Neujahr sein.“
Ausseer Delegation tanzt in Wien auf Sind die stille Zeit, der Jahreswechsel und der Tag der Heiligen Drei Könige vorüber, ist auch das Tanzen wieder erlaubt und erwünscht. Ein ganz besonderes Erlebnis erwartet im Jänner 2024 eine Ausseer Delegation: Gemeinsam mit den Bürgermeistern der Ausseerland-Gemeinden reist eine Abordnung aus Tänzerinnen und Tänzern nach Wien. Dort wird beim Steirerball in Wien in der Wiener Hofburg aufgetanzt. Das Ausseerland fungiert im Jahr 2024 als Partnerregion des Vereins der Steirer in Wien und wird deshalb zum Tanze in die Hofburg eingeladen. „Rund 500 Künstlerinnen und Künstler werden am 12. Jänner 2024
dafür sorgen, dass unseren Ballgästen der fröhlich-elegante Steirerball in der Hofburg unvergesslich in Erinnerung bleiben wird“, sagt Andreas Zakostelsky, Obmann des Vereins der Steirer in Wien und Veranstalter des Steirerballs.
Pfarrball eröffnet Ausseer Ballsaison
Im Ausseerland selbst geht es nun Schlag auf Schlag in die fulminante Ballsaison. Den Auftakt bildet der Pfarrball in Bad Aussee. Er findet traditionsgemäß zwei Wochen vor den berühmten Faschingtagen im Ausseerland statt. Organisator Hans Loitzl erklärt: „Der Pfarrball ist eine aufstrebende Tanzveranstaltung, die nach der Corona-Pause vor allem viele junge Tänzer anzieht.“ Im Pfarrheim Bad Aussee kommen jährlich zwischen 100 und 140 Ballgäste zusammen. Am Tanzparkett drehen sich die Pärchen zu Walzer, Polka und Schottischem. Die AltBadSeer Musi spielt aber auch die in der Region so beliebten Figurentänze: den Steirer, den Landler und den Waldhansl. Unter den Ballbesuchern herrscht dabei eine bunte Mischung: Nicht nur Einheimische kommen zur Tanzveranstaltung der Pfarre, sondern auch viele Gäste von außerhalb. So findet sich jedes Jahr eine Besuchergruppe aus Bayern beim Pfarrball ein. Treue Stammgäste, die auch auf anderen Bällen im Ausseerland bekannt sind.
Schirmherr des Balls ist Pfarrer Dr. Michael Unger. Selbst als LaienTanzlehrer für die Landjugend tätig, genießt er das Treiben auf der Tanzfläche in seinem Pfarrheim. „Zwar bin ich mit den regionalen Tänzen des Ausseerlands nicht so vertraut, aber bei den Standard-Tänzen bin ich auch auf dem Parkett. In der Gesellschaft ist es immer von Vorteil, ein paar Tanzschritte zu beherrschen“, erzählt Pfarrer Unger mit einem Augenzwinkern.

▴ Am Pfarrball tanzen die Ballgäste auch den traditionellen „Steirer“. Dazu wird gepascht und gesungen.
Pfarrer Unger und Organisator Hans Loitzl sind überzeugt, mit ihrer Tanzveranstaltung ein breites Publikum anzusprechen und freuen sich über das wachsende Interesse der jüngeren Gemeindemitglieder. „Diese Aufbruchsstimmung, die speziell nach der coronabedingten Pause zu spüren war, nehmen wir jetzt mit ins nächste Jahr“, betont Loitzl. Er steckt bereits mitten in den Vorbereitungen für den Ball.
Der Schützenball – Höhepunkt und Ende der Schützensaison Schon eine Woche später folgt die nächste große Tanzveranstaltung. Die Schützengesellschaft Grundlsee lädt ins Gasthaus Rostiger Anker in Gößl zum traditionellen Schützenball. Dieser findet jedes Jahr eine Woche vor dem Faschingsamstag statt. Für die Mitglieder der Schützengesellschaft beendet der Tanz das Schützenjahr. Bevor getanzt wird, finden sich die Schützen in der Schießstatt in Gaiswinkl ein. Dort findet das Ausschießen statt – gleichzeitig Höhepunkt und Ende der Schützensaison.
Rund um den Schützenball gibt es eine Vielzahl von immer noch gelebten Traditionen. So wird
© Regina
Pichler
der einstige Schützenzug vor Beginn des Balles nachgestellt. Auf einer verzierten Lanze befestigen die Mitglieder der Schützengesellschaft mitgebrachte Seidenkrawatten, Bindl oder Fahnl genannt. Jeder Schütze ist angehalten, ein solches Bindl mitzubringen. Wer beim Ausschießen am besten getroffen hat, darf sich als Preis als erster ein Bindl aussuchen. Nach der Siegerehrung wird die sogenannte Faschingsscheibe verlesen. Erzählt wird eine lustige Anekdote über die Erlebnisse eines Schützen im abgelaufenen Schützenjahr. Nach der Verlesung gilt der Ball erst offiziell als eröffnet.
Jahrhunderte alte Traditionen Traditionsbewusstsein zeigt die Schützengesellschaft auch bei der Tanzmusik: „Es ist schon eine Besonderheit, dass bei unserem Schützenball seit 35 Jahren dieselbe Tanzmusik spielt: Die Citoller Tanz-


