RC Premium 3/2018

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Ausgabe 3/ 2018

Premium DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

MENSCH & GEHIRN

Prof. Dr. med. Wolfgang Wick NEUROLOGE UND KREBSFORSCHER IM INTERVIEW


“WIR VERFÜGEN ÜBER EINE BREITE UND STETIG WACHSENDE KOMPETENZ IN DEN BEREICHEN MEDIZINISCHE FORSCHUNG, THERAPIE UND ORGANISATION.“ Ahmet Pekkip

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STANDPUNKT Muskelkater im Gehirn?

Haben Sie sich jemals an IQ-Tests beteiligt? Also – ehrlich gesagt: ich nicht. Jetzt frage ich mich: warum eigentlich? Meine körperliche Leistungsfähigkeit habe ich mal bei einem Feldstufentest am Radergometer getestet. Jetzt weiß ich, dass mein Herz gesund ist, meine Lunge funktioniert, mein Blut ordentlich Sauerstoff transportiert und ich beim Radeln auf dem Ergometer gar nicht so schlecht bin. Trotzdem schnaufe ich beim gelegentlichen Tennisspielen nach einem längeren Ballwechsel mittlerweile wie eine Dampflok. Da stelle ich mir die Frage: Misst ein Test eigentlich das, was er zu messen beabsichtigt? Wie steht es tatsächlich um meine Fitness – und um meine Gesundheit? Dazu lasse ich Blutwerte, Blutdruck, Lungenfunktion, Leberwerte und andere Parameter ermitteln. Sekundärprävention im Sinne einer rechtzeitigen Diagnose möglicher Erkrankungen im Frühstadium ist durchaus sinnvoll, weil unter Umständen lebensverlängernd. Zur Primärprävention ist regelmäßige, gezielte körperliche Aktivität und vernünftiges Essen mehr denn je geboten. Denn offenkundig hat unsere körperliche Verfassung einen noch stärkeren Einfluss auf unsere Gehirngesundheit, als wir das bislang schon wussten. Wenn Hinweise darauf entdeckt werden, dass Übergewicht zu einer Schrumpfung des Gehirnvolumens und zu nachlassenden kognitiven Leistungsergebnissen führt, sollten wir nicht mehr nur erschrocken darüber nachdenken, sondern etwas dagegen tun. Ein Intelligenztest brauche ich dazu nicht. Daher hält sich meine Neugierde auf meinen Intelligenzquotienten in Grenzen. Vielleicht liegt das auch an der Inflation solcher Tests im Internet. Die kann man machen – muss man aber nicht. Sicher ist, dass ein IQ Wert weder was mit meiner Lebenserwartung noch mit meiner Lebensqualität zu tun hat. Die Selbstwirksamkeitsüberzeugung, dass sich eine gesunde Lebensführung positiv auf die Leistungsfähigkeit meines Oberstübchens auswirkt, hilft mir da schon eher weiter. Vielleicht ist es mit unserem Denkorgan so ähnlich wie mit einem Muskel: „Use it or loose it“. Das Verstehen der evolutorischen Entstehung des Gehirns, seines Aufbaus und seiner zumindest prinzipiellen Funktionsweise haben mein eigenes Gehirn ordentlich beansprucht. Nicht umsonst gilt es als das Wunderwerk der Natur schlechthin – also: das Gehirn im Allgemeinen. Bei meinem eigenen bin ich mir da nicht so sicher!? (Wie gesagt: ich habe meinen IQ nie getestet). Wenn es so etwas gäbe wie einen Muskelkater im Kopf, ich hätte jetzt einen. Und ich würde sagen: toll, denn ich empfinde Muskelkater immer als ein Zeichen dafür, dass ich mich so richtig angestrengt habe und sich mein Bewegungsapparat dadurch kräftigen wird. Ich würde hoffen, dass das mit meinem Gehirn genauso ist. Möge es Ihnen an manchen Textstellen dieser Ausgabe ähnlich ergehen … In diesem Sinne: viel Freude beim Lesen! Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 22

S. 38

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

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KURZ NOTIERT ...

HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

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FIT & GESUND

TITEL

Mensch und Gehirn

KOLUMNE

Ärzte, Denken und Bauchentscheidungen

BUCHTIPP Fit von 1 bis Hundert von Dietger Mathias

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EXPERTENRAT

22

Das Schmerzgedächtnis Selbstwirksamkeit

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Verletzungen der Muskeln und Sehnen

THERAPEUTENRAT

ZUSAMMENARBEIT

Kampf dem Herztod

KOMMENTAR Achtsamkeit und Wohlwollen im Umgang mit sich selbst

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IM INTERVIEW

Prof. Dr. med. Wolfgang Wick

Auch KURZzeitige Möglichkeiten verhelfen zu langfristigen Erfolgen Bewegung trotz(t) Demenz MFT - Coordination Tower Personal Training - Einzeln oder in einer Gruppe?

HIDDEN DEVICES

Die Trap Bar - Mit Vielfalt zum Erfolg

ERNÄHRUNG Das Gehirn isst mit

GESUND & LECKER Spaghetti mit Riesen-Garnelen in Asia-Soße

BENEFIZ Rudern gegen Krebs

WOHLFÜHLEN AQUA Walldorf

36 38 44 46 48 50 52 54 56 58

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IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 66 62

VORGESTELLT

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Vulpius Klinik Bad Rappenau Rainer Arens

KINDERSPORT

Gefühlskarussel eines jugendlichen Tennisspielers Durch Tennistraining schulische Leistung verbessern

EXPERTENRAT

Exekutive Funktionen trainieren, Selbstregulation fördern, mentale Stärke ausbilden

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68 70 74

SPORTREISE NACH MALLORCA

76

EXPERTENRAT

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HERZLICH WILLKOMMEN „Einfach mal machen“ ist nicht so einfach

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BILDUNGSPROJEKT TDKET

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TIPP

DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de)

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Anzeigen, Kontakt & Beratung Laura Heberger (partner@gsm-mbh.net) Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, istockphoto, Adobe Stock Auflage 6.000 Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19 69123 Heidelberg

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

++ NEU + + + NEU + + + NEU ++ Online Reservierung der Racketsport-Plätze

Reservieren Sie Ihren Court für Tennis, Badminton oder Squash einfach und bequem zu jeder Zeit und von jedem Ort! Aufgrund der Partnerschaft mit dem Onlinebuchungssystem Eversports ist das ab sofort auch für die RacketsportPlätze des Racket Centers möglich! Den Buchungskalender finden Sie auf unserer Internseite www.racket-center.de unter der Rubrik Racket Sport und dem Unterpunkt „Platz buchen“.

Brandschutz-Schulung im Racket Center

Damit alle Mitarbeiter für den Ernstfall vorbereitet sind, fand im August die jährliche Brandschutz-Schulung im Racket Center statt. Neben einem theoretischen Teil nach „BGI 560 im vorbeugenden Brandschutz“, in welchem Gefahrenquellen und Brandursachen aufgezeigt wurden, fand auch eine praktische Übung mit tragbaren Feuerlöschern statt.

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Darüber hinaus steht Ihnen unser Empfangsteam weiterhin gerne zur telefonischen oder persönlichen Reservierung bzw. für Rückfragen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre nächste Buchung – online oder offline!


Foto: © SAP Arena/Schwerdt

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TITEL

Mensch und Gehirn

Zur Evolution, Funktion und Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns von Matthias Zimmermann

A

bermillionen Jahre hat es gedauert, bis aus einem Neuron ein Gehirn entstand. Dem Homo sapiens war es vergönnt, dass glückliche Umstände der Evolution sein Gehirn in nur wenigen tausend Jahren zu einem Wunderwerk der Natur reifen ließen. Anderen Arten der Gattung Homo vor uns ist das nicht gelungen – sie starben aus. Unsere Spezies hingegen geht auf die stolze (und auch ein wenig bedrohlich wirkende) Zahl von 10 Milliarden Exemplaren zu. Das ist eine Erfolgsgeschichte, die darauf hindeutet, dass wir unser Gehirn im Großen und Ganzen gewinnbringend einsetzen. Unser Denkorgan ist leistungsfähiger als das jedes anderen Lebewesens auf unserem Planeten. Es erlaubt uns umfangreiche motorische Handlungen und komplexe Denkleistungen, befähigt uns zur Abstraktion und Symbolik, zur Kommunikation und

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Verständigung, zu vielseitigen Koordinationsleistungen und feinmotorischer Schaffenskraft. Schenkt man der Intelligenzforschung Glauben, hat die generelle Intelligenz, die sich hinter spezifischen Begabungen verbirgt, von Generation zu Generation zugenommen – bis in die 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Seitdem aber scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen. Der durchschnittliche Intelligenzquotient ist rückläufig. Werden wir wieder dümmer? Kehren wir zurück zu unseren geistigen Wurzeln – und woran mag das liegen? Wenden sich die Errungenschaften unserer Zivilisation gegen unsere evolutorische Fortentwicklung? Jüngere Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Gehirnvolumen und Übergewicht sowie zwischen kognitiver und motorischer Intelligenz geben Anlass, sich damit zu beschäftigen …


Vom Neuron zum Gehirn im Laufe von Jahrmillionen

Die Entwicklung der menschlichen Spezies hat maßgeblich mit der Evolution des Gehirns zu tun. Vor mehr als einer halben Milliarde Jahren entwickelten Zellen der äußeren Hautschicht von einfachsten, wirbellosen Lebewesen die Fähigkeit, äußere Reize zu empfangen, zu verarbeiten und weiterzuleiten. So schuf die Natur die Neuronen, das Baumaterial der wohl komplexesten Struktur im Universum: das Gehirn. Nervenzellen, elektrische und chemische Signale bestimmen seine Funktionsweise. Bis heute hat sich an diesem Baumaterial und an der Signaltechnik nichts geändert. Der Weg zu unserem menschlichen Gehirn gleicht dem Bau einer modernen Villa aus einer einfachen Hütte, an der im Laufe von Jahrmillionen immer wieder erweitert, an- oder umgebaut wurde, ohne Bestehendes einzureißen oder etwas wegzuschmeißen. Die Evolution des Gehirns lässt sich an Wirbellosen beobachten. Während Quallen über kein Gehirn, sondern lediglich über ein neuronales Netz verfügen, das ihren gesamten Körper durchzieht, verfügen Kraken über das höchst entwickelte Gehirn dieser Art von Lebewesen. Es befähigt den Kraken zu raschem Lernen und feinkoordinierten Bewegungen. Den Übergang von Nervennetzen zu einer Zusammenballung von Neuronen vollzog die Natur im Laufe der Evolution an Würmern: die Zielgerichtetheit ihrer Bewegung in eine Richtung – weg vor Feinden und hin zu Nahrung – bildete an einem Wurmende einen Kopf heraus. Darin häuften und vernetzten sich Neuronen zu einem Gehirn. Kopf und Gehirn sind eine nützliche Folge der Anpassung an die Anforderung einer veränderlichen Umgebung. Erbgutveränderungen, die sich als vorteilhaft erwiesen, brachten Neuronen hervor, die sich für immer neue Aufgaben erforderlich waren und genutzt werden konnten. So stieg die Zahl der Neuronen und die Verknüpfungen potenzierten sich. Das Gehirn legte in höherem Maße an Volumen und Gewicht zu als ihm die Entwicklung des Schädels Platz bot.

Bewegung und Kommunikation als Entwicklungsmotoren

Gerichtete Bewegungen sind, neben der verständigenden Kommunikation, die zentralen stammesgeschichtlichen Fortschritte für die Herausbildung des Gehirns. Für die menschliche Evolution – die sogenannte Homogenese – stellen das Sprachvermögen und der aufrechte Gang eine Zäsur dar. Der Zweibeingang veränderte unsere physiologische Architektur epochal. Das gesamte Gehirn-Muskel-

Nerv-Gelenk-System erhielt einen Entwicklungsschub. Beispielhaft erwähnt sei der ausgeprägte Gleichgewichtssinn durch das Laufen auf zwei Beinen und die optische Wahrnehmung durch die Erweiterung der Sichtperspektiven eines nicht mehr vorne, sondern oben getragenen Kopfes. Der darin befindliche ständig abgesenkte Kehlkopf, dessen spezifische Anatomie und die feinmotorische Kontrolle über die Zunge, führten zur Sprachentwicklung. Genetisch war die Entstehung des FOXP2-Gens für Lautäußerungen und Sprachbildung ursächlich. Zweifellos ist der Gebrauch der Sprache die Gehirnfunktion mit dem höchsten Abstraktionsgrad – und der mit bedeutendste evolutorische Entwicklungsschub in der Menschwerdungsgeschichte. Gleichwohl darf man die Evolution nicht als einen zwangsläufigen Prozess sehen, der uns zu dem machte, was wir heute sind. Sie ist weniger als kreatives, sondern vielmehr als opportunistisches Phänomen zu sehen. Möglichkeiten werden genutzt oder verworfen, je nachdem, ob diese sich entsprechend der jeweiligen Umweltbedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt als vorteilhaft oder nachteilig erweisen. Es gibt nichts Zielgerichtetes und nichts Zwangsläufiges im Evolutionsprozess. Dieser kann sich jederzeit umkehren, wenn die Umweltbedingungen, denen wir ausgesetzt sind oder die wir uns schaffen, diese Umkehrung begünstigen. Dafür gibt es in der Tierwelt Beispiele von Lebewesen, die im Laufe der Evolution ihr Gehirn gänzlich verloren haben (z. B. der Bandwurm). Dass wir heute an der Spitze der Evolution stehen, ist insofern das Ergebnis einer Abfolge von glücklichen Zufällen. Wir sollten uns auf unsere dominierende Stellung im Organismenreich nichts einbilden. Angebracht ist vielmehr eine besondere Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Der sogenannte Rückkopplungseffekt der Evolution hat es eben gut mit uns gemeint. So ermöglichten der aufrechte Gang und die Entwicklung der freien Hände, verbunden mit der Sprachentstehung den Homo sapiens feinmotorische und arbeitsteilige Handlungen. Klimatische Veränderungen im Verlauf des Erdzeitalters oder die regionale Ausbreitung der Homo sapiens insbesondere in Richtung der nördlichen Hemisphäre machte eine vorausschauende Lagerhaltung erforderlich. Die Verbesserung von Werkzeugen und Waffen verlangten nach immer höherer geistiger Leistungsfähigkeit und ermöglichten gleichermaßen die organisierte Jagd auf Großwild, womit sich wiederum das Nahrungsangebot erweiterte.

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Kultivierung, Ernährung und Sozialisation

Kulturelle Auslöser sind neben den anatomischen Entwicklungen für die Fortbildung unseres Denkvermögens von nicht minderer Relevanz. Der Beginn der Sesshaftigkeit vor rund 10.000 Jahren – einhergehend mit Viehzucht und Ackerbau – stellt dementsprechend eine weitere Zäsur in der menschlichen Evolution dar. Während der Zeit, in der Siedlungen entstanden, bildete sich eine zunehmende genetische Vielfalt heraus. Es konnten immer mehr Menschen an einem gemeinsamen Ort ernährt werden. Größere Sozialstrukturen, Organisationsregeln und kulturelle Ordnungen waren die Folge. Es gibt die spannende These, dass dank einer zunehmenden Produktionsmenge von Getreide die Herstellung alkoholhaltiger Getränke möglich wurde. Dadurch wiederum nahmen rauschende Feste und rituelle Feiern ihren Anfang. Ob sich diese Form der Nahrungsmittelproduktion positiv auf die Gehirnentwicklung ausgewirkt hat, darf man nach neuerer Erkenntnis durchaus in Frage stellen. Fakt aber ist, dass das Gehirn nur rund zwei Prozent des Körpervolumens, aber etwa 20 Prozent der Stoffwechselenergie beansprucht. Insofern erlaubte erst ein verbessertes Nährstoffangebot die Entwicklung größerer Gehirne. Bei Neugeborenen beträgt der Energiebedarf des Gehirns über 60 Prozent bei einem überproportional großen Kopf, den ein Baby in den ersten Lebenswochen nicht alleine anheben kann. Aufgrund dieser Dimensionierung braucht der Mensch im Vergleich zu anderen Wirbeltieren viel mehr Zeit, um heranzureifen und sein ganzes Potenzial zu entfalten. Der Sozialisationszeitraum in Abhängigkeit der Eltern ist länger als bei allen anderen Lebewesen unseres Planeten – dementsprechend auch die soziale, kulturelle und sprachliche Prägung. Ein reger kommunikativer Austausch innerhalb der sozialen Umgebung ist ebenfalls Nahrung für das Gehirn. Verglichen mit anderen Spezies haben sich die Gehirne von Wirbeltieren als dynamischer, anpassungs- und individuell entwicklungsfähiger herausgebildet. Etwa 86 Milliarden Neuronen (in der grauen Substanz), nochmal eine ähnliche Zahl an so genannten Gliazellen (in der weißen Substanz), dazu bis zu 100.000 Verschaltungen in einer ca. 1.300 Gramm schweren Gehirnmasse, bilden das Wunderwerk der Natur schlechthin: ein Gebilde aus etwa 100 Billionen (1014) Synapsen, also neuronalen Verknüpfungen zwischen den Gehirnzellen. Dieses Gebilde verfügt unter allen Lebewesen über das höchste Maß an synaptischer und kortikaler Formbarkeit, die so genannte Plastizität. Bis weit ins Erwachsenenalter hinein ermöglichen die neurophysiologischen Mechanismen enorme intellektuelle Lern- und Aufgabenlösungsprozesse. Auch hieraus zeigt sich die Überlegenheit gegenüber allen anderen Lebewesen. Bei all den teils enormen Unterschieden zwischen den Gehirnen von Wirbeltieren weisen sie im grundsätzlichen Aufbau dennoch große Ähnlichkeit auf. Die Forschungserkenntnisse über den Aufbau des menschlichen Gehirns füllen unzählige medizinische Fachbücher. Daher hier nur ein ganz grober Überblick über …

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Aufbau und Funktion des menschlichen Gehirns

Ob Fisch, Ratte oder Mensch – das Gehirn ist grundsätzlich ähnlich konzipiert. Das Stammhirn als erste Gehirninstanz, in welches das Rückenmark mündet, reguliert die Vitalfunktionen wie Atmung, Kreislauf, Blutdruck und Schlaf. Eingehende Sinneseindrücke und ausgehende motorische Informationen werden dort verarbeitet. Im Hinterkopf unterhalb des Großhirns sitzt das Kleinhirn und regelt Gleichgewicht sowie die Koordination und Automatisation von Bewegungen. Das Zwischenhirn ist die Steuerzentrale für das Hormon- und Temperatursystem. Alle Reize – Berührungen, Gerüche usw. – müssen auf ihrem Weg in das Großhirn dort hindurch und werden dabei gefiltert. Der Hypothalamus steuert das vegetative Nervensystem, also den Sympathikus (leistungsförderliche Signale), Parasympathikus (erholungsförderliche Signale) und das autonome Nervensystem des Magen-DarmTrakts, auch enterisches Nervensystem genannt.

Alle Wirbeltiere verfügen über ein Vorder-, End- oder auch Großhirn. Beim Menschen allerdings spielt dieser Teil des Gehirns die zentrale Rolle: das Großhirn hat es im Laufe der Homogenese auf 85 Prozent des gesamten Hirnvolumens gebracht. Es ist in zwei Gehirnhälften (Hemisphären) geteilt, die mit dem sogenannten Balken verbunden sind. Die Windungen (Gyrus) und Fuchen (Sulcus) geben dem Gehirn das Aussehen einer großen Walnuss. Der Grund dafür liegt darin, dass sich das Gehirn mit immer größerem Leistungsfortschritt und wachsender Lernfähigkeit im Laufe der Evolution vergrößerte und erst durch diese besondere Formung im menschlichen Schädel Platz finden konnte. Umgeben wird das Großhirn von einer ca. 1,5 bis 4,5 Millimeter dicken Schicht, der Großhirnrinde (Cortex). Diese äußerste Neuronenschicht enthält etwa 23 Milliarden Neuronen im männlichen und rund 19 Milliarden im weiblichen Gehirn. Bei diesem zahlenmäßigen Unterschied gilt es zu


bedenken, dass der durchschnittliche männliche Körper auch größer ist als der weibliche. Da die Nervenzellen die Gehirnoberfläche grau erscheinen lassen, wird sie auch die graue Substanz genannt.

