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Das Racket Center Magazin THEMEN
Evolution „ausgezeichnetes“ RC Forscher werden
MENSCHEN Detlef Ganten Georg Hoffmann Andreas Kulozik
EVENTS
Gesundheitstag 2014 Äthiopienkinder zu Besuch Spende aus dem Radtreff
Editorial
Liebe Gäste, „FITNESS-Club des Jahres 2013“ So darf sich das Zentrum Aktiver Prävention3 nennen, seit uns am 5. Juli 2014 im Dorint Hotel Wiesbaden der Chefredakteur des führenden Branchenmagazins “body LIFE“ diese Auszeichnung überreichte. Ein Erfolg, der mit der gesundheitsfördernden Ausrichtung der Angebote und des Betreuungssystems unserer Einrichtung begründet wurde.
in der 200.000 jährigen Geschichte unserer menschlichen Art. Wir haben uns eine kulturelle Umgebung geschaffen, mit der unsere eigene Natur Schwierigkeiten hat, Schritt zu halten. Die kulturelle Evolution hat die biologische Evolution überholt. Dies hat uns – zumindest in der nördlichen Hemisphäre, besonders in Zentraleuropa und Nordamerika – privilegierte Lebensumstände beschert. Einerseits! Andererseits beeinträchtigen diese privilegierten Lebensumstände unser individuelles Wohlbefinden.
Besondere Würdigung fand die Pilotfunktion des ZAP3 bei der Entwicklung des Programms „Aktiv leben nach Krebs“ im Zusammenwirken mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und dem Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.
Wiederum wollen wir zeigen, womit wir uns beschäftigen, was uns antreibt und wie wir die Präferenzen unserer Kunden in die Entwicklung unserer Angebote im Sinne einer „aktiven Prävention“ einfließen lassen. Das soll unser kleiner Beitrag zu einer Form der kulturellen Evolution sein, die sich stärker an unsere Biologie anlehnt, statt sich von ihr noch weiter zu entfernen.
Wir selbst werten diese Auszeichnung als Beleg für die kontinuierliche Entwicklung unseres Angebots, unseres Teams und der räumlichen Gegebenheiten – ein „evolutorischer“ Weg, der vor fast 15 Jahren begann, über einen „Bereich Gesundheit & Fitness“ zum „Zentrum Aktiver Prävention3“ mit den Sektoren „Prävention“, „Therapie“ und „Rehabilitation(ssport)“ geführt hat und – so will es die Evolution – kein Ende nehmen wird…! Auch Gesellschaften und Institutionen durchlaufen eine Evolution, sofern ein fortwährender Entwicklungsprozess entsprechend der Umweltbedingungen und der vorhandenen Ressourcen verfolgt wird. Man spricht hier von kultureller Evolution, bedingt durch die Entwicklung des Wissens, der Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten sowie sich verändernder Präferenzen von Menschen. So ist die Entwicklung unserer Lebensmöglichkeiten in den letzten 10.000 Jahren schneller vorangeschritten als in Milliarden Jahren zuvor, als auf unserer Erde das Leben begann – und in den vergangenen 100 Jahren schneller als
Diese paradox anmutenden Zusammenhänge beleuchtet dieses RC Premium und lehnt sich dabei stark an das Buch „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“ von Detlef Ganten (et. al.) an. Das Interview, das wir mit ihm führen durften, lesen Sie in dieser Ausgabe.
Um Sie daran teilhaben zu lassen, haben wir für Sie ein Vortragsprogramm zusammengestellt. Unter der Überschrift „Gesundheitslinien“ referieren Fachleute über interessante Themen rund um Prävention, Therapie und Rehabilitation. Höhepunkte bilden alljährlich der große ZAP3 Gesundheitstag im Oktober und der Physio-Aktiv-Tag im März. An den Veranstaltungen können Sie kostenlos teilnehmen! Bitte fühlen Sie sich dazu auf das herzlichste Willkommen und besuchen Sie uns im Racket Center Nußloch,
Ihr
Dr. Matthias Zimmermann
Inhalt
S. 16 SPECIAL Der moderne Mensch...........................06 AM RANDE BEMERKT.......................13 IM INTERVIEW Prof. Dr. Detlev Ganten.........................14 HÄTTEN SIE‘S GEWUSST?................18 TIPP Von der Domestizierung des Feuers.....20 ZUM THEMA ... Wohl und Wehe der Hygiene...............22 KOLUMNE Die „drei großen ‚B‘ “..............................24 KOMMENTAR Der mündige Patient.............................26 STORY Wie werde ich ein Forscher?!...............28
S. 34 EVENT Radtreff Rhein-Neckar und die magische Grenze … ..............................32 FACHBEITRAG Perspektive krebskranker Kinder..........34 REHASPORT PROAKTIV e.V. „Aktiv leben nach Krebs“......................37 Rheuma-Liga Ba-Wü e. V. ......................60 ZENTRUM AKTIVER PRÄVENTION3 „FITNESS Club des Jahres 2013“............38 „Partnerbetrieb des Spitzensports“ ....39 ZAP³ Gesundheitstag 2014...................40 Hauptvortrag zum Gesundheitstag......42 Gesundheitslinien „Wissen wirkt“........44 Das Paleo-Prinzip..................................46 Der BodyAnalyzer..................................49 Ausdauertraining - Fettkiller Nr. 1?.......52 Die BALLance-Methode........................54 3-D Haltungsanalyse.............................56 Testimonials.........................................58 IM PORTRAIT Prof. Dr. Georg Hoffmann.....................43
S. 43 PERSONALAKTE Anja Kütemeyer.....................................48 STICHWORT Säure-Basen-Haushalt..........................50 ZAP3 PHYSIOTHERAPIE Femoro-Acetabuläre Impingement......62 Kreuzbandverletzung vorbeugen.........66 TRC e.V. Gastfreundschaft im Tennissport..........70 RHEIN-NECKAR JUNIOR OPEN...............76 Fairplay-Preis.....................................77 1. Herrenmannschaft zurück in der Oberliga..........................................78 AUS DEM RC LEA-Award: Der „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung“...................72 Racket Center Termine.........................80 FIRMENPORTRAIT Stadtwerke Heidelberg.........................74
Impressum Herausgeber: Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch
Anzeigen, Kontakt & Beratung: Nina Behling (behling@gsm-mbh.net)
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de)
Produktion: GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 69226 Nußloch
Autoren: Dr. Matthias Zimmermann und das Racket Center Team
Fotos: Denis Herrmann Dieter Jahn istockphoto
Druck: abcdruck GmbH Waldhofer Str. 19 69123 Heidelberg
Auflage: 6.000
klimaneutral
natureOffice.com | DE-135-972428
Layout, Satz, Grafik: Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net)
gedruckt
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Der moderne Mensch – ein Kompromiss der Evolution
Von Gewichtsproblemen (Teil 1) und Rückenschmerzen (Teil 2) als Erbe unserer Menschwerdung Dr. Matthias Zimmermann
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ann hatten Sie das letzte Mal Hunger? Nein, nicht nur Appetit. Gemeint ist richtiger Kohldampf, so mit Magenknurren, wenn man das Gefühl hat, der Magen hängt einem in der Kniekehle? Zum Beispiel am Ende einer Wanderung, die viel länger dauerte als geplant und an einer Berghütte endete, an deren Tür ein Schild hing mit der Aufschrift: „Heute Ruhetag“! Uns in Europa ist Hunger weitgehend fremd geworden. Um sich den folgenden Überlegungen mit der gebotenen Demut hinzugeben, sei eines vorweggenommen: Bei über 840 Millionen Menschen ist das anders. Noch immer geht einer von acht Menschen weltweit jeden Abend hungrig schlafen. Hunger ist das größte Gesundheitsrisiko weltweit. Der Hunger gehört zur Geschichte der Menschwerdung. Für viele Menschen im Hier und Heute ist Hunger Teil einer persönlichen „Diätgeschichte“: Sie fasten sich fett. Das klingt unglaublich? Ein Blick auf die Geschichte unserer Ahnen macht diese These plausibel. Genauso plausibel wie die Tatsache, dass die Schonung der Wirbelsäule zu Kreuzschmerzen führt. Dabei gehören Übergewicht und Kreuzschmerzen zu Alltagserscheinungen in unserer Zivilgesellschaft – als Erbe unserer Evolution und als Tribut an den Luxus der modernen Zeit…!
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Die unglaublich lange Entwicklung unserer Vorfahren
Die Primaten (Hominidae), zu denen die Menschenaffen und letztlich auch wir selbst zählen, kennen das Gefühl des tobenden Hungers seit 80 Millionen Jahren. Sie waren in ihrer zig Millionen Jahre andauernden Entwicklung weitestgehend nur mit Nahrungssuche und -aufnahme beschäftigt, so wie die Affen es heute noch sind (und natürlich mit der Fortpflanzung, aber das hier „nur am Rande“ – damit beschäftigen wir uns später). Im Laufe von Jahrmillionen nahm die Nahrungsvielfalt auf unserem Planeten zu, der Suchradius des Primaten wurde größer und viel Nahrhaftes fand sich auch in Bäumen. Die Fähigkeit, sich aufzurichten und dabei noch schnell vom Fleck zu kommen, erwies sich als Vorteil. Es wurde geerntet und gepflückt, sich gestreckt und aufgerichtet, geklettert und gerannt. Damit einhergehend veränderte sich die Physiognomie des Primaten „dramatisch“. Der freie, aufrechte Gang unterscheidet die Gattung Homo vom Vormenschen. Diese evolutionäre Schwelle wird vor etwa 2 bis 2,5 Millionen Jahren vermutet. Was dann einsetzte, war ein enormes Wachstum des menschlichen Gehirns. Ausschlaggebend waren die motorischen
Anforderungen des aufrechten Gangs und der freien Verwendung der Hände. Auch die Sensorik benötigte neuronale Kapazitäten, denn die Nahrungsvielfalt forderte eine genaue Unterscheidung zwischen schädlich (bis tödlich, z.B. die Bitterkeit von Aconitin oder Rizin) und essbar (bis nützlich, z.B. die Süße des Zuckers von Früchten). Ganz maßgeblich war der zunehmende Verzehr von Fleisch, zunächst Aas, bald („bald“ im Sinne der Evolution meint etwa „nur“ 200.000 Jahre später) auch Gegrilltes (am domestizierten Feuer, siehe dazu den „Tipp“ auf Seite 20). Ohne die eiweiß- und auch fettreiche Fleischund Fischkost wäre der Mensch nicht das, was er heute ist – wahrscheinlich wären wir gar nicht erst Mensch geworden (worüber Veganer mal nachdenken sollten!). Kurzum: Die Größe des Gehirns und sein Gewicht haben sich seitdem mehr als verdreifacht! So wurde der Primat zum Mensch – zum Sammler und Jäger. Dabei musste er mehr und mehr sein Gehirn einsetzen. Und seine Muskulatur! Ohne eine zunehmend entwickelte Muskulatur wären weder der Homo erectus (vor 1,8 Mio. Jahren), der Homo heidelbergensis (vor ca. 0,5 Mio. Jahren), der Homo neanderthalensis (vor ca. 250.000 Jahren) noch „unser einer“,
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der Homo sapiens (vor ca. 180.000 Jahren), zu einer vernünftigen Mahlzeit gelangt. Nichtsdestotrotz, letztlich überlebte nur der Homo sapiens – der „wissende Mensch“ – als Einziger der Gattung Homo. Bis zur globalen Expansion allerdings dezimierten sich auch die Homo sapiens und überlebten – anders als seine Vorgänger – nur knapp. Tatsächlich stammen wir Berechnungen zu Folge von rund tausend Menschen ab, die vor ca. 60.000 Jahren der Gefahr des Aussterbens entronnen sind (tja, da haben wir noch mal „Schwein gehabt“) und sich vom ostafrikanischen Grabenbruch aus aufmachten, die Weltregionen zu besiedeln. Mit der menschlichen Sprache entstand Kommunikation und Sozialisation (dank Mutationen auf dem FOXP2-Gen, dem „genetischen Emblem der Menschwerdung“). Es entwickelten sich handwerkliche Fähigkeiten. Werkzeuge, Waffen, Schmuck und Felsbilder lassen sich seit rund 30.000 Jahren finden. Und als die Eiszeit abklang, begann vor rund 10.000 Jahren der Mensch mit Ackerbau und Viehzucht.
des Aussterbens und Überlebens von Gattungen, von „Genmutationen“ und „Gendrifts“, von biologischer und kultureller Evolution. Diese Evolution hat die körperliche und geistige Entwicklung des Menschen vorangetrieben (gleichwohl der Intellekt begrenzt blieb, die Dummheit aber nicht). Oder, um mit den Worten Albert Schweizers zu sprechen: „Der Übermensch leidet an einer verhängnisvollen geistigen Unvollkommenheit. Er bringt übermenschliche Vernünftigkeit, die dem Besitz übermenschlicher Macht entsprechen sollte, nicht auf“. (Das hier jedoch nur am Rande).
Zwei Prinzipien des (Über-)Lebens in der Urzeit
Erst mal jagen, dann essen, dann ruhen – die „Superkompensation des Steinzeitmenschen“
Diese (hier viel zu kurz darstellbare) Millionen Jahre andauernde Geschichte der Menschwerdung ist eine Geschichte
Über viele Jahrhunderttausende waren zwei Prinzipien weitgehend dominant: 1. Vor dem Stillen des Hungers kam die harte Muskelarbeit. 2. Mit dem Hunger ging die Angst einher, nicht rechtzeitig ausreichend Essbares zu bekommen – mit der Folge, mangels ausreichender Reserven einer einfachen Infektionserkrankung zu erliegen.
Hunger konnte für unsere Vorfahren tödlich enden. War die Jagd von Erfolg
gekrönt, wurde folglich nicht nur gegessen, sondern gefressen. Die Haltbarkeit von Fleisch war trotz der Erfindung des Bratens und Pökelns nur kurz. Wohl dem, der viel essen konnte und zudem ein guter Futterverwerter war. Wer sich ein richtiges Fettpolster zulegen konnte, hatte einen Überlebensvorteil. Dazu muss man wissen: Fettgewebe dient auch der Immunabwehr! Über Jahrmillionen hinweg ist unser Stoffwechsel auf Vorratsspeicherung angelegt, um Krisensituationen mangels Nahrung zu überstehen. Je größer der Hunger, desto besser die Speicherfähigkeit der Körperzellen zu dem Zeitpunkt, ab dem wieder Nahrung zur Verfügung steht. Die Fettzellen lechzen geradezu nach kalorienreichen Nährstoffen, um sich aufzuladen und für künftige Mangelperioden gewappnet zu sein. Diese 40 bis 120 Milliarden so genannten Adipozyten im Körper eines Erwachsenen zählen, dank ihrer enormen Aufnahmefähigkeit von Triglyceriden, zu den größten Zellen des Körpers, ihr Füllstand und ihre Anzahl bestimmen den Körperfettanteil. Das Aufladen der Adipozyten am Ende des Hungers, nach erfolgreicher Jagd, geschah dann in erholsamen und kräfteschonenden Ruhepausen. Der Urmensch
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schaltete in den Sparmodus, lag gesättigt in seiner Höhle – und baute dabei auch Muskelzellen auf, um mit voller Kraft zur nächsten Jagd zu blasen! Der Urmensch war nicht nur Jäger, er war häufig auch Gejagter. Wer wusste schon, ob der Kumpel des Bären, den sie gerade erlegt und verzehrt hatten, den Spieß nicht vielleicht umzudrehen gedenkt? Kurzum: Unsere Vorfahren waren gute Futterverwerter, gut trainiert – und: ängstlich. Ein gut Trainierter nutzt für die Bewegungsenergie mehr Fettsäuren als Nichtsportler. Seine Muskelzellen verbrennen im Ruhezustand zu allererst Fett, um die wichtigen Glykogenspeicher zu schonen. Diese braucht er für den Einsatz im Gehirn, das sich ausschließlich von Glucose „ernährt“.
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Gewichtsprobleme (Teil 1) Durch Hungern zunehmen?
Wenn der moderne Mitteleuropäer heutzutage tatsächlich mal Hunger verspürt, dann hat dieses Gefühl mit den beiden benannten Prinzipien wenig bis gar nichts mehr zu tun. Er (der Gesunde!) muss weder Angst vor wilden Tieren, dem Verhungern oder vor schwindender Widerstandskraft haben, noch muss er seine Muskulatur einsetzen, um dem Hunger zu entrinnen. Wo unsere sportlichen Vorfahren etwa 20-30 km täglich zu Fuß unterwegs waren, reduzierte sich die fußläufige Tagesstrecke in unserer „Hochkultur“ (in diesem Kontext bewusst in Anführungsstriche gesetzt) auf durchschnittlich 400m – die Strecke zwischen Fernsehsessel und Kühlschrank mit eingerechnet! Gleichzeitig verzehrt der Mensch im Hier
Die Ängstlichkeit versetzte den Urmenschen selbst im Sparmodus stets in Bereitschaft. Er hatte Stress! Stress ist allerdings auch kein guter Begleiter für ein gesundes Leben. Und dass das Leben damals gesünder war, ist auch Quatsch. So richtig alt wurde keiner unserer Ahnen. Doch unsere Vorfahren starben weder an Hunger noch an Angst. Wenn allerdings eine Infektion auf einen verletzungs- oder hungergeschwächten Organismus traf, gewannen die Bakterien und Viren schnell die Oberhand. (Wo wir heute auf die Medizin vertrauen und den Arzt aufsuchen, wartete in Urzeiten meist der Tod – aber auch das wieder mal nur am Rande). Unsere Vorfahren waren insofern – und das ist für den Vergleich mit dem modernen Menschen wichtig – auf den ständigen Wechsel zwischen Aktivitätsmodus und Sparmodus ausgerichtet oder besser: programmiert. Noch genauer: genetisch programmiert! Sie bauten in Ruhephasen Muskelzellen auf, um bei der Jagd erfolgreich zu sein. Gleichzeitig speicherten sie Energie in überlebensnotwendigen Fettzellen als Reserven für künftige Hungerkrisen. Und diese erlebten sie regelmäßig, wie ein Naturgesetz.
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Insbesondere eine viel zu hohe Menge absoluter, wie auch konzentrierter Kohlenhydrate kennzeichnen die Ernährung von heute. Die Folge ist so einfach wie logisch: Unsere Bevölkerung nimmt zu – an Körpergewicht, jährlich im Durchschnitt fast ein Kilogramm! Die Fettzellen laden sich auf, schöne Pölsterchen bilden sich um Bauch und Hüften, dann sogar um Schenkel und Arme. Das Gewicht des Körpers steigt umgekehrt proportional zur Ästhetik der äußeren Erscheinung. Diese Ästhetik wird auch bestimmt durch die Dynamik, die jemand ausstrahlt. An die Stelle von Dynamik und Spritzigkeit tritt bei vielen die Trägheit als bestimmendes Merkmal deren Daseins. Die damit einhergehende Beschwerlichkeit, die auf die Lebensqualität drückt, ist der wahre Grund für den individuellen Wunsch, etwas daran zu ändern – nicht der „gesellschaftliche Druck“ oder der „Fitnesswahn“, den manche Unkenrufe kolportieren.
Also was tun? Eine Diät muss her!
und Heute im Vergleich zu unseren Vorfahren ein Vielfaches an Zucker, Alkohol, Fett und Salz. Über 70 Prozent der Nahrungsinhalte waren bis vor kurzer Zeit nicht in unserem Essen enthalten (Milch und Getreideprodukte, weißer Zucker, Pflanzenöle etc.). Kurzum: Dem Körper werden viel mehr Kalorien zugeführt, als er verbraucht!
Der „Hochkulturmensch“ vor dem PC kann im Internet in alphabetischer Ordnung, von der Atkins-Diät bis zur Zitronensaft-Kur, zwischen weit mehr als 40 Diätarten wählen. Welch eine „Errungenschaft unserer Hochkultur“! Aufgeladen mit der Motivation guter Vorsätze wird dem Hunger tapfer ins Auge geblickt. Gebetsartig („ich widersage“) schlägt man sich die Lust genau auf das, was die jeweilige Diätart verpönt, aus dem Kopf: mal Fleisch, mal Kartoffeln, mal Obst… Und tatsächlich sinkt das. Auch die Nahrungsergänzungsmittel „wirken Wunder“. In kürzester Zeit verliert der (noch erfolgreiche) „Heißhungerattackenbekämpfer“ 20 Prozent seines Körpergewichts – und mehr! Sein Leben dreht sich nur noch um Essen und Hungern – die Waage wird zum Glücksbarometer in Zeiten des schwindenden Lebensglücks. Währenddessen bringt sein Stoffwechsel die Intelligenz aus 2,5 Millionen Jahre Menschwerdung in diesen unsäglichen Kampf mit ein. Der Homo sapiens, der wir noch heute sind, vermag wie kaum ein anderes Säugetier Fett zu speichern.
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Kein anderer Primat ist in Bezug auf die Körpergröße so fett wie der Mensch. Der moderne Mensch war im Laufe seiner Entwicklungsgeschichte weit häufiger von Versorgungsengpässen bedroht als andere Tiere. Damit wird klar, dass – geradezu geschockt von der Gefahr des Hungers – der Energiestoffwechsel seine Aktivität auf ein Mindestmaß reduziert. Er schaltet auf den Überlebensmodus. Da der moderne Mensch im Fastenwahn, verglichen mit seinen Vorfahren, keine besonders entwickelte und gepflegte Muskulatur hat (Wozu auch? Zum Jagen? Das Übergewicht, das für die Diät ausschlaggebend war, hat ja schließlich seinen Grund …), wird besonders dort der Stoffwechsel zurückgefahren. Die wenigen Muskelzellen werden gänzlich „schlafen gelegt“.
Kurzum: Bei einem Menschen, der sich zu einer Diät veranlasst sieht, ist von „Bereitschaftsmodus“ nicht der Hauch einer Spur! Irgendwann hat jede Diät ja auch mal ein Ende. Die Party kann beginnen – für die so arg gebeutelten Fettzellen. Jetzt ist die Zeit gekommen, alles zu tun, um sich für künftige Krisen zu wappnen. Denn irgendwann beginnt bestimmt die nächste Diät, oder? Also laden sich die Fettzellen, wie sie das über Jahrtausende gelernt haben, mit allem auf, was sie an Nährstoffen kriegen können. Nicht nur mit Fett, auch mit Kohlenhydraten – davon sind eh viel zu viele da. Und die Fettzellen vermehren sich auch noch. Die paar Muskelzellen sind kaum in der Lage, den Brennstoffüberschuss zu verbrauchen. Das Türschloss zu ihrem Ofen (den Mitochondrien) bleibt
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verschlossen. Der Schlüssel wird ignoriert (Insulinunempfindlichkeit). Stattdessen fließt das süße Zeug durch die Blutbahnen an den Muskeln vorbei (bedient man sich des lateinischen und griechischen Wörterbuchs, würde man dieses Phänomen mit „Diabetes mellitus“ übersetzen). Sogar Eiweiß – als Baustoff für Muskelzellen wird es eh nicht gebraucht – kann über Umwege in Fett umgewandelt werden, sofern es von den überlasteten Nieren nicht mehr ausgeschieden wird. Auch Alkohol – nichts anderes als „vermeintlich veredelte“ Kohlenhydrate – wird gerne in Fett umgewandelt. (Wobei der moderne Mensch zur Ausbildung einer Fettleber noch nicht einmal mehr Alkohol braucht!) Schon wenige Monate nach Ende der Diät steht er da, der „krisengewappnete Körper“, vor dem Spiegel (der ein frustriertes Gesicht offenbart), auf der Waage (deren Nadel in bislang ungekanntem Ausmaß nach rechts ausschlägt) – und vor der nächsten Diät. Es gibt ja genügend Varianten und garantiert ist jede neue Diät bestimmt die wissenschaftlich beste und modernste, die unsere Hochkultur jemals hervorgebracht hat. Von all den schlankmachenden Nahrungsergänzungsmitteln ganz zu schweigen. Kurzum: Die Evolutionsbiologie lässt sich nicht überlisten! Menschheits- versus Diätgeschichte: Der Mensch „fastet sich fett“! Was unplausibel klingt, erscheint im Lichte der Menschwerdung als logischer Mechanismus. Tatsächlich gibt es einen neudeutschen Begriff dafür: der „Jojo-Effekt“. Jetzt könnten wir weiter hunderte Seiten darüber schreiben, wie man es richtig macht. Dabei ist die Formel so einfach wie logisch: Energieaufnahme und Energieverbrauch sind in Balance zu halten. Oder schlicht: behutsame Lebensstiländerung. Dabei kommt statt der Diät (Energieaufnahme) primär der Bewegung (Energieverbrauch) die zentrale Rolle zu. Der Energieverbrauch findet (fast) ausschließlich in der Muskulatur statt (ein bisschen auch im Gehirn, vor allem, wenn man es benutzt!).
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Das Besondere dabei: Auch im Ruhezustand verbrauchen muskelstarke Sportler eine Menge Fett – tatsächlich etwa 50 Prozent mehr an Energie als muskelschlappe Faulenzer. Die Energieaufnahme erfolgt in Form von drei Nährstoffgruppen: Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett. Keine davon ist per se gut oder schlecht! Ja – es kommt darauf an, was man isst. Noch mehr aber kommt es darauf an, wie viel man isst. Auch mal ein klein bisschen Hunger erleben, schadet nicht (erinnern wir uns an den Wanderer vor verschlossener Berggasthofstür). Viel zu sehr vernachlässigt wird die Frage, wie man isst. Ob wir wirklich Kulturmenschen sind, muss auch an dieser Frage festgemacht werden! Kurzum: Wer man ist, ist was, wie viel und wie man isst!
Rückenschmerzen (Teil 2) Von „Kreuzweh“ und „Schonung“
Über die Errungenschaft des aufrechten Gangs und des großen Gehirns wurde eingangs berichtet. Der Kulturmensch hat aus diesem Gehirn schon vor Jahrhunderten kluge und wohlklingende Sätze hervorgebracht. So zum Beispiel ist der Spruch „Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ auch „Nichtlateinern“ geläufig. Evolutionsbiologisch betrachtet, hat das große Gehirn in einem schweren Kopf auf einem aufgerichteten Körper aber auch ganz Banales hervorgebracht: Kreuzschmerzen! Diesen verhältnismäßigen Riesenschädel auf der Wirbelsäule zu balancieren, ist tatsächlich eine Kunst. Dennoch müsste die Beschreibung der modernen Lebensform eher lauten: „Ein schwerer Kopf auf einem schwachen Körper“?