UNIMARKT PARTNER JOHANNES NEUMAYER und sein Team freuen sich auf Ihren Besuch.
Unimarkt Altaussee Nr. 160, 8992 Altaussee
Öffnungszeiten:

Mo – Fr 07:30 – 18:30 Sa 07:30 – 13:00
geiger“, erklärt Oberschützenmeister und Organisator Hans Amon. Getanzt werden auch am Schützenball die beliebten regionalen Tänze: Steirer, Landler, Waldhansl. Und das seit mehr als 100 Jahren. Die ältesten Aufzeichnungen über den Schützenball sind aus dem Jahre 1887. Einer Anekdote zufolge hat aber bereits Erzherzog Johann Anfang des 19. Jahrhunderts mitgeschossen und getanzt. Beim Ball sind übrigens auch Nicht-Schützen willkommen.
Den Ausseer Hattrick ertanzen Wer sich den Hattrick ertanzen möchte, darf den Steirerball im Kur- & Congresshaus in Bad Aussee nicht versäumen. Am 10. Februar 2024, am Faschingsamstag, findet der über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Steirerball statt. Die Bürgermusikkapelle Bad Aussee veranstaltet den bekannten Ball seit vielen Jahrzehnten. Das führte zu einer beachtlichen
Anzahl treuer Stammgäste. „Wir haben viele Stammgäste aus Wien und München. Und einige davon schaffen sogar den Hattrick aus Pfarrball, Schützenball und Steirerball. Da rührt sich was“, freut sich Ball-Organisator und Obmann der Bürgermusikkapelle, Norman Sambs.
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Täglich angeliefertes Obst und Gemüse, stündlich frisch aufgebackenes Brot sowie Gebäck und Fleischwaren mit dem AMA Gütesiegel.
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Bei Unimarkt kann man aus einer großen Auswahl an natürlich für uns – Produkten wählen.


Unimarkt Bad Aussee Ischler Str. 317, 8990 Bad Aussee Öffnungszeiten: Mo – Fr 07:30 – 19:00 Sa 07:30 – 17:00
Unimarkt Grundlsee Bräuhof 42, 8993 Grundlsee Öffnungszeiten: Mo – So 07:00 – 22:00
NEU als Hybridmarkt! Erweiterte Öffnungszeiten mit Selbstbedienung.
KLIMANEUTRAL
Unimarkt kompensiert seine Emissionen freiwillig und stellt österreichweit auf ein klimaneutrales Standortnetz um.
REGIONALER LEBENSMITTELHÄNDLER
Lokale Partnerbetriebe beliefern uns direkt ab Hof mit Köstlichkeiten aus der Region.