Sensorische und assoziative Informationen erreichen auch den Hippocampus. Dieser scheint eine wichtige Rolle beim Einspeichern und Abrufen von Gedächtnisinhalten zu spielen. Für die Verortung der räumlichen Orientierung im Hippocampus wurde 2014 ein Nobelpreis verliehen. Dieses Wissen hilft zu verstehen, dass sich eine Alzheimererkrankung zunächst in der Abnahme des Kurzzeitgedächtnisses und des Orientierungsvermögens zeigt, im fortgeschrittenen Stadium dann den Verlust der Bewertungsfähigkeit und letztlich auch der Persönlichkeit zur Folge hat.

Der Cortex wird auf jeder Seite in fünf sogenannte Lappen eingeteilt, worin bestimmte Gehirnfunktionen, z. B. das Hören (im Temporallappen), das Sehen, das räumliches Denken (Parietallappen) und vieles mehr verortet werden können. Die Frontallappen (Lobus frontalis oder präfrontaler Cortex) haben sich beim menschlichen Gehirn vor allem in der jüngeren Entwicklungsgeschichte besonders ausgeprägt. Ihnen werden die sogenannten exekutiven Funktionen zugeordnet: die Steuerung der Aufmerksamkeit, die Kontrolle von Impulsen und Emotionen, die zielgerichtete Ingangsetzung von Handlungen und deren Planung sowie die Reflexion und Selbstkorrektur.

Gehirnleistung und Denkvermögen

Bei Gehirnleistungen haben wir es mit einem äußerst komplexen Phänomen zu tun. Es beinhaltet neben kognitiven auch affektive Funktionen im gesamten Organismus und die Interaktion mit der Umwelt und anderen Menschen. Keine der Funktionen unseres Gehirns läuft isoliert in klar eingrenzbaren Arealen ab. Es ist der Mensch, der denkt – und dazu bedient er sich des Gehirns. Beim Denkvermögen mag dem Neocortex, insbesondere dem präfrontalen Cortex, eine zentrale Rolle zukommen. Das limbische System aber ist auch immer mit dabei!

Der stammesgeschichtlich jüngste Teil des Gehirns, der Neocortex genannt wird, macht 90 Prozent der Großhirnrinde aus. Das, was wir als Bewusstsein, Intelligenz oder Seele bezeichnen, ist dort zu suchen. Wir wissen also, dass wir etwas wissen, beobachten uns selbst beim Denken und sind uns im Klaren über unsere Endlichkeit. Ohne einen ausgeprägten, hoch-entwickelten präfrontalen Cortex würden wir über den Sinn des Daseins höchstwahrscheinlich nicht nachdenken oder gar einen Lebensentwurf danach ausrichten.

Daher sei angemerkt: die genialste Leistung des Gehirns besteht nicht darin, in höheren Sphären zu philosophieren und dem Sinn des Lebens nachzuhängen, sondern einen realen Körper durch eine reale Welt zu bewegen. Solche komplexen, beim Mensch unvergleichlich vielfältigen Leistungen können genauso wenig wie Denkfähigkeiten nur einer bestimmten Gehirnregion zugeschrieben werden. Gehirnleistungen werden stets im Zusammenspiel mit mehreren Strukturen erbracht. Physiologisch ist jeder Teil des Gehirns über ein bis zwei Nervenbahnen direkt mit dem limbischen System verbunden. Das limbische System und die Großhirnrinde bilden also ein Team. Sie brauchen einander – und gemeinsam erbringen sie Leistungen, die im Reich der Tierwelt einzigartig sind.

Demgegenüber zählt das limbische System zu dem entwicklungshistorisch älteren Anteil des Gehirns. Weniger die Lage der Areale im Gehirn als vielmehr ihre Funktion führt zu der Zusammenfassung von Hippocampus, Gyrus cinguli und Amygdala zum limbischen System: all diese Areale dienen der Verarbeitung von Emotionen. Es ist folglich die zentrale Instanz unseres Gehirns zur Bewertung von Sinneseindrücken. Hier entsteht das, was wir als Furcht, Wut, Trauer, Freude, Ekel und Überraschung interpretieren.

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Insofern gilt der Mensch gemeinhin als intelligent. Doch was ist Intelligenz? Worin besteht die Leistungskraft unseres Denkapparats? Intelligenz ist maßgeblich für gute Leistungen in Schule, Beruf und im Leben. Kann man ihre Ausprägung und Entwicklung messen und sie gar beeinflussen? Was ist der Intelligenzquotient und inwieweit ist er maßgeblich für Aufgabenlösungsfähigkeit, Denkleistung und Urteilsvermögen?

Die Intelligenz – Ausprägungen und Maß

Seit der Entwicklung des ersten Intelligenztests vor mehr als hundert Jahren durch den französischen Juristen Alfred Binet, haben sich viele Ausprägungen des Intelligenzbegriffs herausgebildet: z. B. die emotionale, soziale, motorische und spirituelle Intelligenz. Im Ursprung aber galt die Definition für die Vermessung des Verstandes der kognitiven Intelligenz. Auch der Begriff der Kognition wird uneinheitlich verwendet. In einem umfassenden Sinne versteht man darunter alle Denk- und Wahrnehmungsvorgänge, die zu mentalen Resultaten wie Wissen, Einstellungen, Urteilen, Überzeugungen etc. führen. Kognitive Intelligenz meint demnach eine schnelle und ergebnisorientierte Auffassungsgabe, also ein Verstehen („intellegere“) auch ungewohnter Aufgaben und das Lösen neuartiger bzw. abstrakter Situationen. Gleichwohl bleibt das Phänomen der Intelligenz ein bisweilen diffuses Konstrukt, das von Intelligenzforschern unterschiedlich definiert wird. Die Frage an zwei Duzend Experten, was denn der Gegenstand ihrer Forschung sei, erbrachte zwei Duzend unterschiedliche Antworten. Manch einer meint daher ganz pragmatisch (oder in den Ohren der Intelligenzforscher auch ganz ketzerisch), dass Intelligenz genau das sei, was Intelligenztests messen. Heute ist man sich weitgehend darüber einig, dass das beste Maß für die allgemeine Intelligenz die Verarbeitungsgeschwindigkeit und -kapazität des Arbeitsgedächtnisses ist. Es darf nicht mit dem Kurzzeitgedächtnis verwechselt werden. Damit ist die Speicherkapazität unseres Gehirns gemeint. Dieses ermöglicht es uns, eine begrenzte Zahl von Informationen präsent zu halten und wiederzugeben. Unter Arbeitsgedächtnis hingegen versteht man eine komplexere kognitive Fähigkeit. Dort werden Informationen nicht mehr nur repräsentiert, sondern auch manipuliert. Dabei spielen Gedächtnisinhalte auch in Form von unbewussten Erfahrungen und Prägungen mit Umwelteindrücken und Emotionen zusammen. Eine Einkaufsentscheidung ist eben keine rein vernunftgesteuerte Intellekt-Entscheidung, sondern stets auch eine emotional beeinflusste Intuitionsentscheidung.

Der Intelligenzquotient – Tests und deren kritische Betrachtung

Um diese komplexe kognitive Gehirnleistungsfähigkeit zu messen, entstand im Jahre 1905 aus stetig verbesserten Tests die „Binet-Simon-Skala“. Der deutsche Psychologe William Stern teilte dieses so genannte „Intelligenzalter“ durch das Lebensalter – und entwickelte damit den Intelligenzquotienten.

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In modernen Verfahren ist der Intelligenzquotient streng genommen kein Quotient mehr. Im Sinne der Altersgerechtigkeit werden Intelligenztests stets von mehreren Gleichaltrigen absolviert, um dann die Testwertverteilung zu ermitteln – also wie weit weicht der Einzelne vom Durchschnitt seiner Altersgenossen ab? Aufgrund einer solchen Begabungsstatistik wird definiert, dass 68 Prozent der Bevölkerung mit einem IQ zwischen 85 und 115 normalintelligent sind, 14 Prozent mit einem IQ von größer als 115 überdurchschnittlich begabt und 1 Prozent mit einem IQ höher 135 hochbegabt. Einen IQ von über 140 erreichen nur 4 von 1.000 Testpersonen. In diesem „IQ“ sehen manche Forscher einen verlässlichen Indikator für das geistige Potenzial eines Menschen, während andere die Messbarkeit des Denkvermögens anzweifeln oder IQ-Tests aus Sorge vor Diskriminierung ablehnen. Nachdenklich stimmt eine Langzeitstudie des US-amerikanischen Psychologen Lewis Terman. Terman wählte anhand von Intelligenztests über 1.500 Kinder mit besonderem IQ aus und verfolgte jahrzehntelang deren Lebensweg. Einige aus dieser Gruppe machten beachtliche Karrieren. Auch zwei Nobelpreisträger waren in der Beobachtungsgruppe. Diese allerdings waren nicht Teil der IQ-Elite, sondern wurden aus der Testgruppe aufgrund ihrer Testergebnisse ausgesondert! Was also genau misst ein Intelligenztest? Schließlich kursieren im Internet unzählige, bisweilen sehr skurrile Möglichkeiten, die eigene „Intelligenz“ zu testen. Genaugenommen ist es die generelle Intelligenz, die sich hinter spezifischen Begabungen verbirgt. Schon 1904 postulierte der Brite Charles Spearman die Existenz eines solchen „g-Faktors“. Menschen mit einem hohen g-Faktor sind in der Lage, sehr unterschiedliche Aufgaben mit vergleichbar guten Ergebnissen zu lösen. In einem Test hoher wissenschaftlicher Güte muss jede Aufgabe den g-Faktor möglichst genau wiedergeben. So ist dieser generelle Faktor praktisch gleichbedeutend mit der Intelligenz. Interessant dabei ist eine Erkenntnis aus der Gehirnforschung mit Hilfe bildgebender Verfahren, die folgendes zeigen konnten: Testpersonen weisen beim Lösen von ganz unterschiedlichen Aufgaben, die stark vom g-Faktor abhingen, eine erhöhte Aktivität in einem klar umrissenen Gehirnareal auf. Dies bestätigt die Vermutung, dass die Intelligenz im lateralen präfrontalen Cortex lokalisiert ist.

Steigende oder abnehmende Intelligenz der Bevölkerung?

Wenn man nun seit über 100 Jahren solche Tests vornimmt, stellt sich die Frage, wie sich die Intelligenz der Weltbevölkerung seit Beginn des vorherigen Jahrhunderts entwickelt hat. Dieser Frage ging 1984 der neuseeländische Psychologe James R. Flynn nach. Beim Vergleich einer Vielzahl an Testergebnissen aus mehreren Jahrzehnten fand er einen Effekt, der fortan seinen Namen trug. Der so genannte Flynn-Effekt. Dieser besagt, dass in den Industrieländern die gemessenen Intelligenzquotienten seit den ersten Tests bis in die 1990er


?

Quelle: EIKE - Europäisches Institut für Klima und Energie

Jahre zunahmen. Der Effekt ist anhand von nicht-nachgeeichten Tests in mittlerweile 30 Ländern nachgewiesen. Dafür spricht auch, dass Intelligenztests an das gestiegene Leistungsniveau fortwährend angepasst werden müssen. Wir werden also immer intelligenter, und zwar um durchschnittlich neun IQPunkte pro Generation. Umgekehrt – wenn man das zeitlich zurückrechnet – müsste ein Großteil unserer Vorfahren um das Jahr 1900 herum einen IQ von unter 70 gehabt haben und damit nach heutigen Maßstäben als zurückgeblieben gelten. Solche Schlussfolgerungen werfen kritische Fragen auf. Gleiches gilt für eine ähnliche Datenanalyse des Psychologen Richard Herrnstein und des Politologen Charles Murray. Sie brachten einen niedrigen IQ in einen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Problemen und betonten besonders das schlechte Abschneiden dunkelhäutiger Menschen. Man sieht: die IQ-Forschung ist mit äußerster Vorsicht zu genießen!

Und nun stellen die norwegischen Forscher Bernd Tratberg und Ole Rugenberg vom Frisch Centre der Universität Oslo in ganz aktuellen Studien (veröffentlicht im Juni 2018) eine gegenläufige wissenschaftliche Erkenntnis zur Diskussion: Die Bewohner von Norwegen seien dümmer geworden. Tatsächlich gibt es Anzeichen, dass der durchschnittliche IQ weltweit seit den 90er Jahren stagniert oder sogar wieder sinkt. Die Prognose lautet, dass der durchschnittliche IQ innerhalb der nächsten 100 Jahre weltweit um 7 bis 10 Punkte abfallen könnte. Generell zeigen Forschungsergebnisse, dass genetische Faktoren hierbei eine untergeordnete Rolle spielen. Sowohl der Flynn-Effekt als auch der gegenläufige Trend seien durch Umweltfaktoren erklärbar, also durch Bildungswesen, Mediennutzungsverhalten, medizinische Versorgung, verstärkte intellektuelle Herausforderungen im Alltag, Ernährung und Klima.

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Diese Aspekte gehen konform mit der Evolutionstheorie. Das wurde im ersten Textteil dargestellt und ist plausibel. Die Theorie des Klimaeinflusses jedoch gibt Anlass zu einer Kritik, die generell in Erwägung zu ziehen ist, wenn Entwicklungen in eine statistische Beziehung zueinander gesetzt bzw. korreliert werden. Das Klima soll also die Intelligenzentwicklung beeinflussen. Diese These folgt der Annahme, dass ein Leben in niedrigeren Temperaturen eine höhere körperliche Fitness voraussetzt und höhere soziale Anforderungen an das Leben stellt, denn ein heißes Klima verlangt nach einem hohen körperlichen Energiebedarf und verursacht Stress. Insbesondere Kleinkinder verwenden bis zu 90 Prozent der Körperenergie für das Gehirn. Korrelationsdiagramme scheinen diesen Zusammenhang zu bestätigen. Die bei Intelligenztests besonders erfolgreichen asiatischen Staaten wie Japan, Taiwan oder Singapur stehen jedoch im Widerspruch zu dieser These. Darüber hinaus verunsichert, dass in den Forschungsberichten ganz unterschiedliche Jahreszahlen auftauchen, ab wann diese Trendumkehr von einer steigenden zu einer fallenden Intelligenzentwicklung zu verzeichnen ist. Manchmal wird das Jahr 1975, manchmal ein Jahr in den 90ern angeführt. Zur Beurteilung der wissenschaftlichen Aussagekraft darf auch der Einfluss der demografischen Entwicklung in den Industriestaaten nicht verkannt werden. Das Älterwerden der Bevölkerung führt dazu, dass immer mehr über 60-Jährige an solchen Tests teilnehmen. Man muss wissen, dass das Arbeitsgedächtnis zu den kognitiven Leistungen gehört, die im Alter abnehmen. Demgegenüber ist zu bedenken, dass der wiederholte Umgang mit IQ-Aufgaben zu Lerneffekten führt. Es wird zunehmend schwieriger, Probanden zu finden, die noch frei sind von jeglichen erworbenen Erfahrungen mit derlei Tests. Das wiederum begründet die Verbesserung von Testergebnissen. Bei allen Testverfahren ist auch ins wissenschaftliche Kalkül zu ziehen, dass die psychische Befindlichkeit enormen Einfluss auf das Testergebnis nimmt. Je nach mentaler Verfassung schwankt der IQ um 10 Punkte nach oben oder unten. Das wirft den Gedanken auf, dass sich mit der Steigerung der allgemeinen psychischen Stärke auch die Intelligenz steigern lässt – oder umgekehrt: Mehr Frust, Hysterie und Depression lässt die Intelligenz abnehmen.

Kognitive und motorische Intelligenz im Gleichlauf oder im Widerspruch?

Bei all den kritischen und nachdenklichen Überlegungen zur Art und Güte der Intelligenzforschung muss man mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen des norwegischen Forscherteams (und auch anderer) davon ausgehen, dass der positive Flynn-Effekt zum Ende des vergangenen Jahrhunderts seine Umkehrung vollzogen hat. Damit geht dieser Trend konform mit den Ergebnissen, die seit über zwei Jahrzehnten bei Motoriktests zu verzeichnen sind: motorische Tests zeigen eine insgesamt rückläufige durchschnittliche Leistungsfähigkeit bei Kindern – dabei allerdings eine höhere Spanne zwischen guten und schlechten Ergebnissen sowie einen

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größer werdenden Leistungsunterschied zwischen motorisch schwächeren Stadtkindern und bewegungsbegabteren Kindern aus ländlichen Regionen. Mitunter lassen sich die Ergebnisse aus IQ-Tests und Motoriktests auch als Anpassungsmaße an die moderne Welt interpretieren. Intelligenz als Denkvermögen in abstrakten Kategorien ist in unserer Alltagswirklichkeit verankert. Dass andere Kulturen bei abstrakten Intelligenztests schlechter abschneiden, hat mit deren teils völlig andersartigen Alltagswirklichkeit zu tun. Sind sie deshalb weniger „intelligent“? Auch bei feinmotorischen Leistungen, wie z. B. der Fingerfertigkeit, hat die moderne Welt Entwicklungsvorteile – wenn wir nur an den Umgang mit Smartphones denken. Bei allgemeinmotorischen Leistungsvergleichen zwischen deutschen und z. B. afrikanischen Kindern würde ich persönlich auf bessere Ergebnisse bei den jungen Afrikanern tippen. Das aber ist kein wissenschaftlich begründeter Eindruck, sondern eine reine Vermutung. Körper und Geist lassen sich nun mal nicht trennen. Sensomotorische und intellektuell-kognitive Leistungen stehen in einem sich begünstigenden Zusammenhang. Das Wissen über den Aufbau und die Funktionsweise des Gehirns begründet diese Aussage. Das ist schon mal eine gute Nachricht für alle Trainierenden, die ihren Körper fit und beweglich halten. Umgekehrt ist jüngst eine Nachricht aufgetaucht, die eine immer schwergewichtigere Gesellschaft mit durchschnittlich zunehmendem Body-Mass Index nachdenklich stimmen sollte – nach dem bisher gelernten aber nicht verwunderlich erscheint: „Dick macht doof“, heißt es im DER SPIEGEL vom 4.8.2018, S. 109. Forscher vom Leipziger Max-Planck Institut für Kognitionsund Neurowissenschaften haben entdeckt, dass Übergewicht das Gehirn schrumpfen lässt. Für diesen Befund wurden zunächst die graue Substanz (Cortex), die weiße Substanz (Großhirn) und die Durchblutung des Gehirns vermessen. Begleitend dazu wurden Kognitionstests absolviert und das Körpergewicht ermittelt. Die Befundergebnisse zeigten keine großen Effekte – allerdings zeigen sie alle in die gleiche Richtung. Diese Richtung bestätigt ein Forscher der University of California in Los Angeles: Bei Übergewichtigen mit einem Body-Mass Index zwischen 25 und 30 waren verschiedene Areale des Gehirns um vier Prozent kleiner als bei Normalgewichtigen. Bei Menschen mit Adipositas (BMI größer 30) war dieser fettbedingte Gehirnschwund sogar doppelt so groß. Während der US-amerikanische Forscher Paul Thomson jedoch nur 94 Menschen untersucht hat, konnte Veronica Witte und ihr Leipziger Team auf die Daten von mehr als 2.600 Erwachsenen zugreifen. Kernspinaufnahmen von 617 Testpersonen zwischen 60 und 80 Jahren offenbarten einen Zusammenhang zwischen einem geringeren Volumen der grauen Substanz und einem schlechteren Abschneiden bei kognitiven Tests. Die Analyse des Blutflusses zeigte bei Menschen mit Adipositas eine geringere Aktivität und Vernetzung bestimmter Gehirnregionen. Die Untersuchungen lassen ver-


muten, dass Adipositas das Gehirn schneller altern lässt und das Risiko einer Demenz erhöht. Natürlich gibt es schwere Menschen, die hochintelligent sind. Und nicht alle Übergewichtigen werden dement. Das Gehirn aber ist keineswegs immun gegen die Folgen von Übergewicht und die damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie hohe Körper- und Blutfettwerte sowie entzündungsförderlichen Botenstoffen, die insbesondere im innenliegenden Bauchfettgewebe entstehen. Umgekehrt stimmt hoffnungsfroh, dass von einem Körpergewichtsverlust auch das Gehirn profitiert. Fettleibige zeigen ein halbes Jahr nach einer operativen Magenverkleinerung in Kernspinaufnahmen eine dickere Großhirnrinde – und einen dünneren Körper.

