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Ausgabe 3/ 2019

MENSCH & STÄRKE

PROF. DR. MED. RAINER MATTHIAS HOLM-HADULLA

Psychiater, Psychotherapeut, Psychoanalytiker und Kreativitätsforscher

IM INTERVIEW



STANDPUNKT Stark sein heißt Selbstverantwortungsbereitschaft

Der Leuchtturm – immer ganz vorne, am äußersten Rand auf einem Felsen, dort wo das Meer anfängt, die Ungewissheit, die Gefahr und auch das Neue, die Chance. Standfest steht er da und trotzt der Brandung. Die Wellen prallen an ihm ab. Selbst stärksten Stürmen und schwerster See bietet er Widerstand, sendet unentwegt sein Licht und gibt die Richtung vor. Der Leuchtturm ist ein wahres Symbol der Stärke. Unterschiedliches kommt uns in den Sinn, wenn wir an Stärke denken: Der Trainierende im Kraftraum, der unglaubliche Gewichte bewegt. Das Käpsele im Team, das man immer fragen kann, weil er die schwierigsten Aufgaben löst. Die Person, von der ich weiß, dass sie fest zu mir steht, wenn es darauf ankommt, an die ich mich anlehnen kann, die mir Schutz gewährt und Orientierung gibt. Der Chef, der trotz anspruchsvoller Themen und größtem Stress cool und verlässlich bleibt. Und natürlich, ganz klar: wir möchten selbst stark sein – in jeglicher Hinsicht, fortwährend und auch für andere, für die Familie und die Freunde. Oder für Mitarbeiter, Kunden und für Wähler. Standfest eben. Genauso wie ein Leuchtturm, den nichts umhaut und dessen Licht in die Umgebung strahlt, das Dunkel erhellt und für den Überblick sorgt. Alles im Griff … So schön das klingen mag, so sehr symbolisiert der Leuchtturm auch die Sehnsucht nach dem starken Mann, dem standfesten, kompromisslosen, unverrückbaren, der sein Ding durchzieht und dazu stets die gleichen Signale sendet – möglichst grell und möglichst laut. Für differenzierte Argumente, alternative Standpunkte und ein Empfinden für andere taugt der Leuchtturm als Symbol nicht. Zu fest verankert steht er da und zu einfältig ist sein Signal. Ein Empfindungsvermögen gibt es nicht – ein reiner Sender eben. Sind wir froh, dass sich der moderne Verkehr auf hoher See nicht mehr nach dem Leuchtturm ausrichten muss. Intelligente Kommunikationstechnik, situationsangepasste Navigationssysteme und besser organisierte Entscheidungsträger minimieren die Gefahr, die falsche Richtung einzuschlagen. Was sagt uns das? Leuchtturmnostalgie bringt uns nicht wirklich vorwärts! Eher als Zeichen der Schwäche ist es zu werten, wenn man meint, es gäbe ihn wirklich, den starken Mann, der die Antwort auf die Frage nach einem gelingenden Leben gibt. Wirklich stark sind diejenigen, die mit Selbsterkenntnis, differenziertem Wissen und Steuerungskompetenz ihren eigenen Weg zum Ziel finden – selbst verantwortlich und mit erleuchtetem Oberstübchen. In diesem Sinne: lieber „Stirnlampe“ statt Leuchtturm!

Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 18

KURZ NOTIERT ...

TITEL Mensch und Stärke

3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN Prof. Dr. Jan Mayer

HÄTTEN SIE´S GEWUSST? KOLUMNE

Mensch und Stärke

THERAPEUTENRAT Stress

KOMMENTAR Achtsamkeit als mentale Stärke

PERSPEKTIVE Erfolgsfaktor Mensch

STARKE STIMME Chorsingen stärkt ...

BILDUNGSPROJEKT TDKET SHOPPING

Fitnessbekleidung – worauf kommt es an?

GASTBEITRAG Sparkasse Heidelberg

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S. 30

Gesundheit & Fitness

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KURZ NOTIERT ...

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FIT & GESUND

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20 22 24

EXPERTENRAT Sport bei Hüft- und Knieprothese

Ein starkes Immunsystem durch Muskeltraining Warm-up vor dem Krafttraining Krafttraining lohnt sich für Frauen jeden Alters ZAP erweitert den Gerätepark Die positive Kraft des Yoga

EXPERTENRAT Moderne operative Therapiekonzepte für die Lendenwirbelsäule

26

LEBEN MIT KREBS

30

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

28

34 36 40

Krafttraining bei Krebserkrankungen Indoor Rowing gegen Krebs 2019 10 Jahre Rudern gegen Krebs in Heidelberg

BGM Round Table des ZAP

WOHLFÜHLFIGUR

42 44 46 50 52 56 58 62 64 66 68 70

Wir haben verloren ... ... und zwar 129 Kilogramm an Gewicht

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GESUND & LECKER

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Tagliatelle mit Karotten, Champignons und heller Sauce


IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 76

BUCHTIPP

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Sausewind von Vanessa Weil

VARIETÉ „It´s magic“ verzaubert Heidelberg

PRAXISPORTRAIT

78

88

Zentrum für Urologie in Wiesloch, Walldorf und Sinsheim

90

HERZLICH WILLKOMMEN

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Nora Wisniowski und Stefan Schütt

JUGENDSPORT Entwicklungsbeispiel eines jugendlichen Tennisspielers

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SENIORENSPORT

96

Deutsche Vizemeisterin mit 71

LYRIK Die wahre Stärke eines Tennisspielers

TIPP Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo 2019/20

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

Anzeigen, Kontakt & Beratung Laura Heberger (partner@gsm-mbh.net)

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Prof. Dr. Rainer Matthias Holm-Hadulla

DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de)

KURZ NOTIERT ...

IM INTERVIEW

Premium

97 98

Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, Adobe Stock Auflage 6.000 Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19 69123 Heidelberg

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Racket Center Nußloch ist „beispielhaftes Unternehmen für soziale Verantwortung in BadenWürttemberg“

I

m ehrwürdigen Weißen Saal des Stuttgarter Schlosses durfte die Geschäftsführung der Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG am 03. Juli aus den Händen von Frau Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Auszeichnung „beispielhaftes Unternehmen für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg“ entgegennehmen. Der Lea-Mittelstandspreis wird verliehen vom Caritasverband der Erzdiözese Freiburg, dem Diakonischen Werk Württemberg und Baden, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes BadenWürttemberg und dem Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart für freiwilliges gesellschaftliches Engagement.

Aus 301 eingereichten Projekten erhielt das Racket Center als eines von fünf beispielhaften Unternehmen diese Auszeichnung in der Kategorie „Unternehmen von 20 bis 149 Mitarbeiter“. Anerkannt wurde die Förderung des äthiopischen Tennis-Bildungsprojekts der „Tariku and Desta Kids` Education through Tennis Development (TDKET) Ethiopia“. Auf einer kleinen Tennisanlage mit einem angebauten Klassenzimmer werden unterprivilegierte Kinder über den Tennissport an höhere Bildung herangeführt. Seit mehr als 10 Jahren steht das Racket Center der TDKET finanziell, beratend und auch motivierend zur Seite, damit diese Kinder die Chance erhalten, dank ihrer sportlichen und intellektuellen Begabung auf der sozialen

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Leiter der äthiopischen Gesellschaft in angemessener Weise aufzusteigen. Dabei konnten bereits großartige Erfolge erzielt werden, die auch bei der Preisverleihung Anerkennung fanden. Motivation ist dabei ein wichtiger Aspekt, denn die Aufrechterhaltung dieses Engagements ist mit vielen

Widerständen verbunden. Das Projekt lebt von Spenden – und die sollen vermehrt auch aus Äthiopien selbst kommen. Dennoch, um auch die Spendenbereitschaft in Deutschland immer wieder aufs Neue anzukurbeln, dürfen Jahr für Jahr vier bis fünf ausgewählte Kinder des TDKET Projekts in Begleitung ihres Trainers und Mentors Tariku Tesfaye

nach Deutschland kommen. Umso demotivierender ist der alljährliche Kampf mit den Visabehörden, die leider auch in diesem Jahr ausgerechnet dem talentiertesten und engagiertesten Mädchen des Projekts die Einreise nach Deutschland verweigerten … » www.tdket.org

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MANNHEIM Seckenheimer Landstraße 4 Tel. 0621 1234848-0 Fax 0621 1234848-10

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EBERBACH Friedrichstraße 1 Tel. 06271 9220-0 Fax 06271 9220-20

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

Duale Studenten*innen und studentische Praktikanten*innen tragen zur Optimierung der Unternehmensprozesse und -qualität bei

Wir sind stolz auf die Leistung und das Engagement unserer Studenten und Praktikanten im Racket Center. Im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten nutzen sie die theoretischen Grundlagen des Studiums, verknüpfen sie mit kreativen Ideen zu praktischen Anwendungsfällen in unseren Geschäftsbereichen und tragen nachhaltig zur Unternehmensoptimierung bei. Erst im vergangenen Jahr realisierte Markus, Masterstudent an der Uni Mainz, eine Befragung zur innerbetrieblichen Zusammenarbeit in unserem Team und war somit unter anderem Ideengeber für die „Fürarbeiter-Initiative“. Derzeit führt eine ehemalige studentische Praktikantin eine Untersuchung der Messgenauigkeit zweier Tennissensoren (Zepp 2 und Babolat Pop) durch, um damit ihr Bachelorstudium erfolgreich abzuschließen. Vor einigen Wochen startete auch die Befragung zur Zielgruppensegmentierung anhand der Sinus Milieus im ZAP Fitness & Prävention von unserer Studentin Celine, die das duale Studium des Gesundheitsmanagements an der DHfPG absolviert. Wir bedanken uns auch für Ihre Unterstützung z. B. für das Ausfüllen der Fragebögen und sind gespannt auf die Ergebnisse.

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Stark gemacht!

Ziemlich genau vier Jahre ist es her, dass unser geschätzter Kollege Waisuddin Amiri – nach einer langen und gefährlichen Reise aus Afghanistan – in Deutschland ankam. Nun hat er erfolgreich den nächsten großen Schritt auf seinem Weg bestritten. Wir gratulieren herzlich zum Bestehen der Gesellenprüfung als Gebäudereiniger und bedanken uns bei der Firma Breer aus Heidelberg, die diese Ausbildung ermöglichte. Von nun an ist er in unserem Team fest angestellt. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.


MACHER

ENTSCHEIDER

GENIESSER

[ A N W ENDER ]

[UNTERNEHMER]

[PRIVATNUTZER]

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TITEL

Mensch und Stärke

Über körperliche und mentale Kraft von Matthias Zimmermann „Stark!“ Wer dieses Wort ausspricht, versteht es als Kompliment, als Ausdruck der Faszination vor einer besonderen Leistung. Der Ausruf zeugt von Respekt, von Zustimmung und Bekräftigung. Und wem dieser Ausruf gebührt, erfährt Anerkennung, bisweilen gar Verehrung. Offenbarte Stärke und eine positive Resonanz, wenn sie darauf folgt, verleihen ein Hochgefühl. Geschafft! Ich bin stark – wie ein Leuchtturm in der Brandung. Dass sich der Mensch dabei gerne mit anderen vergleicht, liegt in seiner Natur. Oft geht es darum, sich gegenüber einem anderen oder mehreren als Sieger herauszustellen. Dafür wird trainiert: die Muskulatur, die Psyche, die Rhetorik – Körper, Kopf und Ausdruck. Stärke bestimmt den Einzelnen als Individuum und seine Stellung in der Gemeinschaft. Nach Stärke zu streben gehört zur Suche nach einem gelingenden Leben – als Persönlichkeit in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen. Daher sind Kraft und Stärke nicht nur Gegenstand der Sportwissenschaft und der Psychologie, sondern auch der Soziologie und in (zu?) hohem Maße auch Inhalt von Politik. Worin also liegt die persönliche Stärke: was macht mich stark? Wie steht es um die Stärke von Teams und Gemeinschaften: was macht uns stark? Stärke und das Streben danach macht das Leben besser – so könnte man meinen. Stark zu sein alleine jedoch beantwortet noch nicht die Frage: Wozu – und für wen …?

„Stärkster Mann der Welt“

Wissen Sie noch, wo Sie am 19. August 2008 gewesen sind? Freunde des Olympischen Sports werden sich an diesen Dienstag erinnern. Folgende Bilder bleiben im Gedächtnis. Sie sind filmisch verewigt: Auf einer Bühne vor den Olympischen Ringen unter dem Schriftzug „Bejing 2008“ steht ein Hüne im Trikot eines Gewichthebers mit dem Bundesadler

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auf der Brust. Vor ihm eine Langhantel, fünf Scheiben auf jeder Seite – 258 Kilogramm insgesamt. Matthias Steiner hat diese eine Chance, die Chance seines Lebens: Stößt er dieses Gewicht und hält es mit gestreckten Armen über dem Kopf, bis die Kampfrichter die Gültigkeit des Versuchs bestätigen, ist er Olympiasieger in der Königsklasse des Gewichthebens. Der Superschwergewichtler selbst bringt 146 Kilogramm auf die Waage. Er muss das 1,77-fache seines eigenen Körpergewichts bewältigen – mehr als er je zuvor geschafft hat. Sein Ausdruck von Konzentration, Entschlossenheit und absolutem Willen lassen seinen Trainer, die Fans in der Halle und Millionen Zuschauer vor den Fernsehern auf der ganzen Welt hoffen. Die Stange biegt sich zu beiden Seiten, als er sie mit einem kräftigen Zug vom Boden anhebt, sich vor der Brust auf die Schultern hebt und dabei in die Knie geht. Jetzt keine Zeit verlieren, gleich hochdrücken aus den Beinen bis in den Stand, das Gewicht noch immer auf Schultern und Brustkorb, wo es ihm beinahe die Halsschlagadern abdrückt. Dann legt er seine ganze Kraft – alles, was ihm nach einem anstrengenden Wettkampf geblieben ist, alles, was in ihm steckt und alles, was ihn in diesem Augenblick ausmacht – in den Stoß. Dann steht er da, die Langhantel über dem Kopf, zitternd unter der Last, die Augen starr nach vorne gerichtet. Ein kurzer Blick nach links zu den Kampfrichtern und mit einem Mal fällt die Spannung ab. Das Gewicht donnert vor ihm auf das Podest und es entlädt sich alles, was sich der Ausnahmeathlet in den vielen Jahren, Monaten und Tagen zuvor aufgeladen hat – und ihm aufgeladen wurde, von Trainern, Funktionären, der Öffentlichkeit und dem Schicksal. Er ist Olympiasieger, ein Prädikat für die Ewigkeit. Matthias Steiner ist der stärkste Mann der Welt!


Stärke im Sinne der physi(kali)schen Kraft

Im physikalischen Sinne wird das Maß der Kraft definiert durch die Newtonschen Gesetze der Bewegung, veröffentlicht von Isaac Newton im Jahre 1687 mit dem Titel „Mathematische Prinzipien der Naturphilosophie“. Nach dem 3. Gesetz ist die Kraft gleich der Gegenkraft. Diese betrug beim Olympiagewicht im letzten Versuch des Stoßens gemäß dem 2. Newtonschen Gesetz – Kraft ist Masse mal Beschleunigung – bei einem Gewicht von 258 Kilogramm und einer Erdanziehungskraft von 9,81 Meter pro Sekunde zum Quadrat genau 2.531 Kilo-Newton. Nicht zu vergessen: Hinzu kommt die Masse der Arme, die ja auch über den Kopf genommen werden mussten. Am Ende der getanen Arbeit hielt Matthias Steiner das Gewicht etwa zwei Meter über dem Boden in der Luft. Nach physikalischer Definition bemisst sich die erbrachte Arbeit nach der Formel „Kraft mal Weg“. Sie lässt sich grob gerechnet mit rund 5.000 Newtonmeter oder 5 Kilojoule beziffern. Physikalisch unterscheiden wir die Masse und die Beschleunigung, die Kraft und die Arbeit sowie – wenn man diese durch die aufgewendete Zeitdauer dividiert („Arbeit pro Zeit“) – die Leistung. In der Alltagssprache bezeichnen wir das, was auf der Gewichtheberbühne an diesem Tag gezeigt wurde, als übermenschliche Leistung und als unvorstellbaren Kraftakt. Wir stellen uns drei Waschmaschinen vor, die über Kopfhöhe hinaus nach oben zu stemmen sind – alle gemeinsam an einer Eisenstange hängend. Wer von uns könnte diese Hantelstange auch nur einen Millimeter nach oben bewegen? Keiner in dem gesamten olympischen Gewichtheberwettbewerb hat in Peking ein größeres Gewicht regelkonform in die Luft gestoßen als Matthias Steiner. Macht ihn das wirklich zum stärksten Mann der Welt? Oder lässt sich Stärke nicht auch als einen relativen Begriff definieren? So hat der deutsche Olympiasieger im Stoßen das 1,77-fache seines eigenen Körpergewichts in die Höhe bewegt. Der Olympiasieger im Bantamgewicht bis 56 Kilogramm Körpergewicht, Long Qingquan, stemmte sich mit 160 Kilogramm zum Goldmedaillengewinner – also mit einem Faktor 2,86. Bei den nationalen chinesischen Meisterschaften ein Jahr später bewältigte er 169 Kilogramm im Stoßen und damit genau das Dreifache seines eigenen Körpergewichts. Die Statistiken zeigen, dass mit zunehmendem Körpergewicht die erzielten Kraftleistungen relativ gesehen kleiner werden. Die Quotienten von Hub- zu Körpergewicht nehmen über alle Gewichtsklassen hinweg bis zum Superschwergewicht sukzessiv ab. Da ist es auch kein Wunder, dass der Wettbewerb um den Titel „Stärkstes Tier der Welt“ ausgerechnet von einer Ameise dominiert wird. Die Blattschneiderameise trägt Blätter, die fünfzig Mal (50!) schwerer sind als sie selbst. Wer hätte das gedacht? Wahrscheinlich hätten wir bei der Frage nach dem stärksten Tier eher den Elefanten vor Augen, der allein mit seinem Rüssel immerhin bis zu 300 Kilogramm Gewicht bewegen kann und ansonsten als asiatisches oder afrikanisches Arbeitstier Unglaubliches vollbringt.

All diese relativierenden Überlegungen zu dem Phänomen der Stärke sollen um Himmels willen nicht die Leistung dieses Ausnahmeathleten schmälern, sondern einen differenzierten Blick auf Kraft, Arbeit und Leistung schärfen. Wenn man Matthias Steiner selbst danach fragt, was ihm die Bezeichnung „Stärkster Mann der Welt“ bedeutet, dann sagt er dazu: „Stark sein bedeutet, dass man aufrecht und selbstbewusst durchs Leben geht“. Das ist ein weiser Satz – doch dazu später mehr. Zunächst geht es darum, die Biologie der Stärke zu ergründen.

Stärke im biologischen Sinne: Muskelkraft

Die Sport- und Trainingswissenschaft definiert die Kraft als die Fähigkeit, durch Muskeltätigkeit Widerstände zu überwinden, ihnen entgegenzuwirken bzw. sie zu halten. Großen Wirkkräften zu widerstehen bedarf des Zusammenspiels eines komplexen neuronalen (Nerven), skelettalen (Knochen) und myo-fascialen (Muskeln und Bindegewebe) Systems. Die Muskulatur bestimmt maßgeblich die Funktionsweise des gesamten Systems. Mehr als 600 dieser Bewegungseinheiten umspannen unsere Knochen, Gelenke und Organe (Magen, Darm, Blase, Lunge, etc. und sogar jedes Haar), machen fast die Hälfte unseres Körpergewichts aus und arbeiten permanent als die Kraftwerke unseres Körpers. Die Muskulatur setzt sich aus vielen Muskelfaser-Bündeln zusammen. Diese wiederum bestehen aus vielen parallel liegenden, mikroskopisch kleinen aber bis zu 30 Zentimeter langen Muskelfasern. Mehrere tausend Myofibrillen – dort sitzen die molekularen Motoren unseres Körpers – bilden eine Muskelfaser. Myofibrillen wiederum setzen sich aus Muskelfilamenten, den beiden Riesenmolekülen Aktin und Myosin, zusammen. Durch sogenannte Z-Scheiben werden die Muskelfilamente in Sarkomere unterteilt. Sie bilden die kleinste kontraktile Einheit der Muskelzelle. Eine Kontraktion ist die Antwort auf einen neuronalen Reiz, der sich über den Muskel ausbreitet und die Eiweißfäden (Aktin- und Myosinfilamente) innerhalb der Sarkomere aneinander vorbeigleiten lässt. Die damit einhergehende Verkürzung des Muskels lässt ein Gelenk entweder strecken oder beugen (Agonist). Die jeweilige Gegenbewegung braucht einen zweiten Muskel, den so genannten Antagonisten. Das Zusammenspiel zwischen Agonist und Antagonist wird als intermuskuläre Koordination bezeichnet. Je nach Kraftbedarf werden mehrere motorische Einheiten gleichzeitig innerviert, um die benötigte Kraft aufzubringen. Das Zusammenspiel der Sarkomere nennt man intramuskuläre Koordination. Welche Faktoren bestimmen die muskuläre Stärke? Welche Kraft ein Muskel entwickeln kann, ist zunächst eine Frage seines Querschnitts. Die Muskelmasse ist ein zentraler leistungsbestimmender Faktor. Um eine Kontraktion zu bewerkstelligen, braucht es Energie. Die Menge an energiereichen Phosphaten – also ATP (Adenosintriphosphat) und KP (Kreatinphosphat) – und die Wege der Energiebereitstellung nehmen ebenso Einfluss auf die Kraftentfaltung wie die Qualität der intra- und intermuskulären Koordinati-

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on. Diese Arbeitsabstimmung innerhalb eines Muskels und zwischen verschiedenen Muskeln resultiert aus der Feinabstimmung neuronaler Reize, deren Wirkung auf die kontraktilen Elemente der Muskeln und damit deren Ausrichtung auf ein Bewegungsziel. Auch nur geringe Abweichungen von der genauen Bewegungsrichtung in den jeweiligen Teilabläufen des Gewichthebens führen am Bewegungsziel vorbei – und mitunter zu einer Katastrophe. Vier Jahre später, bei den Olympischen Spielen 2012, ist Matthias Steiner nur knapp einer ernsten Verletzung entgangen. Gewichtheben ist eine hochtechnische Sportart, die enorme Übung braucht – nicht nur zum Aufbau der Muskelmasse, der eingelagerten Energie und deren willentlichen Abrufs (Motivation), sondern zur Feinabstimmung aller an dem Bewegungsablauf beteiligten Muskeln. Und das sind bei einem so komplexen Vorgang faktisch alle Muskeln des Körpers, die nur dann arbeiten, wenn sie neuronal feinabgestimmt und gezielt angesprochen werden. Wenn man einem Gewichtheber ins Gesicht schaut, erkennt man, dass selbst dort die rund 85 bis 90 Gesichts- und Kopfmuskeln Schwerstarbeit leisten. Um Maximalkraftleistungen zu erbringen – also größtmögliche willkürliche Kraft gegen einen Widerstand auszuüben – bedarf es einer maximalen neuronalen Reizentwicklung und daher maximaler Motivation. Neben konstitutionellen Gegebenheiten (Morphologie) und energetischen Voraussetzungen (Metabolismus) spielen daher auch neuronale Eigenschaften (Motivation, Reizentfaltung, Innervierung) eine Rolle, um hohe Kraftleistungen zu erbringen. Daher wurde zu Beginn von dem Zusammenspiel eines komplexen neuronalen (Nerven), skelettalen (Knochen) und myo-fascialen (Muskeln und Bindegewebe) „Systems“ gesprochen. Eine gut trainierte Muskulatur weist bei der Überwindung von Widerständen in allen Belangen eine höhere Effizienz auf: die Muskeln arbeiten besser abgestimmt auf ein Bewegungsziel hin und in den Muskeln selbst entfalten reizinduzierte Kontraktionen die bestmögliche Kraftwirkung. Es wird kaum Energie verschwendet, sondern in einer präzisen Bedarfsmenge genau dort hingebracht, wo sie gebraucht wird. Bänder, Sehnen und Knochen werden gleichmäßig belastet. Die Kraftbelastung auf Bindegewebs- und knöchern-kollagene Strukturen verteilt sich und eine zwangsläufig mit hohen Anstrengungen einhergehende Strukturschädigung wird so weit minimiert, dass ihre Wiederherstellung bei ausreichender Regeneration gewährleistet werden kann.

Training der körperlichen Stärke

„Zwangsläufig einhergehende Strukturschädigung?“ Das klingt bedrohlich. Überschwellige Reize, also Anstrengung mit einer einhergehenden Ermüdung, führen tatsächlich zu Mikrotraumen in unserem Bewegungsapparat – vordringlich in der Muskulatur. Jedem Sportler ist der Muskelkater wohlbekannt. Körperliche Beanspruchung führt zu zellulärem Stress. Zellstrukturen werden zerstört. Der Körper wird geschwächt. Wer folglich durch Sport und Bewegung nach

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Stärkung der Gesundheit und der Leistungskraft strebt, sollte sich der Frage stellen: Treibst du noch Sport oder trainierst du schon? Um positive Effekte auf Leistung und Gesundheit zu erzielen, die man sich bei einem Sport- und Bewegungsprogramm erhofft, heißt die Antwort: Training! Dennoch lautet die Empfehlung häufig: „Treiben Sie Sport“, oder: „Bewegen Sie sich!“ Diese Aussagen sind so sinnentleert wie der Rat: „Nehmen Sie doch ein Medikament“, oder: „Essen Sie vernünftig.“ Was bedeutet Training? Training ist ein zielgerichtetes und planmäßiges Tun, also eine systematische, wohldosierte überschwellige Reizsetzung. Körperlich anstrengende Betätigungen haben zum Ziel, morphologische und metabolische Anpassungen unseres Organismus zu erwirken, die eine Steigerung der Leistungsfähigkeit, der Gesundheit und des Wohlbefindens zur Folge haben. Zu diesen Anpassungen bedarf es Reizsetzung genauso wie Reizreduktion – oder schlicht: Erholung. Erst das systematische Zusammenspiel aus Anstrengung und Ermüdung mit Schonung und Erholung definiert einen Trainingszyklus. „Systematisch“ bezieht sich dabei auf die Gestaltung der Trainingsart (welche Bewegungsformen werden ausgeführt) und vor allem der Trainingsprinzipien, also: Wie groß ist die Anstrengung bzw. wann erreiche ich die Überschwelligkeit eines Reizes (Intensität), wie lange soll der Reiz anhalten (Dauer), wie häufig pro Zeitraum (Trainingseinheit, -woche, -monat, etc.) soll die körperliche Beanspruchung stattfinden (Häufigkeit)? All dies zusammengenommen definiert den Umfang. Dabei darf man davon ausgehen, dass der gesamte Trainingsumfang im Laufe einer sportlichen Karriere für das Erzielen von Höchstleistungen bedeutsamer ist als das, was wir Talent nennen. Man sieht sehr häufig den strahlenden Sportstar, schreibt ihm großes Talent und gute Gene zu – und übersieht dabei, wie viel Training hinter dem Erfolg steckt, wie viel Verausgabung und auch wie viel Erholung. Im Hochleistungssport richtet sich die gesamte Lebensführung – Training, Schlaf, Regenerationsmaßnahmen und Ernährung – danach, Spitzenleistungsfähigkeit zu erreichen und zu erhalten. Natürlich spielt auch im Gesundheitssport, ja sogar im Beruf und im Alltag, die Abfolge aus Beanspruchung und Erholung eine zentrale Rolle für die Lebensqualität. Training im Sinne der Zielgerichtetheit und Planmäßigkeit dieser Abfolge folgt dem evolutorischen Prinzip der so genannten Superkompensation. Danach folgen auf die Ermüdung und den Verzehr von energetischen, enzymatischen und strukturellen Ressourcen die Wiederherstellung, also das Auffüllen von Kapazitäten und die Reparatur zerstörter Strukturen. Diese Wiederherstellung geschieht idealerweise in einem überschießenden Maße. Der Organismus lagert mehr Eiweißbausteine in der Muskulatur ein, speichert mehr Energie, lagert und produziert mehr Enzyme in den Zellen, baut mehr rote Blutkörperchen auf, erhöht dadurch die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes und erwirkt eine effizientere Arbeit des Herz-KreislaufSystems. Kurzum: alle psycho-physischen Systeme stellen sich


Leistung

Superkompensation Zeit

Training

Erholung

darauf ein, für die nächstfolgende Belastung besser gewappnet zu sein als zuvor. Leistungssteigerungen werden provoziert. Und genau das ist das Grundprinzip unserer Evolution: Ohne Belastung keine Anpassung – und ohne Anpassung kein Überleben. Anpassungsfähigkeit, oder schlicht Fitness in seiner originären Wortbedeutung, ist eine Voraussetzung für ein gelingendes Leben. Training im Sinne der systematischen Anpassung muss dabei auch berücksichtigen, dass nicht nur die Ermüdung, sondern auch die Erholung in unterschiedlichen zeitlichen Abfolgen stattfindet. Man spricht von der Heterochronizität der Wiederherstellungsprozesse. So wird bei körperlichen Belas-

Training

Erholung

tungen zunächst der Energielieferant des Kreatinphosphats, sodann der des Adenosintriphosphats verzehrt, bevor die Kohlenhydratspeicher (aus der Muskulatur und der Leber) und schließlich die Fettspeicher (Sie wissen bestimmt von wo …!) Zellenergie nachliefern. All das erfolgt in Abhängigkeit der Belastungsintensität und -dauer. Bevor Bänder- und Sehnen-, Knochen- und Knorpelstrukturen „verzehrt“ werden, sind Muskel- und Fasziensysteme ausgelastet – oder anders formuliert: Je besser die Muskulatur der Ermüdung widersteht, desto weniger Belastung und letztlich auch Schädigung erfährt unser skelettaler Bewegungsapparat, der wesentlich längere Regenerationszeiten braucht als zum Beispiel ein Muskel.

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MIT UNS DEN GARTEN GENIESSEN 13


Kollagene Strukturen „ernähren“ sich durch Diffusion. Nährund Baustoffe werden also weniger über Blutgefäße, sondern durch Druck und Zug in die Gelenksysteme verbracht. Ohne Muskelbeanspruchung also keine Stärkung des Bewegungsapparats. Erkrankungen wie Osteoporose oder Arthrose sind folglich keine Folge von zu viel, sondern allenfalls von falschem, weil dauerhaft fehl- oder schlicht überlastenden Sport. Mit Sicherheit aber sind solche Erkrankungen die Folge von zu wenig körperlicher Belastung oder tatsächlich eines Trainingsmangels! Die Art und die Prinzipien der Trainingsgestaltung rufen nach einer kompetenten Begleitung, schließlich sind die unterschiedlichen Belastungswirkungen und die Heterochronizität der Wiederherstellungsprozesse innerhalb der vier Sphären des menschlichen Organismus zu berücksichtigen: die Anatomie (Wirkung auf die Struktur der Organe), die Physiologie (Wirkung auf die Funktion der Zellen), das Erbgut (Wirkung auf Veränderungen der DNA) und die Psyche (Wirkung auf das Gehirn, das Seelen- und Gefühlsleben).

