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Allergien und Urlaubsplanung
Risikofaktoren, therapeutische Möglichkeiten und Tipps für die Reiseapotheke
Etwa 30 % der Erwachsenen und 20 % der Kinder sind von Allergien betroffen, Tendenz: steigend.1 Die genauen Ursachen sind noch nicht erforscht, bekannt sind allerdings verschiedene Risikofaktoren, die neben der genetischen Komponente eine Rolle spielen. Dazu gehören beispielsweise Rauchen (auch Passivrauchen), der früher beginnende und stärkere Pollenflug durch die höheren Temperaturen oder übertriebene Hygiene im Kindesalter. Auch psychische Faktoren wie Stress können darauf Einfluss haben.
Meist Reaktionen vom Soforttyp
Die häufigste Form stellt die Allergie vom Soforttyp (Typ-I-Allergie) dar, welche für 90 % der allergischen Reaktionen verantwortlich ist. Hierbei kommt es nach Erstkontakt mit einem – eigentlich harmlosen – Allergen zur Sensibilisierung und Bildung von IgE-Antikörpern. Diese binden an IgE-Rezeptoren auf der Oberfläche der Mastzellen von Haut und Schleimhäuten und auf jene der basophilen Granulozyten. Der Erstkontakt verläuft symptomlos, aber durch eine weitere Exposition werden diese Zellen aktiviert und verschiedene Entzündungsmediatoren, vor allem Histamin, ausgeschüttet; erste klinische Symptome zeigen sich.2 Die Anzeichen einer allergischen Reaktion können vielfältig sein. Oft handelt es sich um eine allergische Rhinitis, eine Konjunktivitis oder eine Kombination von beidem (Rhinokonjunktivitis) – gekennzeichnet durch Juckreiz, erschwerte Nasenatmung, Schnupfen, Husten bzw. tränende, gerötete Augen. Weiters können Asthma bronchiale, atopische Dermatitis, aber auch Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Kontakturtikaria der Mundschleimhaut, Hitzegefühl und Schwindel bis hin zum anaphylaktischen Schock die Folge sein.3 Die am häufigsten vorkommenden Allergien dieses Typs sind Pollen- und Lebensmittelallergien, gefolgt von solchen gegen Hausstaubmilben und Insektengifte.
Therapieoptionen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Allergien zu behandeln. An erster Stelle
sollte die Vermeidung der Allergene stehen, was sich bei Pollen- oder Milbenallergien schwierig gestaltet. Allerdings gibt es Mittel und Wege, die Allergenbelastung in Innenräumen zu reduzieren. Das geschieht, indem man beispielsweise Polstermöbel, Decken und Kissen regelmäßig durch Waschen mit mind. 60 °C oder alternativ durch eine chemische oder Dampfreinigung von Milben befreit. Spezielle Allergiebezüge (Encasings) verhindern den Kontakt der Milbe bzw. des Milbenkots mit der Haut. Personen mit Pollenallergien sollten verwendete Kleidung nicht in den Schlafbereich tragen und Wäsche nicht im Freien trocknen lassen. Regelmäßiges Spülen der Nase mit Kochsalzlösung, z. B. mit Nasenduschen, „wäscht“ die Allergene aus. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig und sollten bei wiederkehrenden Allergien auch genutzt werden, um einen „Etagenwechsel“ , also die Ausweitung auf die Bronchien und das Auftreten von Asthma, zu vermeiden.4 Das Mittel der Wahl sind H1-Rezeptor-Antagonisten der zweiten Generation, etwa Cetirizin, Loratadin oder Fexofenadin, welche die Wirkung des Histamins rasch blockieren und bei denen selten mit zentralen Effekten wie Müdigkeit zu rechnen ist. Beschränken sich die allergischen Symptome auf Augen oder Nase, gibt es Antihistaminika wie Azelastin oder Levocabastin, die lokal angewendet werden können. Im OTCBereich sind Mastzellenstabilisatoren wie Cromoglicinsäure erhältlich, welche die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen verhindern. Hier empfiehlt sich, schon vorbeugend – kurz vor Beginn der Allergiesaison – mit der Anwendung zu starten, um das Auftreten allergischer Symptome zu verhindern. Zudem gibt es positive Studienergebnisse, welche zeigen, dass pflanzliche Präparate, welche Tragantwurzel (Astragalus membranaceus) enthalten, immunmodulierend wirken und so die Symptomlast deutlich verringern bzw. bei vorbeugender Einnahme sogar verhindern können.5 Diese Phytopharmaka sind auch für Kinder ab drei Jahren geeignet und können in Form von Säften gegeben werden.