Fazit

Zum Zusammenhang zwischen körperlicher Agilität, Körpergewicht und Gehirnleistung ließen sich weitere Studien anführen, die alle in die gleiche Richtung zeigen. Wenn man sich mit der Entstehung, dem Aufbau und der Funktion des Gehirns beschäftigt, erscheinen all diese Zusammenhänge plausibel. Die Bedeutung von Bewegung, Ernährung und sozialem Austausch für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Dagegen gibt es keine einzige wissenschaftliche Untersuchung, die einen positiven Einfluss von irgendwelchen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, Pillen oder Säftchen belegen kann. Trotz aller Bemühungen konnte die Pharmaindustrie bislang keine denk- und gedächtnissteigernden Pillen auf den Markt bringen, die einem empirischen Test standhalten. Bewegung, Sport oder gar ein systematisches gesundheitsorientiertes Muskeltraining ist das beste Medikament nicht nur für die körperliche Fitness, sondern auch für die Gehirngesundheit und geistige Leistungsfähigkeit. „Muskeln düngen das Gehirn“, schreibt Andreas Stippler in einer brandneuen Veröffentlichung mit dem Titel „Kluge Muskeln“. So sehr der IQ auch genetisch determiniert sein mag – die allgemeine Leistungsfähigkeit und die Aussicht auf Erfolg in Schule, Sport und Beruf ist zu weniger als einem Drittel von Intelligenz oder Talent abhängig. Motivation, Ausdauer und Fleiß; Resilienz, Willenskraft und die Bereitschaft, Belohnungen auf die Zukunft zu verschieben, spielen eine weitaus größere Rolle. Insofern ist es gar nicht so wichtig, was ein IQ- oder Motoriktest über uns sagt. Wichtig ist stets, was wir daraus machen … Literatur kann beim Autor erfragt werden.

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, …

... dass das Gehirn nur etwa fünf Prozent des Energieverbrauchs für das bewusste Denken verwendet? Die restlichen 95 Prozent werden für Grundaktivitäten des Körpers verwendet, dies sind beispielsweise lebenserhaltende Funktionen wie die Regulierung von Atmung und Puls.

Hätten Sie gewusst, …

… dass es beim Gehirn nicht auf die Größe ankommt. Das Lebewesen mit dem absolut größten Gehirn ist der Pottwal. In Relation zur Körpergröße verfügt das Sitzhörnchen über das größte Gehirn. Und übrigens hatten unsere Vorfahren schon mal größere Gehirne als wir. Im Laufe der Evolution hat die Gesamt-Gehirnmasse des Homo sapiens um ca. 150 g abgenommen.

Hätten Sie gewusst, …

... dass in Hamburg die intelligentesten Deutschen leben? Mit einem IQ von 113 Punkten belegen sie den ersten Platz deutschlandweit. Dahinter folgen die Städte Karlsruhe (112), Tübingen (111) sowie Köln, Heidelberg, Frankfurt am Main und Kiel mit je 110 IQ-Punkten.

Hätten Sie gewusst, …

... dass schlaue Menschen die Gehirntätigkeit weniger beanspruchen? Ein weniger intelligenter Mensch ist ungeübter und unwissender, sodass sich das Gehirn mehr anstrengen muss. Ein höherer Aufwand muss betrieben werden, da mehr Sauerstoff und Zucker für den Denkvorgang benötigt wird.

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Hätten Sie gewusst, …

... dass das Gehirn etwa zwei Prozent unseres Körpergewichts ausmacht? Dafür ist es für fast 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs verantwortlich. Es verbraucht rund doppelt so viel Energie wie unser Herz.

Hätten Sie gewusst, …

... dass das Gehirn aus chemischer Betrachtung etwa 60 % aus Wasser und die restliche Masse hauptsächlich aus Fett besteht? Der hohe Fettanteil resultiert aus den Gehirnzellen bzw. ihren Zellmembranen.

Hätten Sie gewusst, …

...dass wir pro Tag 60.000 bis 70.000 Gedanken haben? Drei Prozent dieser Gedanken sind positiv, aufbauend; 27 Prozent negativ, destruktiv und die restlichen 70 Prozent sind nebensächliche, flüchtige Gedankengänge.

Hätten Sie gewusst, …

… dass die Behauptung, „der Mensch nutzt nur etwa 10 Prozent seiner Gehirnkapazität“, ein Mythos ist? Solch eine Aussage lässt sich allenfalls der Parawissenschaft zuordnen. Das mag in der esoterischen Selbsthilfeliteratur als Argument dienen. Fakt ist aber, dass diese Aussage mit seriösen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zweifelsfrei widerlegt werden kann. Leider kursiert dieser Satz immer und immer wieder durch die Medien. Geben Sie nichts darauf. Es stimmt nicht!


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KOLUMNE Ärzte, Denken und Bauchentscheidungen von Prof. Dr. Joachim E. Fischer

E

s ist kurz vor Mitternacht und einem Kind auf der Station geht es nicht gut. Ich bin Assistenzarzt und alleine, denn der Oberarzt schläft in 20-minütiger Entfernung. Das Kind atmet schwer, Diagnose: Lungenentzündung. Trotz Sauerstoffzufuhr erreicht die Sättigung im Blut nur kritische 87 Prozent, deutlich über 90 Prozent wäre normal. Die Situation wird kritisch, doch genau in diesem Moment kommt der Chefarzt der Narkoseabteilung um die Ecke. „Ich wollte nur mal nach Dir und dem Kind schauen.“, sagt er. „Aber Du hast doch gar keinen Dienst?“, antworte ich verwundert. „Weißt Du, manchmal hat man so ein Gefühl … “ Ehe er den Satz ganz vollendet, bricht die Atmung des Kindes vollständig zusammen. Eine Stunde später übergebe ich das Kind auf die Intensivstation einer nahegelegenen Klinik mit Maximalversorgung. Hat der Schutzengel des Kindes den Narkosearzt im genau richtigen Moment vorbeigeschickt? War es die langjährige Erfahrung des Arztes oder sein überlegenes Denkvermögen? Worauf gründen wir Ärzte unsere Prognosen und Therapieentscheidungen? Laien und der Anfänger glauben, da würden Laborwerte, Bilder oder neuerdings IBM Watson helfen. Leider ist dem nicht so. In den seltensten Fällen, etwa bei genetisch bedingten Erkrankungen, gibt eine Laboruntersuchung klare Auskunft.

medizinischen Befund. Bei den meisten Betroffenen finden Radiologen Veränderungen an den Bandscheiben und an den Wirbelknochen. Würden sie Gesunde ohne Schmerzen untersuchen, fänden sie genau die gleichen Veränderungen: Zeichen des Älterwerdens, weiter nichts. Das Bild hat praktisch keine verwertbare Aussage, es dient nur dazu, etwas sehr Seltenes auszuschließen.

Selbst so etwas vermeintlich Einfaches und Zuverlässiges wie ein Schwangerschaftstest oder ein HIV-Test ist meist, aber nicht immer, richtig. Und auch Bilder helfen kaum weiter bei so Alltäglichem wie Rückenschmerzen. In den seltensten Fällen sieht man auf der Kernspintomografie einen zwingenden

Gerade bei Rückenschmerzen denken wir, erst der objektive Befund gäbe uns die Sicherheit, den Patienten zum Physiotherapeuten zu überweisen, obwohl das schon vier Wochen Wartezeit früher die sinnvollste Maßnahme gewesen wäre. Gerade wir Ärzte sind besonders häufig Opfer von Denk- und Urteilsfeh-

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lern: Auf der einen Seite ist es unsere Aufgabe Seltenes nicht zu übersehen. Auf der anderen Seite führt das leicht zu großzügiger Ausschlussdiagnostik ohne Erkenntnisgewinn. Oder es führt dazu, dass wir eine Besserung der Symptome den eigenen Verordnungen zuschreiben, obwohl sie ohnehin von alleine eingetreten wäre. Heute lächeln wir über den Aderlass als Therapie bis ins 19. Jahrhundert, aber damals entsprach das dem Katechismus der Lehrmeinung. Inzwischen denken wir Ärzte naturwissenschaftlicher, in Ursache- und Wirkung-Kategorien. Logisch ist beispielsweise, dass jemand, der auf dem Rücken


liegt, leichter an Erbrochenem ersticken kann. Doch auch hier können Denk- und Urteilsfehler auftreten. So war früher die logische Ableitung aus diesem Faktum: Babys sollen auf dem Bauch schlafen, damit das häufige Aufstoßen nach dem Trinken nicht zum Ersticken führt. Entgegen der Lehrmeinung empfahl der leitende Kinderarzt meiner damaligen Klinik, Babys sollten auf dem Rücken schlafen. Meine Kollegen aus der Universitätsklinik scholten ihn als unverantwortlichen anthroposophischen Spinner. Bis ein Kinderarzt aus Münster die landesweiten Obduktionsberichte genauer anschaute und darüber stolperte, dass die meisten gestorbenen Babys auf dem Bauch gefunden wurden. Er hatte den Mut, die Empfehlung für NordrheinWestfalen zu ändern: Wo Babys fortan auf dem Rücken schliefen, sank die Häufigkeit des plötzlichen Kindstods um 40 Prozent.

Manchmal hilft bei der Lösungssuche, ein Problem mit Experten aus ganz anderen Lebensdomänen zu durchdenken und damit eine andere Perspektive im Denken einzunehmen. So schilderte ich bei einem Geburtstagsfest dem Landesleiter eines großen Speditionskonzerns das Problem der Wartezeiten bei Rückenschmerzen oder bei psychischen Beschwerden sowie die Unfähigkeit unseres Gesundheitswesens, eine einfache Behandlungskette von der Früherkennung am Arbeitsplatz über den Hausarzt, Termin beim Spezialisten und ambulante Fachtherapeuten bis zur Rückkehr an den Arbeitsplatz wartezeitfrei zu organisieren. Er schüttelte nur den Kopf und meinte, das Transportwesen hätte schon zur Zeit der Postkutschen bessere Prozesse aufgesetzt. Mein Problem sei rein organisatorisch in der Logistik längst digital gelöst, jeder könne heute sein Paket online verfolgen.

Ein halbes Leben nun habe ich mich damit befasst, wie man das Denken von uns Ärzten unterstützen kann: etwa durch vernünftigere Schlussfolgerungen aus Laborwerten, durch bessere Fragebögen, durch optimierte Prozesse.

Ganz so einfach ist es dann natürlich eben doch nicht. Beim Verschicken eines Pakets gibt es nur einen möglichen Verlauf. Bei einer medizinischen Behandlung ist es eher so, als würde sich erst unterwegs anhand von Laborwerten

oder Röntgenbildern entscheiden, ob das Paket nach Dubai oder St. Petersburg geschickt wird. Das gleicht dann schon eher der Sicherheitskontrolle am Flughafen, bei der mein Handgepäck überzufällig häufig für den Sprengstofftest aussortiert wird. Aber vielleicht lässt sich ja doch etwas abschauen von der Sicherheitskontrolle am Flughafen, von Logistikunternehmen und von Produktionsketten und deren Denkweisen und Lösungsstrategien, um bei Rückenschmerzen oder psychischen Beschwerden den Betroffenen rascher zu helfen und sie zügiger der mutmaßlich richtigen Behandlung zuzuleiten. An dieser Herausforderung arbeiten wir im Rahmen eines großen EU-Projekts. Die Gemeinde Nußloch, ihre Ärzte und Unternehmen aus Nußloch werden mithelfen, bessere Prozesse für eine raschere Behandlung, bei Rückenbeschwerden, Schmerzen oder psychischen Belastungen zu entwickeln. Und damit beizutragen die – laut der Weltgesundheitsorganisation - mit Abstand wichtigste verlorene Ursache verlorener gesunder Lebensjahre etwas zu lindern.

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20.07.16 16:07


BUCH TIPP

Dietger Mathias Fit von 1 bis Hundert Ernährung und Bewegung Aktuelles medizinisches Wissen zur Gesundheit

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ie zurzeit weltweit größten Interventions- und Beobachtungsstudien vermitteln einen exzellenten Überblick über unser aktuelles Wissen zu den physiologischen Wechselwirkungen von Ernährung und Bewegung u. a. hinsichtlich Körpergewicht, Stoffwechsel, Fettgewebe, Hormone, HerzKreislauf-System sowie des Knochenbaus und der Immunität. Die Ergebnisse dieser Langzeitstudien sind Grundlage für die Ausführungen im vorliegenden Buch. Jedes Thema wird dabei sehr übersichtlich auf möglichst nur einer Seite behandelt. Wichtige physiologische Anpassungsmechanismen werden aufgezeigt und die Grundprinzipien der Gesundheitsvorsorge diskutiert. Ein Sachbuch, das für alle Interessierten an dieser populären Thematik gut verständlich geschrieben ist. Für die vorliegende 4. Auflage wurde der Text erneut überarbeitet und dem derzeitigen Wissensstand angepasst. Das Buch enthält zusätzlich 7 neue Kapitel zu hochaktuellen Themen. Vor allem trägt es auf dem Cover ein Foto vom Zentrum Aktiver Prävention im Racket Center, wo der Autor regelmäßig sein Training absolviert.

Leseprobe :

12 - Die Steuerung des Energieumsatzes im Gehirn Die Regulation des Energieumsatzes durch Hunger und Sättigung wird im Gehirn gesteuert. Der Hypothalamus, ein Teil des Zwischenhirns, spielt bei diesem überaus komplexen Vorgang die dominierende Rolle (Ngyuen et al. 2011; Nakajima et al. 2016). Die Hormone Neuropeptid Y (NPY) und Agouti-related-Protein (AGRP) stimulieren den Appetit und drosseln den Energieverbrauch im Grundumsatz. Gegenspie-

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Der Autor: Dietger Mathias, geboren 1939 in Berlin, Studium der Chemie und Medizin in Berlin und Heidelberg, Promotion in beiden Fächern, Habilitation in Medizin, einjähriger Forschungsaufenthalt an der New York University bei Severo Ochoa. Zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Hochschule Hannover und 18 Jahre am Klinikum der Universität Heidelberg. Dort auch Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin/Transfusionsmedizin. Von 1992 bis 2012 niedergelassener Arzt in Geesthacht und Berlin. Verfasser von „Fit statt fett“, 1999, Blackwell-Verlag, „No sports? Was Churchill nicht wusste oder die Eroberung der Fitness“ 2001, MIT-Verlag, „Professionelle Prävention – Gesundheitsförderung durch richtige Ernährung und mehr Bewegung“, 2006, Urban & Fischer – Verlag, „Fit von 1 bis Hundert – Ernährung und Bewegung – Aktuelles medizinisches Wissen zur Gesundheit“, 2009, 2. Aufl. 2012, 3. Aufl. 2015, Springer-Verlag und Englische Fassung der 3. Aufl. („Staying healthy from 1 to 100 – Diet and exercise – Current medical knowledge on how to keep healthy“), 2016, Springer-Verlag.


ler von NPY und AGRP sind das α-Melanozyten stimulierende Hormon (α-MSH) sowie das >>cocaine- and amphetamineregulated transscript<< (CART). Beide dämpfen den Appetit und erhöhen den Energieverbrauch. NPY/AGRP wirken also auf den Appetit wie ein Gaspedal und α-MSH/CART wie eine Bremse. Diese Systeme hemmen sich zunächst gegenseitig. Als Regulativ dafür dient ein normaler Glucosespiegel. Sinkende Glucosekonzentrationen bei fehlender Nahrungsaufnahme heben aber die hemmende Wirkung der α-MSH/CARTZellgruppe auf. Das in seiner Funktion jetzt überwiegende NPY/AGRP-System stimuliert die Bildung der Orexine A und B, die im lateralen Hypothalamus Hungergefühle auslösen. Zusätzlich aktivieren diese die Wachfunktion des Gehirns, denn schließlich muss man munter sein, um Nahrung zu sich nehmen zu wollen oder, wie in früheren Zeiten unabdingbar, um auf Nahrungssuche gehen zu können. Nach Sättigung verdrängen die jetzt in höherer Konzentration vorhandenen Glucosemoleküle die Orexine von ihren Rezeptoren. Der Appetit lässt nach, der Mensch wird müde und kann besser einschlafen. Tückisch aber ist in diesem Zusammenhang der heute selbst schon von Jugendlichen übertriebene Konsum von reinem Zucker, z. B. durch das Vieltrinken von Softdrinks (Kap. 50). Denn unser normaler Kristallzucker besteht nur zur Hälfte aus Glukose. Die andere Hälfte ist Fructose. Dieser Fruchtzucker liefert genauso viele Kalorien wie die Glukose, greift jedoch nicht bremsend in die Steuerungssignale des Energieumsatzes ein (Kap. 14). Deshalb führen diese Süßgetränke zu einer besonders schnellen Körperfettbildung bei (Caprio 2012; de Ruyter et al. 2012; Te Morenga et al. 2013; Page et al. 2013)

Dietger Mathias Fit und gesund von 1 bis Hundert Springer-Verlag Berlin Heidelberg 142 Seiten, 62 Abbildungen in Farbe Softcover ISBN 978-3-662-56306-9 29,69 EUR Ladenpreis (D) inkl. 7 % USt.

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EXPERTEN RAT Verletzungen der Muskeln und Sehnen – was kann man machen? von Prof. Dr. med Holger Schmitt Muskel- und Sehnenverletzungen beim Sport

Wie schnell ist das passiert: Ein kurzer Antritt bei einem Stoppball des Gegners kurz hinter das Netz und plötzlich ein stechender Schmerz auf der Oberschenkelrückseite. Was ist vorgefallen? Betrachtet man alle Sportarten im Gesamten, so ist eine der häufigsten Sportverletzungen die Muskelverletzung im Bereich des Oberschenkels. Insbesondere bei Sprint- und Sprungsportarten sind die Sportler*innen häufig betroffen, da gerade bei diesen Belastungen der Muskel- Sehnenapparat durch die Aktivität gedehnt wird und sich dann plötzlich zusammenzieht. Am häufigsten finden sich Muskelverletzungen bei Fußballspielern*innen und hier vor allem bei Sprints. Aber auch bei komplexeren Bewegungen wie beim Tennisspielen durch kurze Richtungsänderungen und sogenannte stop-and-go-Bewegungen sind Muskeln und Sehnen im Bereich der unteren Extremitäten gefordert. Kommt es zu einer derartigen Muskelverletzung sollte frühzeitig festgestellt werden, welche Art der Verletzung vorliegt. Dementsprechend kann je nach Ausmaß der Verletzung eine Wiederaufnahme der sportlichen Aktivität geplant werden.