Muskeltraining stärkt Körper und Geist

Dass Muskeltraining den Körper stark macht, ist uns selbstverständlich. Jüngere Forschungen zeigen die Wirkung von muskulärer Aktivität auf den Geist: Sport und Bewegung beflügeln die Kräfte des Verstands und stärken die Psyche. Die Erkenntnis, dass körperliche Aktivität für die geistige Entwicklung von Kindern überragende Bedeutung hat, setzt sich immer mehr durch (auch wenn dies bislang bei der Gestaltung des schulischen Curriculums bedauerlicherweise nur mäßige Konsequenzen nach sich gezogen hat). Sport geht mit einer erhöhten muskulären Aktivität einher, die auf den Energie- und den Bau-Stoffwechsel Einfluss nimmt. Die Muskelzellen schütten Botenstoffe aus und der Herzmuskel pumpt verstärkt Blut mit einem erhöhten Gehalt an Sauerstoff und so genannter Myokine in das Gehirn. Kognitive Veränderungen im Sinne einer verbesserten Denkfähigkeit, vermehrter Kreativität und höherer Memorierungskraft führen auch zu Strukturveränderungen, die durch bildgebende Verfahren im Gehirn sichtbar gemacht werden können. Rund 100 Milliarden Gehirnzellen profitieren von Sport: Es entstehen nicht nur neue synaptische Verknüpfungen, sondern auch neue Gehirnzellen (Neuroneogenese). Der Nachweis, dass Muskelaktivität den BDNF- (Brain Derived Neurotrophic Factor) und den VEGF- (Vascular Endothelial Growth Factor) Spiegel im Blut steigert, ist erbracht. Es gibt Hinweise, dass diese Botenstoffe aus neuronalen Stammzellen, die sich überall im Gehirn finden lassen, neue Neuronen entstehen lassen. Einig ist sich die Wissenschaft, dass die Neuroneogenese bis ins hohe Alter stattfindet und körperliche Aktivität der zentrale Einflussfaktor dafür ist. Geistige Stärke (Plastizität des Gehirns) und körperliche Stärke (Formbarkeit der Muskulatur) begünstigen sich wechselseitig mittels biochemischer Vorgänge. Bei psychischen Erkrankungen wie Depression haben Bewegungsprogramme einen mindestens so hohen Stellenwert

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wie Gesprächstherapien oder die Gabe von Psychopharmaka. Ein Muskeltraining erhöht signifikant die Heilungschancen bei Ängsten oder Zwangsvorstellungen. Es wirkt wie ein Beruhigungsmittel oder hellt die Stimmung auf. Auch mit dem Immunsystem steht unsere Muskulatur in Verbindung. Dies lässt sich sehr anschaulich so formulieren: Körper und Geist stehen in einem kommunikativen Austausch. Ihre Sprache ist die körperliche Aktivierung, die Signalübermittlung erfolgt durch Botenstoffe („Signalproteine“). Diese besondere Form der Kommunikation stärkt die Beziehung zwischen Physis und Psyche – oder schlicht die Beziehung zum eigenen Ich. Dabei gilt stets: Auf die Art und die Dosis kommt es an!

Mentale Stärke und Stress

Was ist die Folge, wenn die Prinzipien der Trainingsgestaltung verletzt werden? Wozu führt es, wenn die konstitutionellen, konditionellen und koordinativen Voraussetzungen des Trainierenden unberücksichtigt bleiben? Jede Anstrengung, jede aktiv herbeigeführte Ermüdung, jede Reizsetzung erzeugt zellulären Stress. Stress in diesem originären Sinne gehört zu einem überlebensnotwendigen Mechanismus. Aus biologischer Sicht ist Stress ein seit Urzeiten verankerter Verteidigungsmechanismus, der Physis und Psyche in beeindruckender Weise zusammenarbeiten lässt und den Menschen zu kurzfristigen körperlichen und geistigen Höchstleistungen befähigt, Widerstände überwinden lässt und damit sein Überleben sichert. Ohne Stress werden keine Anpassungsvorgänge ausgelöst, die für die körperliche und geistige Entwicklung notwendig sind. Das ist der positive Effekt von Stress. Übermäßiger Stress aber läuft der positiven Entwicklung der psychophysischen Stärke zuwider. Was für den Körper gilt, gilt eben auch für den Kopf: übermäßige Belastungen bergen ein (enormes) Erkrankungsrisiko. Daher ist Stress eines der bestimmenden Themen unserer Zeit – jedoch primär auf die menschliche Psyche bezogen und durchweg negativ konnotiert: „Ach, immer dieser Stress.“ Das Stöhnen beim Lesen dieses Satzes kann man im Stillen hören. Was hat es mit diesem Phänomen auf sich? Im allgemeinen Verständnis bezeichnet Stress einen mentalen oder emotionalen Druck- oder Spannungszustand, der aus ungünstigen und fordernden Umständen resultiert. Reize unterschiedlicher Art und Stärke (und deren Interpretation!) führen zur Ausschüttung von Stresshormonen (Katecholamine: insb. Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin) und zu einer erhöhten Aktivität des vegetativen Nervensystems – insbesondere des Sympathikus. Stress als solcher ist keine Krankheit, sondern ein (potenzieller) Krankheitserreger. Jedoch sind bei chronischer Reizüberflutung, einer negativen Bewertung und einer Akkumulation von neuronalen und metabolischen Stressreaktionsmechanismen dauerhafte Negativwirkungen auf die menschlichen Organsysteme zu erwarten. Daher unterscheidet der „Urvater der Stressforschung“, Hans Seyles zwischen Eustress, also den beflügelnden, positiv wirkenden und stärkenden Stress, vom Distress, den


hemmenden, negativ wirkenden und schwächenden bzw. schädigenden Stress. Die Art von Stress, die mittlerweile zu den Hauptgründen für Krankschreibungen zählt und in den Industrieländern Milliarden Euro an volkswirtschaftlichem Schaden zur Folge hat, ist vorwiegend psychischer Natur. Die psychopathologische Relevanz ist unbestritten. Sogar Veränderungen der Hirnstrukturen konnten neurobiologisch nachgewiesen werden. Trotz alledem erlaubt die Komplexität dieses Phänomens keine allgemeingültige Definition. Der Einfluss von Physis, Psyche und Umwelt auf die Entstehung von Stress und deren Folgewirkungen hat alle möglichen naturwissenschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Forschungsrichtungen auf den Plan gerufen, sich damit zu beschäftigen und dieses Phänomen aus der jeweiligen Blickrichtung zu beleuchten. Wenn es eine Gemeinsamkeit zwischen den Betrachtern gibt, dann die, dass Stressempfinden und Stressfolgen aus einer mangelnden Anpassungsfähigkeit resultieren. Mentale Stärke kann nur erreichen, wer diese Anpassungsfähigkeit ausbildet. Eine starke Persönlichkeit beweist sich nicht bei einer Schönwetterlage, sondern dann, wenn es darum geht, mit Stress umzugehen. Widerstände, belastende Situationen und eine Flut an Einwirkungen sind die Prüfsteine für den Charakter. Stattdessen drängt sich der Eindruck auf, die Gesellschaft versieht jede Schwierigkeit und jedes Leiden mit der Metapher Stress. Alles, was ein bisschen zu viel, zu groß oder zu schwer daherkommt, gilt als stressig. Damit wird echter Stress – also die biologische Reaktion, die es freilich gibt und bisweilen erdrückend wirkt – konterkariert und stattdessen zur sozial konstruierten Idee degradiert. Individuen aber, die dieser Idee anhängen, den Begriff Stress fast schon reflexhaft äußern und „Gestresstsein“ zum Prestige der modernen Arbeitswelt erheben, werden Schwierigkeiten haben, in der Gesellschaft eine starke Position zu erlangen.

Es steckt in uns Menschen, nach einer starken Stellung zu streben. Als soziale Wesen erleben wir Stärke und Anerkennung in einer Wechselbeziehung. Anerkennung meint dabei nicht das Lechzen nach Lob, sondern das Bedürfnis, wahrgenommen, beantwortet und bejaht zu werden. Säuglinge verkümmern, wenn man ihnen den Blickkontakt verweigert. Man will in der Mitte stehen und nicht am Rand, integriert sein statt isoliert. Individuelle Stärke, die auch anderen zugutekommt und dem Gesamten dient, stößt auf Anerkennung. Zustimmung zu erfahren stärkt wiederum die eigene Position. Was uns aber schwächt, ist Stress – Unruhe, Hektik und das Beschäftigtsein mit sich selbst, gefangen in den eigenen Gedanken mit wenig Raum für andere, geschweige denn für konstruktive Lösungen zum Wohle des Gesamten. Doch wie gelingt es, Schwäche zu überwinden, mit Stress umzugehen und stark zu sein? Stress vermeiden und Stress bekämpfen? Das suggerieren viele Bücher, Kurse und Esoterikvereine, und dies mag tatsächlich eine gute Geschäftsstrategie für die Protagonisten dieser Irrlehre sein, die übrigens sehr gut daran verdienen. Eine Strategie für ein gelingendes Leben und eine starke soziale Position besteht jedoch nicht in der Stressvermeidung. Man beraubt sich und andere großer Herausforderungen, die das Leben bereithält und deren Bewältigung mit Anstrengung und Hochgefühl gleichermaßen einhergeht. Hilfreich ist es, Belastungen als Herausforderungen zu bezeichnen, das Wort Stress zu vermeiden und darauf zu achten, dass vorwiegend positive Begrifflichkeiten den eigenen Wortschatz prägen. Autosuggestion oder auch autogenes Training nach Schultz, andere Formen von Entspannungsübungen wie progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen oder Yoga in unterschiedlichen Formen wirken erwiesenermaßen positiv auf die Lebensqualität. Mindful Based Stress Reduction als validiertes Konzept ist sogar von den Krankenkassen aner-

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kannt – und will natürlich erlernt und geübt sein. Auch die Entspannung fliegt einem nicht von alleine zu – vor dem Fernseher schon gar nicht. Bildschirmflimmern jeglicher Art wirkt biologisch eher auf den Sympathikus als auf den entspannenden Parasympathikus, den „Ruhe-“ oder „Erholungsnerv“ unseres vegetativen Nervensystems.

hilft, kreative Wege aus den Krisen zu finden, schafft Optimismus das Vertrauen, dass dies auch gelingen wird. Extraversion bezeichnet die Fähigkeit, auf andere Menschen zuzugehen, Vertrauen aufzubauen und soziale Bindungen zu knüpfen. Alle diese Eigenschaften lassen vermuten, dass Resilienz weniger ererbt, als im Laufe des Lebens entwickelt wurde.

Jüngere Forschungen messen dem guten Schlaf eine herausragende Bedeutung bei, um Kraft zu tanken. Sieben bis acht Stunden Schlaf am Stück scheint sich als Faustregel herauszubilden. Auch ein fünfminütiger Powernap ist als Kraftquelle anerkannt. Was dauerhaft schwächt, ist der ständige Kampf gegen die Müdigkeit. Unter solchen Bedingungen dauerhaft und spitzenmäßig Leistungen zu bringen, sich stets aufs Neue Widerständen zu stellen und zu überwinden, dann auch daran zu wachsen – körperlich, mental und in seiner Persönlichkeit – ist schlicht unmöglich!

Um zu verlässlichen Erkenntnissen bei einem so komplexen Thema zu gelangen, müssen Menschen und ihre Lebensgeschichte über lange Zeiträume hinweg begleitet und ergründet werden. Eine der bekanntesten Untersuchungen leitete Emmy Werner, eine US-amerikanische Psychologin, die rund 700 hawaiianische Kinder des Jahrgangs 1955 über drei Jahrzehnte begleitete. Das Forschungsinteresse galt denjenigen, die es auch unter prekären Umständen – Hunger, alkoholkranke Eltern, soziale Auseinandersetzungen usw. – geschafft haben, ein gelingendes Leben zu führen. Was diese Menschen auszeichnet ist die Eigenschaft, sich in schweren Lebenskrisen die Handlungskraft zu bewahren und fest davon überzeugt zu sein, dass sie ihr Leben selbst meistern können. Sie neigen nicht zum „Katastrophisieren“, vermuten nicht überall das Drama und Feindseligkeiten. Alle diese Kinder haben ihren Lebensweg und ihre Krisen gleichermaßen schmerzhaft erlebt. Gelähmt haben sie diese Schmerzen jedoch nicht!

Jedoch liegt der Schlüssel für Fitness im Sinne der Anpassungsfähigkeit und der (Über-)Lebensfähigkeit darin, sich immer wieder neuen Herausforderungen zuzuwenden und die mentale wie körperliche Beanspruchung zu suchen. Wie der Mensch mit solchen Herausforderungen, Belastungen und Bewältigungen – dem sogenannten Coping – umgeht, ist individuell unterschiedlich. Das Prinzip aber ist immer das gleiche: Es gilt, sich die Steuerungshoheit über das Wechselspiel zwischen großen Aufgaben, Anstrengung und Ermüdung mit Routinen, Gelassenheit und Erholung zu erschließen. In der Selbstachtung, Selbstbestimmtheit und Selbstwirksamkeitsüberzeugung liegen die Grundlagen dafür. Starke Persönlichkeiten wissen: man muss nicht immer stark sein!

Resilienz und die Grenzen der Trainierbarkeit

Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Steuerungshoheit – welch großartige Begriffe. Wenn es denn immer so einfach wäre wie es klingt. Das Leben hält auch Schlimmes für uns bereit: Niederlagen, Verluste oder gar persönliche Tragödien! Eine folgenschwere Diagnose oder die Nachricht vom Abschied eines geliebten Menschen – und dann ist plötzlich alles anders. Das Gebäude aus Selbstwirksamkeitsüberzeugung und Steuerungshoheit gerät ins Wanken. Jetzt muss sich zeigen, ob es stehen bleibt. Ist der Lebensmut stark genug? Trägt uns die Kraft der Psyche durch schwere Zeiten?

Was hatten diese Kinder und späteren Erwachsenen gemeinsam? Genetische Gemeinsamkeiten? Eine besondere physische Konstitution? Hohe Intelligenz? Abhärtung und Coolness? Nein – statt alledem hatten diejenigen, die im Leben gut zurechtkamen, zumindest einen Menschen, der stets zu ihnen hielt. Tatsächlich scheint die soziale Bindung der dominierende Faktor für Resilienz zu sein. Das soziale Umfeld ist der Schutzfaktor, um bei Lebenskrisen nicht aus der Bahn geworfen zu werden. Dies bedingt freilich auch die Bereitschaft – und das Selbstbewusstsein – von anderen soziale Unterstützung anzunehmen. Der tragende und kraftgebende Einfluss von sozialen Bindungen wirkt nicht nur in Lebenskrisen. In stressbelasteten Lebensphasen und bei widrigen Umständen spendet das Wissen um vertrauensvolle Geborgenheit im Herzen eines anderen die innere Kraft, um Haltung zu bewahren und optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Resilienz ist der Begriff dazu, und der steht schon seit einiger Zeit in der Diskussion. Er bezeichnet die Fähigkeit, die psychische Gesundheit während Widrigkeiten aufrechtzuerhalten oder schnell wiederherzustellen. Während manche an Schicksalsschlägen zerbrechen, schaffen andere es, ihren Lebensmut wieder zu gewinnen und ihr Dasein trotz schlimmer Erlebnisse positiv zu gestalten. Äußere Widrigkeiten scheinen ihr Innerstes nicht zu erschüttern. Was ist deren Geheimnis?

Derjenige, dem bislang in seinem Leben schlimmere Krisen erspart geblieben sind, mag sich nun fragen: Bin ich resilient? Und was kann ich tun, um meine Resilienz zu steigern, zunächst im Sinne einer gesteigerten Widerstandskraft gegen den Einfluss von Stress in Familie, Beruf und Alltag – noch mehr aber für den hoffentlich niemals eintretenden Fall, dass …?

Resilienzforscher sehen in der Bewältigung von Lebenskrisen weniger eine geheimnisvolle Kraft als einen komplexen psychischen Mechanismus, deren Faktoren und Wechselwirkungen noch nicht in Gänze bekannt sind. Intelligenz, Optimismus und Extraversion wirken zusammen. Während Geisteskraft

Resilienz ist keine Charaktereigenschaft. Die Mühe, Fragebögen zur Ausprägung der eigenen Resilienz auszufüllen, kann man sich getrost sparen. Das macht in etwa so viel Sinn, als möchte man seine Schwimmfähigkeiten testen, ohne ins Wasser zu gehen. Um innere Stärke auszubilden und auch im

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Falle echter Lebenskrisen sich als resilient zu erweisen, kann man das tun, was man für ein gelingendes Leben sowieso tun sollte: Ressourcen ganz unterschiedlicher Art erschließen, aufbauen und pflegen: Muskelkraft durch Training, eine konstruktive geistige Haltung, stärkende Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, ein vertrauensvolles soziales Umfeld und echte Freundschaften. Der Aufbau und die Pflege von tiefgehenden menschlichen Beziehungen sind oder werden dann entscheidend, wenn es darauf ankommt. Selbst zu einem guten Beziehungsgefüge und gelingenden Miteinander beizutragen – nicht nur im Familiären und im Freundeskreis, sondern auch im beruflichen Umfeld und dort, wo man seine Freizeit lebt (z. B. auch in einem Sportverein oder Fitnessstudio) – kommt einem „Training der Resilienz“, wenn man das überhaupt so bezeichnen will, wohl am nächsten.

FAZIT: Stärke und ein gelingendes Leben

„Stark“ – allen Widerständen zum Trotz! Stärke bedeutet, gegen Widerstände zu bestehen. Dabei wirken die körperliche, geistige, mentale und soziale Stärke stets in komplexer, also wechselwirksamer Weise zusammen. Dieses Zusammenwirken funktioniert umso zielgerichteter und ressourcenschonender, je mehr der Mensch daran gewöhnt ist, mit Widerständen umzugehen. Wie locker und leicht sieht es aus, wenn ein Turner seine Übungen turnt. Höchste Konzentration geht einher mit eindrucksvoller Eleganz. Geboten bekommt man das Resultat aus jahrelangem Lernen und Trainieren. Widerstand und Anstrengung sind für den Könner Herausforderungen, an denen er sich misst – mit Freude und hohem Antrieb, dennoch reflektiert und konstruktiv selbstkritisch. Bei Spitzensportlern lässt sich das perfekte Zusammenspiel all der Faktoren, die Stärke ausmachen, wunderbar beobachten. Diese Faszination füllt Arenen und Stadien. Und was für Sportler gilt, trifft auch auf Politiker, Manager, Lehrer und Menschen aus anderen Berufsgruppen zu, die sich auf ihrem Gebiet eine hohe Expertise und Kompetenz antrainiert haben.

Stärke ist ein Faszinosum: ein komplexes Phänomen und eine relative Größe. „Achtung gebührt, wer erfüllt, was er vermag“ (Sophokles). Menschliche Stärke ist kein Wert an sich – weder physikalisch noch ethisch. Sie beantwortet nicht die Frage: Stark sein wozu? Um des Starkseins willen? Das „Recht des Stärkeren“ ist ein archaisches Gesellschaftsmodell und mit den Werten, auf die wir unser Zusammenleben gründen, unvereinbar. Stärke muss sich nicht mit Gewalt und Aggressivität offenbaren. Sie zeigt sich besonders auch in Gelassenheit und Freundlichkeit. Stärke ist ein Mittel, um zu Vernunft und Selbsterkenntnis zu gelangen. Liegt eine Stärke für ein gelingendes Leben nicht eher darin, sich mit sich selbst abzufinden, anstatt mühsam suchend sich selbst zu finden und dabei sich gegen andere abzugrenzen? Widerstandskraft muss sich nicht – wie der Begriff suggerieren mag – gegen jemanden richten, sondern kann ihre Wirkung auch mit anderen gemeinsam oder für jemanden zu dessen Gunsten entfalten. Nicht das ominöse Prinzip der Authentizität, sondern die Fähigkeit zu situationsspezifischem Entscheiden und Handeln ist es, worin sich Stärke zeigt: Was sind die ethischen Maßstäbe, was ist das Ziel, worin liegen die Möglichkeiten? In komplexen Situationen, die unser modernes Leben kennzeichnen, liegt der Schlüssel zur Lösung nicht in der Vereinfachung. Wer Vielfalt negiert, trivialisiert die Welt. Stark ist, wer Wechselwirksamkeiten erkennt, Zusammenhänge herstellt und Widersprüchlichkeit aushält. Wissen und Vielfalt, Innovations- und Veränderungskraft – darin liegen die Stärken, derer es bedarf, um Durchsetzungskraft und Kompromissbereitschaft miteinander zu versöhnen. Einen ethischen Anspruch und einen zielführenden Pragmatismus immer wieder aufs Neue ins Gleichgewicht zu bringen, ist ein Verständnis von Stärke, von dem es auch in der Politik kein Zuviel geben kann.

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FRAGEN ANTWORTEN

Mentale Stärke! Wie sehen Sie das, Herr Mayer?

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Mentale Stärke oder Leistung, wenn’s drauf ankommt, wie der Titel eines Ihrer Bücher lautet, wie kann das gelingen?

Der Schlüssel zur mentalen Stärke liegt in der Achtsamkeit, bezogen auf das eigene Denken. Zu verstehen, dass hier zwei Systeme agieren, das anstrengende und langsame bewusste Denken und das automatisch agierende, schnelle Denken (vgl. auch RC Premium 1/2019). In vielen sportlichen Anforderungssituationen (i. d. R. mit eingeschränkter Komplexität, wie bspw. ein 100 m Lauf) sollte man das Denken komplett dem schnellen Automatismus überlassen und nicht mit bewusstem Denken versuchen einzugreifen. Dies lässt sich z. B. auch schön am Beispiel des Returns beim Tennis beschreiben. Ein Aufschlag wird dort mit bis zu 263 km/h geschlagen (Aufschlagrekord von Sam Groth 2012). Gute Tennisspieler können einen Aufschlag mit einem Return beantworten, bevor ihnen bewusst wird, dass der Ball unterwegs ist. Durch jahrelange Übung sind die wichtigsten Abfolgen dieser komplexen Bewegung in automatisierte motorische Programme (schnelles Denken) verwandelt worden. Das schnelle Denken kann (durch Interpretation der Bewegungen des Aufschlagenden) den Weg des Balles recht genau vorhersagen. Das willentliche Returnieren eines Aufschlags mit bewusstem Denken würde zwangsläufig scheitern. Unsere heutige Arbeits- und Lebenswelt ist komplex, unsicher und schnelllebig. Wir sollten uns darüber bewusst sein, dass unser schnelles Denken uns in dieser sogenannten VUCAWelt (VUCA steht für „volatility“ („Volatilität“), „uncertainty“ („Unsicherheit“), „complexity“ („Komplexität“) und „ambiguity“ („Mehrdeutigkeit“)) häufig zwar brauchbare, aber nicht wirklich optimale Lösungen unterbreitet, da es keine Logik kennt. In den Anforderungen einer VUCA-Welt ist es sogar erforderlich, das bewusste Denken gezielt hinzuzuschalten, um situationsangemessen zu handeln. Es gilt also situationsbezogen abzuwägen, wann ist schnellen, automatisierten Denkvorgängen zu vertrauen, und wann ist es erforderlich, das anstrengende, langsame und bewusste Denken hinzuzuziehen. Wenn dies adäquat gelingt, kann man auch von einer gelungenen internen Resonanzbeziehung zwischen den beiden Denksystemen sprechen.

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Prof. Dr. Jan Mayer, geboren 1972, ist seit 20 Jahren als Sportpsychologe tätig und coachte diverse Nationalmannschaften (u. a. Skispringen, Ski Alpin, Boxen, Handball, Eishockey).

Aktuell betreut er u. a. die Bundesligamannschaft der TSG 1899 Hoffenheim. Hier leitet er seit 2019 zudem das TSG Research Lab. Er ist seit Jahren tätig für den Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar und berät den Deutschen Olympischen Sportbund.

Darüber hinaus ist er Professor an der Deutschen Hochschule für Präventions- und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken sowie Honorarprofessor an der Universität des Saarlandes. Gemeinsam mit Hans-Dieter Hermann leitet er das sportpsychologische Institut CCC Rhein-Neckar, dessen Schwerpunkt die Optimierung des Potenzials von Einzelpersonen und Teams aus dem Leistungssport, der Wirtschaft und dem öffentlichen Leben ist (www.ccc-network.de). Er lebt mit seiner Familie in Heidelberg.


Was bedeutet das für das Arbeiten im Team?

2 Welche wesentlichen Faktoren tragen zur Stärke von Teams bei?

Auch hier kann der Begriff der Resonanz hilfreich sein. Resonanz bedeutet sich aufeinander einzulassen, die Kräfte gezielt zu bündeln um das gemeinsame Ziel anzustreben. Und an dieser Resonanz kann man arbeiten. Erst wenn achtsam miteinander umgegangen wird, man die Stärken, Schwächen und Eigenarten des anderen anerkennt, respektiert und achtet, kann Resonanz entstehen. Eine sich in dieser Form entwickelnde, resonante Teamdynamik äußert sich praktisch darin, dass jeder in seinem Bereich gewissenhaft und akribisch die ihm zugewiesenen Verantwortlichkeiten bearbeitet. Dabei wird im Sinne des Teams sehr viel mehr Gewissenhaftigkeit gefordert sein, als wenn es nur um das eigene, individuelle Ziel geht. Zudem zeigt sich eine Bereitschaft zur (unaufgeforderten) gegenseitigen Unterstützung. Dabei lässt sich wiederum beobachten, dass nach erlebter Unterstützung eine noch höherer Bereitschaft entsteht, selbst Opfer und Einsatz zu bringen um den anderen zu helfen. Ein derartiges, gegenseitiges Euphorisieren kann letztlich dazu beitragen, dass so etwas wie Schwarmintelligenz entsteht.

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Inwieweit kann ein Transfer aus dem Spitzensport in die Gesellschaft (Alltags- aber auch Wirtschaftsleben) gelingen? Sind diese Ansätze übertragbar?

Ich meine, in unserer Gesellschaft ist derzeit ein deutliches Umdenken spürbar. Nicht nur die „Friday-for-Future“-Bewegung oder die Ergebnisse von Wahlen weisen darauf hin, sondern es sind die Themen, die einem in der Diskussion mit Wirtschaftsvertretern oder auch mit Bekannten beim Abendessen begegnen. Es geht um ein verantwortliches Miteinander. Man könnte auch mit den Worten von Hartmut Rosa von Resonanzsehnsucht (also stimmiger Koexistenz) der Gesellschaft mit der Umwelt, den Menschen untereinander und auch persönlich, mit sich selbst sprechen. Insofern spielt ein achtsames und stimmiges Sein für viele Menschen (aber auch für immer mehr Unternehmen) eine wichtigere Rolle als beständiges Wachstum und nicht endend wollender Materialismus. Mentale Stärke zeigt sich in den Worten von Erich Fromm in einem resonanten oder achtsamen Sein und nicht im Haben. Ich denke, die Gesellschaft ist reif für mehr Achtsamkeit und damit Resonanz im Umgang mit sich, den anderen und der Umwelt.

Thema vertiefen

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, …

… dass die mentale Stärke eines Menschen aus seinen Erfahrungen heraus geboren ist? Zum einen spielen stabile, emotionale Beziehungen schon im Kindesalter eine sehr wichtige Rolle im Aufbau von mentaler Stärke und Widerstandsfähigkeit. Dies gilt vor allem für die Beziehung zu Eltern und Vorbildern. Zum anderen beeinflussen frühe Leistungserfolge und die damit verbundene Anerkennung, die Problemlösungsfähigkeit und infolgedessen die innere Stärke.

Hätten Sie gewusst, …

… dass Menschen mit hoher Resilienz, also psychischer Widerstandskraft, über annähernd dieselben Persönlichkeitseigenschaften verfügen? Hierzu gehören unter anderem Optimismus, Lösungsorientierung, Akzeptanz von Herausforderungen und Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen aber auch gegenüber sich selbst. Des Weiteren zählen

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Selbstwirksamkeit des Handelns, Pflege von Beziehungen sowie eine ausgeprägte Zukunftsorientierung zu den weiteren Kennzeichen mental starker Menschen.

pulse zu unterdrücken und seine Emotionen zu regulieren. Willensstärke stellt also die Summe mehrerer Teilprozesse dar.

Hätten Sie gewusst, …

… dass mentale Stärke in Stresssituationen die Adrenalinausschüttung beeinflusst? Unsere Adrenalinausschüttung bestimmt zu welchem Grad wir antrainierte Kraft, Ausdauer und Technik in leistungsbezogenen Situationen abrufen können. Zum Beispiel schaffen es nur circa 30 Prozent aller Sportler in einem Wettkampf die Leistung zu erbringen, die sie im Training regelmäßig zeigen. Daraus lässt sich schließen, dass die mentale Stärke eines Menschen seine physischen Stärken beflügelt.

… dass die Selbstbeherrschung eines Menschen eine erschöpfliche Ressource ist? Den Nachweis hierzu hat Prof. Dr. Roy Baumeister von der Universität in Queensland, Australien, erbracht. Das Ergebnis seiner Studien zeigt, dass Selbstbeherrschung den Blutzuckerspiegel absinken lässt.

Hätten Sie gewusst, …

… dass Willensstärke ein Konstrukt ist, hinter dem sich eine Vielfalt von Fähigkeiten versteckt? Nach Professor Henrik Walter von der psychiatrischen Universitätsklinik der Berliner Charité sind zugrundeliegende Fähigkeiten zum Beispiel: sich nicht ablenken zu lassen, seine Absichten abzuschirmen, Handlungsim-

Hätten Sie gewusst, …

Hätten Sie gewusst, …

… dass mentale Stärke ein Paradebeispiel für ein trainierbares Persönlichkeitsmerkmal ist? Athleten, die während ihrer Entwicklung schon viele Hürden


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meistern mussten, haben meistens einen Trainingsvorsprung. Sie mussten dieses Persönlichkeitsmerkmal bereits in ihrem Alltag trainieren und entwickeln. Das wird fälschlicherweise oft mit einer angeborenen Fähigkeit verwechselt. Mentale Stärke entsteht einerseits durch das selbstständige und erfolgreiche Bewältigen von Schwierigkeiten und andererseits durch gezieltes und systematisches Training. Besonders unter belastenden Umständen wie Armut, geringer Bildung oder psychischer oder physischer Krankheit entwickeln sich Kinder die anpassungsfähiger, kontaktfreudiger und emotional ausgeglichener sind.

Hätten Sie gewusst, …

… dass Menschen in Extremsituationen, in denen es um Leben und Tod geht, übernatürliche Kräfte freisetzen können? Die meisten Personen würden sich jedoch im alltäglichen Leben oder Training nicht so weit pushen. Der Neurotransmitter Adrenalin bereitet den Körper für eine Notfallsituation vor. Es beschleunigt den Herzschlag und die Atmung, erweitert die Blutgefäße und gibt Nährstoffe ab, die die Muskeln für eine schnelle Reaktion bereit machen. Ein Meer von Enzymen und Proteinen wird freigesetzt, die dem Menschen helfen, eine unglaubliche Leistung zu vollbringen.

Hätten Sie gewusst, …

… dass es von mentaler Stärke zeugt, es nicht jedem Recht machen zu wollen? Es ist ein Unterschied, seine Mitmenschen respektvoll und freundlich zu behandeln, oder es anderen immer nur Recht machen zu wollen, um möglichst nirgendwo anzuecken. Mentale Stärke zeigt sich auch dadurch, dass Sie „Nein“ sagen können und falls nötig damit umgehen können, jemand anderen zu verärgern.

Hätten Sie gewusst, …

... dass mental starke Menschen sich mehr über den Erfolg anderer freuen können? Mental schwache Menschen betrachten das Leben als Nullsummenspiel: Wenn einer gewinnt, muss ein anderer verlieren – im Zweifel sie selbst. Neid, Bitterkeit und Eifersucht sind ihre vorrangigen Gefühle, wenn andere mehr Erfolg haben als sie selbst. Das kann zwar auch ein Antrieb sein – geistige Stärke und charakterliche Größe aber beweist, wer sich für und mit anderen freut (und über sich selbst lachen kann).

EMPFEH LU NG

2017 Z AH NAR Z T KREIS K ARL SRU H E

Hätten Sie gewusst, …

… dass mental starke Menschen dankbarer sind? Auf den ersten Blick fragen sich manche vielleicht was Dankbarkeit mit mentaler Stärke zu tun hat. Eine Menge! Eine dankbare Einstellung macht nicht nur gesünder und zufriedener, sie ist auch ein Schlüssel zu mehr Selbstbeherrschung und lässt uns auf kurzfristige Gratifikationen zugunsten langfristiger Ziele verzichten, was ein Zeichen von mentaler Stärke ist.