Bei uns wird niemandem fad Das Publikum bleibt aber bunt gemischt. Auch viele Einheimische folgen der Einladung ins Kurhaus. Und ebenso abwechslungsreich gestaltet sich auch die Auswahl der Tanzmusik. Unter der Leitung von Kapellmeister Edwin Cáceres-Peñuela spielt das große Streichorchester für die Tanzgäste auf. Dabei darf der Wiener Walzer nicht fehlen. Die in der Region verwurzelten Musikstücke wie den Steirer oder den Landler übernehmen ebenfalls seit vielen Jahren in bewährter Weise die Musizierenden der AltBadSeer Musi. So haben auch die Mitglieder des Streichorchesters die Gelegenheit, sich auf die Tanzfläche zu begeben. „Beim Steirer beispielsweise haben wir bis zu 30 Tanzpaare auf dem Parkett. Das ist schon eine Besonderheit“, betont Sambs.
Generell sieht auch der SteirerballOrganisator wieder verstärkten Zulauf zu Tanzveranstaltungen dieser Art: „Man merkt, dass die Menschen sich wieder stark für das Echte, das Ursprüngliche interessieren. Deshalb wollen auch viele junge Menschen wieder traditionelle Tänze erlernen und bei Bällen dann ihr Können ausprobieren.“ Bei 180 Gästen mit einem abwechslungsreichen Musikangebot zeigt sich Sambs überzeugt: „Bei unserem Ball wird niemandem fad.“
Vom Tanzkurs zum Grundlseer Kathreintanz
Das erlernte Können auch in der Praxis testen und erleben – das war auch für Sophie Wimmer und Romana Syen vor
zehn Jahren der Stein des Anstoßes, den Grundlseer Kathreintanz ins Leben zu rufen. Wimmer, gemeinsam mit ihren Brüdern in vielen Musikgruppen tätig, bemerkte das Interesse innerhalb ihres Bekanntenkreises und stellte deshalb einen Tanzkurs auf die Beine. „Wir wollten das Erlernte nach dem Tanzkurs auch praktizieren. Und so entstand der Kathreintanz“, erklärt Wimmer. Anfangs oblag die Organisation einer losen Gruppe von Interessierten und Motivierten. Unterstützung erfuhr die Gruppe durch die Kulturelle Arge Grundlsee. Schließlich gründete man mit dem Kreuz Gaiswinkl Musikantenstammtisch einen Verein, der seither für die Organisation verantwortlich zeichnet, aber immer noch viel Unterstützung von interessierten Tanzgästen erfährt.
Bewegen, zusammenkommen und lustig sein
Zu Gast beim Kathreintanz sind etwa 120 Tanzende, die zur Musik der „Brodjaga Musi“ auftanzen. Auch hier dürfen aber Steirer, Landler und Waldhansl nicht fehlen, die die Mitglieder des Kreuz Gaiswinkl Musikantenstammtisches zum Besten geben. Und was macht für Wimmer die Faszination am Tanzen aus? „Die Bewegung, das Zusammenkommen und das Lustigsein.“ Außerdem ist es der Organisatorin ein besonderes Anliegen, Bräuche und Traditionen der Region weiterzutragen und zu leben. Allen Tanzpaaren rät sie, die Partner auch einmal zu wechseln.
Tipp von Sophie Wimmer für alle NichtTänzer:
Den Kathreintanz trotzdem besuchen, um sich die Musik anzuhören oder den Tanzpaaren zuzuschauen. Und wer weiß? Am Ende wagt man sich vielleicht doch aufs Tanzparkett.


▴ Bevor am Schützenball getanzt werden darf, wird die Faschingsscheibe verlesen.
▴ Gemeinsam tanzen – darum geht‛s beim Kathreintanz in Gößl.
© Florian Seiberl, Alpenpost
© Martin Margotti
Anmutiger und edler Trachtenschmuck
Kreativ und innovativ sind jene fünf Ausseer Schmuckdesignerinnen, die mit ihren Kreationen Kunden aus nah und fern begeistern.

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▸ Trachtenarm
bänder aus Stoff von Zaumg’schwanzt