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Ist es also die „dramatische Veränderung der Physiognomie des Primaten“, die uns quält? Oder ist es der Lebensstil, der die als „Errungenschaft“ bezeichnete Menschwerdung in einen Nachteil wandelt? Sonst müssten wir uns ernsthaft darüber Gedanken machen, ob es nicht besser ist, das Gehirn wieder zum Schrumpfen zu bringen und auf allen Vieren zu laufen. Bei manchen Exemplaren unserer Kulturspezies könnte man meinen, dass sie diesbezüglich auf „gutem Wege“ sind. Sie tunken das Gehirn in Alkohol (was nachweislich zur Schrumpfung führt) und gehen dann auf Füßen und Händen nach Hause (was bisweilen bei diversen Bierund Weinfesten zu späterer Stunde beobachtet werden kann). Aber nun im Ernst: Der Mensch ist eines der vielseitigsten Wesen, das es gibt. Sicher sind wir den meisten Tieren in ihren Spezialdisziplinen unterlegen. Dem Hai schwimmend zu
entkommen, macht ebenso wenig Sinn wie dem Bären davon zu klettern oder vor dem Löwen weg zu laufen. Im Mehrkampf aber sind wir fast unschlagbar: Wir können klettern und schwimmen; zur Seite, nach hinten und nach vorne rollen und laufen, hoch und weit springen; liegen, sitzen und stehen. Trotz dieser Vielseitigkeit unseres Bewegungsapparats – und auch dank der biomechanischen Belastbarkeit unserer doppel-S-förmigen Wirbelsäule – verursachen wir dennoch alljährlich etwa 15 Milliarden Euro Kosten aufgrund von Rückenerkrankungen. Seit knapp 3 Millionen Jahren gehen wir nun aufrecht – mehr oder weniger. Denn wenn wir Kreuzschmerzen haben, dann neigen wir uns nach vorne, um diesen auszuweichen. Wir nehmen eine Schonhaltung ein. Wird der Schmerz dadurch vermieden, ist es logisch anzunehmen, dass dies die richtige Maßnahme ist. Seit die kulturelle Evolution neben kräfte-
sparenden und beweglichkeitsminimierenden Annehmlichkeiten auch Ärzte und sogar Orthopäden hervorgebracht hat, gilt Schonung als Allheilmittel gegen die Schmerzen des Bewegungsapparats – vorwiegend der Wirbelsäule. (Was hat man früher nicht alles eingegipst …?) Schonung als Therapie ist in manchen Fällen sinnvoll und unabdingbar. Schonung als Prävention aber ist generell fahrlässig. Das Beispiel von der „schweren Schultasche“ spricht Bände. Nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts dürfe sie wiegen, lautet nicht nur die Empfehlung, sondern sogar die DIN-Norm 58124. Eine Studie räumte mit diesem „Schultaschen-DIN-Mythos“ gänzlich auf. Stattdessen konnten die Forscher der Uni Saarbrücken zeigen, dass erst ab einer Schulranzenschwere von mehr als einem Drittel des Körpergewichts nennenswerte Muskelaktivität in Bauch und Rücken messbar wurden. Die Voraussetzung hier-
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für allerdings ist eine gerade Körperhaltung. Diese Haltung – und damit einhergehend – die Stabilität der Wirbelsäule wird durch eine Last, die mehr als 200 Prozent über der DIN-Norm liegt, sogar begünstigt. Tatsächlich aber stellen Schulmediziner bei mehr als der Hälfte der Grundschulkinder eine derart schwach ausgeprägte Rumpfmuskulatur fest, dass diese kaum in der Lage ist, Kopf und Glieder selbst ohne Zusatzlast aufrecht und stabil zu halten. Kurzum: Wir schonen uns krank – unsere Kinder ganz besonders. Und das sogar per DIN-Norm! Nicht der Schulranzen schadet dem kindlichen Körper, sondern stundenlanges Sitzen! Zur Ehrenrettung unserer Partnerärzte: Ein Umdenken hat längst stattgefunden. Erkenntnisse aus der evolutionären Medizin helfen nicht nur Naturheilkundlern und Alternativmedizinern. Auch der klassische Schulmediziner ist längst zur Einsicht gelangt, dass eine der wichtigsten Verordnungen, die er seinem Rückenpatienten ausstellen sollte, „Bewegung“ lautet. Im Vergleich zu Schmerzmedikamenten oder gar operativen Eingriffen ist Bewegung im Heilmittelkatalog kaum vorgesehen – auf jeden Fall aber unterbudgetiert (z.B. der „Rehabilitationssport“ oder die „Krankengymnastik am Gerät“). Und dies – die Krankenkassen horchen dankbar auf – lässt sich durchaus rechtfertigen, denn: Die meisten Erscheinungsformen von Kreuzschmerzen gehören nicht in das Aufgabengebiet hochqualifizierter Mediziner. Wenn sich das Gesundheitswesen neben dem Fürsorglichkeits- und Sicherheitsprinzip – welches, dank einer fachärztlichen Diagnostik, an oberster Stelle stehen (bleiben) muss – auch das Präventions-, das Selbstverantwortungs- und das Subsidiaritätsprinzip konsequent zu Eigen macht, ließe sich in unserem System viel Geld sparen. Prävention und Therapie würden in vergleichsweise preisgünstigen Fitness- und Gesundheitszentren stattfinden und nicht im Arztzimmer oder gar im Operationssaal!
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Fazit - oder: Unsere Sicht auf das Wechselspiel zwischen biologischer und kultureller Evolution
Trotz oder gerade wegen der Vielseitigkeit unserer geistigen und körperlichen Fähigkeiten sind wir ein Kompromiss der biologischen Evolution. Dabei hat die kulturelle Evolution die biologische Evolution weit überholt. Dieser Überholvorgang erfolgte erst in den letzten Jahrzehnten – in einem Bruchteil der Zeitgeschichte und mit einer enormen Geschwindigkeit. Eine Anpassung an die Umgebungsbedingungen unserer Hochkultur ist nahezu unmöglich. Das Erbgut unserer Vorfahren aus einer millionenjährigen Menschwerdungsgeschichte bestimmt unsere Biologie. Wir haben unsere Umgebung der Natur entfremdet und uns in unserem Verhalten von unserer biologischen Disposition entfernt. Gleichzeitig dürfen wir froh über das Niveau der kulturellen Evolution sein. Das gilt für uns alle, die die Zivilisationsprivilegien unserer Gesellschaft tagtäglich genießen dürfen. Auch wir sind froh über die Situation im Hier und Heute. Das ZAP3 wäre zur Zeit unserer Ahnen schnell Pleite gegangen. Wilma und Fred Feuerstein, Barney Geröllheimer und all ihre urzeitlichen Kumpanen (Comic-Fans erinnern sich!?) wären seltene Besucher gewesen, die Nachfrage nach Betreuung nicht vor-
handen (was allerdings in den meisten anderen Fitnesseinrichtungen offensichtlich der Fall zu sein scheint oder wie sollte man das weitgehende Nichtvorhandensein vernünftiger Betreuungssysteme und qualifizierten Personals sonst interpretieren?) und ihre Preisbereitschaft gering. Auch als „FITNESS Club des Jahres“ ist es Herausforderung genug, die ökonomische Balance zu halten. Wir hoffen auf die Zukunft, denn mit fortschreitendem „Kulturniveau“ (wie auch immer man dieses definiert) werden wir gebraucht – mehr denn je. Und das ist gut so, denn wir alle wollen schlank und aufrecht durch´s Leben gehen. Ja richtig, keiner will die Zeit zurückdrehen und seinen Lebensstandard missen. Wir möchten so leben, wie wir leben: Nahrungsmittel nach modernsten hygienischen Standards genießen, die weitgehend immer und überall verfügbar sind, uns in sicherer Umgebung wähnen, Auto fahren, vom Sofa aus die TV-Programme mit der Fernbedienung einstellen, kompetente Ärzte um uns haben, kurze Wege zu Apotheken gehen und – regelmäßig das ZAP3 aufsuchen …! In diesem Sinne: herzlich willkommen in der Moderne, herzlich willkommen im Zentrum Aktiver Prävention³, dem FITNESS-Club des Jahres 2013, im Racket Center Nußloch!
Der überwiegende Anteil der Inhalte dieses Beitrags ist dem Buch von Herrn Prof. Dr. Ganten und seinen Autorenkollegen entnommen – ein wunderbares Literaturwerk, für das ich meinem Interviewpartner in diesem Magazin dankbar bin. Hiermit sei dieses Buch wärmstens weiterempfohlen …! Literatur: • „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“. D. Ganten, T Spahl, T. Deichmann. München 2011. • Weitere zugrunde gelegte Texte aus Fachmagazinen können bei Interesse beim Autor erfragt werden.
„Am Rande bemerkt …“
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rundvoraussetzung der Evolution ist die Fortpflanzung. Ohne Fortpflanzung findet keine Weitergabe vererbbarer Merkmale an nachfolgende Generationen statt. Sämtliche dieser Merkmale lassen sich im Genom, quasi der „Bauanleitung“ des Lebewesens, wiederfinden. Alle unsere Vorfahren, die diese Bauanleitung mit ihren 20 bis 25 Tausend Genen über unzählige Generationen an uns weitergegeben haben, waren in einem Punkt hundertprozentig erfolgreich: In der Fortpflanzung! Sie haben alle Krisen und Gefahren überlebt, um ins geschlechtsreife Alter zu gelangen. Dann waren sie bei der Brautsuche erfolgreich und erzielten dank ihres Arterhaltungstriebs ein Ergebnis: Ein einzigartiges, neues Lebewesen. Diese Einzigartigkeit ist das Resultat aus Genvarianten. Gene sind das Rohmaterial der Evolution. Sie werden mit jedem Erbvorgang verändert (übrigens auch bei eineiigen Zwillingen). Diese Veränderung nennt man Mutation. Die natürliche Auslese ist der bestimmende Mechanismus der Evolution. Für die Weitervererbung von Genvarianten gilt der Grundsatz: Bewährtes setzt sich durch! Unvorteilhafte Mutationen verschwinden aus dem Genpool. Das evolutionäre Erfolgsmodell hierfür heißt: Sex! Nur durch die Verschmelzung von Ei und Samenzelle wird das Erbgut des Vaters mit dem Erbgut der Mutter neu zusammengewürfelt. In der Welt der Mikroben läuft das anders: Durch simple Zellteilung und eine entsprechend schnelle Anpassung in rasanter Generationenfolge. In dieser Welt hätten wir keine Überlebenschance. Nur die Individualität, dank ständig wechselnder genetischer Ausstattung durch die Kombination des Genoms des weiblichen und männlichen Geschlechts, schützt eine Population vor dem Generalangriff durch Viren, Bakterien, Pilzen etc. Kurzum: Es lebe die Kraft der Vielfalt! Dabei läuft die Genvariation selten „rund“. Genkombinationen bei der Entstehung neuer Lebewesen führen bisweilen auch zu Gendefekten. Bis vor einiger Zeit wurden diese „evolutionär aussortiert“, weil ihre Träger das fortpflanzungsfähige Alter nicht erreichten. Dank der Errungenschaften der modernen Medizin ist das heute durchaus der Fall. Wiederum zeigt sich: Kulturelle Evolution schlägt biologische Evolution. Dies gilt auch für den Trieb der Arterhaltung. In Urzeiten war die Fortpflanzung dem Überleben der Gattung gewidmet. Ohne Arterhaltungstrieb wäre der Homo sapiens, dessen Art vor etwa 60.000 Jahren auf rund 1.000 Menschen dezimiert war, ausgestorben. Die biologische Evolution unserer menschlichen Spezies wäre zu Ende gewesen.
So steckt der natürliche Antrieb zur Arterhaltung in uns, seit Millionen Jahren. Nur die Interpretation dessen, was wir unter „Arterhaltung“ verstehen, hat sich mit der kulturellen Evolution verändert. Heute geht es nicht um den Fortbestand unserer menschlichen Art als Ganzes, sondern um den Fortbestand unserer individuellen Art als Kulturwesen. Unser Antrieb besteht darin, die eigene Art und Weise, das Leben zu betrachten und zu leben, an unsere Nachkommen weiterzugeben. Wir möchten unsere Erfahrungen, Erkenntnisse und Erfolge in unseren Kindern und Kindeskindern fortleben sehen. Wir wollen „aufrecht durch´s Leben gehen“, etwas „bewegen“ und dabei „Spuren hinterlassen“. Dahinter steckt die bisweilen verhängnisvolle Überzeugung, dass unsere Art zu leben, unsere Kultur und unser Wertesystem, das „einzig Wahre“ ist. Und so schlägt die kulturelle die biologische Evolution sehr oft in grausam realer Weise. Menschen sind bereit, sich aus kulturellen, häufig religiösen Überzeugungen gegen andere Menschen zu wenden. Sie trachten danach, der Population der anderen kulturellen Art ein Ende zu bereiten. Welch ein Paradox im Angesicht dieses Wunders der Evolution. Um diesen Überlegungen zum Abschluss eine positive Wendung zu geben, schließt dieser Text mit einem Zitat des Wissenschaftsautors Niels Boeing (ZEIT WISSEN, 1/2014, S. 28): „Der wichtigste evolutionäre Sprung der Zukunft dürfte ein kultureller sein – dass der Homo sapiens eine kollektive Empathie für sich als Art entwickelt und die Engstirnigkeit ablegt, zuerst an die eigene Sippe oder Nation zu denken …!“
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„Aus evolutionärer Sicht ist Bewegung der Normalzustand für unseren Körper“ Prof. Dr. Detlev Ganten, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Charité, Präsident des World Health Summit und Buchautor im persönlichen Gespräch
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eidelberg, 27. Juni 2014, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Kongress „Vision Bewegungskinder“: Über 600 Kongressteilnehmer verbindet die Überzeugung, dass Bewegung ein wesentlicher Faktor für eine nachhaltig hohe Lebensqualität ist – und dass die Weichen für Gesundheit, Wohlbefinden und Glück bereits im frühen Kindesalter gestellt werden. Ein Verfechter dieser Theorie ist Prof. Detlev Ganten. Sein Buch „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen“ ist eine gut lesbare, auf Evolution basierende Begründung dafür, dass körperliche Aktivität in der heutigen Zivilisation mehr Bedeutung hat denn je. Mit einem eindrucksvollen Vortrag eröffnet der renommierte Berliner Wissenschaftler den zweitägigen Kongress am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg – eine gute Gelegenheit, den Buchautor persönlich zu befragen. Lieber Herr Prof. Ganten, ist dieser Kongress als Beleg dafür zu werten, dass in der Gesellschaft das Bewusstsein für den Nutzen und die Notwendigkeit von Bewegung steigt? GANTEN: Die Resonanz auf diese Veranstaltung lässt das in der Tat vermuten. Pädagogen aus Kindergärten und Schulen scheinen von der „Vision Bewegungskinder“ angetan. So wird es in den beiden Kongresstagen primär darum gehen, Wege aufzuzeigen und zu diskutieren, wie diese Vision Realität werden kann – also inhaltliche, pädagogisch-methodische und organisatorische Wirklichkeit. Ich hoffe natürlich, dass ich mit meinem evolutionären Ansatz der dringenden
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heiten zu. Wenn man sehen muss, dass Kinder zum Beispiel Altersdiabetes entwickeln, tut mir das schon fast weh. Trägheit ist ein massiver Risikofaktor. Bewegungsarmut bedeutet Verlust von Funktionen. Auch die Gene werden träge. Kinder in ihrem natürlichen Bewegungsdrang zu beschränken, ist ein fahrlässiges Vergehen an der Zukunft des Individuums und der Gesellschaft als Ganzem.
Prof. Dr. Detlev Ganten
Notwendigkeit einer „Bewegungsgesellschaft“ zur Anerkennung verhelfen, das Bewusstsein schärfen und erste Hinweise zur Umsetzung geben konnte. Wenn man die Titelgeschichten vieler Wochenmagazine, also z.B. DER SPIEGEL, Focus oder auch populär-wissenschaftlicher Fachblätter, z.B. GEO, ZEIT Wissen oder PM, ansieht, hat das Thema „Bewegung“ in den letzten Jahren großen Stellenwert erfahren. GANTEN: Wie gesagt: Das Bewusstsein kommt in Bewegung. Umso schlimmer die Tatsache, dass der Body Mass Index unserer Bevölkerung im Durchschnitt nach wie vor zunimmt. In dessen Folge nehmen sogenannte Zivilisationskrank-
Wenn das Bewusstsein wächst, steigt beim Einzelnen auch die Bereitschaft, der persönlichen Gewichtszunahme entgegenzuwirken. „Ich weiß ja, ich muss was tun“. Dennoch bleiben bei dem Versuch abzunehmen, viele Menschen frustriert zurück. Woran liegt das? GANTEN: Dafür gibt es mehrere Gründe. Die genetische Disposition ist sicherlich ein Grund, den man nicht übersehen darf. Jeder Mensch ist einzigartig und verfügt über eine einzigartige Biologie. Auch die Umwelt spielt eine wichtige Rolle. Wir leben nun mal in einem historisch bislang ungekannten Überfluss. Dennoch erachte ich die persönliche Lebensführung als den entscheidenden Faktor in diesem Zusammenspiel: Biologie, Umwelt und Lebensführung formen das Individuum. So schmerzt es zu sehen, wie Menschen noch immer durch Mode-Diäten auf die falsche Fährte gesetzt werden. Gehören Diäten in das Reich der Mythen? GANTEN: In den meisten Fällen, ja. Generell gilt der Grundsatz: „Wissen wirkt“. Wenn Menschen Kenntnis über ihre Biologie, also ihr Menschsein im Lichte der Evolution haben, wirken die Versuche zur
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Änderung des Lebensstils besser. Erfolgreich im Sinne der Körpergewichtsregulierung, vor allem der Einflussnahme auf den relevanten Körperfettanteil, ist nur die behutsame und nachhaltige Lebensstiländerung. Das beinhaltet die Ernährung und – allen voran – die Bewegung. Folgt man von klein an seiner Natur – Bewegung, wann immer einem danach ist, Essen nur, wenn man Hunger hat und aufhören, wenn er gestillt ist – sollte niemand in die Verlegenheit geraten, seinen Lebensstil ändern zu müssen. Immer mehr Menschen aber müssen im fortgeschrittenen Alter erkennen, dass „sich was ändern muss“. Dabei tut sich derjenige leichter, der an frühere Bewegungserfahrungen anknüpfen kann und sich in eine qualifizierte Betreuung begibt – also zum Beispiel an gezielten Programmen teilnimmt. Womit Sie wiederum ganz klar dafür plädieren, bei den Kindern anzusetzen. Wie sehr prägen die Jahre der frühen Kindheit die spätere – wenn Sie so wollen – „Gesundheitskarriere“? GANTEN: Tatsächlich wird das Kind schon im Mutterleib geprägt. Bei Müttern, die rauchen oder besonders in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten Alkohol trinken, ist die Prägung offensichtlich und tragisch. Als problematisch erweist sich auch ein Übermaß an Zucker. Schwangerschaftsdiabetes und -bluthochdruck können in ihrer Entstehung mit dem evolutionär entstandenen Verteilungskampf zwischen Mutter und Kind erklärt werden. In Zeiten des Überflusses aber stellt sich dieser Verteilungskampf nicht mehr. Durch „Überernährung“ der Schwangeren beeinflusst sie das Risiko für ihr Baby, als Erwachsener zuckerkrank zu werden. Andererseits sind auch Mangelphänomene für die – wie sie es nennen – „Gesundheitskarriere“ prägend: Zum Beispiel ein Mangel an Vitamin D oder an Folsäure. Da man dies weiß, wird Mehl häufig mit Folsäure angereichert, um Entwicklungsrisiken zu minimieren. Eher unbekannt ist die Tatsache, dass Babys, die mit sehr niedrigem Geburtsgewicht auf die Welt kommen, ein erhöhtes Risiko haben, übergewichtig zu werden.
Prof. Dr. Detlev Ganten beim Vortrag
Das wiederum hat aber damit zu tun, dass diese Neugeborenen über Maßen „gepäppelt“ werden. Wobei wir bei der Frage nach der frühkindlichen Erziehung und Prägung angelangt sind… GANTEN: Richtig. Der Mensch wird komplett unreif geboren und durchläuft im Vergleich zu anderen Lebewesen eine extrem lange Kindheit, in der er auf Fürsorge unabdingbar angewiesen ist. Dagegen ist die Adaptationsfähigkeit des Kleinkindes unvergleichbar hoch. Diese Zeit müssen Kinder für ihre Entwicklung nutzen, vielfältige und starke Reize erleben, um Körper und Gehirn auszubilden. Motorische Fähigkeiten, aber auch das Konzentrationsvermögen und die räumliche Vorstellungsfähigkeit entwickeln sich. Sport bewirkt einen Anstieg von Nervenwachstumsfaktoren, verbessert die Lern- und Gedächtnisleistung und trägt auch zur Stärkung des Immunsystems bei. Nun aber führt die notwendige Fürsorge vielfach zur einer Form von Überbehütung, die vordergründig unmittelbare Verletzungs- oder Erkrankungsrisiken vermeiden soll, tatsächlich aber das Gegenteil bewirkt: Die Grundsteinlegung für die Entwicklung von Risikofaktoren – insbesondere Übergewicht – die das
Kind ein Leben lang begleiten wird. Dabei verfügen Kinder über einen natürlichen Bewegungsdrang, dem die Eltern eigentlich nur nachgeben müssen. Tatsächlich kann ich sagen, dass aus evolutionärer Sicht die Bewegung der Normalzustand für unseren Körper ist. Wie war das zu der Zeit, als Sie Ihre Kindheit erlebten? GANTEN: Die Kindheit meiner Generation zu Kriegszeiten war entbehrungsreich – aber gleichermaßen reich an Erfahrungen, die wir selbstständig gemacht haben, bzw. auch machen mussten. Das Erlernen eines Musikinstruments war so gesehen ein Privileg. Besonders genoss ich das Leben und die Arbeit auf dem Land. Ich mochte Tiere gerne und erlebte Natur in ihrer ganzen Fülle. Später wollte ich sogar einen Hof übernehmen und machte eine Landwirtschaftslehre. Da habe ich dann auch Abende erlebt, an denen ich nach vollbrachtem Tagwerk im Bett vor Erschöpfung geweint habe. Sie können sich auch vorstellen, wie meine Hände – mit denen ich viel und gerne Geige gespielt habe – abends ausgesehen haben. Aber es gehört auch dazu, sich durchzubeißen, um eine Widerstandskraft zu entwickeln, die einem im Leben in ganz unterschiedlichen Situationen prinzipiell weiterhilft.
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Prof. Dr. Detlev Ganten
Nach einer Ausbildung zum landwirtschaftlichen Gehilfen studierte Detlev Ganten Medizin in Würzburg und Montpellier, arbeitete im Anschluss in der Chirurgie des französischen Krankenhauses in Marrakesch (Marokko) und machte erst danach sein medizinisches Staatsexamen und seine Medizinalassistentenzeit in Tübingen und Emden. Der Promotion im Jahre 1968 schloss sich ein Forschungsaufenthalt am Clinical Research Institute in Montréal an. 1970 erhielt er seine Approbation als Arzt, 1973 den Doctor of Philosophy (PhD) an der McGill University in Montréal. Von 1973 bis 1991 arbeitete er am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg, habilitierte sich dort im Jahre 1974 und erhielt ein Jahr später eine Professur. Seit 1978 ist Detlev Ganten Facharzt für Pharmakologie und Klinische Pharmakologie. 1991 war er Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch, einer Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. 1993 übernahm er außerdem den Lehrstuhl für klinische Pharmakologie an der Charité, deren Vorstandsvorsitz er von 2004 bis 2008 innehatte.
Diese Kindheit und ihre von viel Fleiß gekennzeichnete Karriere könnte bei manchem die Frage aufwerfen: Wieso genießen Sie nicht ihre „fortgeschrittenen Jahre“ und beißen sich stattdessen durch unzählige Literaturquellen, um nach Ihrem jüngsten Bucherfolg schon an einem nächsten Werk zu arbeiten? GANTEN: Was soll ich denn Ihrer Meinung nach tun? Den ganzen Tag Golf spielen? Mir bereitet es eine riesige Freude, mich mit der Idee einer „evolutionären Medizin“ zu beschäftigen. Meine Neugier ist ungebremst und das Gefühl, noch etwas beitragen zu können, ist wie ein Jungbrunnen. In einer der letzten Ausgaben Ihres Magazins stand ein Beitrag zur „Krea(k)tivität“. Ich kann zu diesem Begriffskonstrukt als Prinzip gelingenden Lebens und der schöpferischen Gestaltung des Älterwerdens nur gratulieren und Ihnen beipflichten. Ihr „Krea(k)tivitäts-Quadrat“ aus Ernährung, Kreativität, sozialer Umgebung und körperlicher Aktivität zeichnet wunderbar die Konturen für
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Im Jahr 2009 rief er den World Health Summit ins Leben und wurde im August 2013 zum Co-Chair des Interacademy Medical Panel (IAMP) gewählt. Die Forschungsgebiete von Detlev Ganten liegen vor allem in der Erforschung der Ursachen des Bluthochdrucks. Zudem setzte er sich mit genomischen und molekularen Mechanismen der Evolution und der Evolutionären Medizin auseinander. Für seine Arbeit erhielt er den „Chavez Award“ der International Society of Hypertension, die „Sechenev Medaille“ der Medizinischen Akademie Moskau und den „Wissenschaftspreis“ der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes, 1990 folgte die „Heilmeyer Medaille“ der Gesellschaft für Fortschritte auf dem Gebiet der Inneren Medizin sowie der Max-Planck-Forschungspreis und der Okamoto-Preis in Japan. 1992 bekam er den CIBA-Preis des Council for High Blood Pressure Research der American Heart Association und seit 1995 ist er Ehrendoktor der Universität Iaşi in Rumänien. 1997 erhielt er den Verdienstorden des Landes Berlin, 2000 das Bundesverdienstkreuz und seit 2003 ist er Ritter der Ehrenlegion der Französischen Republik.
ein ganzheitliches Gesundheitskonzept (Anm. d. Red.: RC Premium III/2013, S. 6ff).
Dr. Matthias Zimmermann und Prof. Dr. Detlev Ganten
Dass hinter Ihrem Buch ein fitter Geist steckt, merkt man als Leser schnell. Aber wie steht es denn um Ihre körperliche Fitness? Gehen Sie regelmäßig ins Fitnessstudio? GANTEN: Da muss ich Ihnen „gestehen“, dass ich zu sehr naturverbunden bin. Also lautet meine Antwort: Nein. Ich laufe gerne. Auch den Heidelberger Halbmarathon habe ich schon mal bewältigt. Dann schwimme ich mit großer Leidenschaft und fahre gerne mit dem Rad. Vielseitigkeit macht meine körperliche Aktivität aus. Ich habe zeit meines Lebens Sport gemacht und daher ein ganz gutes Körpergefühl entwickelt, das es mir erlaubt, die Trainingswirkung meiner Bewegungsprogramme aus dem Bauch heraus zu steuern. Ich weiß, was mir gut tut – und dass ich mich anstrengen muss, um fit zu bleiben. Allerdings gebe ich zu, ihr Ansatz eines gezielten gesundheitsorientierten
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Muskeltrainings – wie Sie das nennen – ist interessant. Insofern schließe ich nicht aus, mich auch irgendwann mal einem Krafttrainingsprogramm zu unterziehen, das nach einem Trainingsplan und unter fachlicher Begleitung stattfindet. Ihr Arbeitspensum, das zeigen Ihre vielfältigen Engagements und Veröffentlichungen deutlich, braucht bestimmt auch ein gehöriges Pensum an Kraftreserven. GANTEN (lacht): Hier argumentieren Sie geschickt, um mich ins Fitnessstudio zu locken. Ein Buchprojekt ist natürlich immer damit verbunden, Ideen zu wälzen, hin und her zu überlegen, über inhaltliche Strukturen und Formulierungen nachzudenken. Das kostet Kraft und manchmal ist eine große Widerstandsfähigkeit nötig. Aber ein fertiges Buch in den Händen zu halten, ist ein tolles Gefühl. Bei einem Kongress interessante Menschen zu treffen und sogar die Organisation mitzugestalten (Anm. d. Red.: die World Health Summit findet alljährlich in Berlin statt), gibt mir viel Energie. Außerdem erschließe ich mir mit der evolutionären Medizin ein Gebiet, das interdisziplinär ist, komplexes Denkvermögen abverlangt und bestimmt auch hohe praktische Relevanz besitzt. In der Jugendsprache von heute würde man sagen: „Das ist genau mein Ding“. Wir müssen den Gegensatz zwischen kurativer und präventiver Medizin überwinden und Prävention sogar noch stärken. Wir werden älter, ja. Gleichzeitig werden wir aber auch immer kränker. Die Erkenntnisse aus der evolutionären Medizin – also die Erweiterung der molekulargenetischen Betrachtung um eine historische Dimension – werden einen maßgeblichen Beitrag zur Überwindung der benannten Probleme leisten. Liegt darin der Antrieb zu dem Buch, auf das wir uns hier beziehen? GANTEN: Die Motivation zu diesem Buch liegt darin, einen neueren Zugang zur Medizin, nämlich einen aus evolutionärer Sicht, einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Ursprünglich jedoch liegt der Hintergrund dieses Buches in meiner Leidenschaft, meine wissenschaftliche
Fachrichtung mit einem interdisziplinären Ansatz zu beleuchten und zu bereichern. Dies führt bisweilen zu einem Umdenken, zu einer offeneren Betrachtung medizinischer Phänomene. So finde ich es schön zu beobachten, dass Themen rund um Bewegung, z.B. der wunderschöne Titel „Wundermittel Bewegung“ in dem Magazin ZEIT WISSEN (Nr. 2/2014) die unsägliche Vielfalt an „Diät-Literatur“ zumindest ein wenig verdrängt haben. Das Thema Ernährung erscheint unter evolutionär-wissenschaftlicher Perspektive in
einem anderen Licht und Bewegung erhält eine andere Bedeutung… … die unsere Leser gerne in Ihrem Buch dann ja vertiefen können. Ein weiteres Werk ist in Arbeit und wird bald auf den Markt kommen. Ich bin sehr gespannt und nach unserer Begegnung mehr denn je motiviert, eines der ersten Exemplare zu ergattern. Vielen Dank Herr Prof. Ganten für Ihre Zeit und das spannende Gespräch! Matthias Zimmermann Anzeige
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Hätten Sie‘s gewusst?
