RC Premium 3/2018

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FIT & GESUND

Bewegung trotz(t) Demenz von Daniela Völker und Lisa Rehning

L

aut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. leben in Deutschland aktuell rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jährlich rechnet man mit 300.000 Neuerkrankungen. Die Anzahl der Demenzerkrankten steigt aufgrund des demographischen Wandels kontinuierlich an, da die Anzahl der Neuerkrankten weitaus höher ist als die Anzahl der Sterbefälle innerhalb der bereits Erkrankten. Der Anstieg lässt sich durch die höhere Lebenserwartung und die zunehmende Anzahl von älteren Menschen erklären. Normalerweise verlaufen Demenzen irreversibel und enden mit dem Tod. Die verbleibende Lebenserwartung verkürzt sich dementsprechend, wobei sich die Krankheitsdauer im Einzelfall jedoch nicht zuverlässig vorhersagen lässt. Der Begriff Demenz bezeichnet übersetzt „ohne Geist“. Demenzerkrankungen sind beschrieben durch die Verschlechterung und den Abbau geistiger Funktionen, die zum Verlust der Alltagskompetenzen führen. Meist ist dies gepaart mit Orientierungsund Sprachschwierigkeiten, welche auch mit Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit einhergehen. Zu beachten ist, dass Demenz und Alzheimer nicht gleichzusetzen sind.

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Durch medikamentöse Therapien ist Demenz zum aktuellen Zeitpunkt nicht heilbar. In Kombination mit Verhaltenstherapien können Medikamente den Patienten und ihren Angehörigen lediglich eine Unterstützung beim Krankheitsverlauf sein. Daher fällt der Fokus der Forschung immer mehr auf präventive Maßnahmen, die einen positiven Einfluss auf diverse Risikofaktoren zur Entstehung einer Demenzerkrankung haben. Es handelt sich dabei vor allem um die Beeinflussung verschiedener vaskulärer Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinwerte oder Übergewicht. Darüber hinaus spielen aber auch Verhaltens- und Lebensstilfaktoren wie Rauchen, körperliche Aktivität und Ernährung eine entscheidende Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, dass besonders der Einfluss der körperlichen Aktivität auf das Risiko der Entwicklung einer Demenzerkrankung sowie auf die kognitive Beeinträchtigung in diversen Studien untersucht wird und eine entscheidende Rolle spielt. Viele Studien zeigen bereits eine positive Beeinflussung durch körperliche Aktivität auf diverse Risikofaktoren zur Entstehung einer Demenz und indirekt sogar eine Auswirkung auf den kognitiven Abbau. Neben den indirekten Auswirkungen von Sport und Bewegung wird auch der Einfluss auf strukturelle und funktionelle Mechanismen im Gehirn untersucht. Dort zeigt sich


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