Funktionelle Muskelverletzungen

Grundsätzlich unterscheidet man bei Muskelverletzungen zwischen funktionellen und strukturellen Befunden. Funktionell bedeutet, dass kein eigentlicher Strukturschaden durch zum Beispiel einen Riss vorhanden ist, die Muskulatur aber nicht ihre normale Funktion erfüllen kann. Derartige Befunde äußern sich in Muskelverhärtungen oder einer nicht adäquaten Ansteuerung der Nervenbahnen mit Muskelschwäche. Auch wenn in diesen akuten Fällen Sport

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Sichtbare Delle am Oberschenkel nach einer Muskelruptur des musculus quadriceps

beziehungsweise Laufen und Springen nicht möglich ist, lassen sich solche Beschwerden relativ schnell behandeln. Muskelverhärtungen können durch sogenannte detonisierende Maßnahmen frühzeitig therapiert werden, das heißt der Muskeltonus muss reduziert werden. Wärme, Massage, Dehnung und weitere durchblutungsfördernde Maßnahmen (Elektrotherapie, durchblutungsfördernde Salben) führen innerhalb weniger Tage zum Ziel und damit zur Schmerzfreiheit. Bereits nach kurzer Zeit kann häufig wieder mit einem leichten Lauftraining begonnen werden.

Strukturelle Muskelverletzungen

Problematischer und vor allem langwieriger sind Muskelverletzungen, bei denen es zu einer strukturellen Läsion kommt. Von leichten Zerrungen mit Überdehnung der Muskelfaszie (Muskelhülle) über Muskelfaserrisse mit kleinen Einblutungen bis hin zu Komplettruptu-

ren großer Muskelgruppen kann das Ausmaß der Verletzungen variieren. In der Akutphase sollte nach dem sogenannten PECH- Schema (Pause, Eis, Compression, Hochlagerung) vorgegangen werden. Neben der klinischen Untersuchung durch einen Sportmediziner sind in der Anfangsphase auch bildgebende Verfahren wie zum Beispiel Ultraschall hilfreich, um gegebenenfalls Einblutungen frühzeitig feststellen zu können. Bei größeren Blutergüssen sollte zur genauerer Abklärung eine Kernspindiagnostik erfolgen. Mehr als 90 Prozent aller Muskelverletzungen können konservativ behandelt werden. Nach einer anfänglichen Ruhigstellung mit einem Kompressionsverband und Entlastung an Unterarmgehstützen kann nach wenigen Tagen mit begleitenden physiotherapeutische Maßnahmen detonisierend auf die Umgebung der Verletzung eingewirkt werden,


gefahr für den Muskel- Sehnenapparat der unteren Extremität erheblich von den biomechanischen und anatomischen Voraussetzungen am Becken abhängt. Die Stabilisierung der beckenumgreifenden Muskulatur und der Rumpfmuskulatur kann dazu beitragen, dass Belastungen auf die untere Extremität reduziert werden können.

um über eine oben beschriebene Tonusreduktion der angespannten Muskulatur auch den Schmerz zu reduzieren. Der Heilvorgang dauert dann mehrere Wochen. Bei Zerrungen rechnet man mit zwei bis drei Wochen, bei kleinen Muskelfaserrissen mit drei bis vier Wochen, bis ein Trainingsbeginn erfolgen kann. Bei größeren Verletzungen kann die Rückkehr zum Sport drei bis vier Monate dauern. Bei leistungsorientierten Sportlern mit Komplettruptur der Muskulatur nahe am Knochenansatz wird zu einer operativen Therapie geraten, bei der die gerissenen Muskulatur wieder an den Knochen fixiert werden kann. In vielen Fällen hat sich das Muskel- Sehnenbündel mehr als zwei bis drei cm vom Knochen entfernt. Eine konservative Behandlung führt zwar auch in diesen Fällen meistens zu einer kompletten Narbenheilung, allerdings muss bei konservativer Behandlung ein Funktionsverlust durch veränderte Spannungsverhältnisse in Kauf genommen werden, da der Muskelanteil von außen nicht an den Knochen herangeführt werden kann. Wird eine Muskelverletzung diagnostiziert und korrekt behandelt, kommt es in über 90 Prozent zu einem folgenlosen Ausheilen. Problematisch – und von außen nicht ganz einfach vorzunehmen – ist die Beurteilung der Belastbarkeit nach einer Verletzung. Auch wenn im Alltag keine Schmerzen vorhanden sind und die angrenzenden Gelenke wieder frei bewegt werden können, ist hiermit nicht zwangsläufig eine hundertprozentige Sporttauglichkeit verbunden. Verschiedene sportartspezifische Funktionstest bieten sich an, die Leistungsfähigkeit zu bewerten. Grundsätzlich sollten keine Schmerzen mehr bestehen und auch die Dehnbarkeit des Muskel- Sehnenapparates seitengleich vorhanden sein. Bei einem zu frühen Wiedereinstieg in den Sport ist von einer Rezidivrate von 25 Prozent die Rede. Auch Schmerzmittel sollten nicht mehr erforderlich sein, da sie häufig Restbeschwerden maskieren können und somit das erneute Verletzungsrisiko gesteigert wird.

Kernspintomographische Darstellung der Muskulatur im Beckenbereich ohne Schädigung

Präventionsmaßnahmen

Am besten ist es natürlich, sich gar nicht erst zu verletzen. Doch wie kann präventiv etwas gegen Verletzungen unternommen werden? Wissenschaftliche Untersuchungen haben mittlerweile belegen können, dass die Verletzungs-

Gelingt es durch Muskeltraining auch während der Sportbelastung und hier insbesondere beim Sprinten und Springen das Becken aufzurichten (hierfür ist insbesondere die Bauchmuskulatur verantwortlich), finden sich auf der Oberschenkelrückseite durch Annäherung des Muskelansatzes und des -ursprungs günstigere Spannungsverhältnisse, die die Verletzungsgefahr reduzieren. Auch die schräge Bauchmuskulatur und die Rückenmuskulatur haben hieran ihren Anteil. Daher sollte in das Basistrainingsprogramm des leistungsorientierten Tennisspielers unbedingt ein Rumpftrainingsprogramm integriert werden, um nicht nur die Leistungsfähigkeit des Spielers zu verbessern, sondern auch einer Verletzung vorzubeugen. Gerade bei Mannschaftssportarten und hier vor allem bei professionellen Fußballteams ist das regelmäßige Grundlagentraining mit kräftigenden und koordinativen Inhalten in der Prävention von Muskel- Sehnenverletzungen durch Studien belegt.

Prof. Dr. med Holger Schmitt • Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Schwerpunkt Sportorthopädie, Hüftund Kniechirurgie • Deutsches Gelenkzentrum Heidelberg in der ATOS Klinik • Präsident des Sportärztebundes Baden • Seit mehr als 20 Jahren ärztlicher Betreuer von Hochleistungssportlern zahlreicher Sportarten der Metropolregion Rhein-Neckar • Mitglied der Kommission Medizin und Analytik der NADA • 2008 bis 2012 Präsident der Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie im Sport (GOTS)

Grundsätzlich sollten die Spieler*innen vor Aufnahme intensiver Trainings- und Wettkampfbelastung eine sportmedizinische Untersuchung absolvieren, um gegebenenfalls auf prädisponierende Faktoren (Beinlängendifferenzen, Beinachsabweichungen, Gelenkinstabilitäten, Wirbelsäulenauffälligkeiten u. a.) hinzuweisen, die in einem Präventivprogramm berücksichtigt werden können. Es sollte genügen, aus einem Repertoire von Stabilisierungs- und Koordinationsübungen vor jeder Trainingseinheit drei bis vier Übungen herauszugreifen, um die Spieler*innen auf das Training vorzubereiten und bereits Prävention zu betreiben. Literatur beim Verfasser

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THERAPEUTEN RAT

Wissen wirkt. Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, dass Betroffene lernen, ihre Schmerzen und deren Antreiber besser zu verstehen.

Das Schmerzgedächtnis von Benjamin Schauer

J

eder kennt die Situation, wenn man sich in den Finger schneidet. Der Finger schmerzt, ist warm, etwas geschwollen und lässt sich nicht gut im Alltag nutzen. Warum aber empfindet man Schmerz auch dort, wo vielleicht gar keine Verletzung vorliegt?

höht. Man spricht dann von einem übersensiblen, also übermäßig schützenden und kontrollierenden System. Wichtig: Nach wie vor versucht der Körper sich selbst zu schützen! Der entscheidende Unterschied ist: Der Schutz geht über die Zeit der Wundheilung hinaus.

Schmerz als Alarmanlage

Die Wissenschaft ist sich noch nicht sicher, welche Faktoren genau an der Entstehung und Aufrechterhaltung von langanhaltenden Schmerzen beteiligt sind. Diskutiert werden unter anderem Einflüsse wie Genetik, Gewebezustand, Angst, Stress, schlechter Schlaf, Depressionen und viele weitere. Vor allem was ein Mensch über seine Beschwerden denkt, wie er damit umgeht, wie er sich fühlt und wie stark er dadurch in seinem Alltag eingeschränkt ist, wird für Wissenschaftler immer interessanter.

In der Regel verspürt der Mensch dann einen Schmerz, wenn entweder eine tatsächliche Schädigung vorliegt oder zumindest eine Verletzung droht. Dieser akute Schmerz hat eine schützende Funktion, um eine Gewebeverletzung zu verhindern oder die betroffenen Körperstrukturen zu entlasten, so auch bei einer Schnittverletzung. Durch die Schwellung und den Schmerz stellt der Körper sicher, dass für den Finger eine ideale Heilungsumgebung geschaffen wird. Mit fortschreitender Heilung wird der Finger dann wieder belastbarer und der Schmerz nimmt ab. Dieser kluge Mechanismus funktioniert auf diese Art und Weise überall im Körper. Der Mensch hat durch ihn eine eingebaute intelligente Alarmanlage, die genaue Rückmeldung über die momentane Belastbarkeit gibt. Allerdings kann es in manchen Fällen dazu kommen, dass dieses Schutzsystem seine Aktivität über das normale Maß er-

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Anzeichen dafür, dass jemand ein übermäßig sensibles und schützendes Alarmsystem hat: • plötzlich spürt man Schmerz an eigentlich „gesunden“ Stellen; der Schmerz wandert • normalerweise schmerzfreie Bewegungen werden auf einmal schmerzhaft • leichte Berührungen und Druck sind auf einmal schmerzhaft


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Der menschliche Körper ist in unserer heutigen Arbeits- und Lebenswelt einer Vielzahl an Alltagsbelastungen ausgesetzt. Die einseitigen körperlichen Tätigkeiten, langes Sitzen am Arbeitsplatz, Bewegungsmangel und mentaler Stress haben dramatische Auswirkungen auf unseren Haltungs-und Bewegungsapparat.

Die Folgeerscheinungen sind:

• Muskuläre Verspannungsschmerzen • Chronische Rückenbeschwerden • Körperhaltungsschwächen mit muskulären Dysbalancen. • Fußmuskelschwächen mit Fußdeformitäten Die Abschwächung der Halte-und Bewegungsmuskulatur führt zur Fehlhaltung, Bewegungseinschränkung der Gelenke, sowie zur permanenten Überlastung der Fußgelenke. Die Folge im fortgeschrittenen Alter sind Schmerzen und vorzeitige Arthrose – Verlust der Lebensqualität. Bei der Entstehung von orthopädischen Beschwerden spielt der Fuß als erste sensorische Kontaktstelle zwischen Körper und Umwelt eine entscheidende Rolle. Signalisieren die Füße z.B. eine Bänder-& Fußmuskelschwäche an das Bewegungssystem des Körpers, so sind oft die übergreifenden Gelenkebenen Knie-Hüfte- und Rücken einseitig überlastet. Die ungesunde Gelenkstellungsveränderung führt oft zu einseitiger Gelenkspaltverengung in den Wirbelgelenken/ erhöhter Druck auf die Bandscheiben bzw. Quetschung und Schädigung von Meniskus und Knorpel im Knie. Jede Fußdeformität z.B. der Knickfuß, Spreizfuß oder Hallux Valgus geht zunächst mit einer skelettaren Störung der Körperstatik einher. Informationsvideo hier:

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Schmerz entsteht im Gehirn

Nicht immer tut etwas weh, obwohl eine Verletzung vorliegt und oft liegt eine Verletzung schon sehr lange zurück und trotzdem empfindet derjenige weiterhin Schmerzen. Wie kann das sein? Mit dem klassischen Verständnis von Schmerz lässt sich diese Tatsache schwer erklären. Stattdessen ist sich die Schmerzforschung mittlerweile sicher, dass das körpereigene Alarmsystem vom Gehirn gesteuert wird. Kommt dieses zum Entschluss, dass eine Situation bedrohlich ist, wird Schmerz generiert. Das bedeutet allerdings nicht, dass eine Verletzung oder eine potentielle Schädigung irrelevant ist. Der Körper besitzt überall Rezeptoren, die durch zu starke mechanische, chemische und thermale Reize eine Gefahreninformation an das Gehirn senden. Das heißt: Der Mensch besitzt keine Schmerzrezeptoren, sondern lediglich Gefahrensensoren. Am Ende entscheidet das Gehirn, ob diese Information in der jetzigen Situation relevant ist und Schmerz als Konsequenz entsteht. Für jeden Menschen sind dabei die Faktoren individuell und zu unterschiedlichen Anteilen an der Entstehung von Schmerz beteiligt.

das Gleiche passiert auch bei Schmerzen. Ohne zu tief in die genauen Vorgänge einsteigen zu wollen, kommt es bei langanhaltenden Schmerzen zu Veränderungen an der schmerzenden Stelle, im Rückenmark und im Gehirn. Je mehr Bedeutung den Schmerzen beigemessen wird, je öfter sie ausgelöst werden und je länger sie anhalten, umso mehr Informationen fließen zum Gehirn und vom Gehirn weg und umso leichter lösen Reize dadurch einen erneuten Schmerz aus. Da Schmerz immer eine bewusste Empfindung ist, die oft zusammen mit speziellen Situationen, Bewegungen, Gedanken und Gefühlen auftritt, lernt das Gehirn nicht nur Schmerzen leichter zu produzieren, sondern verknüpft eben diese Emotionen, Situationen und Bewegungen mit Schmerz. In manchen Fällen ist es ausreichend, dass allein der Gedanke an die Bewegung oder an die Verletzung die gleichen Schmerzen wieder auslöst. Im Gehirn sind dabei dieselben Areale aktiv.

Was lässt sich nun gegen ein übermäßig sensibles Schmerzgedächtnis tun?

Das Beste zu Beginn: Ja, es gibt Möglichkeiten, diesen Zustand zu ändern. Da das Schutzsystem in manchen Fällen zu sensibel ist, ist das Allerwichtigste, diese Funktionen wieder zu normalisieren. Das klingt in der Theorie sehr leicht. Es braucht Zeit und viel Durchhaltevermögen, Dinge Schritt für Schritt zu ändern und wieder mehr Vertrauen in den Körper zu entwickeln. Die Beschwerden entwickeln sich über einen längeren Zeitraum. Bewegungs- und Verhaltensweisen schleichen sich mit der Zeit ein. Oft werden Aktivitäten vermieden und Hobbies, die einmal Freude bereitet haben, eingestellt. All das verstärkt und unterhält unter Umständen das Problem. Häufig gibt es in diesem Prozess Rückschläge. Außerdem sind die Schmerzen gelegentlich kaum spürbar und im nächsten Moment wieder wahnsinnig stark. Obwohl das schnell zu Missmut führt, ist es tatsächlich ein sehr gutes Zeichen. Es zeigt dem Betroffenen, dass der Schmerz sich ändern lässt und kein unveränderlicher Zustand ist.

Körperliche Aktivität und Training sind wichtige Bestandteile in der Therapie, um das eigene Vertrauen in den Körper wieder stärken.

Was ist ein Schmerzgedächtnis?

Eine klare Definition für das Schmerzgedächtnis gibt es nicht. Stattdessen wird der Begriff oft verwendet, um auf die Veränderungen innerhalb des Schmerzsystems aufmerksam zu machen. Der Prozess, der zur Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses führt, ist wie bereits erwähnt, noch nicht in seiner Gesamtheit verstanden. Vereinfacht gesagt stellt sich der Vorgang aber folgendermaßen dar: Der Körper wird besser in all den Dingen, die er mehrmals wiederholt. So funktioniert zum Beispiel auch Lernen oder Training. Und

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Ein wichtiger erster Schritt zur Besserung ist, zu verstehen, dass Schmerz in so einem Falle keine Verletzung bedeutet und es dem Körper nicht schadet sich zu bewegen. Eine schrittweise, kontrollierte Rückkehr zu bedeutenden Aktivitäten ist möglich und ein Bewegungsprogramm zur Belastbarkeitssteigerung hilft dabei. Dadurch können hinderliche Überzeugungen und Einstellungen bezüglich Schmerz und Belastung infrage gestellt und umgedeutet werden. Neben spezifischen Maßnahmen hilft es außerdem, die Schlafqualität zu steigern und die allgemeine Fitness zu verbessern. Unter Umständen kann es auch sinnvoll oder sogar nötig sein, mit psychotherapeutischer Hilfe an bestimmten Denk- und Verhaltensweisen zu arbeiten. Langanhaltende Schmerzen müssen nicht ausgehalten werden, sondern können sich ändern. Das zeigen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen!


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THERAPEUTEN RAT

Selbstwirksamkeit aus gesundheitspsychologischer Sicht Wie die eigene Überzeugungskraft gesundheitsfördernd wirkt von Dominik Klaes

E

inige unserer Patienten, die wir täglich in der ZAP Physiotherapie behandeln, sind sehr unsicher in Bezug auf ihre Beschwerden. Die meisten haben bereits im Internet recherchiert und sind am Ende nur noch stärker verunsichert. Bei vielen entsteht der Eindruck, dass es sehr schwierig wird, das eigene Gesundheitsproblem selbst aktiv zu beeinflussen. Insbesondere für Patienten mit Rückenbeschwerden sind bückende Bewegungen häufig mit Angst und Unsicherheit besetzt. So wird das Binden der eigenen Schuhe oder etwas vom Boden aufzuheben zur beinah unlösbaren Aufgabe. Alleine die Vorstellung, diese Tätigkeiten einmal zu probieren, wird für viele zur Herausforderung. Die Betroffenen haben ihre Überzeugung verloren, diese Aufgabe meistern zu können. Diese Menschen haben eine zu geringe Selbstwirksamkeitserwartung (oder auch nur Selbstwirksamkeit) in Bezug auf die entsprechende Handlung, in diesem Fall zum Beispiel Bücken, Schuhe binden, etwas Aufheben. Was Selbstwirksamkeitserwartung überhaupt ist und wieso sie auch für die Patienten der Physiotherapie und für uns Physiotherapeuten eine Rolle spielt, möchte ich an dieser Stelle genauer beleuchten.

Was ist Selbstwirksamkeit?

Die Selbstwirksamkeitserwartung ist definiert als „Überzeugung, aufgrund eigener Fähigkeiten mittels bestimmter Handlungen zu einem gewünschten positiven Ergebnis gelangen zu können“. Es handelt sich also um eine spezielle Art von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Je nach Individuum kann dieses Vertrauen abhängig von der zu bewältigenden Aufgabe und der jeweiligen Situation beträchtlichen Schwankungen unterliegen. So kann ein Patient mit Rückenbeschwerden beispielsweise in Bezug auf das Steigen von Treppen eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung haben, in Bezug auf gebückte Tätigkeiten jedoch eine sehr geringe.

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Aus Sorge vor dem Bücken scheint es unmöglich sich selbst die Schuhe zu binden.


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Hat ein Mensch mit Rückenbeschwerden in der Vergangenheit häufig erlebt, dass seine Beschwerden durch bückende Bewegungen verstärkt werden, führt dies eventuell zu einer niedrigen Selbstwirksamkeitserwartung in Bezug auf bückende Bewegungen. Untersuchungen zeigten, dass eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung die Erfolgschancen des von einem Individuum angestrebten Verhaltens signifikant erhöht. Die Selbstwirksamkeitserwartung bestimmt ebenfalls darüber, ob ein Individuum überhaupt versucht zu handeln, wie lange es bei Schwierigkeiten oder Misserfolgen mit seinen Bemühungen fortfährt und wie Misserfolg oder Erfolg bei der Lösung einer Aufgabe sein zukünftiges Verhalten beeinflussen. Auch potenzielles Gesundheitsverhalten hängt mit dem Ausmaß der Selbstwirksamkeit zusammen. Wenn Menschen glauben, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen nicht effektiv umsetzen zu können, ist es viel unwahrscheinlicher, dass sie es überhaupt versuchen.