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Hätten Sie‘s gewusst?
Hätten Sie gewusst, dass … … man die wissenschaftliche Sicht auf den menschlichen Körper als Ergebnis der Evolution als „evolutionäre Medizin“ bezeichnet?
als einer Milliarde Jahren “genetisch aussortiert“. Allerdings muss dieser Zucker gut verwertet werden. Lebewesen, die dies nicht können, laufen Gefahr, dick und zuckerkrank zu werden.
Hätten Sie gewusst, dass … ... die Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren aus Gas- und Staubnebel entstand und „wenige“ 100 Millionen Jahren später durch „chemische Evolution“ die ersten Lebewesen in Form einfacher Einzeller auftauchten? So bezeichnet man die ersten drei Milliarden Jahre auch als „Zeitalter des verborgenen Lebens“.
Hätten Sie gewusst, dass … ... Schmerz oftmals ein Lebensretter sein kann? Schmerz ist eine Reaktion des Körpers, die zwar unangenehm ist, aber auch zu Vermeidung von selbsschädigenden Verhaltensweisen führt. Kinder, die schmerzunempfindlich sind, sterben meist sehr früh. Dementsprechend wird Schmerzunempfindlichkeit nur in seltenen Fällen vererbt.
Hätten Sie gewusst, dass … … wir Süßes so lieben, weil Zucker seit Urzeiten der Stoff ist, aus dem wir unsere Energie beziehen? Lebewesen, die Zucker nicht zu ihren Hauptnahrungsquellen zählten, wurden schon vor mehr
Hätten Sie gewusst, dass … … Schätzungsweise eine Milliarde Menschen weltweit unter zu hohem Blutdruck leiden? Zwar ist dieser nicht spürbar unangenehm, führt aber zu vorzeitigem Tod. Joana
Nina
Matthias Laura
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Hätten Sie gewusst, dass … … Krebs letztlich unvermeidbar ist, wenn wir nur alt genug werden würden? Letztlich bestehen wir aus rund Hundertbillionen Zellen, die sich ständig vermehren, verwandeln und differenzieren. Damit einher geht die Verdoppelung der über drei Milliarden Bausteine des menschlichen Genoms, wobei auch etwa zwölf Fehler entstehen. Trotz dieses präzisen Kopierprozesses potenziert sich diese Fehlerquote bei 100 Billionen Zellen mit bisweilen dramatischen Folgen …! Hätten Sie gewusst, dass … … etliche tausend natürliche Substanzen in unserer Nahrung bei entsprechender Dosierung genauso krebserregend sind wie künstlich hergestellte? Hätten Sie gewusst, dass ... ... es eine evolutionäre Erklärung für Schwangerschaftsübelkeit gibt? Vieles spricht dafür, dass sie nichts anderes als einen Schutzmechanismus für den Embryo darstellt. Dieser soll vor pflanzlichen und bakteriellen Giften bewahrt werden, somit verringert sich das Risiko für Fehlgeburten und Missbildungen. Hätten Sie gewusst, dass … … die Gesamtlänge unserer Autobahnen in Deutschland rund 12.500 km beträgt, die unserer Blutgefäße aber 50.000 km bis 100.000 km? Knapp die Hälfte aller Menschen in den Industriestaaten stirbt daran, dass mit dem „Leitungssystem“ für unser Blut - zu dem auch Herz und Nieren gehören - etwas nicht stimmt. Meist sind die Ursachen „hausgemacht“…
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Hätten Sie gewusst, dass … … wir es nur mit Pflanzenkost wahrscheinlich nicht zum denkenden Menschen gebracht hätten und wir im Laufe der Geschichte unsere Ernährung mehrmals drastisch verändert haben, grundsätzlich aber immer „Allesfresser“ bleiben? Hätten Sie gewusst, dass … … wir ohne das Tragen einer Sonnenbrille weniger Sonnenbrand bekommen? Der Körper entwickelt durch die auf unsere Augen treffenden Sonnenstrahlen ei-
nen eigenen Sonnenschutz und versucht somit eine Rötung der Haut zu vermeiden. Auf eine Sonnenbrille zu verzichten reicht natürlich nicht aus, um unsere Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Wir müssen Sonnenbäder unseren Hauttypen entsprechend anpassen und sollten die Haut keinesfalls überstrapazieren. Für unsere Rubrik „Hätten Sie gewusst?“ lasen unsere Praktikanten das Buch „Die Steinzeit steckt uns in den Knochen – Gesundheit als Erbe der Evolution“ und recherchierten daraus spannende Fakten.
Unsere Praktikanten im Sommer 2014 Laura Strobel, 22 Jahre (B.A. Sportmanagement und Kommunikation an der DSHS Köln) Hauptaufgabe: Partnermanagement Joana Sam-Cobbah, 22 Jahre (B.A. Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Sportmanagement an der Ruhr-Universität Bochum) Hauptaufgabe: Äthiopienprojekt
Nina Behling, 23 Jahre (B.A. Mediamanagement/ Werbepsychologie an der Hochschule Pforzheim) Hauptaufgabe: Partnermanagement Matthias Röse, 24 Jahre (Beginn M.A. BWL an der Uni Bayreuth im Oktober) Hauptaufgabe: Implementierung des RC-Qualitätssystems im Golfclub Heidelberg-Lobenfeld
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Von der Domestizierung des Feuers bis zum modernen Brandschutz Was das Leben im Hier und Heute ausmacht: Sicherheit in der Nutzung von Annehmlichkeiten
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ohl einige hunderttausend Jahre ist es her, jenes Ereignis, welches das Leben der Menschen grundlegend veränderte und zu den größten Erfindungen der frühen Menschheit zählt. So könnte es sich zugetragen haben: Eine Gruppe von Urmenschen – Vertreter der Gattung Homo – erlegt nach mühsamer Jagd ein Wildschwein. Kaum dass die Beute in die Höhle geschleppt werden soll, bricht ein fürchterliches Gewitter los. Der Blitz, den der Himmel auf die Gruppe entsendet, schlägt in einen angrenzenden Baum ein und entfacht ein Feuer. Wenn wir uns diese Szene heute vorstellen, ergreift uns Panik und der überwältigende Gedanke an Flucht. Aus Sicht der Evolution spricht alles dafür, dass es den Urmenschen damals genauso erging. So werden sie sich schnell in Sicherheit
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gebracht haben, auch wenn sie die Beute zurück lassen mussten. Nach dem Abklingen des Unwetters allerdings erlebte der Urmensch ein Wunder, das die Evolution prägen sollte. Als die Jäger das Wildschwein verschmort zwischen den noch glimmenden Baumresten finden, ist die Trauer groß. Während sich die Pessimisten enttäuscht zurückziehen, lässt sich einer aus der Gruppe dazu hinreißen von dem Fleisch zu essen. Begeisterte Urlaute über den überraschend guten Geschmack und die Zartheit des Fleisches verführen einen nach dem anderen, Stücke des dunkel gebratenen Fleisches zu probieren. Nein, das Feuer hat das Fleisch nicht zerstört. Im Gegenteil: Die feurige Hitze hat es schmackhafter und bekömmlicher gemacht.
In welchem Zeitraum der Evolutionsgeschichte sich ein solches Ereignis zugetragen haben mag, darüber streiten sich die Gelehrten. Der Theorie nach lässt sich aus der raschen Ausweitung des Nahrungsangebots auf die Beherrschung des Feuers rückschließen. Erst das Kochen und Braten machte eine Vielzahl von Nahrungsquellen, zum Beispiel auch Wurzeln, allen voran aber Fleisch und Fisch, leichter verdaulich. In der Folge verkleinerte sich der Darm und das Gehirn vergrößerte sich. Tierische Eiweiße und Fettsäuren sind dafür verantwortlich, dass in der Steinzeit vor etwas mehr als zwei Millionen Jahren die Gehirnentwicklung einsetzte, weshalb an dieser evolutionären Schwelle der Beginn der Gattung Homo festgelegt worden ist. Seit dieser Zeit hat sich das Volumen des menschlichen Gehirns nahezu verdreifacht!
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Dieser Theorie jedoch widerspricht die Empirie: Das früheste unumstritten domestizierte Feuer brannte wohl erst vor 780.000 Jahren. Sämtliche andere Spuren sind allen Anscheins nach noch viel jünger, weshalb Forscher meinen, dass die Domestizierung des Feuers erst viel später einsetzte. Nach Untersuchungen an Fundstellen urzeitlichen Lebens brannten die ersten kontrollierten Feuer vor 400.000 Jahren. Diese werden in unseren Breitengraden den Neandertalern zugeschrieben. Und der Grund dafür ist einleuchtend, wenn man weiß, dass der Homos erectus aus Afrika nach Europa einwanderte. Die Kälte im frühen Stadium des Eiszeitalters machte das Feuer für ein Überleben unumgänglich. Nicht die Zubereitung von Essen, sondern die Notwendigkeit von Wärme ließ die Menschen danach streben, sich dieser Naturgewalt zu bemächtigen. Nun aber erfolgte die Einwanderung des Homos erectus bereits vor rund 1,8 Millionen Jahren…?! Also: „Empirie versus Theorie“ – ein für Wissenschaftler interessanter Diskurs, der sich hier auftut. Dem Laien auf dem Gebiet der Evolution verbietet sich ein wissenschaftliches Urteil. Allerdings schärft die Beschäftigung mit der Erd- und Lebensgeschichte, die mittlerweile Abermillionen Jahre andauert, den Blick auf das Hier und Heute. So hat der Mensch seit jeher ein ambivalentes Verhältnis zu Feuer. Modernes Leben ohne domestiziertes Feuer ist unmöglich. Feuer – wie oben beschrieben – gab der Menschheit einen zentralen Entwicklungsschub. Gleichzeitig wissen Lebewesen seit Anbeginn der Zeit von seiner zerstörerischen Kraft. Es ist ein Urmuster des menschlichen und tierischen Instinkts, dass wir Feuer mit Zerstörung und Schmerz verbinden. Die instinktive Antwort aller Lebewesen auf Feuer lautet: Flucht! Heute erleben wir Feuer tagtäglich – ganz offen als Kerze oder im Kamin sowie
verbaut im Backofen, in Lampen oder in der Herdplatte. Wir haben Feuer im Haus, direkt neben uns, leben mit ihm und kontrollieren es. Meinen wir jedenfalls. Denn immer wieder werden wir eines Besseren belehrt – manchmal auf grauenvolle Weise. Bald täglich lesen wir in der Zeitung von fürchterlichen Bränden, von Brandopfern und Menschen, die demütig vor den Ruinen ihres Eigentums stehen, die die zerstörerische Kraft des Feuers hinterlassen hat. Wir haben Mitgefühl mit dem, den das Schicksal eines Brandschadens ereilt. Und wir werden daran erinnert, dass die Kraft der Natur sich unserer kultivierten Welt bisweilen als überlegen zeigt. Unser Verständnis von Domestizierung wird relativiert. Es ist gut, wenn dies dazu führt, den Blick für die Gefahren des Feuers zu schärfen. Sind wir wirklich gefeit vor einem Brand und dessen Unkontrollierbarkeit? Schauen wir uns in einem öffentlichen Gebäude – einem Kino, einer Diskothek oder auch einer Sportstätte – wirklich kritisch um und fragen uns, wie es denn wäre, wenn …? Wie steht es um den Brandschutz in unserem Privathaus und in den Schulen unserer Kinder? Haben wir ein Gespür dafür, Stätten zu meiden, die dem Anschein nach keine ausreichenden Fluchtmöglichkeiten bieten, geschweige denn eine Brandmeldeanlage oder Feuerbekämpfungsvorrichtungen aufweisen?
tungssysteme, bis hin zu Rauchwärmeabzugsanlagen und Störfallbarrieren. Wohl dem, der frühzeitig bei (Um- oder Aus-) Baumaßnahmen Planungsexperten an seiner Seite weiß (der Flughafen Berlin-Brandenburg lässt grüßen) und in der Lage ist, die organisatorischen Eigenheiten seines Unternehmens in ein umfassendes Brandschutzkonzept einzubinden. Hierbei einen genauso einfühlsamen wie konsequenten Partner an seiner Seite zu wissen, schafft Sicherheit im Betrieb und ein gutes Gefühl gegenüber den vielen Menschen, die tagtäglich Gast einer öffentlichen Einrichtung, wie eben auch unseres Racket Centers, sind. Umfassender Brandschutz ist teuer – aber kein Luxus, sondern Ausdruck eines‚ Stadiums kultureller Evolution, das unser Leben im Hier und Heute ausmacht. Mögen wir alle von einem Brandereignis verschont bleiben. Doch sollte jemals der Fall der Fälle auch unser Racket Center ereilen, dann können wir sagen, das Bestmögliche zum Schutz von unseren Besuchern und uns selbst getan zu haben.
Die Brandschutzverordnungen in unserem Land entwickeln sich ständig und werden strenger. Sie beziehen neue Gefahrengüter und -situationen mit ein, berücksichtigen die wissenschaftlichen Untersuchungen von Brandereignissen und die Expertise von Fachleuten. Klaus Söhnchen gehört zu diesen Fachleuten. Er kennt das Feuer als Brandschutzbeauftragter auf Seiten derjenigen, die das Feuer bekämpfen und vorbeugen. Die Breite des Wissens erstreckt sich über eine Vielzahl gebäudetechnischer Systeme – von Brandabschottungen und Brandschutzklappen in Lüftungsanlagen, über Tür-, Löschwasser- und Notbeleuch-
Klaus Söhnchen
Dafür darf man an dieser Stelle der Firma Söhnchen Brandschutz und Service in Mannheim ein Kompliment aussprechen und ausdrücklich Dankeschön sagen!
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Zum Thema ...
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Wohl und Wehe der Hygiene
Wie Standards unser Leben (nicht immer) zum Positiven verändert haben von Daniela Völker
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eben der Qualität und Verfügbarkeit von Lebensmitteln hat kaum etwas die Gesundheitssituation der Menschen mehr zum Positiven verändert als die Entwicklung von Hygienestandards. Auf unserem privilegierten Zivilisationsniveau entscheidet die Hygiene nicht mehr über Leben und Tod, wohl aber über ein „mehr oder weniger an Gesundheit“. Andererseits verlieren z.B. in Äthiopien alljährlich tausende von Kinder ihr Augenlicht – allein aufgrund mangelnder Hygiene. Und in Krisengebieten, z.B. Flüchtlingslagern, wird die Hygiene häufig zum bestimmenden humanitären Aspekt. An diesen Orten entscheidet Hygiene sehr wohl über Leben und Tod – so wie früher, sobald mehr Menschen an einem Ort zusammenleben oder verletzt werden (Wundbrand)! Der Begriff „Hygiene“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „gesunde Kunst“. Abgeleitet wird er von Hygieia, der griechischen Göttin der Gesundheit. Als Wissenschaft wurde die Hygiene gegen Ende des 18. Jahrhunderts begründet und erhielt ihre Impulse besonders durch die Arbeiten von Robert Koch auf dem Gebiet der experimentellen Bakteriologie. Nach einer Definition der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie ist Hygiene die „Lehre von der Verhütung der Krankheiten und der Erhaltung, Förderung und Festigung der Gesundheit“. Dabei steht die Verringerung und Vermeidung gesundheitlicher Gefahren innerhalb der Bevölkerung im Vordergrund. Durch die Reinhaltung des Körpers, der Kleidung sowie der Arbeitsumgebung
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maßnahmen im Alltag zählen die Reinigung der Hände, die Körper- und Mundhygiene sowie die Haushaltshygiene. Obwohl im alltäglichen Sprachgebrauch die Begriffe „Hygiene“ und „Sauberkeit“ oft synonym verwendet werden, stellt die Sauberkeit nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Bereich der Hygiene dar. Da sich im Laufe der Geschichte der Hygienestandard speziell in den Industriestaaten in allen Bereichen deutlich verbessert hat, konnten viele Seuchen, Epidemien und Krankheiten verhindert werden. Aktuelle Berichte der Weltgesundheitsorganisation zeigen dennoch, dass Infektionskrankheiten noch immer für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich sind. Der Ebola Virus stellt derzeit in Afrika eine Bedrohung bislang wohl kaum gekannten Ausmaßes dar und die teils miserablen hygienischen Standards erschweren seine Bekämpfung. Daniela an der Hygienestation
kann die ungewollte Vermehrung von Bakterien und Mikroorganismen und somit die Ausbreitung von Krankheiten verhindert werden. Insbesondere in Rehabilitationseinrichtungen, Alters- und Pflegeheimen, Arztpraxen und Krankenhäusern, spielt die Hygiene eine bedeutende Rolle. Medizinische Maßnahmen sind dabei Desinfektion und Quarantäne. Auch im wirtschaftlichen Bereich muss auf Hygiene geachtet werden. Hier sind unter anderem die Lebensmittel- und die Wäschereihygiene sogar gesetzlich geregelt. Zu den zahlreichen individuellen Hygiene-
Gerade im Zeitalter der Technik wird die Hygiene zu einem bedeutenden Thema, da durch die vielfältigen intuitiven Bedienungsoberflächen Keime und Erreger leichter und in größeren Mengen übertragen werden können. In kleineren Versuchen und Produkttestes wurde beispielsweise gezeigt, dass sowohl auf Touch-Oberflächen, wie bei Tablets oder Smartphones, als auch auf Armaturen im Sanitärbereich eine sehr hohe Keim- und Virendichte vorherrscht. Die Keime können sogar bis zu 72 Stunden überleben. Eine sorgfältige Händereinigung ist daher die wichtigste Maßnahme zur Vermei-
Zum Thema ...
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dung der Übertragung von Infektionserregern. Händewaschen oder Handdesinfektion stellen die einfachste, effektivste und gründlichste Maßnahme zur Prävention dar. Um dies auch im Zentrum Aktiver Prävention³ zu gewährleisten, stehen ab sofort zwei Sensorspender zur Handdesinfektion an der ZAP³ Theke sowie auf der Trainingsfläche zur Verfügung. Allerdings sollten wir auch nicht zu penibel mit dem Thema Hygiene umgehen, denn Evolutionsmediziner sehen in übertriebener Sauberkeit auch Nachteile. Bis ins Mittelalter lebten nahezu alle Menschen auf dem Land. Dementsprechend
hatten auch fast alle Kinder Kontakt zu Tieren und Schmutz, wodurch das Immunsystem trainiert und schon in früher Kindheit ein Immungedächtnis aufgebaut wurde. Heutzutage fehlt den meisten Kindern ein solches Immungedächtnis. Mittlerweile weisen Evolutionsmediziner auf Zusammenhänge zwischen übertriebener Sauberkeit und dem ansteigenden Auftreten von Allergien, Asthma oder Autoimmunerkrankungen hin. Sie wissen zwar noch nicht genau, welche Stoffe im Schmutz für den Aufbau des Immungedächtnisses verantwortlich sind, dennoch steht für sie fest, dass übertriebene Sauberkeit Nachteile mit sich bringt.
Es wird vermutet, dass durch den verringerten Kontakt mit Krankheitserregern, vor allem in der frühen Kindheit, das Immunsystem zu Reaktionen auf eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen neigt. Evolutionsforscher vermuten sogar, dass der menschliche Körper darauf angewiesen ist, dass bestimmte Bakterien und Würmer in ihm oder seiner Umgebung leben. In der heutigen Zeit mag es daher paradox klingen, dass die Rückbesinnung auf die Lebensbedingungen unserer Vorfahren, Fortschritte in der Verringerung und Vermeidung gesundheitlicher Gefahren bringen könnte.
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Kolumne
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Die „drei großen ‚B‘“
B BB
Von evolutionär begründbaren Bastionen eines erfüllenden Daseins
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ind wir nicht alle auf der Suche nach einem erfüllenden Leben? Dabei führen uns die Medien und die Werbeindustrie zielstrebig und unvermeidlich in das Reich der kulturellen Errungenschaften – der vermeintlichen...! Bild und Bunte offenbaren Blicke über den Boulevard in die Beauty-Welt. Sind es wirklich die Beckers, Bohlens und Biebers, die den Schlüssel zur Lebensqualität in den Händen halten? Oder suchen wir lieber auf den Balearen, im Bentley mit ´ner Breitling am Handgelenk? Ein Bungalow auf eigenem Boden mit viel Barem – drei zuverlässige Säulen des Glücks? So viel schon mal vorweg: all diese „B“ sind es nicht, die wir suchen. Fragen wir den Kurpfälzer nach den drei großen „B“, ist die Antwort eindeutig: BassermannJordan, Bürklin-Wolf und Reichsrat von Buhl – immerhin gute Produkte der Natur. Wir kommen der Antwort näher. Aber lassen Sie uns das Rätsel auflösen, bevor wir noch weitere irreführende „B“s zu Tage fördern. Unsere Bastionen eines erfüllenden Daseins lauten: „Bewegung“, „Bindung“ und „Bildung“.
1. Bewegung
Die Evolution zeigt es: Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben. Bewegung ist der Normalzustand für unseren Körper. Die Natur ist in ständiger Bewegung – in Mikroorganismen gibt es keinen Stillstand. Ein Hamster im Laufrad läuft, auch ohne Jäger oder Gejagter zu sein. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, die Lust am Lernen zeigt sich in spontaner körperliche Aktivität. Bei kaum einem anderen Säugetier dauert die Zeit des Erwachsenwerdens derart lange und schafft solch ungeahnte Möglichkeiten des Lernens. Bewegung in allen
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Varianten – Toben, Klettern, Rangeln – ist für die Entwicklung von Körper und Gehirn grundlegend. Nervenwachstumsfaktoren (BDNF – Brain Derived Neurotrophic Factor) nehmen zu, Lern- und Gedächtnisleistungen werden verbessert. Dies funktioniert im hohen Alter, bei Erwachsenen und erst recht bei Kindern. Auch das Immunsystem entwickelt sich in einem aktiven Körper besser.
Das „Gegen-‚B‘“ hingegen lautet Bequemlichkeit. Bequemlichkeit macht dick und letztlich krank. Mangelnde Fitness ist einer der gewichtigsten Umweltfaktoren. Es gibt eine ganze Reihe epidemiologisch eindeutiger Befunde zum Zusammenhang zwischen Bewegungsarmut und Herz-Kreislauf-, Krebs-, neurologischer und weiteren Erkrankungen.
2. Bindung
Ein Schluck aus dem heiligen Gral gewährt ewiges Leben – so lautet die Sage. Ist es die Angst vor dem Tod oder die Lust am Leben, die unterschiedliche Kulturgesellschaften danach streben ließ, dem Tod ein für alle mal zu entrinnen? Dieses Streben blieb und bleibt für alle Generationen eine Illusion. Immerhin aber ließ die Entwicklung moderner Industrienationen die Zahl der über 100-Jährigen sprunghaft ansteigen. Dies wiederum veranlasste die so genannten Methusalemforscher, der Langlebigkeit auf den Grund zu gehen. Weshalb wird jemand so alt? Alle vermeintlichen Forschungserfolge konnten jedoch keine Bestätigung finden. Weder genetische noch umweltbedingte Faktoren kristallisierten sich als „signifikant“ – wie die Wissenschaftler sagen – heraus.
Kolumne
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Weder der Traubenwirkstoff Resveratrol noch die angeblichen Methusalem-Gene scheinen das Altern zu bremsen. Auch Sirtuine, eine Gruppe von Proteinen, erwiesen sich nicht als der erhoffte Jungbrunnen aus der Retorte. Der einzige Aspekt der Lebensgeschichte, den besonders alt gewordene Menschen miteinander teilen, ist ein sozialer und langandauernder: eine innige Beziehung. Eine „funktionierende“ Bindung zu (einem) anderen Menschen scheint ein Prädiktor für ein langes Leben zu sein. Ein Leben in Bindung – eine Bastion für gelingendes Altern…? Das „Gegen-‚B‘“ hingegen lautet Behütung – oder Überbehütung. Schon dem Kind tun (über-)behütende Eltern keinen Gefallen. Menschen brauchen Freiräume zur Entfaltung und Mut Individualität in einer kreativ gelebten Beziehung.
3. Bildung
Die kulturelle Evolution findet ihren Nährstoff in der Bildung. Richtet der Mensch dabei den Blick auf sich selbst, wird dem gebildeten Menschen bewusst, dass er das Erbe seiner Vorfahren in seinen Erbanlagen mitträgt. Aus der Zuwendung zur Natur, der menschlichen Natur, lassen sich in der evolutorischen Medizin Antworten auf die Frage finden: Warum sind wir so wie wir sind? Wer die Natur in sich entdeckt, dem geht das Gefühl für Sättigung nicht verloren. Er wird dem Bewegungsdrang nachgeben und seine Neugier nicht dämpfen lassen, sich mit Neuem beschäftigen, Eigenverantwortung übernehmen, sich offen anderen Menschen zuwenden und Ratgeber konstruktiv-kritisch für sich nutzen. Letztlich gibt es nur eine signifikante Prädiktorvariable für ein gesundes Leben: Bildung.
Das „Gegen-‚B‘“ hingegen lautet Borniertheit. Wer sich der Wissenschaft gänzlich verschließt, kommt allerdings kaum weniger zu einem hilfreichen Urteil als derjenige, der moderne Erkenntnisse undifferenziert als allein seligmachende Weisheit erachtet. Dem Neuen offen zugewandt, genau hinschauend, logisch prüfend und differenziert annehmend – das qualifiziert den Menschen zu einem Bildungswesen. Solch ein Mensch verfügt über eine Bildung, die sich als Bastion für ein erfüllendes Dasein eignet. „Bewegung“, „Bindung“ und „Bildung“ – der Reiz dieses Dreiklangs liegt in seiner Einfachheit. Jetzt gilt nur eins: gehen wir´s an und leben danach…! Matthias Zimmermann
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Kommentar
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Der mündige Patient
Ein Kommentar von Klaus Föll, Techniker Krankenkasse
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ange Jahre galten „Ärzte als Götter in Weiß“. Patienten wagten es kaum Fragen zu stellen und auch mal Kritik zu üben. Diese Situation hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren deutlich geändert. Man könnte behaupten, dass auch bei den Patienten eine Veränderung stattgefunden hat. Heute wünschen sich viele Patienten und ihre Angehörigen, gemeinsam mit ihren Ärzten partnerschaftliche Entscheidungen über Untersuchungen und Therapie zu treffen. Immer mehr Menschen möchten das Gesundheitswesen als mündige Bürger und informierte Verbraucher kompetent
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nutzen. Sie wollen mitreden und mitentscheiden, wenn es um ihre Gesundheit geht. Gleichzeitig geraten Patienten immer mehr in eine Kundenrolle, mit positiven und problematischen Konsequenzen. Besonders wichtig ist es deshalb für jeden Interessierten, unabhängige und wissenschaftlich fundierte Informationen zu Gesundheitsthemen, aber auch zu den Anbietern und deren Behandlungsqualität zu bekommen.
richtigen Fragen zu stellen und sicherere Entscheidungen zu Ihrer Gesundheit zu treffen.
