

INFORMATIONEN
RUND UM ST MARIEN
ÖFFNUNGSZEITEN ST -MARIEN-KIRCHTURM
Mai bis Oktober 10.00-18.00 Uhr
November bis April 10.00-16.00 Uhr
Der Eintri in die Kirche ist frei, um Spenden wird gebeten.
INFORMATIONEN UND KONTAKT
Amt für Tourismus und Kultur
Tourist-Information Wismar
Lübsche Straße 23a, 23966 Wismar 03841 19 4 33, touristinfo@wismar.de, www.wismar-tourist.de
TURMFÜHRUNGEN MIT GUIDE
Von St. Marien, der ehemaligen Ratspfarrkirche, blieb der mächtige 80 Meter hohe Turm. Eine Landmarke Wismars, die seit Jahrhunderten zu Land und See weithin sichtbar ist. Erfahren Sie Wissenswertes zur Geschichte des Turms und der Stadt bei einer Führung auf 63 Meter Höhe mit einem erfahrenen Guide.
Erwachsene 5,00 € I Ermäßigt * 4,00 € Kinder bis 16 Jahre** frei
Teilnehmerzahl je Aufstieg: 15 Personen
* Studentinnen und Studenten, Auszubildende, Personengruppen mit mindestens 15 Personen, schwerbehinderte Menschen, Empfängerinnen und Empfänger von:
a) Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem SGB XII
b) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
c) Bürgergeld nach dem SGB II
d) Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
** Gilt sowohl für die Turmführungen als auch den Film; bis 6 Jahre ist die Begleitung durch einen Erwachsenen erforderlich

Hansestadt Wismar
Amt für Tourismus und Kultur
Tourismuszentrale Wismar
Lübsche Straße 23a, 23966 Wismar 03841 19 4 33 touristinfo@wismar.de www.wismar-tourist.de
wismar.tourist
Foto Titelseite: Christoph Meyer
Design: Paperheroes, Wismar
Gedruckt auf Recyclingpapier
Text: Amt für Tourismus und Kultur 09/2025, Änderungen vorbehalten

AUSSENGELÄNDE
DAS ST -MARIEN-FORUM
Seit den 1970er Jahren wurde der Bereich des ehemaligen Kirchenschiffes als Parkplatz genutzt. Dann rückte die Fläche des gesprengten Kirchenschiffes in das Blickfeld städtischer Planungen. Seit 2001 sind die erhaltenen Fundamente der Kirche durch Archäologen in jährlichen Kampagnen abschni sweise freigelegt worden. Danach wurde auf dem historischen Bestand neues Mauerwerk sockelhoch aufgebaut. Der rekonstruierte Grundriss des ehemaligen Kirchenschiffes als zentraler Teil ist mit exemplarischen Befunden und Erläuterungen zur Stadtgeschichte nachvollziehbar und erlebbar gestaltet.
Es ist zudem geplant, die ergrabenen Grundmauern der benachbarten Alten Schule als archäologisches Ausstellungsobjekt zu nutzen. Die Standorte der ehemaligen Kapellen „Maria zu Weiden“ und „Banzkowsche Sühnekapelle“ sollen kenntlich gemacht werden.
ST MARIEN ZU WISMAR
BEDEUTENDES WAHR- UND SEEZEICHEN




© Christoph Meyer
ST MARIEN ZU WISMAR
DER KIRCHTURM
Die Marienkirche war die Ratspfarrkirche von Wismar. Von dem frühesten steinernen Kirchenbau um 1260 ist heute nur noch ein Strebepfeiler an der nordöstlichen Turmecke erhalten. Das Untergeschoss des Turmes und die seitlichen Kapellen werden auf 1280/90 datiert. Der Chor und das Langhaus wurden 1310-1375 neu errichtet. Die älteren Bauteile, wie der Turm, zeigen noch den Kleebla bogenfries, ein Ornament, das nach 1350 nicht mehr modern war. Der Turm wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts um drei Geschosse erhöht. Die neue Backsteinbasilika war doppelt so groß und doppelt so hoch wie die ursprüngliche Hallenkirche. Direktes Vorbild von St. Marien war die Lübecker Marienkirche. Wie für die Ewigkeit gebaut erschien St. Marien bis zum 2. Weltkrieg. In der Nacht vom 14./15. April 1945 wurde die