Steigerung der Selbstwirksamkeit in der Physiotherapie

Die gute Nachricht ist: die Selbstwirksamkeitserwartung lässt sich steigern. Besonders wichtig hierfür scheint es zu sein, dass die gefürchteten Aufgaben nach Möglichkeit ausgeführt werden. Hierbei können unterstützende Personen (zum Beispiel der Physiotherapeut) von besonderer Bedeutung sein. Weiterhin kann es hilfreich sein, die zu bewältigende Aufgabe in mehrere kleine erreichbare Teilaufgaben zu unterteilen. Selbstwirksamkeitserwartungen ergeben sich aus vier Informationsarten: Den eigenen Erfahrungen, den Beobachtungen anderer Personen, verbalen Überzeugungen (auch anderer Personen) und aus den eigenen Emotionen. Mit diesen Punkten lässt sich ein konkretes Konzept zur Steigerung der Selbstwirksamkeit in der Physiotherapie anhand des Beispiels Rückenschmerz erarbeiten. Im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung bei Rückenbeschwerden sollte es eines der Ziele sein, dem Patienten positive Erfahrungen in Bezug auf seine Rückenbeschwerden zu ermöglichen. Bei einer Angst vor dem Bücken wäre es denkbar, die Bewegung des Bückens in sehr kleine Teilschritte zu unterteilen. So beginnt der Patient mit einem ganz kleinen Bewegungsausmaß des Bückens und steigert das Bewegungsausmaß mit der Zeit immer ein klein wenig weiter. Bei jedem Versuch, der nicht schmerzt, wird der Patient die positive Erfahrung machen, dass das Bücken durchaus möglich ist. Wenn (vorerst) auch nur in einem etwas begrenzten Bewegungsausmaß. So wird die gefürchtete Aufgabe Stück für Stück und am Ende ganz bewältigt. Das Ergebnis ist eine gesteigerte Selbstwirksamkeitserwartung. Die Motivation steigt, das hilft sich von Rückschlägen nicht so leicht beirren zu lassen und erhöht die psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz).

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Das Binden der eigenen Schuhe ist kein Problem mehr, die Sorgen sind verschwunden.

Die Beobachtung anderer Personen in ähnlicher Situation kann die eigene Selbstwirksamkeitserwartung ebenfalls steigern. Wer andere Rückenpatienten dabei beobachtet, wie sie sich immer besser erfolgreich bücken können, kommt schnell zu der Einstellung: „Das kann ich auch!“ Die Einschätzung der eigenen Selbstwirksamkeit verbessert sich. Unterstützende Äußerungen des Umfeldes wirken sich ebenfalls günstig auf die eigene Selbstwirksamkeit aus. Äußerungen getreu dem Motto „Du schaffst das, wir unterstützen dich dabei“ sind zuträglich für Zuversicht und Selbstwirksamkeitserwartung. Hinderlich dagegen sind negative Äußerungen „Das hatte ich auch, das hat bei mir ewig gedauert“, und fachlich gering qualifizierte, aber gut gemeinte Tipps. Diese Tipps sind oft sehr gegensätzlich und führen zu Verwirrung und Unsicherheit, die Selbstwirksamkeitserwartung sinkt. Es empfiehlt sich also nicht nur deshalb auf gut gemeinte Ratschläge zu verzichten, so schwer das einigen auch fallen mag. Auch die eigenen Emotionen der von Rückenbeschwerden geplagten Personen spielen eine Rolle. Die berichteten Emoti-


onen reichen von Frustration, Sorge, Angst, Resignation und Wut bis zu Hoffnung, Freude, Euphorie und Ansporn. Es ist wichtig für Physiotherapeuten und Betroffene einen Rahmen zu schaffen, der es erlaubt offen und ehrlich über die empfundenen Emotionen in Bezug auf die eigenen Beschwerden zu sprechen. Alleine die eigenen Emotionen auszusprechen und sich darüber unterhalten zu können, birgt großes Potenzial zur Motivation und Steigerung der Selbstwirksamkeit. Häufig tauchen in solchen Emotionsgesprächen die wahren Beweggründe des Betroffenen auf. Mit diesen Emotionen und Beweggründen lassen sich in der Therapie häufig neue Ziele und Aufgaben definieren. Die Selbstwirksamkeitserwartung des Betroffenen kann durch die Bewältigung dieser Ziele gesteigert werden.

Fazit

Es lässt sich festhalten, dass Veränderungen bei Menschen mit Beschwerden nicht nur auf körperlicher Ebene stattfinden. Für Physiotherapeuten ist es durchaus relevant, auch gesundheitspsychologische Dimensionen wie zum Beispiel die Selbstwirksamkeit zu kennen, um sie in der Therapie nutzen zu können. So lässt sich auch erklären, warum Physiotherapeuten zum Teil Übungen mit ihren Patienten durchführen, die nicht zum Ziel haben, strukturelle Veränderungen wie Kraft, Koordination oder Beweglichkeit zu verbessern. Manchmal besteht das Ziel einfach darin, wieder mehr Vertrauen und Zuversicht in den eigenen Körper zu bekommen. Für viele Patienten ist das der wichtigste erste Schritt, um sich später im Training überhaupt auf Belastungen wie zum Beispiel Kraftübungen einlassen zu können.

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ZUSAMMEN ARBEIT

Kampf dem Herztod

Björn Steiger Stiftung stellt sich

J

ährlich sterben in Deutschland mehr als 120.000 Menschen am plötzlichen Herztod.

Jede Minute zählt!

Viele dieser Leben könnten gerettet werden, wenn rechtzeitig Erste Hilfe geleistet würde. Denn gerade beim Herztod sind Wiederbelebungsmaßnahmen in den ersten paar Minuten entscheidend. Mit jeder Minute, die verstreicht, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent.

Die Rettungskräfte können in den meisten Fällen gar nicht so schnell vor Ort sein.

Ursache für das spontane Kreislaufversagen ist meist ein Kammerflimmern, eine Rhythmusstörung, bei der die Herzkammern völlig ungeordnet vibrieren und somit kein Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Nur eines kann dann das Leben des Patienten retten: ein starker Stromstoß mit einem Defibrillator. Erst danach kann die Herz-Lungen-Wiederbelebung fruchten. Wird das Gerät schnell eingesetzt, steigt die Überlebenschance des Opfers von 10 auf 70 Prozent. Ein herzsicheres Deutschland – dieses Ziel hat sich die Björn Steiger Stiftung schon 2001 gesetzt.

Aus diesem Grund hat die Stiftung damals mit der Initiative „Kampf dem Herztod“ jedem Stadt- und Landkreis ein AED (Automatisierter Externer Defibrillator)- Gerät zur Verfügung gestellt. Mittlerweile konnte die Stiftung über 25.000 Geräte in Deutschland

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v.l.n.r.: Dr. Eckart Würzner (Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg), Frau Eberchart (Björn Steiger Stiftung), Herr Bucher (Björn Steiger Stiftung)

vermitteln, dennoch sind an vielen hochfrequentierten Plätzen und in öffentlichen Einrichtungen keine sogenannten Defis vorhanden.

die am plötzlichen Herztod sterben, ein AED-Gerät in der Nähe zu haben“, so Dr. Siegfried Steiger.

Die Björn Steiger Stiftung setzt sich weiterhin Schritt für Schritt dafür ein, dass Laien-Defibrillatoren irgendwann so selbstverständlich sind wie Feuerlöscher.

Herzsichere Stadt Heidelberg

Den Weg bereiten für neue Standards

„Wir haben in Deutschland knapp 500 Brandopfer im Jahr und überall hängen Feuerlöscher. Es wäre genauso wichtig für die 120.000 Menschen,

Heidelberg ist auf dem Weg, die sicherste Stadt Deutschlands zu werden zumindest, was die Gefahr angeht, einen plötzlichen Herztod zu erleiden. Derzeit werden in einem groß angelegten Pilotprojekt von der Björn Steiger Stiftung, der Stadt Heidelberg und


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dem Förderverein der Kardiologie an der Uniklinik im Stadtgebiet flächendeckend AED-Säulen aufgestellt.

Im März 2017 wurde am Rathaus die erste Säule gestellt. Seitdem hat sich viel im Stadtgebiet getan. Durch das Engagement der Björn Steiger Stiftung, der Stadt Heidelberg und vieler Heidelberger Unternehmen konnten inzwischen mehr als 100 Säulen realisiert werden. Rainer Bucher und sein Team von der BSS haben sich zum Ziel gesetzt, bei Abschluss des Projektes mehr als 180 Säulen im Stadtgebiet zu installieren.

Mit der Installation der Säulen in der Stadt ist das Projekt jedoch noch nicht zu Ende. Die Björn Steiger Stiftung betreut die Säulen und bietet weiterhin jährliche Schulungen für Unternehmen und die Bevölkerung vor Ort an. „Eine Region ‚herzsicher’ zu gestalten bedeutet für uns nicht, dass wir eine bestimmte Anzahl an Laien-Defibrillatoren verfügbar machen und uns dann aus der Verantwortung ziehen. Wir wollen weiterhin dafür Sorge tragen, dass die Bewohner regelmäßig geschult und über das Thema informiert bleiben“, so Pierre-Enric Steiger, Präsident der Björn Steiger Stiftung. Björn Steiger Stiftung Stiftung bürgerlichen Rechts Max-Eyth-Straße 7 71364 Winnenden Tel.: 07195 30 55-770 E-Mail: r.bucher@steiger-stiftung.de Internet: www.steiger-stiftung.de

Das Gute: Jeder Laie kann solch einen AED benutzen. Auf Knopfdruck startet der Defibrillator ein Sprachmenü, welches den Helfer mit Schritt-für-Schritt Anweisungen akustisch begleitet, sodass auch Ungeübte das Gerät benutzen können. Auf die Brust werden zwei Elektronenpads geklebt, nur wenn das eingebaute EKG ein Herzkammer-

flimmern entdeckt, wird die Schocktaste freigegeben. Sogar den Rhythmus der Herzmassage gibt das Gerät vor.

Damit im Notfall die Bereitschaft bei den Helfern vor Ort vorhanden ist mit der Situation und dem Defibrillator umzugehen, bietet die Björn Steiger Stiftung bereits seit Projektbeginn 2017 in breitem Umfang den Heidelberger Unternehmen und der Bevölkerung Erste-Hilfe-Kurse und Reanimationsschulungen an. Das Thema findet bei den Menschen großen Anklang und so wurden auch dieses Jahr bereits wieder mehr als 500 Menschen in der Ersten Hilfe ausgebildet.

Darüber hinaus bietet die Stiftung allen Schülern von weiterführenden Schulen ab der siebten Klasse an, sich am Projekt „Retten macht Schule“ zu beteiligen. Das Programm „Sani Sanelli“ wiederum richtet sich an Grundschulklassen, wo die Kinder spielerisch mit dem Thema „Notsituationen erkennen und handeln“ vertraut gemacht werden, denn auch Kleinkinder können in einem Notfall die Lage erkennen und entsprechend reagieren, wie zum Beispiel Hilfe holen oder den Notruf wählen.

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Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann Sportpsychologe der Deutschen Fußballnationalmannschaft sowie Führungskräfte-Coach

Herzsichere Gemeinde Nußloch

Nachdem während eines gemeinsamen Gesprächs im Juni 2018 mit Herrn Dr. Matthias Zimmermann die Idee angeregt wurde, das Projekt auch in der Gemeinde Nussloch abzubilden, dauerte es nicht lange bis Herr Bucher und Bürgermeister Joachim Förster gemeinsam am Tisch saßen und erste Möglichkeiten der Zusammenarbeit für das Projekt „Herzsichere Gemeinde Nussloch“ auf den Weg brachten. Rainer Bucher von der BSS :„Nichts tun ist das Schlimmste was man tun kann.“

Im Oktober 2018 wird im Racket Center Nußloch in Kooperation mit der Björn Steiger Stiftung ein Vortrag über das Projekt „Herzsichere Stadt Heidelberg“ und die weiteren Möglichkeiten in der Region gehalten , zu dem wir Sie gerne einladen möchten.

Norbert Barnikel Vordenker und Hochschuldozent mit den Themenschwerpunkten Innovation & Digital Marketing Transformation

Jola Jaromin-Bowe Dipl.-Oecotrophologin, Ernährungsberaterin, Ernährungstherapeutin sowie Sportlehrerin

Weitere Infos, Videos und Anmeldung unter: www.aufstiegskongress.de Veranstalter: Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, BSA-Akademie, BSA-Zert

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Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter

05. - 06.10.2018, Mannheim


KOMMENTAR

Achtsamkeit und Wohlwollen im Umgang mit sich selbst von Peter Fauser, Dipl.-Psychologe

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ir alle haben bestimmte ideale Vorstellungen davon was, wer und wie wir gerne sein wollen. Auch im Hinblick auf unsere äußere – körperliche – Erscheinung und Verfassung unternehmen wir dann ja so einiges, um diesem Bild möglichst nahe zu kommen. Berufs- und Privatleben, Einkommen, gesellschaftlicher Status sind andere Bereiche, in denen wir ebenso Erwartungen an uns selbst haben: wer will ich sein – was will ich erreichen … Auch das, was wir als unsere Persönlichkeit bezeichnen - also das Gesamt unserer Stärken und Schwächen, Charaktereigenschaften, Neigungen und Fähigkeiten - ist ein Bereich, in dem solche Idealvorstellungen vorhanden sind. Psychologen sprechen hier von unserem Idealselbst. Solche Vorstellungen, bezogen auf uns selbst und unser Leben, wirken als generelle Orientierungen für unsere Bemühungen nach Weiterentwicklung in Richtung eines gelingenden (erfolgreichen) Lebens, das heißt einem Leben, das eben diesen idealen Maßstäben möglichst nahekommen soll. Auch im Alltag haben wir Erwartungen und Ansprüche an uns selbst: unser Handeln im Umgang mit Menschen und Situationen im Berufs- und Privatleben, die wir als herausfordernd, schwierig oder stressig erleben, sollte selbstverständlich (!) souverän und erfolgreich gestaltet sein. Was tun wir, wenn wir – in mancher Hinsicht und auch im Vergleich zu anderen – unseren Idealen, Erwartungen und Ansprüchen an uns selbst nicht entsprechen, zum Beispiel nicht so erfolgreich sind, wie wir es gerne hätten? Vielleicht bemühen wir uns noch mehr es hinzukriegen, es zu erreichen.

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Gut, nichts dagegen einzuwenden, soweit diese Ideale und Ansprüche realistisch sind und wir ihnen nicht zu verbissen hinterherjagen. Und trotzdem, manchmal klappt es einfach nicht. Hier lohnt ein genauer Blick darauf, was dann passiert: Oft reagieren wir dann – in Form von inneren Dialogen - mit Selbstzweifel, Selbstvorwürfen und überzogener Selbstkritik. Wir machen uns selber fertig! Oder wir machen andere oder äußere Umstände dafür verantwortlich. So oder so sind dies Formen, sozusagen innere Gefechte, unsere Erfahrung des empfundenen Misserfolgs nicht zu akzeptieren und abzuwehren. Genau diese Art mit Misserfolg umzugehen erzeugt aber – neben der ursprünglichen Erfahrung („Ich genüge meinen Ansprüchen an mich selbst nicht!“) – zusätzliches Unbehagen. Normalerweise erleben wir diesen Unterschied jedoch nicht, sondern erfahren nur das kognitiv-emotionale Gesamtpaket, das sich aber eigentlich aus primärem Unbehagen (die ursprüngliche Erfahrung des Misserfolgs) und sekundärem Unbehagen (zum Beispiel Selbstvorwürfe) zusammensetzt. Und manchmal ist der Anteil des sekundären Frusts sogar größer als die ursprüngliche Erfahrung des Misserfolgs, das heißt nicht der Misserfolg als solcher, sondern unsere Art damit – und uns (!) – umzugehen ist bei genauerer Betrachtung das größere Problem. Wir erfahren solche Gedanken in Form von Selbstzweifeln und überzogener Selbstkritik sowie den damit verbundenen Gefühlen (Ärger, Frust, Wut, Scham), die wiederum weitere Gedankenketten auslösen können, als innere Ereignisse, denen wir oft schlicht ausgeliefert sind. Zumindest fühlt es sich in dem Moment so an. Wir haben dabei oft das Empfin-


den, dass wir in diesen Momenten diese inneren Ereignisse sind! Dass also unser Selbstverständnis (unsere Auffassung von uns selbst) und aktuelles inneres Geschehen (Gedankenund Gefühlsabfolgen) in dem Moment deckungsgleich sind. Genau das ist damit gemeint, wenn man sagt, mit etwas identifiziert zu sein. (Der Begriff Identität kommt aus dem Lateinischen: idem = derselbe, dasselbe.) Achtsamkeit als Selbstaufmerksamkeit – im Sinne einer hochaufgelösten Wahrnehmung für sich selbst – hilft uns, die oben angesprochenen inneren Prozesse, wieder differenzierter wahrzunehmen: wir nehmen primäres und sekundäres Unbehagen zum einen wieder als faktisch getrennte Ereignisse wahr. Zum anderen ermöglicht die Wahrnehmung dieser Vorgänge aus einer achtsamen Perspektive die Erfahrung eines inneren Beobachters, der solche gedanklich-emotionalen Prozesse schlicht aus einem gewissen Abstand wahrnehmen kann, ohne sich mit ihnen automatisch identifizieren zu müssen. (Dies klingt zwar zunächst ungewöhnlich, ist aber möglich und bedarf der Übung.) Der Beobachter und das Beobachtete (innere Vorgänge) sind eben nicht zwingend deckungsgleich beziehungsweise identisch. Aus der achtsamen Perspektive eröffnen sich also Freiräume in denen wir grundsätzlich wählen können, wie wir mit uns selbst umgehen wollen, wenn wir – zumindest manchmal – unseren Idealvorstellungen nicht entsprechen. Eine andere Art mit uns umzugehen wäre zum Beispiel die Aktivierung einer freundlich-wohlwollenden Haltung uns selbst gegenüber, die im Kern an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, also anstelle sich selber fertig zu machen, eine bedingungslose Solidarität mit sich selbst. Diese Form der wohlwollenden Selbstannahme gründet – entwicklungs-

Der neue Kurs „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ startet am 10. Oktober 2018 im Racket Center Nußloch. Termine und Anmeldung: www.zap-fitness.de/kurse.html. Der Info-Vortrag zum Kurs findet am 12. September um 18:30 Uhr statt. Fragen vorab gerne per Mail an: mail@fausercoaching.de. psychologisch betrachtet – auf entsprechenden Beziehungserfahrungen der Kindheit; wir alle haben hoffentlich diese Form der Zuwendung erfahren und sie uns entsprechend einverleibt. Wenn nicht, ist es umso wichtiger, sie in uns zu entwickeln und zu kultivieren. Da diese Haltung der wohlwollend-freundlichen Selbstannahme untrennbar zur Achtsamkeit gehört, tun wir genau dies auch im Achtsamkeitstraining. Schon vor 2500 Jahren hat sich Buddha mit der Frage beschäftigt wie Leiden entsteht und hat dabei diese Zusammenhänge beschrieben. Er sagt dann auch:

„Schmerz ist unvermeidbar. Leiden ist optional.“

Diese Art der Selbstannahme bedeutet nicht, dass man sich nicht mehr bemühen sollte, eigene Ansprüche und Erwartungen zu realisieren. Nur zu! Es bedeutet nur, dass man überhaupt bemerkt, wie man durch die eigenen mentalen Gewohnheiten die Erfahrung Misserfolg verstärkt. Wir könnten dann schlicht damit aufhören, um uns selbst – gerade auch in kritischen Situationen - mit mehr Wohlwollen zu begegnen.

