Genießen Sie auch die beeindruckende Aussicht von der Pla form in 35 Meter Höhe. Es erwartet Sie ein Blick über die Altstadt und bei guter Sicht bis hin zur Insel Poel. Die Aussichtspla form ist bequem mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Erwachsene 5,00 € I Ermäßigt * 4,00 € Kinder bis 16 Jahre** frei
* Studentinnen und Studenten, Auszubildende, Personengruppen mit mindestens 15 Personen, schwerbehinderte Menschen, Empfängerinnen und Empfänger von:
a) Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem SGB XII
b) Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII
c) Bürgergeld nach dem SGB II
d) Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)
** bis 6 Jahre ist die Begleitung durch einen Erwachsenen erforderlich
Hansestadt Wismar, Amt für Tourismus und Kultur, Tourismuszentrale Wismar
Am 25. Januar 1990 brachte ein Orkan den Giebel des Nordquerhauses zum Einsturz. Die losgerissenen schweren Steinmassen stürzten auf zwei gegenüberliegende Wohnhäuser. Die Bewohner kamen verletzt oder mit dem Schrecken davon. Dieses Ereignis gab den Anstoß für die Sicherung und den Wiederau au der St.-Georgen-Kirche. Bi en um schnelle Hilfe wurden an die Deutsche Sti ung Denkmalschutz gerichtet.
Diese stellte noch im selben Jahr einen größeren Betrag für die Sicherung der Ruine zur Verfügung. Die Hansestadt Wismar nahm die Sicherung und den Wiederau au der Kirche sofort in die Hand und trieb das Vorhaben voran. St. Georgen wurde das erste Förderungsprojekt der Deutschen Sti ung Denkmalschutz in den neuen Bundesländern. Sie hat die Hälfte aller bisherigen Kosten getragen. Die Spendenbereitscha weit über Wismar hinaus war und ist noch immer beispielha .
Der damalige Vorsitzende der Deutschen Sti ung Denkmalschutz, Prof. Go fried Kiesow, bezifferte den gesamten Finanzbedarf bis zur endgültigen Fertigstellung des Bauwerks auf rund 40 Millionen Euro. Alle Geldgeber trugen so gemeinsam dazu bei, dass die Kirche in ihrer einstmaligen Größe und Schönheit wieder besteht.
Nach der Sicherung des Umfassungsmauerwerkes, der Wiederaufstellung und Eindeckung der Dachkonstruktionen und nach dem Wiederherstellen sämtlicher Fenster wurde im Jahr 2011 der Einbau des Fußbodens vollendet.
Handwerklich als Meisterleistung sind die Arbeiten zur Wiederherstellung der Einwölbung im Hochschiff, im Vorchorjoch, im Chor sowie im Langhaus und in den Turmseitenkapellen zu werten. Sämtliche Fußbodenflächen wurden im Bereich des Kirchenschiffes, der Querhäuser sowie die Flächen der Turmseiten neu verlegt. Zeitgleich erfolgten die Arbeiten zur Nutzungsfertigstellung des Turms, der seit Mai 2014 als Aussichtspla form mi els Fahrstuhl für den Besucher zu erreichen ist.
SPENDEN FÜR DEN ERHALT VON ST GEORGEN
Bankverbindung für Einzahlungen (Spenden, Zusti ung u.ä.)
Die St.-Georgen-Kirche hat sich längst als a raktiver Veranstaltungsort etabliert. In der eindrucksvollen Backsteinkulisse fi nden mit großer Resonanz Konzerte des NDR-Orchesters, der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Theatervorführungen, Lesungen, Ausstellungen, Kongresse und auch Go esdienste sta Veranstaltungstipps für Ihren Aufenthalt in Wismar wismar.de/veranstaltungen
Seit 1990 gewann die Ruine der St.-Georgen-Kirche zu Wismar Jahr für Jahr ein deutlich sichtbares Stück mehr ihrer ehemals beeindruckenden Größe und Gestalt zurück und prägt heute wieder die Silhoue e der Stadt.
Der Wiederau au von St. Georgen war und ist das umfangreichste denkmalpfl egerische Vorhaben im Lande Mecklenburg-Vorpommern. St. Georgen gehört in die glanzvolle Reihe der großen Backsteinkirchen Nord- und Ostdeutschlands. Diese Kirchen sind Zeugen eines starken und selbstbewussten, auf Repräsentation zielenden Bauwillens des reichen Bürgertums der Hansestädte, aber auch eines tiefen religiösen Empfi ndens. Die Kirchen der reichen Bistümer und Abteien sollten an Größe und Aussta ung übertroffen werden.