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KOLUMNE Mensch und Stärke von Prof. Dr. Joachim E. Fischer

I

n den Hausmärchen von 1850 beschreiben die Gebrüder Grimm die Geschichte vom Wolf und dem Menschen: Der Fuchs erzählt dem Wolf von der Stärke des Menschen und dass man nur mit List überleben könne. Der Wolf prahlt, wenn er nur erst einmal einen Menschen sehe, dann würde er grad auf ihn losgehen. Der Fuchs und der Wolf lauern an einem Weg. Ein alter Soldat kommt vorbei. „Ist das ein Mensch?“ fragt der Wolf. „Nein, das ist einer gewesen.“ Kurz darauf läuft ein kleiner Junge auf dem Weg zur Schule vorbei. „Ist das ein Mensch?“ „Nein“ antwortete der Fuchs, „Der will erst einer werden.“ Schließlich kommt ein Jäger mit Doppelflinte und Hirschfänger. Die Stärke des Menschen, so erzählt uns diese Geschichte, ist nicht allein die Muskelkraft oder der gut gefüllte Geldsack, sondern das Gelernte geschickt und intuitiv anzuwenden. Zwischen Menschen gibt es da viele Schattierungen: Ist es Stärke, als Gruppe einen Wehrlosen, der anders denkt, zu verprügeln? Ist es Stärke, in einem Restaurant oder einer Schule herum zu schießen? Ist es Stärke, wenn ein Polizist mit jungen Dänen, die in den Jihad ziehen wollten, erst einmal einen Kaffee trinkt und zuhört? Ist es Stärke, wieder aufzustehen, nachdem das eigene Kind gestorben ist und einen Weg zurück ins Leben zu finden? Ist es Stärke, Deutsch zu lernen, nach der Flucht über das Meer? Ist es Stärke, einem alten sterbenden Menschen die Hand zu halten, statt den Notarzt zu rufen und das Sterben an die Intensivmedizin zu überweisen? Dieses Heft handelt vor allem von der Stärke des Einzelnen, was aber macht eine Gemeinschaft, ein Quartier stark? Ist ein Quartier stark, wenn einige wenige hinter gut bewachten Mauern

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tigsten Themen für ein gesundes Nußloch wären. Rasch wurde klar, dass es vor allem erst einmal um die gehen sollte, die in dem Märchen vom Fuchs erst ein Mensch werden wollen. Und darum, dass in Nußloch zwar viel Kompetenz dafür bereits vorhanden ist, dass möglichst alle Kinder aus Nußloch eine Chance haben, gut aufzuwachsen und erfolgreich an der Schule teilzunehmen. Aber dass es eben im Einzelfall – wie in vielen anderen Gemeinden auch – daran fehlt, dass jemand diese Kompetenz zusammenführt, vernetzt, so dass betroffene Kinder und ihre Eltern auch rasch davon profitieren.

Prof. Dr. med. Joachim E. Fischer ist seit Herbst 2006 Ordinarius für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg und leitet das gleichnamige Institut. Er ist ferner Direktor des Zentrums für Medizin und Gesellschaft der Fakultät.

leben und die Mehrheit davor? Oder ist eine Gemeinschaft stark, wenn man in Frieden auf dem Markplatz gemeinsam lachen kann? In Nußloch haben sich im vergangenen Jahr mehrmals Erzieherinnen, Ärzte, Physiotherapeuten, Apotheker, Schulleitungen, Heilpädagogen mit dem Bürgermeister getroffen. Sie haben gemeinsam darüber nachgedacht, was eigentlich die wich-

Für Nußloch entstand ein konkreter Plan, wie diese Vernetzung gestaltet werden könnte und was es dazu bräuchte. Wie immer aber erklärte sich niemand zuständig, das zu finanzieren. Die Schulbehörde nicht, die Kindergartenträger nicht, die Krankenkasse nicht und die Rentenversicherung schon gar nicht. Schließlich haben wir der Gemeinde geholfen, aufzuschreiben, wie es gehen könnte und den Vorschlag beim Sozialministerium eingereicht. Dort nun fand das Vorhaben Gehör, das als Paket nicht nur die Vernetzung für Kinder konkretisiert, sondern auch verbesserte Koordination für gesundheitliche Herausforderungen bei Erwachsenen im Erwerbsalter und bei älteren Bürgerinnen und Bürgern erproben soll. Per 1. Oktober 2019 hat das Land der Gemeinde erste Fördergelder für ein Pilotprojekt zugesprochen, dessen umständlicher Titel viel zu lang für den verbleibenden Platz in dieser Kolumne ist, aber in aller Kürze beinhaltet: die Gesundheitschancen der Bürgerinnen und Bürger stärken – dort wo Nußloch dazu beitragen kann.


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THERAPEUTEN RAT

Stress

Einblicke in das Thema aus gesundheitspsychologischer Perspektive von Dominik Klaes, Leiter der ZAP Physiotherapie

S

zur individuellen Sichtweise auch unterschiedliche Strategien und Bewältigungskompetenzen hinzu. Diese wiederrum wirkend auf die jeweilige Situation und Person zurück. Der Begriff „transaktional“ bedeutet in diesem Fall, „dass die Ausgangsgrößen (Situation, Person) im Laufe des Prozesses der gegenseitigen Einwirkung verändert werden.“ (Myers, 2014, S. 797).

tress ist ein häufig verwendeter Begriff, nicht selten werden damit sehr verschiedene Zustände beschrieben. Auch für viele unserer Patienten sind stressende Ereignisse im privaten oder beruflichen Leben eine Belastung. Nicht selten erschwert dies eine erfolgreiche Therapie. Auch das Verändern von Lebensgewohnheiten wird in Zeiten mit hohem Stresslevel deutlich erschwert. In der Gesundheitspsychologie gibt es verschiedene Herangehensweisen an das Thema Stress. Ein bewährtes Modell zur Betrachtung von Stress ist das „Transaktionale Stressmodell nach Lazarus“.

Das Transaktionale Stressmodell analysiert Bewältigungsstrategien, verschiedene Sichtweisen, sowie Kompetenzen und deren zeitliche Veränderung.

Das Transaktionale Stressmodell nach Lazarus

Die Rolle der Bewertung im Transaktionalen Stressmodell

Bei der Analyse von Stress und Arbeitsleistungen hat das transaktionale Stressmodell zentrale Bedeutung. Kernpunkt ist die Verschiedenartigkeit der Einschätzung bzw. der Bewertung von Situationen. Menschen verfügen über unterschiedliche Bewältigungskompetenzen und Strategien und gehen mit ähnlichen Situationen unterschiedlich um. So kommen

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Die subjektive Bedeutung und die damit einhergehende Bewertung der Ereignisse ist das entscheidende Element im Transaktionalen Stressmodell. Emotionen werden als Reaktionen auf diese Ereignisse verstanden. Hierbei unterscheidet man zwischen einem primären und sekundären Bewertungsprozess.

Die primäre Bewertung berücksichtigt Ereignisse der Umwelt, die sekundäre Bewertung die eigenen Möglichkeiten zur Bewältigung. Da Ereignisse im ersten Moment falsch bewertet werden können, wird die Erstbewertung in einem zweiten Schritt spezifiziert oder korrigiert (sog. reappraisal). Informationen werden in der primären Bewertung anhand der Bedeutung für das eigene Wohlbefinden bewertet. Zuerst stellt sich die Frage, ob eine emotionale Reaktion erfolgt (Zielrelevanz: Ist das Ereignis für die Zielerreichung von Bedeutung?). Ob diese emotionale Reaktion positiv oder negativ ausfällt, ist abhängig von der SchadenNutzen-Beurteilung (Zielkongruenz: Nützt oder schadet es bei der Zielerreichung?). Von welcher Qualität die emotionale Reaktion ist, entscheidet sich in der Bewertungsdimension des Zielinhalts (Welches der eigenen Ziele ist betroffen?). Die emotionale Erfahrung resultiert aus der Interaktion von Erregungsniveau und Art der Bewertung. Bewertungen können sowohl bewusst als auch unbewusst ablaufen.


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Ansatzpunkte zur Stressbewältigung

Psychologisch könnte man Stress unterteilen in Stressoren (zum Beispiel Katastrophen), Stressreaktionen (emotionale Reaktionen auf Ereignisse) und Stress (Prozess, mit dem Individuum auf Umwelt reagiert). Stress ist ein Prozess, durch den Menschen Bedrohungen und Herausforderungen aus der Umwelt bewerten und bewältigen. Entscheidend für die Entstehung ist hierbei weniger das Ereignis selbst, als die Interpretation durch das Individuum. Wichtig ist, dass nicht jede Form von Stress etwas Negatives ist. Kurz wirkende Stressoren, die als Herausforderung wahrgenommen werden, können positive Effekte haben. Stress kann, vor allem wenn er besonders stark ist oder sehr lange andauert, negative Konsequenzen haben. Insbesondere der Prozess der Neubewertung birgt das Potenzial zur Reduktion des Stresserlebens, der physiologischen Erregung und zur Verbesserung der Konzentration. Kommt ein Individuum in seinem Bewertungsprozess zu der Überzeugung, dass die Anforderung einer Situation die eigenen Möglichkeiten zur Bewältigung übersteigt, entsteht schädlicher Stress (Distress). Entsteht die Einschätzung, dass die Anforderungen einer Situation zu bewältigen sind, wird diese häufig als Herausforderung erlebt (Eustress). Während des gesamten Prozesses findet ein stetiger Abgleich (Neubewertung) zwischen den verfügbaren Fähigkeiten sowie vorhandenen Gefahren oder Schäden statt. Mithilfe des Transaktionalen Stressmodells lassen sich mehrere Ansatzpunkte zur Bewältigung von Stress erarbeiten. Die Umbewertung der Ausgangslage durch kognitive Umstrukturierung ist eine Möglichkeit. Hierbei kann es darum gehen, weniger die negativen und eventuell bedrohlichen Seiten einer Situation zu sehen, sondern sich mehr auf die positiven zu konzentrieren. Vorhandene Bewältigungsressourcen zu stärken ist ein weiterer Ansatz zur Stressreduktion. Hierbei können sowohl neue Bewältigungsstrategien als auch deren situativ angemessener Einsatz trainiert werden.

Rechtzeitige Wahrnehmung von Stresssignalen sowie ein gutes Gespür für die eigenen physischen und psychischen Stressreaktionen können dabei helfen, Stress frühzeitig entgegenzusteuern. Durch diesen Vorgang wird auch das Erkennen stressauslösender Situationen trainiert. Die Identifizierung der individuellen Stresssituationen ist ebenfalls als Ansatz für Stresspräventionsprogramme geeignet.

Formen der Stressbewältigung

Unter Coping verstehen Lazarus und Folkman (1984) die Bewältigung von Stress. Sie beschreiben problem- und emotionsorientiertes Coping. Das problemorientierte Coping zielt darauf ab, dass das Problem abgeschwächt oder umgangen wird. Emotionsorientiertes Coping bewirkt eine Anpassung an eine Stresssituation, indem emotionale Reaktionen reguliert werden (Distanzierung, selektive Aufmerksamkeit, positive Umdeutung, sportliche Betätigung, Meditation). So verändert sich die Bedeutung/ Bewertung des Ereignisses, ohne dass sich das Ereignis als solches verändert hat. Diese Coping Formen können in gewisser Weise gleichzeitig ablaufen und schließen sich nicht aus. Wenn das stressauslösende Ereignis bewältigt wurde (unabhängig vom Ergebnis) findet in der Regel eine Neubewertung (reappraisal) statt. Lazarus beschreibt diese Neubewertung als möglicherweise sogar effektivste, kognitive Bewältigungsstrategie. Wichtig scheint es vor allem zu sein, die Bewältigungsstrategien flexibel einzusetzen. Vermeidende Strategien (zum Beispiel Verleugnung oder Distanzierung) gelten als eher kurzfristig wirksam, konfrontative Strategien werden durch ihre langfristigere Wirkung als vorteil-hafter beschrieben. Zusammengefasst bleibt die Erkenntnis, dass sich fast jede stressende Situation durch einen selbst beeinflussen lässt. Sei es dadurch, dass man den Stressor beseitigt oder dadurch, dass man ihm mit einer veränderten inneren Haltung gegenübertritt. Machtlos ausgeliefert sind wir dem Stress offenbar nicht!

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KOMMENTAR Achtsamkeit als mentale Stärke von Peter Fauser, Diplom-Psychologe

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n entsprechenden Veröffentlichungen (Fachpublikationen, Medien) finden sich zahlreiche Vorstellungen, was mentale Stärke auszeichnet. Diese Modelle beschreiben Aspekte einer optimalen psychischen Verfassung, um Herausforderungen, sei es zum Beispiel im Sport oder im Beruf, erfolgreich zu meistern. Unter dem Begriff Mentaltraining werden dann Handlungsempfehlungen für die Förderung und Weiterentwicklung dieser mentalen Stärke formuliert. Kostproben: „Mentale Stärke (engl. mental toughness) ist das Ergebnis von persönlichen Überzeugungen, Einstellungen und Denkprozessen, die dazu führen, dass sich Personen a) herausfordernde Ziele setzen und an diesen auch unter Schwierigkeiten festhalten, b) Misserfolge besser wegstecken, c) eine höhere Motivation aufweisen, sich d) weniger ablenken lassen und e) insgesamt mehr Anstrengung und Ausdauer zur Erreichung ihrer Ziele aufbringen.“ (Quelle: https://bit.ly/2SJRKoW)

Es geht also um spezifische persönliche Überzeugungen, Einstellungen und Denkprozesse. Welche sind das? Peter Clough und Keith Earle beschreiben in ihrem Modell (2012) vier Komponenten: • Confidence: Mental starke Personen sind von ihren Fähigkeiten überzeugt (haben also Vertrauen und Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten, Psychologen verwenden hier den Begriff der Selbstwirksamkeitserwartung). • Challenge: Mental starke Personen suchen die Herausforderung. • Control: Mental starke Personen halten die Dinge für kontrollierbar (also die Überzeugung, dass man selbst eine Situation maßgeblich beeinflussen kann). • Commitment: Mental starke Personen halten an ihren Zielen fest. • Achtsamkeit als mentale Fähigkeit eröffnet für diese Modelle neue Perspektiven, die diese sinnvoll ergänzen und bereichern können. Was ist Achtsamkeit? Achtsamkeit als eine besondere Qualität unserer Aufmerksamkeit beinhaltet folgende Aspekte: 1. Achtsamkeit ist gegenwartszentrierte, nichturteilende Aufmerksamkeit. 2. Achtsamkeit ist Aufmerksamkeit, die sich ihrer selbst bewusst ist (Aufmerksamkeit für die Aufmerksamkeit). Wenn wir unser Denken beobachten, können wir bemerken, dass wir oft unwillkürlich in die Vergangenheit oder Zukunft abdriften. Unwillkürlich meint, dass dies einfach so passieren kann, ohne dass wir das ausdrücklich beabsichtigen. Wir

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beschäftigen uns mit vergangenen Situationen und Ereignissen oder blicken optimistisch oder pessimistisch, hoffnungsoder sorgenvoll auf den nächsten Tag. Diese innere Zeitreisen beinhalten nicht nur die Situationen und Ereignisse als solche, sondern auch unsere Urteile, Interpretationen und gefühlsmäßigen Bewertungen, die mit den Ereignissen und uns als Akteur darin verknüpft sind. Mir geht unvermittelt die Besprechung in der Firma von letzter Woche durch den Kopf: Ich wollte die Kollegen von meinen Vorschlägen überzeugen, was mir nicht gelungen ist. Ich gerate in die Defensive. Für mich ein weiteres Beispiel meiner mangelnden Durchsetzungsfähigkeit. Frust und Gefühle von Unzulänglichkeit machen sich breit, auch im Darübernachdenken jetzt … Problematisch daran ist zweierlei: Erstens, dass es automatisch passiert und zweitens, dass wir uns darin verlieren. Das bedeutet, dass in diesem Augenblick das Erleben von uns selbst ganz von diesen unwillkürlichen inneren Aufmerksamkeits-Drifts geprägt ist. Wir verfangen und verheddern uns darin, das heißt, unser momentanes Selbstempfinden wird vollständig von diesen inneren Bildern (vergangenheits- oder zukunftsgerichteten Inszenierungen) absorbiert. Eben weil diese Bilder immer auch Urteile und Bewertungen über uns selbst beinhalten, bedeutet dies auch, dass wir unser Selbstbild in diesem Augenblick auf diese inneren Selbstinszenierungen verengen und reduzieren. Selbstbild und der Inhalt unserer vergangenheits-/zukunftsorientierten Aufmerksamkeits-Drifts fallen in diesem Augenblick zusammen. Wir sind dann in diesem Moment, um im obigen Beispiel zu bleiben, derjenige, der sich unzulänglich fühlt, weil er sich nicht durchsetzen kann. Wir verlieren uns, indem wir kognitiv und emotional das Unterscheidungsvermögen zwischen uns und diesen inneren Bildern verlieren. „Was ist gerade anwesend? Wo ist meine Aufmerksamkeit jetzt? Was geht mir gerade durch den Kopf / beschäftigt mich gerade? Welche Gefühle und Stimmungen werden dabei wach? Wie spüre ich gerade meinen Körper?“ Diese Fragen sind so formuliert, dass sie uns dazu einladen, mit unserer Aufmerksamkeit wieder in den gegenwärtigen Moment zurückzukommen, sich also wieder im Hier und Jetzt zu verankern. Sie unterstützen uns, innezuhalten und aus einer übergeordneten Warte das automatische Driften unserer Aufmerksamkeit schneller zu bemerken. Erst dann haben wir überhaupt die Wahlfreiheit, ob wir uns mit den Themen, die aus unseren Aufmerksamkeits-Drifts resultieren, beschäftigen wollen oder nicht.


Seminar- und Kursangebote zur Achtsamkeit im Racket Center Nußloch:

Stressbewältigung durch Achtsamkeit – Mindfulness Based Stress Reduction (8-Wochen Kurs) Der Kurs startet am 23. Oktober 2019 im Racket Center Nußloch. Termine und Anmeldung: www.zap-fitness.de/kurse.html. Der Info-Vortrag zum Kurs findet am 25. September 2019 um 19.30 Uhr statt. Fragen vorab gerne per E-Mail an: mail@fausercoaching.de. NEU: Grundlagenseminar Achtsamkeitsbasierte Stressbewältigung am Arbeitsplatz 2-tägiges firmeninternes Seminar mit 8 thematischen Modulen (à 90 min.) Profitieren Sie vom RC als besonderen Veranstaltungsort für dieses Seminar.

Beide Kurse sind zertifiziert und werden von den Krankenkassen bezuschusst. „Wo ist meine Aufmerksamkeit jetzt?“ Wir können uns angewöhnen, uns diese Frage im Verlauf eines Tages immer wieder zu stellen. Das hilft sehr, unsere Präsenz und Gegenwärtigkeit zu trainieren, um zunehmend wieder verstärkt Herr oder Frau der eigenen Aufmerksamkeit zu werden. Ich bemerke wie die Szene von der Besprechung letzter Woche in mir wieder wach wird. Ich bemerke, dass ich jetzt im Darübernachdenken, geneigt bin, eher negativ über mich zu urteilen (mangelndes Durchsetzungsvermögen). Ich bemerke das einfach, ohne mich darin zu verlieren. Im Achtsamkeitstraining geht es genau darum: sich an diesen inneren Raum, der sich erst dann eröffnet, wenn wir innehalten, immer wieder zu erinnern und sich primär dort vom Selbstverständnis her zu beheimaten. Gerade auch in turbulenten Zeiten oder im Umgang mit unseren Herausforderungen im beruflichen oder privaten Bereich, in unserem Leben überhaupt.

Eingangs wurde mentale Stärke als Resultat spezifischer persönlicher Überzeugungen, Einstellungen und Denkprozesse beschrieben: sich mit Zuversicht an seine eigenen Fähigkeiten zu erinnern, Herausforderungen zu suchen, Gegebenheiten als kontrollierbar anzusehen und an seinen Zielen auch unter widrigen Umständen festzuhalten. Wenn wir achtsam und geistesgegenwärtig sind können wir bemerken, aus welchem Selbstverständnis heraus wir das tun. Wer, geprägt durch welches Selbstbild, ist das gerade, der diese Überzeugungen, Einstellungen und Denkprozesse hat oder anstrebt? Jemand mit einem Selbstverständnis getriggert von Bildern unwillkürlicher Aufmerksamkeits-Drifts in die Vergangenheit oder Zukunft? Oder jemand mit einem Selbstverständnis, das aus der Fähigkeit zum Innehalten erwächst? Aus dieser inneren Warte weitet sich das Feld, neue Möglichkeiten kommen in den Blick. Dies mindert Verbissenheit, macht uns gelassener im Umgang mit unseren jeweiligen Herausforderungen und lässt mentale Stärke wachsen.

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von Bettina Hofstätter, TRAUMUNTERNEHMEN – Connecting People GmbH

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hange ist in aller Munde – Demografischer Wandel, Digitaler Wandel, Kulturwandel. Noch nie sind wir so verschwenderisch mit Begriffen wie Sinn, Vertrauen, Verantwortung und Freiheit umgegangen. Was steckt wirklich hinter dem Bullshit-Bingo um New Work? Dicht gedrängt schieben sich Menschen in der Dämmerung aneinander vorbei, drücken sich gegenseitig zur Begrüßung, stoßen miteinander an, lachen und feiern. Das Dorffest ist für viele ein Highlight. Die stressige Arbeitswoche hinter sich lassen und einfach mal abschalten. Hungrig mache ich mich auf den Weg durch die Massen auf der Suche nach Essbarem. Plötzlich steht er vor mir – Andreas. Lässig lehnt er an einem Stehtisch mit einem Bier vor der Nase und lächelt. Wir nehmen uns in den Arm. Eine halbe Ewigkeit haben wir uns nicht gesehen. Tatsächlich dachte ich sogar, dass er längst mit seiner Familie in Norddeutschland wohnt. So war der Plan vor wenigen Jahren. Das Haus war zum Verkauf ausgeschrieben, Sabine hatte bereits eine Job-Zusage, er auch - quasi. Letztere stellte sich als Missverständnis heraus. Die Firma hatte ihm versehentlich ein zu hohes Gehalt kommuniziert. Am Ende war es die Hälfte des ursprünglich angebotenen Verdienstes. Aus der Traum, in die Heimat zurückzukehren – vorerst. Der Wunsch jedoch sitzt tief, wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt. „Wahrscheinlich gehörst du doch noch für eine Weile hierher“, sage ich mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Sieht ganz so aus“, lacht er. Schon damals war er mit seinem Job bei einem großen Automobilzulieferer nicht mehr wirklich zufrieden. Jetzt sucht der Teilzeit-Ingenieur ernsthaft nach Alternativen. Er hat sich auf mehrere Stellen beworben, was richtig Passendes kam nicht vorbei. „Weißt du eigentlich was du suchst?“ frage ich ihn. Er schweigt – lange.

Sinn

Nach und nach sprudelt es begeistert aus ihm heraus. Kürzlich hatte er sich auf eine Stellenanzeige beworben – es ging um die Messung des CO2-Ausstoßes in Unternehmen. Das habe ihm zugesagt. Er möchte etwas tun, das uns Menschen im Klimawandel nach vorne bringt. Und das sei eben nicht gerade Ziel der Automobilindustrie. Er möchte in einem Team mit tollen Kollegen arbeiten und innovative Projekte leiten, die ihn motivieren und ihn morgens gerne aufstehen lassen. Eine ‚Wohlfühlkultur‘ im Unternehmen zu haben, dafür ist er

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Bettina Hofstätter ist Geschäftsführerin der TRAUMUNTERNEHMEN – Connecting People GmbH. Mit ihrem Team unterstützt sie Firmen, eine zukunftsorientierte und erfolgreiche Unternehmensund Führungskultur zu etablieren. Sie bringt Menschen in Austausch und portraitiert Traumunternehmen. (www.traumunternehmen.de) gerne bereit, auf einen Teil des Geldes zu verzichten. Konzentration auf das, was für ihn wirklich wichtig ist im Leben. Noch sind sie rar gesät, die Unternehmen, bei denen sich Mitarbeiter über die Sinnhaftigkeit ihres Tuns Gedanken machen. Vor kurzem erzählt mir der Geschäftsführer eines Softwareunternehmens, sein Team halte es für wesentlich sinnvoller, die Lieferkette eines Bio-Lebensmittelherstellers zu programmieren als die eines Chemie-Konzerns. Er gibt seinen Leuten freie Hand und lässt sie machen. Klare Sache, dass wenn das Unternehmensziel zum eigenen Lebensinhalt passt, Mitarbeiter hoch motiviert sind.

Vertrauen

Warum Andreas‘ Chef überraschend das Unternehmen verlassen hat, weiß keiner so recht. Für den kamen gleich drei Nachfolger und mit ihnen ein Rückschritt in Sachen Unternehmenskultur. Ja, die Türen der Neuen ständen offen, allerdings habe man keine Lust reinzulaufen. Jetzt geht es nur


noch um Zahlen, Daten, Fakten. Um die Erfüllung von Umsatzzielen. Motivation im Keller. Die neuen Führungskräfte arbeiten auf Distanz, während der bisherige Chef es schaffte, eine Vertrauens- und Kommunikationskultur zu leben. Die jedoch scheint er an seinen neuen Bestimmungsort mitgenommen zu haben. Bin ich ein guter Chef? Wie motiviere ich mein Team? Wie kann ich mir mehr Zeit für meine Mitarbeiter nehmen? Die Bedenken der Führungskräfte sind vielfältig. Wenn wir Menschen loslassen, ständige Kontrolle über Bord werfen und anderen etwas zutrauen, haben wir Motivation und Freude am Tun. Und wir gewinnen Zeit, die Luft lässt, um sich gemeinsam mit dem Mitarbeiter seinen Potenzialen und Entwicklungswünschen zu widmen.

Verantwortung

Andreas ist Herzblut-Projektleiter. Er arbeitet im Team an herausfordernden Projekten, setzt die Kollegen nach Möglichkeit den persönlichen Expertisen und Stärken entsprechend ein. Jeder in seinem Team hat die Möglichkeit, sich unternehmerisch einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Das von seinem bisherigen Chef entgegengebrachte Vertrauen schenkt Andreas auch seinen Kollegen. Jeder von uns läuft zur Hochform auf, entfaltet sein volles Potenzial, wenn man ihn gestalten lässt. No involvement – no commitment, so hat es kürzlich ein Geschäftsführer auf den Punkt gebracht. Sich ausprobieren und Dinge auf den Prüfstand stellen dürfen, ist die Basis für Ideen und Innovation, nach denen wir in den Unternehmen so händeringend suchen.

Freiheit

Teilzeitjobs stehen bei Andreas und Sabine hoch im Kurs. Für beide ist es wichtig, viel Zeit mit ihren vier- und siebenjährigen Kindern verbringen zu können. Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, kommt Andreas diesbezüglich sehr entgegen. Ohnehin mache ihn sein Arbeitsplatz im Groß-

raumbüro mürbe, die Geräuschkulisse sei hoch, die Ablenkungsrate nicht minder. Auch Sabines Job ist kräftezehrend. Wie so oft im Pflegebereich: zu wenig Personal, Überstunden sind an der Tagesordnung. Dort bahnt sich ebenfalls eine Umorientierung an. Homeoffice und freie Zeiteinteilung ist für viele Menschen die Chance Job und Familie in Einklang zu bringen. Was einerseits Mitarbeitern ein gutes Maß an Freiheit bringt, geht auf der anderen Seite zulasten von Zusammenarbeit und Team-Spirit. Im ein oder anderen Unternehmen wird daher schon wieder kräftig zurückgerudert. Skype & Co. können Kaffee-Ecken-Kultur und kurze Kommunikationswege eben nicht ersetzen. Change ist in aller Munde. Babyboomer verabschieden sich in die Rente und halten dem Fachkräftemangel die Tür auf. Digitalisierung lässt völlig neue Arbeitsplätze entstehen und alte verschwinden. Generationen mit Bezeichnungen wie X, Y und Z halten uns Sinnstiftung und Konzentration auf das Wesentliche vor Augen. Selten wurden wir so gnadenlos zum Umdenken gezwungen wie heute. Und dabei stehen wir Menschen im Mittelpunkt des Wandels.

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STARKE STIMME

Camerata Carolina 2019 Foto: Schwerdt

Chorsingen stärkt ...

... die Kraft der Stimme, die persönliche Haltung und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft von Prof. Franz Wassermann MD, Musikdirektor an der Universität Heidelberg

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ange Zeit galt das Chorsingen unter jungen Leuten als gewaltig „uncool“. Wenig verwunderlich ist das angesichts der Tatsache, dass die sich als progressiv verstehenden Kräfte in der Bundesrepublik der späten sechziger und siebziger Jahre gemeinsames Singen unter Generalverdacht stellten: das sei ein gemeinschaftliches Tun, das auch die Faschisten des Dritten Reichs gepflegt hätten. Aus den protestierenden Jugendlichen wurden Entscheidungsträger, und nicht nur die mediale Unterstützung des Chorsingens ging zurück, auch der Stellenwert des Fachs Musik in den – zumal weiterführenden – Schulen und besonders das Singen in diesem Fachunterricht verkümmerte. Zunehmende Mobilität in verschiedenen Bereichen löste Bindungen an den Heimatort auf, in dem es häufig noch nicht lange zuvor aktive und personenstarke Chorgemeinschaften gegeben hatte.

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Chorsingen also als Auslaufmodell? In einigen Formen wohl. Texte und Musik in trivialen Formen, die sich unter dem Dach mancher Gesangvereine behaglich eingerichtet haben, sind und werden fragwürdig. Das „feine Mägdlein“, das „unter der Linde“ des Geliebten harret, ist weit sowohl von künstlerischem Anspruch wie auch vom Echo der Gegenwartswelt entfernt, auch wenn einige fremdsprachliche Texte Aktualität suggerieren wollen. Doch Schwarz-Weiß-Zeichnung – „Singen ist halt out“ – ist ebenso wohlfeil wie unzutreffend. Es kommt auf die Formen des Chorsingens an, die diese wunderbare Möglichkeit von Gemeinsamkeit lebendig machen und gerade auch junge Menschen begeistern können. Erfreulicherweise ist bei vielen von ihnen eine vermehrte Offenheit für anspruchsvolle Chormusik zu beobachten.


Prof. Franz Wassermann MD, Musikdirektor an der Universität Heidelberg, schloss zunächst ein Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Ruperto-Carola ab.

Seine musikalische Ausbildung mit den Hauptfächern Dirigieren, Gesang und Orgel erhielt er in Karlsruhe, Rom, Stuttgart und Trossingen, unter anderem bei Helmuth Rilling. Er unterrichtet an der Universität Heidelberg am Internationalen Studienzentrum (ISZ) sowie als Gast an Universitäten und Musikhochschulen in Armenien, Chile, Frankreich, Georgien, Italien, Kanada und den USA. Gastdirigent ist er beim Litauischen Kammerorchester Kaunas, bei der Staatlichen Georgischen Philharmonie Kutaissi und an der Armenischen Staatsoper Eriwan.

Prof. Wassermann ist Stv. Vorsitzender der Künstlerischen Beirats im Bundesvorstand des Verbands Deutscher Konzertchöre (VDKC). Unter seiner Leitung wurden bisher 18 CDs veröffentlicht.

Er leitet an der Universität Heidelberg vier Chöre: • Den Medizinerchor Cantomanie (30 Mitglieder) der Medizinischen Fakultät Mannheim, • Drei dem Internationalen Studienzentrum der Universität zugehörige Chöre • Den Oratorienchor Capella Carolina (115 Mitglieder), der jedes Semester eines der großen Chorwerke, häufig mit Orchester, der europäischen Musik präsentiert;

Foto: Schwerdt

den mehrfach preisgekrönten, weitgereisten Kammerchor Camerata Carolina (45 Mitglieder), der anspruchsvolle a-capella-Werke aus dem 16. bis zum 21. Jahrhundert musiziert, aber auch oratorische Musik mit Orchester; das Vokalensemble GSG9, (35 Mitglieder) das vor allem die leichte Muse pflegt und das man für Veranstaltungen verschiedener Art verpflichten kann.

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Capella Carolina 2019 Foto: Schwerdt

Es sind häufig gut ausgebildete junge Frauen und Männer, die ihr Hobby mit professionellem Anspruch betreiben möchten, die mehr und mehr die Trivialität ablehnen, die im Chor mit wertvollen Kompositionen und Texten vertraut werden und so Teil der reichen musikalischen Tradition werden wollen – ohne aber im Traditionalismus zu erstarren. Selbstverständlich ist ihre Neugierde auf Modernes nur die andere Seite der Medaille, wobei die Grenze nicht zwischen E- und U-Musik verläuft, sondern zwischen Trivialität und Wertvollem. Die zu ihrer Zeit verschrienen Beatles beispielsweise haben solch künstlerisch Wertvolles hervorgebracht. Und noch etwas: Diese jungen Chorsingenden möchten auch etwas für ihre Stimme tun und fordern vom Chorleiter fundierte Kenntnis musikalischer und stimmerzieherischer Art. „Singen ist Wellness für Körper und Seele“: davon bin ich überzeugt. Lockerungsübungen am Anfang einer Probe und vor dem Konzert sind unverzichtbar, und das Bewusstmachen des physiologisch angemessenen Atems gehört sowohl zum Sport oder zur Meditation wie auch als Erstes zum Singen. Auf ihm strömt die Melodie, und er ermöglicht das Erfahren der Resonanz und des Reichtums des Vokalklangs – und dies erst recht in einer guten Gemeinschaft.