Gut informiert entscheiden können wir nur dann, wenn uns qualifizierte, verlässliche Informationen zur Verfügung stehen. Das gilt gerade dann, wenn wir Entscheidungen treffen, die unsere Gesundheit beeinflussen. Bei der Flut von Gesundheits- und Patienteninformationen, ist es jedoch nicht immer einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen und Seriöses von Unseriösem zu unterscheiden.
Nicht immer gibt es aus medizinischer Sicht nur eine einzige „beste“ Behandlungsmethode. Der Erfolg einer Therapie hängt manchmal auch davon ab, welche Einstellungen Patienten zu einer bestimmten Therapieform haben. Patienten sollten deshalb wissen, welchen Erfolg sie von einer Behandlung erwarten können und welche Anforderungen womöglich auf sie selbst zukommen. Denn eine Therapie muss nicht nur medizinisch sinnvoll sein, sie muss auch zum Patienten und zu seiner besonderen Situation passen.
Die Techniker Krankenkasse (TK) hat deshalb eine Broschüre zur Orientierungshilfe für Versicherte und Patienten zusammengestellt. Ziel ist es, die Leser auf ihrem Weg durch Gesundheit und Krankheit zu begleiten und informierte und selbstbestimmte Entscheidungen zu ermöglichen. Die Broschüre „Kompetent als Patient“ gibt das nötige Rüstzeug dafür. Die Leser erfahren, wie sie Gesundheitsinformationen bewerten können, wie sie sich besser mit Ihren Ärzten verständigen, wie Sie die Qualität von Anbietern medizinischer Leistungen bewerten können und mehr. Die Broschüre hilft Ihnen, die
Zahlreiche Checklisten, Orientierungshilfen und Tipps machen die Broschüre zu einem Nachschlagewerk für selbstbestimmte Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen, wenn es darum geht, gesund zu werden, gesund zu bleiben oder wenn sie Pflege benötigen.
Wer sich künftig besser mit Ärzten verständigen und erfahren möchte, wie Gesundheitsinformationen und die Qualität von Anbietern medizinischer Leistungen bewertet werden kann, dem steht die TK-Broschüre zum kostenlosen Download unter www.tk.de/tk/230334 zur Verfügung.
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Nordkap Foto: Wolfgang Teuber / pixelio.de 28
Wie werde ich ein Forscher?! Der 13-jährige Gymnasiast Jannis Rimikis berichtet von „seiner“ Expedition ans Nordkap
„Bildung durch Sport“ ist ein Motto, das uns im Racket Center antreibt. Jungs im Alter von Jannis kommen üblicherweise deshalb in unser Haus, um sich für sportliche Wettkämpfe zu qualifizieren, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Unser Turniersportverein fördert das sportliche Engagement der Nachwuchssportler. Und dann, in diesem Frühjahr, kam Jannis auf uns zu mit der Bitte, eine Expedition – die nichts mit Sport zu tun hat – zu unterstützen. Er ist nach einem aufwendigen Bewerbungsverfahren eingeladen worden, an einer Forschungsreise ans Nordkap teilzunehmen. Fasziniert von seinem jugendlichen Engagement, seinem wissenschaftlichen Interesse und seiner Hingabe zu Bildungsthemen aus Natur, Kultur und Politik sind wir seiner Bitte gerne nachgekommen und haben seine Reise auch in Gedanken begleitet. Hier ist sein Bericht …
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Wir leben in einer Zeit, in der das Wissen mit einer rasanten Geschwindigkeit zunimmt. Die Menge an Informationen in der Informationsgesellschaft steigt im Verhältnis zu anderen Bereichen der Gesellschafts- oder Wirtschaftsordnung überproportional. Die Wissensevolution macht Riesensprünge! Da dauert es für einen jungen Mensch schon eine ganze Weile, bis man an die Grenze des Unbekannten stößt. Die Möglichkeit des Nachlesens oder schnellen „Googlens“, wie das heute heißt, rückt die Erfahrung des Forschens und den damit verbundenen Abenteuergeist in weite Ferne. Das Experimentieren, Forschen, Erkunden und die Vielfalt der Natur haben mich schon immer fasziniert. Da bin ich bei einer Recherche auf die IJM-Stiftung gestoßen. Diese ermöglicht es „MINT“ (MINT-Fachbereiche sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) -interessierten Schülerinnen und Schü-
lern im Alter zwischen 13 und 18 Jahren aus dem deutschsprachigen Europa sowie den deutschen Auslandsschulen, während einer Expedition in die Rolle eines echten Forschers zu schlüpfen. Als ich das gelesen habe, wusste ich sofort, dass dies das Richtige für mich war. Das Ziel der Expedition war, sich auf seine natürlichen Entdeckerfertigkeiten zurückzubesinnen, die Untersuchungsfelder, Untersuchungsmethoden und Bewertungsmöglichkeiten ohne Bücher und Internet selbst auszuknobeln und zu dokumentieren. Wieder zurück im Alltag sollte das erworbene Wissen und die Erfahrungen in der Schule und innerhalb anderer gesellschaftlicher Organisationen weitergegeben werden. Bis dahin war es jedoch noch ein langer Weg. Zur Expedition gehörte nicht nur die Forschung vor Ort, sondern zunächst auch das Überzeugen von Lehrern und der
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Schuldirektion, während der Schulzeit für knapp zwei Wochen freigestellt zu werden, sowie das Einwerben von Drittmitteln zur Finanzierung – genau wie ein echter Forscher! Anfang Juni war es dann endlich soweit. Die Reiseroute führte von Heidelberg durch Dänemark nach Schweden, entlang der westlichen Seite des Bottnischen Meerbusens in Richtung Norden bis zum langersehnten Ziel in Norwegen – dem Nordkap. Auf der Rückkehr über Finnland wurden alle Forschungsergebnisse gebündelt, überprüft und ausgefeilt. Ein straffer Zeitplan ermöglichte auch die Einbindung mehrerer Geländetouren durch die Wildnis nordischer Nationalparks. Täglich wurden die Teams neu zusammengestellt und die Forschungsthemen aus den Bereichen Flora, Fauna & Klima; Geographie & Gewässer; Mensch, Kultur & Sprache; Wirtschaft & Infrastruktur, sowie Politik gewechselt. Der Schwerpunkt der Entdeckungsreise lag auf der Durchführung von Experimenten, dem Befragen der jeweiligen Landesbevölkerung in englischer Sprache und der Erhebung von Statistiken. Am Ende eines jeden Tages wurden die Ergebnisse teamweise zusammengefasst und der restlichen Gruppe präsentiert. Nach der täglichen gemeinsamen Diskussion wurden die Ergebnisse in einer Dokumentation zusammengeführt.
Hier einige Beispiele unserer Forschungsaktivitäten, zum Themenkreis…
… Mensch, Kultur & Sprache:
Die Beziehungen zwischen den Einwohnern der Staaten untereinander, die wir im Laufe unserer Reise passiert haben, sollten beschrieben und verglichen werden. Darüber hinaus wurden Kunst, Geschichte und Traditionen analysiert. Die meisten Erkenntnisse wurden bei ausführlichen Befragungen in den Landeshauptstädten gewonnen. Insgesamt zeigte sich, dass die Kultur mit zunehmend nördlichem Breitengrad immer mehr von der so genannten „westlichen“ Kultur abweicht und sich distanziert. Während Dänemark und ebenso die im Süden der Länder angesiedelten Hauptstädte viel mit der mitteleuropäischen Kultur in Berührung kommen, ist gerade der Norden Finnlands und Schwedens von der samischen Kultur geprägt. In allen besuchten Ländern ist der Protestantismus vorherrschend.
… Wirtschaft & Infrastruktur:
Im Bereich Wirtschaft und Industrie war unsere Aufgabe, die Kernkompetenzen der Länder zu ermitteln. Ferner sollten Kaufkraft und Preisunterschiede anhand verschiedener Produkte untersucht werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag darin, Einblicke in das Lohn- und Sozialsystem des jeweiligen Landes zu nehmen. Alle untersuchten skandinavischen Länder
Forscher Jannis Rimikis
sind Exporteure von Naturprodukten wie Nahrung, Holz und Erzen. Im Blick auf ganz Skandinavien fällt auf, dass die infrastrukturell starken Gebiete eher im Süden liegen. Dort befindet sich auch der Großteil der weiterverarbeitenden Industrie, wie der Maschinenbau und die Medizin. Der Abbau und die Verarbeitung von Naturrohstoffen wie Holz und Erzen finden im Norden statt, weil dort die Rohstoffe in größeren Mengen vorhanden und noch nicht so ausgeschöpft sind. Auffallend war, dass in Skandinavien die meisten Produkte teurer als in Deutschland sind.
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… Politik:
Im Themenbereich „Politik“ sollte ein Überblick über die Parteien und Regierungssysteme aus Sicht der Bevölkerung erstellt werden. Darüber hinaus wurden Fakten zum Bildungssystem, zur Energiewende, zur Migration und zur Einstellung zur EU gesammelt.
… Flora & Fauna:
In diesem Bereich wurde die Pflanzenund Tierwelt auf der Wegstrecke durch Anlegen eines Pflanzen- und Tierkataloges beschrieben und verglichen. Insgesamt konnten 28 unterschiedliche Pflanzen und 20 verschiedene Tiere gefunden und analysiert werden. Besonders interessant war es zu sehen, wie sich die gesamte Vegetation in Richtung Norden verändert und sich an das Wetter und die Bedingungen in diesen Gebieten angepasst hat. In ganz Skandinavien konnte man viele Tiere sehen, die in Deutschland in dieser Art und Größe nicht existieren.
Rentiere
Foto: Dr. Jutta Nowack / pixelio.de
… Klima:
Um das Klima zu charakterisieren, wurden Wetterdaten entlang der Reiseroute systematisch erhoben. Bei der Interpretation der Wetterdaten war zu berücksichtigen, dass eine momentane Temperatur höchstens ein Anhaltspunkt für das Klima sein konnte. Das Wetter müsste an einem Ort über einen längeren Zeitraum mehrmals aufgezeichnet werden, damit sich aussagekräftige Rückschlüsse auf das Klima ziehen lassen.
… Geographie:
In dieser Kategorie wurden die Veränderungen der Landschaft entlang der Reiseroute systematisch erfasst. Unterschiede gab es vor allem in der andersartigen Nutzung der Bodenflächen und im Vorkommen der Gewässer. Dabei stellte sich heraus, dass Regionen, die auf dem gleichen Breitengrad liegen, auch eine ähnliche Landschaft aufweisen.
… Gewässer:
Hier sollten die Gewässer entlang der Reiseroute hinsichtlich Umgebung, Benutzung und Wasserqualität untersucht
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Expeditionsteilnehmer analysieren Proben
werden. 13 verschiedene Gewässer in ganz Skandinavien wurden nach den oben genannten Zielsetzungen in Augenschein genommen. Den Gesamtverlauf der Expedition betrachtend kann man sagen, dass die skandinavischen Gewässer von guter Qualität sind. Ähnlicher Meinung scheinen auch die Einwohner selbst zu sein. Sie
sind es gewohnt, ihr Leitungswasser zu trinken, welches zu großen Teilen aus den Naturseen kommt. So bewegten wir uns mit den Augen eines Forschers durch ein breit angelegtes Themenspektrum, immer auf der Suche nach Erkenntnissen. Dass dies viel Spaß macht,
Story
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aber auch mit großen Anstrengungen einher geht, war auch eine Erkenntnis. Sich auf engstem Raum in kürzester Zeit mit Teamkollegen zu arrangieren, sich dabei immer wieder persönlich produktiv in die Gruppenaufgaben einzubringen und innerhalb eines Tages präsentationsfähige Ergebnisse zu schaffen, war für uns alle eine anspruchsvolle Herausforderung. Auch der Erhalt der eigenen psychischen Ausgeglichenheit war wichtig, um das straffe Programm durchzuhalten und erfolgreich umzusetzen. Rückblickend bin ich sehr stolz über den Umfang der knapp hundertseitigen Enddokumentation, die die Arbeit und Mühe der Exkursion widerspiegelt.
Resümee
Die Forschungsexpedition zum Nordkap war eine außergewöhnliche und einma-
lige Lebenserfahrung an einem nicht alltäglichen Ort, an den ich in naher Zukunft sehr wahrscheinlich nicht mehr so schnell kommen werde. Die Expedition hat mich für mein weiteres Leben sehr geprägt. Wir haben gelernt, in Teams mit „fremden“ Jugendlichen konstruktiv zu arbeiten, den Status Quo bei unvorhergesehenen Veränderungen spontan zu analysieren, ihn aus anderen Perspektiven zu betrachten und zu handeln. Die vielen unvergesslichen Eindrücke und Erfahrungen werden für mich zukünftig ein Fundament für weitere wissenschaftliche Arbeiten sein. Darin sehe ich für meine Zukunft auch einen Vorsprung. Es ist eben nicht gewöhnlich, schon als Jugendlicher die Möglichkeit zu haben, einen kompletten Forschungsprozess von der Gewinnung von Sponsoren über die Durchführung der Expedition bis hin zur Nacharbeit
durch öffentliche Präsentationen und Berichte in der Presse zu durchleben. Hiermit möchte ich mich herzlich bei meinen Sponsoren bedanken: der Buchhandlung Dörner in Wiesloch, der Gemeinde Nußloch, dem Racket Center Nußloch, der SAP in Walldorf und der Sparkasse Heidelberg. Ein großer Dank geht auch an meine Schule, das KurfürstFriedrich-Gymnasium Heidelberg, und an die IJM-Stiftung Heidelberg, ohne die eine solch erlebnisreiche Exkursion nicht möglich gewesen wäre. Ich hoffe, dass ich den Forschergeist auch in Ihnen erwecken konnte. Wenn Sie mehr über meine Forschungsexpedition zum Nordkap erfahren möchten, können Sie mich gerne kontaktieren. E-Mail: jannis.rimikis.expedition@gmail.com
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Radtreff Rhein-Neckar und die magische Grenze … 100.000 Euro für die Heidelberger Universitäts-Kinderklinik dank über 300 tapferer regenbeständiger Radsportfreunde, spendabler Spender und einem großzügigen Rechenkünstler
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ie einzigartige berufliche Karriere auf dem Gebiet des Finanzwesens lässt kaum vermuten, dass Manfred Lautenschläger bisweilen tatsächlich Schwierigkeiten beim Kopfrechnen hat. Immerhin hat ihn die Gründung der MLP AG in die Lage versetzt, 30 Jahre später eine gute dotierte Stiftung ins Leben zu rufen, die seit 1999 zu so viel Gutem beigetragen hat. Besonders herausragend ist das Engagement zu Gunsten der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg und der Forschung auf dem Gebiet des Kinderkrebses. So konnten in diesem Jahr im Anschluss an den Radtreff Rhein-Neckar die Rekordsumme von 100.000 Euro an Herrn Prof. Dr. med. Andreas Kulozik und Frau Dr. med. Bärbel Striegel (Courage Kinderhilfsorganisation für chronisch kranke Kinder
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www.radtreff-rhein-neckar.de
Das Zustandekommen dieses sechsstelligen Betrages ist allerdings äußerst bemerkenswert und Bedarf einer Erklärung:
an der Angelika Lautenschläger-Kinderklinik Heidelberg) übergeben werden. Schon aus den Erlösen von früheren Spendenveranstaltungen konnte der Heidelberger Mediziner mit seiner Forschung erheblich zur Verbesserung der Heilungschancen von Kindern, die an Krebs erkrankt sind, beitragen.
Zunächst erfreute sich die 16. Auflage des Radtreff Rhein-Neckar am 13. Juli 2014 einer Rekordbeteiligung. Mehr als 300 begeisterte Radsportfreunde trotzten dem Regenwetter und begaben sich schon morgens um 9:00 Uhr auf die über 120 km lange Strecke durch den Kraichgau. Zuvor beteiligten sie sich mit 55 Euro an dem Spendenaufkommen und erhielten dank des Engagements der MLP AG ein Radtrikot, das sie von nun an als Teilnehmer dieser außergewöhnlichen und sicherlich einer der größten BenefizSportveranstaltungen unserer Region auszeichnet.
Event
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So trugen MLP und die Radsportfreunde zu einem Basisbetrag von rund 17.000 Euro bei. Aus den Mitteln seiner Stiftung verdoppelte Manfred Lautenschläger diesen Betrag und kam aufgrund einer „kleinen Rundungsdifferenz“ (O-Ton des Mäzens) auf eine Summe von 40.000 Euro. Seit dem Jahr 2005 kooperiert der Radtreff Rhein-Neckar mit der Tour der Hoffnung, die mit einer großen mehrtägigen Radrundfahrt alljährlich große Summen zur Bekämpfung des Kinderkrebses sammelt. Dem dortigen Verantwortlichen, Herrn Gerhard Becker, konnte Manfred Lautenschläger mit Überzeugungskraft vorrechnen, dass die „Verdoppelung“ von 40.000 Euro zu einem glatten Betrag führt: so stand fest, dass in diesem Jahr 100.000 Euro in Forschungsprojekte an der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg fließen und die wissenschaftliche Arbeit von Herrn Prof. Andreas Kulozik und seinem Forschungsteam in hohem Maße befördern werden. Das ist ein Forschungsbudget, das letztlich vielen Kindern und Jugendlichen zugute kommt, die das Schicksal einer so gravierenden und heimtückischen Krankheit wie Krebs ereilt hat. Schon aus vergangenen Radtreffs konnten Gelder gespendet werden, womit sich die Frage verbindet, welche Erfolge auf diesem Forschungsgebiet verzeichnet werden. In dem nachfolgenden Beitrag nimmt Herr Professor Kulozik dazu Stellung. Matthias Zimmermann
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Fachbeitrag
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Langer Atem hilft ein Paradigmenwechsel in der Perspektive krebskranker Kinder
Prof. Dr. med. Andreas Kulozik, PhD Ärztlicher Direktor der Klinik für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg
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ie Kinderonkologie ist eine der wahren Erfolgsgeschichten systematischer, klinischer Forschung mit und vor allem für Patienten. Obwohl Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter insgesamt selten sind - in Deutschland werden in dieser Altersgruppe jährlich nur ca. 2.000 Patientin diagnostiziert - sind diese Erkrankungen nach Unfällen dennoch die zweithäufigste Todesursache im jungen Lebensalter. Darüber hinaus gewinnen wir bei der erfolgreichen Behandlung eines krebskranken Kindes naturgemäß sehr viele Lebensjahre, so dass der Kinderonkologie bei dieser Betrachtung ein überproportionaler gesellschaftlicher Nutzen zukommt. Vor 40-50 Jahren war eine Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen im Allgemeinen nicht heilbar, vor allem bei der in dieser Altersgruppe besonders häufig vorkommenden Leukämie. Insgesamt konnten nur die ca. 20-30% der Patienten erfolgreich behandelt werden, bei denen ein lokalisierter und chirurgisch entfernbarer Tumor diagnostiziert wurde. Heute hat sich dieses Verhältnis umgekehrt und wir können etwa 70-80% aller Kinder und Jugendlichen mit einer Krebserkrankung dauerhaft heilen. Wie ist diese dramatische Verbesserung für die Aussichten krebskranker Kinder und Jugendlicher möglich geworden? Zum einen gab es Entdeckungen, wie die Wirksamkeit der Chemotherapie und der Strahlentherapie, die bald auch bei Kindern zum Einsatz kamen. Zum anderen
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waren die Kinderonkologen der 70er und 80er Jahre Pioniere in der Etablierung von Netzwerken zwischen den in diesem Bereich tätigen Kliniken. So konnten sie systematisch klinische Studien initiieren, in denen wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse erarbeitet wurden, die auch heute noch das Fundament moderner Behandlungsprotokolle bilden. Selbstverständlich ist es großartig, dass wir heute die Mehrzahl von Kindern und Jugendlichen mit Krebs erfolgreich behandeln können. Allerdings ist dies für die 20-30% der Kinder, die auch heute noch
an ihrem Krebs sterben, ein schwacher Trost. Wie kann es also weitergehen? Es war eine wesentliche Erkenntnis der letzten Jahre, dass Krebserkrankungen individuell sehr unterschiedlich sind, auch wenn sie nach sorgfältigen und mit modernen Methoden der Pathologie durchgeführten Analysen sehr homogen aussehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Krebserkrankungen letztendlich erworbene genetische Erkrankungen sind. Die Mutationen verursachen zwar in der gemeinsamen Endstrecke eine ähnlich aussehende Erkrankung, bei der Behandlung müssen die Unterschiede der molekularen Tumorentstehung jedoch berücksichtigt werden. Mit anderen Worten: Obwohl die von uns diagnostizierten Erkrankungen auch bei detaillierter Betrachtung gleich aussehen, weisen sie bei molekulargenetischer Betrachtung doch wesentliche individuelle Unterschiede auf, die behandlungsrelevant sind. Die Antwort auf die Frage, wie es in Zukunft weitergehen soll, liegt also darin, die individuellen Unterschiede zu erkennen und auf dieser Grundlage innovative Behandlungskonzepte zu entwickeln. Wie kann dies konkret funktionieren? Das lässt sich am Beispiel einer spezifischen Form der Leukämie erläutern, die als lymphoblastische T-Zell Leukämie (T-ALL) bezeichnet wird und vornehmlich im Schulalter sowie bei Jugendlichen vorkommt. Durch unsere eigenen Forschungsarbeiten hier an der Kinderklinik in Heidelberg haben wir weltweit erstmalig feststellen können,
Fachbeitrag
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dass verschiedene molekulare Signalwege in der Leukämiezelle zu ganz unterschiedlichen Behandlungsergebnissen führen können. Wenn die Leukämie durch Mutationen in einem Programm induziert wird, das normalerweise zur Differenzierung und Ausreifung von Zellen unseres Immunsystems führt, dann sind unsere aktuellen Behandlungsstrategien ausgesprochen erfolgversprechend. Etwa 90% der Patienten mit dieser molekular definierten Form der T-ALL überleben bereits mit einer Standardtherapie dauerhaft. Dagegen sind die Heilungsaussichten bei Patienten deutlich schlechter, wenn die Leukämie durch die Aktivierung von Signalwegen in der Zelle getragen wird, die zu einer gesteigerten Teilungsfähigkeit der betroffenen Zellen führt. Mit einer Standardtherapie werden dann nur etwa 50-60% der Patienten gesund, obwohl die Erkrankung auf den ersten und auch den zweiten Blick aussieht wie die der ersten Gruppe. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse können wir es bereits heute in systematischen Studien angehen, die Behandlungsintensität der ersten Gruppe vorsichtig zu deeskalieren und bei der zweiten Gruppe zu intensivieren.
Krebsforschung im Labor
Darüber hinaus erlaubt uns die Kenntnis der betroffenen Signalwege die Suche nach spezifischen Hemmstoffen zu forcieren. Dies ist allerdings ein Weg, der wie auch beim Ausdauersport einen langen Atem erfordert. Insofern freuen wir uns über die wunderbare Partnerschaft mit Sportlern in der Region, die uns auf dem
Rad, auf fixen Füßen und mit dem Ball bei der Suche nach besseren Perspektiven für unsere krebskranken Kinder unterstützen. Wir danken allen Partnern und Sponsoren des Radtreffs Rhein-Neckar, allen voran der Manfred Lautenschläger-Stiftung, für die Unterstützung unserer Forschung.
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zur Förderung des Projektes „Bewegung und Krebs“ am NCT
Sonntag, 07. 09. 2014 Start: 9:00 Uhr, Neckarwiese Neuenheim
Abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Groß und Klein mit Kinderanimation, Ergometer-Park, Infoständen, Musik und vielem mehr Unter der Schirmherrschaft von: Dr. Eckart Würzner Dr. h.c. Manfred Lautenschläger Kontakt & Information: Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Heidelberg, Tel.: 06221 56 7229, rudern-gegen-krebs@nct-heidelberg.de Veranstalter:
Hauptförderer:
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„Aktiv leben nach Krebs“ So gelingt nach einer Krebserkrankung der Wiedereinstieg in ein aktives Leben
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nfang Oktober startet im Racket Center Nußloch, in Verantwortung des Rehasportverein ProAktiv Nußloch e.V., der Kurs „Aktiv leben nach Krebs“. Er bietet ehemaligen Krebsbetroffenen nach Abschluss der medizinischen Primärbehandlung Hilfe, den Wiedereinstieg in ein aktives Leben zu finden. Der Kurs wurde von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) Saarbrücken in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg entwickelt. Er umfasst die Themen Bewegung, Entspannung und Ernährung sowie deren Transfer in den Alltag. Dabei stützt sich das Konzept auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Effekten von körperlicher Aktivität, Entspannung und bedarfsgerechter Ernährung. Körperliche Aktivität führt beispielsweise nachweislich zur Verbesserung des Wohlbefindens, Abnahme von krebsassoziierter Müdigkeit und Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das Training in „Aktiv leben nach Krebs“ ist nach den Leitlinien von den oben genannten Fachgesellschaften gestaltet. Das Konzept verbindet Theorie- und Praxiseinheiten unter der Betreuung von Fachpersonal zu einem 8-wöchigen Kursprogramm. Die Teilnehmer erfahren, wie sie nach einer Krebserkrankung sportlich aktiv werden und mit begleitenden Maßnahmen ihr Wohlbefinden weiter verbessern können. Erste Pilotdurchgänge – an denen Verantwortliche des Zentrum Aktiver Prävention3 maßgeblich beteiligt waren – haben gezeigt, dass das Programm effektiv ist und bei den Teilnehmern sehr gut ankommt. Besonders geschätzt werden die nach
Dr. Friederike Scharhag-Rosenberger
vorn gerichtete, positive Sichtweise und das gemeinsame Training in der Gruppe. Das Programm war mitentscheidend für die Prämierung des ZAP³ als „body LIFE“ Club des Jahres 2013 in Deutschland. Gerade nach einer Krebstherapie spielt körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Lebensqualität zu verbessern. Daher wird das moderate Muskeltraining in dieser Situation inzwischen von nationalen und internationalen onkologischen und sportmedizinischen Fachgesellschaften ausdrücklich empfohlen. Mit sachkundiger Unterstützung gelingt der Wiedereinstieg in ein aktives Leben nicht nur leichter, sondern macht auch mehr Freude – vor allem, wenn dies in Form eines Kurses stattfindet, in den auch andere Menschen eingebunden werden. Die Teilnehmer werden an individuell dosiertes Kraft- und Ausdauertraining herangeführt. Zudem werden verschiedene Entspannungstechniken erprobt, Theorieeinheiten zu Themen wie Ernährung angeboten und Tipps für einen erfolgreichen Transfer des Erlernten in den Alltag vermittelt. Dadurch können die Teil-
Miriam Jungkind
nehmer ihre Interessen nach Abschluss des Kurses selbständig weiterverfolgen. Um eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten, findet der Kurs in Kleingruppen von maximal zwölf Personen statt. Die Kursleiterin, Frau Miriam Jungkind, ist Diplom-Sportwissenschaftlerin (Univ.) und staatl. gepr. Physiotherapeutin. Sie wurde von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement speziell für die Durchführung des Kurses geschult. Bei der Informationsveranstaltung am 24.09.2014 um 19.00 Uhr im Racket Center Nußloch können sich Interessenten unverbindlich und kostenlos über den Kurs „Aktiv leben nach Krebs“ informieren. Anmeldungen sind ab sofort möglich: Tel.: 06224 99 09-25 Email: info@zap-nussloch.de Kursleiterin Miriam Jungkind und die Verantwortliche Betreuerin Frau Dr. Friederike Scharhag-Rosenberger vom NCT freuen sich auf Ihren Besuch. Christian Schumann
www.rehasport-proaktiv.de
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Zentrum Aktiver Prävention3 zum „FITNESS Club des Jahres 2013“ ausgezeichnet
Das führende Branchenmagazin „body LIFE“ kürt das ZAP³ mit besonderem Verweis auf das Programm „Aktiv leben nach Krebs“
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nser Zentrum Aktiver Prävention3 (ZAP³ – die „3“ steht für „Therapie“, „Prävention“ und „Rehabilitation“) ist von dem führenden Fachmagazin der Branche, „body LIFE“, am Samstag, den 28. Juni 2014 im würdigen Rahmen des Dorint Palace Hotel Wiesbaden zum „FITNESS Club des Jahres 2013“ gekürt worden. Dabei konnten wir renommierte und große Player der Gesundheits- und Fitnessbranche, wie den Sport- und Fitnesspark Pfitzenmeier in Bensheim (Platz 2) und das World of Fitness in Aachen (Platz 3), hinter uns lassen. Unsere gesellschaftliche Aufgabe für eine gesunde Zukunft der Menschen unserer Region findet ihren besonderen Ausdruck in dem Programm „Aktiv Leben nach Krebs“, entwickelt durch das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Sowohl konzeptionell als auch in der Durchführung durften wir Partner dieser renommierten Einrichtungen sein und als Pilotanlage fungieren, in der die Programme erprobt und evaluiert
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wurden. Seitdem wird das Programm in regelmäßigen Abständen angeboten. Und auch das war entscheidend für die Vergabe der Branchenauszeichnung an unser Präventionszentrum. Für uns ist diese Auszeichnung Bestätigung und Motivation zugleich: Wir werden auch weiterhin auf maßgeschneiderte Kurskonzepte für spezielle Zielgruppen setzen und in die Qualität des Angebots und des Personals investieren. Das Kursprogramm „Aktiv Leben nach Krebs“ versetzt uns in die Lage, Menschen in einer besonderen Situation auf dem Weg zurück zur gewohnten oder hin zu einer neuen Lebensqualität zu begleiten. Diese Aufgabe veranlasst uns dazu, unser Qualitätsprofil zu schärfen und die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ein außergewöhnlich hohes Ausbildungsniveau zu heben. Davon profitieren all unsere Kunden und die Branchenauszeichnung zeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. Vor allem aber sind es die Rückmeldungen der Kursleiterin und der Kursteilnehmer,
die uns anspornen. „Der Kurs lief für die Teilnehmer und auch für mich sehr gut. Als Trainerin war es spannend mitzuerleben, wie die Teilnehmer den gesundheitlichen Effekt von Bewegung entdeckten. Und auch schön zu sehen, dass sie einen Nutzen aus der Kursteilnahme ziehen konnten. Ich habe von allen Teilnehmern durchweg positive Resonanz erhalten. Der Kurs hat sie motiviert, auch nach Kursende weiter bei uns zu trainieren. Das freut uns natürlich sehr und zeigt, wie wichtig maßgeschneiderte Konzepte für verschiedene Zielgruppen und qualifiziertes Personal sind“, so Kursleiterin Miriam Jungkind (Physiotherapeutin und Sportwissenschaftlerin im ZAP3). Das ZAP³ Betreuungssystem sorgt dafür, dass der Übergang von solch einem speziellen Kurs in das „freie Training“ im ZAP³ reibungslos erfolgen kann. Auch dieses Konzept traf bei der Jury auf positive Resonanz und war letztlich mit ausschlaggebend für eine Auszeichnung, die unserem Team und auch dem Inhaber des Hauses viel Freude bereitet.