Zaumg’schwanzt ist eine Schmuckmanufaktur in Bad Aussee, die sich auf die Herstellung von Trachtenschmuck aus Stoff spezialisiert hat. „Jedes Armband ist ein Unikat, das mit viel Liebe zum Detail und zur Tradition angefertigt wird“, erklärt Christina Neuper, die seit 2017 ihren Traum lebt und ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. 2021 übersiedelte sie ihr Geschäft von Irdning nach Bad Aussee und errichtete neben dem Verkaufsraum eine kleine Schmuckmanufaktur. Jedes Schmuckstück wird händisch produziert. Kunden wählen den Stoff aus und lassen sich nach ihren individuellen Wünschen und Ideen – passend zu ihrem Outfit – eine eigene Kollektion anfertigen. „Manche Kunden bringen Stoffreste von ihren eigenen Dirndln mit“, berichtet die junge Frau. Im Frühling ist die Nachfrage für Trachtenschmuck für Erstkommunionen oder Firmungen groß, ganzjährig fertigt sie Sonderstücke für Hochzeiten an. Im Schnitt müssen Kundinnen mit einer Wartezeit bis zu zwei Wochen rechnen. Das Verfahren, aus Stoff Schmuck zu fertigen, hat sich Christina Neuper selbst angeeignet und ist einzigartig. Ihr erstes Schmuckstück war ein Armband aus schwarzem Trachtenstoff mit weißen Streublumen. Die ersten Produkte waren etwas breiter und hatten einen Druckknopf. Mittlerweile ist ihre Technik so ausgefeilt, dass sie ganz feine Armbänder kreiert. Besonders beliebt sind die Kollektionen Morgentau, farbenfrohe und auffällige Armbänder mit einem schmalen Edelstahl-Magnetverschluss, und Blumenwiese, verspielte Armbänder, so bunt wie eine Blumenwiese. Ihre Kreationen gibt es im Geschäft in Bad Aussee, bei verschiedenen Händlern und in einigen Hotels zu kaufen, zudem bietet eine Partnerin ihre Produkte im Murtal an. Zum Sortiment der Schmuckdesignerin gehören neben Armbändern auch Armspangen, Kropfbänder, Halsketten, Ringe, Ohrringe und Manschettenknöpfe.
Gold und Silberschmiede begeistert seit 150 Jahren ihre Kunden Bereits seit 1873 beschäftigt sich die Gold- und Silberschmiede Elßenwenger aus Bad Aussee mit Jagdund Trachtenschmuck. Adelheid Bischof führt das Unternehmen. Sie hat von 1984 bis 1988 im Betrieb eine Lehre gemacht, arbeitete hier als Goldschmiedegesellin und übernahm 2001 das Unternehmen. Ihren Beruf wählte die heute 55-Jährige aus Interesse an Schmuck. „Das Faszinierende an meiner Tätigkeit ist die sehr abwechslungsreiche, handwerkliche Arbeit“, stellt Adelheid Bischof fest. Sie liebt es, ihre eigene Kreativität einzubringen und ist stolz darauf, eine alte Tradition aufrechtzuerhalten. Zudem schätzt sie den Kontakt zu
© Stefanie Pulsinger
© Stefanie Pulsinger
ihren Kunden und die fachliche Beratung. Das erste Schmuckstück, das sie angefertigt hat, war ein Anhänger mit einem Ausseer Lebensbaum – ein Herz mit blühender Rose. Es gehört zu den ältesten Schmuckmustern des Hauses und ist zugleich das Markenzeichen der Gold- und Silberschmiede Elßenwenger. Eine besondere Herausforderung für die Schmuckdesignerin aus Gößl sind Schmuckstücke, die nach individuellen Vorstellungen der Kunden angefertigt werden. Dabei suchen sich die Auftraggeberinnen das Material Silber oder Gold sowie die dazu passenden Edelsteine aus. Eine silberne Hutnadel mit dem gefassten „besten Stück“ eines Marders gehörte zu den kuriosesten Anfertigungen in ihrer Karriere. „Kreativität, Genauigkeit, ein gutes Vorstellungsvermögen, eine ruhige Hand und Freude an der Handarbeit zeichnen eine gute Gold- und Silberschmiedin aus“, ist die Unternehmerin überzeugt. Am liebsten trägt Adelheid Bischof ihre eigenen Kreationen. „Kunden sind von den Schmuckstücken so begeistert, dass sie immer wieder in meinem Geschäft das eine oder andere Teil erwerben“, freut sich die Schmuckdesignerin.
Beeindruckende MiniaturKunstwerke
Kunstwerke auf einer Größe von 15 Millimetern und kleiner zu verewigen – das schafft Ulli Taferner vom Ausseer Knopferl in Bad Aussee. „Für meine liebevoll bemalten Knöpfe bin ich weithin bekannt“, sagt die Designerin und schmunzelt. Als Autodidaktin brachte sie sich das Malen bei und bemalte zunächst die handgefertigten Hirschhornbrillen ihres Mannes. Ihre ersten Knöpfe bemalte die Künstlerin 2016. Ein Jahr später zog sie mit ihrem Mann Werner aus Hollabrunn in Niederösterreich in die geografische Mitte Österreichs und eröffnete hier ihr kleines, feines Geschäft und Atelier. „Bei meinem ersten Besuch in Bad Aussee dachte ich: ‚Sollten sich die Karten in meinem Leben neu mischen, dann beginne ich hier von Neuem.‘ So war es dann auch“, betont die 49-Jährige, die Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit ausstrahlt. Das Sortiment hat sich in den vergangenen Jahren enorm vergrößert. Heute fertigt sie Knöpfe, Schmuck, Kerzen, Deko-Gegenstände, Zifferblätter, Christbaumkugeln und vieles mehr an und verziert diese Gegenstände. Auch als Trachtenschmuck sind die zierlich bemalten Knopferl oder Anhänger nicht mehr wegzudenken. „Ich liebe meine Arbeit und auch Herausforderungen“, bekräftigt Taferner. So setzt sie Lieblingsblumen ihrer Kundinnen oder deren geliebten Vierbeiner künstlerisch um. „Das ist schon eine besondere Aufgabe. Schließlich wollen meine Auftraggeber ihre gemalten Lieblinge wiedererkennen“, erklärt die Knopferl-Ulli, wie sie in der Region liebevoll genannt




▴ Celin Pichler, amtierende Narzissenprinzessin, bei der Anprobe ihres Trachtenschmucks von Ulli Taferner.
◂ Bekannt ist die Ausseerin für ihre liebevoll bemalten Knöpfe.
▴ Stilvoller Trachtenschmuck aus dem Hause Elßenwenger
© Bernadette Steinegger
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Herbert
Sams, Narzissenfestverein
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Ulrike Taferner
© Bernadette Steinegger