WEGE DER BACKSTEINGOTIK
BAUTEN DER MACHT







Über drei Innenräume und zwei Außenfl ächen rund um den heute noch stehenden Kirchturm erstreckt sich eine Ausstellungslandscha die Einblicke in das Handwerk und in die Techniken des hansischen Kirchenbaus ermöglicht. Die Präsentation am originalen Schauplatz einer mi elalterlichen Kirchenbaustelle sowie die Verzahnung virtueller Präsentationen mit realen und originalen Objekten machen den besonderen Reiz aus. So gibt es im Außenbereich beispielsweise eine Schauziegelei. Ob Rohlinge, einfache Mauersteine oder Backsteine - bevor mit dem Bau von backsteingotischen Gebäuden begonnen werden konnte, musste man in Ziegeleien das Baumaterial herstellen. Die Produktion von Backsteinen dauerte beispielsweise ein ganzes Jahr. Zwischen Lehm, Spachtel und Wasserbo ichen spielte sich ein Arbeitstag ab, wobei das Mischungsverhältnis der einzelnen Materialien entscheidend war für ein gutes Ergebnis. In der Schauziegelei bei St. Marien können Sie in eine längst vergangene Zeit eintauchen.
Nördliche Turmseitenkapelle
In allen Kulturepochen gab es einen „Dialog des Geistes“ auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und den Möglichkeiten des friedlichen Zusammenlebens der Menschen. Die sechs Backsteinfi guren, die hier in einem Dialog vereint sind, sollen ein Symbol für die Bereitscha zum Gespräch sein. Als Vertreter unterschiedlicher Kulturen und Religionen treten sie mit Originalzitaten, gesprochen von dem Schauspieler Bruno Ganz, aus ihren Schri en in einen Dialog über Go und seine Schöpfung.
Turmhalle
In der mi leren Kapelle wird die 3D-Filmpräsentation „Eine mi elalterliche Kirchenbaustelle“ gezeigt. Inhalt des Films ist die Entstehung der gotischen Marienkirche Wismars vom Abbruch des Vorgängerbaus bis zur Weihe des gotischen Nachbaus. Im Film visualisierte Themen wie der Ziegeleibetrieb, zeitgenössische Hilfsmi el auf der Baustelle, mi elalterliche Mauertechniken sowie die Beschaff ung und Herstellung der notwendigen Kirchenaussta ung begegnen dem Besucher bei seinem weiteren Ausstellungsrundgang in der Realität. Durch den Film begleitet die animierte Figur „Bruno Backstein“. Er ist dabei, wenn die Marienkirche virtuell entsteht, von der Vermessung des Bauplatzes bis zur Herstellung der Backsteine, vom Bau der Gerüste bis zum Mauern der Gewölbe. Der 3D-Film ist ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein.


Kirche durch einen Lu angriff schwer beschädigt. Sie verlor ihre Dachdeckung und alle Gewölbe, große Teile der Seitenschiffe und der Vorhallen stürzten ein. Bis Anfang der 1950er Jahre schlugen alle Versuche einer Grundsicherung der Kirche fehl, dennoch bestand zunächst Konsens über einen Wiederau au. 1960 wurden Pläne zur Beseitigung des Kirchenschiffes öffentlich und trotz Protestes wurde es noch im August desselben Jahres gesprengt. Weithin sichtbar als Wahr- und Seezeichen der Hansestadt ist daher heute nur noch der über 80 Meter hohe Turm.
Alle 15 Minuten verkünden die zwölf Glocken der Kirche der Stadt „was die Uhr geschlagen hat“. Dreimal täglich, zu um 12.00, 17.00 und 19.00 Uhr, lässt das Uhrwerk ein Glockenspiel über einen der vierzehn Choräle erklingen. Beeindruckend sind auch die Ziffernblä er der Turmuhr, die mit einem Durchmesser von 5 Metern einen guten Blick auf die Uhrzeit vom Boden aus zulassen.
Sämtliche Kirchen Wismars waren in gotischer Zeit Baustellen. Die hochgotischen Neubauten entstanden im Webewerb und im Krä emessen mit den benachbarten Hansestädten. Italienische Backsteintechnik und nordfranzösische Kathedralformen bilden die europäischen Wurzeln der Backsteingotik. Der Kirchenbau war die führende Bauaufgabe des Mi elalters. Die Bautechniken und Schmuckformen der backsteingotischen Kathedralen wurden beim Bau von Wohnhäusern, Befestigungsanlagen und anderen Gebäuden wieder aufgegriffen. In der nördlichen Turmseitenkapelle fi nden wechselnde Ausstellungen sta .
Südliche Turmseitenkapelle
Waren die Bauarbeiten beendet, war die Kirche noch lange nicht vollendet. Die Ausschmückung und Einrichtung des Innenraumes war ebenso bedeutsam, langwierig und kostspielig wie die Erbauung der Gebäudehülle. Für die Gestaltung der Innenaussta ung gab es, anders als für den Bau der Kirche, keine Gesamtleitung. Nur in den Bereichen, die von der gesamten Gemeinde genutzt wurden, trugen die Kirchenvorsteher und der Werkmeister die Verantwortung. In den zahlreichen Kapellen sorgten die jeweiligen Besitzer unabhängig voneinander für die Ausschmückung und Einrichtung dieser Räume. Die Innenaussta ung gotischer Kirchen war stets eine Mischung verschiedenster Werke.

BRUNO BAUT EINE KIRCHE
Wie schweißtreibend war der Bau einer Backsteinkirche! Im 3D-Film erfahren Sie, wie sich ein Lehmklumpen in einen Backstein verwandelte, indem er in eine Holzform gepresst, getrocknet und bei 1000°C im Ofen gebrannt wurde. Mauer, Pfeiler, Tore und schwindelerregende Gewölbe – alles entstand aus Millionen Backsteinen.
Eintri spreise 3D-Film
Erwachsene 5,00 € I Ermäßigt * 4,00 € Kinder bis 16 Jahre** frei
* Studentinnen und Studenten, Auszubildende, Personengruppen mit mindestens 15 Personen, schwerbehinderte Menschen, Empfängerinnen und Empfänger von:
a) Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem SGB XII
b) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
c) Bürgergeld nach dem SGB II
d) Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
** Gilt sowohl für die Turmführungen als auch den Film; bis 6 Jahre ist die Begleitung durch einen Erwachsenen erforderlich
© Anibal Trejo