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Gerade Menschen, die nicht ausgeprägt extrovertiert sind und sich nicht alleine vor Publikum zu singen trauen, profitieren vom Singen in der Gemeinschaft, das ihnen Halt und Geborgenheit gibt. Chorsingen schafft dabei etwas scheinbar Unmögliches: Es bewahrt die Individualität jedes einzelnen Chorsängers, führt jedoch zu einer gemeinsamen, von allen Chormitgliedern geteilten Erfahrung, die wiederum die Individuen im Schutz der Gemeinschaft wachsen lässt. Auch auf einer biophysikalischen Ebene wirkt das Singen: Die Resonanzen im Körper und darum herum überlagern sich und ergeben etwas, das reicher ist als die Summe der Einzelstimmen. Diese musikalischen Schwingungen setzen sich also nicht durch simple Addition zusammen, sondern wachsen viel stärker, sowohl durch die Qualität wie auch die Zahl der Chorsänger. Um erfolgreich gemeinsam singen zu können, ist es notwendig, dass sich jeder Einzelne öffnet und sich der Gemeinschaft preisgibt. Der Chorleiter trägt an dieser Stelle eine große Verantwortung, denn er formt seine Chorsänger an sehr empfindlichen Stellen. Gerade Laien können sich nicht verstellen und sind auf den verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Stimme und ihrer Persönlichkeit angewiesen. Es ist wichtig, auf die Gesundheit der Sänger zu achten, ihre Freude am Singen zu verstärken und ihnen gleichzeitig Souveränität in Atem,


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Frühjahrskonzert der GSG9 „Opera, Opera“ in der Alten Aula 2019 Foto: Alexander Brock

Stimme und Affektausdruck zu verleihen. Wenn dies gelingt, wird das Chorsingen zu einem positiven Gemeinschaftserlebnis werden. Ein Chorsänger hat mir das so bestätigt: „Der Chor hat mir eine neue stabile Gemeinschaft gegeben, neue Freunde und großartige Erlebnisse. Ich fühle mich als ein Teil des Ganzen, glücklich und ausgewogen.“ Natürlich ist nicht psychologische Betreuung die Hauptaufgabe des Dirigenten, wenn auch eine außerordentlich wichtige. Unser „Kerngeschäft“ ist gutes Musizieren, in einem anspruchsvollen Chor ausgezeichnetes Musizieren, und dies erfordert – wie der Sport auch – Training, Disziplin und Leistungswillen. Ein guter Trainer vermag dazu zu motivieren, und das Glück, gemeinsam etwas Großes erreicht zu haben, lässt die Wahrheit des Sprichworts erfahren: „Geteilte Freud ist doppelte Freud“. Mindestens, so denke ich. Unlösbar mit der musikalischen Leistung aber ist das positive Gemeinschaftserlebnis verbunden. Es genügt nicht, musikalisch richtig zu singen. Das erbringt allenfalls kühle Perfektion. Zu den schönsten Kommentaren, die ich nach einem erfolgreichen Konzert hören durfte, gehört die Aussage eines Kritikers: „Dass der von Ihnen geleitete Chor hervorragend singt, habe ich ja erwartet. Mitreißend ist, mit welcher gemeinsamen Freude das Ensemble und Sie musizieren.“

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BILDUNGS PROJEKT Ankommen und Abschied – beides will gelernt sein! TDKET Sommerprojekt 2019 mit spannendem Verlauf und versöhnlichem Ende von Matthias Zimmermann

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o sehr uns Tariku Tesfaye und vor allem die Kinder am Herzen liegen, so kräftezehrend ist es, an der Zukunft des Projekts zu arbeiten. Fundamental sind die Widerstände, denen der Gründer und Leiter der Tariku and Desta Kids´ Education through Tennis Development (TDKET) Ethiopia gegenübersteht. Ein Empfinden dafür, sich im zivilgesellschaftlichen Verbund für Mitbürger einzusetzen, ist für die privilegierte Klasse in Äthiopien allenfalls am Entstehen. Dass Philanthropie auch ein soziales Invest ist und einer Gemeinschaft als Ganzes zugutekommt, ist aufgrund von Indirektheit und Zeitverzug noch nicht besonders weit ins Bewusstsein der äthiopischen Gesellschaft vorgedrungen. Am Prinzip des Generationenvertrags zu arbeiten, bedeutet Bewusstseinsarbeit. In jedem Gespräch – mittlerweile auch in zahlreichen TV Sendung, Talkshows und Sportreportagen – versucht Tariku davon zu überzeugen, dass die Zukunft jeder Gesellschaft von der Bildung ihrer Kinder abhängt. Davon zu reden, ist das eine – mit gutem Beispiel und viel Energie voranzugehen, das andere. Nächstes Jahr werden es 20 Jahre sein, seit Tariku sich gemeinsam mit seinem Bruder Desta zu dem Projekt entschloss und seitdem zu seinem Lebensinhalt gemacht hat. Dass er vor diesem Hintergrund noch immer um Vertrauen in die Nachhaltigkeit der TDKET werben muss, braucht ein hohes Maß an Stärke und Frustrationstoleranz. Aufgefangen und gestützt wird Tariku von einem engen äthiopischen Freundeskreis. Es sind Tarikus persönliche Beziehungen zu Menschen, die ihn in seiner Idee unterstützen – nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten und Geld. Nach wie vor sind Manfred Lau-

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tenschläger und Alexander Kurucz die wichtigsten Mutmacher. Und wir durften erneut Gastgeber für Tariku und drei seiner insgesamt 48 Projektkinder sein. Drei Wochen genossen Abdu, Mickey und Sara die Annehmlichkeiten, die sich ihnen in Deutschland boten. Umso bewundernswerter, wie sie damit umgingen: erst in Nußloch anzukommen – und dann auch wieder nach Hause zu gehen, zurück in ihre Hütten, mitten in der Regenzeit, die das äthiopische Hochland in einen grauen, kühlfeuchten Nebel taucht. Damit unverkrampft umzugehen – tapfer und ohne Tränen, dankbar und stolz zugleich – zeugt von einem starken Charakter. Ein fröhlicher Abschied am Abend der Rückreise nach Addis Abeba sagt viel über die pädagogische Arbeit, die Tariku Tesfaye seit bald zwei Jahrzehnten leistet. Die Kinder haben Ankommen und Abschiednehmen gelernt. Sie urteilen nicht

in schwarz oder weiß, sondern entwickeln ein feines Gespür für die Vorteile und die Nachteile der Lebensverhältnisse sowohl in Äthiopien als auch in Deutschland. Ja, der Besuch in Deutschland ist ihr persönlicher Jahreshöhepunkt. Und dann gehen sie gerne wieder nach Hause in ihre Heimat – am Ende dieser Reise „ins Paradies“, wie sie es nennen. Möglich wurde die Reise auch dank eines Beitrags des Lionsclub Schwetzingen. 3.000 Euro übergab Clubpräsident Stephan Reinert im Anschluss an einen Vortrag über die TDKET an den Förderverein Bildung durch Sport e. V., womit ein Gutteil der Flugkosten beglichen werden konnte. Dafür sagen wir danke: für die finanzielle Unterstützung, das Vertrauen, den Mut und das Verstehen dieser besonderen Idee, unterprivilegierten Kindern eines armen Landes durch den Tennissport die Chance auf höhere Bildung zu vermitteln.


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Leidenschaft in 3. Generation aus eigenem Anbau: ! ! ! ! ! !

Äpfel und Birnen Spargel Erdbeeren Kirschen Zwetschgen Kürbisse

Fitnessbekleidung – worauf kommt es an?

von Stev Kleine, Leiter RC ProShop im Racket Center Nußloch

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b als Fitness-Enthusiast, der mehrmals wöchentlich trainieren geht und sich stets über Produktneuheiten und Trends auf dem Laufenden hält, oder als gesundheitsorientierter Freizeitsportler mit durchschnittlicher bis geringer Trainingshäufigkeit: Fitnesskollektionen bekannter Hersteller bieten heutzutage für alle Zielgruppen die passende Kleidung mit ansprechender Optik, modernen Farben und vorteilhaften Schnitten.

1. Material

Die Ansprüche an moderne Fitnessbekleidung sind dabei vielfältig. Um diesen gerecht zu werden, sollten die verwendeten Materialien besonders hochwertig sein. Grundsätzlich werden die Materialien (Textilfasern) in Naturfasern und Kunstfasern unterschieden. Naturfasern Naturfasern sind Fasern, die von natürlichen Quellen wie Pflanzen, Tieren oder Mineralien stammen und sich ohne weitere chemische Umwandlungsreaktionen direkt einsetzen lassen. Dazu gehören beispielsweise Baumwolle, Leinen, Kaschmir oder Seide. Die wohl am häufigsten verwendete Naturfaser im Sportbereich ist Baumwolle. Sie besteht aus der Zellulose des Samenhaars einer subtropischen Staudenpflanze. Das angenehme Tragegefühl auf der Haut macht Baumwolle sehr beliebt. Sie wird gerne bei Sportarten getragen, bei denen der Sportler nur leicht schwitzt. Für den Einsatz bei hoher körperlicher Anstrengung ist Baumwolle jedoch nicht so gut geeignet. Baumwolle nimmt zwar rasch die feinen Schweißperlen der Haut auf, quillt dabei aber so stark, dass sich im Stoff die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fäden schließen. Wenn der Stoff also richtig nass ist, werden der Luftaustausch und die Luftzirkulation in der Bekleidung unterbrochen. Das kann bei intensiver körperlicher Betätigung zu einem Hitzestau führen. Kunstfasern Kunstfasern werden, in Abgrenzung zu Naturfasern, in einem chemischen Prozess künstlich hergestellt. Durch bestimmte Behandlungsmethoden werden sie mit gewünschten Eigenschaften versehen, sodass sie in der Textilindustrie vielseitig einsetzbar sind.

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Kunstfasern lassen sich in Fasern synthetischen und natürlichen Ursprungs unterteilen. Zur Gruppe der synthetischen Fasern gehört das im Sportbereich am häufigsten verarbeitete Fasermaterial Polyester. Die Polyesterfaser ist sehr reißfest und nimmt so gut wie keine Feuchtigkeit auf (maximal ein Prozent ihres Eigengewichts). Die Feuchtigkeit wird somit schnell nach außen abtransportiert. Demzufolge trocknet Bekleidung aus Polyester sehr schnell. Außerdem überzeugt Gewebe aus Polyester durch Leichtigkeit, Elastizität, Farb-, Hitze- und Formbeständigkeit. Eine weitere, im Sportbereich häufig eingesetzte, synthetische Faser ist Elastan, auch unter dem Begriff Spandex bekannt. Elastan ist eine sehr elastische Faser. Unter Zugbzw. Dehnbeanspruchung kann die Faser bis auf das maximal achtfache ihrer Länge auseinandergezogen werden. Dabei hat sie eine zwei- bis dreimal höhere Spannkraft als Gummi. Lässt der Zug auf die Faser nach, springen die Fasern in ihre Ausgangslänge zurück. Der Nachteil dieser Faser ist die Empfindlichkeit gegenüber Hitze. Deswegen sollten Textilien aus Elastanfasern nicht höher als 40 Grad gewaschen und auf das Bügeln verzichtet werden. Zur Gruppe der Kunstfasern natürlichen Ursprungs gehört Viskose. Viskose wird aus reiner Zellulose, hauptsächlich aus Buchen- und Pinienholz, Eukalyptus oder zunehmend auch aus Bambus gewonnen. Typisch ist der außergewöhnlich weiche, fast seidige Griff. Die Eigenschaften von Viskose sind denen der Baumwolle ähnlich. Das bedeutet, dass der Tragekomfort äußerst angenehm, die Funktionalität bei Sportbekleidung aufgrund des geringen Feuchtigkeitstransport aber eher eingeschränkt ist.

2. Tragekomfort und Mehrschichtenprinzip

Neben dem Klimamanagement sind vor allem der Tragekomfort und die Passform für die Wahl der richtigen Fitnessbekleidung entscheidend. Fitnessbekleidung sollte sich auf der Haut angenehm und weich anfühlen. Sie muss so elastisch sein, dass sie sich dem Körper bei allen Bewegungen störungsfrei anpasst. Hier ist besonders auf einen guten Sitz im Bereich der Achselhöhlen und im Schritt zu achten.

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Beim Einkauf von Textilkollektionen achten wir im RC ProShop darauf, dass einzelne Kleidungsstücke wie Tops, Shirts, Jacken und Hosen gut miteinander kombinierbar sind und auch auf dem Weg zum Training und in der Freizeit eine gute Figur machen. Aber nicht nur aus optischen Gründen sind Bekleidungsschichten sinnvoll. So schützt eine Jacke beispielsweise nach einem anstrengenden Workout vor dem Auskühlen. Auf dem Heimweg wärmt eine längere Hose. Diese zweite Schicht muss dabei ebenfalls atmungsaktiv und feuchtigkeitsableitend sein. Ein durchgehender Frontreißverschluss lässt die Belüftung variabel regulieren. Gute Stretcheigenschaften steigern den Tragekomfort. Wussten Sie schon, dass wir ab September eine GroßeGrößen-Kollektion im RC ProShop anbieten? Somit ist nun für jede Sporttreibende die passende Größe dabei.

3. Technologien

Neue Technologien in der Fitnessbekleidung können das Sporttreiben angenehmer machen. So bietet die DryPlus-Technologie neben höchstem Tragekomfort auch ein angenehmes Körperklima. Die Feuchtigkeit wird rasch vom Körper weg auf die Außenseite des Textils geleitet, die Haut bleibt somit weitgehend trocken. Während DryPlus eine klassisch chemische Textilveredelung ist, wird bei Dry Plus Eco eine umweltschonende, pflanzliche Ausrüstung aus dem Öl der Midori-Pflanze verwendet. Neben der DryPlus-Technologie ist der Einsatz von Mesh in Sportbekleidung weit verbreitet. Mesh ist ein feiner Stoff, der aus vielen kleinen Maschen besteht. Das aus Synthetikfasern bestehende Netzmaterial verspricht eine besonders hohe Luftdurchlässigkeit und damit auch Atmungsaktivität. Mesh ist feuchtigkeitsregulierend, pflegeleicht, luftig und knitterarm und wird sowohl in Sportbekleidung als auch in Sportschuhen verwendet. Für Menschen, die sehr stark schwitzen, empfehlen sich Materialien mit antibakteriellen und geruchshemmenden Eigenschaften. Dafür werden Textilien mit Polygienen veredelt. Das Wirkungsprinzip besteht darin, dass Silbersalze das Wachstum geruchsbildender Bakterien und Pilze hemmen. Polygiene wird in allen Bekleidungsschichten verwendet und verliert auch nach vielen Wäschen seine Wirkung nicht.


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GAST BEITRAG

Auszubildende der Sparkasse Heidelberg übernehmen Verantwortung für zwei Bienenvölker in Gaiberg

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ei der Sparkasse Heidelberg sind sich die Verantwortlichen um die Wichtigkeit des Themas „Nachhaltigkeit“ sehr bewusst. Daher unterstützen sie immer wieder Projekte, die dieses Thema ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und das Profil des Unternehmens in dem Bereich schärfen. In diesem Jahr wird ein Projekt unterstützt, das sich mit den Bienen beschäftigt. Die zwölf Auszubildenden des Jahrgangs 2018 der Sparkasse Heidelberg sind bei dem Projekt involviert.

Seit Mai betätigen sie sich unter der professionellen Anleitung von Dr. Joachim Wünn als Imker und kümmern sich in Gaiberg um zwei Bienenvölker. Einmal die Woche sind sechs der Azubis direkt vor Ort. Die andere Hälfte der Projektteilnehmer kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Sie posten beispielsweise Fotos und Videos auf Social-Media-Kanälen und schreiben Berichte für das

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Infoportal der Sparkasse. Dabei arbeiten die Azubis auch mit der Marketingabteilung zusammen. Bei der Auftaktveranstaltung im Mai waren alle zwölf Azubis in Gaiberg und ließen sich von Dr. Joachim Wünn in die Welt der Imkerei einführen. Was sie dabei erlebt haben, schildert Patrick Hoffmann, der zurzeit eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. „Wir haben uns einen Imkeranzug zum Schutz angezogen und durften die Waben der Bienen herausnehmen.“

Dabei kamen die Nester der Königin zum Vorschein, die interessiert begutachtet wurden. Zur Aufgabe eines Imkers, so erfuhren die Azubis, gehört unter anderem, die Bienenvölker in ihrem Verhalten und ihrer Volksstärke zu bewerten.


Wie sich eine Wabe anfühlt beschreibt Melis Cakmak, angehende Finanzassistentin, so: „Es ist wie ein lebendiger pulsierender Teppich.“

Alle Azubis haben solch eine hautnahe Erfahrung zum ersten Mal gemacht. „Für uns ist das mal etwas ganz anderes, im Vergleich zu unserem üblichen Arbeitsalltag. Wir haben viel über die Bienen gelernt und dabei auch Ängste in Bezug auf die Tiere abgebaut“, so Patrick Hoffmann. Mit dem Projekt möchte die Sparkasse Heidelberg ihre unternehmerische Verantwortung auch für das Thema Biodiversität weiter ausbauen und mit der Pacht und Betreuung von den beiden Bienenvölkern konkret zum Artenschutz beitragen.

Es soll auch im nächsten Jahr mit den neuen Azubis fortgeführt werden. Aktuell werden die Auszubildenden mit den Bienen noch bis etwa September beschäftigt sein. Bis dahin werden sie noch viele interessante Erfahrungen sammeln und mit der interessierten Öffentlichkeit teilen.

© SPK-HD/07/2019/SD

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Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

Wir sind zertifiziert

Qualität setzt sich langfristig durch

Lauf ZAP, lauf …

52 strahlende Gesichter waren am 09. Mai 2019 im Walldorfer Stadion zu sehen. Der Grund – ein fantastisches Teamevent für die Mitglieder, Trainer und Physiotherapeuten des ZAP. Gemeinsam traten alle beim Walldorfer Firmenlauf an, um in 4er Teams nach Ruhm, Ehre aber besonders nach Spaß zu streben. In ihren gelben „Fitnessstudio des Jahres 2018 – Shirts“ nahmen alle hochmotiviert die fünf Kilometer lange Strecke in Angriff. Die Leistungen waren sehr respektabel. So erliefen sich drei der insgesamt 13 ZAP Teams eine Top Ten-Platzierung – sehr beachtlich wenn man bedenkt, dass 173 Teams am Start waren. Vorrangig waren bei allen Teilnehmer trotz der sportlichen Erfolge jedoch überwiegend das gemeinsame sportliche Erlebnis und die Freude an der Bewegung. Auch der kulinarische Genuss kam nach dem Lauf nicht zu kurz. Bei „sportlich gesunder Ernährung“, wie Bier, Brezeln und Wurst wurde der Lauf nochmal Revue passiert und schon Pläne für das nächste Jahr geschmiedet. Es war ein sehr gelungener Abend der Lust auf mehr macht. Das Team freut sich deshalb sehr darauf mit den ZAP Mitgliedern diese sportlich fröhliche Herausforderung im nächsten Jahr wieder in Angriff zu nehmen.

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Seit einem Jahr ist das Racket Center offiziell nach der DIN-Norm 33961 zertifiziert. Sie ist das einzige Programm das zur Zertifizierung von Studios von der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert ist und somit den höchsten Standard abbildet. Jedes Jahr wir die Qualität und der Standard erneut überprüft. In den Themengebieten Mitarbeiterqualifikation, Trainingsplanqualität, Kundenbetreuung, Sicherheit, Trainingsgeräte und Gesundheitsangebote gilt es die objektiven Anforderungen der DIN Norm zu erfüllen. Dies wurde mit Bravour gemeistert und die erneute Zertifizierung seitens der Deutschen Akkreditierungsstelle ausgesprochen. Eine schöne Bestätigung für die geleistete, qualifizierte Arbeit des RC Teams.


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WEENNN’S N’S DDRRAAUUFF AANNKKOOMMMMT,T, W W WEENNN’S N’S DDRRAAUUFF AANNKKOOMMMMT,T, DAANNNN EEPPIICCTTOO! ! D DDAANNNN EEPPIICCTTOO! ! Wenn Sie eine festinstallierte Medientechnik planen, bei der nichts schief gehen darf, Wenn Sie eine festinstallierte Medientechnik planen, bei der nichts schief gehen darf, Wenn Medientechnik dann können Sie auf epicto zählen. WennSie Sieeine einefestinstallierte festinstallierte Medientechnikplanen, planen,bei beider dernichts nichtsschief schiefgehen gehendarf, darf, dann können Sie auf epicto zählen. dann dannkönnen könnenSie Sieauf aufepicto epictozählen. zählen. Wie bei einer großen Bühnenshow müssen auch in einer Sportsbar oder einem KonferenzWie bei einer großen Bühnenshow müssen auch in einer Sportsbar oder einem KonferenzWie einer großen Bühnenshow müssen inineiner einem raum die einzelnen Komponenten reibungslos miteinander arbeiten. Wiebei bei einer großentechnischen Bühnenshow müssenauch auchjederzeit einerSportsbar Sportsbaroder oder einemKonferenzKonferenzraum die einzelnen technischen Komponenten jederzeit reibungslos miteinander arbeiten. raum die Komponenten jederzeit miteinander arbeiten. Die dafür ist eine akribische Vorbereitung des Projektes, technische raumVoraussetzung dieeinzelnen einzelnentechnischen technischen Komponenten jederzeitreibungslos reibungslos miteinander arbeiten. Die Voraussetzung dafür ist eine akribische Vorbereitung des Projektes, technische Die dafür ististeine Vorbereitung des technische Expertise, absolute Qualitätsorientierung und Aufmerksamkeit für Details. DieVoraussetzung Voraussetzung dafür eineakribische akribische Vorbereitung desProjektes, Projektes, technische Expertise, absolute Qualitätsorientierung und Aufmerksamkeit für Details. Expertise, Expertise,absolute absoluteQualitätsorientierung Qualitätsorientierungund undAufmerksamkeit AufmerksamkeitfürfürDetails. Details. Mit der Erfahrung aus über 30 Jahren sorgen wir als Experten für Veranstaltungs- und Mit der Erfahrung aus über 30 Jahren sorgen wir als Experten für Veranstaltungs- und Mit über 3030Jahren sorgen wir fürfürVeranstaltungsund Konferenztechnik dafür, dass Sie sich zu 100% auf Ihre Technik verlassen können. Mitder derErfahrung Erfahrungaus aus über Jahren sorgen wirals alsExperten Experten Veranstaltungsund Konferenztechnik dafür, dass Sie sich zu 100% auf Ihre Technik verlassen können. Konferenztechnik Konferenztechnikdafür, dafür,dass dassSie Siesich sichzuzu100% 100%auf aufIhre IhreTechnik Technikverlassen verlassenkönnen. können.

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EXPERTEN RAT

Sport bei Arthrose in Hüfte und Knie – Sport bei Hüft- und Knieprothese: Was sollte man, darf man und darf man nicht tun? von Dr. med. Oliver Stock

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einem Stützgewebe – der extrazellulären Matrix. Die Zellen sind für die Produktion des Stützgewebes verantwortlich, nehmen jedoch im fortschreitenden Alter in der Anzahl ab. Dies ist nur ein Grund für die schlechte Reparaturfähigkeit des Knorpels.

ie Arthrose – jeder kennt sie, jeder hat schon von ihr gehört. Doch ab wann spricht man von einer Arthrose und was bedeutet dies für den Betroffenen und dessen Alltag? Geschweige denn für die sportliche Belastung? Die Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung. Rund 5 Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen. Das macht etwa 6 Prozent der Bevölkerung aus. Statistisch gesehen ist die Hälfte aller Frauen ab dem 60. Lebensjahr betroffen, Männer ab 60 zu rund einem Drittel. Alleine in Deutschland werden jährlich etwa 230.000 Hüftprothese und 180.000 Knieprothesen operiert. Die Gründe für die Entstehung einer Arthrose sind vielfältig. Bei ca. 50 Prozent der Betroffenen kommt es auf Grund einer langjährigen Überbelastung zu einer Arthrose. Auch bei angeborenen Fehlstellungen kommt es zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß. Dies ist bei rund 20 Prozent der Betroffenen der Fall. Bei den verbliebenen 30 Prozent sind vorausgegangenen Unfälle Gründe für die Entstehung der Arthrose. Die Betroffenen klagen meist über schrittweise entstehende Schmerzen des betroffenen Gelenks, welche sich stetig verstärken. In späteren Stadien treten auch in Ruhe oder in der Nacht Schmerzen auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Schwellungen und Abnahme des Bewegungsumfanges.

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Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, welche zu einer Arthrose führen. Manche davon lassen sich einfacher behandeln als andere, manche auch gar nicht. Frühere Gelenkverletzungen lassen sich beispielsweise nicht mehr rückgängig machen. Auch die bereits erwähnte Reduzierung der Knorpelzellanzahl ist ein nicht beeinflussbarer Alterungsprozess. Dr. med. Oliver Stock • Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie (Protheseneingriffe von Hüft- & Kniegelenk) • Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik • Mitglied der Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie

Demgegenüber stehen Aspekte des Lebenswandels, wie krankhaftes Übergewicht (Adipositas), Rauchen und Bewegungsmangel. Diese sind prinzipiell zu beeinflussen, stellen im Alltag jedoch eine Herausforderung dar. Gewichtsabnahme, ein rauchfreies Leben und eine adäquate körperliche Betätigung können den Fortschritt einer Arthrose verlangsamen.

Sportliche Belastung bei Arthrose

Der Knorpel wird nicht wie anderes Gewebe über Blut ernährt, sondern über die Gelenkflüssigkeit. Daher ist die richtige sportliche Belastung des Knorpels wichtig um diesen einerseits zu ernähren, ihn andererseits nicht weiter zu schädigen. Allgemein empfohlen werden sogenannte „low-impact“ Sportarten. Hierzu zählen beispielsweise Nordic

Den Knorpelverschleiß und damit die entstehende Arthrose aufhalten – wenn das so einfach wäre! Der Gelenkknorpel ist auf Grund der mechanischen Ansprüche ein auf Druck und Zug verformbares Gewebe. Er besteht zu etwa 6 bis 10 Prozent aus Zellen, zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser und zu 10 bis 20 Prozent aus


walking, Fahrrad fahren, Golfen, Skilanglauf, Schwimmen, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Cross-Trainer und Krafttraining im Fitnessstudio. Allen Sportarten gemein sind die gleichmäßigen Beuge- und Streckbewegungen im Hüft- und Kniegelenk und die gleichmäßige Belastung des Knorpels. Die Folge hiervon ist ein gesteigerter Stoffwechsel im Gelenk. Die katabolen Faktoren (IL-1, 6, 7 und 8, sowie TNF-alpha), welche zu einer Degeneration des Knorpels führen werden gedrosselt und die anabolen Faktoren (IGF-I, TGf, beta, IL-4, BMP-2) gesteigert. In gewissen Fällen kann es jedoch trotz angepasstem Sport zu Fehl- und Mehrbelastungen kommen. Dies tritt beispielsweise bei Beinachsenfehlstellungen auf. Durch O- oder X-Beine werden bestimmte Gelenkabschnitte mehr belastet als andere. Dadurch kommt es zu punktuellen Spitzenbelastungen, welche zwangsläufig zu einem vorzeitigen Knorpelschaden führt und schließlich in der Arthrose endet. Achsfehlstellungen sollten erkannt und behandelt werden. Bei milder Ausprägung werden diese durch Anpassung von individuellen Einlagen oder speziellen Knieorthesen therapiert. Höhergradige Fehlstellungen bedürfen mitunter einer achskorrigierenden Operation. Hierdurch wird der Kraftvektor verschoben und der betroffene Gelenkabschnitt entlastet. Kommt es in fortgeschrittenen Arthrosestadien trotz adäquater konservativer Therapie zu keiner Beschwerdebesserung oder gar Zunahme der Schmerzen, ist der Leidensdruck häufig hoch. Durch die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes wird Lebensqualität zurückgewonnen. Für aktive Menschen zählt dazu jedoch auch die Ausübung ihres Sports und bei manchen herrscht Verunsicherung, ob die sportliche Belastbarkeit auch mit einer Knie- oder Hüftprothese noch gegeben ist.

In den letzten Jahren hat sich die OPTechnik stetig weiterentwickelt. Dadurch wurden minimalinvasive, muskelschonende und knochensparende Verfahren etabliert, welche eine schnelle Rekonvaleszenz nach der Operation ermöglichen. Somit kann der Patient nach der Prothesenimplantation noch am OP-Tag mobilisiert werden. Da Patienten heute im Vergleich zu früher aktiver leben, wird von Knie- und Hüftimplantaten höchste Belastbarkeit ohne Abrieb erwartet. Daher wurden die verwendeten Materialien ebenfalls weiterentwickelt. Bei den früher verwendeten Metall-Metall Gleitpaarungen im Bereich der Hüftendoprothesen zeigten sich aufgrund des erhöhten Abriebs vermehrt Lockerungen der Prothesen. Dies führte zu Revisionsraten von ca. 23 Prozent (nach 10 Jahren Prothesenstandzeit). Durch die Verwendung von Gleitpaarungen wie Keramik-Keramik und KeramikXLPE (hochvernetztes Polyethylen) konnte bereits ein deutlich geringerer Abrieb und eine Reduktion der 10-Jahres Revisionsrate auf 4,5 Prozent erreicht werden. Diese werden heutzutage standardmäßig in der Knie- und Hüftendoprothetik verwendet. Beste Materialeigenschaften zeigt eine Zirkonium Niobium-Legierung (OXINIUM, Fa. Smith & Nephew), welche in einer Gleitpaarung mit hochvernetztem Polyethylen das Abriebverhalten sogar noch weiter optimiert. In aktuellen Studien werden unter Verwendung dieser Gleitpaarung bei Hüftprothesen 10-Jahres Revisionsraten von 3,5 Prozent beschrieben. Auch im Bereich der Knieprothesen wird diese Legierung verwendet.

Fazit

Insgesamt bedeutet dieser Fortschritt für den Patienten eine rasche postoperative Rehabilitation, kurze berufliche Ausfallzeiten. Dank des geringen mechanischen

Zirkonium Niobium-Legierung der Oberschenkelkomponente einer Knieprothese (Fa. Smith & Nephew)

Verschleißes durch Verwendung hochmoderner Komponenten ist eine zuverlässige Funktion der Prothese über viele Jahre zu erwarten. Eine erneute Operation ist nach 20 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von nur etwa 8 Prozent gegeben. Die bereits oben erwähnten „low-impact“-Sportarten werden auch für Prothesenträger uneingeschränkt empfohlen. Bei „high-impact“ Sportarten (Fußball, Volleyball, Basketball, alpines Skifahren etc.) besteht grundsätzlich ein erhöhtes Sturzrisiko. Aufgrund der Materialeigenschaften der Prothese kommt ein Bruch der Implantate äußerst selten vor. Bei hoher Krafteinwirkung im Rahmen eines Sturzes ist ein Bruch des umgebenden Knochens wahrscheinlicher. Dies macht häufig eine Revisionsoperation mit Wechsel der Prothese notwendig. Das individuelle Sturzrisiko unter Berücksichtigung der Erfahrung, des Könnens und der körperlichen Fitness des Sportlers ist bei „high-impact“-Sportarten entscheidend. Dies sollte jeder Prothesenträger für sich als Sportler verantwortungsvoll abwägen.

SPORTCHIRURGIE Heidelberg ATOS Klinik • Bismarckstraße 9-15 • 69115 Heidelberg Tel.: 06221 72 58 222 • Fax: 06221 983 339 E-Mail: info@sportchirurgie-heidelberg.de Internet: www.sportchirurgie-heidelberg.de

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FIT & GESUND

Ein starkes Immunsystem durch Muskeltraining Was Sie tun können, um Ihr Immunsystem positiv zu beeinflussen von Daniela Völker, ZAP Fitnesstrainerin

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as Immunsystem ist das Abwehrsystem unseres Körpers. Es schützt den Körper vor Bakterien, Viren, Pilzen, Parasiten und anderen Schadstoffen, die zum Teil lebensgefährliche Infektionen hervorrufen können. Außerdem hilft es beim Heilen von Verletzungen. Dazu bedient es sich verschiedener Abwehrmechanismen. Man unterscheidet dabei zwischen einer unspezifischen, angeborenen Immunabwehr und spezifischen, erworbenen Abwehrmechanismen. Äußere Schutzfunktionen: Sie bilden eine erste physikalische und chemische Barriere, um Keime und schädliche Substanzen am Eindringen in den Körper zu hindern. Zu diesen Schutzbarrieren gehören zum Beispiel die Haut, der Schleim auf den Schleimhäuten, der Flüssigkeitsfilm in den Augen, der Speichel oder auch der Magensaft.