wird. Der Kreativität von Ulli Taferner sind keine Grenzen gesetzt. Aktuell arbeitet sie an Buttondesigns by Ulli Taferner. Beherbergungsbetriebe und diverse Geschäfte lassen individuelle Motive – Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Symbole oder andere Erkennungsmerkmale – in Miniatur von ihr malen, mit denen Ulli Taferner exklusive Knopferlarmbänder herstellt. Diese werden als hochwertiges Souvenir in den jeweiligen Auftragsbetrieben zum Kauf angeboten und können gleich getragen werden. „Das Besondere daran ist der Sammeleffekt“, sagt die Designerin. Knopferlarmbänder können in verschiedenen Betrieben und Geschäften gesammelt werden, Knöpfe bei Bedarf abgetrennt und an einem Kleidungsstück angebracht werden. Die Kleiderträger kommen auf diese Weise zu einer einzigartigen Knopfkollektion.
Große Auswahl an Designerstücken
Mehr als 700 Schmuckstücke bietet die Goldschmiede Steiner an, die seit 1968 im Ausseerland ansässig ist. „Wir produzieren unsere Schmuckstücke aus Silber und mit echten Schmucksteinen zu hundert Prozent in Österreich“, stellt Julia Hampel von Goldschmiede Steiner fest. Authentischer Trachten- und Dirndlschmuck sowie exklusive Einzelstücke werden in der Werkstatt in Grundlsee angefertigt. Zum Sortiment gehören unter anderem Anhänger, Armbänder, Broschen, Colliers, Ohrschmuck, Ringe, Grandlschmuck, Hutnadeln, Knöpfe, einzigartige Selektionen sowie Accessoires für die Trachtenkleidung der Herren. „Zum einen fertigen wir Schmuckstücke nach eigenen Entwürfen an, zum anderen nach traditionellen Mustern“, erläutert die junge Gold- und Silberschmiedin, deren Großeltern das Unternehmen gegründet haben. Schon als Kind interessierte sich Julia Hampel für Schmuckdesign, machte aber mit der Absolvierung der Höheren Bundeslehranstalt Fachrichtung Mode und Bekleidungstechnik in Ebensee einen kurzen Exkurs in die Modebranche. Letztendlich hatte sie mit Schnittzeichnen keine so große Freude und ließ sich im elterlichen Betrieb zur Gold- und Silberschmiedin ausbilden. „An meiner Arbeit fasziniert mich immer, dass aus Blech und Draht etwas Tolles entsteht“, meint die Grundlseerin, die mit drei weiteren Kollegen für die schönen Schmuckkreationen verantwortlich ist. An ihr erstes Stück erinnert sie sich auch noch sehr gut: „Das war ein Medaillon mit verschiedenen Steinen. In der Mitte saß ein Schmetterling.“ Zu den Anfängerarbeiten gehören Blech zersägen, feilen sowie aus Draht und Blech Kurven biegen. „Genauigkeit, Feinmotorik und eine große Konzentration sind gute Voraussetzungen für unseren Job“, ist Julia Hampel überzeugt, die im Urlaub gerne Schmuckstücke in den Auslagen bewundert und gelegentlich Inspirationen nach Hause nimmt. Beim
▴ Julia Hampel ist Goldschmiedin in dritter Generation der Goldschmiede Steiner.
© Foto Furgler
© Lisa Hampel, Goldschmiede
Steiner
Trachtenschmuck kommen Einflüsse aus der Natur und der Bauernmalerei zum Tragen. Verarbeitet werden hauptsächlich Gold und Silber, gelegentlich wird Messing bei Gürtelschnallen verwendet. Individuelle Kundenwünsche werden gerne erledigt – wenn diese umsetzbar sind. An ihr ausgefallenstes Schmuckstück kann sich Julia Hampel auch noch gut erinnern: Sie hat einen Zehennagel als Anhänger gefasst.
Biologin entdeckte Liebe zum Kunsthandwerk
Die Spezialität von Astrid Wichert sind handgemachte Schmuckstücke aus Porzellan, in denen der Abdruck von alten Stoffdruck-Modeln verewigt wurde. „Ich verwende dazu ausgediente, bis zu 100 Jahre alte Modeln, deren Muster ich zuerst in Kunstharz drucke, um daraus einen Prototyp des neuen Schmuckstücks zu formen.“, erzählt die Designerin, die von Wien nach Bad Aussee gezogen ist und hier 2018 die Ausseer Porzellan-Manufaktur eröffnet hat. Vom Kunstharz-Original wird eine Gipsform abgeformt, in die flüssiges Porzellan gegossen wird. Astrid Wichert war von Anfang an von den faszinierenden Eigenschaften des Porzellans angezogen: dünn, fragil und dennoch stabil. „Bis das Stück fertig ist folgen noch sechs weitere Bearbeitungsschritte und bis zu drei Brände.“, erzählt sie. Astrid Wichert designt Ketten, Ohrringe, Trachten-Knöpfe und Accessoires für Herren. Die Farben Blau, Rot, Grün und Pink passen perfekt zu den klassischen Trachtenstoffen. Aber sie hat bei Trachtenschmuck nicht halt gemacht und stellt auch erlesenes Geschirr wie Goldrandteller, Champagnerschalen oder Sushi-Sets her. Die 52-Jährige ist promovierte Biologin, die in der Forschung an der Universität Wien, später im Management und für ein Museum tätig war. Mit Porzellan arbeitet sie seit 2015, das Know-how hat sich Astrid Wichert selbst beigebracht. „Ich habe Fachbücher gelesen, aber vor allem viel ausprobiert, die Ergebnisse ausgewertet, und dann solange verbessert bis ich zufrieden war. Das läuft auch heute noch so, wenn ich mir wieder etwas Neues in den Kopf setze.“, erinnert sich die Designerin, die schon bald ihr Geschäft in Aussee in ein Handwerksquartier umwandeln wird. Hier werden sich mehrere Kunsthandwerker, Künstler und Lebensmittelhersteller aus der Region zusammenschließen und ihre handwerklich gefertigten Produkte selbst anbieten.