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Gesundheit & Fitness

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Familie Freudensprung, feiert Hoffest!

Kommen Sie vorbei am 13. und 14. Oktober im Hofladen in Dielheim. An beiden Tagen bietet sich Ihnen ein buntes Rahmenprogramm mit musikalischer Unterhaltung und zahlreichen Probier- und Verkaufsständen. Testen Sie doch mal die verschiedenen Säfte und Schnäpse aus eigener Herstellung oder stöbern auf dem Kunsthandwerkermarkt nach …

NCT Lauf 2018

Am 13.07.2018 fand, an einem sehr heißen Freitagabend, der diesjährige NCT-Lauf im Neuenheimer Feld statt. Vier ZAP Mitglieder und ich, Jana Kamer (Physiotherapeutin und ZAP Trainerin) machten bei diesem Event mit. Dieses Jahr liefen wir nicht die 2,5 km Runden, sondern den 10 km- bzw. 21 kmLauf. Durch unser einheitliches grünes Laufshirt, konnte man unsere Gruppe gut erkennen. Dank der vielen Verpflegungsstationen auf der Strecke konnte man sich gut bei Kräften halten. So kamen wir alle ziemlich kaputt aber stolz ins Ziel. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern! Das Event mit Euch hat mir viel Spaß gemacht. Für das nächste Jahr würde ich mich freuen, noch ein paar mehr Mitstreiter an unserer Seite haben! Meldet Euch einfach bei mir.

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Auch für die kleinen Gäste ist für Programm gesorgt. Von einer Hüpfburg, über Ponyreiten bis hin zum Ballonwettbewerb ist für jeden was dabei. Ein weiterer Höhepunkt ist auch die Chance auf den Gewinn einer Reise im Wert von 299 Euro. Freuen Sie sich auf tolle Angebote und kommen Sie vorbei! Samstag, 13. Okt. von 14.00 – 18.00 Uhr Sonntag, 14. Okt. von 09.00 – 18.00 Uhr Erlenbachhof 1 • 69234 Dielheim Telefonnummer: 06222 73925


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Prof. Dr. med. Wolfgang Wick

IM INTERVIEW

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Wir sollten uns genügend Zeit nehmen, um immer wieder gründlich darüber nachzudenken, was im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht: was hilft dem Menschen?

Prof. Dr. med. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neuroonkologie der Neurologischen Klinik und des Nationalen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg im persönlichen Gespräch.

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evor wir uns bei einer Veranstaltung „Wissenschaft meets Wirtschaft“ zum ersten Mal persönlich begegnet sind, war mir der Name Wolfgang Wick aus dem Fernsehen bekannt. Im Stern TV zum Thema „Methadon in der Krebstherapie – Pro und Contra“ vertrat er seine Position unaufgeregt und differenziert auf der Basis dessen, was dem wissenschaftlichen Stand der Forschung und der Güte seiner Methoden entspricht. Die beiden Vertreter einer gegenteiligen Meinung wurden sachlich mit Fakten konfrontiert und für den Fernsehzuschauer spürbar dazu motiviert, über ihre Positionen gründlich nachzudenken. „An einem Strang ziehen“, wenn es um das Wohl des Patienten geht – das ist das Credo

Lieber Herr Prof. Wick, für viele ist das Älterwerden begleitet von der Sorge vor nachlassender Geisteskraft. Wir erleben immer häufiger, dass Menschen dieses Argument als Motivation für die Aufnahme eines präventiv orientierten Muskeltrainingsprogramms anführen. Wie nachvollziehbar ist dieses Argument für Sie? WICK: Sehr gut nachvollziehbar. Mit dem Nachlassen der Geisteskraft, der Erkrankung oder gar Schädigung des Gehirns, sind nicht nur funktionelle Einschränkungen die Folge – also kognitive, motorische oder auch emotionale. Es können, daher rührt eine der größten Sorgen, die Veränderung oder gar der Verlust der Persönlichkeit eine Folge sein – wenngleich auch eine sehr seltene! Schließlich ist das Gehirn auch Sitz unserer Seele. Nun zielt die Formulierung Ihrer Frage natürlich auf die präventive Wirkung von sportlichen Aktivitäten ab. Dazu muss ich Ihnen sagen: Die Erkrankung an einem Gehirntumor ist ein schwerer Schicksalsschlag. Es gibt für die Erkrankung keinerlei Prophylaxe oder präventive Maßnahmen. Auf meinem Schwerpunktgebiet – onkologische Ge-

von Wolfgang Wick! Ähnlich beeindruckend empfand ich sein Gespräch mit Frank Elstner in der Sendung Menschen. Darin beleuchtete er in einer auch für Nicht-Experten sehr gut verständlichen Weise das komplexe Thema Migräne. Schlussendlich gehört der Schlaganfall zu seiner medizinischen Expertise, die er zum Beispiel einem Laienpublikum in dem RNZ Forum Medizin am Abend näherbrachte. Dieses Interview in seinem Büro an der Neurologischen Universitätsklinik hat seine Freude und sein Interesse am Austausch mit anderen Menschen gezeigt – auch bei Sommerhitze noch am späten Abend nach einem sicherlich herausfordernden Arbeitstag und einer noch bevorstehenden Telefonkonferenz.

hirnerkrankungen – kann ich insofern auch keine evidenzbasierte Empfehlung geben, was die Vorbeugung durch eine gesunde Lebensführung angeht. Bezüglich der Strahlung von Mobilfunkgeräten geben die Daten hinsichtlich des Zusammenhangs mit einer Krebserkrankung keine belastbaren Hinweise auf ein ernstzunehmendes Risiko, auch andere Umwelt- oder Ernährungsfaktoren sind zum Glück unverdächtig … Beim Schlaganfall oder bei degenerativen Gehirnleiden sieht das durchaus anders aus. Zwar sind rund 5 Prozent der Erkrankungen genetisch determiniert. Diese Menschen erkranken unausweichlich und als Folge tragischer, erblich bedingter Vorherbestimmung. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle jedoch kommt dem Lebensstil in der Tat eine gewichtige Rolle zu – ohne freilich die generelle Schicksalshaftigkeit von Erkrankungen in Abrede stellen zu wollen. Welche besonderen Aspekte der Lebensführung beziehungsweise welche Risikofaktoren wirken sich negativ auf die Gehirngesundheit aus?

WICK: Der klassische Risikofaktor ist das Rauchen – auch das Passivrauchen. Beides gilt es zu vermeiden, und zwar vollständig. Immer mehr zeigt sich auch der gesundheitsschädliche Einfluss von Alkohol. Man darf nicht darüber hinwegsehen, dass jeder Rausch oder auch das regelmäßige Trinken krankheitsförderlich sind. Ich möchte aber eher von Gesundheitsförderung, also von Schutzfaktoren sprechen wollen. Ein gut eingestellter Blutdruck, eine funktionierende Blutzuckerregulation, kontrollierte Blutfettwerte – all dies steht in einem Zusammenhang mit Normalgewicht und vor allem wenig Bauchfett, das besonders gesundheitsschädliche Effekte hat. Sie wissen am besten, was sich da tun lässt: viel Bewegung und, wenn unter guter Anleitung, gezieltes körperliches Training! Und natürlich spielt die Ernährung eine zentrale Rolle: Fett- und kohlenhydratarme, eher eiweiß- und ballaststoffreiche Kost, weniger Fleisch, mehr Fisch, viel Obst und Gemüse, zubereitet mit hochwertigen Ölen – also das, was man unter mediterraner Kost versteht. » Fortsetzung

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Wolfgang Wick ist Arzt und Professor der Neurologie. Seit 2007 ist er als Ärztlicher Direktor der Abteilung für Neuroonkologie der Neurologischen Klinik und des Nationalen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Er absolvierte von 1993 bis 1994 sein Studium in Bonn, am King’s College London und von 1996 bis 1997 an der Harvard Medical School in Boston. Nach der Promotion bei Otmar Wiestler am Institut für Neuropathologie in Bonn mit der Auszeichnung „Beste Dissertation der medizinischen Fakultät der Universität Bonn“ folgte bis 2003 die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie an der Neurologischen Universitätsklinik in Tübingen und die Habilitation. Im Jahr 2006 wurde ihm der PettePreis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) verliehen, 2015 zeichneten ihn die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebsstiftung mit dem Deutschen Krebspreis aus, eine der höchsten Auszeichnungen in der deutschen Krebsmedizin. Sein Arbeits- und Forschungsschwerpunkt ist die Behandlung von Hirntumoren, insbesondere des Glioblastoms. Wolfgang Wick ist Mitglied der ESMO-Forschungsgruppe für Gehirntumoren. Er ist seit 2007 Mitglied im Vorstand der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft (NOA) der Deutschen Krebsgesellschaft, seit 2008 Mitglied des Vorstands der European Association for Neurooncology (EANO), von 2009-2014 Sprecher der Brain Tumor Group der European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC) und von 2010-2014 Mitglied im Direktorium der European Cancer Organization (ECCO) und aktuell Sprecher der NOA und Präsident der EANO. Als langjähriges Mitglied im Nachwuchsausschuss der Mildred Scheel Stiftung unterstützt er die wichtige und erfolgreiche Arbeit der Deutschen Krebshilfe.

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Was also droht dem Chips-essenden Couch-Potato, der schon ab Nachmittag für Stunden mit dem Bier in der Hand vor dem Fernseher sitzt und schlimmstenfalls noch eine Schachtel Zigaretten raucht? WICK: Dieses Verhalten, das Sie so anschaulich beschreiben, führt tatsächlich zu einem beschleunigten Altern durch Störungen bei der Zellteilung und in den Reparaturmechanismen. Die Folge ist die Tumorbildung, wobei wir den Bezug zu einem solchen Lebensstil zuallererst bei Lungenkrebs, aber auch bei Brust- und Darmkrebs, mittlerweile unumstößlich wissenschaftlich belegen können. Den Gehirntumor – das sagte ich bereits – klammern wir hier aus. Was aber nahezu zwangsläufig die Folge einer nachlässigen, also bewegungsarmen und FastFood reichen Lebensführung ist, nennen wir die angiopathischen Erkrankungen. Die Wände unserer Gefäße verändern sich, es kommt zur Gefäßverengung durch Ablagerungen an degenerativ veränderten Gefäßwänden. Man spricht von Arteriosklerose. Manchmal löst sich eine solche Ablagerung, auch Plaque genannt, es bildet sich ein Thrombus, der seine Ursache auch im – häufig unerkannten – Vorhofflimmern haben kann. Und das führt dann dazu, dass sich Arterien, Venen oder auch Kapillaren verschließen. Solch ein Infarkt kann eben nicht nur am Herzen oder – seltener – im Bauchraum oder in den Extremitäten stattfinden, sondern auch im Gehirn. Dann sprechen wir von einem Schlaganfall. Wichtig ist, dass wir Vorbeugung vor Gefäßerkrankungen des Gehirns zunehmend als Schutz vor Erkrankungen allgemeinen geistigen Abbaus (Demenzen) in Verbindung bringen. Wir lernen im Moment sehr klar wie wichtig sogenannte Kleingefäßerkrankungen aber auch größere Schlaganfälle für dieses in unserer Gesellschaft immer wichtiger werdende Thema sind. Sie haben bei der Benennung der Schutzfaktoren die Vermeidung psychischer Belastungen unerwähnt belassen. Welches Gesundheitsrisiko sehen Sie im Stress? WICK: Stress ist ja nun in aller Munde. Man liest immer mehr von einer Volkskrankheit. Wenn ich nun aber die gravierend unterschiedlichen Lebensver-

hältnisse auf unserem Globus ansehe, dann möchte ich behaupten, dass der existentielle Druck in der überwiegenden Mehrheit anderer Regionen, Länder und Gesellschaften wesentlich höher ist als bei uns in Deutschland oder Mitteleuropa. Ich bin auch der Auffassung, dass Stress, die damit einhergehenden hormonellen Prozesse und die dadurch ausgelösten körperlichen als auch psychischen Folgen geradezu leistungs- und damit lebensnotwendig sind. Ohne zeitweiligen Stress sind Erfolge nicht möglich. Und Erfolge sind für uns Menschen wichtig. Stress kann also motivieren, fit halten und glücklich machen, wie neuere Forschungsergebnisse zeigen. Also stellt sich die Frage, wie wir Stress interpretieren: als positiven oder negativen Stress. Und wie es gelingt, Stress abzubauen und damit also eine hormonelle Regulation zu erreichen, die insgesamt zu einem zufriedeneren Dasein verhilft. Wenn dies nicht gelingt und sich stattdessen eine dauerhafte Nervosität einstellt, es zu Schlafstörungen kommt und die Kraft beziehungsweise Leistungsfähigkeit im Alltag nachlässt, dann wird es bedrohlich. Dann kann solch ein chronischer Stress durchaus zu gesundheitlichen Problemen führen, zum Beispiel zu unterschiedlichen Ausprägungen von Depressionen. Und auch bei solchen psychischen Erkrankungen gehören Bewegungsprogramme mittlerweile zu anerkannten Therapiekonzepten. Mal eine ganz persönliche Frage: Wie schaffen Sie es, bei Ihrem täglichen beruflichen Pensum und einer jungen Familie das zu beherzigen, was Sie hier empfehlen? WICK: Gute Ernährung ist für mich eine Genussfrage. Völlerei empfinde ich persönlich ehrlich gesagt als abstoßend, Fast Food und pappsüße Softdrinks furchtbar. Was den Sport angeht, habe ich mit Anfang 40 das Laufen für mich entdeckt – beziehungsweise kann ich sagen: wiederentdeckt. Durch den Wald zu laufen kann ich zeitlich flexibel und selbstbestimmt organisieren, was bisweilen zu etwas exotischen Zeiten führt, also spätnachts oder sehr früh am Morgen. Wenn Sie von Prävention sprechen, dann ist es tatsächlich das Laufen, das mir nicht nur körperlich gut tut, sondern auch den Kopf freimacht. Im Rhythmus meiner


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Schritte und meiner Atmung kann ich einer Idee nachhängen oder auch mal über einen Patienten, einen Mitarbeiter oder ein Forschungsprojekt nachdenken. Dieses intensive Nachdenken kommt im Alltag bisweilen zu kurz. Gerade als Arzt meine ich, dass wir in der Pflicht stehen, uns stets genügend Zeit zu nehmen, um gründlich über das nachzudenken, was im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht: was hilft dem Menschen? Was hilf Ihnen dabei besonders? WICK: Wissen! Zum Beispiel weiß ich, dass ich beim Laufen sehr zeiteffizient beides tun kann. Ich kann meinen Körper und meinen Geist fördern. Und eben nicht nur das: ich weiß, und kann es auch belegen, dass geistige Arbeit – das Ordnen von Gedanken, Durchdenken von Aufgaben und Lösen von Problemen – zeitgleich zu wohldosierter körperlicher Beanspruchung die Leistungsfähigkeit des Gehirns geradezu potenziert. Ich genieße das nicht seltene Erlebnis, dass ich manch eine gute Idee oder eine Lösung bei einem durchaus strammen Lauf über den Wald- und Wiesenboden gefunden habe.

Sie sind also auch Vorbild, wenn es – positiv formuliert – um die Förderung der Gehirngesundheit geht? WICK: Eine allgemeine Gesunderhaltung wirkt sich natürlich auch auf das Gehirn aus. Zu gezielten Maßnahmen zur Leistungssteigerung, zum Beispiel des Gedächtnisses oder etwa des logischen Denkvermögens, kann ich Ihnen nur

Der schlagartige Wandel der Therapiestandards für den akuten Schlaganfall bringt erhebliche Chancen für Betroffene, aber auch große Herausforderungen für die Strukturen des Gesundheitswesens. Einerseits müssen zentral Versorgungsstrukturen geschaffen werden, die eine hochkomplexe Therapie für eine wachsende Zahl Betroffener gewährleisten, andererseits müssen

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sagen: seien Sie skeptisch gegenüber jeglichen Nahrungsergänzungsmitteln und den Heilsversprechen der nichtrezeptpflichtigen, pharmazeutischen Produkte, die mit großem werblichen Aufwand in allen Medien angepriesen werden. Zu gezielten Gehirntrainingsmaßnahmen oder zu neurologischen Gegebenheiten, die auf den Intelligenz-

regional Aufmerksamkeit und Fachwissen entwickelt werden, die eine effiziente Erstversorgung und Behandlung sicherstellen. Mit der Etablierung des Schlaganfallkonsortiums Rhein-Neckar (FAST) soll für eine große Zahl Betroffener insbesondere in Regionen außerhalb von großen Zentren - eine bestmögliche Versorgung vorgehalten werden. FAST verbindet ca. 20 Partnerzentren der Region miteinander, um eine Therapie vor Ort so oft wie möglich und zentral wann immer erforderlich zu ermöglichen. Damit erhalten alle akuten Schlaganfallpatienten die Möglichkeit, fachlich kompetent daraufhin überprüft zu werden, ob sie für eine rekanalisierende Therapie in Betracht kommen und diese zeitnah umgesetzt werden kann. Das Konsortium wird von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert.


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quotienten wirken, kann ich aus der Perspektive des Neurologen kaum verlässliche Aussagen geben. Lebenslanges Lernen und eine ständige geistige, aber auch motorische Beanspruchung, ist für die Fitness im Kopf sicherlich hilfreich. Was unsere medizinisch-wissenschaftliche Disziplin ausmacht und was wir über das Gehirn, also den Aufbau, die Struktur und die Funktionsweise wissen, lernen wir – so tragisch das ist – zuallererst durch Verletzungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Worin sehen sie die größten Perspektiven respektive Erkenntnismöglichkeiten in der Gehirnforschung? WICK: Zunächst sehe ich eine wichtige Perspektive stets in der systematischen und vor allem zugewandten Beobachtung des Patienten und seiner Veränderung, insbesondere unter dem Einfluss von Therapien. Natürlich erfreuen wir uns in der Spitzenmedizin phantastischer Geräte, die sich in medizintechnischer Hinsicht stetig fortentwickeln und unsere Diagnostik befördern. Bildgebende Verfahren gewähren uns einen immer genaueren Blick in das menschliche Gehirn. Die Datenmengen, die dabei erzeugt werden, sind gigantisch und erfordern enorme digitale Verarbeitungskapazitäten. Große Schritte gehen wir in der Datenanalyse. Dabei kommen intelligente Algorithmen zum Tragen. Solche Auswertungsprozeduren erlauben eine Kombination von Daten, also beispielsweise Blutwerte beziehungsweise bestimmte Marker mit elektrischen Messdaten aus Gehirnaktivitäten, zum Teil genetische Analysen, Stoffwechselinformationen und Bilddaten. Die Kombinationen lassen Zusammenhänge sichtbar werden und liefern uns Beschreibungen oder Erklärungen zum Beispiel von seltenen angeborenen oder im jugendlichen Alter erworbenen neurologischen Erkrankungen, bei denen häufig nicht nur das Nervensystem, sondern andere Bereiche des Organismus betroffen sind. Andere Beispiele aus dem entgegengesetzten Spektrum des Alters sind dementielle oder andere Systeme betreffende degenerative Prozesse, deren Systematik uns vielfach heute noch verborgen ist. Das ermöglicht uns Forschung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.

