IDEE & KONZEPT
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STUNIKENHAUS IN HAMM
Blutwurst und geföhnte Ente Das historische Stunikenhaus im Zentrum der westfälischen Stadt Hamm ist zum Treffpunkt der Genießer geworden. Auf der Speisekarte: gehobene bürgerliche Küche mit Sinn für Neugier und Innovatives – und einem gehörigen Asia-Einfluss. Von Silvia Geuker
Im vergangenen Jahr haben Daniel und Tanja Voss kräftig abgeräumt: Sie wurden mit ihrem Restaurant Stunikenhaus in Hamm beim Westfälischen Gastronomiepreis als Newcomer des Jahres ausgezeichnet und belegten gleichzeitig den fünften Platz unter den zehn besten Restaurants in Westfalen. Relativ spontan hatten sie sich beworben: „Wir hatten ja nichts zu verlieren“, lächelt Tanja Wendel-Voss. „Im Gegenteil: So ein Wettbewerb gibt uns die Chance, aus Kritik zu lernen und uns zu verbessern.“ Dass es am Ende so fulminant für sie ausging, überstieg ihre höchsten Erwartungen.
Kleinod in der City Das Stunikenhaus ist schon von außen eine Augenweide, denn die spätbarocke Immobilie mit ihrer imposanten Renaissance-Freitreppe ist wohl eines der schöns ten Häuser mitten im westfälischen Hamm. Durch den Eingang gelangt man zunächst in die Bar – ein Ort zum Wohlfühlen. Diese lockere Atmosphäre mit viel warmem
Holz und braunen Polstermöbeln senkt erst einmal die Hemmschwelle vor einem „feinen Restaurant“. Und hier geht es auch entsprechend unkonventionell zu: Mit le ckerem Bier und zünftigen Speisen ist die Bar ein idealer Ort für das Feierabendbier. Dazu gibt‘s die Stuniken-Frikadelle, Spareribs aus dem Smoker und gebratene Blutwurst mit Kartoffelpüree. Feinheiten wie der Rotweinjus zur Blutwurst oder der Bone Suckin Senf zur Frikadelle bringen jedoch die kulinarischen Wurzeln des Maître ans Tageslicht und lassen erahnen, dass es im Restaurant noch etwas anders zugeht. Gelernt hat Daniel Voss sein Handwerk im Strandhotel Georgshöhe auf Norderney. Es folgten verschiedene Stationen auf dem Festland, unter anderem die renommierten Wielandstuben und Gut Kump in Hamm. Vor zwei Jahren verwirklichte sich das Ehepaar mit der Selbständigkeit einen Traum. Er liebt es, die deutsche Küche mit asiatischen Einflüssen zu kombinieren. Das war bei seinen früheren Arbeitgebern nicht immer so
Das frühere Lokal des Hammer StunikenClubs wurde von Tanja und Daniel Voss zum kulinarischen Hideaway ausgebaut Wintergartenrestaurant, Gewölbekeller, Bar und Terrasse bilden eine stimmige Kulisse auch für Hochzeiten und Firmenfeiern Das Referenzgericht des erfahrenen Chefs ist ausgerechnet die Peking-Ente 5.2019
Fotos: Stunikenhaus, Silvia Geuker
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