▴ In einem aufwendigen Verfahren stellt Astrid Wichert kunstvollen Porzellanschmuck her.
www.zaumgschwanzt.at www.buttondesignbyullitaferner.com www.steiner-schmuck.at
www.ausseerporzellan.at
© Astrid Wichert
© Astrid Wichert
© Astrid
Wichert

Marion Kogler
© Marion Kogler
Die Bad Mitterndorfer Keramikerin Marion Kogler bringt in ihren Keramik und Töpferarbeiten die innige Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck.
„Ton ist eines meiner absoluten Lieblingsmaterialien. Er ist formbar wie das Leben“, bringt Marion Kogler ihre Begeisterung für ihre Arbeit zum Ausdruck. Die gelernte Keramikermeisterin hat im Laufe der Zeit und nach Experimenten in verschiedenste Richtungen ihren ganz eigenen Stil gefunden. Ihre Arbeiten beeindrucken durch Schlichtheit und Form. Primär sind es Gegenstände des Alltags, die sie in ihrer Werkstätte im Untergeschoß des Hotel Kogler in Bad Mitterndorf herstellt. Vasen, Becher, Häferl, Schalen stehen in halbfertigem Zustand im Raum. „Das ist eine aufwendige Arbeit. Bis zu fünfzehn Schritte sind notwendig, bis ein Stück fertiggestellt ist“, erklärt sie. Derzeit arbeitet sie vorwiegend mit der Töpferscheibe, drei stehen in der Werkstatt. Daneben ein großer Brennofen, in dem die nächsten Kunstwerke „herausgebacken“ werden. Bei der Arbeit wird großer Wert auf organische Abläufe gelegt. Die Keramikerin verwendet vorwiegend regionale Materialien für ihre Arbeiten. Lehm und Ton aus Bad Mitterndorf werden genauso verarbeitet wie Materialien aus dem gesamten Salzkammergut. Weiß/ schwarz und Naturtonfarben dominieren. Die Objekte überzeugen durch Klarheit und Schlichtheit.

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Alltagsgegenstände und Kunstobjekte –aus dem Studio von Marion
Kogler
Keramikcontainer
Im Garten des Hotel Kogler in Bad Mitterndorf steht, inmitten von großvolumigen Skulpturen, der Keramikcontainer von Marion Kogler. Hier werden in übersichtlicher Form die Werke ausgestellt und können auch erworben werden. In hundertprozentiger Handarbeit hergestellt sind dort exklusive Tassen, Vasen, Teller, Schalen und vieles mehr zu sehen. Der Container ist immer geöffnet, Interessierte können sich also jederzeit dort umsehen. Wird etwas gekauft ist dies im Hotel zu bezahlen. Ein sympathischer und unkonventioneller Zugang, der auch die Haltung von Marion Kogler widerspiegelt. Gemeinsam mit ihrem Mann Johannes und dessen Familie ist sie auch im Hotel Kogler aktiv. Dort versucht sie, mit speziellen Angeboten, ihre kreative Arbeit mit den Gästen zu teilen. Anfang Oktober fand beispielsweise die zweite Auflage des „Potter.Treat“ im Hotel statt. Dabei trafen sich rund 40 Keramiker aus Deutschland und Österreich, um sich unter Anleitung renommierter Trainer auf dem Gebiet der Töpferei und Keramik fortzubilden. Weitere, ähnliche Angebote an diese ganz spezielle Zielgruppe kann sich Marion Kogler gut vorstellen. Auch möchte sie wieder in ihrem Atelier Workshops anbieten. Derzeit beanspruchen aber die beiden kleinen Kinder einen Gutteil der Zeit der jungen Mama.
© Marion Kogler
Sag’s durch die Blume