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„Partnerbetrieb des Spitzensports“
Finanzminister Nils Schmid und LSV Präsident Dieter Schmidt-Volkmar ehren das Racket Center
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m 03. Juni 2014 wurden in der Carl Benz Arena in Stuttgart im Rahmen der Mitgliederversammlung von SÜDWESTMETALL erneut Partnerbetriebe des Spitzensports ausgezeichnet. Aus den Händen des Baden-Württembergischen Finanzministers Nils Schmid und des Landessportverbandspräsidenten Dieter Schmidt-Volkmar durften Dr. Matthias Zimmermann und sein Mitarbeiter, Matthias Trummer, die Auszeichnung entgegennehmen. Es entspricht einem sozialen Selbstverständnis, jungen Sportlerinnen und Sportlern die Chance zu einer Berufsausbildung zu eröffnen und gleichzeitig ihre sportliche Karriere zu fördern. Insofern betrifft dies keine (künftigen) Profi-Sportler, die in den Medien stehen, sondern potenzielle Olympioniken, die sich die Zeit und manchmal auch das Geld für ihr Training und ihre Wettkampfteilnahmen mühsam aus ihrem zeitlichen und finanziellen Budget abzweigen. Um den Arbeitgebern hierfür eine Anerkennung auszusprechen, zeichnet das Land Baden-Württemberg und der LSV (Landessportverband) die Betriebe aus, die Athleten aus Bundeskadern oder Nationalmannschaften unterstützen. Hilfreiche Maßnahmen, wie die Streckung der Ausbildungszeit, die Möglichkeit
v.l.n.r.: Dr. Nils Schmid MdL, stellv. Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft BadenWürttemberg, Dr. Matthias Zimmermann, Geschäftsführer Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG, Matthias Trummer, Gewichtheber, Dieter Schmidt-Volkmar, Präsident des Landessportverbandes Baden-Württemberg, Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender von Südwestmetall
einer Teilzeitausbildung, flexible Ausbildungs- und Entgeltregelungen, eine Aussetzung des Vertrags bei Gewährleistung des Wiedereinstiegs oder Gewährung von Sonderurlaub, dienen den Unternehmen dazu, die Leistungssportler in die Arbeitswelt zu integrieren. Dabei muss der Betrieb entweder einen Ausbildungsplatz in einem anerkannten Beruf, einen Ausbildungsplatz im Rahmen eines dualen Studiums oder einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz bieten.
Matthias Trummer absolviert seit dem 1. August 2013 eine IHK-Ausbildung zum Sportfachmann. Er ist als Trainer im ZAP³ im Einsatz. Als erfolgreicher Gewichtheber und – noch viel wichtiger – überaus sympathischer junger Mann ist er geradezu prädestiniert für diese Ausbildung, den Einsatzort und die ihm anvertrauten Aufgaben. Insofern: Viel Erfolg in Sport und Beruf …! Matthias Zimmermann
Bei uns haben Anfänger viel Spaß Golfspielen macht jede Menge Spaß. Erleben Sie es einfach mal selbst, kommen Sie bei uns vorbei und probieren Sie es kostenlos und völlig unverbindlich aus. In unserem Tages-Schnupper-Kurs schaut sich ein Golflehrer
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Oktober 2014
im Racket Center Nußloch von 10.00 bis 16.00 Uhr
Die Vorträge Uhrzeit Thema 10.45 Uhr: Die BALLance-Methode – Pure Entlastung für Rückenmuskulatur und Bandscheiben
Referent/in Jörg Beißmann (Zentrum Aktiver Prävention3)
12.00 Uhr: HAUPTVORTRAG: „Schicksalhaftes“ und „Hausgemachtes“ - wie die Kindheit unser Leben prägt
Prof. Dr. med. Georg F. Hoffmann (Universitäts-Kinderklinik Heidelberg)
13.30 Uhr: Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt - die Basis für den Abnehmerfolg
Jenni Knapp (Zentrum Aktiver Prävention3)
Ab 10.30 Uhr: verschiedene Informationsstände und Anwendungsstationen rund um das Thema Gesundheit • Einblicke in die medizinische Trainingstherapie und die physiotherapeutischen Anwendungen unserer ZAP³ Physiotherapie • Messung Ihrer Rumpfkraft im ZAP³ Rücken-FIT Zentrum mit dem Back Check • Professionelle Analyse Ihrer Körperstruktur mit dem BodyAnalyzer • Informationsstand für Ihr Gesundheitstraining im ZAP³ • Ganganalyse des Sanitätshaus Mayer&Rexing • Beweglichkeits–Check und Balance–Check der Techniker Krankenkasse • BodyAge System der Firma Polar Electro GmbH Deutschland • Und vieles mehr …
Großes Gewinnspiel der Techniker Krankenkasse 1. Platz: 6-monatige Mitgliedschaft im ZAP³ Weitere Informationen unter
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ZAP3 Gesundheitstag
ZAP³ Gesundheitstag 2014 Wir heißen Sie aufs herzlichste Willkommen!
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ir laden Sie recht herzlich zu unserem Gesundheitstag am Sonntag, den 12. Oktober 2014 ins Racket Center Nußloch ein. Unter dem Motto „Wissen wirkt“ präsentiert das Zentrum Aktiver Prävention3 den Besucherinnen und Besuchern einen Tag voller Vorträge, Präsentationen und persönlicher Gespräche rund um die Themen Fitness, Therapie, Prävention und Rehabilitation. Ab 10.30 Uhr heißen wir Sie mit einem Begrüßungsgetränk herzlich Willkommen. Bereits ab 10.45 Uhr startet unsere Vortragsreihe über gesundheitsbezogene Themen, die Sie unserer Übersicht (siehe S. 44) entnehmen können. Besonders hervorzuheben ist der Hauptvortrag des medizinischen Direktors der UniversitätsKinderklinik Heidelberg, Herr Prof. Dr. med. Georg F. Hoffmann um 12.00 Uhr. Er referiert zum Thema: „Schicksalhaftes“ und „Hausgemachtes“ - wie die Kindheit unser Leben prägt. Zwischen den Vorträgen haben Sie die Möglichkeit, an unseren Informationsständen ins Gespräch zu kommen oder
verschiedene Anwendungen auszuprobieren. Besonders attraktiv ist die Präsenz der Techniker Krankenkasse sowohl mit einem Gewinnspiel als auch mit einem Gleichgewichts- und Beweglichkeitstest. Die Firma Polar bereichert unseren Gesundheitstag und stellt dem Zentrum Aktiver Prävention3 auch für die Folgewoche das BodyAge Testsystem für interessierte Mitglieder zur Verfügung. Das Thema „Loop“ geht derzeit durch alle Gazetten. So erfahren die Besucher die neuesten Innovationen auf dem Gebiet der Aktivitätssteuerung. Was dahinter steckt, wird Ihnen durch unseren Gesundheitsberater und Leiter des HerzKreislauf-Zentrums, Thomas Freiwald, gerne erklärt. Außerdem bietet das Sanitätshaus Mayer&Rexing, vertreten durch Christian Krüger, eine Ganganalyse an. An weiteren Teststation haben Sie die Möglichkeit, eine Rückmeldung zu Ihrer Gesundheit und Fitness zu erhalten (z.B. Rückenmuskulatur, Körperzusammensetzung). Zusätzlich bietet unsere ZAP³
Physiotherapie Einblicke in die medizinische Trainingstherapie und physiotherapeutische Anwendungen. Am ZAP³ Präventionsstand informieren Sie ausgebildete Fitnessökonomen, Sportwissenschaftler sowie Sport- und Gesundheitsberater über spezielle Problemlösungen in den Bereichen Gesundheit, Prävention und Fitness. Der Rehasportverein ProAktiv Nußloch e.V. ist ebenfalls mit einem Stand vertreten und klärt Sie über die Philosophie, Ziele, Inhalte, Methodik und Organisatorisches auf. An dem Tag begrüßen wir auch unseren neuen Partner, die Rheuma-Liga BadenWürttemberg e.V. Nicht zuletzt gewähren wir Ihnen während des gesamten Gesundheitstages freien Zugang zu unserem 600m² großen Wellnessbereich mit Römischem Dampfbad, Finnischer Sauna, Damensauna, Biosauna, Infrarotkabine und Außensauna. Wir freuen uns auf Sie!
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ZAP3 42 Gesundheitstag
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„Hausgemacht“ oder „Schicksalhaft“ wie die Kindheit unser Leben prägt Prof. Dr. med. Georg F. Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg, referiert beim Gesundheitstag „Hausgemacht“ oder „Schicksalhaft“ …? Der Hauptvortrag beim Gesundheitstag am Sonntag, den 12. Oktober 2014 um 12.00 Uhr, ist mit einem ambivalenten Titel überschrieben. Es wird sicherlich eine kritische Betrachtung aus ethischer Perspektive brauchen. Darf der Mediziner im Angesicht von Krankheit den Patienten nach seiner Selbstverantwortung beurteilen? Nach dem Motto: „Selber Schuld“? Sicher nicht! Dennoch lässt die Forschung heute den Schluss zu, dass die Vermeidung von Erkrankungen möglich ist. Man darf sogar sagen, dass diese Erkenntnis zum Allgemeingut unserer heutigen Wissensgesellschaft gehört! Oder etwa nicht? Jedenfalls ist es eben nicht allein eine Frage des Schicksals, ob man gesund oder krank durchs Leben geht bzw. gehen muss. Das persönliche Verhalten prägt sehr wohl die eigene gesundheitliche Situation. Die Verantwortung dafür ist an die menschliche Reife gebunden. So liegt die Verantwortung für die Gesundheit der Kinder bei den Eltern. Zähneputzen, Impfschutz, angemessene Bekleidung, Sonnenschutz – all das obliegt der elterlichen Fürsorgepflicht. Damit diese im Laufe von zwei Jahrzehnten auf den erwachsen werdenden Mensch übergehen kann und Eigenverantwortung zum individuellen Charakterzug wird, braucht es Erziehung: Gesundheits-, Bewegungs-, Ernährungserziehung etc. Es stellt sich aber auch umgekehrt die Frage, wie sehr ein erwachsener Mensch wirklich selbstbewusst (sich seinem Denken und Handeln stets gegenwärtig) und selbstverantwortlich (sich Antworten auf die Fragen des Lebens
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selbst zu geben imstande) sein Leben und auch seine „Gesundheitskarriere“ gestalten kann. Es sind nicht nur seine Natur, also die genetische Disposition, sondern auch die (früh-)kindlichen Umweltbedingungen, die sich seiner persönlichen Verantwortung entziehen: der schwere Sonnenbrand im jungen Alter ist den Eltern anzulasten, der Gang zum regelmäßigen Hautscreening dem Erwachsenen. Die Kindergeburtstage bei McDonalds verantworten die Eltern, ob der Erwachsene seine Mittagspause in einem Fastfood Restaurant verbringt, verantwortet er selbst. Oder etwa der Arbeitgeber? Vielleicht die genetisch veränderten, „aufgeladenen“ Fettzellen? Oder der liebe Gott? Die heute 30-Jährige, die in Kinderjahren von ihren Eltern mit Fastfood vollgestopft wurde, ist – seit sie sich erinnern kann – ein Pummelchen. Hat sie dann als Erwachsene überhaupt eine realistische Chance, irgendwann ihr „Normalgewicht“ zu erreichen – und zu halten? Oder darf ihr ihre Kindheit als willkommen Ausrede für die Speckpölsterchen rund um Bauch und Hüften dienen? Seine Eltern haben nie Sport gemacht, stattdessen durfte er sich schon in sehr frühen Jahren als Meister der Computerspiele bezeichnen. Bewegung hat ihm nie Spaß gemacht. Urkunden bei den Bundesjugendspielen bekamen immer die anderen. Für Computerspiele gab´s ja keinen adäquaten Wettbewerb, da hätte er mit Sicherheit eine Ehrenurkunde erhalten. Wie stark wirkt diese Prägung zum „AntiSportler“? Ein Leben lang? Sicherlich prägen nicht nur das Erbgut, sondern die frühen Kindheitsjahre das
Leben des Individuums maßgeblich. Beispiele für konkrete Aspekte dieser Prägung finden sich besonders in der „Bewegungs-“ und in der „Ernährungskarriere“. Wie sehr Erbgut und Kindheit als Ausrede für Trägheit und Übergewicht taugen, ist eine spannende Frage, an der sich zahlreiche Ausführungen dieses Vortrags festmachen lassen werden. Unbestritten wird bleiben, wie groß die Verantwortung Erwachsener, sei es als Eltern oder auch als Großeltern, für die Gesundheitskarriere unserer Kinder und Kindeskinder ist. Diese Verantwortung lässt sich aus medizinischer, biologischer und evolutionärer Sicht begründen…! Zu diesem Vortrag sind Sie auf das Herzlichste eingeladen.
Im Portrait
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Im Portrait Prof. Dr. med. Georg F. Hoffmann
Mein Lebensmotto: Es gibt immer einen Weg.
Ich kann es nicht leiden … Unzuverlässigkeit und sinnlose Diskussionen.
Meine Arbeit bedeutet für mich … Engagement und Offenheit für Menschen, Strukturen und Erkenntnisse.
Größten Respekt habe ich vor Menschen, … die aufrecht sind und bleiben und Dinge voranbringen.
Die wichtigste Erkenntnis in meiner Arbeit ist … Zeit und Geduld bewirken Ergebnisse, die wir nicht für möglich gehalten haben. Die wichtigste Erkenntnis in meinem Leben ist … Menschen sind wie sie sind und dennoch manchmal anders. Wenn ich mal frei habe … genieße ich meine Stunden mit der Familie sowie Freunden, zumeist mit sportlichen oder kulturellen Aktivitäten. Ab und zu träume ich davon, … dass Vernunft, Humor und Menschlichkeit unser aller Leben bestimmen mögen.
Was mich antreibt, ist … Begleitung und Hilfe von Menschen und die Freude an Erkenntnis. Gerne würde ich mal einen Monat lang tauschen wollen mit … niemandem. An mir mag ich gar nicht … meinen Perfektionismus und schwer „Nein“ sagen zu können. Besonders stolz bin ich auf … meine Familie und unser Team in Klinik und Wissenschaft. Für meine Zukunft wünsche ich mir … Gesundheit und Weiterentwicklung in Frieden und Fortschritt.
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Gesundheitslinien „Wissen wirkt“ Zentrum Aktiver Prävention3
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» Prävention
Mittwoch, 24. September 2014, 19.00 Uhr:
Aktiv Leben nach Krebs: Lebensqualität wieder entdecken Referentinnen: Dr. Friederike ScharhagRosenberger (DHfpG, Saarbrücken) Miriam Jungkind (ZAP3 Physiotherapie)
Mittwoch, 12. November 2014, 19.00 Uhr: Training und Stoffwechsel
Referenten: Dr. Günter Willinger (Praxis Dr. Willinger & Kollegen Walldorf) und das ZAP3 Präventionsteam
Mittwoch, 17. Dezember 2014, 19.00 Uhr:
Sport und Herz: Aktivsein – für eine Lebensqualität, die „von ganzem Herzen“ kommt Referent: Dr. med. Claus Henning Wolde (KARDIO-MED3 Praxis für Innere Medizin, Angiologie und Kardiologie)
Sonntag, 12. Oktober 2014, 10.45 Uhr:
Die BALLance-Methode: pure Entlastung für Rückenmuskulatur und Bandscheiben 3
ZAP Gesundheitstag
Referent: Dipl. Sportlehrer Jörg Beißmann (Zentrum Aktiver Prävention3)
Sonntag, 12. Oktober 2014, 12.00 Uhr:
„Schicksalhaftes“ und „Hausgemachtes“ wie die Kindheit ZAP3 Gesundunser Leben prägt heitstag
Referent: Prof. Dr. med. Georg F. Hoffmann (Universitäts-Kinderklinik Heidelberg)
Sonntag, 12. Oktober 2014, 13.30 Uhr:
Ein ausgeglichener SäureBasen-Haushalt - die Basis für den Abnehmerfolg ZAP3 Gesundheitstag
Referentin: Fitness-Ökonomin (BA) Jenni Knapp (Zentrum Aktiver Prävention3)
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Gesundheitslinien „Wissen wirkt“
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» Therapie
Mittwoch, 10. September 2014, 19.00 Uhr:
Ausblick Gesundheitslinien 2015
Rheumatische Erkrankungen: Bewegung als elementarer Behandlungsbaustein
Mittwoch, 21. Januar 2015 um 19.00 Uhr Referent: Dr. med. Stephan Maibaum, Sportopaedie Heidelberg Thema: (konservative) therapeutische Möglichkeiten der Kniegelenksarthrose
Referentinnen: Dr. Ines Dornacher, Dr. Verena Schmitt (ATOS Klinik Heidelberg)
Mittwoch, 11. Februar 2015 um 19.00 Uhr Referentin: Dr. Jamilla Reißfelder, Wiesloch Thema: Sport und Bewegung? Mit …/ trotz …/ gerade wegen … SCHMERZEN!
Mittwoch, 8. Oktober 2014, 19.00 Uhr: Macht Sport krank?
Mittwoch, 25. Februar 2015 um 19.00 Uhr Referenten: Dr. Günter Willinger, Walldorf & ZAP3 Team Thema: Der Einfluss gezielter Bewegungsprogramme auf Stoffwechsel und Wohlbefinden Mittwoch, 15. April 2015 um 19.00 Uhr Referent: Dr. Dietger Mathias Thema: Passion Prävention - Ernährung und Bewegung zwischen Last und Lust, Anspruch und Wirklichkeit
Referent: Dr. Nik Streich (Sportopaedie Heidelberg)
Mittwoch, 29. April 2015 um 19.00 Uhr Referent: Sander Vieth, Hörsysteme Vieth Leimen Thema: Gesteigerte Lebensqualität durch besseres Hören
Mittwoch, 22. Oktober 2014, 19.00 Uhr:
Was „knackst“ da so? Die Chiropraktik bei der Behandlung von akuten und chronischen Beschwerden der Wirbelsäule Referent: Markus Fechler, D.C. (Heidelberg)
ZAP3 Physio-Aktiv Tag
Sonntag, 15. März 2015 von 10.30 bis 15.30 Uhr Referenten: Fachärzte der ATOS Klinik Heidelberg Therapeuten der ZAP3 Physiotherapie im Racket Center
Mittwoch, 3. Dezember 2014, 19.00 Uhr:
Die Kunst der OP? (Nur) wenn´s nicht anders geht! Die Behandlung von Schulterverletzungen und -erkrankungen vor und (möglichst) statt einer Operation Referent: Prof. Dr. Felix Zeifang (UniversitätsKlinikum Heidelberg)
ZAP3 Kennenlerntag
Sonntag, 15. März 2015 von 10.30 bis 15.30 Uhr „… und Du bist der Boss“ Die ZAP³ Mitglieder laden ihre Familie und Freunde zum gemeinsamen Training ein.
Der Besuch der Vorträge ist kostenfrei. Um vorherige Anmeldung per E-Mail unter vortrag@zap-nussloch.de oder über unser Online-Anmeldeformular auf www.zap-nussloch.de wird gebeten, da die Anzahl der Plätze begrenzt ist.
www.zap-nussloch.de
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Das Paleo-Prinzip – Die Ernährung unserer Vorfahren?
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an liest oder hört es immer wieder, aber was steckt eigentlich dahinter? Was genau versteht man unter dem Begriff „Paleo“ bzw. die Art und Weise, sich nach diesem Prinzip zu ernähren? Um diese Fragen zu klären, muss man etwa 2,5 Millionen Jahre auf den Beginn der Altsteinzeit zurückblicken. Der mit der Herstellung erster Steinwerkzeuge beginnende Zeitraum der Altsteinzeit wird auch Paläolithikum genannt. An dieser Stelle nähern wir uns dem gesuchten Begriff Paleo als Kurzform für Paläolithikum. Häufig wird heute von Paleo-Diät oder Steinzeiternährung gesprochen, die sich mit unseren heutzutage verfügbaren Lebensmitteln an der ursprünglichen Ernährung der Jäger und Sammler orientiert. Dabei wird besonders viel Wert auf hohe Lebensmittelqualität und Nachhaltigkeit gelegt. Grundlage bilden somit industriell nicht verarbeitete, natürliche Lebensmittel, die in ähnlicher Form auch vor 2,5 Millionen Jahren zur Verfügung standen. Dazu gehören frisches Obst und Gemüse, möglichst aus regionalem Anbau, Fleisch, Eier und Fisch aus nachhaltig wirtschaftenden Landbetrieben der Region sowie Nüsse, Kerne und gesunde Fette, wie native, kaltgepresste Oliven- oder Rapsöle. Verzichtet wird hingegen auf die meisten verarbeiteten Lebensmittel, die erst nach der Einführung von Ackerbau und Viehzucht vor etwa 10.000 Jahren verfügbar waren. So gehört das für uns tägliche Brot zum Beispiel nicht auf den Paleo-Speiseplan. Auch Nudeln, weißer Reis und Milchprodukte sollten reduziert bzw. sogar ganz weggelassen werden.
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Erst seit rund 100 Jahren gewinnt die industrielle Ver- und Bearbeitung der Lebensmittel an Bedeutung und der Anteil an konzentrierten Kohlenhydraten in unserer Nahrung steigt kontinuierlich an. Vorher waren z.B. Zucker, Getreideprodukte, vor allem aus Weißmehl, und auch weißer Reis gar nicht verfügbar. Falls doch nur in geringem Ausmaß, folglich war der Verzehr etwas Besonderes.
Die Nahrungsaufnahme variierte früher je nach Breitengrad und Saison. Die Verfügbarkeit war nicht so gegeben, wie es für uns heute normal ist. Supermärkte, die das ganze Jahr über Obst und Gemüse aus aller Welt anbieten, gab es nicht. 10.000 Jahre Ackerbau und Viehzucht bzw. etwa 100 Jahre industrielle Verarbeitung von Zucker und Weißmehl sind für die genetische Anpassung an unsere
Zucker
Honig
Fleisch und Fisch
wilde Getreidearten
Milchprodukte
Pilze, Nüsse, Eier, Larven, etc.
Früchte und Gemüse
Kleintiere, Grosswild, Geflügel, Krustentiere und Fisch
Getreide
Früchte, Wurzeln, Samen, Beeren, Hülsenfrüchte, Sprossen, Gemüse, Innenrinden, etc
Nahrungspyramide der Gegenwart
Nahrungspyramide der Altsteinzeit
Die typisch westliche Ernährungsweise, basierend auf eben diesen Lebensmitteln, wird hauptsächlich für die erhöhte Anzahl an Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes mellitus II, Krebs, Herz-KreislaufErkrankungen, Depressionen oder AutoImmun-Reaktionen verantwortlich gemacht. Nicht zuletzt ist Karies zu erwähnen. Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit kämpften im Gegensatz dazu mit Infektionskrankheiten, die aufgrund der kaum vorhandenen medizinischen Versorgung oft zum frühen Tod und einer hohen Kindersterblichkeitsrate führten. Zivilisationskrankheiten, wie wir sie heute kennen, waren früher sehr selten.
Lebensumstände wie Sekunden, es kann derartig schnell keine entsprechende Veränderung stattfinden. Wir sind also genetisch noch immer Jäger und Sammler, unsere Lebensbedingungen - besonders Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten - passen aber überhaupt nicht mehr in die Altsteinzeit.
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Obst und Gemüse werden im Vergleich zu früher eher in geringen Mengen verzehrt. Im Gegenzug dominieren „neuere” Lebensmittel, wie Getreide- und Milchprodukte. Diese sind meist hochverarbeitet und mit Zusätzen wie Geschmacksverstärkern, Farbstoffen und Konservierungsstoffen angereichert. Durch den Verarbeitungs-
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prozess werden wertvolle Vitamine und Mineralstoffe zerstört. Um Verluste auszugleichen, werden diese in künstlicher Form wieder zugesetzt. Die vermehrte Aufnahme von Produkten aus vorwiegend Weißmehl bzw. reinem Zucker führt zu einem sehr schnellen und hohen Anstieg des Blutzuckers. Sie sind Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index. Als Antwort produziert die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin, um den erhöhten Blutzuckerspiegel wieder auszugleichen. Vor allem in Verbindung mit Bewegungsmangel führen chronisch erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte dazu, dass die Körperzellen weniger empfindlich für Insulin werden. Man bezeichnet dies als Insulinresistenz, welche bei vielen Krankheiten eine Rolle spielt, z.B.
Adipositas, koronarer Herzkrankheit, Diabetes mellitus II und Bluthochdruck. Bei Obst und Gemüse ist dieser Effekt geringer. Die darin enthaltenen Kohlenhydrate liegen in komplexer, langkettiger Form vor, sind deshalb für den Körper nicht so schnell verfügbar und lassen dementsprechend den Blutzuckerspiegel nicht derart in die Höhe schnellen. Eine der wenigen Anpassungen, die schon heute bei einer großen Gruppe von Menschen erfolgte, ist die Toleranz von Laktose. Noch vor nur etwa 10.000 Jahren stand Milch, außer der Muttermilch für Babys, nicht auf dem Speiseplan. Erst seitdem der Mensch Viehzucht betreibt, ist Milch für uns dauerhaft verfügbar.