Innere Abwehrmechanismen: Wenn Erreger oder Fremdstoffe die äußere Schutzbarriere überwunden haben und bereits in den Körper eingedrungen sind, treffen sie auf eine

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zweite Abwehrfront. Dabei handelt es sich um Substanzen, die gegen die Erreger wirken (zum Beispiel Interferone, das Komplementsystem oder Transferrine), Fresszellen (Phagozyten), natürliche Killerzellen, Entzündungsmechanismen und Fieber, das zum Beispiel das Wachstum verschiedener Erreger blockiert und die Interferonwirkung verstärkt. Bei der spezifischen Immunabwehr handelt es sich um eine erworbene Abwehrfunktion. Sie richtet sich gezielt gegen bestimmte Krankheitserreger sowie fremdes Gewebe oder Blutzellen, wie zum Beispiel nach Transplantationen oder Bluttransfusionen. Substanzen, die der Körper als fremd betrachtet und die eine Abwehrreaktion hervorrufen, heißen Antigene. Die spezifische Abwehr unterscheidet sich in zwei Merkmalen von der unspezifischen. Zum einen richtet sie sich gegen ein bestimmtes Antigen und zum anderen merkt sich der Körper dieses Antigen, sodass er bei erneutem Kontakt zu einem späteren Zeitpunkt schneller und stärker darauf reagieren kann.


Die Arbeit im spezifischen Immunsystem wird von verschiedenen Zellen und Geweben verrichtet. Die Grundlage bilden die weißen Blutzellen. Es gibt verschiedene Arten von weißen Blutzellen, die jeweils eine spezielle Aufgabe haben. Je nach Art des Erregers werden unterschiedliche Zellen des Immunsystems aktiviert, um gezielt gegen diesen Erreger vorgehen zu können: • Granulozyten sind die häufigste Art der weißen Blutzellen. Sie bilden die erste Abwehrwelle um eingedrungene Erreger unschädlich zu machen. Sie verlassen die Blutbahn, um ins Gewebe einwandern, wo sie an Entzündungsreaktionen beteiligt sind. • Lymphozyten spielen eine bedeutende Rolle für die erworbene, spezifische Immunabwehr. T-Lymphozyten oder T-Zellen sind Wächterzellen, die auf Eindringlinge warten und die Abwehr „organisieren“. T-Zellen können sich zu zytotoxischen (zelltötenden) Zellen entwickeln und die fremde Substanz direkt angreifen (=zellvermittel-

te Immunantwort) oder Nachrichten über bestimmte Botenstoffe an alle beteiligten Zellen der Immunabwehr zu übermitteln, damit diese zur Aktivität angeregt werden. Dazu zählen beispielsweise Fresszellen, B-Zellen usw. Die B-Lymphozyten oder B-Zellen sind Killerzellen, die spezifische Antikörper für ein bestimmtes Antigen bilden, mit denen die fremden Strukturen erkannt und gebunden werden (=durch Antikörper vermittelte Immunantwort). Dadurch kommt es zur Neutralisierung von Giftstoffen, ein Anheften der Eindringlinge an Körperzellen wird verhindert und eine Inaktivität der Erreger hervorgerufen, sodass schlussendlich die Fresszellen ihre Arbeit ausführen können. • Die Monozyten entwickeln sich bei der Wanderung aus der Blutbahn ins Gewebe zu Makrophagen. Genau wie die Granulozyten besitzen sie die Fähigkeit Mikroorganismen, Zelltrümmer usw. aufzunehmen und diese schließlich aufzulösen und/ oder zu speichern. Daher nennt man diese Zellgruppe auch Fresszellen oder Phagozyten.

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Wie kann Muskeltraining diese Prozesse unterstützen und unser Immunsystem stärken?

Die Effektivität von körperlicher Aktivität in der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention verschiedener Erkrankungen ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Das Immunsystem spielt dabei auch eine entscheidende Rolle, da es durch Botenstoffe (zum Beispiel Zytokine) an einer Vielzahl von Regulationsprozessen beteiligt ist und dadurch Einfluss auf die Gesundheit nimmt. Die Studienlage, sowohl in Querschnitt- als auch in Längsschnittstudien, ist momentan leider noch nicht absolut einheitlich. Dennoch weisen viele neuere Untersuchungen darauf hin, dass moderate körperliche Aktivität, unter anderem in Form eines dosierten Krafttrainings, das Immunsystem stärkt und damit das Infektionsrisiko senken kann.

Studien, die sich mit der Wirkung von Training und Bewegung auf das Immunsystem befassen, zeigen, dass beispielsweise die Zellzahl der weißen Blutkörperchen nach körperlicher Belastung erhöht ist, die Freisetzung von Abwehrstoffen ansteigt und die am Immunsystem beteiligten Organe besser durchblutet sowie in ihrer Leistung verbessert sind. Es kann zunehmend gezeigt werden, dass durch körperliche Aktivität anti-inflammatorische Effekte erzeugt werden können und ebenfalls eine Zunahme der natürlichen Killerzellen nachzuweisen ist. Damit assoziiert wird wiederum eine geringere Infektanfälligkeit. Dosiertes Krafttraining wirkt sich zudem positiv auf den Stressabbau aus und stärkt dadurch das Immunsystem, was wichtig für eine gute Immunabwehr ist. Während bei akutem Stress die spezifische Abwehr heruntergesetzt ist, wird bei chronischem Stress zusätzlich auch noch die unspezifische Immunabwehr durch eine verlangsamte Teilung der Immunzellen gedrosselt. Dies schwächt die gesamte Immunabwehr. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass schon zwei Trainingseinheiten eines gesundheitsorientierten, moderaten Muskeltrainings pro Woche die Gesundheit verbessern, die Leistungsfähigkeit erhöhen, das Immunsystem auf natürliche Weise stärken und daher das Krankheitsrisiko senken. In einer Studie mit Krebspatienten*innen konnte darüber hinaus die Entdeckung gemacht werden, dass bei trainierenden Patienten*innen die natürlichen, gegen den Tumor gerichteten Abwehrzellen aktiver sind. Die ersten positiven Effekte eines Krafttrainings in Bezug auf das Immunsystem konnten übrigens bereits im Jahre 1935 gezeigt werden. Zu berücksichtigen ist allerdings immer, dass zu hohe intensive Belastungen zu einer Schwächung der Abwehrfunktion führen. Athleten*innen berichten beispielsweise während intensiver Trainingsphasen über eine erhöhte Infektanfälligkeit der oberen Atemwege. Dies steht im Zusammenhang mit einem zu hohen Spiegel an Stresshormonen, die die Funktion vieler Immunzellen reduziert. Die positiven Effekte können nur zum Tragen kommen, wenn der Körper durch das Training einen „positiven“ Stress erfährt und richtig belastet wird. Ein adäquat dosiertes Training stellt also eine erfolgversprechende Therapieoption bei infektiologischen Erkrankungsformen sowie bei Erkrankungen des Immunsystems dar. Möchten Sie Ihrem Immunsystem nun etwas Gutes tun, um gesund über die kalte Jahreszeit zu kommen? Unser Tipp zur effektiven Stärkung Ihres Immunsystems lautet: Führen Sie jeden zweiten Tag ein moderates Ausdauertraining bis zu 45 Minuten durch und kombinieren Sie dies mit zwei Trainingseinheiten Muskeltraining pro Woche. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Ernährung und genügend Schlaf. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an das ZAP Team!

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FIT & GESUND

Warm-up vor dem Krafttraining So geht’s richtig! von Timo Weilemann, ZAP Gesundheitsberater

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iele Mythen und Methoden beschäftigen sich mit der Frage, was unser Körper vor und nach dem Sport an Hilfe braucht, um optimal auf das bevorstehende Training vorbereitet zu sein. Die Rede ist vom richtigen Aufwärmen, Dehnen und Mobilisieren. Eines kann mit Sicherheit gesagt werden: Die meisten machen es falsch!

Aufwärmen vor dem Krafttraining ist oft nervig und unangenehm. Gerade, wenn man sehr motiviert ist, und direkt an die Gewichte gehen möchte. Ein bisschen ziehen, ein bisschen strecken und ab ins Work-out. Viele Hobbysportler wissen zwar vom Hörensagen, dass die richtige Vorbereitung aufs Training positive Effekte für die eigene Leistungsfähigkeit bringen sollte, Genaueres bleibt aber meist im Dunkeln. Dementsprechend gestaltet sich das Warm-up oftmals eher lieblos und die positiven Effekte bleiben aus.

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Warum soll ich mich eigentlich vor dem Krafttraining aufwärmen – die Frage ist berechtigt, kostet es mich vor dem eigentlichen Training nicht nur Zeit, sondern unter Umständen auch wichtige Energie, die man während des Trainingssatzes besser gebrauchen könnte. Doch nicht kalt ins Krafttraining zu starten hat definitiv mehrere Vorteile und durch die richtige Herangehensweise werden auch positive Effekte erzielt. Durch ein gezieltes Warm-up wird das Herz-Kreislauf-System angeregt, die Muskeltemperatur der beanspruchten Regionen steigt und somit verbessert sich auch die Durchblutung der Muskulatur. Diese ist im aufgewärmten Zustand aber nicht nur besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, das richtige Warm-Up hilft den Muskeln auch, besser und vor allem schneller zu arbeiten.


Drei Arten des Aufwärmens

Allgemeines Aufwärmen: Beispiel hierfür wären: Laufen auf dem Laufband oder Radfahren auf dem Ergometer. Dies erhöht die Temperatur im Weichteilgewebe und macht die Gelenkflüssigkeit geschmeidig. Die beste allgemeine Aufwärmübung ist übrigens das Rudern auf dem Rudergerät. Hierbei erzielen wir den größten Bewegungsumfang und erreichen alle Körperpartien, die später für unser Krafttraining von Relevanz sind. Mobilisation: Auf die erste Aufwärmphase folgt das Mobilisieren, und zwar gezielt jener Bereiche, die dann beim Sport benötigt werden. Dazu zählen etwa Aufwärmübungen mit Widerstand oder Theraband. Diese mobilisieren und dehnen gezielt das Gewebe, das für das folgende Kraftraining benötigt wird. Spezifisches Aufwärmen: Das spezifische Aufwärmen vor dem Krafttraining könnte man vereinfacht auch Aufwärmsätze nennen. Es werden genau die Muskelgruppe aufgewärmt, die in der folgenden Übung eingesetzt werden. Sie starten mit einem Aufwärmgewicht und arbeiten sich an Ihr Arbeitsgewicht heran. Ein Beispiel mit Vorgehensweise: Bankdrücken mit einem Arbeitsgewicht von 50 Kilogramm • 15–20 Wiederholungen nur mit der Stange* • 5–8 Wiederholungen mit 25 Kilogramm • 8–12 Wiederholungen mit 50 Kilogramm * Langhantelstange 20 Kilogramm

Die Aufwärmsätze sollen allerdings keine Vorermüdung darstellen. Dazu gibt es eine eigene Intensitätstechnik, die sich genau damit befasst. Sie wollen sich hier nur auf die Übung vorbereiten, in die Technik reinkommen, Stabilität gewinnen und den Muskel durchbluten. Achten Sie also darauf, dass Sie es mit den Aufwärmsätzen nicht übertreiben und Sie sich damit Leistungsfähigkeit für die

Arbeitssätze nehmen. Optimalerweise findet das spezifische Aufwärmen, im Gegensatz zu allgemeinem Aufwärmen und Mobilisation, vor jeder Übung neu statt. Gerade, wenn Sie verschiedene Muskelgruppen trainieren, ist das sehr wichtig. Wenn Sie zum Beispiel ein Ganzkörper-Training absolvieren, sollten Sie vor dem Bankdrücken erneut Aufwärmsätze durchführen, wenn Sie zuvor nur eine Kniebeuge ausgeführt haben.

Fazit

Ein Warm-up ist für jedes Workout unerlässlich. Sind die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke erstmal auf Touren, können Sie beim Training viel mehr leisten ohne eine Verletzung davonzutragen. Zudem läuft über die erhöhte Atmung und den schnelleren Blutfluss die Versorgung der Muskeln wesentlich runder. Wichtig: Achten Sie darauf, dass das Aufwärmen zu dem Vorhaben passt. Es reicht nicht, wenn Sie sich auf dem Fahrradergometer warmradeln und dann den Oberkörper trainieren. Daher gilt: Eine optimale Warm-up-Routine besteht aus drei Schritten: • Allgemeines Aufwärmen • Mobilisation • Spezifisches Aufwärmen Wärmen Sie sich vor jedem Training auf! Investieren Sie Zeit vorausschauend. Es hilft Ihnen nicht, wenn Sie zehn Minuten beim Aufwärmen vor dem Krafttraining gespart haben, anschließend aber aufgrund einer blöden Schulterverletzung wochenlang ausfallen. Mit diesen Worten wünsche ich Ihnen ein gutes, verletzungsfreies Training! Sie haben noch weitere Fragen? Sprechen Sie mich gerne auf der ZAP Fläche an oder schreiben Sie mir eine E-Mail an weilemann@zap-nussloch.de.

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FIT & GESUND

Frauenpower

Krafttraining lohnt sich für Frauen jeden Alters von Nora Wisniowski, Physiotherapeutin (B. Sc.) und ZAP Trainerin

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n den Medien werden wir seit Jahren mit einem neuen weiblichen Schönheitsideal konfrontiert: nicht nur Prominente, auch Bekanntheiten aus den sozialen Medien zeigen ihren sportlichen und muskulösen Körper. Sogenannte Fitnessmodels teilen Videos, in denen sie Übungen zeigen, um gezielt Muskeln aufzubauen. Der Trend geht weg von abgemagerten und runtergehungerten Models hin zu einer sportlich-athletischen Figur. Viele Frauen wollen diesem Idealbild folgen. Das Ziel: Muskeln aufbauen und gleichzeitig abnehmen, um schlank und sportlich auszusehen. Aber auf keinen Fall zu viel, denn den Körper einer weiblichen Bodybuilderin empfinden viele als zu maskulin. Knapp 11 Millionen Menschen in Deutschland sind Mitglied in einem Fitnessstudios Besonders beliebt bei Frauen dabei: Gruppenkurse wie Zumba, Bauch-Beine-Po oder Pilates. Doch dies führt oftmals trotz disziplinierten Trai-

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nings nicht zum gewünschten Erfolg. Krafttraining mit höheren Gewichten und Übungen wie Bankdrücken oder Kniebeugen dagegen bleiben immer noch eine Männerdomäne, da viele Frauen befürchten, dadurch einen übermäßigen Muskelzuwachs und eine zu maskuline Figur zu bekommen.

Doch warum kann genau das in den allermeisten Fällen nicht passieren? Frauen haben genetisch bedingt weniger Muskelmasse und einen höheren Körperfettanteil als Männer. Außerdem besitzen sie anteilig weniger Testosteron (das männliche Sexualhormon) und weniger Wachstumshormone (Growth hormons). Mit zunehmendem Alter, besonders ab der Menopause, reduzieren sich diese. Bei Männern sind sowohl Testosteron als auch die Wachstumshormone in größerem Maß vorhanden und sorgen für einen vermehrten Muskelaufbau. Nur wenige Frauen neigen genetisch bedingt zu schnellerem Muskelaufbau. Um dann

noch die Figur einer Bodybuilderin zu erreichen, bedarf es neben täglichem intensiven Training auch einer strengen Diät. Wieso ist Krafttraining deshalb für Frauen sinnvoll, um in gesunden Maß Muskeln aufzubauen und Gewicht abzunehmen? Durch regelmäßiges Training erhöht sich der Gesamtbedarf an Kalorien und es kommt zu einer Anregung des Stoffwechsels. Die neu aufgebauten Muskeln erfordern nämlich einen erhöhten Bedarf an Energie. Dieser besteht nicht nur direkt nach dem Training, sondern dauerhaft, das heißt, auch in Ruhe benötigt der Körper mehr Energie in Form von Kalorien. Die Zahl auf der Waage verändert sich dabei nicht unbedingt, denn Muskeln wiegen mehr als Fett. Aber im Spiegel wird die Verwandlung sichtbar. Die Zusammensetzung der Körperanteile verändert sich: mehr Muskeln und dafür weniger Fett.


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Neben den optischen Veränderungen bringt Krafttraining aber auch viele weitere Vorteile für Frauen jeden Alters. Nicht nur körperlich verändert sich etwas, auch die Psyche profitiert von regelmäßigem Training. Direkt nach dem Training kommt es zu einer kurzfristigen Ausschüttung von Endorphinen, auch Glückshormonen genannt. Deswegen fühlen sich viele nach einem Training nicht nur gut, sondern regelrecht euphorisch. Langfristig lässt sich durch das Training auch das Selbstwertgefühl steigern und das Verhältnis zum eigenen Körper verbessern. Durch Studien konnten man sogar noch weitere Vorteile entdecken. Die Teilnehmer*innen, die ein kontinuierliches Training absolvierten, waren ausgeglichener und fühlten sich vitaler. Weiterhin gibt es Hinweise auf eine Reduktion der Symptome bei Depression, chronischer Müdigkeit und bei Angstzuständen. Durch Krafttraining verändert sich außerdem etwas, das man von außen nicht unbedingt erkennen kann: die Knochendichte wird erhöht. Das ist besonders für Frauen wichtig, da sie ab der Menopause häufig von Osteoporose betroffen sind. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem gesteigerten Abbau der Knochenmasse und dadurch zu einem höheren Risiko von Knochenbrüchen. Auch hier zeigten Studien: der positive Effekt auf die Knochendichte durch Krafttraining ist größer als bei jeder anderen Form der Bewegung. Neben den Veränderungen an Knochen und Muskeln hat das Krafttraining auch einen positiven Effekt auf das HerzKreislaufsystem. Durch die Senkung des Blutdrucks, die Reduzierung des Körperfetts und die Steigerung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit entsteht ein besserer Schutz vor Herz-Kreislauferkrankungen. Zusammenfassend kann man sagen: Krafttraining ist sicher, sinnvoll und effektiv für Frauen jeden Alters, um: • Muskeln aufzubauen, • abzunehmen, Fettmasse zu reduzieren und den Stoffwechsel anzukurbeln, • das Selbstwertgefühl zu verbessern und sich vitaler, ausgeglichener und fitter zu fühlen, • die Knochendichte zu erhöhen und

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Kreuzheben mit der Langhantel zum Training der Bein- und Rückenmuskulatur

Krankheiten wie Osteoporose vorzubeugen und zu behandeln, • Risikofaktoren, die das Herz-Kreislaufsystem betreffen, zu reduzieren. Frauen müssen deshalb nicht anders trainieren als Männer, um von den Vorteilen des Krafttrainings zu profitieren. Sie reagieren nur durch genetisch bedingte Unterschiede anders darauf, indem sie weniger schnell und in etwas reduzierterem Umfang Muskeln aufbauen. Was können Sie also tun, wenn Sie sich für ein Krafttraining interessieren und dabei noch etwas Unterstützung gebrauchen könnten? Wenn Sie gesund abnehmen, Muskeln aufbauen und sich im Alltag fitter und belastbarer fühlen wollen, dann wenden Sie sich gerne an die Mitarbeiter*innen des ZAP Fitness und Prävention. Die

qualifizierten Trainer*innen entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten Trainingsplan und finden für Sie die richtige Form des Krafttrainings. Sei es an den Geräten, im chipkartengesteuerten Milonzirkel oder im freien Training mit Hanteln. Auf der Trainingsfläche ist für jede*n etwas dabei. Bestehen bei Ihnen Erkrankungen wie Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen oder Schmerzen und/oder Bewegungseinschränkungen, vereinbaren Sie gerne einen unverbindlichen und kostenlosen Beratungstermin in der Physiotherapie des ZAP oder kommen Sie direkt mit einem Rezept für Physiotherapie zu uns. Hier können Sie zusammen mit dem Therapeuten oder der Therapeutin besprechen, ob ein Krafttraining im Rahmen der Physiotherapie unter Betreuung für Sie in Frage kommt.


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Die innovative Schmerztherapie bei Schiefzeh-Erkrankung Hallux valgus Die Erkrankung der Großzehe-Fehlstellung ist in Deutschland, sowie in den europäischen Industrienationen weit verbreitet. Mit zunehmendem Alter von über 60 Jahren sind mehr als 35 Prozent der Menschen betroffen. Etwa 90 Prozent der Frauen sind wesentlich häufiger vom Hallux valgus betroffen als Männer.

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Hallux valgus ist eine Fehlstellung des Großzehengrundgelenks, charakteristisch ist die Verdrehung und Abweichung der Großzehe nach außen.

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Fußmuskelschwäche mit funktioneller Fußfehlstellung “Spreizfuß“ Der Hallux valgus entsteht oft als Folge eines Knickfuß (instabiler Rückfuß), in Kombination mit einem Spreizfuß (eingesunkenes Fußgewölbe/Quergewölbe).

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FIT & GESUND

Die Kraft der Veränderung

ZAP erweitert den Gerätepark im ersten OG von Christian Schumann, Leiter ZAP Fitness Was haben diese 22 Personen trotz unterschiedlichem Alter (die Jüngste ist 18, der Älteste 82 Jahre), Körperstatur und Fitnesszustand gemeinsam, die immer Mittwoch- und Freitagabend in der oberen Etage des ZAP zusammen trainieren? Die Antwort: sie trainieren miteinander am Functional Tower! Der Functional Tower ist ein multifunktionales Trainingsgerät, an dem bis zu 12 Personen gleichzeitig im Sinne eines Zirkeltrainings trainieren können. Die Vielfalt und der Abwechslungsreichtum der möglichen Trainingsprogramme verschaffen jedem Trainierenden positive Effekte für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden – eine gute fachliche Einweisung und Anleitung vorausgesetzt. Seit nunmehr zwei Jahren bereichert der Functional Tower den Gerätepark des ZAP. Ein auf den ersten Blick etwas martialisch aussehendes Trainingsgerät, das doch so viele Vor-

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teile bietet. Bei unseren Mitgliedern war von Anfang an eine gewisse Neugier zu spüren funktionell zu trainieren und die Vorteile zu erleben. Schnell etablierte sich der Tower und ist für viele ein trainingstechnisches „Zuhause“ geworden. Anfänger bis Profisportler stellen sich den Herausforderungen. Sei es in der Gruppe, im Personal Training oder auch alleine. Mittlerweile kann der Tower den Andrang nicht mehr bewältigen. 22 Personen in einem Kurs sind einfach zu viele, um unter anderem den hohen Betreuungsanspruch, den die ZAP Trainer gegenüber unseren Kunden haben, zu gewährleisten. Zudem ist es für andere Mitglieder unmöglich, zeitgleich zu den Kursen am Tower zu trainieren. Der Funktionelle Bereich wird somit im Oktober 2019 erweitert und unser Tower bekommt einen neuen kongenialen Zwilling.


Auch im Cardiobereich gibt es Neuzugänge. Dank unserer fleißigen Mitglieder wurden unsere Laufbänder stark beansprucht und werden gegen neue ausgetauscht. Ab Oktober werden sechs neue Laufbänder für unsere Mitglieder bereitstehen und hoffentlich genauso rege beansprucht wie ihre Vorgänger. Sie sollen vor allem zu unseren Stoßzeiten für einen reibungslosen Ablauf des Trainings ohne Wartezeiten sorgen. Zwei dieser Laufbänder – die sogenannten Skillmill-Laufbänder – sind eine Besonderheit und Neuerung im ZAP. Sie sind „nicht motorisierte“ Laufbänder, die alleine durch die Kraft des Trainierenden angetrieben werden. Steht man still, rührt sich auch das Band nicht. Im vorderen Bereich kann man beschleunigen. Um zu bremsen, tritt man in den hinteren Bereich, dann wird das Laufband sofort langsamer. Ursprünglich für den Profisport konzipiert wurden die Laufbänder weiterentwickelt und sind inzwischen im Breitenals auch im Reha- und Leistungssport nutzbar. Skillmill vereint Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Der Nutzer kann den Widerstand des Laufbandes, wie bei der herkömmlichen Variante, einstellen. Je höher der Widerstand, desto mehr muss er sich gegen das Gerüst vor dem Band stemmen, um in Bewegung zu bleiben. Sie sind die perfekte Ergänzung für den funktionellen Bereich und bieten, mehr noch als die klassischen Laufbänder, eine hohe Trainings Variabilität. Sie sind herzlich eingeladen unsere zwei Neuen auszuprobieren. Um Platz für die vielen Neuzugängen zu schaffen, gestalten wir – an der Stelle des bisherigen Ausdauerzirkels – eine Cardio-Insel im Obergeschoss. Dadurch müssen unsere Mitglieder nicht auf ihre altbekannten Trainingsgeräte verzichten und können weiterhin ihr Herz-Kreislauf-Training im Obergeschoss absolvieren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Training und herzlich willkommen allen, die ihr Krafttraining auf unser Functional Area auch in der Gruppe absolvieren möchten. Ihnen bietet sich fortan mehr Platz zur Entfaltung.

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FIT & GESUND

Fotos: Christian Stark

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Die positive Kraft des Yoga von Jenny Heuser und Markus Morath

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as Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit, einer der ältesten Schriftsprachen der Welt, und geht auf den Wortlaut yuj zurück. Yuj bedeutet zum einen zwei Dinge zusammenbringen und zum anderen den Geist bündeln. Wie aus der Definition hervorgeht, strebt das Yoga nach einer Vereinigung aller Persönlichkeitsaspekte. Die über 5.000 Jahre alte indische Lehre zielt darauf ab, Körper, Geist und Verstand in harmonischen Einklang zu bringen und so ein Gefühl der Integration zu erzeugen. Das moderne Yoga unterscheidet sich vom traditionellen Yoga vor allem hinsichtlich der Motivation der Übenden. Ursprünglich war das Motiv geistigspiritueller Natur, welches das Streben nach vollständiger geistiger Wachheit umfasst. Dem gegenüber steht das heutige

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Interesse an Yoga, das vor allem der Stressbewältigung, Beschwerdenreduktion und Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitsprävention gilt. Aufgrund der starken Verbreitung des Yoga, gibt es in unserer Gesellschaft viele verschiedene Stile und Variationen. Somit ist es jedem Interessenten möglich, den passenden Einstieg in die Yogalehre zu finden. Grundsätzlich hat Yoga nachweislich eine positive Wirksamkeit auf die Gesundheit. Unter Umständen kann die Yogapraxis diverse körperliche Beschwerden und Erkrankungen lindern. Durch regelmäßiges Üben können mit Hilfe der Asanas Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht, Ausdauer und die Durchblutung der Muskulatur verbessert werden. Neben den physischen Effekten, bringt der Yoga auch einige psychologische Veränderungen

mit sich. Auf viele Menschen hat Yoga eine beruhigende und ausgleichende Wirkung und kann so Folgeerscheinungen von Stress entgegenwirken. In den verschiedenen Yogarichtungen wird der gesundheitsfördernde Aspekt unterschiedlich gewichtet. Zum Teil wird er lediglich als eine Begleiterscheinung angesehen. Manchmal ist er jedoch auch zentraler Punkt der Herangehensweise, beispielsweise im Rahmen von Angeboten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung. Ein großer Bestandteil des Yoga ist die Balance und der damit einhergehende Bezug zu Yin und Yang. Yang steht für das Aktive, Starke und für die Männlichkeit wohingegen dem Yin mehr empfangende, passive und weibliche Eigenschaften zugeordnet werden. Um mit uns selber und mit anderen im Gleichgewicht sein


„Mir liegt sehr am Herzen, dass sich jeder die Yogastunde zu seiner Stunde macht!“

„Das Leben ist ein ewiger Fluss, der unaufhaltsam weiterströmt und zu stetiger Veränderung führt.“

Jenny Heuser

Markus Morath

Nach ihrer ersten beruflichen Station als Praxis und Personalmanagerin im Gesundheitswesen, wagte sie 2016 den Sprung in die Selbstständigkeit und ist nun unter anderem zertifizierte Yogalehrerin der Yoga Alliance. Als Kursleiterin für Präventionskurse und Personal Coach ist es ihr Ziel, Menschen aus dem Alltag abzuholen und ihnen fernab vom Leistungsdruck die Überwindung von Widerständen und Grenzen zu ermöglichen.

Der gelernte Physiotherapeut ist Teil des Workinside-Teams. Seine abgeschlossene Ausbildung ermöglicht es ihm, seine Yoga-Stunden individuell auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden anzupassen und bietet so ein stabiles Fundament in seiner Tätigkeit als zertifizierter Lehrer im Vinyasa Yoga und im Yin Yoga. Ihm ist es ein Anliegen, Menschen durch den Yoga Energie, Mut und Gelassenheit zu vermitteln.

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zu können, müssen diese beiden Gegensätze aus der chinesischen Philosophie harmonisieren. Eine Dysbalance der Pole führt zu Problemen. Diese können sich sowohl auf psychischer als auch auf physischer Ebene bemerkbar machen. Aus diesem Ansatz resultieren zwei unterschiedliche Methoden des Praktizierens. Yang orientierte Yogastile haben die Intension über die Anstrengung in einen Zustand der Entspannung zu kommen. Der Yin Yoga hingegen ist eine vergleichbar ruhige und sanfte Methode bei der eine langsame Ausführung im Vordergrund steht. Die Übungen werden meist am Boden praktiziert und über eine längere Zeit passiv gehalten, sodass der Dehn- und Entspannungsimpuls bis in die tiefen Schichten des Fasziengewebes wirkt. Auf körperlicher Ebene erhält und verbessert Yin Yoga die natürliche Bewegungsfreiheit der Gelenke. Auf energetischer Ebene harmonisiert er den Energiefluss im Körper. Da Ruhe und Stille betont werden, bereitet diese Yogapraxis Körper und Geist für tiefere Erfahrungen in der Meditation vor, baut Stress ab und entspannt nachhaltig. Im Vinyasa Yoga werden klassische Asanas zu immer wieder neuen, kreativen Bewegungsabfolgen zusammengestellt, so dass sich ein anspruchsvoller, fließender Übungsstil entwickelt. Die Ausführenden sollen ein Flow-Erlebnis haben. Geübt wird mit einer intensiven Atemführung und mit Musik. Ein wichtiges

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Ziel ist es, die eigene Kraft und Lebendigkeit zu erfahren. Vinyasa Yoga ist für alle bereichernd, die ein intensives und schweißtreibendes Üben suchen. Die im Westen bekannteste und am weitesten verbreitete Methode ist der körperorientierte Hatha Yoga. Hatha bedeutet Kraft oder Gewalt. Damit soll die Anstrengung unterstrichen werden, die aufgebracht werden muss, um das eigentliche Ziel zu erreichen. Der Körper steht im Mittelpunkt, weshalb er auch

als kraftvolles Yoga bezeichnet wird. Im Hatha Yoga werden exakt systematisierte Techniken bestehend aus Körperübungen, Atemtechniken sowie Entspannungs- und Meditationsübungen angewendet. Vor allem in der heutzutage von vielen als hektisch empfundenen Welt, bietet der Yoga eine tolle Möglichkeit, sich Zeit für die eigene Persönlichkeit und den eigenen Körper zu nehmen.

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21.09.2019 von 15:00 bis 17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema Harmonie mit Jenny & Markus

19.10.2019 15:00-17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema Schulter und Nacken mit Jenny & Markus 23.11.2019 15:00-17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema Faszien Yoga mit Markus

18.01.2020 15:00-17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema Hormon Yoga mit Jenny & Markus 15.02.2020 15:00-17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema tiefe Entspannung mit Markus

28.03.2020 15:00-17:00 Uhr Vinyasa & Yin Yoga zum Thema Frühlingserwachen mit Jenny & Markus Preis pro Person: 25 Euro Für Mitglieder des Zentrum Aktiver Prävention (ZAP): 19 Euro (25 Prozent Nachlass) Verbindliche Anmeldung unter: yoga@zap-nussloch.de


Wellnessurlaub mit unendlich vielen Inspirationen Spirit & Spa Hotel BIRKENHOF AM ELFENHAIN im Herzen des Bayerischen Waldes: magisch.mystisch.menschlich…

Schwimmen unter freiem Himmel im 32° C warmen Wasser mit traumhaftem Blick auf die unendlichen Weiten der Bayerwaldberge, wohltuende Anwendungen in der märchenhaften Wellnesspagode „SinnesReich“ genießen – das Spirit & Spa Birkenhof am Elfenhain inmitten der Hügel und Wälder des Bayerischen Waldes ist ein 4-Sterne Wellnesshotel für die Sinne. Neben dem klassischen Wellnessbereich auf 3.500 qm mit 8 verschiedenen Saunen verwöhnt in der fernöstlichen anmutenden Pagode ein engagiertes Team die Gäste mit klassischen Treatments

und ausgefallenen Spa-Anwendungen im Zeichen der 4 Elemente oder aus fernen Ländern. Im Birkenhof ist die Natur spürbar nah. Die Chefin des Hauses hat das GartenReich liebevoll gestaltet und zahlreiche Ruheinseln laden zum ausgiebigen Relaxen ein. Ein Chakra-Spazierweg führt auf eine Reise durch den Körper, im mystischen Elfenhain kann man herrlich die Seele baumeln lassen und auf dem keltischen Baumpfad findet jeder seinen ganz persönlichen Baum. Wer im Birkenhof InspirationsWellnessurlaub verbringt, kann

einfach mal „schnuppern“: Ob Hui Chun Gong, Pranayama, Yoga, Aquafitness oder Schamanische Trommelreisen: Offenheit und Kreativität schaffen eine besondere Wohlfühlatmosphäre. Vielseitigkeit und Varietät bietet auch das Restaurant „GaumenZauber“. Das Küchenteam zaubert von regionalen Landgenuss-Schmankerln bis veganvegetarischen Gourmet-VitalGerichten eine bunte Palette köstlicher Wellnesskulinarik. Freuen Sie sich auf uns wir freuen uns auf Sie!

