Im Interview
„Wer ein Star sein will, muss in seinem eigenen Leben die Hauptrolle spielen“
Prof. Dr. Lothar Seiwert im persönlichen Gespräch
Lieber Herr Seiwert, Sie haben vielen Menschen, die ihre Lebensqualität durch das Gefühl des permanenten Zeitmangels als beeinträchtigt empfinden, den Wert der Zeit anschaulich vor Augen geführt. Umso mehr danke ich Ihnen, dass Sie mir Ihre Zeit schenken!
mir einen Eindruck von Ihrem Magazin und den bisherigen Interviewpartnern zu verschaffen. Mir hat das gut gefallen. Ich komme gerne in Ihr Haus, fühle mich bei Ihnen wohl und gut behandelt. Deshalb gebe ich den Dank gerne zurück: ich freue mich, hier mit Ihnen zusammen zu sitzen.
SEIWERT (lacht): Bitteschön! Sie dürfen sich versichert sein: würde ich unserem Gespräch keinen adäquaten Wert beimessen, hätte ich mir auch die Freiheit genommen, Ihre Einladung auszuschlagen. Nun, Sie haben mich freundlich angesprochen und mir die Gelegenheit gegeben,
„Gut behandelt“ beziehen Sie auf unsere Physiotherapie. Insofern sind Sie auch deshalb bei uns, weil Ihnen das Schicksal hierfür Zeit abverlangt. Wie geht es Ihrer Schulter jetzt? SEIWERT: Tatsächlich ist es letztlich einem Radunfall zu „verdanken“, dass ich seit
Prof. Dr. Lothar Seiwert
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einiger Zeit regelmäßiger Gast bei Ihnen bin – und wohl noch für einige Wochen sein werde. Nach der Schulter-OP in der Heidelberger Atos Klinik und einem Aufenthalt im Medical Park Bad Wiessee wurde mir schon dort Ihre Einrichtung empfohlen. Ihr leitender Therapeut Oliver Kurz hat selbst großen Ehrgeiz, dass es bei mir vorangeht. Und ich habe natürlich den gleichen Ehrgeiz, die Therapieziele, die wir uns gemeinsam gesteckt haben, zu erreichen. So gesehen geht´s sehr gut voran! Also machen Sie „aus der Not eine Tugend“, arbeiten mit Ehrgeiz an einem Ziel und erfreuen sich der Fortschritte. Trotzdem ist es doch ärgerlich, dass das „Sekundenereignis Radunfall“ jedes Zeitmanagement über den Haufen wirft. Diese vielen Therapiestunden hätten Sie doch bestimmt gerne sinnvoller eingesetzt, oder? SEIWERT: Was heißt sinnvoller? Natürlich hatte ich vor meinem Unfall einen Plan, der den Maßstäben meiner persönlichen Lebensqualität folgte. Arbeitszeit, Zeit für soziale Beziehungen, für Gesundheit und Freizeit waren in meinem Sinne gut ausgewogen. Und plötzlich ist alles anders. Das musste ich erst einmal akzeptieren lernen. Dies fiel mir allerdings leichter, als ich meinen zerstörten Helm gesehen habe und mir klar wurde, dass ich viel Glück im Unglück hatte. Die Tragweite meiner Schulterverletzung machte mir der behandelnde Arzt klar. Und nachdem der erste Schock und der „Frust“ überwunden waren, disponierte ich eben