Die eine „richtige Ernährung“ gibt es nicht. Es steht jedoch fest, dass der menschliche Körper sich über sehr lange Zeiträume an bestimmte Lebens- und vor allem Ernährungsweisen angepasst hat. Die Anpassung an unsere heutige Ernährungsweise wird demnach noch eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen. Eine Ernährung nach Paleo-Prinzipien besteht nicht darin , die Steinzeit nachzuspielen. Vielmehr sollten wir uns eine Lebens- und Ernährungsweise aneignen, die unserem Körper und Geist gut tut. Der Verzehr von frischen und natürlichen Produkten sowie ausreichend Bewegung gehören dazu. Anja Kütemeyer Literatur kann bei der Autorin erfragt werden.
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Liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Anja Kütemeyer und ich bin 35 Jahre alt.
RC P E R SO N A L A K T E
Geboren wurde ich in Dresden, wo ich bis zur achten Klasse zur Schule ging, bevor ich nach Delmenhorst (in der Nähe von Bremen) umzog. Dort habe ich dann auch mein Abitur gemacht. Nach dem Abitur begann ich mein Studium im Bereich Bauingenieurwesen, an dem ich schnell die Lust verlor. Mein Wunsch war es, etwas Praktisches bzw. Handwerkliches zu machen. So entschied ich mich für eine Ausbildung zum Beruf der Zahntechnikerin, in welchem ich 12 Jahre lang tätig war. Was hat das alles mit Sport und letztendlich mit dem Racket Center zu tun? Sport war bis vor acht Jahren ein Thema, mit dem ich nichts zu tun haben wollte. Ich war in der Schule eines der Kinder, die absichtlich ihre Sportsachen zu Hause vergessen hatten, damit sie im Sportunterricht nicht teilnehmen mussten. Auch als Teenager hatte ich kein Interesse an Sport und Bewegung. Auf meine Gesundheit achtete ich auch nicht besonders, dabei sollte besonders diese uns allen am Herzen liegen, da sie zu einem langen und erfüllten Leben führt. An dieser Einstellung war nicht zuletzt mein extremes Übergewicht schuld . Vor ca. acht Jahren machte es dann endlich „Klick“. Ich verlor ca. 45 kg Gewicht, welches ich mein Leben lang mit mir herum getragen habe. Damit begann mein neues aktives Leben: Auf einmal war Sport kein Fremdwort mehr! Im Gegenteil, es machte mir sogar Spaß, mich zu bewegen! Die darauf folgende Mitgliedschaft in einem Frauen-Fitnessstudio veränd erte mein Leben, da in diesem Studio eine Studentin für den Fachbereich Fitnessökonomie gesucht wurde. Durch meine sichere Arbeitsstelle war mein Interesse nicht direkt geweckt. Denno ch konnte ich nicht aufhören über diese Möglichkeit nachzudenken. Letztendlich entschied ich mich dafür, meinen Handwerksberuf an den Nagel zu hängen und noch einmal die Schulb ank zu drücken. Da mir das Studium Spaß macht, fühle ich mich in meiner Entscheidung bestätigt. Hätte vor einigen Jahren jemand zu mir gesagt, dass Fitness zu meinem Beruf wird, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Das kleine Studio, in dem ich mein Studium begann, gibt es leider nicht mehr. Seit dem 01.03.2014 darf ich stattdessen die vielfältigen Möglichkeiten des Racket Centers nutzen und mein Studium vollenden. Hier erwarten mich spannende neue Aufgaben und Herausforderungen. Ich bin ein Teil des ZAP³-Teams geworden! So freue ich mich sehr, Sie im Racket Center zu treffen und werde gerne für Sie da sein! Ihre Anja Kütemeyer
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Der BodyAnalyzer Ein erstes Fazit
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er BodyAnalyzer steht mittlerweile seit 6 Monaten im ZAP³ und erfreut sich reger Nutzung. Ob bei den Teilnehmern der Ernährungskurse, bei den Neueinsteigern oder den Langzeittrainierenden, bei allen ist er sehr beliebt. Um genaue Messwerte bestimmen und diese auch miteinander vergleichen zu können, müssen einige sehr wichtige Rahmenbedingungen beachtet werden. 1. Der Messzeitpunkt, d.h. die Tageszeit in der die Messung durchgeführt wird, sollte immer gleich sein. 2. Drei Stunden vor der Messung darf nichts gegessen und eine Stunde vorher keine großen Mengen getrunken werden. 3. Es muss immer vor dem Training gemessen werden. 4. Die Haut darf nicht eingecremt sein.
Wenn diese Voraussetzungen beachtet werden, ist die Analyse relativ genau. Bei der Interpretation der Auswertungen ist ebenfalls etwas Wichtiges zu beachten: Die Empfehlung der Normwerte für die Körpermerkmale wie Muskelmasse, Proteine oder Mineralien bezieht sich auf das errechnete Standard-Gewicht, nicht auf das gemessene Körpergewicht. Wenn man dies berücksichtigt und eine genaue Interpretation durchführt, lassen sich die zu verschiedenen Zeiten gemessenen Werte sehr gut vergleichen. Durch eine gesunde Ernährung und regelmäßiges Training ist es also nachweislich und sichtbar möglich, den Körperfettanteil und das Bauchfett zu reduzieren. Der Body Analyzer ist somit ein gutes Hilfsmittel, um Trainingserfolge sichtbar zu machen. Jenni Knapp
Jürgen Mayer macht zusammen mit unserer Ernährungsexpertin Jenni eine Messung mit dem BodyAnalyzer.
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ZAP3 Gesundheitstag
Säure-Basen-Haushalt Was ist der Säure-BasenHaushalt?
Was bewirkt ein zu hoher Säuregehalt im Körper? Wie können wir unserem Körper helfen, wieder eine Balance herzustellen? Was ist der Säure-Basen-Haushalt? Der Säure-Basen-Haushalt ist ein physiologischer Kreislauf welcher versucht, den pH-Wert im Blut weitestgehend konstant zu halten. Er kann sowohl anhand der Atmung als auch des Stoffwechsels reguliert werden.
Wo kommen die Säuren in unserem Körper her?
Der Hauptgrund warum wir „sauer“ sind, liegt im übermäßigen Verzehr von Lebensmitteln wie z.B. Fleisch, Eier, Kunstkäseprodukte, Fertigprodukte, Zusatzstoffe und Süßwaren. Aber auch Stress, Bewegungsmangel und die Einnahme von Medikamenten oder Alkohol kann den Säure-Basen-Haushalt aus dem Lot bringen. So kann es nach dem Essen kurzfristig zu einer Schwankung des pH-Wertes kommen, der aber durch verschiedene Puffersysteme im Körper ausgeglichen werden kann. Hierbei sind unter anderem die Nieren, die Leber und die Lunge beteiligt.
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Was sind die Folgen?
Was kann man tun?
Oft geht man mit einer Erkrankung wie Halsschmerzen, Bluthochdruck, Magenoder Kopfschmerzen zum Arzt, wird kurz untersucht und bekommt dann ein passendes Medikament. Die Möglichkeit aber, dass der Patient übersäuert sein könnte, wird nicht untersucht. Doch häufig ist genau das die Ursache vieler Erkrankungen. Die Medikamente übersäuern den Körper dann noch zusätzlich.
Zunächst einmal sollte die Ernährung im Hinblick auf basenbildende Lebensmittel umgestellt werden. Das Verhältnis zwischen basen- und säurebildenden Lebensmitteln sollte 80:20 sein. Zusätzlich sollte der Körper mit Mineralstoffen versorgt werden, welche ergänzend zur Ernährung helfen, Säuren zu neutralisieren und die geleerten Mineralstoffdepots wieder aufzufüllen. Zusätzlich eignen sich basische Fuß- oder Vollbäder, um den Körper auch von außen zu entsäuern.
Die Folgen eines unausgewogene Säure-Basen-Haushalts können Müdigkeit, Unausgeglichenheit, Nervosität, Allergien, Magen-Darm-Beschwerden, ein schlaffes Bindegewebe und Gelenkbeschwerden, sowie Muskelschmerzen sein.
Säuren können nicht lange in unserem Körper verweilen, sonst würden sie uns regelrecht „verätzen“. Daher müssen sie mit Calcium oder Magnesium neutralisiert werden. Da jedoch heutzutage eine Säureflut herrscht, sind unsere Ausscheidungsorgane wie Lunge, Niere, Haut und Darm überfordert. Folglich werden die überschüssigen Säuren eingelagert und können nun chronische Krankheiten verursachen.
Um die angehäuften Säuren im Körper zu neutralisieren und die angesammelten Schlacken zu lösen, empfiehlt es sich, ein spezielles Entsäuerungsprogramm durchzuführen.
Um selbst zu testen ob man übersäuert ist, kauft man sich am besten spezielle pH-Wert Teststreifen aus der Apotheke. Diese zeigen relativ genau an, wie hoch der pH-Wert im Urin ist. Mit dem Gesundheitstag 2014 führen wir im ZAP³ ein spezielles Säure-BasenProgramm ein. Wir zeigen Ihnen Möglichkeiten auf, Ihren Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Jenni Knapp
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Lies Dich fit.
Ausdauertraining Fettkiller Nr. 1? Mythos oder Wahrheit? von Thomas Freiwald
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as tun wir nicht alle, um ein paar Kilos loszuwerden und das aus den verschiedensten Gründen, z.B. um uns am Strand wohl zu fühlen. Wir gehen joggen und hoffen dadurch unsere Fettpölsterchen loszuwerden. Doch ist Ausdauertraining tatsächlich der Fettkiller Nr. 1?
Doch kann man mit Ausdauertraining sein Gewichtig tatsächlich effektiv und vor allem langfristig reduzieren? Dazu muss man sportlich aktiver sein, als zweimal die Woche 30 Minuten joggen zu gehen. Für diese Erkenntnis ist vor allem die Studie eines Forscherteams der University of Kansas (USA) interessant.
Mit dieser Fragestellung hat sich unser Gesundheitsberater und Polarexperte des ZAP³, Thomas Freiwald, auseinandergesetzt und im nachfolgenden Artikel erörtert: Rund um das Thema Ausdauertraining geistern viele Mythen durch die Fitnesswelt, welche es auszuräumen gilt. Doch zuerst möchte ich damit beginnen, Ihnen die Begrifflichkeit des Ausdauertrainings zu erläutern. Beginnen wir mit dem Begriff „Ausdauer“: Sie definiert sich als Fähigkeit, einer sportlichen Belastung physisch und psychisch möglichst lange standhalten zu können, d.h. eine bestimmte Leistung über einen möglichst langen Zeitraum erbringen zu können und/oder sich nach körperlicher Belastung möglichst rasch zu erholen. Kurz gesagt setzt sich die Ausdauerfähigkeit aus einer schnellen Erholungsfähigkeit und einer Ermüdungswiderstandsfähigkeit zusammen. (Grosser/Starischka 1998, 110)
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Fitnessexperte Thomas Freiwald erläutert das Ausdauertraing
Mit dieser Erkenntnis hat das Thema Ausdauer ganz klar seine Berechtigung im Sportbereich und es sollte Wert auf Ausdauertraining gelegt werden, insbesondere um verschiedene Körperbereiche positiv zu beeinflussen. So kann durch Ausdauertraining beispielsweise der Ruhe- und Belastungspuls gesenkt, die Herzkammern erweitert oder der Blutdruck gesenkt werden. Im Bereich der Muskulatur können sowohl die Durchblutungsleistung als auch die Sauerstoffaufnahme verbessert werden.
Zehn Wochen lang trainierten sie 30 gesunde Männer und Frauen im mittleren Alter. Dabei absolvierte die erste Gruppe nur Krafttraining an Gewichten, die zweite nur Ausdauersport (Laufen) und die dritte kombinierte Kraft- und Ausdauertraining. Die Trainingsbelastung war progressiv angelegt. Es wurde keine Reduktionsdiät gefordert, somit blieb die Kalorienaufnahme bei allen Teilnehmern / Teilnehnmerinnen in Bezug auf deren Grundumsatz gleich. Nach zehn Wochen stellten die Forscher folgende Veränderungen in Körperzusammensetzung und Grundumsatz fest: Die Krafttrainingsgruppe baute in zehn Wochen durchschnittlich 2,3 kg an Muskulatur auf und reduzierte ihren Fettgehalt um 0,8 kg. Ebenso stieg der Grundumsatz um 480 kcal an. Die Ausdauergruppe verlor in zehn Wochen durchschnittlich 0,6 kg an Muskulatur und reduzierte ihren Fettgehalt um 2 kg, weiterhin reduzierte sich der Grundumsatz um 200 kcal.
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Die Kraft- und Ausdauergruppe baute in zehn Wochen durchschnittlich 3,2 kg an Muskulatur auf und reduzierte ihren Fettgehalt um 2,6 kg. Der Grundumsatz stieg um 350 kcal. an.
defizit bewegt, dann werden sowohl der Gesundheits- als auch der Abnehmeffekt optimal vereint.
Wer also rein nach dem Gewicht auf die Waage geht, bei dem funktioniert reines Ausdauertraining am schnellsten. Hierbei werden Fett und Muskulatur verbrannt, allerdings ist das langfristig nicht sinnvoll, da der Grundumsatz sinkt und man sogar weniger essen müsste, um nicht zuzunehmen. Daher würde ich niemandem, der etwas an seiner Figur ändern möchte, zu reinem Ausdauertraining raten. Hinsichtlich der Körperzusammensetzung und Körperformung sollte ein Mischtraining aus Kraft und Ausdauer gewählt werden. Wenn sich das Ganze mit einer guten und reduzierten Ernährung im Kalorien-
Fettkiller Nr. 1 allein ist das Ausdauertraining damit nicht und nur in Verbindung mit Krafttraining wirklich effektiv. Diesen und viele weitere informative und interessante Artikel zu den Themen Fitness, Motivation, Ernährung und Physiotherapiewissen finden sie online auf unserem ZAPblog. » www.zap-nussloch.de/blog
Thomas erklärt eine Übung zur Stärkung der Muskulatur
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Kleine Kugeln,
großer Effekt
Die BALLance-Methode sorgt für pure Entspannung
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ast jeder kennt sie als unliebsamen Begleiter unseres bewegungsarmen Alltags – Verspannungen. Häufig verstärkt durch privaten oder beruflichen Stress zeichnen sie sich dadurch aus, dass auch in Situationen scheinbarer Ruhe die muskuläre Anspannung dauerhaft erhöht ist. Zusätzliche Kopf- Nacken- oder Schulterschmerzen lassen diesen Zustand mit zunehmender Dauer als belastend und schwer regulierend erscheinen. An dieser Stelle setzt ein neu entwickeltes, innovatives Kleingerät an. Die BALLance-Methode nach Dr. Tanja Kühne wird gezielt bei Verspannungen und Rückenbeschwerden eingesetzt und kann an fast jedem Ort durchgeführt werden. Das handliche Gerät ist nur 300 Gramm schwer, besteht aus zwei kleinen runden Kugeln, die über eine Edelstahlfeder miteinander verbunden sind. Praktisch: es kann überall (Büro, Reisen, etc.) mitgenommen werden. Mithilfe des Trainingsgeräts und über 40 Gymnastik- und Atemübungen wird direkt ein spezifischer Reiz auf die betroffenen Bereiche (z.B. des Rückens oder des Schulter-Nacken Bereiches) ausgeübt, welche meist nach der ersten Anwendung reflektorisch entspannen. Bei vielen Nutzern ist die Methode durch ihre einfache Anwendung und die schnelle Wirkung äußerst beliebt.
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Ein Hauptziel der Methode ist die Reduktion von Hyperlordosen im HWS- und LWS-Bereich. Dies wird erreicht durch eine Detonisierung der Rückenstreckmuskulatur und der Lumbalfaszie, verbunden mit einer natürlichen Aufrichtung der Brustwirbelsäule. Es entsteht ein ganz neues Haltungsgefühl.
Am Sonntag, den 12. Oktober hält Jörg Beißmann, Bereichsleiter des ZAP3 - anläßlich des Gesundheitstags einen Vortrag zum Thema „Die BALLance-Methode – Pure Entlastung für Rückenmuskulatur und Bandscheiben“.
ZAP3 Gesundheitstag
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird Ihnen die neue Methode ebenfalls am Gesundheitstag vorgestellt. ZAP³ Mitglieder können ab Oktober die BALLance-Methode nach Dr. Tanja Kühne auch exklusiv im ZAP³ Kursprogramm erleben.
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Die BALLance-Methode ist DAS Hilfsmittel, das akut und langfristig die Probleme an der Wurzel bekämpft: •
Die BALLance-Methode unterstützt präventiv und therapeutisch.
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Sie ist die Kombination aus dem speziell dafür entwickelten handlichen Übungsgerät und einfachen Übungen, die zur Entlastung von Muskeln, Faszien, Bandscheiben und Gelenken führt.
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Die gymnastischen Übungen werden hauptsächlich in einer entspannten Rückenlage durchgeführt.
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Durch langsames Vor- und Zurückrollen des BALLancegerätes wird ein massageähnlicher Reiz auf die Rückenmuskulatur ausgeübt.
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Schon nach wenigen Minuten entspannt und lockert sich die betroffene Muskulatur.
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Als zusätzlicher Effekt werden benachbarte Wirbelkörper vorsichtig zueinander mobilisiert, die Bandscheiben hierdurch besser mit Nährstoffen versorgt.
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Der Verringerung des intradiskalen Drucks führt zu einem niedrigeren Muskeltonus, einer besseren Durchblutungs- und Lymphzirkulation. Feine Nervenfasern, die durch verspannte Muskeln irritiert waren, erhalten wieder ihre ursprüngliche Funktion, auch in der Wirkung auf die inneren Organe.
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Sie kann sowohl im Kursbereich, als auch am Ende eines Muskeltrainings durchgeführt werden. Auch für zuhause, bei der Arbeit oder auf Reisen ist das Gerät bestens geeignet. Jörg Beißmann
Die BALLance-Methode reduziert durch den Massageeffekt ebenfalls den Stresshormonspiegel und fördert hierdurch das mentale Wohlbefinden. Schauen Sie sich dazu auch den Film „BALLance - pure Entlastung und Mobilisation für Rücken“ auf YouTube an (www.youtube.com/ watch?v=hons7jYbBFQ).
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Fortschrittliche 3-D Haltungsanalyse zur Ermittlung von Normwerten der Oberkörperstatik in Zusammenhang mit der posturalen Kontrolle Mitglieder und Mitarbeiter des Racket Center Nußloch sind Teil einer Studie der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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m 30.07.2014 fand ein Vermessungstermin im Seminarraum des Racket Centers statt, zu dem sich bereits im Vorfeld viele freiwillige Probanden gemeldet hatten. In dieser Studie sollen Normwerte ermittelt werden, die den gesunden Rücken bzw. die gesunde Körperhaltung beschreiben.
Hintergrund
Das Zusammenspiel zwischen dem aktiven und passiven Bewegungsapparat samt der neuromuskulären Steuerung bestimmt die Körperhaltung. Eine Homöostase des Körpers spiegelt sich auch in einer symmetrischen Körperhaltung wieder und ist Voraussetzung für die gleichmäßige Belastung des Bewegungsapparates. Normwerte für die Körperhaltung sind nicht klar definiert. Dadurch kann der Übergang zwischen der normalen Haltung und der Haltungsschwäche bzw. Fehlhaltungen nicht klar abgegrenzt werden. Aktuell gibt es keine messtechnischen Referenzdaten insbesondere der Oberkörperstatik. Hier ist lediglich eine veraltete Studie von Wachsmann et al. (1960) bekannt, in welcher jugendliche Turner vermessen wurden. Diese Daten dienen in der Vermessung der Rückenoberfläche bis dato als Referenzwerte.
Studienleiter Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. D. Groneberg Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Theodor-Stern-Kai 7 Haus 9b 60590 Frankfurt am Main
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Untersuchende Dr. Daniela Ohlendorf Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin Kerstin Kohn, Zahnärztin Wiebke Osiander, Zahnärztin
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In dieser Studie sollen neue, noninvasive Messmethoden zur Erfassung der Oberkörperstatik bzw. der posturalen Kontrolle angewendet werden. Ziel ist es, für die Praxis aktuelle Normwerte zu bestimmen, die ein weiterführendes Augenmerk auf die Haltung sinnvoll erscheinen lassen und somit einen Beitrag für die orthopädische, ganzheitliche Prophylaxe des Patienten leisten.
Studiendesign
Es werden insgesamt 400 männliche und weibliche Erwachsene im Alter zwischen 18 und 65 Jahren vermessen. Die Probanden sollen nach subjektiver Einschätzung keine gesundheitlichen Probleme haben. Schwerwiegende Verletzungen sowie Operationen sollten mindestens 2 Jahre zurück liegen. Die allgemeine und spezielle Anamnese wird durch einen Fragebogen ermittelt. Die Messung erfolgt mit einem dreidimensionalen Rückenscanner und einer Druckmessplatte der Firma ABW GmbH.
ABW-Mapper: Video-Raster-Stereographie
Für die Vermessung mit dem dreidimensionalen Rückenscanner der Firma ABW GmbH steht der Proband mit unbekleidetem Rücken barfuß in ca. 90 cm Entfernung vor dem Gerät. Die Rückseite des Probanden wird mittels eines Lichtstreifenrasters optisch erfasst und aufgezeichnet. Der Scanner zeichnet zuvor markierte retroreflektierende Fixpunkte des Rückens auf und gibt diese in einem Phasenbild, einem Tiefenbild und einem zweidimensionalen Bild wieder. Vorteil dieses Messverfahrens ist eine schnelle, strahlenfreie und patientenfreundliche Untersuchung. Durch die dynamische Überlagerung mehrerer Streifenbilder (24 Aufnahmen in 0,5 sec.) erreicht das Verfahren eine sehr präzise Messgenauigkeit. Die Datenanalyse veranschaulicht die Ergebnisse automatisch in einem übersichtlichen Messprotokoll mit Diagrammen und Bilddarstellungen.
Zudem steht der Proband barfuß auf einer Fußdruckmessplatte, die den Körperschwerpunkt und die Fußdruckverteilung ermittelt. Dieses Verfahren wird bisher eingesetzt bei Kindern zur frühzeitigen Ermittlung von Haltungsschäden und Fehlformen, bei Sportlern zur Trainingskontrolle sowie in arbeitsmedizinischen Untersuchungen.
Aussicht
Es bleibt abzuwarten welche Ergebnisse durch diese Studie entstehen. Die Auswertungen der umfangreichen Daten und Fragebögen erfordern Zeit. Wir werden Sie aber gerne über das Studienergebnis informieren. Bis dahin bedanke ich mich recht herzlich für Ihre Teilnahme und das große Interesse an der Studie. Kerstin Kohn
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ZAP Testimonials 3
Marlies Stephan-Andres Mein Name ist Marlies Stephan-Andres und ich bin 60 Jahre alt. Seit April 2014 trainiere ich 2-3 mal pro Woche im milon KraftAusdauer-Zirkel im Racket Center. Beim letzten Besuch bei meinem Hausarzt lobte er mich für meine sehr gute Haltung und die überdurchschnittlich ausgeprägte Muskulatur. Darüber habe ich mich sehr gefreut! Seitdem ich regelmäßig hier trainiere haben sich meine Rückenprobleme deutlich gebessert, mein erhöhter Blutdruck ist zurückgegangen, so dass ich die Dosis der Medikamente bereits reduzieren konnte. Mein Arzt versprach mir, dass ich ganz davon wegkommen werde, wenn ich weiterhin regelmäßig meine Muskulatur und Ausdauer stärke. Sogar meinen Freunden und Bekannten ist aufgefallen, wie gut es mir geht. Immer wieder bemerken sie meine aufrechte Haltung, die für mich zum neuen Lebensgefühl geworden ist, seit ich keine Rückenschmerzen mehr habe.
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Dik Jüngling Mein Name ist Dik Jüngling, ich bin seit 7 Jahren 1-3 mal pro Woche hier im Racket Center aktiv. Mein Gewicht hat sich um 4 kg reduziert, obwohl ich mein Gewicht nur halten wollte. Wirkungsvoll konnte ich mein Körperfett reduzieren und die Muskulatur aufbauen. Ich versuche, meine Übungen stetig zu steigern, durch die ausdauernde Leistung und den erhöhten Schwierigkeitsgrad wächst auch meine Kraft. So versuche ich dem Älter werden entgegen zu wirken und meinen jetzigen Zustand zu halten. Nach dem Training fühle ich mich geschafft, aber wohl! Ab und zu nehme ich gern die Korrekturen des Fachpersonals in Anspruch, da sich mit der Zeit doch einige Nachlässigkeiten einschleichen. Der Trainingsbereich ist morgens viel weniger bevölkert, was ich als sehr angenehm empfinde. Deshalb bin ich am liebsten früh morgens hier, ganz nach dem Motto: „So fängt der Tag gut an!“. Das beeinflusst mein Körpergefühl und die Stimmung des Tages ist von Anfang an positiv.
Katja Hesse Zu Beginn des Jahres kam ich durch eine Erkrankung zur Physiotherapie ins Racket Center. Hier wurde mir professionell geholfen und ich kam sehr schnell wieder auf die Beine. Von hier aus war es dann nur ein kleiner Sprung ins ZAP3. Das Training hier hat mich überzeugt. Ich kann an Tagen, an denen wenig Zeit ist die „rein-rauf-runter–raus“-Methode des milon Zirkels wählen und an Tagen mit mehr Freizeit an den Geräten trainieren. So bleibt das Training immer abwechslungsreich und wird nie langweilig. Mein persönlicher Favorit sind die TRX-Bänder. Die große Auswahl an Kursen mit supernetten Trainerinnen probiere ich gerade durch. Wenn ich komplett wieder hergestellt bin, freue ich mich auf das Indoor Cycling bei Heike am Montagabend. Mittlerweile bin ich fast beschwerdefrei und das Racket Center ist zu meiner zweiten Heimat geworden.
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„Genussfasten“ – Vorsorge für Ihre Gesundheit Zentrum Aktiver Prävention
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Spirit & Spa Hotel BIRKENHOF AM ELFENHAIN: magisch.mystisch.menschlich…
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Das Spirit & Spa Hotel Birkenhof am Elfenhain im Bayerischen Wald ist bekannt für seine besonderen Wellnessarrangements, aber auch für außergewöhnliche Programme, die dem Gast neue Lebenskraft schenken. Wir bieten daher verschiedene Angebote für die Gesundheit von Körper & Geist. Denn „Spirit & Spa“ ist Name und Verpflichtung zugleich! So führen Heilpraktiker durch Heil-/Basenfasten-Wochen, ein Präventionsprofi coacht Sie in Sachen Bewegung und
Meditation, bei den Wirbelsäulen-Tagen können Sie Ihr Rückgrat stärken oder lernen das Traumpaar Yoga und Ayurveda im Arrangement „Reine Lebensenergie“ kennen. Und eine Wellnessanwendung in der magischen Atmosphäre der Wellnesspagode „SinnesReich“ sollte auf keinen Fall auf Ihrem Urlaubsplan fehlen. Relaxen in einer 4-SterneWohlfühl-Umgebung: 3.500 qm Wellnessbereich mit mehrstöckiger Bade-/Saunalandschaft (8 versch. Saunen, viele Ruhe-
möglichkeiten), Fitnessraum, beheizter Dachpool im Sommer. NEU im Birkenhof: Basenfasten ist „Genussfasten“ – eine Vorsorge für Ihre Gesundheit. Im Gegensatz zu anderen Fastenkuren kommt es beim Basenfasten nicht darauf an nichts zu essen, sondern stattdessen das Richtige zu essen. „Fasten“ mit viel Gemüse, Obst und anderen basenbildenden Lebensmitteln führt zu einer sanften Regeneration des Säure-Basen-Haushalts.
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Bewegung bei rheumatischen Erkrankungen
Neue Funktionstrainingsgruppen der Rheuma-Liga Baden-Württemberg e. V. Heidelberg/Wiesloch in Kooperation mit Rehasport ProAktiv e. V. Nußloch im Racket Center ab Oktober, fachärztlicher Vortrag im September.