▴Blumendekorationen von Sabine Peer vollenden die liebevoll gedeckte Tafel.
Bereits als Kind hat Sabine Peer, die Chefin von BlütenZauber in Bad Aussee, ihre Liebe zu Blumen entdeckt. Diese Liebe gibt sie an ihre Kundinnen gerne weiter. „Es gibt nichts Schöneres als begeisterte Menschen, die mit ihrem Einkauf viel Freude haben“, meint die Unternehmerin, die seit 2012 mit ihrem Geschäft die Herzen aller Blumenfreunde aufblühen lässt. Dabei entwickelte die 36-Jährige ein Gespür dafür, was den Leuten gefällt. Florale Geschenke passen für jede Gelegenheit: unter anderem für Geburtstage, Hochzeiten, Krankenbesuche, Einladungen, die Einweihung der neuen Wohnung, den neuen Arbeitsplatz, ... Für Sabine Peer und ihr Team heißt es bei jedem Auftrag, den Geschmack der Beschenkten herauszufinden. Schließlich sollen bunte Blumensträuße oder stilvolle Topfpflanzen eine passende, individuelle Überraschung und gleichzeitig wahrhafte Kunstwerke sein. Auch als letzter Gruß bei Verabschiedungen spielen Blumen bei den sorgfältig gefertigten Gebinden eine große Rolle. Die Bad Ausseerin war eine der ersten Floristen in der Region, die erkannte, dass Trauernde ein Bedürfnis haben, ihren Abschiedsgruß handgeschrieben auf Trauerschleifen zu schreiben. Dieses Service wird gut angenommen und verleiht Kränzen eine persönliche Note.
Blumen bringen Leben in jeden Wohnraum. 365 Tage im Jahr. Floristen im Ausseerland wissen immer Rat.
Abwechslungsreiche Arbeit mit Herausforderungen Schöne Blumen-Arrangements, stilvolle Accessoires und bezaubernde Geschenksideen gibt es bei Familie Reischenböck in Altaussee. Rita und Ing. Werner Reischenböck führen seit 2002 das Unternehmen und werden seit einigen Jahren tatkräftig von ihrer Tochter Maria und ihrem Schwiegersohn Stefan unterstützt. Gegründet wurde das Unternehmen 1904 von Josef Kohl, dem Großvater des Senior-Chefs Klaus Reischenböck, heute vereint die Familie Floristen, landwirtschaftliche Gärtner sowie Gartengestalter. „Wichtig für unseren Beruf sind die Liebe zur Natur und Durchhaltevermögen“, erklären die Unternehmer, die je nach Saison bis zu 30 Mitarbeitende beschäftigen. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und es gibt viele Herausforderungen. „Eine davon ist das Wetter bei Arbeiten in der Natur, das in unserer Region oft schwer planbar ist“, sagen Rita und Werner Reischenböck. Blumensträuße gestalten sie am liebsten mit selbst gezogenen Schnittblumen, die am eigenen Feld direkt in Altaussee wachsen. Daneben gibt es eine Fülle an Sträuchern und Bäumen, die optimal zum Klima und zur Region Ausseerland passen. Das Unternehmen gestaltet auch Gärten, wobei auch hier auf Natürlichkeit Wert gelegt
© Karl Steinegger


▴ Natürlichkeit im Garten liegt Rita und Werner Reischenböck sehr am Herzen.

