
1 minute read
Urbane Flächen und Klimaschutz
Im Projekt „Gärtnern für den Umweltschutz“ helfen Bürger der Wissenschaft
Der Boden, auf dem wir stehen, hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermutet: Er ist Lebensraum für viele Organismen, filtert das Regenwasser, bindet Schadstoffe und ist der größte terrestrische Speicher für Kohlenstoff, den es gibt. Das macht ihn zu einem extrem wichtigen Baustein für das Klima und das ökologische Gleichgewicht. Viele wissen jedoch nicht um die große ökologische Bedeutung des Bodens. Die H-BRS wirkt dem mit ihrem Projekt „Gärtnern für den Umweltschutz“ (als Teil des CitizenLab: Umweltlabor) entgegen.
Bürger forschen mit
Bürgerinnen und Bürger können der Wissenschaft helfen, indem sie eigenhändig Bodenproben entnehmen. „Wir möchten herausfinden, wie viel Kohlenstoff in den Böden des Rhein-Sieg-Kreises und in Bonn gespeichert ist und welchen Klimaschutzbeitrag die Böden damit leisten“, erklärt Projektleiterin Isabelle Hirsch. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Böden und Grünflächen im städtischen Gebiet: Privatgärten, Gemeinschaftsgärten, aber auch Parks und Erholungsflächen. Denn im Gegensatz zu landwirtschaftlichen und Waldböden wurde der Einfluss städtischer Böden auf das Klima sowie ihre Biodiversität noch wenig erforscht. „Mit der Unterstützung der Bürger wird es endlich möglich sein, urbane Flächen genauer zu analysieren“, sagt Martin Hamer, Honorarprofessor für Böden und Biomasse im Internationalen Zentrum für Nachhaltige Entwicklung der Hochschule.
Erwartungen übertroffen
Das Vorgehen ist simpel: Auf Wunsch können Interessierte ein Bodenprobeset samt genauer Anleitung bei der Hochschule anfordern. Anschließend entnehmen sie Proben zum Beispiel im heimischen Garten. „Bisher haben wir 330 Bodenproben von 160 Bürgern untersucht. Weitere 450 Anfragen stehen auf unserer Warteliste“, berichtet Hamer. Die vollständigen Ergebnisse sollen 2021 präsentiert werden und die beteiligten Freiwilligen erhalten individuelle Handlungsempfehlungen. So erfahren sie, welchen Beitrag der eigene Garten zum Umwelt- und Klimaschutz leistet.
Das Fazit fällt schon jetzt positiv aus. „Die große Resonanz aus der Bevölkerung hat unsere Erwartungen weit übertroffen und verdeutlicht das Interesse an umweltrelevanten Fragestellungen“, freut sich Bodenkundler Hamer.
Mehr: „CitizenLab: Umweltlabor“: https://www.h-brs.de/ citizenlab-umweltlabor
Mehr: „Wie beprobe ich meinen Garten?“: https://www. youtube.com/watch?v=WCWjrjGr8HY&feature=y outu.be Handlich: Das PF-3 Soil erlaubt die verlässliche und einfache Bestimmung von Bodenproben und vereint alle wichtigen Messungen in einem Gerät