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eder vierte Bundesbürger leidet an einer rheumatischen Erkrankung. „Rheuma“, wie gerne im Volksmund gesagt wird, ist nicht nur eine einzige Krankheit, sondern es verbergen sich dahinter viele unterschiedliche Krankheitsbilder, die weit verbreitet sind und meist einen chronischen Verlauf nehmen. Diese Krankheitsbilder lassen sich in die Hauptgruppen der entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, wie z.B. mit rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew, Vaskulitiden und Kollagenosen sowie der degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, mit Arthrose einteilen. Weitere Hauptgruppen sind der Weichteilrheumatismus, mit dem FibromyalgieSyndrom und die Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden bei Osteoporose und Gicht. Allein bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen finden sich mehr als hundert verschiedene Formen, die äußerst selten auftreten. Spezielle internistische Fachärzte für
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Rheumatologie bei entzündlichen Autoimmunerkrankungen oder Fachärzte für Orthopädie und orthopädischer Rheumatologie bei degenerativen und entzündlichen Gelenkerkrankungen behandeln diese Erkrankungen, entweder niedergelassen in Praxen oder in Fachabteilungen für Rheumatologie an Kliniken, wie z.B. im Universitätsklinikum Heidelberg oder im ACURA Rheumazentrum Baden-Baden. Oft dauert es Jahre bis eine entsprechende Diagnose gestellt ist. Dauerhafte Schmerzen, Bewegungs- und Funktionseinschränkungen, Müdigkeit sowie eine ständige Medikation sind die Alltagsbegleiter der Betroffenen. Trotz der Vielfältigkeit der rheumatischen Erkrankungen und deren Krankheitsbilder gilt eine Devise ganz besonders für alle Betroffenen mit rheumatischen Beschwerden: „Gelenke müssen in Bewegung gehalten werden, sonst verschlimmert sich ihr Zustand.“ Aus diesem Grund wurde ein ganz spezielles Bewegungs-
training von Krankengymnastik-Experten in Zusammenarbeit mit der Rheuma-Liga entwickelt, das von Ärzten und Krankenkassen anerkannt ist und seit vielen Jahren erfolgreich angewendet wird. Dieses sogenannte Funktionstraining erhält und erhöht die Beweglichkeit und fördert die Gelenke in ihren Funktionen ohne zu überfordern. Zudem wirkt sich ein moderates Bewegungstraining insgesamt auf den Organismus entspannend aus, trägt zur Schmerzlinderung und zum verbesserten Befinden bei. Durch eine entsprechend frühe, konsequente Therapie können, neben der Verbesserung der Gelenkfunktionen, Folge- oder Begleiterkrankungen vermieden werden. Die Teilnahme am Funktionstraining bedeutet somit auch eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe und ermöglicht den Betroffenen selbst, sich eigenverantwortlich und bewusst für ihre Gesundheit einzusetzen. Jeder niedergelassene Arzt, jede Ärztin kann Funktionstraining verordnen und die jeweilige zuständige Krankenkasse
RehaSport ProAktiv Nussloch e.V.
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die Kostenübernahme genehmigen. In der Regel dauert eine Verordnung von Funktionstraining über 12 bis 24 Monate und ist für den Teilnehmer kostenfrei. „Gemeinsam sind wir stark“, ist ein Motto der Rheuma-Liga. In Kooperation mit dem RehaSport ProAktiv Nußloch e.V. bietet die Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V. Arbeitsgemeinschaft Heidelberg/Wiesloch ab Oktober diesen Jahres, donnerstags um 15.00 Uhr und 15.30 Uhr, im Racket Center, Walldorfer Straße 100, 69226 Nußloch, neue Funktionstrainingsgruppen an. Die speziell geschulte Therapeutin, Frau Carmen Hassert, leitet Betroffene mit rheumatischen Erkrankungen durch gezieltes Training an, den gesundheitlichen Zustand der Teilnehmer zu verbessern. Die Voraussetzung zur Teilnahme ist eine von der Krankenkasse
genehmigte ärztliche Verordnung über Funktionstraining. Bereits am 10.09.2014 findet ein fachärztlicher Einführungsvortrag mit dem Thema „Rheumatische Erkrankungen Bewegung als elementarer Behandlungsbaustein“ um 19.00 Uhr im Racket Center in Nußloch statt. Die Ärztinnen der internistischrheumatologischen Praxis Frau Dr. med. Ines Dornacher und Dr. med. Verena Schmitt der ATOS Klinik Heidelberg, sind spezialisiert in Diagnostik und Therapie entzündlichrheumatischer Erkrankungen und referieren über die günstige Einflussnahme sportlicher Betätigung bei rheumatischen Erkrankungen. Im Anschluss stellt Frau Silke Ssymank, Sozialfachkraft und stv. Geschäftsführung der Rheuma-Liga Ba-
den-Württemberg e. V. Landesgeschäftsstelle Bruchsal, in ihrem Vortrag mit dem Thema „Bewegung unter dem Dach der Rheuma-Liga“ das Konzept der RheumaLiga vor. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten gerne aufkommende Fragen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Interessenten für die neuen Funktionstrainingsgruppen können sich ab sofort auf eine Warteliste bei der Rheuma-Liga Beratungsstelle setzen lassen. Weitere Informationen und Auskünfte: Rheuma-Liga Beratung in Heidelberg telefonisch unter 06221 893 55 27 oder online unter www.rheuma-ligabw.de/heidelberg-wiesloch
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Das Femoro-Acetabuläre Impingement (FAI) Krankheitssymptome werden häufig falsch diagnostiziert, so auch bei der Krankheit FAI von Thomas Sepp, Leiter ZAP3 Physiotherapie
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er Mensch ist ein Kompromiss der Evolution. Wer möchte den aufrechten Gang und ein großes Gehirn vermissen? Das, was wir heute sind, ist eine große Errungenschaft der Evolution. Die Nachteile, die damit verbunden sind, sind offenkundig und treten in unserer Zivilisationsgesellschaft verstärkt zutage. Die Probleme des aufrechten Gangs werden stets assoziiert mit der Balance des relativ schweren Kopfes auf der Wirbelsäule. Übersehen wird, dass die komplette Beckenstruktur sich im Laufe der Evolution verändert hat. Die Aufrichtung erfolgte zu allererst über die Physionomie des Beckens. Daher geht der folgende Beitrag darauf ein, wie verbreitet Hüftleiden in der modernen Welt sind und wie sehr die Erkenntnisgewinnung nach wie vor in der Entwicklung steckt. Der Artikel macht außerdem deutlich, wie sehr es hierbei auf das Zusammenspiel zwischen Medizin und Physiotherapie ankommt. Thomas Sepp, leitender Physiotherapeut der ZAP³ Physiotherapie und Sportphysiotherapeut betreut seit Jahren Sportler aus den verschiedensten Sportbereichen. U.a. auch das Deutsche Mountainbike Team WHEELER-iXS. In diesem Beitrag berichtet er über die bisher nur wenig bekannte, jedoch nicht nur im Sportbereich immer häufiger auftretende Erkrankung FAI.
Vier Patienten - ein Krankheitsbild
Katja Hesse-Kaiser, 42 Jahre Beruf: Marketing- und PR-Beraterin „Schnelle Bewegungen mit dem Bein waren gar nicht mehr auszuführen. Die Schmerzen in der Leiste und seitlich am
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Oberschenkel wurden so stark, dass ich das Bein kaum noch belasten konnte.“ Ärztliche Diagnose: Beckenschiefstand, Beinlängendifferenz Bernhard Müller, 65 Jahre Beruf: Verwaltungsfachangestellter „Tiefes Sitzen war schmerzbedingt gar nicht mehr möglich. Als Reha-Sporttrainer konnte ich bestimmte Bewegungen wie das Abspreizen des Beines nicht mehr mitmachen.“ Ärztliche Diagnose: Schmerzausstrahlung der Wirbelsäule in das Bein Nils Kraft, 25 Jahre Beruf: Sportstudent und Fußballspieler „Der leichteste Tritt gegen den Ball führte zu stechenden Schmerzen im
Bereich der Leiste und des Oberschenkels. Das Anheben des gestreckten Beines war unmöglich.“ Ärztliche Diagnose: Folge einer vorausgegangenen Kreuzbandruptur/Hüftbeugemuskel-Syndrom Pascal Ketterer, 25 Jahre Beruf: Dipl. Sportwissenschaftler und Profi-Mountainbiker, ehemaliger Deutscher Meister MTB Cross Country U23 „Nach 10 Minuten auf dem Rad wurden die Schmerzen in der Leiste und im Oberschenkel so stark, dass ich keine Kraft mehr auf die Pedale brachte. An Training und Wettkampf war nicht mehr zu denken.“ Ärztliche Diagnose: Abknickende Arterie in der Leiste
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Sämtliche dieser ärztlichen Diagnosen erwiesen sich als nicht zutreffend und konnten erst in unserer ZAP3 Physiotherapie als FAI festgestellt werden.
Um welche Erkrankung bzw. Störung handelt es sich beim FAI?
Das Femoro-Acetabuläre Impingement ist ein Anstoßen zwischen zwei Gelenkpartnern, dem Oberschenkelkopf und der Hüftgelenkspfanne. Ausgelöst wird dieses Anstoßen entweder durch zu viel Knochen am Oberschenkelhals oder Oberschenkelkopf und / oder an der Hüftgelenkspfanne. Verschiedene Ursachen des mechanischen Impingements sind bekannt: Eine Störung des HüftkopfSchenkelhals-Überganges und / oder eine Störung im Bereich der Gelenkpfanne. Sowohl der Hüftkopf als auch die Pfanne haben an ihrem Rand eine knöcherne Erhebung ausgebildet, durch die das „normale Bewegungsspiel“ im Gelenk gestört ist. Bei beiden Varianten kommt es bei der Hüftbeugung zu einem verfrühten Kontakt der Gelenkpartner, das bedeutet sie schlagen gegeneinander. Je häufiger es zu einem Aneinanderschlagen kommt und je höher die Bewegungsgeschwindigkeit und Krafteinwirkung ist, desto früher werden der Gelenkknorpel und /
oder der Hüftpfannenrand beschädigt. Dabei kommt es in den meisten Fällen zur Gelenkentzündung und als Folge zur Hüftgelenksarthrose oder zu einem Riss in der Gelenklippe. Häufig sind Sportler (Fussball-, Hockeyund Tennisspieler sowie Radfahrer) von dieser Erkrankung betroffen. Außerdem ist FAI bei Menschen über 50 Jahre deutlich seltener als bei unter 50-Jährigen. Das Impingement trifft aber nicht nur Sportler oder Menschen mit hoher Belastung des Hüftgelenkes, sondern kann auch Menschen mit einer Hüftgelenksprothese betreffen. Wurde diese bei der Operation nicht exakt angepasst, kann es ebenfalls zu einem FAI führen, vor allem auch dann, wenn während der postoperativen Nachbehandlungsphase das Hüftgelenk zu stark und zu aggressiv mobilisiert wurde. Folge kann eine Prothesenlockerung sein. Alle bisher mir bekannten Patienten gaben einen Kompressionsschmerz in der Leiste bei passiver und aktiver Hüftbeugung an. Verstärkt tritt dieser Schmerz dann auf, wenn eine Hüftbeugung gegen Wiederstand durchgeführt wird. Die weiteren Begleitsymptome können jedoch sehr stark variieren. Sie reichen von Schmerzen im Bereich des vorderen Oberschenkelmuskels, über Schmerzen am äußeren Bereich des Oberschenkels und im Bereich des Gesäßmuskels bis hin zu Schmerzausstrahlungen in das Knie.
Welche Bewegungen oder Belastungen symptomauslösend sein können, kann man sicherlich nicht an einzelnen Bewegungen festmachen, viel wahrscheinlicher sind Bewegungsmuster und Drehbewegungen (sog. Rotationsbewegungen), die unter Gewichtsbelastung ausgeführt werden. Häufig bringt das Hüftimpingement, wie bereits erwähnt, eine Verletzung der Gelenklippe (dem Labrum acetabulare) mit sich, die um die Gelenkpfanne liegt und unter anderem dem Gelenk eine größere Stabilität verleiht. Sollte die Gelenklippe ebenfalls verletzt sein, kommt es zu Blockaden und / oder einschießenden Schmerzen im Hüftgelenk. Als vorbeugende Maßnahme (Prävention) ist es aus meiner Sicht wichtig, auf eine physiologisch korrekte Beinachse zu achten. Dies kann man unter physiotherapeutischer Anleitung erlernen. Sie dient dazu, die Belastung auf die Gelenke der unteren Extremitäten, also auch der Hüfte, physiologischer zu verteilen und somit das Gelenk zu schonen. Des Weiteren sollte bei Fußdeformitäten, wie Platt-, Senk und/ oder Spreizfuß, mit speziell angefertigten Schuheinlagen ausgeglichen werden. Und letztendlich ist eine starke und gut trainierte Muskulatur ebenfalls ein wesentlicher Punkt zur Vorbeugung dieser Erkrankung. Anzeige
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Test 1
Test 2
Test 3
Klinische Diagnostik des femoroacetabulären Impingements. Zur Identifizierung eines FAI helfen drei aufeinander aufbauende Tests. Test 1 nach T. Hase: Löst der Test den bekannten Schmerz aus, ist die Testserie beendet. Ist er negativ oder das Ergebnis unklar, erfolgt Test 2 (ebenfalls nach T. Hase). Ist dieser Test ebenfalls negativ erfolgt Test 3 nach R. Fitzgerald. Sind alle drei Tests negativ, liegt wahrscheinlich kein FAI vor.
Eine adäquate physiotherapeutische Behandlung bei einem bereits bestehenden FAI gibt es nicht. Grundsätzlich kann bei FAI die passive Mobilisation mittels der manuellen Therapie zur Entstehung einer Hüftgelenksarthrose beitragen. Deshalb sollte der Physiotherapeut dem Patienten das Problem erklären und Ratschläge mitgeben: Zum Beispiel für vier bis acht Wochen die symptomauslösenden Aktivitäten vermeiden, die Alltagsbelastungen soweit wie möglich an das Problem anpassen und unter Umständen Unterarmgehstützen benutzen, um das Gelenk zu entlasten. Dies kann eine Besserung mit sich bringen, muss aber nicht. Meist ist eine Operation unumgänglich. Wie aber, wenn das FAI nicht oder falsch diagnostiziert wird. Häufig wird es mit Krankheitsbildern, die ähnliche Sym-
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ptome aufweisen, verwechselt, wie z.B. Hüftarthrose (Koxarthrose), Instabilität des Beckenringes, Hüftbeugemuskelsyndrom (Iliopsoassyndrom) oder einer sog. weichen Leiste. In der Physiotherapie gibt es zur klinischen Diagnostik drei wesentliche und aussagekräftige Tests, um bei einem Patienten ohne Hüftprothese ein FAI zu erkennen. Die drei Tests bauen aufeinander auf und sind in ihrer Intensität ansteigend. Während die physiotherapeutische Behandlung bei einem bestehenden FAI meist nur wenig von Erfolg gekrönt ist, spielt sie vor allem in der Rehabilitationsphase nach der Operation eine entscheidende Rolle. Hier stehen die Kontrolle von Schwellung und Schmerz zur Verhinderung musku-
lärer Hemmung und des Muskelabbaus in der ersten Phase im Vordergrund. Weiterhin muss eine Verklebung der Hüftgelenkskapsel und von Weichteilen vermieden bzw. verhindert werden. In der folgenden Behandlung kommt es zur vorsichtigen Mobilisation, um die Gelenkbeweglichkeit wieder herzustellen. Hierzu werden dem Patienten auch Eigenübungen vermittelt. Weitere wesentliche Punkte der Physiotherapie sind die Verbesserung der Koordination, eine Kraftsteigerung der hüftumgebenden Muskulatur, sowie eine zunehmende Verbesserung der Stabilisationsfähigkeit des Rumpfes. Unter fachlicher Anleitung tritt in der weiteren Reha-Phase die funktionelle Kontrolle aller Aktivitäten immer mehr
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in den Vordergrund. Hinzu kommt der Ausbau der Kraft- und Ausdauerfähigkeit sowie letztendlich natürlich die Rückkehr in Beruf und Sport.
Gerätetraining behandelt. Sie ist bis auf wenige Ausnahmen zu hundert Prozent schmerzfrei und trainiert bereits wieder im ZAP³.
betroffenen Seite. Leider musste ich ihm mitteilen, dass auch hier ein FAI vorliegt. Bereits im August wurde er ein weiteres Mal operiert.
Relativ direkt nach einer Operation ist eine Teilbelastung für ca. 8-12 Wochen realistisch und sinnvoll. Selbst bei Patienten mit sitzendem Beruf muss damit gerechnet werden, dass sie für drei Monate außer Gefecht gesetzt sind. Bei Menschen im Handwerksberuf kann die Phase durchaus doppelt so lange dauern. Ebenso gilt dies für den sportlichen Bereich, ganz egal, ob der Eingriff arthroskopisch oder offen durchgeführt wurde.
Bernhard Müller wurde ebenfalls operiert und befindet sich momentan zur Rehabilitation in unserer Physiotherapie. Zurzeit ist er glücklich keine Schmerzen mehr zu haben. Im Winter möchte er wieder Langlaufski fahren und ohne Schmerzen seiner Aufgabe als RehaSport-Trainer nachgehen.
Pascal Ketterer wurde im April 2013 operiert, anschließend von mir in der Reha behandelt. Er sitzt wieder auf dem Mountainbike und bestreitet Wettkämpfe. In dieser Saison konnte er bereits die ersten guten Ergebnisse einfahren.
Wie geht es den Patienten heute?
Katja Hesse-Kaiser wurde operiert und anschließend sofort in unserer Physiotherapie mit manueller Lymphdrainage, Krankengymnastik und medizinischem
Nils Kraft hat die Operation auch gut überstanden und ließ sich in unserer Physiotherapie behandeln, er hatte sein Training bereits wieder aufgenommen (siehe Bericht im RC Premium 3/2014: „Präoperative Physiotherapie und Rekonvaleszenz aus der Sicht eines Betroffenen“, S. 60 f). Mitte Juli kam er erneut zur Untersuchung in unsere Physiotherapie, er hatte Schmerzen auf der bisher nicht
Wie die vier Fallbeispiele zeigen, ist unsere ZAP³ Physiotherapie sowohl in der prä- als auch in der postoperativen Behandlung aller orthopädisch/ chirurgischen Krankheitsbilder bestens aufgestellt. Garant dafür sind die Fort- und Weiterbildungen des gesamten Teams. Dies gilt auch für die Erkennung eines Hüftimpingements und deren Nachbehandlung.
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Kann man einer Kreuzbandverletzung vorbeugen? Dominik Klaes, Physiotherapeut der ZAP³ Physiotherapie, hat sich mit dieser Frage beschäftigt.
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erletzungen der Kreuzbänder, insbesondere des vorderen Kreuzbandes, gelten nach wie vor als eine der häufigsten Verletzungen im Sport. Umso wichtiger ist die Frage, ob sich eine Verletzung der Kreuzbänder evtl. vermeiden lässt.
führt werden. Bei Sportarten mit hoher Belastung und schnellen Richtungswechseln wie Tennis, Squash, Fußball, Rugby und Handball, den sogenannten „High Impact“ Sportarten, treten Kreuzbandverletzungen besonders häufig auf.
Dieser Artikel soll einen kleinen Einblick in die Thematik geben. Das Training mit einem gut ausgebildeten Physiotherapeuten, Fitness- oder Athletiktrainer kann dieser Beitrag nicht ersetzen.
Um das Problem zu verdeutlichen eignen sich folgende Zahlen: • Bewegungen können erst nach 200 Millisekunden willentlich korrigiert werden.
Die Kreuzbänder werden zur besseren Unterscheidung in vorderes Kreuzband (VKB) und hinteres Kreuzband (HKB) gegliedert. Diese Einteilung macht Sinn, da die beiden Bänder im Kniegelenk anatomisch teils unterschiedlich aufgebaut sind. Ihre wichtigste Funktion erfüllen die Kreuzbänder (VKB+HKB) jedoch gemeinsam. Zusammen mit der Muskulatur ist es ihre Hauptaufgabe, die Stabilität des Kniegelenks unter Belastung aufrecht zu halten.
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Die meisten Kreuzbandverletzungen sind schon nach 50 Millisekunden abgeschlossen
•
Der überwiegende Teil an Kreuzbandverletzungen geschieht ohne Körperkontakt zum Gegner.
Es zeigt sich, dass der Gegnerkontakt nicht das Hauptproblem darstellt. Die Ursache scheint eher „im“ Spieler selbst zu liegen. An den oben genannten Fakten wird deutlich, dass es nicht möglich ist, eine Verletzung der Kreuzbänder „direkt“, also im „Augenblick“ der Verletzung, zu verhindern. Dafür verläuft der traumatische Vorgang schlichtweg zu schnell.
Ursächlich für eine Verletzung der Kreuzbänder ist oft ein „Verdrehen“ des Kniegelenks. Oberschenkel und Unterschenkel werden gegeneinander verdreht, die Kreuzbänder werden dadurch umeinander verwickelt. Wird die Krafteinwirkung zu groß, reißen die Kreuzbänder entweder beide, oder einzeln auseinander. Eine Verletzung der Kreuzbänder tritt i.d.R. dann auf, wenn hohe Geschwindigkeiten mit starken Kraftbelastungen einhergehen, also schnellkräftige Bewegungen ausge-
•
Der Körper hat dennoch die Möglichkeit, auch solch „schnellen“ Verletzungsmustern durch das „Vorausplanen“ von Bewegungen (Feedforward Mechanismus) präventiv entgegenzuwirken.
Stabilitätstests der Unteren Extremität (modifizierter Star-Excursion Test)
Vergleichbare Studien haben ebenfalls ergeben, dass es bestimmte Risikofaktoren (nicht beeinflussbare und beeinflussbare) für eine Verletzung der Kreuzbänder gibt.
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auf diesen Ergebnissen und der Analyse der Risikofaktoren lässt sich ein Programm ableiten, mit dem gezielt an individuellen Defiziten des Patienten gearbeitet wird.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren für Kreuzbandverletzungen: • Alter •
Anatomie
•
Vorherige Verletzungen (bis zu 7x erhöhtes Risiko erneuter Verletzung)
•
Geschlecht (Frauen 4-6x häufiger betroffen als Männer)2
Die Prävention einer Kreuzbandverletzung bezieht sich also vor allem auf die Reduktion der individuellen und beeinflussbaren Risikofaktoren.
Beeinflussbare Risikofaktoren für Kreuzbandverletzungen: • Aufwärmprogramm •
Kraft und Koordination (schlechte Werte erhöhen das Verletzungsrisiko)
•
Kognitive (geistige) Leistungsfähigkeit des Sportlers
•
Landemuster bei Sprüngen / Rennen (schlechte Ausrichtung der Beinachse)
Physiotherapeuten haben eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Stabilität eines Kniegelenks zu beurteilen. Neben der manuellen Untersuchung gehören Sprungtests, Reaktionstests, die Analyse der Beinachse und einiges mehr zum Handwerkszeug der Therapeuten. Basierend
Sprungtraining (einbeinig)
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Im Rahmen des Krafttrainings gilt es, in der gesamten Muskulatur der unteren Extremität gute Kraftwerte aufzubauen. Eine schwache Muskulatur ist nicht in der Lage, ein Gelenk bei entsprechender Beanspruchung ausreichend zu stabilisieren. Dadurch verschiebt sich die Belastung auf die sogenannten „Passiven Strukturen“ (Sehnen, Bänder, Menisken, Kreuzbänder). Das Risiko diese passiven Strukturen zu verletzen steigt demnach deutlich an.
Training der Beinachse mit Unterstützung des Therapeuten
Ziel des Koordinationstrainings ist es, dem Trainierenden die korrekte Beinachse begreiflich zu machen und diese dann unter wechselnden Gegebenheiten zu stabili-
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sieren. Hierbei kommt dem so genannten „propriorezeptiven Training“ große Bedeutung zu, womit die Tiefensensibilität (Positions-, Lage- und Geschwindigkeitssinn, etc.) geschult wird. Wer mit einer schlechten Beinachse Sport betreibt, hat ein deutlich erhöhtes Verletzungsrisiko in den gesamten unteren Extremitäten, insbesondere für Knieverletzungen. Schlussendlich wird die korrekte Beinachse im Rahmen eines ausgiebigen Sprungtrainings trainiert und verfestigt. Es werden hierbei sowohl Sprünge als auch Landungen mit korrekter Beinachse und guter Kraft „Absorption“ geübt. Wer seine Bewegungsmechanismen und Reflexe durch dieses „vorausplanende“
Training verbessert, wird in einer kritischen Situation eine Verletzung evtl. vermeiden können. Im Profisport hat man das enorme Potenzial eines solchen Trainings bereits erkannt und entsprechend in die Trainingspläne integriert. Der Weltfußballverband FIFA hat speziell für Fußballer ein eigenes Programm zur Verletzungsprävention entwickeln lassen. Ein präventives Training macht jedoch für alle Sportler und Sportlerinnen Sinn, die Sportarten mit Sprüngen, Landungen, hohen Kraftanforderungen und schnellen Richtungswechseln durchführen. Auch Joggen fällt in diese Kategorie, da hier je-
der Schritt sowohl einen kleinen Sprung als auch eine kleine Landung beinhaltet. Wer ein erhöhtes Risikoprofil (siehe Liste der Risikofaktoren im Artikel) aufweist und sein Verletzungsrisiko durch Training senken möchte, sollte sich also an einen entsprechend ausgebildeten Physiotherapeuten, Trainer oder Athletiktrainer wenden, und unter Aufsicht mit dem Training beginnen. Viel Spaß beim Üben! Die Literatur kann beim Autor erfragt werden.
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Gastfreundschaft im Tennissport Kinder des äthiopischen TDKET-Tennisprojekts bedanken sich bei zahlreichen Gastgebern
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ie oft haben die Kinder des äthiopischen Tennisprojekts in den vergangenen sieben Wochen ihres Sommeraufenthalts „Danke“ gesagt? Danke zu uns und zu Manfred Lautenschläger für die großzügige Förderung, zu ihrem Trainer und Mentor Tariku Tesfaye und zu den Menschen, die sie eingeladen haben: Lehrer in Schulen der Umgebung, Turnierveranstalter, Vereinsvertreter und Spender, vor allem auch die Privatpersonen. Die Kinder durften Einblick nehmen in den schulischen Unterricht, einmal sogar die Uni besuchen, lernten viele Tennisanlagen in unserer Region kennen und erfreuten sich an einem leckeren Abendessen in manch schönem Haus der Familien, die dieses Projekt längst auch ihr Eigen nennen. „Circle of Friends der TDKET“ haben wir den Kreis an Menschen genannt, die sich Tariku Tesfaye und „seinen“ Kindern zuwenden.