Für Ihre wissenschaftlichen Leistungen haben Sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Als renommierter Forscher auf dem Gebiet des Gehirntumors haben Sie im Jahre 2015 einen Ruf zum wissenschaftlichen Vorstand ans Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) erhalten. Den Wechsel dorthin haben Sie allerdings nicht vollzogen … WICK: Richtig, ich bin geschäftsführender Direktor der Neurologischen Klinik geblieben und bin sehr glücklich mit dieser Aufgabe. Natürlich war diese äußerst renommierte Position am DKFZ ein große Ehre und Auszeichnung für mich. Diese Berufung hat mir allerdings auch klar gemacht, dass ich sicherlich ein leidenschaftlich neugieriger Forscher bin, mir die Tätigkeit als Arzt aber unheimlich wichtig ist und tiefe Zufriedenheit bereitet. Ich möchte unmittelbar am Patienten sein und dazu beitragen, dass es Menschen so gut geht als irgend möglich im Angesicht ihrer Erkrankung. Mir geht es bei meiner Arbeit um den direkten Austausch mit meinen Patienten. Das ist in der Position, in der ich seit 2014 bin und auch geblieben bin, jeden Tag möglich. Hinzu kommt meine Aufgabe als Mitglied des erweiterten Direktoriums des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg, die es mir erlaubt, in hervorragender Weise die klinisch orientierte Forschung mit der Behandlung von Patienten zu verbinden. Dadurch nehmen wir eine internationale Spitzenstellung in der Neuroonkologie ein und sind integraler Bestandteil des Hirntumorprogramms des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg. Wir behandeln über 4.000 ambulante und mehr als 1.400 stationäre Patienten auf einer spezialisierten Station mit 20 Betten. Interdisziplinarität und Translation sind im weltweiten Vergleich hier vorbildlich etabliert – und das entspricht genau dem, was ich gerne machen möchte … … womit Sie sehr deutlich machen, dass ein so erfolgreiches Wirken vielleicht auch nur dann möglich ist, wenn man Tätigkeit und Position mit Neigungen und persönlichen Grundsätzen in Einklang bringen kann. Dabei wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute und viel Erfolg. Vielen Dank für das Gespräch.

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FIT & GESUND Auch KURZzeitige Möglichkeiten verhelfen zu langfristigen Erfolgen Die Muskulatur als Heilkraft von Timo Weilemann

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ie Bedeutung von Krafttraining für Gesundheit und Wohlbefinden wurde von medizinischer Seite lange Zeit unterschätzt. Man dachte bei Krafttraining in erster Linie an Leistungssport und Bodybuilding. Wenn man von gesundheitsorientiertem Bewegungstraining sprach, dann meinte man ausschließlich das Ausdauertraining. Erst im Laufe der letzten Jahre wandelte sich diese Ansicht grundlegend. Eine Vielzahl sportmedizinischer Studien der letzten 20 Jahre belegen eindeutig den gesundheitlichen Nutzen von Krafttraining. Gesundheitsorientiertes Krafttraining schützt nicht nur vor Rücken- und Gelenkschmerzen, sondern wirkt sich positiv auf Herzprobleme, Diabetes, Osteoporose, Alzheimer und Depression aus. Muskeln sind nicht die bloßen Zugmaschinen, als die sie lange angesehen wurden, sondern sie bilden regelrechte Apotheken im Körper und wirken sich auf unser ganzheitliches Wohlbefinden aus. Der Muskel ist die beste Fettverbrennungsmaschine im Körper. Zwar setzt das Gehirn, bezogen auf das Gewicht, noch deutlich mehr Kalorien um, aber die Muskulatur lässt sich ausbauen, die Hirnmenge dagegen selbst durch noch so viel Denken nicht. Durch Krafttraining beugen Abnehmwillige so auch dem berüchtigten Jo-JoEffekt vor. Wer nur Diät hält, ohne sich zu bewegen, verliert neben dem Fett- auch viel Muskelgewebe. Der Körper benötigt dadurch immer weniger Energie. Wenn nach der Diät wieder die gewohnten Essgewohnheiten angenommen werden und die damit verbundene Kalorienzufuhr zunimmt, steigt das Gewicht umso

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Balance der Kraft (TRX Ausfallschritt mit Wall Ball) rasanter nach oben. Wer dagegen Muskelmasse aufbaut, bekämpft nicht nur während des Trainings die unerwünschten Polster, sondern auch auf der Couch. Danach findet eine effektive Stoffwechselaktivierung statt. Jedes biologische System reagiert auf vermehrte (angemessene) Belastung mit einer Steigerung seiner Leistungsfähigkeit. Hierbei reichen oftmals auch KURZzeitige Möglichkeiten, um den Körper

muskulär einem Reiz auszusetzen. Man spricht vom Prinzip der biologischen Anpassung beziehungswiese von einer Anpassungsreaktion des Organismus. Für die Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen bedeutet das, dass sie kräftiger, funktionstüchtiger und widerstandsfähiger werden, wenn sie regelmäßig durch über das Alltägliche hinausgehende Gewichtsbelastungen gefordert werden.


Die Muskeln lagern dabei vermehrt die für die Kraftentwicklung verantwortlichen Eiweißstoffe ein und nehmen dadurch an Volumen zu, was neben dem Kraftzuwachs auch eine Verbesserung der Durchblutung und eine Erhöhung der Stoffwechselaktivität zur Folge hat. Neben dem Zuwachs an Muskelmasse ist auch eine Verbesserung der Koordination der nervalen Muskelaktivierung maßgeblich an der Steigerung der Muskelkraft beteiligt. Vor allem zu Beginn des Trainings spielt dieser Effekt eine große Rolle. Fokussierte Kraft (Langhantel Curl )

Wenn man mehr Muskelkraft hat, wird das Leben insofern leichter, als dass man leichter an sich trägt. So sind alle möglichen Alltagsbelastungen leichter zu bewältigen und weniger anstrengend. Eine kräftige Muskulatur stabilisiert und entlastet die Gelenke und beugt so Verletzungen und der Entstehung von Knorpelabnutzungen vor. Aufgrund dieser Erkenntnisse ist auch ein saisonales Training genauso effektiv und nachhaltig, wie ein Training welches über Jahre ausgeführt wird. Es gibt heutzutage viele Sportarten, welche nur ein kurzweiliges über einige Monate angeordnetes Training erlauben. Da eine intensive Vorbereitungsphase für einige Sportarten sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport unabdingbar sind, um die jeweilige Wettkampfphase erfolgreich und bestmöglich vorbereitet zu absolvieren. Kräftige Muskeln im Bereich von Bauch

und Rücken sind von entscheidender Bedeutung für eine gute Haltung von Becken und Wirbelsäule. Sie gelten als das Mittel Nummer eins zur Verhinderung und Behandlung von Rückenschmerzen. 80 Prozent aller Schmerzen im unteren Rücken können durch Training beseitigt werden. Von besonderer Bedeutung ist der zunehmende Verlust an Muskelkraft im Alter. Wenn man nichts aktiv dagegen tut (durch Training), verliert man vom 20. bis zum 70. Lebensjahr 35 bis 40 Prozent der Muskelmasse. Das führt irgendwann zwangsläufig dazu, dass die Muskelkraft zum limitierenden Faktor für die alltäg-

liche Lebenstüchtigkeit wird. Um die Autonomie und Lebensfreude auch im höheren Alter zu erhalten und gleichzeitig Stürzen und Verletzungen vorzubeugen, ist ein sanftes Krafttraining ein sehr effektives Mittel. Darum setze Dir Ziele, und denke daran, dass auch KURZzeitige Möglichkeiten, die einem gegeben werden, oftmals eine langfristige Möglichkeit aufzeigen. Wie Tony Robbins (amerikanischer Beststellerautor, Ausbilder und Coach) so schön sagte: „Ziele zu setzen ist der erste Schritt, das Unsichtbare in das Sichtbare zu verwandeln.“

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Bewegung trotz(t) Demenz von Daniela Völker und Lisa Rehning

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aut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. leben in Deutschland aktuell rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz. Jährlich rechnet man mit 300.000 Neuerkrankungen. Die Anzahl der Demenzerkrankten steigt aufgrund des demographischen Wandels kontinuierlich an, da die Anzahl der Neuerkrankten weitaus höher ist als die Anzahl der Sterbefälle innerhalb der bereits Erkrankten. Der Anstieg lässt sich durch die höhere Lebenserwartung und die zunehmende Anzahl von älteren Menschen erklären. Normalerweise verlaufen Demenzen irreversibel und enden mit dem Tod. Die verbleibende Lebenserwartung verkürzt sich dementsprechend, wobei sich die Krankheitsdauer im Einzelfall jedoch nicht zuverlässig vorhersagen lässt. Der Begriff Demenz bezeichnet übersetzt „ohne Geist“. Demenzerkrankungen sind beschrieben durch die Verschlechterung und den Abbau geistiger Funktionen, die zum Verlust der Alltagskompetenzen führen. Meist ist dies gepaart mit Orientierungsund Sprachschwierigkeiten, welche auch mit Veränderungen des Verhaltens und der Persönlichkeit einhergehen. Zu beachten ist, dass Demenz und Alzheimer nicht gleichzusetzen sind.

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Durch medikamentöse Therapien ist Demenz zum aktuellen Zeitpunkt nicht heilbar. In Kombination mit Verhaltenstherapien können Medikamente den Patienten und ihren Angehörigen lediglich eine Unterstützung beim Krankheitsverlauf sein. Daher fällt der Fokus der Forschung immer mehr auf präventive Maßnahmen, die einen positiven Einfluss auf diverse Risikofaktoren zur Entstehung einer Demenzerkrankung haben. Es handelt sich dabei vor allem um die Beeinflussung verschiedener vaskulärer Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinwerte oder Übergewicht. Darüber hinaus spielen aber auch Verhaltens- und Lebensstilfaktoren wie Rauchen, körperliche Aktivität und Ernährung eine entscheidende Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, dass besonders der Einfluss der körperlichen Aktivität auf das Risiko der Entwicklung einer Demenzerkrankung sowie auf die kognitive Beeinträchtigung in diversen Studien untersucht wird und eine entscheidende Rolle spielt. Viele Studien zeigen bereits eine positive Beeinflussung durch körperliche Aktivität auf diverse Risikofaktoren zur Entstehung einer Demenz und indirekt sogar eine Auswirkung auf den kognitiven Abbau. Neben den indirekten Auswirkungen von Sport und Bewegung wird auch der Einfluss auf strukturelle und funktionelle Mechanismen im Gehirn untersucht. Dort zeigt sich


beispielsweise, dass Personen, die sich regelmäßig bewegen, geringere Entzündungsmarker im Blut haben. Ein geringes Niveau an Entzündungsmarkern ist mit einem geringeren Risiko für einen kognitiven Abbau verbunden. Regelmäßige körperliche Aktivität spielt allerdings nicht nur in der Prävention eine wichtige Rolle. Da im Laufe einer Demenzerkrankung sowohl geistige als auch körperliche Fähigkeiten nachlassen, ist es wichtig, in jeder Phase der Erkrankung und bei jedem Alter aktiv zu sein beziehungsweise zu werden, um die Selbstständigkeit im Alltag, wie das Gehen oder Aufstehen, sowie eigenständiges Essen und Trinken zu bewahren und damit einen gewissen Grad an Lebensqualität zu erhalten. Neben der eigentlichen Erkrankung spielt also auch mangelnde körperliche Aktivität beim Verlust der Leistungsfähigkeit eine Rolle, was wiederum zu einem Rückgang der Kraft und des Gleichgewichts führt. Besonders der Alltag beinhaltet viele Situationen, in denen Bewegungen und geistige Anforderungen gleichzeitig gefragt sind. Durch eine unzureichende Aufmerksamkeitsleistung in Folge der Erkrankung werden Mehrfachhandlungen allerdings zu einer großen Herausforderung, woraus weitere Gefahren, wie beispielsweise Stürze resultieren. Selbst wenn man bisher noch nicht körperlich aktiv war, ist es möglich, seine kognitiven Fähigkeiten durch gezielte Aktivität zu verbessern. Man geht davon aus, dass nicht nur Sport und Bewegung alleine, sondern auch das soziale Miteinander bei der Aktivität zur Verbesserung der Gedächtnisleistung beiträgt.

Voraussetzung für den langfristigen Erfolg eines Trainingsprogramms ist allerdings die regelmäßige Durchführung eines angeleiteten Trainings unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen und Beeinträchtigungen jedes Erkrankten. Grundlage des Trainingsprogramms sollte dabei das Krafttraining sein. Ein wesentliches Ziel ist dabei die Reduktion der Kraftdefizite, die ein hohes Risiko für Stürze darstellen sowie die Alltagsfertigkeiten und die aktive Gleichgewichtskontrolle beeinflussen. Das Krafttraining kann sowohl gerätegestützt als auch mit dem eigenen Körpergewicht ausgeübt werden, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Muskel ausreichend belastet wird. Darüber hinaus ist natürlich das Gleichgewichts- und Funktionstraining zum Üben von Alltagsbewegungen in den Trainingsplan zu integrieren, wodurch ebenfalls das Sturzrisiko minimiert werden soll und die Unabhängigkeit sowie Lebensqualität gesteigert werden kann. Zur Schulung und Steigerung der Aufmerksamkeitsleistung ist es außerdem anzuraten, Übungen durchführen zu lassen, die das gleichzeitige Ausführen einer Bewegung und einer kognitiven Aufgabe beinhalten. Trainingsmöglichkeiten zur positiven Beeinflussung einer Demenzerkrankung gibt es viele. Daher sollten vor allem Betroffene in ihrem Vorhaben zur Aufnahme sportlicher Aktivität mit Hilfe ausgebildeter Gesundheitstrainer unterstützt werden.

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Gleichgewichtstraining als Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstraining von Eric Sattel

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as hat unser Gleichgewicht mit Aufmerksamkeit oder der menschlichen Fähigkeit zu bewusstem Denken zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts. Wirft man jedoch einen genaueren Blick auf die Funktionsweise des Gleichgewichtstrainings erschließt sich eine Verbindung. Das lässt sich an einem ganz einfachen Beispiel selbst nachvollziehen: Wenn man Fragen beantworten soll, ist es für die korrekte Antwort zielführender in einer ruhigen Umgebung zu sitzen als parallel dazu auf einem schmalen Grat zu balancieren. So simpel wie das Beispiel zeigt, ist im Kern auch der Zusammenhang zwischen Gleichgewicht und Aufmerksamkeit beziehungsweise der Fähigkeit zu bewusstem Denken. Redensarten wie „jemanden aus dem Gleichgewicht bringen“ lassen sich letztendlich ebenfalls auf diesen Zusammenhang zurückführen. Genutzt wird diese Redensart vor allem bei äußeren Einflüssen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen, wie beispielsweise Schicksalsschlägen. Auch dauerhafter Stress kann dazu führen, dass man „aus dem Gleichgewicht gerät“. Nachdem der Zusammenhang nachvollziehbar geworden ist, stellt sich natürlich die Frage: Warum ist das so? Um dieser Frage nachgehen zu können, betrachten wir zuerst die Funktionsweise der Gleichgewichtsfähigkeit. Unser Gleichgewicht sorgt dafür, dass wir in jeder Situation eine aufrechte und ruhige Körperhaltung haben. Bei gesunden Menschen laufen alle relevanten Prozesse automatisch im Hintergrund ab, das heißt wir müssen nicht bewusst daran denken, dass wir beispielweise einen Fuß nach dem anderen aufsetzen. Dennoch ist unser Gleichgewicht ein sehr komplexer Prozess. Es setzt sich aus Informationen verschiedener Quellen zusammen.

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ZAP Bereichsleiter Christian Schumann auf dem TRX

Das Gleichgewichtsorgan im Innenohr versorgt uns mit Rückmeldungen über Drehbewegungen und Beschleunigung. Doch auch wenn man häufig liest, unser Gleichgewichtsorgan liegt im Innenohr, ist das zu kurz gedacht. Neben dem Innenohr sorgen verschiedenste Rezeptoren in den Gelenken dafür, dass unser Gehirn weiß, welche Stellung die

einzelnen Gelenke jeweils haben. In den Muskeln sorgen Rezeptoren für Informationen bezüglich Muskelspannung und Veränderungen in der Muskelspannung. Über unsere Augen nehmen wir visuelle Reize aus der Umgebung auf, die uns ein Bild von unserer Umwelt zeigen. Alle diese Reize laufen dann wiederum im Gehirn zusammen. Unser Gehirn steht


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also vor der immensen Herausforderung aus dieser Flut an Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit wir jederzeit eine ruhige Körperhaltung bewahren können. Geht man von nun noch einen Schritt weiter in Richtung Antizipation, also der Vorwegnahme von Ereignissen, wird der ganze Prozess noch umfangreicher. Zur Veranschaulichung dazu ein Beispiel: Wer schon einmal im Wald spazieren war, wird wissen, dass der Boden mal mehr mal weniger eben ist. Manchmal gibt es Mulden oder Wurzeln über den Weg. Sehen wir diese Hindernisse, ist es uns ein Leichtes, diesen entsprechend auszuweichen, da unser Gehirn entsprechende Gegenmaßnahmen vorbereitet. Wir laufen um die Mulde herum oder heben unseren Fuß höher über die Wurzel. Sehen wir das Hindernis nicht geraten wir bestenfalls nur kurz ins Straucheln, schlimmstenfalls stürzen wir.

TRX Bildschirm mit Gleichgewichtsübungen

Man kann also erahnen, welche Leistung unser Gehirn alleine in die Umsetzung unseres Gleichgewichtes steckt. Und unser Gleichgewicht ist nur einer von vielen Prozessen, die unablässig in unserem Körper ablaufen. Unser Gehirn muss also alleine für die Aufrechterhaltung dieser Grundprozesse ein gewisses Maß an Konzentration aufrechterhalten. Dabei ist die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns endlich. Je bewusster wir uns dann auch noch auf einen Prozess konzentrieren müssen, umso weniger Ressourcen können auf andere Prozesse gelenkt werden. „Denken kostet Kraft“ ist ein umgangssprachlicher Begriff. Kraft, oder auch kognitive Ressourcen, die ich von anderer Stelle abziehen muss.

Gleichgewichtstraining als Ressourcenfreigabe

Wenn nun auf idealerweise automatisierte Prozesse weniger Ressourcen gebündelt werden müssen, verfügt man über mehr Ressourcen für andere Prozesse. Wozu diese Ressourcen letztendlich genutzt werden, ist unsere freie Entscheidung, eröffnet uns jedoch ganz andere Möglichkeiten uns selbst wahrzunehmen. Natürlich nur, wenn man sich entscheidet die Ressourcen auf Selbstwahrnehmung zu lenken! Glücklicherweise lässt sich nahezu jeder Prozess unseres Körpers trainieren. Wer eine hohe kognitive Belastung im Alltag hat, besitzt im Schnitt mehr Synapsen im Gehirn. Wer sich viel bewegt, hat in dem für Bewegung zuständigen Hirnareal mehr und aktivere Verbindungen. Durch das Gleichgewichtstraining laufen die Prozesse zur Stabilisierung der Gelenke autonomer ab. Wir denken also nicht mehr bewusst darüber nach, WIE wir uns gerade halten oder bewegen, wir machen es einfach. Dabei kann auch mal der Gedanke aufkommen: „Fast wäre ich gestürzt!“, allerdings erst nachdem die Situation vorbei ist. Die Gelenke erlernen durch das Training immer besser, wie sie sich zu verhalten haben, wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten. Eine kleine Übung für zu Hause kann dafür als guter Maßstab herangezogen werden. Stellen Sie sich auf ein Bein mit geöffneten Augen. Sobald Sie sicher stehen, schließen Sie die Augen und versuchen so lange wie möglich stehen zu bleiben. Sie verlieren einen Großteil der Informationen über die Umgebung und werden deshalb instabil. Die kleinen Rezeptoren in den Gelenken müssen plötzlich die fehlenden Reize kompensieren. Je besser dies möglich ist, durch Training und bessere Vernetzung der Synapsen im Gehirn, umso länger können Sie auch mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen bleiben. Fazit: Ein gutes Gleichgewicht, und dabei ist nicht nur das körperliche Gelichgewicht gemeint, ist eine wichtige Grundlage für unsere freie Entfaltung. Von daher ist jedem zu empfehlen, sich in dieser Hinsicht zu motivieren. Unser Gleichgewichtsgerät ist dabei eine einfache und spaßige Ergänzung für jedes Training.

