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Hochschule schließt Diversitäts-Audit erfolgreich ab
Ein wichtiger Schritt zu mehr Toleranz
Hochschule schließt Diversitäts-Audit erfolgreich ab
Sogenannte Mainstream-Studierende haben gerade ihr Abitur gemacht, haben weder Kinder noch pflegebedürftige Eltern, keine chronische Krankheit oder schwerwiegende finanzielle Probleme. Doch diese Gruppe, das zeigen Untersuchungen des Deutschen Studentenwerks, macht einen immer kleineren Anteil an der Gesamtheit aus. Also ist es eine wichtige Aufgabe der Hochschulen, sich auch um Menschen abseits des Mainstreams zu kümmern. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tut das seit Langem mit ganz verschiedenartigen Projekten zum Thema Diversität. 2021 hat sie eine Diversitätsstrategie verabschiedet und die Auditierung „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft abgeschlossen. Im März 2021 erhielt sie dafür das offizielle Zertifikat.
Vom Ungewöhnlichen lernen
Zwei Jahre dauerte der begleitete Prozess der Organisationsentwicklung. Die am Audit Beteiligten vernetzten wichtige Akteure, formulierten klare Ziele und diskutierten mögliche Wege der Umsetzung – auch im Austausch mit anderen Hochschulen. Das Ergebnis sind die drei Säulen des Strategiepapiers: Da ist einmal die Steigerung des Studienerfolgs und damit verbunden die wichtige Frage: Was braucht jeder einzelne Studierende dafür? Sie alle haben unterschiedliche Talente, Lebenswege, persönliche Merkmale und Lebensumstände und die Hochschule möchte sie entsprechend fördern.
An zweiter Stelle steht die Steigerung der Diversitätskompetenz sowohl bei Studierenden als auch beim Personal. „Wir vermitteln nicht nur Fach- und Methodenkompetenz“, sagt Professorin Annette Menke, Präsidialbeauftragte Diversität, „sondern auch Werte wie Respekt und Toleranz.“ Eines der wichtigsten Werkzeuge dafür ist die Initiative „Respekt – Zeit für Vielfalt, Zeit für Nachhaltigkeit“. Seit vier Jahren wird unter diesem Motto in unterschiedlichen Veranstaltungen Diversität an der Hochschule diskutiert und gefeiert. Mit der dritten Säule nimmt sich die Hochschule vor, ein partnerschaftliches und partizipatives Umfeld für alle Hochschulangehörigen zu schaffen, also nicht nur ein wertschätzendes und kooperatives Lernklima, sondern ein ebensolches Arbeitsumfeld, das verschiedene Lebensphasen und -situationen berücksichtigt.
Alles in allem ein großes Vorhaben, dessen Fortschritt in drei bis vier Jahren überprüft werden soll. Eine wichtige Aufgabe ist dabei auch, dieses Engagement nach außen sichtbar zu machen, sagt Annette Menke: „Wir wollen nicht nur eine Hochschule mit tollen Laboren, einem guten Studium und exzellenter angewandter Forschung sein, sondern auch ein Ort, an dem sich alle Menschen wohlfühlen.“ Diversität wird an der Hochschule Bonn-RheinSieg gestärkt und gefördert