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Wenn die Krankengymnastik nicht mehr reicht – moderne operative Therapiekonzepte für die Lendenwirbelsäule von Dr. med. Bernd Wiedenhöfer

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ückenschmerzen treffen fast jeden in seinem Leben. Das ist eine Binsenweisheit. Ebenso bekannt ist, dass sie meistens nur vorübergehend auftreten und durch Aktivität, bedarfsweise Schmerztherapie und Krankengymnastik gut zu behandeln sind. In der Regel handelt es sich hierbei um unspezifische Rückenschmerzen. Diese müssen klar vom spezifischen Rückenschmerz unterschieden werden. Hierbei handelt es sich in der Regel um Schmerzen, die aus dem unteren Anteil der Lendenwirbelsäule oder der Gesäßregion in eines oder beide Beine ausstrahlen. Ursachen sind überwiegend Bandscheibenvorfälle, Einengungen des Wirbelkanals, Verschleiß oder Instabilitäten zwischen zwei angrenzenden Wirbelkörpern, dem sogenannten Wirbelgleiten. Auch diese Schmerzen können primär nichtoperativ behandelt werden. Schmerztherapie, Kräftigung, Koordinationsförderung und muskuläre Stabilisierung sind hier ebenso zentrale Therapieelemente.

Die Indikation zur operativen Therapie stellt sich bei akuten Lähmungserscheinungen der Beine, Blasen-MastdarmFunktionsstörungen oder wenn die konservative Therapien nicht zur spürbaren Verbesserung der Lebensqualität führen. Einschränkungen der Lebensqualität spiegeln sich häufig in kontinuierlichen Rücken- oder Beinschmerzen, einer fehlenden Belastbarkeit im Gehen, Stehen und teilweise im Sitzen mit einer un-

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zureichenden Mobilität und signifikant reduzierten Teilhabe am sozialen Leben wider. Die Therapieoptionen variieren zwischen minimal invasiven Entfernungen von Bandscheibenvorfällen, Erweiterungen des Wirbelkanals, Einbringung einer Bandscheibenprothese oder Stabilisierungen. Angesichts der Bandbreite der Therapiemöglichkeiten ist folglich die Planung der Operation ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Die Planung umfasst eine ausführliche klinische Befunderhebung, der in unserer Praxis wesentlicher Raum gewährt wird. Ergänzend kommt eine moderne Bildgebung zum Einsatz. Diese besteht bei uns aus dem EOS-Imaging, einer bis zu 90 Prozent der Röntgenstrahlen einsparenden, mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Röntgentechnik (www.eosimaging.com). Diese höchstmoderne

Diagnostik ist bisher erst an 14 Standorten in ganz Deutschland verfügbar, bietet aber einen hochgradigen diagnostischen Mehrwert. Neben der konventionellen Röntgendarstellung kann mit dieser Technik eine dreidimensionale Rekonstruktion und Modellierung der Wirbelsäule erfolgen (Abb. 1), die zur Simulation der Korrektur genutzt werden können. Dies erlaubt uns, wie abgebildet, sowohl komplexe langstreckige Korrekturen von Deformitäten als auch kurzstreckige Rekonstruktionen von verschleißbedingten Erkrankungen der Lendenwirbelsäule exakt zu planen. Ergänzend erfolgt durch eine strahlenfreie MRT-Diagnostik eine genaue Darstellung der Nerven- und Weichteilstrukturen im Wirbelkanal und in den Wurzelkanälen. Mit MRT und EOS kann so eine verbesserte Planung der Operation erfolgen, die neben dem Befund der Wirbelsäule auch das funktionelle Zusammenspiel der Wirbelsäule mit den angrenzenden Gelenken, speziell der Hüfte, abklärt. Die Planung ermöglicht es sehr genau zu differenzieren, ob eine Versteifung notwendig ist und wenn, welche Implantate gewählt werden müssen und welches Ausmaß die Versteifung haben muss. Neben der technischen OP-Planung gehört dazu die ausführliche Aufklärung über das operative Verfahren mit den Therapiealternativen, technischen Details und den Risiken. Sie soll zudem


immer einen möglichst genauen Abriss über das Ziel und den Ablauf der Therapie beinhalten. Wir legen dabei besonderen Wert darauf, zu erklären, welche Aktivitäten in welchem Zeitraum nach einer Operation erwartungsgemäß wieder durchführbar sind und welche Therapien wann erfolgen sollten. So können sich die betroffenen Patienten besser auf die Therapie einlassen und sich aktiv einbringen. Auch wird auf die frühzeitige Vereinbarung von Krankengymnastikterminen nach dem stationären Aufenthalt hingewiesen, um therapeutische Lücken in der Rehabilitation zu vermeiden. Die so erzielten Therapieeffekte werden von Patienten positiv wahrgenommen. Abb. 1

ZENTRUM FÜR WIRBELSÄULENCHIRURGIE DR. WIEDENHÖFER & DR. MATSCHKE SKOLIOSE GANZ INDIVIDUELL BEHANDELN:

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Nicht immer braucht es eine Operation. Oft hilft auch eine nichtoperative Therapie. Wir bieten Ihnen eine individuelle Therapie mit strahlenarmer EOS-Diagnostik und ausführlicher Beratung. Bei Bedarf führen wir auch die operative Korrektur durch. Weitere Informationen über das Wirbelsäulen-Zentrum finden Sie unter www.wirbelsaeule-heidelberg.de.

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Die operative Therapie der Lendenwirbelsäule stellt die Minimalisierung des Zugangstraumas in den Mittelpunkt. Bewegungserhaltende Techniken wie die Erweiterung des Wirbelkanals oder die Entfernung von Bandscheibenvorfällen werden seit Jahren standardisiert unter Einsatz eines OP-Mikroskops über kleinste Zugänge operiert. Stabilisierende Versteifungen der Lendenwirbelsäule waren hingegen lange mit ausgedehnten Muskelablösungen verbunden, um die notwendige Darstellung der Strukturen zur Positionierung der Implantate zu erzielen. Dadurch wurde die postoperative Rehabilitation oft erschwert. Mit der in den letzten Jahren massiv vorangetriebenen Verbesserung der computergestützten dreidimensionalen Navigation können wir in der ATOS Klinik mit der Brainlab-Navigation im Verbund mit der aktuell modernsten mobilen dreidimensionalen Bildgebung ebenso stabilisierende Eingriffe höchst exakt minimalinvasiv durchführen. Die dargestellten Komponenten der Therapie führen zuverlässig zur schnelleren postoperativen Mobilisation bereits am Operationstag oder spätestens am Folgetag. Die selbständige Mobilität wird sicher gefördert. Postoperative Schmerzen werden geringer wahrgenommen. Folglich verringern sich stationäre Aufenthalte, die Wiedereingliederung in den häuslichen und beruflichen Alltag wird beschleunigt und die Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis steigt.

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LEBEN MIT KREBS Krafttraining bei Krebserkrankungen passt das zusammen? von Daniela Völker, ZAP Sonderprogramme „Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundung gefunden.“ Schon vor circa 2.500 Jahren wusste der griechische Arzt Hippokrates (ca. 460 bis 370 v. Chr.) um die positiven Eigenschaften von körperlicher Aktivität. Wie recht er damit insbesondere in Bezug auf Krebspatienten*innen hatte, wird in den letzten Jahren immer deutlicher. Die Wirkung systematischer Bewegungs- und Sportprogramme bei Krebserkrankungen rückte im Rahmen klinischer Studien immer mehr in den Fokus. Selten hat eine ergänzende Behandlung innerhalb kurzer Zeit einen so wichtigen Stellenwert erlangt. Mittlerweile ist die Sporttherapie im Rahmen der supportiven Therapie nicht mehr wegzudenken. Messbare positive Einflüsse zeigen sich dabei auf die Reduktion der krankheits- und therapiebedingten Nebenwirkungen, wie zum Beispiel auf die Tumorkachexie (Abmagerung durch Fett- und Muskelverlust) oder die Fatigue (Erschöpfungssyndrom), aber auch auf die Steigerung der Leistungsfähigkeit sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins. Schlussendlich beeinflusst das natürlich auch die Lebensqualität der Betroffenen enorm. Doch damit nicht genug: Direkte Einflüsse auf die Entstehung von Krebs und den Verlauf der Erkrankung konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Erste beobachtende Studien lassen sogar die Annahme zu, dass körperliches Training Einfluss auf das Überleben und das Rückfallrisiko haben kann. Besonders gut erforscht sind die oben genannten Effekte bei Brust-, Darm- und Prostatakarzinomen. Aber auch für andere Krebsarten und Leukämien weisen einzelne Studien auf die positiven Effekte hin, dennoch lassen sich die Ergebnisse nicht pauschal auf alle Krebsarten übertragen. Die Studiendaten zeigen aber deutlich, dass körperliche Aktivität sowohl in der Primär-, der Sekundär- als auch in der Tertiärprävention empfehlenswert ist. Prinzipiell kann man sagen: Wer sich regelmäßig sportlich betätigt, kann einer Krebserkrankung vorbeugen. Man geht heute davon aus, dass das Erkrankungs-

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risiko bei sportlich aktiven Menschen um 20 bis 30 Prozent geringer ist als bei inaktiven. Sollte dennoch Krebs auftreten, haben Patienten*innen, die regelmäßig aktiv waren, nachweislich ein geringeres Rückfallrisiko. Aber auch bislang inaktive Patienten*innen können von einer Lebensstiländerung profitieren und damit die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Heilung erhöhen. Die biochemischen Prozesse, die erklären können, warum Sport eine Krebserkrankung beeinflusst, sind allerdings noch weitgehend unbekannt. Das hängt vor allem damit zusammen, dass das Tumorwachstum von komplexen Vorgängen abhängt und beeinflusst wird. Da Bewegung nahezu alle Organsysteme anregt und auch Einfluss auf das Gehirn hat, wirkt sich dies anscheinend auch auf die zugrundeliegenden Faktoren der Krebsentstehung aus.


Durch Sport wird der Energiestoffwechsel angekurbelt und fördert eine gesunde Körperzusammensetzung sowie ein angemessenes Körpergewicht. Darüber hinaus wirkt sich sportliche Aktivität positiv auf die Psyche und infolgedessen auch auf die allgemeine Befindlichkeit sowie das Immunsystem aus. Des Weiteren sind positive Effekte sportlicher Betätigung auf tumorspezifische Faktoren zu nennen: der Einfluss auf Sexualhormone, die antioxidative Wirkung und die Verbesserung von DNA-Reparaturmechanismen durch Bewegung. Außerdem ist der Einfluss auf die Verringerung von Insulin und körpereigenen Botenstoffen wie zum Beispiel insulinähnliche Wachstumsfaktoren (IGF), Interleukin oder Tumornekrosefaktoren (TNF) nicht zu vernachlässigen. Bei bestimmten Krebsarten gibt es ebenfalls Mechanismen, die durch körperliche Aktivität entscheidend beeinflusst werden können. Durch die Anregung des Stoffwechsels kann beispielsweise die Kontaktzeit möglicher krebserregender Stoffe in Magen und Darm verkürzt werden und somit das Erkrankungsrisiko gesenkt werden. Bei Frauen kann Sport den Östrogenspiegel im Blut und im Gewebe senken und damit Einfluss auf den hormonabhängig wachsenden Brustkrebs nehmen. Doch welche Sportart ist die Richtige und wie viel Belastung ist notwendig? Welche Art des Trainings für welchen Patienten oder welche Patientin in seiner persönlichen Situation geeignet ist, wie viel und ab wann trainiert werden soll und darf, hängt vom individuellen Fitnesszustand, dem Krankheitszustand sowie der aktuellen Therapie ab. Generell gilt aber, dass zur dauerhaften Integration in den Alltag Spaß und Freude an der Bewegung beim Patienten bzw. bei der Patientin nicht zu kurz kommen sollte. Die Abstimmung mit dem behandelnden Arzt und einem entsprechend ausgebildeten Sporttherapeuten ist auf jeden Fall anzuraten. So können Risikofaktoren im Voraus abgeklärt und das Trainingsprogramm individuell angepasst werden. Trainingsprogramme für Krebspatienten*innen unterliegen aufgrund der vielen Besonderheiten immer einem hohen Maß an Individualität. Zu Beginn der Forschungsaktivitäten beschäftigten sich die meisten Studien hauptsächlich mit der Effektivität eines Ausdauertrainings. Eine Vielzahl der Studien untersucht ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining, das sich in vielen Fällen als der Schlüsselweg herauskristallisiert. Es ist durchaus sinnvoll dieses dann noch mit einem Flexibilitäts- und Koordinationstraining zu ergänzen. Während Ausdauertraining den Metabolismus, die Kapillarisierung und den Sauerstofftransport verbessert, kann Muskeltraining gezielt die Zusammensetzung von Strukturproteinen des Muskels anregen. Ein gezieltes Krafttraining stellt eine wichtige Komponente in der Sporttherapie zum Erhalt und Wiederaufbau der Muskulatur dar, denn Immobilisierung, lange Krankenhausaufenthalte und verminderte Alltagsaktivitäten führen bei Krebspatienten*innen häufig zu einem Muskelverlust. Im Vordergrund eines Muskeltrainings steht deshalb, dass der Patient bzw. die Patientin seinen bzw. ihren Alltag (wieder) möglichst uneingeschränkt ausführen kann und dass das Trai-

ning einer Kachexie sowie einer Fatigue entgegenwirkt. Wie bei einem Großteil der Studien beziehen sich die Daten auch überwiegend auf Patienten*innen mit Brust-, Darm-, Lungenoder Prostatakrebs sowie auf hämatologische Erkrankungen. Mittlerweile existieren aber auch erste Studien für Krebsentitäten, wie beispielsweise den Bauchspeicheldrüsenkrebs, die häufig erst in fortgeschrittenen Stadien erkannt werden und einen schnellen, aggressiven Krankheitsverlauf oder höhere Belastungen durch die Symptome haben. Trotz der meist schlechteren Prognose, zeigen Studien hier ebenfalls diverse positive Effekte durch Krafttraining. So lässt sich zusammenfassen, dass ein systematisches Training unter Berücksichtigung definierter Ausschlusskriterien eine wichtige Komponente in der onkologischen Supporttherapie darstellt, da es bei den Patienten*innen zu einer gesteigerten körperlichen Leistungsfähigkeit, einer verbesserten Fatiguesymptomatik und Lebensqualität sowie in einigen Fällen zur Stabilisierung der Knochendichte bei einer Antihormonbehandlung führt. Die Ausführungen zeigen, wie wichtig körperliche Aktivität und vor allem die Muskulatur bei einer Krebserkrankung sind. Egal in welcher Phase Sie sich gerade befinden, konnte ich Sie damit hoffentlich ermuntern, aktiv zu werden. Wenn Ihr Interesse nun geweckt ist und Sie den ersten Schritt gehen möchten, berate und unterstütze ich Sie gerne. Vereinbaren Sie dafür einen Termin mit mir unter der Telefonnummer 06224-990925 oder kontaktieren Sie mich per E-Mail an voelker@zap-nussloch.de. Viel Erfolg bei Ihrem (Wieder-) Einstieg in ein gesundheitsorientiertes Muskeltraining! Anzeige

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LEBEN MIT KREBS

Indoor Rowing gegen Krebs 2019

Spendensammeln zugunsten der Stiftung Leben mit Krebs und des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) von Daniela Völker, ZAP Sonderprogramme

R

udern gegen Krebs ist eine bundesweite Aktion, die seit 2005 stattfindet. Die Teilnehmer rudern zur Unterstützung eines guten Zwecks. Mit den Erlösen werden beispielsweise sportliche Aktivtäten und Sporttherapeuten finanziert, die ein gezieltes Bewegungsprogramm für Krebspatienten anbieten. Im Spätsommer findet die Regatta traditionell auf dem Neckar in Heidelberg statt. Auch das Racket Center Nußloch unterstützt das Projekt in einer etwas anderen Form. Hier treten die Teilnehmer nicht auf dem Wasser, sondern auf Ruder-Ergometern auf der Trainingsfläche des Zentrums Aktiver Prävention (ZAP) an. Am 12. Februar 2019 war es zum zweiten Mal soweit: Das ZAP wurde zum Austragungsort von Indoor Rowing gegen Krebs. Gleichzeitig war dies auch der Startschuss für eine Reihe an Veranstaltungen in der Region zugunsten der Stiftung Leben mit Krebs und des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg: Der Radtreff Rhein-Neckar unterstützt die Stiftung mit Radeln gegen Krebs am 21. Juli und das zehnjährige Jubiläum von Rudern gegen Krebs findet am 07. September auf der Neckarwiese in Heidelberg statt. Für das Indoor Rowing verwandelten die ZAP Trainer*innen die Trainingsfläche zur Bühne für die ehrgeizigen Unterstützer*innen. Diejenigen, die normalerweise im ZAP Muskulatur, Ausdauer und Koordination trainieren, konnten während der gesamten Veranstaltung

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weiterhin ihren Übungen nachgehen und gleichzeitig den Ruderern gespannt zuschauen und sie anfeuern. Neben Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, dem Initiator des Nußlocher Indoor Rowing, traten fünf weitere Prominente und Sportler an und ruderten für die gute Sache zahlreiche Kilometer. Zu den Sportlern, die das Projekt zum ersten Mal unterstützten zählten Jörg Siebert (Ü75), Olympiasieger im Ruderachter 1968 in Mexiko, Matthias SchömannFinck (Ü40), ehemaliger WeltklasseRuderer mit zahlreichen Medaillen und

Johannes Marx (Ü55), der es im Jahr 2018 zum Indoor Rowing Weltmeister schaffte. Prof. Dr. Dirk Jäger, Direktor der Medizinischen Onkologie am NCT Heidelberg und Prof. Dr. Andreas Kulozik, Direktor des Klinischen Programms am Hopp Kindertumorzentrum (KiTZ) am NCT Heidelberg, nahmen zum zweiten Mal teil und unterstützten auch zum wiederholten Male die Benefizregatta in Heidelberg. Abgesehen von den Spendenerlösen gab es für die engagierten Trockenruderer unter dem Hallendach auch noch einen


besonderen Anreiz, um ihre Bestleistung zu bringen: Einige Tage vor dem Event im Racket Center legten nämlich geübte Sportler im bayerischen Starnberg beim internationalen Indoor Rowing im 30Minuten-Wettbewerb Bestweiten auf den Ruderergometern vor und setzen damit den Maßstab für die Veranstaltung in Nußloch. So war also noch ein zusätzlicher Ansporn für die sechs Teilnehmer gegeben, die im Fernduell die Rekorde in der jeweiligen Klasse zu jagen und bestenfalls zu übertreffen versuchten. Durch die Erfahrungen des ersten Events und der bekannten Spitzenwerte aus Starnberg war die Spannung entsprechend groß. Wer schaffte es, die Bestweiten zu toppen und wer konnte vielleicht sogar den deutschen Rekord angreifen? Die Zuschauer sahen spannende 30 Minuten und schlussendlich konnte man allen Teilnehmern zu einer herausragenden Leistung gratulieren. Matthias Schömann-Finck und Johannes Marx übertrafen in ihrer Altersklasse die Rekorde aus Starnberg, Matthias Schömann-Finck konnte sogar den deutschen Rekord verbessern. Prof. Dr. Dirk Jäger verpasste in seiner Altersklasse nur ganz knapp die Bestmarke. Bereits zwei Jahre zuvor gelang es Manfred Lautenschläger schon einmal den Rekord von Starnberg in der Klasse Ü75 zu brechen. In diesem Jahr startete er in der Klasse Ü80 und konnte nochmals nachlegen. In 30 Minuten, die er

v.l.n.r.: Jörg Siebert, Johannes Marx, Matthias Schömann-Finck, Prof. Dr. Dirk Jäger, Prof. Dr. Andreas Kulozik und Dr. h. c. Manfred Lautenschläger

sehr gleichmäßig ruderte, legte er eine Strecke von 6700 Metern zurück und übertraf damit sowohl den Sieger aus Bayern als auch den deutschen Rekord.

wirken, freisetzen. Mit welchem Ehrgeiz, Engagement und Einsatz dies getan wird, konnte jeder an diesem Abend im Racket Center wahrnehmen.

Am Ende waren die Ruderer zwar geschafft, aber sehr glücklich über die erzielten Leistungen und die Spendenerlöse. Diese werden sicherlich einiges im Kampf gegen Krebs bewirken können und neue Kraft sowie Motivation bei den Ärzten und Therapeuten, die am NCT

Mit Sicherheit kann man den einen oder anderen Teilnehmer auch beim zehnjährigen Jubiläum von Rudern gegen Krebs in Heidelberg am 07. September 2019 wieder in Aktion sehen. Ich würde mich freuen, wenn auch Sie bei der Regatta vorbeischauen.

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LEBEN MIT KREBS

Grund zum Jubeln

10 Jahre Rudern gegen Krebs in Heidelberg von Stephanie Hoffmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, NCT Heidelberg

A

m 7. September veranstalten die Stiftung Leben mit Krebs, das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und die Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e.V. (RGH) zum zehnten Mal die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“. Patienten, Ruderanfänger, Angehörige und Profis sitzen an diesem Tag wieder gemeinsam im Boot und engagieren sich für das NCT-Patientenprogramm „Bewegung und Krebs“. Schirmherren der Veranstaltung sind Oberbürgermeister Prof. Eckart Würzner und MLP-Gründer Dr. h. c. Manfred Lautenschläger. Vor zehn Jahren legten sich die Teilnehmer zum ersten Mal zugunsten des NCT Heidelberg bei der Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ in die Riemen. Heute hat sich die Veranstaltung fest in Heidelberg etabliert. „Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmern, Sponsoren und Partnern für die langjährige Unterstützung“, sagt PD Dr. Joachim Wiskemann, Leiter des NCTProgramms „Bewegung und Krebs“.

Ob zu Wasser oder zu Land, bei der Heidelberger Regatta gab es die letzten zehn Jahre viele besondere Momente: Seit 2009 sind über 750 Teams auf dem Neckar für den guten Zweck gerudert. Dreimal – 2013, 2014, 2016 – war der Deutschland-Achter zu Gast. Weltmeister und Olympia-Bronzegewinner Marcel Hacker trat fünf Jahre in Folge im Rennen „Einer gegen alle“ an. Zahlreiche Spitzensportler der Region

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Foto: Klaus Hecke

Foto: Bettina Gentner


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Das Netzwerk OnkoAktiv unterstützt onkologische Patienten dabei, ein wohnortnahes sport- und bewegungstherapeutisches Angebot zu finden. Dabei greift es auf Trainings- und Therapieinstitutionen in der Metropolregion Rhein-Neckar und überregional zu, die Patienten eine qualifizierte Betreuung während den verschiedenen Phasen der Krebstherapie bieten können. Die Partner des Netzwerkes OnkoAktiv decken Bereiche ab, die eine sportliche Begleitung in der Akut-, Reha- und Nachsorgephase mittragen können. Aktuell sind über 50 kooperierende Trainings- und Therapieinstitutionen im OnkoAktiv Netzwerk aktiv.

Ein Haus mit Charakter Höhepunkte, die begeistern Erleben Sie ein abwechslungsreiches Programm aus Konzerten, aktuellen Kinofilmen, Vorträgen, Lesungen und anderem mehr.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang die professionelle Beratung mit aktuellen Informationen zu sportlicher Aktivität bei einer Krebserkrankung mittels verschiedener Medien wie Telefon, Internet oder Printmaterial. Weiterhin möchte das Netzwerk OnkoAktiv den Austausch mit anderen Betroffenen fördern, zum Beispiel durch die Entwicklung internetbasierter Diskussionsforen oder die Durchführung von Patiententagen. Leistungsübersicht • Beratungen zum Thema „Bewegung, Sport und Krebs“ • sportmedizinische Untersuchungen • Vermittlung zu qualitätsgeprüften wohnortnahen Trainingsund Therapieinstitutionen • Betreuung von web-basiertem Training Interessierte, die dem Netzwerk OnkoAktiv beitreten wollen, richten ihre Anfragen bitte an onkoaktiv@nct-heidelberg.de . Weitere Informationen unter www.netzwerk-onkoaktiv.de oder www.nct-heidelberg.de/onkoaktiv – TSG Hoffenheim, SV Sandhausen, MLP Academics, RGH Rugby, Team Rio – engagieren sich für „Rudern gegen Krebs“ in Heidelberg. Jährlich wird die Veranstaltung von 120 Helfern unterstützt.

Auch in diesem Jahr bietet die Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e. V. (RGH) bis zu drei kostenfreie Trainingseinheiten pro Team an. „Wir sind seit Beginn mit dabei und freuen uns sehr, den Teilnehmern den Rudersport näherzubringen“, sagt Sönke Hartung-Rey, Abteilungsleiter der RGH. Durch geübte Steuerleute der RGH unterstützt, rudern die Teilnehmer in Gig-Doppelvierern. Das Startgeld von 400 Euro pro Boot/ Mannschaft setzt sich zusammen aus 200 Euro Spende und 200 Euro Kostenbeitrag. Auf der Neckarwiese gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rund um Sport, Spiel und Unterhaltung für Groß und Klein. Bei der sich an die Regatta anschließenden Abendveranstaltung im Festzelt, sind

alle Teilnehmer, Helfer und Besucher eingeladen mit den Veranstaltern das Jubiläum bei musikalischer Unterhaltung zu feiern. Die Stiftung Leben mit Krebs verfolgt das Ziel, Bewegungsangebote für onkologische Patienten fest in die Versorgung zu etablieren. „Wie wichtig das Thema für Betroffene und Angehörige ist, zeigt sich auch im Engagement für die Heidelberger Regatta. Ob Teilnehmer, Sponsoren oder Partner, viele engagieren sich seit Anfang an für die Veranstaltung“, berichtet Klaus Schrott, Vorsitzender der Stiftung Leben mit Krebs. Neben Heidelberg richtet die Stiftung 2019 die Regatta in acht weiteren Städten aus. Damit ist „Rudern gegen Krebs“ die größte Breitensportveranstaltung dieser Art in Deutschland. Die 10. Benefizregatta Rudern gegen Krebs findet am 7.9.2019, ab 9 Uhr auf der Neckarwiese Heidelberg statt.

Montag, 14. Oktober, 18 Uhr Orchesterbühne Augustinum Konzert mit dem Orchester der Musikhochschule Mannheim Sonntag, 03. November, 17 Uhr Irland – Zauber der grünen Insel Live-Reportage von Dr. Heiko Beyer Donnerstag, 21. November, 20 Uhr Claus von Wagner: Theorie der feinen Menschen Denke.schön – Der Kabarettherbst

Aktiv sein in jedem Alter Lernen Sie unser Schwimmbad, den Gymnastikraum und verschiedene Kursangebote kennen, die unsere Bewohner für Training und Entspannung nutzen. Wir laden Sie jeden Mittwoch und am 1. Samstag im Monat jeweils um 14 Uhr zur Hausführung ein. Augustinum Heidelberg Seniorenresidenz Jaspersstraße 2 · 69126 Heidelberg Tel. 06221 / 388-808

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BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT BGM Round Table

Zentrums Aktiver Prävention (ZAP im Racket Center Nußloch) bringt Experten aus der Unternehmenspraxis an einen Tisch

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eit Jahren engagiert sich unser Zentrum Aktiver Prävention im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Gemeinsam mit Ihnen und für Sie veranstalten wir am Freitag den 15.11.2019 den zweiten ZAP BGM Round Table. Dazu laden wir ausgewiesene Experten aus der Unternehmenspraxis ein, um in Impulsvorträgen Best Practice Beispiele vorzustellen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in der Diskussion mit Unternehmensvertreter*innen, die ebenfalls das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen bearbeiten und mit Praxiserfahrung an unserer gemeinsamen Gesprächsrunde teilnehmen. Ziel ist es, Erfolgsfaktoren in der Praxis anhand von Best PracticeVorträge herauszuarbeiten. Der Erfahrungsaustausch steht dabei im Vordergrund. „Der Mensch steht immer über der Organisation“. Diese Aussage eignet sich hervorragend als Leitgedanke bei der Umsetzung von jeglichen BGM-Programmen – oder gar als Leitsatz für jegliche gesundheitsorientierte Mitarbeiterführung. Das allerdings ist vielfach noch ein Wunschdenken für zukunftsgerichtete Unternehmenslenkung, wenn man sich die Realität der Gegenwart ansieht. Und so engagiert sich das Zentrum Aktiver Prävention im Racket Center Nußloch seit Jahren erfolgreich für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Ziel des runden Tisches ist es, die bereits gewonnen Erfahrungen mit anderen auszutauschen und durch spannende Impulsvorträge alle Beteiligten zu sehr offenen Diskussionsbeiträgen zu motivieren. In Unternehmen ist eine enorme Vielzahl unterschiedlicher Haltungen, Herangehensweisen und Ausprägungen in Bezug auf betriebliches Gesundheitsmanagement zu beobachten. Es gibt Unternehmen, für die Gesundheitsförderung weiterhin kein oder ein untergeordnetes Thema ist. Überlegungen der Durchführung von BGM stehen hier am Anfang. Am anderen Ende der BGM-Umsetzung agieren Unternehmen, die gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter als Asset und Wettbewerbsvorteil begreifen und Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv unterstützen. Unternehmen setzen Betrieb-

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liches Gesundheitsmanagement mit unterschiedlicher Intensität um und durchlaufen dabei verschiedene Entwicklungsschritte. Aktive Unternehmen investieren bereits jetzt in ein fortschrittliches BGM und gestalten aus Gesundheitsthemen einen Wettbewerbsvorteil. Die Erfolgsfaktoren für gelingende BGM-Projekte sind oft immer die gleichen, ganz unabhängig von den Gegebenheiten des jeweiligen Betriebs. Die entscheidende Frage ist nun, was macht BGM nachhaltig im Unternehmen erfolgreich? Die Maßnahmen, die ergriffen werden, dürfen sich nicht nur auf den betrieblichen Erfolg ausrichten. Der Mensch steht hierbei im Mittelpunkt. BGM ist letztlich eine Überzeugungsaufgabe. Eine Unterstützung eines gesunden und sportlichen Lebensstils. Die BGM-Maßnahmen sollten die generelle gesteigerte Lebensqualität der Mitarbeiter in den Mittelpunkt rücken. Doch wie genau schafft man dies? Wie setzt man die Theorie erfolgreich in die Praxis um? Zum Beispiel indem man sich die Erfolge anderer anschaut und daraus für das eigene Unternehmen lernt. Diese Möglichkeit bietet Ihnen der BGM Round Table am 15.11.2019. Durch den regen Wissensaustausch und den Präsentationen von Best Practice-Beispielen wird ein breites Spektrum an Möglichkeiten zur Programmgestaltung im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements aufgezeigt. Die Teilnehmer können ihre eigenen Erfahrungen mit den Referenten diskutieren und sicherlich einiges für die sinnvolle Umsetzung eines BGM-Programms im eigenen Unternehmen lernen. Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserer Diskussionsrunde teilzunehmen und gerne auch aktiv mitzuwirken. Ansprechpartnerin: Daniela Völker, Bereichsleiterin ZAP Sonderprogramme Telefon: 06224 99 09-20 E-Mail: voelker@zap-nussloch.de ZAP im Racket Center Nußloch Walldorfer Str. 100 I 69226 Nußloch


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Wir haben verloren ...