Die St.-Georgen-Kirche zu Wismar gehört zu den größten dieser Bauwerke. Sie zeigt das Selbstbewusstsein der hansischen Bürgerscha das sich in der Monumentalität ihrer Pfarrkirche widerspiegelt. Kirchen mit ähnlichen Ausmaßen befi nden sich nur noch in den großen Handelsstädten Süddeutschlands und in Flandern. St. Georgen ist ein großartiges Zeugnis der Vergangenheit und zugleich ein beeindruckendes Kunstdenkmal. Durch ihre fast zweihundertfünfzigjährige mi elalterliche Baugeschichte ist sie ein Denkmal für die Blüte und den Niedergang der mi elalterlichen Hansestadt.
BAUGESCHICHTE
VON BIS
Die erste Kirche am heutigen Platz entstand etwa in der Zeit zwischen 1260 und 1270; von ihr sind nur noch Reste im Chormauerwerk erhalten. Nach den bisherigen Erkenntnissen handelte es sich um eine dreischiffi ge Hallenkirche mit fünf Jochen und einem einschiffi gen Chor aus zwei Jochen und geradem Ostabschluss.
In den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts entwickelte man den Plan, die alte Kirche durch eine hochgotische Basilika mit offenem Strebewerk zu ersetzen. In dieser Zeit wurde der jetzige Chor gebaut, der um 1360 mit einem Dachstuhl versehen wurde. Anschließend beschä igte man sich mit dem Anbau von Seitenkapellen und einer Sakristei. Danach kamen die Arbeiten zum Erliegen. Diese geplante Kirche wurde auch später nicht weitergebaut.
Die Grundsteinlegung für den jetzigen Bau mit riesigen Abmessungen und mächtiger Höhenentwicklung ist für das Jahr 1404 belegt. Die Bauarbeiten begannen am Wes urm und wurden dann nach Osten bis zum schon bestehenden hochgotischen Chor vorangetrieben. Der spätgotischen Bauauffassung folgend, erhielt dieser große Kirchenbau kein offenes Strebewerk. Der geplante große Chor wurde aus wirtschalichen Gründen nicht mehr gebaut.
Um 1544 bekam der Turm als oberen Abschluss eine bescheidene Glockenstube. Auch hier reichte das Geld nicht mehr für den zur großen Kirche gehörenden repräsentativen Turm. Danach gab es nur noch verhältnismäßig wenige Veränderungen an dem Gebäude. Sie bezogen sich vor allem auf Sakristei und Kapellen im Chor. 1594 erhielt der östliche Mi elschiffgiebel zum alten Chor hin endgültig einen gemauerten Abschluss. Die bekanntesten Baumeister der Kirche sind Hermann von Münster und Hans Martens. Beide haben in der Kirche ihre Meisterzeichen angebracht, auch werden sie ausdrücklich als Ratsmaurermeister bezeichnet. Der größte Teil der Wände und vermutlich auch die Gewölbe in den Seitenschiffen wurden unter der Leitung von Münster erstellt. Die Gewölbe im Hochschiff, in den Querhäusern und der Vierung gehörten neben den Schmuckgiebeln der Querhäuser zu den Werken Martens.
ZERSTÖRUNG UND VERFALL
VON BIS
In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges trafen zwei Bomben die Kirche. Durch diese Treffer erli das Go eshaus schwere Schäden, die aber gemessen am heutigen Wiederau au mit vergleichsweise geringen Kosten hä en behoben werden können.
„Die St.-Georgen-Kirche in Wismar ist trotz ihrer riesigen Dimensionen als ein besonders geeignetes Objekt für den Wiederau au anzusehen, weil sie bis auf das oberste Turmgeschoss in ihrem Mauerwerk trotz der Sprengwirkung der Lu minen nicht erschü ert ist und voraussichtlich keiner besonderen Sicherung in statischer Hinsicht bedarf. Die Gewölbe des Schiff es sind eingestürzt, der Dachstuhl steht teilweise noch und der Chor ist mit seinen Anbauten zwar beschädigt, aber mit Gewölbe und Dach erhalten.“
Friedrich Lorenz, 1952
GRUNDRISS DER KIRCHE
In den Jahren zwischen 1945 und 1990 erli die Kirche dann weiteren Verfall und weitere Zerstörung. Am Ende dieser Zeit war sie, bis auf das baufällige Chordach, ohne jede Überdachung. Gewölbe waren nur noch im Chormi elschiff und in den Seitenjochen östlich des Querhauses erhalten, aber auch sie waren erheblich geschädigt. Es gab keine Fenster und Türen mehr, das Gleiche gilt für die Helme der südlichen Flankentürme, der Dachreiter drohte abzustürzen. Die Bibliothek und Sakristei wurden gesprengt. Eine besonders gefährliche Situation zeigte sich im Chor. Dort verlor eine wichtige Stütze mehr und mehr ihre Tragfähigkeit, so dass dieser gesamte Gebäudeteil nahe vor dem Zusammenbruch stand. Ehemals war die Kirche ein Schmuckstück der Stadt, nun bot sie den Anblick einer trostlosen Ruine.