▴ Mario Johann Maierhofer achtet auf die farbliche Zusammenstellung der Blumensträuße.
wird. Sollte einmal ein großer Baum versetzt werden, so ist Familie Reischenböck der richtige Ansprechpartner. Den beherzten Unternehmern ist ein Großeinsatz noch gut in Erinnerung: Sie mussten eine etwa acht Tonnen schwere, 16 Meter hohe Blutbuche versetzen. Die größte Herausforderung war die schmale Zufahrt zum Grundstück. Die Blutbuche musste schlussendlich mit einem Kranwagen über ein Wohnhaus ins Pflanzloch gehoben werden.
Blumengrüße mit Schokolade und Gemüse Als Tochter einer Floristin hat Silvia Aigner den „grünen Daumen“ sprichwörtlich in die Wiege gelegt bekommen. „Floristin zu sein bedeutet für mich Kreativität, Innovation und mich ständig neu zu erfinden“, sagt die Unternehmerin, die in Bad Mitterndorf „Die Blume“ eröffnet hat. Sie liebt es, aus den einfachsten, natürlichen Dingen wie beispielsweise Rinde, Zapfen, Ästchen oder Moos etwas Wundervolles zu schaffen und damit ihre Kunden zu überraschen. Die gelernte Gärtnerin und Floristin
aus Pichl-Kainisch begeistert zudem mit ausgefallenen Kreationen. So werden Gemüse, Schokolade, Ausseer Taler oder Sektflaschen mit Blumen verschönert und als Geschenk liebevoll verpackt. „Zu meinen verrücktesten Aufträgen gehörte ein rohes Brathühnchen in Schutzfolie, das ich auf ein Holzbrett gelegt und mit Wurzeln, Ästen und Blumen arrangiert habe“, erinnert sich Silvia Aigner, die auf 25 Jahre Berufserfahrung zurückgreifen kann. Sie und ihre Mitarbeiterin Maria arbeiten mit sehr viel Liebe und Herzblut und bringen viel Persönliches in den Blumenwerkstücken ein. „Insbesonders in der Trauerfloristik, wo wir in unsere Arbeiten vom Lieblingswerkzeug bis hin zum Kletterseil und Hut des Verstorbenen Wünsche der Angehörigen miteinbeziehen“, berichtet die Unternehmerin. Sie schätzt an ihrer Tätigkeit die Abwechslung. „Keine Wurzel, keine Blume, keine Kundschaft, kein Tag ist gleich“, betont die Floristin, die im Herbst 2023 ihren Traum von einem größeren Geschäft erfüllt hat, um ihre Werke noch besser präsentieren zu können.
Grüner Daumen
Seit 1980 gibt es in Bad Mitterndorf die Gärtnerei Maierhofer, zu der heute auch eine Blumenstube gehört. „Die Liebe zu Blumen begleitet mich mein ganzes Leben lang“, berichtet Mario Johann Maierhofer, der in der Gärtnerei seiner Eltern aufgewachsen ist. Er absolvierte die Gärtnerische Handelsschule in Graz und legte nach mehrjähriger Praxis die Meisterprüfung ab. „Kreativität und Interesse an der Natur sind gute Voraussetzungen für unseren Beruf“, betont der 49-Jährige, der bestrebt ist, mit seinen fünf Mitarbeitenden Kundenwünsche Wirklichkeit werden zu lassen. An seiner Arbeit begeistert ihn, Pflanzen heranwachsen zu sehen und in der Natur zu arbeiten. Aus der eigenen Gärtnerei kommen viele Blumen, die für kunstvoll gesteckte Blumensträuße verwendet werden. Das Angebot ist vielseitig und reicht von klassisch über romantisch und elegant zu originell und extravagant.
© Melanie Maierhofer
© Karl Steinegger
▴ Silvia Aigner bindet liebevoll Brautsträuße.
© Die Blume

Emotionale Geschenke
Es gibt kein emotionaleres Geschenk als Blumen und Pflanzen. Davon ist Brigitte Preßl vom Blumen-Eck in Altaussee überzeugt. Gemeinsam mit ihren Kunden stellt sie maßgeschneiderte Blumen-Arrangements zusammen – passend für den entsprechenden Anlass. Ein kleines Mitbringsel, ein edles Gastgeschenk oder eine Liebeserklärung durch die Blume – die Floristin setzt jeden individuellen Wunsch mit viel Liebe um. Frische Schnittblumen bindet sie zu bunten Blumensträußen, Blumenstöcke in vielen Größen und Variationen sind Überraschungen, mit denen die Beschenkten lange Zeit Freude haben. Zu Ostern, Advent oder Allerheiligen fertigt Brigitte Preßl auf Bestellung schöne Gestecke an. Kleine Souvenirs und Dekostücke für die Wohnung ergänzen das Sortiment der Floristin.
www.bluetenzauberaussee.at www.reischenboeck.at www.dieblume.at www.blumen-maierhofer.at
Do it yourself
Winterdekoration mit wenigen Handgriffen selbst gemacht

▴ Sabine Peer gibt Tipps für selbstgemachte Kerzengestecke.
Selbstgemachte Winterdekorationen sind ein Blickfang für jeden Raum und gern gesehene Geschenke. So werden im Herbst bunte Blumen und Blätter sowie Zweige getrocknet und in einer durchsichtigen, niedrigeren Flasche drapiert. Nun kommt noch eine Kerze drauf und fertig ist die Winterdeko.
„Einfach zu machen ist ein Kerzengesteck mit Naturmaterialien als Tischschmuck“, erklärt Sabine Peer, die Chefin von BlütenZauber in Bad Aussee. Eine Baumrinde ist die Unterlage. Darauf kommt eine Steckmasse. Mit Tannenzweigen wird die Umrahmung einer Kerze in der Steckmasse festgelegt, diese kann je nach Kerze rund, oval oder eckig sein. Nach individuellem Geschmack wird das Gesteck mit Flechten, Baumwolle oder Tannenzapfen gestaltet. Diese Materialien geben dem Gesteck einen natürlichen Effekt.
© Sabine Peer
▴ Silvia Aigner weiß, wie jeder Tisch zum Blickfang wird.


Und so funktioniert‘s:
Einfach den QR-Code scannen, Reisedaten eingeben, deine Mailadresse bestätigen und losstarten.

Erlebnis Entdeckung Genuss
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