... und zwar 129 Kilogramm an Gewicht von Lisa Rehning, ZAP Diätassistentin

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einer kleineren Konfektionsgröße ausstatten.

Bemerkbar machte sich dieser Gewichtsverlust auch an der Kleidung. Viele meiner Abnehmwilligen kamen mit längst vergessenen Kleidungsstücken zu mir, die sie die letzten Jahre nicht mehr anziehen konnten, und führten sie mir mit Stolz vor. Sei es das Sommerkleid, der Anzug oder die Jeans, die jetzt wieder mit großem Selbstbewusstsein getragen werden können. So mancher konnte nach dem Kurs seinen Kleiderschrank auch mit

Der Figurscout-Abnehmkurs lief von Ende Februar bis Mitte April. In diesem Zeitraum trainierten alle Teilnehmer*innen im Durchschnitt zwei- bis dreimal die Woche fleißig. Hochmotiviert traf ich sie auf unserer Trainingsfläche und den ein oder anderen auch sich hinterher belohnend in der Sauna. Immer donnerstagabends um 18 Uhr fanden wir uns in unserem Seminarraum zusammen und besprachen unter anderem aktuelle Situationen und Problematiken, klärten Fragen und erarbeiteten unser weiteres Vorgehen, um das gemeinsame Ziel – Gewichtsverlust – erreichen zu können. Mit großer Anteilnahme, tollen Beispielen und Anregungen waren unsere Kurs-

anze acht Wochen lang kämpften meine Kursteilnehmer*innen mit Körperfett, Wasser und ihrem inneren Schweinehund. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Insgesamt 129 Kilo nahmen meine 20 Kursteilnehmer*innen ab. Durchschnittlich sind das 6,45 Kilo pro Person.

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abende sehr lebhaft und wir hatten viel Spaß miteinander. Aus anfänglicher Zurückhaltung entstanden auch in diesem Kurs neue Freundschaften und Trainingspartner.

Die Stunde der Wahrheit

Der aufregendste Moment kam alle zwei Wochen. Die Teilnehmer*innen wurden in Einzelterminen von mir gewogen. Die Begeisterung dafür war anfangs gemischt. Zu groß war die Angst, nicht genügend Sport gemacht zu haben oder dass die Schlemmerei auf der letzten Geburtstagsfeier doch zu ausgiebig war. Doch war die Freude enorm, wenn trotz einiger Zweifel das Gewicht immer weniger wurde. Deprimierte Gesichter gab es gleichermaßen, wenn das Gewicht


sich kaum reduziert hatte. Bei genauerer Analyse wurde jedoch sichtbar, dass sich trotzdem Körperfett abgebaut und Muskulatur aufgebaut hatte. Dementsprechend hielt sich die Frustration in Grenzen, denn auch eine positiv veränderte Körperform spricht für sich. Schneller als erwartet gingen acht Wochen mit Schweiß und Tränen aber auch viel Stolz und Freude um. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedeten wir uns in ein Leben mit Wohlfühlfigur. Vor allem mit Vorfreude darauf, dass ich die meisten Teilnehmer*innen auch als Mitglieder des ZAP bald wieder auf der Trainingsfläche begrüßen darf und ihre voranschreitenden Erfolge gemeinsam mit Ihnen teilen kann.

euch lerne ich viel dazu, denn wie in fast allen Berufen kann man auch als Diätassistentin nie auslernen und ich freue mich über jede neue Geschichte, über neue Einblicke und über neue Herausforderungen zur Steigerung meiner Berufserfahrung. Vielen Dank für euer Vertrauen!

Der nächste Kurs startet am 10. Oktober 2019 um 18 Uhr. Zuvor lade ich Sie herzlich zum Vortragsabend mit dem Titel „Diät, nein danke! Willkommen zu einem erfolgreichen Weg“ am Mittwoch, 25.09. von 18.30 bis 19.15 Uhr ein. Weitere Infos und die Anmeldung finden Sie auf www.zap-nussloch.de.

Das DANKE! geht an Euch!

Ich möchte mich herzlich bei all meinen Figurscout-Teilnehmern*innen für ihre tolle Mitarbeit und dem gemeinsamen Kampf gegen die Kilos bedanken. Durch

Mit großem Stolz blicke ich auf meine Figurscout-Kurse zurück und freue mich über den Verlust der Kilos meiner Teilnehmer und das neu gewonnene Selbstbewusstsein. Mit großem Enthusiasmus werde ich auch meine nächsten Kurse an ihre Ziele führen.

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GESUND & LECKER Zutaten für 1 Person 150 g Champignons 30 ml Creme finé, 7 % Fett Salz italienischer Kräutermix 90 g Tagliatelle, Vollkorn 2 Karotten Pfeffer Basilikumblätter 100 ml Milch, 1,5 % Fett 1 EL Öl Paprikapulver

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Tagliatelle mit Karotten, Champignons und heller Sauce • Tagliatelle nach Packungsanleitung zubereiten.

• Karotten schälen und in feine Scheiben schneiden. • Champignons waschen und fein klein schneiden.

• In einer Pfanne das Öl erhitzen und die Karotten und Pilze darin ca. vier Minuten anbraten. Dann mit Creme finé und mit Paprikapulver, Salz, Pfeffer und italienischen Kräutermix würzen und kurz aufkochen. Die abgesiebten Tagliatelle hinzufügen und alles zusammen noch 5 Minuten kochen lassen. • Mit Basilikumblättern garnieren und servieren.

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Weltranglisten-Tennisturnier 2020 – Wir gehen in die nächste Runde …

Nun ist es entschieden: bei den Internationalen Herrentennismeisterschaften der Metropolregion Rhein-Neckar im Rahmen der ITF World Tour werden wieder ATP Weltranglistenpunkte vergeben. So kehrt die International Tennis Federation zurück zum bewährten Modus der Vorjahre und hebt damit das sportliche Niveau. Das mit 25.000 US Dollar dotierte Weltranglisten-Tennisturnier wird vom 19. bis 26.01.2020 zum 17. Mal im Racket Center in Nußloch stattfinden. Schon in den Jahren zuvor waren Spielerpersönlichkeiten wie die WimbledonHalbfinalisten Mario Ancic und Vladimir Voltchkov sowie Dustin Brown, Max Marterer, Mischa Zverev zu Gast in unserem Haus. Und gerade junge Spieler wie Gael Monfis oder Jannick Hanfmann aus unserer Region nutzten den MLP-Cup als Sprungbrett für ihre internationale Karriere. Freuen Sie sich also in dieser Woche auf spannende Matches, auf enormen Kampfgeist und auf ein berauschendes Finale bei internationalem Flair. Auch die täglichen Veranstaltungen machen das Turnier zu etwas ganz Besonderem und verschafften uns in der Vergangenheit die Auszeichnung „Bestes Turnier 2017“ der DTB German Masters Series. Das bestätigen auch die Stimmen unserer internationalen Gäste. Beim diesjährigen MLP-Cup ließ Botic van der Zandschulp bei der Siegerehrung öffentlich verlauten, dass er eine traumhafte Turnierwoche im Racket Center erleben durfte. Sie wollen als Unternehmer diese Plattform nutzen und als Unterstützer des Spitzensports in der Region wahrgenommen werden? Wir beraten Sie gerne zu den verschiedenen Möglichkeiten einer Partnerschaft. GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbh Dr. Matthias Zimmermann (E-Mail: info@gsm-mbh.net • Tel.: 06224 99090)

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Fleiß trägt Früchte

In der vorangegangenen Ausgabe des RC Premium haben wir über Yuki berichtet, der mit hoher Motivation bei der Tennisakademie Rhein-Neckar im Racket Center Nußloch trainiert. Die intensive Arbeit wurde jetzt belohnt: Yuki gewann in der Altersklasse U14 sein erstes Turnier in Frankfurt und präsentiert uns stolz seinen Pokal. Herzlichen Glückwunsch!


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Prof. Dr. Rainer Matthias Holm-Hadulla

IM INTERVIEW

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„Um ein gelingendes Leben zu führen, bedarf es geeigneter Umgebungsbedingungen und Gestaltungswillen“

Prof. Dr. Rainer Matthias Holm-Hadulla, Professor für Psychotherapeutische Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität, Supervisor und Lehranalytiker und Direktor des Heidelberger Instituts für Coaching im persönlichen Gespräch mit Matthias Zimmermann.

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ach einer zweiwöchigen Vortragsreise in Kalifornien, die ihn an die Universitäten Stanford, Berkeley, und Ashland (Oregon) führte, kommt Prof. Rainer Matthias Holm-Hadulla zum Gespräch ins Racket Center. Seine zahlreichen Veröffentlichungen offenbaren den Schwerpunkt seines wissenschaftlichen Interesses. Vier seiner Monografien tragen den Begriff Kreativität im Titel. Prof. Holm-Hadulla zählt zu den führenden Lieber Herr Prof. Holm-Hadulla, vor bald zweieinhalb Jahren haben Sie in der neuen Aula der Universität Heidelberg Ihre Abschiedsvorlesung gegeben. Statt sich fortan einem geruhsamen Leben mit Ausschlafen und Wellness hinzugeben, sind Sie ungebremst aktiv in Ihrem Metier – Sie schreiben, reisen, halten Vorträge und coachen Menschen und Organisationen. Wie erklären Sie das jemandem, der sich danach sehnt, endlich in Pension gehen zu dürfen oder dagegen Sturm läuft, dass das Rentenalter heraufgesetzt wird? HOLM-HADULLA: Wenn das berufliche Leben als Mühsal empfunden wird, weil es im Wesentlichen wohl darin besteht, Regeln zu befolgen und nur strikt nach Anweisungen zu arbeiten, dann kann ich diese Sehnsucht sogar verstehen. Warnen möchte ich jedoch vor der Auf-

Experten auf dem Gebiet der Kreativitätsforschung. Er ist ein gefragter Redner auf Konferenzen weltweit. Sichtbar inspiriert von den Begegnungen und dem Austausch an den namhaftesten Bildungsstätten der Welt sitzen wir an dem vermutlich heißesten Tag des Jahres auf der Gartenterrasse des Racket Centers.

fassung, dass Ausschlafen und Wellness oder Chillen, wie es auf Neudeutsch heißt, das Leben dauerhaft besser machen. Müßiggang ist keine Alternative zu Mühsal. Um ein gelingendes Leben zu führen – und hier unterscheide ich nicht zwischen der beruflichen und, nennen wir es, der privaten Sphäre – bedarf es Aktivität und Gestaltungswillen. Wer das Leben leben und genießen möchte, muss kreativ sein. Kreativität ist eine konstituierende Eigenschaft des Lebendigen. Aber ist es nicht ein besonderes Talent, kreativ zu sein? Etwas, das nicht jedem gegeben ist? Das Erleben, ja geradezu Erdulden von Ideenlosigkeit, zum Beispiel in der Zusammenarbeit mit anderen, ist vielmals ernüchternd – und wie oft ist man selbst davon betroffen, dass einem einfach nichts einfallen will.

HOLM-HADULLA: Kreatives Talent ist allen gegeben – in seiner Ausprägung sicherlich bei dem einen mehr, beim anderen weniger. Dennoch: Jeder Mensch hat Ideen. Tagtäglich fällt uns Neues ein – manche sprühen geradezu vor Einfällen. Kreativität steckt in uns. Sie zur Geltung zu bringen, zählt neben der Fähigkeit zu komplexem und kritischem Denken zu den Schlüsselqualifikationen in der heutigen Zeit. Letztlich aber zeigt sich Kreativität in einem Schaffensergebnis. Das muss nicht immer außergewöhnlich sein, wie oft bereiteten ein schönes Essen, gute Gespräche und Musikhören kreative Freude. Etwas zu gestalten, ist ein menschliches Grundbedürfnis, das unbefriedigt bleibt, wenn diese Entfaltung nicht gelingen mag. »

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… dann „stehen wir auf´m Schlauch“ oder „drehen uns im Kreis“! HOLM-HADULLA (lacht): Das kennt jeder, der danach strebt, etwas zu schaffen und ein Produkt zu kreieren. Wenn es nur darum geht, ein Ikea-Regal nach Bauplan zusammenzubauen, sprechen wir allenfalls von Alltagskreativität. Das mag auch zur Zufriedenheit beitragen, wenn man den Schrank nach einiger Schrauberei endlich aufgestellt hat. Die außergewöhnliche Kreativität aber, die Neues hervorbringt, originell erscheint und auch für andere Relevanz besitzt, weil sie nachdenklich macht, emotional berührt oder gar aufwühlt, für diese außergewöhnliche Kreativität ist eine Idee allenfalls ein Anfang. Und genau an diesem Punkt sind wir bei Ihrem Leitthema: Kreativität braucht Leidenschaft, aber auch Leidensbereitschaft!

Prof. Dr. Rainer Matthias Holm-Hadulla studierte nach dem Abitur in Wetzlar 1970 Medizin und Philosophie. Sein Physikum absolvierte er in Marburg, bevor nach einer Zwischenstation in Rom im Jahre 1976 an der Universität Heidelberg sein Staatsexamen ablegte. Im Anschluss war er als Medizinalassistent tätig und wurde 1978 an der Universität Heidelberg promoviert. Im Rahmen seiner Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie war er von 1979 bis 1986 als Assistenz-, Stationsund Oberarzt sowie in der Lehre am Klinikum der Universität Heidelberg tätig. Von 1986 bis 2016 war er Leitender Arzt der Psychosozialen Beratung für Studierende an der Universität Heidelberg.

Kreativität ist also nicht nur ein schöpfender, sondern ein erschöpfender Prozess? HOLM-HADULLA: Das ist gut formuliert. Wenn Sie an große Musik, bildende Kunst, Literatur oder auch bedeutende Architektur denken, spüren Sie die Kraft, die in dem Geschaffenen steckt. Aber man kann durchaus davon ausgehen, dass die Leidenschaft, die der Schöpfer dafür aufzubringen hatte, auch Mühen und Leiden bereitet hat. Da man, wie jeder Sportler weiß, nicht ständig im Flow agieren kann, bedarf es Leidensbereitschaft, allerdings mit Maßen, und auch sinnvoll gestalteter Ruhezeiten, um Kraft und Inspiration wiederzugewinnen. Kreativität entsteht in einem Spannungsfeld von Anspannung und Entspannung, Fokussierung und Ablenkung, Erregung und Ruhe.

Er habilitierte sich 1996 in Heidelberg und wurde 2002 zum außerplanmäßigen Professor für Psychotherapeutische Medizin der Universität Heidelberg ernannt. In der Folge erhielt er mehrere Berufungen, unter anderem ans Internationale Kolleg Morphomata, Center for Advanced Studies an der Universität zu Köln (2009), ans Marsilius-Kolleg, Center for Advanced Studies an der Universität Heidelberg (2010), an die Universidad Diego Portales, Santiago de Chile als „Investigador Adjunto“ sowie an die Popakademie Baden-Württemberg als Gastprofessor (2011). Gastprofessuren nahm er auch in Südamerika und China wahr. Im Jahre 2015 wurde er in die Academia Argentina de Ciencias, Psychoanálisis y Psiqiuatría berufen.

Mit ähnlichen Worten würde man Krafttraining umschreiben. Muskelaufbau ist letztlich das Ergebnis von Anstrengung bei körperlicher Arbeit gegen hohe Widerstände mit erheblichem Energieverzehr im Wechselspiel mit Phasen der Erholung zur Wiederherstellung verbrauchter Ressourcen. HOLM-HADULLA: Das klingt anschaulich und wie eine plausible Parallele – wobei ich gestehen muss, dass ich beim Thema Krafttraining nicht viel mitreden kann. Aber als leidenschaftlicher Schwimmer, dem in den vergangen zwei Wochen

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Rainer M. Holm-Hadulla ist seit 2017 ist er Direktor des Heidelberger Instituts für Coaching (hic) und lehrt weiterhin an der Universität Heidelberg und an verschiedenen psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten. Seine Forschungsschwerpunkte sind Beratung, Coaching und Kreativität. www.holm-hadulla.com


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die frühmorgendlichen Öffnungszeiten der Swimmingpools an kalifornischen Universitäten sehr entgegengekommen sind, kann ich aus eigener Erfahrung berichten: Ich schwimme gerne und genieße das Gefühl von Rhythmus, Kontemplation und durchaus Anstrengung. Damit aber alles – wie man schön sagt – in einen Fluss kommt, muss man anfänglichen Widerstand überwinden. Wenn Sie ihrem Körper Leistung abverlangen, stellt sich oft die Neigung ein, erst gar nicht anzufangen oder verfrüht aufzuhören. Und gleiches gilt für den Geist. Wenn also – wie Sie sagen – Kreativität ein unabdingbarer Aspekt im Streben nach einem gelingenden Leben ist, dann bedeutet das in einem logischen Schluss, dass dieses Streben auch mit Anstrengung verbunden ist? Oder drastisch formuliert: ohne Anstrengung kein gelingendes Leben? HOLM-HADULLA (lacht): Sogar die Liebe ist bisweilen anstrengend. Das Leben ist ein Wechselspiel. Das ist von der Natur so angelegt: Streit und Versöhnung, Verausgabung und Erholung, Diastole und Systole, Tag und Nacht, Licht und Schatten. Gerade bei Kreativarbeitern offenbart sich dieses Wechselspiel im seelischen Befinden zwischen Melancholie und Euphorie. Ein Schaffensakt ist ein Prozess, der verschiedene Phasen durchläuft, in dem der Schaffende seinen Gemütszustand, wenn Sie so wollen, emotional ausreizt. … und dabei viel Kraft braucht! HOLM-HADULLA: … wie in einem Kampf widerstreitender Mächte, die sich ständig gegen die Gravitationskraft hin zum Chaos behaupten müssen. Die kreative Arbeit ist während ihren verschiedenen Phasen jeweils von besonderen Gegenkräften bedroht. Zunächst beginnt jeder kreative Prozess mit der Phase der Vorbereitung. Dazu gehört alles, was in Schule und weiterführender Ausbildung oder im Studium an Kenntnissen und Fertigkeiten angehäuft wird. Jede neue Idee und jedes neue Produkt beruht auf vorbestehendem Wissen und Können. Was daraus wird, entscheidet sich in der zweiten Phase, die wir Inkubation nennen. In dieser Phase wird das Gelernte – oft unbewusst – modifiziert, bis sich eine originelle Idee herausformt.

In der Inkubationsphase wird – im wahrsten Sinne des Wortes – die Idee ausgebrütet. Tiefsinniges Grübeln, Entwickeln und Verwerfen, zielgerichtetes Suchen und freies Phantasieren – Verzweifeln und Hoffen. Das braucht die feste Hoffnung , dass etwas in einem steckt, was sich entwickeln lässt: ein Weg, eine Antwort, eine Lösung. In dieser Phase zähen Ringens droht die Aufgabe aus dem Blick zu geraten und sich im Alltagsgeschehen aufzulösen – ad acta, sozusagen. Nur Zähigkeit und eine gute Mischung aus Bescheidenheit und Selbstvertrauen überwinden diese Widerstände und führen zur Erleuchtung! … zur Illumination, wie Sie es nennen. Also der Funke, der überspringt und endlich zündet. Ist das der Lohn für Willensstärke? HOLM-HADULLA: Moment. Noch ist ja nichts geschafft. Jetzt gilt es, das Thema auszuarbeiten. Nachdem die neue und nützliche Idee in der Illuminationsphase bewusst geworden ist, beginnt die Realisierungsphase. An diesem Punkt sind Motivation und Disziplin gefragt. Nicht nur Neugier und Begeisterung, sondern auch Ausdauer und Widerstandskraft sind notwendig, um eine neue und brauchbare Idee in ein Produkt umzusetzen. Edison und Goethe formulierten das unabhängig voneinander so schön: „Genie ist Fleiß. In einem Werk stecken ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration“. Es ist also gar nicht so sehr die Idee im Sinne der kreativen Eingebung oder die sinnbildliche Berührung mit dem Zeigefinger, die den Funken überspringen lässt? HOLM-HADULLA: Jetzt spielen Sie auf das Deckenfresko Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle an. Das ist ein wunderbares Beispiel für die phantastische Idee Michelangelos, künstlerisch darzustellen, wie Gottvater mit ausgestrecktem Zeigefinger Adam zum Leben erweckt. Dieses Kunstwerk ist jedoch ein noch besseres Beispiel für übermenschlichen Fleiß. In jahrelanger Arbeit, über Kopf malend, auf Brettern eines Gerüsts liegend, schuf dieses Genie eine der größten künstlerischen Schöpfungen der Menschheit – bis zur völligen Erschöpfung, angetrieben von dem

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Motivationskünstler Papst Julius II. Um so etwas Großes zu erschaffen, braucht es die Bereitschaft zur völligen Hingabe und Verausgabung. Also Offenheit für Neues aber auch Können und Disziplin. Ist das der Dreiklang der Kreativität? HOLM-HADULLA: Mit einer Ergänzung: Hinzu kommen besondere Arbeitsphasen, die Mihaly Csikszentmihalyi als Flow bezeichnet. Die Phase der Realisation ist kein ständiger Kampf, sondern oft ein freies selbstvergessenes Spielen, losgelöst von der unmittelbaren Realität. Völlig vertieft in die Aufgabe wird das restlose Aufgehen im Tun als beglückendes Gefühl erlebt. Alles scheint wie von selbst zu gehen. Es fließt – aus der Feder, dem Pinsel oder durch die Finger über eine Tastatur auf den Bildschirm. Man spricht auch von einem Schaffensrausch. Dieser ist umso intensiver, je höher der Widerstand war, den es zu bewältigen galt. Die Überwindung von Hindernissen und das Flow-Erlebnis gehen mit besonderen neurobiologischen Netzwerkzuständen einher. Flow-Erlebnisse kennen übrigens auch Sportler. Bei körperlicher Belastung über eine längere Dauer stellt

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sich ein euphorisches Gefühl ein, der als „Runners Flow“ bezeichnet wird. Ohne diesen besonderen neurobiologischen und psychologischen Zustand wären weder körperliche noch geistige Höchstleistungen möglich. Das Tun an sich ist also der Schlüssel zum Glück. HOLM-HADULLA: Ja, genauer gesagt, das zu tun, was seinem Talent entspricht und worin man durch beharrliches Üben hohe Kompetenz erworben hat. Seneca sagt zu Recht: das Glück ist nicht gegeben, sondern aufgegeben. Es ist eine Aufgabe. Aber nicht minder bedeutsam ist die Fähigkeit, sich am Ergebnis zu erfreuen. Letztendlich bedarf es zum Glücksgefühl des Erlebnisses, etwas selbst bewirken zu können. Wir kennen die Euphorie von Sportlern, Musikern und Bühnendarstellern, wenn etwas gelungen ist. Leider sind diese erhebenden Gefühle, die auch die Zuschauer erleben können, meist nur von kurzer Dauer und letztlich stellen sich recht schnell neue Aufgaben ein: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Natürlich ist der Applaus wichtig und bei komplexen Leistungen die Bestätigung durch ein kompetentes Fach-

publikum. Und wir bewundern Künstler und Wissenschaftler, die verkannt worden sind und trotzdem weiter produktiv waren. Manch Geschaffenes erzeugt spontane Begeisterung und verzückt für den Moment, anderes ist zeitlos, weil es viele Menschen auf außergewöhnliche Weise berührt. Michelangelos Fresken, Mozarts „Zauberflöte“ oder Goethes „Faust“ werden noch in hundert Jahren viele in ihren Bann ziehen, davon bin ich überzeugt. Und was passiert dann, wenn sich Erfolg einstellt, der Schaffende Bestätigung erfährt und das Ziel erreicht ist? HOLM-HADULLA: Das ist eine sehr gute Frage, denn jede Freude währt nun mal nicht ewig. Und mancher, der Großartiges geschafft oder geschaffen hat, ist nach dem Erfolg in ein tiefes Loch gefallen. Bevor das passiert, ist es – meiner Erfahrung nach – ratsam, sich einer neuen Aufgabe hinzugeben. Und dies eingedenk des Umstands, dass der kreative Prozess von vorne anfängt und man damit nicht nur ein neues Erfolgserleben erreichen kann, sondern sich auch aufs Neue der Gefahr des Scheiterns aussetzt. »


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Grundlagen der Kreativität

Die Phasen des Kreativen Prozesses

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Talente und Begabungen Wissen und Können Motivation und Disziplin Flexibilität und Widerstandfähigkeit Fördernde und fordernde Umgebungsbedingungen

Die Bücher dazu:

Vorbereitung Inkubation Illumination Realisierung Verifikation

Taschenbuch: 248 Seiten Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; Auflage: 1., Aufl. (9. März 2011) Sprache: Englisch ISBN-10: 9783525404331 ISBN-13: 978-3525404331 ASIN: 3525404336

Der schöpferische Prozess hat also nicht die Eigenschaft, dass er den Erfolg in sich trägt. Im kreativen Tun ist der Erfolg nicht impliziert, auch wenn die Beschreibung der Phasen von der Vorbereitung bis zur Verifikation so mechanistisch, linear-logisch und folgerichtig klingt. HOLM-HADULLA: Sie können diese Phasen nicht umgehen, kreative Leistungen sind Balanceakte, die in jeder Phase scheitern können. Personen, die ihre Kreativität entfalten möchten, kann es helfen, die Phasen des schöpferischen Prozesses zu kennen und sie zu akzeptieren. Sie sollten wissen, dass das euphorische Flowerleben oft nur von kurzer Dauer ist und von frustrierenden Phasen abgelöst wird. Das wissen nicht nur Künstler, sondern auch Unternehmer oder Wissenschaftler. Die Verfolgung einer Forschungsidee dauert oft Jahre und ist von vielen Unsicherheiten und Zweifeln begleitet. Der Kuss der Musen ist nur flüchtig und konzentrierte Alltagsarbeit dominiert. Manchmal verspüren Sie einen wunderbaren gedanklichen Fluss und dann stehen Sie wieder vor neuen und ungeahnten Hürden. Ständig bedarf es der Bereitschaft, Teile des

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vermeintlich fertig Gebauten wieder einzureißen, zu zertrümmern und neu zu bauen – ein kräfteraubendes und erschöpfendes, bisweilen quälendes Fortkommen. Nicht umsonst kommt Leidenschaft von Leiden! Und so ist das auch mit dem Leben. Wie sagt Goethe so treffend? Schöpferisches Leben ist ein beständiges „Stirb‘ und Werde“. Eines Ihrer Bücher trägt den Titel „Leidenschaft – Goethes Weg zur Kreativität“. Welche Bedeutung hat der berühmte Dichter Johann Wolfgang von Goethe für Sie ganz persönlich? HOLM-HADULLA: Wenn Sie mir die Kühnheit gestatten, betrachte ich Goethe wie einen großen Bruder. Für mich ist er der bedeutendste deutscher Dichter. Aber eben nicht nur. Die intensive Beschäftigung mit dem Leben und Wirken dieses außergewöhnlichen Kreativen hat mich mit großer Faszination an den vielfältigen Talenten dieses Mannes teilhaben lassen. Goethe war nicht nur Dichter und Literat, sondern Politiker und Ökonom mit einem unglaublichen Arbeitspensum und Einsichten wie in die Gefahren der nicht kapitalgedeckten Geldvermehrung, die bis heute bedeutsam sind. Auch

Taschenbuch: 163 Seiten Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht; Auflage: 3., unveränd. Auflage (11. Mai 2007) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3525490739 ISBN-13: 978-3525490730

seine Tätigkeiten als Naturforscher strahlen bis heute aus. Er berief an die Universität Jena einen Forscher, der, um seine Farbenlehre experimentell weiter zu erforschen, einen Assistenten einstellte, der kein Geringerer war als Carl Zeiss. Als faszinierend empfinde ich auch das Seelenleben Goethes, der in seinen Briefen und vielen seiner Werke aus seinen phasenweise schweren Verstimmungen keinen Hehl machte. Er ist ein Beispiel, wie nahe Genie und Melancholie beieinander liegen und wie es gelingen kann, nicht in die Verzweiflung oder Depression abzugleiten, sondern sich stattdessen aus den Tiefen des Lebens aufzuschwingen und Großartiges zu erschaffen. Nur wenige Tage vor seinem Tod schickt der 82-Jährige seinem Freund Wilhelm von Humboldt einen Brief, in dem er festhält: „Je früher der Mensch gewahr wird, dass es ein Handwerk, dass es eine Kunst gibt, die ihm zur geregelten Steigerung seiner natürlichen Anlagen verhelfen, desto glücklicher ist er.“ Die Auffassung des Lebens als Steigerung in immer wieder neuem Gewande ist für mich beispielhaft.


Das mag jetzt wie ein drastischer thematischer Brückenschlag klingen, aber: Menschen können bis ins hohe Alter durch Training ihre Muskelkraft steigern, mit teils erstaunlichen Zuwächsen. Das ist eine neuere Erkenntnis, die viel Symbolisches in sich trägt … HOLM-HADULLA „Allerdings. Aber ich würde im Alter nicht mit den Jungen im Sport konkurrieren wollen, sondern eher im Bereich der Lebenserfahrung, des Musik- und Kunstverstehens und der Gelassenheit in komplexen und komplizierten Situationen. Deswegen bereitet es mir auch eine so große Freude, junge Menschen in beruflichen und persönlichen Stresssituationen helfen zu können. Ich persönlich erlebe das Älterwerden als eine bereichernde,

mich stärkende Lebenserfahrung. Mir offenbart sich täglich, wie wichtig es ist, ästhetische Eindrücke zu sammeln und die sinnliche Wahrnehmung zu schärfen. Wohl dem, der früh damit anfängt! Die Freude am Schönen lebe ich heute in vollen Zügen aus. Ich empfinde den Reichtum unserer Kultur und auch die Schönheit der uns umgebenden der Natur als höchst inspirierend. Und ich bin dankbar, dass ich Zeit und Raum habe, das alles genießen zu dürfen: Hin und wieder eine faszinierend-bizarre Opern-Inszenierung wie den aktuellen „Tannhäuser“ von Tobias Kratzer zu sehen, ein paar Bahnen zu schwimmen, während Wald-Spaziergängen gute Gespräche zu führen, mit meiner Gitarre ein paar alte Blues-Songs der Rolling Stones

zu singen und besonders einige liebe Menschen um mich zu haben, sind meine Lebenselixiere. Dabei steckt auch im Sport viel Ästhetik – und wenn man selbst körperlich aktiv ist, noch mehr sinnliches Erleben. Unser Gespräch hat viele Parallelen gezogen zwischen geistiger Kreativität, körperlicher Schaffenskraft und menschlicher Stärke. Mögen diese spannenden Erkenntnisse, an denen Sie mich teilhaben ließen, auch für unsere Leserinnen und Leser zu einem gelingenden Leben beitragen. In diesem Sinne darf ich Ihnen ausdrücklich Danke sagen.

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Trotz Krebserkrankung im Leben stehen Durch Ihre Projekte Sausewind und Bewegung findet Vanessa Weil Ihren Weg

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anessa Weil (1978) erkrankte 2015 an Krebs – Dottersackkrebs – einem Keimzelltumor, selten und aggressiv. Eigentlich zu 95 Prozent heilbar; doch 2016 gab man ihr nur noch wenig Hoffnung. Mitte 2017 sah es so aus, als würde sie ihren 40. Geburtstag 2018 nicht erleben. Doch sie ist noch da und geht jeden Tag weiter ihren Weg – anders als erwartet. Wenn sie heute auf die letzten 4 Jahre zurückblickt, so kann sie sagen ihre Krebserkrankung habe sie aus dem Leben gerissen, aber auch stark gemacht. In der dunkelsten Phase 2017 startet sie nicht nur ein Kalenderprojekt „Krebs hat ein Gesicht“ (siehe RC Premium 02/2017) zu Gunsten des Nationalen Tumorzentrums Heidelberg (NCT), sondern beginnt auch wieder mit Sport bzw. Bewegung im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Die Jahre der Chemotherapien und unzählige Operationen haben ihre Spuren hinterlassen – körperlich wie auch psychisch – bis heute. Sie beginnt mit wenigen Minuten Training zusätzlich zur Physiotherapie. Das und Ihr erstes Projekt haben sie motiviert jeden Tag weiterzugehen. Nachdem die „Standard-Chemotherapien“ bis Ende 2016 nicht greifen, startet sie als letzten Behandlungsversuch im Frühjahr 2017 am NCT mit einer Immuntherapie; sucht selbst nach weiteren Behandlungsmethoden und findet im Internet das PIPAC-Verfahren (Pressurized Intraperitoneal Aerosol Chemotherapy). Hierbei wird die Chemotherapie mittels Kanülen unter Vollnarkose mit Hochdruck in den Bauch injiziert. Dank dieser bis heute andauernde individuellen Therapie – Kombination des PIPAC-Verfahrens und der Immuntherapie – ist sie heute stabil. Es ist unklar wie lange oder ob dieser Zustand dauerhaft bleibt – zu selten ist Ihre Erkrankung und ihr Verlauf einzigartig.