Reiseapotheke für Menschen mit Allergien
Idealerweise informieren sich stark Betroffene vor Reiseantritt über die lokalen Gegebenheiten, beispielsweise über die Seiten der Pollenwarndienste (z. B. pollenwarndienst.at). Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktose- oder Histaminintoleranz können fehlende Enzyme, am häufigsten sind es Diaminooxidase (DAO) oder Laktase, in Tablettenform vor der Nahrungsaufnahme zugeführt werden. Diese verhindern körperliche Reaktionen wie Blähungen oder Durchfall.
Allgemeine Empfehlungen für unterwegs
Gerade im Ausland kämpfen viele mit Verdauungsstörungen. Generell empfiehlt es sich, auf bereits bekannte und vertragene Inhaltsstoffe zurückzugreifen. Im OTC-Bereich gibt es Probiotika, die eine Vielzahl von Bakterienstämmen enthalten, welche sich im Darm ansiedeln. Sie können und sollten schon vorab und während des Urlaubs eingenommen werden, um die Darmtätigkeit zu unterstützen. Gerbstoffe wie Tanninalbuminat oder Aktivkohle eignen sich gut zur Behandlung von Durchfällen. Da Kinder leichter dehydrieren, ist eine passende Elektrolytnahrung mitzunehmen. Tropfen, die eine Mischung aus verschiedenen pflanzlichen Wirkstoffen wie Kamille oder Kümmel enthalten, lindern Magenbeschwerden, Völlegefühl und Sodbrennen. In keiner Reiseapotheke sollten ein Analgetikum, z. B. Paracetamol oder Ibuprofen, ein abschwellendes Nasenspray und/oder Ohrenstöpsel für den Druckausgleich beim Flug sowie ein hinreichender Insektenschutz und Sonnenschutz fehlen.
Barbara Feytl
Quellen: 1 RKI 2013, Studie DEGS1. 2 Bufe A et al., Pädiatrische Allergologie 2021;(2):19-38. 3 Matthys H et al., Klinische Pneumologie 2008;(3):115ff. 4 Bousquet J et al., J Allergy Clin Immunol. 2012
Nov;130(5):1049-62. 5 Matkovic Z et al., Phytother Res. 2010 Feb;24(2):175-81.
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* Nebenwirkung Schläfrigkeit auf Placeboniveau. ** Doppelblinde, multizentrische, placebokontrollierte, randomisierte klinische Studie, Population: 46 Patienten mit schwerer allergischer Rhinits, 8-65 Jahre (31 Patienten in der Studiengruppe, 15 Patienten in der Kontrollgruppe) Shrivastava et al. , A
New Class of Polymeric Anti-Allergen Nasal Barrier Film Solution for the Treatment of Allergic Rhinitis, J Allergy Ther 2017, 8:3
DOI: 10.4172/2155-6121.1000263 1) Van Cauwenberge P, Juniper EF. Clin Exp Allergy 2000. 2) Meltzer EO, et al., Mayo Clin Proc. 2005. Juni 2022AlleNasal Protect enthält Glycerol, Akazien- und Xanthangummi, Allercyanidin-G (Derivat aus Extrakten von Blättern der Teepflanze, Kurkuma-, Ginseng- und Urtica-Wurzeln) und ätherische 43 Öle aus der Zitrone und Konservierungsstoffe.