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Entgegen des Untertitels zu diesem Bericht drehen wir hier die Perspektive mal um. Wir möchten euch, liebe Kinder, aus ganzer Seele „Danke“ sagen. Es ist an uns, euch unsere Erkenntlichkeit zu erweisen. Vielen Dank, ihr Lieben, dass wir an eurer Herzlichkeit teilhaben durften. Es war uns eine Freude, euch erleben zu dürfen: genüsslich mampfend an einem großen Abendessenstisch oder leidenschaftlich kämpfend auf dem Tennisplatz; eure großen, strahlenden Augen, wenn wir mit euch einkaufen gegangen sind oder einfach nur mit dem Bus durch die Ortschaften unserer Region fuhren; eure Freude über Dinge, die uns längst selbstverständlich geworden sind. Die tägliche Begrüßung am Morgen, bei der ersten Begegnung des Tages, einhergehend mit einer innigen Umarmung und mit einem
Lächeln voll kindlicher Ehrlichkeit – das ist es, woran wir uns erfreut haben und erinnern werden, wenn wir an euch denken! Tariku Tesfaye ist für euch Trainer und Mentor. Für uns ist er ein Held des Alltags – des Alltags in Äthiopien, voll harter Arbeit, ständiger Herausforderungen im Umgang mit Behörden und oft auch voller Widerstände. Das Projekt, erfolgreich jenseits von Sportverbandsstrukturen und staatlicher Unterstützung, eure unglaublichen Erfolge unter schwierigsten Bedingungen, provozieren bei so manchem auch Neid und Missgunst. Und wie sehr wird Tariku dann und wann in Anspruch genommen – nicht nur von euch, auch von euren Verwandten und Freunden, wenn Krankheit oder der Hunger nach
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einem Beistand verlangen. Kompliment, wie ihr ihm Respekt erweist. Umgekehrt erfüllt es uns mit Respekt zu sehen, wie ihr die Chance erkannt habt, die Tariku euch gibt, auch mit großen persönlichen Entbehrungen, die er gerne auf sich nimmt, weil ihn die Zuneigung zu euch antreibt – jeden Tag! Euer Umgang miteinander war wohltuend für uns zu beobachten. Bewahrt euch diesen gemeinsamen Geist, der euch jeden Tag schon bei Sonnenaufgang zum Tennisplatz ruft, euch in die Schule, auf manchen Reisen und vor allem in die Zukunft begleitet. Ihr seid so stolz auf Euer Land. Äthiopien kann stolz sein auf euch. Die Pokale sollen euch immer daran erinnern, dass ihr ein großes Potenzial in euch tragt und dass mit Fleiß und Disziplin, aber auch mit Zusammenhalt und gegenseitiger Fürsorglichkeit, vieles im Leben erreichbar ist. Teilt die Erfolge und die Freuden, seid euch einander verpflichtet und werdet, diejenigen, die ihr seid… Wir hoffen, euch alle bald gesund und froh wiederzusehen …
beeindruckende Sammlung an Turniererfolgen der äthiopischen Tenniskids
Weiter Informationen zum TDKET-Tennisprojekt finden Sie online unter
www.tdket.com. Dort haben Sie auch die Möglichkeiten für dieses Projekt zu spenden.
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Aus dem Racket Center
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Festakt „LEA-Award“ 2014 im Stuttgarter Schloß
LEA-Award: Der „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung“ Das Racket Center gehört zu den FÜNF BEISPIELHAFTEN UNTERNEHMEN
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usgezeichnet vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg und dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. darf sich das Racket Center Nußloch aufgrund seines Engagements zugunsten des „Tariku and Desta Kids´ Education through Tennis Development (TDKET) Ethiopia“ zu den „Fünf beispielhaften Unternehmen für soziales Engagement in Baden-Württemberg“ zählen. Unter 258 sich bewerbenden Unternehmen stach diese Projektförderung aufgrund ihres Erfolgs und ihrer Vernetzung sowohl innerhalb des Betriebs als auch in ihrem betrieblichen Umfeld heraus.
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Der alljährliche Besuch einer Trainingsgruppe aus dem Bildungsprojekt in Addis Abeba machte es möglich, dass der Gründer und Leiter des Projekts, Tariku Tesfaye, bei der Auszeichnung im Stuttgarter Schloss mit dabei sein konnte. Erfreut erlebte er die außergewöhnliche Atmosphäre des Veranstaltungsorts und konnte im Rahmen dieser würdigen Feierstunde die Urkunde in Händen halten. Letztlich gebührt ihm die Auszeichnung für sein unermüdliches Engagement zugunsten von insgesamt 66 Kindern in diesem Projekt. Mit enormem persönlichem Einsatz treibt er die Projektentwicklung voran und eröffnet begabten
jungen Äthiopiern immer bessere Perspektiven für ihr zukünftiges Leben. Die Kinder selbst danken es ihm mit Disziplin, Fleiß und unglaublichem Charme. Diese außergewöhnliche Liebenswertigkeit der Kinder ist es, die vielen Menschen im Racket Center und in seinem Umfeld in den Bann zieht. Immer mehr Menschen schließen sich dem „Circle of Friends des TDKET“ unter der Schirmherrschaft des Mäzen Dr. h. c. Manfred Lautenschläger und des äthiopischen Weltklasseathleten Haile Gebrselassie an.
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Wie sehr auch die Kinder unserer Umgebung, die mit dem äthiopischen Nachwuchs in Kontakt kommen, daraus lernen, ist für uns offensichtlich – für die Kinder selbst aber vielleicht erst in ein paar Jahren spürbar. Die Begegnung mit den äthiopischen Kindern verändert Perspektiven, und – prägt …! Dass es gelingt, alle Kinder gemeinsam Teil einer Idee werden zu lassen, ist Zeichen einer besonderen Qualität dieses Projekts: Alle Kinder dieser Welt haben ähnliche Potenziale! Aus evolutionsbiologischer Sicht – um an den Leitartikel dieses Magazins anzuknüpfen – sind die Unterschiede zwischen weißen und schwarzen Kindern marginal: Von der Hautfarbe lässt sich aus genetischer Sicht auf nichts anders schließen als auf die Hautfarbe. Weder
Aus dem Racket Center
Hautfarbe noch Herkunft, Ethnie oder Religion geben Hinweise auf kindliche Entwicklungspotenziale. Wer es immer noch nicht verstanden hat oder an anderes glaubt (wie manch ein Buchautor, der viel Geld mit seinen geistigen Ergüssen verdient), wird nicht nur durch Genforscher und Evolutionsmediziner, sondern auch durch dieses Projekt eines Besseren belehrt. Das Projekt trägt eine weitreichende Botschaft in sich: „Gebt den Kindern eine Chance …“ Wir danken der Jury des LEA-Awards dafür, dass sie nicht nur das „soziale Engagement“, sondern vielmehr die Botschaft des TDKET-Projekts mit dieser Auszeichnung versehen haben.
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Ausbildung bei den Stadtwerken Heidelberg Für gute Perspektiven im Beruf
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ie Stadtwerke Heidelberg bieten interessante Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im Zukunftsfeld der nachhaltigen Energieversorgung. Um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen, legt das moderne Energieversorgungsunternehmen Wert auf ein hohes fachliches Ausbildungsniveau und fördert seine Azubis und Studierenden individuell. Nutzen die Jugendlichen ihre Chancen, haben sie später beste Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Ob Elektriker, Informatiker oder Elektrotechniker: „Wir betreuen unsere Azubis und Studierenden sehr individuell und fördern sie entsprechend ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement. Passende Entwicklungsmöglichkeiten erarbeiten wir im Dialog mit ihnen“, erklärt Bettina Benz, die bei den Stadtwerken Heidelberg für die Ausbildung zuständig ist. Möglich sind zum Beispiel verkürzte Ausbildungen, Freistellung für Kurse zur Vorbereitung auf ein duales Studium oder die Mitarbeit in Azubi-Projekten, in denen eigenverantwortliches Handeln geschult wird. Außerdem können engagierte Azubis mit Realschulabschluss während der Ausbildung die Fachhochschulreife nachholen und nach der Ausbildung ein duales Studium aufsetzen – wenn der Studiengang passt, mit dem Praxisteil bei den Stadtwerken Heidelberg.
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Jonas Rossel während seiner Ausbildung mit seinem Fachausbilder
Von der Realschule zum Studium
Der 20-jährige Jonas Rossel beispielsweise hat diese Chance erfolgreich genutzt. Nach einer Mechatroniker-Ausbildung bei den Stadtwerken Heidelberg studiert er heute Mechatronik/Energiewirtschaft an der Dualen Hochschule in Mannheim (DHBW). Den praktischen Studienteil absolviert er ebenfalls bei den Stadtwerken Heidelberg. Das Unternehmen hat ihn von Beginn an auf seinem beruflichen Weg unterstützt.
Qualifikationsangebote nutzen
„Anfangs hatte ich kein Studium nach der Ausbildung geplant“, erzählt Rossel. Dennoch ergriff er die Möglichkeit, parallel zur Ausbildung die Fachhochschulreife zu erwerben. Das hieß: zusätzlich zur Ausbildung durchschnittlich sieben Wochenstunden Unterricht bewältigen, abends und zum Teil am Samstagvormittag. Außerdem konnte Rossel seine Ausbildung um ein halbes Jahr verkürzen, weil
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seine Noten gut waren. Der Impuls dazu kam von seinem Ausbilder; der unterstützte ihn auch dabei, den Stoff aus den übersprungenen sechs Monaten aufzuarbeiten, damit er bei den Prüfungen fit war. Der Einsatz hat sich gelohnt: Rossel schloss die Ausbildung und die Fachholschulreife mit sehr guten Ergebnissen ab und entschied sich im Anschluss für ein duales Studium bei den Stadtwerken Heidelberg. Durch die vorangegangene Ausbildung fiel ihm der Einstieg in das Studium sehr leicht. Besonders in Elektrotechnik, in Konstruktionslehre und Messtechnik kommt ihm seine Erfahrung zugute. „Ich kenne schon einiges von dem, was andere jetzt im Studium zum ersten Mal hören“, sagt er. Um ihn beim Studium zu unterstützen, stellte ihn das Unternehmen für einen vorbereitenden Mathe-Kurs bei der DHBW frei, genauso wie zuvor für die Prüfungen zur Fachhochschulreife.
Gute Perspektiven
„Eine Ausbildung in Kombination mit der nachgeholten Fachhochschulreife kann eine gute Basis für ein Studium sein. Mit den Vorkenntnissen aus der Ausbildung haben die jungen Leute die Möglichkeit,
Jonas Rossel heute als DHBW-Student bei den Stadtwerken Heidelberg
sich vertiefendes Wissen anzueignen und damit schließlich einen besonders guten Abschluss zu erreichen“, bestätigt Benz. Jonas Rossel ist froh, dass er alle angebotenen Möglichkeiten bei den Stadtwerken Heidelberg genutzt hat. Mit dem Studienabschluss als Energiewirtschaftler kann
er später in verschiedenen Bereichen der Energieversorgung arbeiten. Bettina Benz unterstützt das: Mit den Kenntnissen aus Technik und BWL, die sein Studiengang kombiniert, sind die Absolventen inhaltlich sehr gut aufgestellt und können verantwortungsvolle Positionen, auch mit Führungsverantwortung, übernehmen.
Noch Ausbildungsplätze für 2015 frei Wer sich für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei den Stadtwerken Heidelberg entscheidet, trifft hier auf Zukunftsthemen wie nachhaltige Energieversorgung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Das Unternehmen bietet seinen Auszubildenden und Studierenden kompetente Ausbilder, ein gutes Betriebsklima und viele Möglichkeiten zur individuellen Entwicklung. Für den Ausbildungsbeginn 2015 sucht das Unternehmen noch Bewerber im Bereich Elektronik, Fachrichtung Energieund Gebäudetechnik, sowie als Industriekaufmann bzw. -frau.
Weitere Informationen finden sich unter www.swhd.de/ausbildung.
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Heiße Duelle bei den RHEIN-NECKAR JUNIOR OPEN um den Volvo-Cup des Autohauses Wagner
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ie RHEIN-NECKAR JUNIOR OPEN 2014, gleichzeitig das zweite Turnier der WILSON JUNIOR RACE – Turnierserie 2014 (eine offene Turnierserie in der Metropolregion Rhein-Neckar für Jungen und Mädchen) fanden auch in diesem Jahr wieder am Pfingstwochenende statt. Mit 117 Teilnehmern war unser traditionelles Jugendturnier auch in diesem Jahr wieder sehr gut besetzt. Gespielt wurde auf den Anlagen des Racket Center Nußloch und des TC RotWeiß Wiesloch in vier Altersgruppen von 10 bis 16 Jahren. Schon ab den ersten Runden gab es zahlreiche enge Matches auf hohem Niveau und das zog sich bis in die Finalspiele durch. „So enge Matches hatten wir bisher noch bei keinem unserer Jugendturniere“ bestätige Turnierdirektor Rolf Staguhn. „Trotz Champions Tie-Break im dritten Satz gab es mehrere zweistündige Matches.“ Besonders eng ging es beim Finale der Juniorinnen U14 zu. Von den zahlreichen Zuschauern wurden bis zu 80 Ballwechsel für einen Punkt gezählt. Eine zusätzliche Belastung war mit Sicherheit das sommerlich heiße Wetter mit über 35 Grad, das alle Akteuren zusätzlich belastete. Belohnt wurden die Siegerinnen und Sieger aller Konkurrenzen mit tollen Pokalen und wertvollen Sachpreisen des Seriensponsors Wilson.
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Sieger U10 weiblich 1. Platz: Meryem Güner (MTG Mannheim) 2. Platz: Ann-Felice Feurer (TC BW Schwetzingen)
U10 männlich 1. Platz: Elias Faulhaber (TC Ketsch) 2. Platz: Moritz Hütter (HTC Heidelberg)
U12 weiblich 1. Platz: Melanie Maier (TRC Nußloch) 2. Platz: Hannah Amling (TC RW Neustadt)
U12 männlich 1. Platz: Jonathan Tanriver (TC RW Wiesloch) 2. Platz: Max Amling (TC RW Neustadt)
U14 weiblich 1. Platz: Nina Lalovic (TC Bad Schönborn) 2. Platz: Annika Franke (TC Halberg Brebach)
U14 männlich 1. Platz: Pedja Kolaric (TC Birkenfeld) 2. Platz: Maik Robin Engelhardt (TV Hülzweiler)
U16 weiblich 1. Platz: Maja Saur (TSG Bruchsal) 2. Platz: Clara Roth (TC BW Schwetzingen)
U16 männlich 1. Platz: Tim Beckstein (TV Hülzweiler) 2. Platz: Bradley Eidenmüller (TC Lorsch)
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Fairplay-Preis
RHEIN-NECKAR JUNIOR OPEN
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in besonderes Highlight bei den RHEINNECKAR JUNIOR OPEN 2014 war die erstmalige Vergabe des Fairplay-Preises. „Damit wollen wir erreichen, dass neben dem sportlichen Erfolg und dem Erreichen einer höheren Ranglistenposition, auch der Fairplay-Gedanke nicht vernachlässigt wird und im Vordergrund steht. Fairplay ist nicht nur das Einhalten der Spielregeln. Fairplay beschreibt vielmehr die Haltung, respektvoll mit seinem sportlichen Gegner umzugehen, sowie seine physische und psychische Unversehrtheit zu wahren. Strittige Situationen auch aus der Sicht des Gegners zu betrachten und zu analysieren gehört ebenfalls dazu“, so Turnierdirektor Rolf Staguhn.
Alle Spieler, aber auch die Eltern und Zuschauer waren aufgerufen, Spieler zu nominieren, die durch ihr faires Verhalten aufgefallen sind. Aus den zahlreichen Meldungen ging Emre Bahtiyar vom TC 80 Obereisesheim mit einer hohen Anzahl an Stimmen als Sieger hervor. Er freute sich riesig über seinen Preis, ein Sportfahrrad, das von der Firma TARI-BIKES gestiftet wurde. Emre hatte trotz sehr engen Spielstands seine Entscheidung korrigiert und einen Ball, den er zunächst für „aus“ gegeben hatte, zu seinem Nachteil für „gut“ gegeben. Somit ging der Punkt an seinen Gegner.
Das Team vom Hotel Bären in Leimen möchte Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre herzlich willkommen heißen. Die Zimmer haben wir für Sie komfortabel und geschmackvoll eingerichtet. Der Stil aus Tradition und Moderne spiegelt dabei die über 350 Jahre alte Tradition unseres Hauses wieder. Sie finden uns im Herzen der Stadt Leimen in der Kurpfalz direkt am Georgi-Marktplatz und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Heidelberg in Mitten der Metropolregion RheinNeckar. EZ: ab 54,- EUR / Nacht DZ: ab 64,- EUR / Nacht (Preise exkl. Frühstück) Frühstück an unserem reichhaltigen Buffet: 6,90 EUR pro Person Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Bären - Team
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1. Herrenmannschaft kehrt in die Oberliga zurück Alle Mannschaften unseres Turniersportvereins Racket Center e.V. dürfen auf eine tolle Sommersaison 2014 zurückblicken und können erfolgreiche Ergebnisse vorweisen.
1. Herren Spielgemeinschaft TRC e.V. / TC Rot-Weiß Wiesloch
Unsere 1. Herrenmannschaft ist nach einer beeindruckenden Siegesserie zurück in der Oberliga. Das herausragende Team konnte unter dem Trainergespann Johannes Schmidt und Rolf Staguhn (vorne im Bild) alle anderen Mannschaften hinter sich lassen und die Saison als Aufsteiger abschließen. v.l.n.r: Cedric Grüneberg, Nicolas Paulus, Vorstand Jörg Flender, Eddi Schneider, Christian Braus, Vaclav Kucera, Ondrej Kacmar. vorne: Coaches Johannes Schmidt und Rolf Staguhn
Junioren U18
Mit einem 3. Platz konnten unserer Jungs im oberen Tabellenbereich mithalten und dürfen ebenfalls auf eine erfolgreiche Runde zurückblicken.
Juniorinnen U14
Mit eindrucksvollen Siegen ließen sie sich von der Tabellenspitze nicht mehr verdrängen und beendeten die Saison damit auf Platz 1.
Juniorinnen U12
Mädels-Power war auch bei unseren jüngeren Spielerinnen angesagt. Durch einen Rückzug der MTG Mannheim und deutliche Siege gegen die restlichen Mannschaften konnte sowohl der Gruppensieg als auch der damit verbundene Bezirksmeistertitel sichergestellt werden. U12 v.l.n.r: Nina Behrendt, Jabeen Urbanek, Mila Stanojevic, Melanie Maier, Clara Spirgath
Juniorinnen/Junioren U10
Das junge gemischte Team gab sich im Aufstiegskampf nur knapp geschlagen und beendete die Saison auf Platz 2.
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USA – Wir bringen Dich hin! :LU ÀQGHQ I U GLFK GDV SDVVHQGH &ROOHJH XQG KROHQ GDV EHVWH 7HQQLVVWLSHQGLXP I U 'LFK KHUDXV
Noch wenige freie Plätze!
Tennis-Talente aufgepasst! Per Stipendium in die USA!
Du wolltest schon immer Dein Hobby mit Deiner Karriere verbinden?
die Motivation, das sportliche Potenzial, den akademischen Lebenslauf und die soziale Kompetenz des Bewerbers.
Dann nutze jetzt die einmalige Chance! Die GSC Global Standard Consulting GmbH und uniexperts richten erstmalig deutschlandweit Sichtungstage für junge Tennistalente zwischen 14 und 20 Jahren in 8 Städten im August und September 2014 aus.
Die Teilnehmerzahl bei den Sichtungen ist jeweils auf 48 begrenzt. Natürlich können wir im Vorfeld nur nach dem Prinzip vorgehen: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dem Gesamtsieger der College Tennis Sichtungstour 2014 winkt eine gratis Betreuung durch die uniexperts College Experten.
College Tennis in den USA heißt Sport, Spaß, Freunde und Beruf unter einem Dach. Das führende Unternehmen uniexperts verhilft jungen Talenten zu einem Sportstipendium und ermöglicht ihnen mit perfekter Organisation den Traum vom Studium im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Etwas Vergleichbares gibt es in Deutschland nicht.
Das Racket Center Nußloch ist ein langjähriger Partner von uniexperts und freut sich Teil der bundesweiten Sichtung zu sein. Am Samstag, den 20.09.2014 findet die Sichtung im Racket Center Nußloch statt.
Mit der College Tennis Sichtungstour 2014 laden wir jeden Tennisspieler zum Check der Chancen ein. Wert gelegt wird vor allem auf die Persönlichkeit,
Melde dich jetzt an unter: www.uniexperts.com/collegetennis-sichtungstour-2014/anmeldung oder per E-Mail an staguhn@racket-center.de
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Racket Center Termine September
01. - 05. Sept. TRC 01. - 05. Sept. TARN 02. Sept. Dienstag ZAP³ 04. Sept. Donnerstag ZAP³ 05. - 07. Sept. TRC 06. Sept. Samstag 08. - 12. Sept. TRC 08. - 12. Sept. TRC 08. - 12. Sept. TARN 10. Sept. Mittwoch ZAP³ 20. Sept. Samstag TARN 20. Sept. Samstag TARN 20. Sept. Samstag Club 22. Sept. Club 24. Sept. Mittwoch ZAP³
Oktober
04. Okt. Samstag 04. Okt. Samstag 08. Okt. Mittwoch 11. Okt. Samstag 11. Okt. Samstag 11. Okt. Samstag 12. Okt. Sonntag 15. Okt. Mittwoch 18. Okt. Samstag 18. Okt. Samstag 22. Okt. Mittwoch 25. Okt. Samstag 25. Okt. Samstag 26. Okt. Sonntag 27. - 29. Okt. 27. - 30. Okt. 27. - 30. Okt.
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Sportferien für Kinder VII/2014 Sommer-Tenniscamp Infoabend 8 Wochen-Abnehmkurs „actiweight“ Beginn 8 Wochen-Abnehmkurs „actiweight“ LK-Turnier Herren / LK 4-12 + LK 13-23 Kinderfest der Gemeinde Nußloch DINO-Camp des Turniersportvereins Racket Center e.V. Sportferien für Kinder VIII/2014 Sommer-Tenniscamp Gesundheitslinien-Vortragsreihe „Wissen wirkt“ siehe S. 44 Sichtungstag für junge Tennistalente von uniexperts Eltern- und Jugendversammlung 1. SJBW Squash-Ranglistenturnier für Kinder und Jugendliche Beginn der Wintersaison 2014/2015 Gesundheitslinien-Vortragsreihe „Wissen wirkt“ siehe S. 44
Tennis-Workshop FUTURE-TEAM Tennis-Workshop Erwachsene Gesundheitslinien-Vortragsreihe „Wissen wirkt“ siehe S. 44 DINO-Tour 2014 Tennis-Workshop FUTURE-TEAM Tennis-Workshop Erwachsene Gesundheitstag Beginn 8 Wochen Rücken-FIT Spezialkurs Tennis-Workshop FUTURE-TEAM Tennis-Workshop Erwachsene Gesundheitslinien-Vortragsreihe „Wissen wirkt“ siehe S. 44 Tennis-Workshop FUTURE-TEAM Tennis-Workshop Erwachsene „Tennis meets Golf“ TeGo-Cup 2014 Badminton-Camp III/2014 Herbstcamp Schachcamp
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Dezember 03. Dez. 06. Dez. 06. Dez. 07. Dez. 07. Dez. 13. Dez. 13. Dez. 13. Dez. 17. Dez. 20. Dez. 20. Dez. 27. Dez. 27. Dez.
Januar 21. Jan.
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18.45 - 20.45 Uhr 09.00 - 10.00 Uhr 07.30 - 09.00 Uhr ab 19 Uhr 14.00 – 16.00 Uhr
Weitere Informationen zu den Terminen und den Öffnungszeiten finden Sie unter: » www.racket-center.de » www.zap-nussloch.de » www.zap-physiotherapie.de » www.trcev.de » www.tennisakademie-rhein-neckar.de Anzeige
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VERFÜHRERISCH oder GEWUSST WIE: Sofort Feste Zähne – schnell, einfach und bezahlbar? Das Therapiekonzept für eine festsitzende Sofortversorgung („Feste Zähne“) mit Implantaten nach nur einem Eingriff in der 5-Sterne-Praxis Dr. Gal: Der Zahnarzt, bekannte Fachreferent und zertifizierte Implantologe der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) und Patenzahnarzt der DGOI Dr. Jos Z. Gal (Die 5-Sterne-Praxis/ Ubstadt-Weiher) mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie der LZK Baden-Württemberg und dem Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie der DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie) über das Therapiekonzept der schonenden festsitzenden Sofortversorgung mit Implantaten an nur einem Tag: Patienten wünschen sich heute feste Zähne. Im Idealfall mit sofortiger Versorgung nach einem chirurgischen Eingriff, ohne lange Einheilphasen die mit (Teil-)Prothesen überstanden werden müssen und ohne lockeren Zahnersatz oder Gaumenplatte/bügel. Die Möglichkeiten und Behandlungskonzepte hierzu wurden schon im Fernsehen und Fachzeitschriften vorgestellt, das Konzept der Wahl heute heisst „SKY fast & fixed“ – schnell und fest. Das ganzheitliche Therapiekonzept „SKY fast & fixed“ erlaubt es, Extraktion (Zahnziehen), sofortige Implantation und anschliessende sofortige zahntechnische Versorgung mit fester Brücke nach nur einem Eingriff am gleichen Tag durchzuführen.
Aufwändige Knochenauf bauten sind nicht notwendig da die Implantate in einem optimal knochenangebotsnutzenden Winkel, mithilfe einer Bohrschablone, präzise gesetzt werden. Dies bedeutet für den Patienten maximale Sicherheit, da die Implantate vorbei an Nerven und Kieferhöhlen platziert werden. Die feste Brücke, welche nach Abdrucknahme sofort vom Zahntechniker angefertigt wird, wird noch am gleichen Tag eingesetzt und kann sofort belastet werden.
Patientenorientierte Behandlung
Viele Millionen (Teil-)Prothesenträger in Deutschland können nicht optimal kauen, haben Probleme beim Sprechen und fühlen sich unwohl in der Öffentlichkeit. Der Restzahnbestand ist häufig so stark geschwächt, dass die (Teil-)Prothese nicht mehr richtig gehalten werden kann. Genau an diese Patienten, welche also kurz vor der Zahnlosigkeit stehen oder sich schon länger mit Totalprothesen quälen, richtet sich dieses Therapiekonzept. Denn mit wenigen an den richtigen Stellen im vorhandenen Knochen gesetzten Implantaten kann eine feste Brücke sofort eingesetzt werden. Die Verbindung der Implantate mit der Brücke sorgt wiederum dafür, dass der Knochen geschont wird und die Implantate sicher einheilen. Mehr als 20.000 zufriedene Patienten belegen den Erfolg dieses Therapiekonzepts.
Von Praktikern entwickelt
Führende Implantologen, unter ihnen auch Dr. Jos Z. Gal, Inhaber und Chefarzt der 5-Sterne Praxis in Ubstadt-Weiher zwischen Heidelberg und Karlsruhe, haben dieses Therapiekonzept in ihr implantologisches Behandlungsspektrum integriert. Mit dem kompletten System für die Sofortversorgung nach nur einem Eingriff (auf Wunsch in Narkose) wird der Traum vieler Patienten mit dieser Gebiss-
situation nach festen Zähnen in vielen Fällen möglich – egal ob Unter- oder Oberkiefer oder beide Kiefer gleichzeitig - der Patient verlässt mit einer festen, implantatgetragenen Brücke mit Lebensfreude sowie neuem Selbstbewusstsein die Praxis – dank der einfachen und bezahlbaren Therapie mit „SKY fast & fixed“.
Bezahlbares Ergebnis
Durch Prozessstandardisierungen ist es möglich, hochwertige Versorgungen zu einem bezahlbaren Preis anzubieten – so belaufen sich die Investitionen für eine derartige Versorgung durchschnittlich auf ca. 1/3 oder weniger der Kosten einer klassischen Implantat-Brücken-Versorgung.
Facharztpraxis
Die 5-Sterne-Praxis Dr. Gal & Kollegen ist auf ästhetische sowie funktionale Zahnmedizin mittels Implantaten spezialisiert und wird höchsten Ansprüchen gerecht, denn ein Team von über 20 Mitarbeitern ist täglich um das Wohl der Patient bemüht – und das seit über 25 Jahren! Durch die Arbeit von ausgewiesenen Spezialisten wird sichergestellt, dass alle Behandlungsschritte in der Praxis erfolgen – vom ersten Beratungsgespräch über die Implantation bis zur Eingliederung der neuen Zähne. Dieses zukunftsweisende Praxis-Konzept vereint modernste Behandlungsverfahren mit langjährigen Erfahrungen der Behandler, dazu erfährt der Patient exklusiven Service in einer der schönsten Lifestyle-Praxen Deutschlands (mehrfach ausgezeichnet). Dr. Jos Gal ist ein ausgewiesener und mehrfach zertifizierter Spezialist der Implantologie mit über 15 Jahren Erfahrung. Mehr Infos unter www.drgal.de
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