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Sie nutzt die ihr geschenkte Zeit: Auch Ihr zweites Projekt ,,Sausewind“ gibt ihr Kraft, hat die Möglichkeit wieder ein Teil der Gesellschaft zu sein, etwas zu leisten und etwas zurückzugeben. „Sausewind – Die Geschichte eines Ahornblattes ist mehr als eine illustrierte Kurzgeschichte. Dieses Buch ist für alle, ob Klein oder Groß, über den Kreislauf der Natur und um uns daran zu erinnern, worauf es im Leben wirklich ankommt und zu zeigen was wichtig im Leben ist“. Zusammen mit Vera Knecht aus der Schweiz (hat das Buch illustriert) und Armin Barth (Mediengestalter aus Sinsheim) wurde das Buch dank Sponsoren gedruckt. ,,Sausewind wurde bereits vor vielen Jahren geschrieben, aber erst durch meine Erkrankung habe ich die Möglichkeit gefunden diese Geschichte zu veröffentlichen und kann nun damit etwas Gutes tun“, sagt sie. „Kinder sind unsere Zukunft und umso härter trifft es gerade die Kleinsten, wenn sie an Krebs erkranken. Für sie selbst aber auch Ihre Eltern und Geschwister ist dieser Weg sehr schwer. Darum werden die kompletten Erlöse aus diesem Buch und den dazugehörigen Aktionen gespendet an den Verein Aktion für krebskranke Kinder e. V. Die häufigen, langwierigen Krankenhausaufenthalte, die Trennung der Familienmitglieder, die Angst und Unsicherheit während der anstrengenden und aggressiven Behandlungen bedeuten für die ganze Familie eine extreme psychosoziale Belastung, die nur mit Hilfe und Unterstützung bewältigt werden kann. Hier setzt der Verein an mit vielen Projekten an, die wir mit den Erlösen fördern möchten“. Sie geht aber noch weiter und bietet kostenlose Lesungen in Schulen, Buchläden und Bibliotheken (Termine über Face-

Sausewind – ein Buch für Klein und Groß Vanessa Weil erinnert sich an ihre Geschichte über das Ahornblatt Sausewind. Unterstützt von einem Team verwandelte sie diese in ein wundervolles Buch. Sämtliche Erlöse gehen an den Verein Aktion für krebskranke Kinder e.V. Zu bestellen unter: www.sausewind-buch.de/, Spende ab 12 Euro inklusive Versands. Zusätzlich bietet sie kostenlose Lesungen an. Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an info@sausewind.de. book auf Ihrem Blog „Und auf einmal war er da – Dottersackkrebs“) an. „Ich lade alle ein sich einfach mal fallen lassen und zuzuhören. Sausewind soll fliegen und wenn es nach mir geht noch jahrelang überall hin.“

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VARIETÉ

„It’s magic“ verzaubert Heidelberg

Ein Gourmet Varieté der etwas anderen Art: Mit Deutschlands bestem Illusionisten und mitreißender Live-Pop-Musik – dazu Feinstes für den Gaumen in vier Gängen.

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ie diesjährige Wintersaison im Schloss Heidelberg wird besonders fröhlich, laut und lebendig. Unzählige Techniker, Handwerker, Dekorateure, Tänzer, Musiker und Show-Größen werden ab Ende November das ehrwürdige Schloss glamourös in Szene setzen. Denn mit „Martin Scharffs Gourmet Varieté“ zieht über 35 Spieltage ein Entertainment-Programm in den historischen Königssaal, das es so bisher noch nicht in der Region gab. Künstlerisch ausgearbeitet hat das Programm „It’s magic“ Sternekoch Martin Scharff zusammen mit Dierk Murelli von der Agentur Murelli & Co. Production: „Das weltbekannte Heidelberger Schloss als „Bühne“ für ein Event dieser Art zu haben, ist unbezahlbar. Das Publikum wird bei dem unbeschwerten und sogleich spektakulären Abend auf eine wunderbare Reise mitgenommen, welche Tränen des Lachens genauso wie Tränen der Rührung hervorrufen wird.“ Dafür wird der historische Königssaal in ein faszinierendes Spiel aus Licht und Farbe getaucht. „Gute Unterhaltung und feines Essen ist bei allen selbstverständlich. Wir setzen aber optisch und akustisch noch eins drauf“, freut sich Scharff.

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Michael Jackson Tribute Show von Andy Keller

Nicht nur visuell erwartet die Gäste viel Glanz und Glamour: Süffisant und mit ihrer hinreißenden Art führt die Travestiediva France Delon durch die Show. Staunen und Begeisterung wird Ausnahmemagier Peter Valance auslösen, der sich schon sehr auf das Schloss freut: „In der Regel spiele ich meine Shows in einem Theater oder in einer speziellen Event-Location. Der Königssaal im Schloss Heidelberg ist aber was ganz besonderes und ich freue mich bereits sehr, in diesem majestätischen Ambiente für eine extra Portion Magie zu sorgen. Einmalig wird auch die Akustik in diesem historischen Saal.“ Valance wurde als jüngster Preisträger aller Zeiten mit dem Merlin Award – dem Oscar der Magierwelt – geehrt. Er präsentiert eine Mischung aus moderner Zauberkunst, spektakulärer Großillusion und magischer Comedy. „Dazu viel Interaktion mit dem Publikum. Das Highlight meiner Show aber wird eine gefährliche Entfesselung werden.“ Für musikalischen Genuss und Stimmung wird indessen die Michael Jackson Tribute

Show von Produzent Andy Keller sorgen. Sie spielt seit bereits 10 Jahren erfolgreich auf weltweiten Tourneen. Der Londoner Künstler Koffi Missah wird die größten Hits des King of Pop performen. Musikalisch live begleitet von der Band rund um Bandleader und Produzent Andy Keller.

Das Menü vom Sternekoch: exotisch bis saisonal

Auch kulinarisch wird Sternekoch Martin Scharff seine Gäste auf höchstem Niveau begeistern. Entgegen anderen Varietés können die Gäste bei „It’s magic“ ein Menü in 4-Gängen genießen, das auch von Scharff persönlich jeden Abend mitgekocht wird. Den Auftakt macht norwegischer Mowi Lachs als Dreierlei in „California Style“ an Erbsen-Wasabicreme mit Koriandermayonnaise, Tobiko Kaviar, gebackenem Wan Tan und Sesam. Der zweite Gang Hokkaido-Süppchen mit Ingwer wird als Terrine zum Selbstschöpfen serviert. „Unsere Gäste sitzen jeweils an großen Tischen mit anderen Gästen zusammen. Wir möchten damit die familiäre Atmosphäre unserer Show unterstreichen und den Austausch am Tisch


fördern.“ Der Hauptgang setzt auf die saisonalen Genüsse von Kalbsrücken und Ochsenbäckchen an winterlichem Wurzelgemüse mit Waldpilz-Servietten- knödel – verfeinert mit getrüffelter Spät- burgunder-Jus. Zum Dessert dürfen die Gäste Michael Jacksons Lieblingsspeise „Carrot Cake“ in karamelisierter Version mit Gewürzorangen, Haselnusseis und Minzhippe genießen. Dass Scharff auch vegetarisch auf gleich hohem Niveau kochen kann, hat er 16 Jahre lang bei der Berlinale unter Festivaldirektor Dieter Kosslick bewiesen. Vegetarier können sich daher zur Vorspeise auf ein Orientalisches Dreierlei aus Roter Beete Falafel auf buntem Linsensalat, marinierter Blattpetersilie und gebratenem Chicorée an Granatapfel freuen. Der Hauptgang mutet ebenso exotisch an: Gefüllte Aubergine mit Schafskäse auf Bulgur, TomatenOliven-Sugo, Auberginenkaviar und geröstete Pistazien.

Bestes Entertainment für den guten Zweck

Martin Scharffs Gourmet Varieté steht ebenso im Zeichen sozialen Engagements. So geht ein Teil der Eintrittsgelder an die Heidelberger Stiftung Chirurgie/Kinderchirurgie. Die Premiere am 28. November hingegen steht im Zeichen der Charity-Partnerschaft mit der Kinderstiftung „Herzenssache e. V.“ des SWR, des Saarländischen Rundfunks und der Sparda Bank. An diesem Abend wird der SWR live von der Premiere berichten. Gäste der Premiere unterstützen mit einem leicht erhöhten Ticketpreis die Spenden- aktion. www.gourmet-variete-schlossheidelberg.de

Fotos: Markus Winter, Faktenhaus

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PRAXIS PORTRAIT

Zentrum für Urologie in Wiesloch, Walldorf und Sinsheim Dr. med. Peter Firek, Facharzt für Urologie – Kooperationspartner des Racket Center Nußloch Die Praxen

Seit der ersten Praxiseröffnung 2002 in Sinsheim gehört das Zentrum für Urologie mit Dr. med. Ludger Sentker, Dr. med. Samet Sözeri, Dr. med. Peter Firek und Dr. med. Svea Leendertz in Wiesloch, Walldorf und Sinsheim mittlerweile zu einem der größten urologischen Zentren im Niederlassungsbereich in ganz Deutschland und bietet Ihnen dank vier hochqualifizierten Fachärzten für Urologie, Andrologie und medikamentöse Tumortherapie die bestmögliche Versorgung im Bereich der Urologie an. Profitieren Sie von modernsten Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, dem breiten Netzwerk von Spezialisten in verschiedensten Kliniken in Baden-Württemberg aber auch in ganz Deutschland wie z.B. der Charite in Berlin, als auch der Gemeinschaft mit den zwei Schmerztherapeuten Dr. med. Michael Belschner und Dr. med. Katja Schwan an einem gemeinsamen Standort.

Behandlungsspektrum

Krebsvorsorge bei Männern und Frauen 60 Prozent der bösartigen Tumore und lebenseinschränkenden Erkrankungen sind beim Mann im urologischen Bereich zu finden; ca. 20 Prozent sind es bei Frauen. Modernste Untersuchungsmöglichkeiten der Gemeinschaftspraxis bieten den Patienten eine frühzeitige und damit eine gute Therapierbarkeit von Erkrankungen. Eine Vorsorgeuntersuchung

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sollte erstmalig ab dem 45. Lebensjahr erfolgen, insbesondere bei vorhandenen Krebserkrankungen innerhalb der Familie. Männergesundheit Das Thema „Mann und Gesundheit“ ist ein vielfältiger Bereich auf den Dr. Firek und seine Kollegen sich besonders konzentrieren. Neben bösartigen Erkrankungen spielt insbesondere auch ein unerfüllter Kinderwunsch, sexuell übertragbare Krankheiten, Potenzberatungund behandlung, hormonelle Erkrankungen als auch gutartige Erkrankungen der Prostata, Nieren und Harnblase oft eine Hauptrolle beim Besuch der hiesigen Praxen. Krebserkrankungen Die urologische Onkologie (bösartige Erkrankungen der urologischen Organe bei Frau und Mann) ist einer der wichtigsten Schwerpunkte in den angesehenen Praxen. Die spezialisierten Uroonkologen mit jahrelangen Erfahrungen behandeln Tumore im facheigenen Bereich mit individuell abgestimmten Therapien auf dem neuesten Stand der Forschung. Zudem ist eine bestehende Gemeinschaft mit zwei Fachärzten für Schmerztherapie und Palliativmedizin am Standort Wiesloch eine wichtige Voraussetzung für die umfangreiche Behandlung der erkrankten Patienten.

Dr. med. Peter Firek erhielt im Jahr 2004 seine Approbation als Arzt und ist seit 2010 als anerkannter Facharzt für Urologie und medikamentöser Tumortherapie tätig. Vor seiner Zeit als nieder- gelassener Arzt war der Mediziner an der Universität in Aachen beschäftigt und hat hier insbesondere in der Transplantationsmedizin mitgewirkt; zuletzt war der 44- jährige als Oberarzt in der Klinik für Urologie am St. Bonifatius Hospital in Lingen (Niedersachsen) tätig. Seit 2013 lebt Dr. Firek mit seiner Familie in Walldorf und praktiziert als niedergelassener Facharzt für Urologie hauptsächlich an den Standorten Wiesloch und Walldorf. Neben stetigen und laufenden Fort- und Weiterbildungen hat er an klinischen Studien als Investigator / Subinvestigator im Bereich Nierenzellkarzinom, Prostatakarzinom, BPH und Overactie Bladder teilgenommen und weist nachhaltige und langjährige Erfahrungen insbesondere in der urologischen Onkologie, der Kinderurologie und der Sexualmedizin vor. Dr. Firek ist zudem anerkannter Männerarzt nach CMI®.


Inkontinenz Die Harninkontinenz betrifft Frauen und Männer in jedem Lebensalter und kann die Betroffenen im täglichen Leben sehr einschränken und belasten. Das Zentrum für Urologie bietet Ihnen umfassende Diagnostik - und Behandlungsmöglichkeiten in den drei Inhabergeführten Praxen an und ermöglicht den Patienten diese Lebenseinschränkung zu therapieren oder auf ein größtmögliches Minimum zu reduzieren. Kinderurologie Langjährige Erfahrungen im Bereich der Kinderurologie runden das urologische Angebot der Praxen ab. Neben den Eltern sollen sich insbesondere die kleinsten Patienten wohl und sicher fühlen. Ein umfangreiches Diagnostikund Behandlungsspektrum sowie einfühlsame spezialisierte Ärzte, die ebenso alle auch Elternteile sind, geben Ihnen die Sicherheit die sie benötigen. Schwerpunkte der Kinderurologie ist die Diagnostik und Therapie bei Bettnässen; die Behandlung als auch Operation von Phimosen (Vorhautverengung) und operative Behandlung bei Leistenhoden (Hodenhochstand) und Leistenhernie.

Besondere Leistungen Neben den genannten Schwerpunkten sind die urologischen Praxen in vielen speziellen Leistungen breit aufgestellt.

Vortragsreihe im Racket Center

Dank fortschrittlichster Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten, modernsten Gerätschaften, drei Operationsräumen als auch individuelles geschultes Personal ist es den Medizinern möglich nachstehende Sonderleistungen anzubieten: • Ambulante Operationen in örtlicher Betäubung als auch in Vollnarkose, wie z.B. die Vasektomie (Sterilisation beim Mann), Zirkumzision (Beschneidung beim Mann als Wunschleistung oder bei bestehender Phimose), Leistenhoden, Leistenhernie, Botox-Behandlungen bei überaktiver Harnblase, uvm. • Zystoskopie (Blasenspiegelung) • Biopsien und als neueste technologische Entwicklung auch Fusionsbiopsien bei Verdacht auf Prostatakarzinom • Urodynamik (Blasendruckmessung) • Fokussierende Stoßwellentherapie zur Behandlung bei erektiler Dysfunktion und Penisdevitation / Penisverkrümmung (Induratio penis plastica) mittels neuesten Therapiegeräten.

Neben dem Umfang der bedeutenden urologischen Vorsorgeuntersuchungen und aktuellsten medizinischen Erkenntnissen über Prostatabeschwerden wird der Spezialist Ihnen Fachwissen über das Hormon Testosteron und dessen Auswirkung auf den Gesundheitszustand des Mannes erläutern. Auch die Thematisierung von Potenzbeschwerden und deren Behandlung dürfte nicht nur das männliche Geschlecht interessieren. Informieren Sie sich an diesem Abend über bösartige Erkrankungen im urologischen Bereich und erkennen Sie frühzeitig Warnsignale.

Dr. med. Peter Firek wird Ihnen in seiner Vortagsreihe am 09.10.2019 wissenswerte und wichtige Inhalte aus seinem täglichen Praxisalltag und den Behandlungsmöglichkeiten bei den fokussierenden Schwerpunkten der allgemeinen Urologie, als auch der speziellen Angebote der eigenen urologischen Praxen, darlegen.

v.l.n.r.: Dr. med. Ludger Sentker, Dr. med. Svea Leendertz, Dr. med. Peter Firek, Dr. med. Samet Sözeri

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HERZLICH WILLKOMMEN

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allo, ich bin Nora Wisniowski, 25 Jahre alt und seit April Teil des ZAP Teams im Racket Center. Hier arbeite ich vor allem in der Physiotherapie aber auch im Trainerteam Fitness und Prävention. 2017, nach dem Abschluss des Bachelorstudiums in Physiotherapie, zog es mich nach Teneriffa. Dort arbeitete ich als Therapeutin in einem Hotel speziell für Rollstuhlfahrer und betreute Patienten aus vielen unterschiedlichen Ländern. In meiner Freizeit entdeckte ich, neben dem Surfen, auch meine Liebe zum Laufen in den Bergen. Nach einem Jahr war mein Fernweh jedoch noch nicht gestillt und so reiste ich anschließend für weitere acht Monate durch Asien. Das Reisen verband ich mit meinem anderen großen Hobby dem Sport: ich wanderte im Himalaya, surfte im Indischen Ozean und habe Yoga auf Bali gemacht. Dabei hatte viele spannende Erlebnisse und gewann einiges an Lebenserfahrung dazu. Doch jedes Abenteuer geht einmal zu Ende. Ich wollte mich auch beruflich weiter entwickeln um auch in dieser Beziehung meinen Horizont zu erweitern. So zog es mich Anfang 2019 wieder zurück in meine Heimat nach Heidelberg. Hier hatte ich schon während meiner Schul- und Studienzeit in einem Sportverein und in einem Fitnessstudio gearbeitet und teilte so meine Leidenschaft für Sport und Bewegung mit anderen. Im Racket Center habe ich die Möglichkeit nach aktuellen wissenschaftlichen Standards und in einer attraktiven Arbeitsatmosphäre zu arbeiten. Besonders gefällt mir, dass ich mein Wissen nicht nur in der Physiotherapie, sondern auch während der Betreuung der Mitglieder im Fitnessbereich weitergeben kann. Diese enge Verbindung macht es möglich, die Menschen auch nach der abgeschlossenen Therapie weiter auf ihrem Weg zu begleiten und beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen.

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allo zusammen! Mein Name ist Stefan Schütt. Zu finden bin ich seit Februar 2017 auf der Trainingsfläche als Trainierender, an der Theke als Aushilfskraft und seit April 2019 als dualer Student des Gesundheitsmanagements und fester Bestandteil des ZAP TrainerTeams im Racket Center.

Tiefenbacher RECHTSANWÄLTE | STEUERBERATER

Arbeitsrecht

Nach Erlangen meiner Mittleren Reife trieb ich ziellos durch den Arbeitsmarkt, wo ich fast ein Jahr lang erfolglos nach einem Einstieg suchte. Unschlüssig, welchem Bereich der Arbeitswelt ich meine Aufmerksamkeit widmen sollte, kristallisierte sich nach und nach der Wunsch heraus, die strengen Regeln der Justiz zu erlernen.

Bank- und Kapitalmarktrecht

Nach meiner Ausbildung zum Justizfachangestellten arbeitete ich ein Jahr lang im Amtsgericht Heidelberg auf der Jugendstrafabteilung und dem Betreuungsgericht. Umgeben von Eilanträgen, Anhörungen und wütenden Rechtsanwälten wurde mein „Einstieg“ in die Arbeitswelt von Stress und Negativität durchzogen. Ich ließ das Zentrum der Justiz hinter mir und arbeitete anschließend in einer Insolvenzkanzlei. Sehr zu meinem Bedauern wurde ich jedoch auch hier mit einem Übermaß an Druck und Trübsinn konfrontiert. Auch diesen Arbeitgeber verließ ich schließlich.

Unternehmensnachfolge

Bau- und Immobilienrecht Familien- und Erbrecht Gesellschaftsrecht Leasing und Factoring Medizinrecht Sanierungsberatung Umweltrecht Vertriebsrecht Verwaltungsrecht

Bei uns stimmt die Chemie.

Gemeinsamen Erfolg hat man nur, wenn

Nach ärztlichem Rat begann ich mich mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Freundin um meine eigene Gesundheit zu kümmern, was ich ein Jahr lang intensiv verfolgt habe. Anfang 2017 trat ich als Mitglied dem Racket Center bei und fand den Spaß am Sport.

die Zusammenarbeit funktioniert. Wenn

Der neue Bekanntenkreis ließ mich in den Arbeitsalltag der Trainer Einblick nehmen. Ich bewarb mich und wurde Aushilfe an der Theke. Ich fand heraus: Die Arbeit mit Menschen, die ihre Gesundheit verbessern wollen, habe ich schon immer gesucht! Ich erarbeitete mir das Vertrauen meiner neuen Kollegen und Vorgesetzten, sodass ich mich für den Studiengang qualifizieren und bewerben konnte.

nehmen,

Ich freue mich, Teil des Teams zu sein und Euch auf der Trainingsfläche betreuen und erfreuen zu dürfen. Bis bald!

Engagiert. Fundiert. Lösungsorientiert.

das Engagement passt. Wenn Vertrauen da ist. Kurz gesagt: wenn die Chemie stimmt. Seit vielen Jahren erarbeiten wir innovative

rechtliche

Lösungen

für

inhabergeführte mittelständische Unterbörsennotierte

Aktiengesell-

schaften, Finanzdienstleister, öffentliche Auftraggeber und Privatpersonen. Für die richtige Mischung aus fachlicher Qualität und wirtschaftlicher Effizienz unserer Arbeit garantieren wir als Anwälte. Für unsere Integrität garantieren wir als Menschen.

Heidelberg | Frankfurt | Stuttgart Dresden | Chemnitz | Erfurt | Jena Im Breitspiel 9 | 69126 Heidelberg | Telefon +49 6221 3113-0

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JUGEND SPORT

Entwicklungsbeispiel eines jugendlichen Tennisspielers

Lars Krüger geht seinen Weg in der Tennisakademie Rhein-Neckar

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ein Name ist Lars Krüger und ich spiele schon sehr lange Tennis. Es gibt Bilder von mir, auf denen ich erst vier Jahre alt bin und bereits ein paar Bälle mit meinem Vater über das Netz schlage. Ungefähr mit sieben Jahren begann ich dann mit einem Trainer im Gruppen-unterricht Tennis zu spielen. Ab einem Alter von 11 Jahren fing ich dann richtig mit dem Tennissport an und nahm Einzelstunden. Damals hat mein Vater mir Rolf Staghun aus dem Racket Center vorgestellt, bei dem ich direkt anfing, zu trainieren. Von meinen ersten Trainingsjahren zuvor habe ich vor allem die vielen Drills aus

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dem Korb in Erinnerung: zugeworfene Bälle, zu denen ich mit ohne Pause ständig hin und her bewegen und die ich mit viel Speed zurückschlagen musste.

Das damalige Training hat mir nicht so sehr geholfen, in den Wettkampfspielen zu profitieren. Zwar konnte ich meine LK (Leistungsklasse) in jedem Jahr stetig verbessern, habe jedoch auch viele Niederlagen einstecken müssen. Die Erfolgsquote hat sich stark geändert, als ich im Spätherbst 2016 das erste Training in der Tennisakademie RheinNeckar bei Cheftrainer Rolf Staghun buchte. Ich lernte eine neue Trainingswelt mit konkreten Lernzielen kennen.

Der Anfang war jedoch nicht einfach: • Treffpunkt vor dem Körper • Unterstützung des Schlages durch die Beine • Ausschwung- und Balancekontrolle • Aufschlag und Gewichtsverlagerung, Streckung/Springen mit Kick-off des rechten Beines • Gegenbewegung linker Arm usw. Und es kam etwas völlig Neues dazu: der taktische Aspekt! Zum ersten Mal begriff ich, dass zu einem erfolgreichen Tennisspiel ein zweckmäßiges und kreatives Lösen von unterschiedlichen Situationen gehört.


Ich will nicht behaupten, dass dieses erste Jahr leicht für mich war (es war eher sehr schwer). Aber ich hatte Vertrauen in meinen Trainer und mochte ihn von Anfang an sehr. Dies hat sich ausgezahlt! Das Training macht mir nach wie vor heute noch Freude. Im Laufe der Zeit machte ich ganz neue Erfahrungen. Ich begann, kontinuierlich besser Tennis zu spiele und vor allem Matches zu gewinnen! Damit verbunden war und ist etwas ganz Wichtiges. Während ich mich früher unterlegen und schwach fühlte, spüre ich jetzt ein Gefühl der Stärke! Ich gehe positiv in ein Spiel und versuche jeden Gegner zu schlagen. Dies gelingt natürlich nicht immer. • Aufschlag? Kann ich platzieren und spiele den zweiten mit viel Spin.

• Vorhand aus einer einfachen Situation? Wird als Winner verwandelt. • Rückhand aus einer defensiven Situation? Kein Problem: da kommt mein Slice. Es ist eine spannende Reise und inzwischen spiele ich U16 und bin selbstbewusster. Das macht sich auch außerhalb des Tennisplatzes bemerkbar. Durch den Tennissport habe ich nämlich auch Widerstands- und Durchsetzungsvermögen erlernt. Beides sind zweifellos Eigenschaften, die für mein weiteres Leben wichtig sind. Mir war es immer sehr wichtig, dass mir Tennis großen Spaß bereitet. Ein „Reingammler“ wollte ich auf keinen Fall werden, der den Ball vier Stunden hinterherrennt und von den Fehlern der

Gegner lebt. Ich wollte so gut Tennis lernen und will das immer noch, sodass ich mit meinen Stärken ein Match gewinnen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich mich gerade stetig verbessere. Das zeigen auch meine Siege gegen stärkere Gegner, die eine bessere LK haben. Abschließend möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein riesiges Dankeschön an Rolf auszusprechen, mit ich seit meiner Jugend hart gearbeitet und trainiert habe. Ich hatte immer meinen Spaß und durfte auch mal Quatsch machen. Danke möchte ich aber auch an Trey sagen, den ich ebenfalls sehr mag und der das starke Trainerteam im Racket Center optimal ergänzt.

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Wir verwandeln jeden

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SENIOREN SPORT Deutsche Vizemeisterin mit 71

Körperliche Fitness – der Schlüssel zum Erfolg von Marion Leibert

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eit über zehn Jahren trifft sich Brunhilde Völmeke – Sonntag für Sonntag – mit ihrer etwa zwölfköpfigen Hobbytruppe im Racket Center zum Badmintonspielen und zum anschließenden Ausspannen in der Sauna. Neben ihren 71. Geburtstag hatte die Heidelbergerin in diesem Jahr einen weiteren Grund zu feiern. Sie gewann erstmals den deutschen VizemeisterinTitel im Damen-Einzel der Altersklasse Ü70 bei den deutschen Seniorenmeisterschaften in Langenfeld bei Düsseldorf. Neben dem wöchentlichen Training im Racket Center hält sich Brunhilde Völmeke auch als aktives Vereinsmitglied der Badmintonabteilung beim Heidelberger Turnverein (HTV) für ihre Turniere fit. Dort trainiert sie zweimal die Woche und spielt auch an den Spieltagen in der Kreisliga Mannheim/ Heidelberg noch aktiv für die dritte Mannschaft. Ins Racket Center kommt die Vizemeisterin aus der Heidelberger Weststadt gerne auch mal mit dem Fahrrad: „Das hält fit!“, so ihr Kommentar auf die Frage, ob sie denn dann nicht schon zu kaputt zum Badmintonspielen sei. Darauf erntet der Frager nur ein müdes Lächeln - und das ist wohl auch das einzig müde an Brunhilde Völmeke. Erst mit 50 zum Badminton-Sport gekommen, zeichnen sie vor allem drei Qualitäten aus, die maßgeblich zu den Erfolgen in diesem Jahr und der Krönung mit dem zweiten Platz auf den deutschen Meisterschaften beigetragen haben: ihre große Spielfreude, ihre hohe Risikobereitschaft und ganz besonders ihre körperliche Fitness, mit denen sie arriviertere und technisch stärkere Spielerinnen ihres Alters mittlerweile schon mal zum Verzweifeln bringen kann. Das Wichtigste für Brunhilde Völmeke ist und bleibt aber der Spaß am Spiel und der Bewegung überhaupt: „Natürlich will ich immer gewinnen, aber dass es Spaß macht, ist doch fast noch wichtiger“, so die Vizemeisterin. Wir gratulieren und wünschen anhaltende Gesundheit sowie viele weitere sportliche Höhepunkte und viele weitere sportliche Stunden im Racket Center ganz nach dem Motto „Mein Sport hat ein Zuhause.“

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Sport & Sehen: Mit uns sehen Sie Ihren Sport ganz entspannt!

Die wahre Stärke eines Tennisspielers von Rolf Staguhn

Ein jeder Mensch hat seinen Preis so steht‘s in alten Lehren. Doch munkelt man und flüstert leis, dass Tennisspieler teurer wären.

Das liegt allein schon an dem Weg, den jeder Spieler muss beschreiten: Der Anfang ist ein schmaler Steg, wo er muss allerlei erleiden. Stellung, Griffe, Vorhandschritt, den Ball zu treffen muss er bangen, Volley, Aufschlag, Top-Spin Schnitt, auch Kondition muss er erlangen.

Auch schwer hat er‘s in dem Verein, wenn er mit Guten will mal spielen Denn Tennisfans sind oft allein, wenn keine Siege sie erzielen.

Doch wenn mit Schweiße im Gesicht man erste Gegner kann besiegen, dann glänzt das wahre Ehrgeiz-Licht jetzt geht es los, der Ball kann fliegen!

Informieren Sie sich jetzt bei uns im Geschäft mitten in Heidelberg. • Kontaktlinsen: Bei welchen Sportarten sind sie für Sie sinnvoll? • Sportbrillen: Welche sitzen gut und schützen Ihre Augen perfekt? • Kinderbrillen: Was empfehlen Experten für den Schul- und Freizeitsport? • Seh-Beratung Sport & Job

Wer entspannt sieht, ist auch auf dem Court erfolgreicher!

Stets will er dann der Erste sein, und alle Gegner hoch besiegen. Und tut er‘s nicht, so kann´s allein nur noch am Wetter liegen.

Dann kommt ein Tag – mit neuer Sicht: Er wird was Neues jetzt erstreben! Nur ständig siegen? Gibt es nicht, da ist noch Wichtigeres im Leben.

So sollte es auch immer sein: nach Laufen, Kämpfen, Schlagen, Schwitzen ist er ab jetzt nicht mehr allein zu zweit dann an der Theke sitzen. Um über Punkte noch zu reden die toll gelungen oder klar vergeben Es ist wie früher, wo alles hat begonnen Man hat einen Tennisfreund gewonnen.

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TIPP

So damn beautiful! Der Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo 2019/20

„Verdammt schön“ sind nicht nur die neun Tänzerinnen, die mit ihren opulenten Kostümen ein wahrer Augenschmaus sind und längst zum glamourösen Markenzeichen des Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo avanciert sind. Umrahmt vom außergewöhnlichen Ambiente des Mannheimer Spiegelpalasts und begleitet von einem exquisiten VierGang-Gourmet-Menü werden spektakuläre Showacts in einer spannenden, energiegeladenen und zum Träumen schönen Inszenierung die Gäste zum Staunen bringen. 36 Künstler aus aller Herren Länder und allesamt die besten ihres Fachs zünden unter dem Motto „So damn beautiful“ ein Feuerwerk der guten Laune und beeindrucken mit unglaublichem akrobatischem Können. Für den Gaumenschmaus ist dabei kein geringerer als Deutschlands Kochikone Nummer eins, Harald Wohlfahrt, zuständig. Das diesjährige Vier-Gang-GourmetMenü trifft dabei mit seiner Optik und den vielfältigen Geschmacksvariationen voll ins Schwarze. Geflammte Kabeljauschnitte auf Gurkenschmand, ein Nudelbonbon mit Aloe Vera, Ratatouilleschaum und kleinen Crevetten, Roastbeef vom Black Angus mit Kräuter-Senfkruste und eine Schokoladenpyramide gefüllt mit Birnenkompott, Sauerrahmeis und Feigenconfit lassen Genießerherzen höher schlagen. Wir empfehlen: Dabei sein, wenn ab dem 23. Oktober auf dem Mannheimer Europaplatz das Genießen mit einer großen Portion Lebensfreude zelebriert wird. Tickets für Show und Menü sind ab 75 € unter www.palazzo-mannheim.de oder der Hotline 01805 - 60 90 30* erhältlich. Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. An Sonn- und Feiertagen beginnt die Show bereits um 18.00 Uhr, Einlass ab 17.00 Uhr. Montags sowie am 24.12.19 und 1.1.20 ist spielfrei. Fotos von Christoph Blüthner

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