Äthiopien-projekt
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Ein Traum nimmt Gestalt an
Entwicklung des Ethiopian Kids´ Tennis Programme in kleinen, stetigen Schritten Von Barbara Reske
„Super, alles ganz super“ – mit seinen blitzenden braunen Augen strahlt Tariku Tesfaye Anfang August 2011 seine Besucher aus dem Rhein-Neckar-Kreis an, als er sie auf dem Tennisgelände des „Tariku & Desta Kids Education through Tennis Ethiopia“ (TDKET) begrüßt - auf dem Tennisgelände, das seit November 2010 beim Guennet Hotel unweit des Hauptquartiers der African Union inmitten der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba angemietet ist. Und er ist natürlich nicht alleine: es wuselt auf dem Platz von kleinen und kleinsten äthiopischen Tenniskindern, die sich seit kurzem erst im wahrsten Sinne des Wortes einspielen – sie alle wollen es schaffen, in das Projekt aufgenommen zu werden, sie alle wollen genau an diesem Tag auch den Besuchern aus Deutschland zeigen, wie gut sie schon mit dem Schläger zurecht kommen. Die Vorgeschichte zu diesem Tag ist doch schon vielen bekannt: Tariku und Desta, selbst begeisterte und hoch qualifizierte Tennisspieler seit ihrer Jugend, setzen sich seit zehn Jahren mit allen ihnen zur Verfügung stehenden materiellen und ideellen Anzeige
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Mitteln für ihr Kindertennisprojekt ein. Hilfe erhalten sie von vielen Seiten: Freunde und Förderer finden sich unter Tennis begeisterten und hilfsbereiten Menschen in Äthiopien, in Europa und den USA, in Schulen, an Botschaften und Ministerien, bei der UN, bei Hilfsorganisationen und Stiftungen.
Die Anfänge des Projektes liegen längst zurück, als es auch noch darum ging, eine Mahlzeit pro Tag für die kleine Schar von
Kindern zu finanzieren, ihnen im griechischen Club in Addis Abeba Trainingsmöglichkeiten vor und nach der Schule kostenfrei zu eröffnen, lebensnotwendige medizinische Hilfe dort zu geben, wo zu leisten es möglich war. Und natürlich: Beistand beim „Pflichtprogramm“: Schulbesuch als Grundlage für ein Weiterkommen nach der Kindheit und der Jugendzeit – beim wirklichen Ernst des Lebens, der gerade auch in Äthiopien, einem der ärmsten Ländern der Welt, sehr ernst ist. Diese Geschichte ist doch schon vielen bekannt: Tariku und Desta setzen sich seit zehn Jahren mit allem, was ihnen zur Verfügung steht, mit all ihrer Zeit und ihrem Engagement für das, für ihr Kindertennisprojekt ein. Verglichen mit der Zeit vor zehn Jahren ist unglaublich viel erreicht worden. Hilfe ist vielfältig angekommen, viele kleine Schritte sind gegangen worden, addiert haben sie sich zu einem gewaltigen Riesenschritt nach vorne in Richtung zu dem Ziel, das Tariku und Desta, ihren Freunden und Förderern immer noch als „Traum“ erscheint und der inzwischen partiell schon Gestalt angenommen hat. »