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FIT & GESUND

Personal Training Einzeln oder in einer Gruppe? von Moritz Nägele

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en meisten Menschen fällt es schwer sich nach einem langen Arbeitstag zum Sport aufzuraffen. Wie kann ich diesem Motivationsloch entkommen? Personal Training in Kleingruppen kombiniert Gruppentraining mit dem klassischen Personal Training. Das gemeinsame Erreichen seiner Ziele unter kompetenter Anleitung eines ausgebildeten Trainers erhöht nicht nur die Motivation, sondern auch das Leistungsvermögen. Die klassischen Ziele des Personal Trainings – Gewichtsreduktion, Körperdefinition, Fitnesssteigerung durch Ausdauer- und Krafttraining – können gemeinsam erreicht werden.

Wie groß darf die Gruppe sein?

Um einen möglichst großen Benefit aus dem Gruppentraining zu ziehen, sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Entscheidend für die Qualität des Trainings ist neben der fachlichen Kompetenz des Trainers die Zusammenstellung der Gruppe.

Gemeinsam ein Ziel erreichen

Der Nenner macht’s – Grundlage finden

Im Idealfall entwickelt sich in einer Gruppe eine Eigendynamik, von der alle profitieren. Um diese zu erreichen, ist es wichtig, dass die Leistungsunterschiede der einzelnen Teilnehmer nicht zu groß sind. Dasselbe gilt für die Zielsetzung der Gruppenmitglieder, auch diese sollten ähnlich sein. Sind sie zu unterschiedlich fehlt der gemeinsame Nenner für das Training. Das ist kontraproduktiv für das Gruppenklima. Ist eine gemeinsame Grundlage gefunden worden, kann es los gehen!

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Besteht die Gruppe aus vielen Teilnehmern ist es schwierig, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Das Leistungsniveau der einzelnen Teilnehmer ist unterschiedlich und die kompetente Betreuung der Teilnehmer leidet. Denn: Beim Kleingruppen Personal Training sollte so intensiv wie möglich auf jeden Teilnehmer und dessen Stärken und Schwächen eingegangen werden. Deshalb gilt: Je kleiner die Gruppe (maximal 7 Personen), desto effektiver ist die individuelle Betreuung. Für viele Fitnessfans ist der wichtigste Faktor des Gruppentrainings: Gemeinsam schwitzen motiviert. Der Mensch ist ein soziales Wesen, deswegen kommen viele nur aufgrund des zwischenmenschlichen Aspekts zum Training. Das Miteinander spornt die Teilnehmer der Gruppe besonders an, man spricht sich untereinander ab und pusht sich auch dann, wenn der Personal Trainer gerade mit jemand anderem beschäftigt ist. Es inspiriert die Teilnehmer zu sehen, wie andere Dinge schaffen, die man vielleicht noch nicht kann. Kurz zusammengefasst: Je besser eine Gruppe funktioniert, desto mehr Leistung kann aus den Trainierenden herausgekitzelt werden, die sie vielleicht selbst in solchem Ausmaß nicht erwartet hätten. Die Fachkompetenz des Personal Trainers hilft dabei die Leistungen zu steigern, damit alle ihre Ziele erreichen.


1zu1-Betreuung ist effektiver

Für viele ist der wichtigste Aspekt für die Entscheidung ob Personal Training oder Kleingruppen Personal Training der Preis. Doch genau darüber sollte man gut nachdenken. Denn Personal Training in der Gruppe führt unter fachgerechter Anweisung eines Personal Trainers zum Ziel. Tatsächlich schneller und effektiver geht es jedoch bei der klassischen 1:1-Betreuung. Dort kann der Trainierende mit ständiger Bewegungskontrolle und Betreuung durch den Trainer rechnen. Der Trainierende wird nicht nur in sportlicher Hinsicht betreut, sondern auch im Alltag.

Welcher Weg führt zum Ziel?

Im Unterschied zum Personal Training in Kleingruppen liegt der Fokus bei der 1zu1-Betreuung auf der Tagesform des Kunden. Der Trainer passt die Intensität des Workouts an die Verfassung des Trainierenden an. Somit werden Schwächen, persönliche Einschränkungen und Probleme besser analysiert und berücksichtigt, damit es zu keiner Über- oder Unterforderung beim Training kommt und die Trainingsreize hoch wirksam sind. Oft unterschätzt, aber trotzdem ein wichtiger Faktor beim Ausdauer- und Krafttrainings, ist die Psyche. Bei einer individuellen Betreuung kann der Personal Trainer einen größeren Einfluss auf den Kunden nehmen als in der Gruppe. Dort ist mentales Training oder Coaching nur sehr schwer bis kaum möglich, da es zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Motivation leitet sich in der Gruppe aus dem Wir-Gefühl ab: Gemeinsam den Weg zu denselben Zielen gehen und am Ende gemeinsam seine Ziele erreichen. Welchen Weg sollte ich nehmen? Diese Frage beantworten Sie sich selbst. Was möchte ich erreichen? Was bin ich bereit dafür zu tun? Entscheiden Sie selbst, wann Sie Ihr Ziel erreichen wollen!

„Nussis“ trainieren im ZAP

Mit Beginn der Saison 18/19 werden die Nußlocher Handballerinen, liebevoll auch „Nussis“ genannt, einen Teil ihres Athletiktrainings im ZAP Fitness und Prävention absolvieren. Unter Anleitung des ZAP Personal Trainers Moritz Nägele schwitzen die Mädels einmal die Woche in zwei Kleingruppen und arbeiten an ihren Stärken und Schwächen. Um den Verbleib in der 4. Liga (Oberliga Baden - Württemberg) zu sichern, werden in enger Absprache mit den Verantwortlichen unterschiedliche Schwerpunkte für die einzelnen Trainingseinheiten gesetzt. Neben dem grundlegenden Kraftund Koordinationstraining rückt das Core-Training (Stärkung des Rumpfbereiches) in den Fokus. Denn je besser der Rumpfbereich trainiert ist, desto leistungsfähiger sind die Spielerinnen. Treffen die Mädels nun auf körperlich überlegene Gegnerinnen, ist es umso wichtiger, dass der Rumpfbereich, der für Körperspannung während den verschiedenen Bewegungsabläufen im Handball sorgt, gezielt trainiert wird. „Wir sind sehr glücklich darüber dieses zusätzlich wichtige Personal Training in einer der schönsten Anlagen der Umgebung, im Racket Center Nußloch, unter Anleitung der Fachkompetenz von Moritz Nägele, absolvieren zu können“, so Abteilungsleiter Manfred Gspandl. „Schon früh zeigt sich in der Mannschaft der positive Effekt dieses Trainingskonzeptes, welches uns in unserem vorrangigen Ziel, dem Klassenerhalt in der BWOL, nicht nur einen Schritt näher, sondern auch einen Vorteil gegenüber den anderen Mannschaften, bringt. Wir danken an dieser Stelle noch einmal Herrn Dr. Zimmermann vom Racket Center Nußloch sowie Moritz Nägele für diese Möglichkeit der professionellen Weiterentwicklung der Mannschaft sowie unseres Vereines.“

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Die Trap Bar - Mit Vielfalt zum Erfolg von Moritz Nägele

S

eit etwas mehr als zwei Monaten ist unser neues Trainingsgerät, die Trap Bar, in unserem funktionellen Bereich in Betrieb. Eine Trap Bar oder aufgrund ihrer sechseckigen Form auch Hex Bar genannt, ist eine spezielle Form der Langhantel, die in den 1980ern Jahren von dem amerikanischen Gewichtheber Al Gerard entwickelt wurde. Sein Ziel war es, wie beim regulären Kreuzheben, schwere Gewichte bewegen zu können, ohne dabei den Rücken zu überlasten. Warum Sie unbedingt mit der Trap Bar trainieren sollten, wird anhand der drei wichtigsten Vorteile im folgenden Text dargelegt:

1. Kombination aus Kniebeuge und Kreuzheben

Beim Kreuzheben mit der Trap Bar führt man im Prinzip eine Kniebeuge aus, während die Stange, wie beim klassischen Kreuzheben, mit den Händen gehalten wird. Der einzige, aber wichtige Unterschied besteht darin, dass sich die Arme mit neutraler Handposition nicht vor dem Körper, sondern seitlich davon befinden. Diese Variante ermöglicht, dass mehr Gewicht bei der Übung verwendet werden kann und die Beine einem größeren Trainingseffekt ausgesetzt sind als beim regulären Kreuzheben.

2. Einfaches und schnelles Erlernen der Technik

Gerade für Anfänger ist das Kreuzheben mit der Trap Bar eine sinnvolle und effektive Übung. Die Technik ist im Vergleich zum klassischen Kreuzheben schnell zu erlernen. Die Besonderheit der Trap Bar, dass die Stange um den Trainierenden herum verläuft, ermöglicht, das Gewicht mit einer Kniebeuge-ähnlichen Bewegung anzuheben, ohne dass die Schienbeine mit der Stange in Kontakt kommen. Als Bewegung im Alltag ist das Trap Bar-Kreuzheben mit dem gesunden Heben einer schweren Last (zum Beispiel einem Wasser- oder Bierkasten) zu vergleichen.

52 RC Premium 3/2018

Somit kann das Trap Bar-Kreuzheben schon zu einem sehr frühen Trainingszeitpunkt eingesetzt werden.

3. Stärkung der hinteren Kette

Aufgrund der Positionierung der Füße in der Mitte der Trap Bar ist es möglich das Gewicht wesentlich aufrechter und sicherer als beim klassischen Kreuzheben anzuheben, da der Massenschwerpunkt deutlich vor dem Körper des Trainierenden liegt. Dies wirkt sich positiv auf die Belastung des unteren Rückens sowie auf die Belastung der Bandscheiben aus. Trotzdem ist der Trainingseffekt größer als bei der regulären Kniebeuge. Die gesamte hintere Kette von Gesäß-, Rücken-, und Beinmuskulatur wird effektiver angesprochen, da es sich um eine Hüftstreck-bewegung und nicht wie bei einer normalen Kniebeuge um eine Kniestreckbewegung handelt.

Fazit

Das Kreuzheben mit der Trap Bar ist eine ausgezeichnete Übung als Einstieg ins Kreuzheben für Beginner oder für Fortgeschrittene, die einen neuen Trainingsreiz setzen wollen. Die Technik ist leicht zu erlernen und der Trainingseffekt ist für die hintere Kette (Rücken-, Gesäß- & Beinmuskulatur) optimal. Wer sollte unbedingt damit trainieren? Personen, die während ihrer Arbeit viel und lange sitzen. Warum sollte unbedingt damit trainiert werden? Um Rückenproblemen präventiv vorzubeugen! Ihr Interesse ist geweckt? Dann sprechen Sie mich doch einfach auf der ZAP Fläche an. Viel Erfolg beim Trainieren!


16.09.2018

Herzl i c h wil kommen 11 bis 15 Uhr

Tag der offenen Tür

Unser Marea - vom Schlemmerblock als Top 3 Restaurant 2018 prämiert lädt Sie bereits ab 9 Uhr zur Eröffnung der Frühstücksbuffet-Saison ein. Anmeldungen unter www.marea-nussloch.de Ab 11 Uhr können Sie bei spannenden Mitmachangeboten und Workshops - für Groß und Klein - die sportliche Vielseitigkeit und gesundheitlichen Bildungsmöglichkeiten des Racket Centers entdecken. Die Partner des Hauses sind ebenfalls mit vielen interessanten Angebot vertreten. Machen Sie aktiv mit bei • Schnupperworkshops Tennis, • Fitness-Kurse, • Kinderbetreuung „Sport & Spiel“ durch die Ballschule Heidelberg, • Ernährungs- & Trainingsworkshops und vielen weiteren Mitmach- und Teststationen. Wir freuen uns auf einen interessanten, informativen und abwechslungsreichen Tag mit Ihnen und Ihrer Familie, Ihren Freunden und Bekannten!

Racket Center Nußloch • Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch info@racket-center.de • www.racket-center.de

SERVICE & BERATUNG NACH MAß


ERNÄHRUNG

Das Gehirn isst mit

Wie positive und negative Erfahrungen unser Essverhalten prägen von Lisa Rehning, ZAP Ernährungsexpertin

U

ns ist allen bewusst, dass Essen mehr bedeutet als reine Nahrungsaufnahme. Ob als Nervennahrung zur vermeintlichen Stressbewältigung, als Genussmittel im gemeinschaftlichen Beisammensein oder als Zeitvertreib aus Langeweile, Essen begleitet unser Leben alltäglich in vielfältiger Funktion. Auch unser Gehirn spielt dabei eine entscheidende Rolle vor und während des Essens. Inwiefern ist das so? Erinnern wir uns doch mal an eine Situation aus der Kindheit: Was gab es Schöneres als vom Spielen heimzukommen und schon auf dem Weg dorthin den leckeren Geruch von Mamas Kochkunst in der Nase zu haben? Man rannte hinein und hörte das Geschirr klappern und die Mutter rufen: „Es gibt gleich Essen, wasch‘ dir schon mal die Hände!“. Und schon lief einem das Wasser im Munde zusammen und der Magen stellte sich darauf ein, gleich wohlig gefüllt zu werden. Auch das Knacken eines frischen Apfels, einer Möhre oder kühler Schokolade, das Knistern einer Chipstüte bereitet uns auf den Geschmack des Lebensmittels vor. Was wäre schließlich ein Kinobesuch ohne das Geräusch des Popcorns und ohne die Frage nach Eis? Solche positiven Erlebnisse

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speichern wir in unserem Gehirn ab und verbinden somit Essen mit bestimmten Erfahrungen. Das treibt uns auch dazu, positiv geprägte Erlebnisse zu wiederholen. Durch die verschiedenen Sinneswahrnehmungen ist es dem Gehirn möglich, Funktionen des Körpers zu aktivieren. Wie zum Bespiel die Speichelproduktion im Mund anzuregen, die Verdauungsenzyme unter anderem im Magen freizusetzen, damit die Spaltung und Resorption der Nahrung möglich ist, und die Peristaltik des Verdauungstraktes in Gang zu setzen, um den Nahrungsbrei befördern zu können. In der Ernährung beziehungsweise beim Kontakt mit Essen sind jedoch auch negative Erfahrungen möglich. Vor allem Eltern sollten sich an den Ratschlag halten: „Wenn du möchtest, dass deine Kinder alles essen, dann lebe es ihnen vor!“. Das ist deshalb sehr sinnvoll, denn wenn Mama oder Papa schon das Gesicht bei Brokkoli verziehen, nur weil sie es riechen oder gar verzehren, wieso sollten die Kinder es ihnen nicht gleichtun?! Sie verbinden schließlich damit, dass es etwas Schlimmes sei und nicht schmecken würde. Somit ist der erste negative Eindruck geschaffen, der das Essverhalten des Kindes in Bezug auf Brokkoli negativ beeinflusst.


Auch das Anrichten eines Gerichts ist wichtig, um positiv auf das Essverhalten zu wirken. Ob zu Hause oder in einem Restaurant, wir versuchen unsere Mahlzeiten schön zu gestalten, denn: „Das Auge isst mit!“.

man viel zu häufig den Satz „Es schmeckt nicht.“ Doch die Verbindung mit einem Krankenhausaufenthalt ist meist negativ behaftet, weshalb es unser Gehirn auch schwer hat, es sich schmecken zu lassen.

Dass Speisen bei schöner Dekoration und Darbietung besser schmecken als auf unsauberen Tellern ist uns bekannt. Wer bereits in einem Krankenhaus arbeiten durfte, kennt aber das Problem: Viele Essen, so schnell wie möglich, mit geringsten Aufwand und so billig wie es nur geht auf ein Tablett zu zaubern, welches jedem Patienten vor Freude strahlen lässt, ist gar nicht so einfach. Alle geben Ihr Bestes, doch leider hört

Bei vielen Menschen hat auch das Zeitgefühl einen Einfluss darauf, vor allem wenn man gewohnt ist zum Beispiel grundsätzlich um 12 Uhr sein Mittagessen einzunehmen. Diese Gesamtheit an Erfahrungen wird über das ganze Leben weiter gesammelt, neu auferlegt oder vertraut weitergeführt. Unser Gehirn macht sich dies zunutze und wird uns damit ein Leben lang zur Seite stehen.

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GESUND & LECKER Zutaten für 4 Personen Zubereitunsgzeit ca. 25 min 2 rote Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 1 TL geriebener Ingwer ½ Chilischote 2 Stangen Zitronengras 1 EL Rapsöl 1 EL Zucker 200 ml Orangensaft 800 g Tomaten, Konserve, stückig 5 Kaffir-Limonenblätter 1 TL China-Gewürz Salz 4 EL Dim Sum Soße 400g Spaghetti (Hartweizen, eifrei) 250g Riesengarnelen 1 TL Öl Salz, Pfeffer Barbecue-Gewürz

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Spaghetti mit Riesen-Garnelen in Asia-Soße

• Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. 1 EL Zwiebelwürfel für die Garnelen zur Seite stellen. Ingwer reiben, Chilischote in feine Streifen schneiden, die Zitronengrasstängel der Länge nach durchschneiden. Die Spaghetti nach Packungsanweisung bissfest kochen und abgießen.

• Das Öl erhitzen und den Zucker unter Rühren darin auflösen, Zwiebel, Knob-

lauch, Ingwer und Zitronengras zugeben, anbraten und mit dem Orangensaft aufgießen.

• Die Tomaten und die Kaffir-Blätter entfernen. Dann die Soße pürieren, die Dim Sum Soße zugeben und nochmals kräftig abschmecken.

• Die restlichen Zwiebelwüfel leicht anbraten und die Garnelen nach Packunganweisung mitbraten. Mit Salz und Barbecue-Gewürz abschmecken.

• Die Spaghetti auf vorgewärmte Teller verteilen, die Soße darüber geben und die Garnelen aus der Pfanne darauf verteilen.

• Zitronengras und Kaffir-Limonenblätter gibt es in der Asia-Abteilung fertig

vorbereitet im Glas. Beides verleiht der Speise eine besonders aromatische, milde, leicht nach Limonen duftende Nuance.

1 Portion enthält ca.: 523 kcal I 7 g Fett I 87 g Kohlenhydrate I 27 g Eiweiß I 8 g Ballaststoffe I 85 mg Cholesterin


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Immer sonntags von 9.30 bis 13.00 Uhr Ristorante Marea im Racket Center Nußloch

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im Racket Center Nußloch Walldorfer Str. 100 69226 Nußloch

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Gäste unseres Frühstücksbuffets haben die Möglichkeit, die freistehenden Tennis-, Badminton- und Squashplätze sowie den ZAP Fitnessbereich in der Zeit von 7.00 bis 10.00 Uhr kostenfrei zu nutzen. Bi�e reservieren Sie vorab Ihren Tisch auf www.marea-nussloch.de,

E-Mail an info@marea-nussloch.de oder per Tel. unter 06224 99 09-55. (Racketsportplätze können nicht vorab reserviert werden.) * Kinder von 6 bis 12 Jahren zahlen 8,00 Euro. Kinder unter 6 Jahren sind frei.

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BENEFIZ

Mit über 90 Regatten in 23 Städten und mehr als 25.000 Teilnehmer in den letzten 13 Jahren ist „Rudern gegen Krebs“ die größte Breitensportveranstaltung dieser Art in Deutschland.

Rudern gegen Krebs

9. Benefizregatta am 8. September 2018

B

ewegung spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Krebs. Insbesondere aber auch bei Krebspatienten kann ein körperliches Training dazu beitragen, während und nach einer Krebstherapie Komplikationen und Nebenwirkungen abzumildern oder zu vermeiden. Tumorpatienten fühlen sich in der Regel besser, wenn sie sportlich aktiv sind. Die Stiftung Leben mit Krebs setzt sich schon lange für Bewegungsprogramme speziell für Krebspatienten ein. Am Samstag, den 8. September findet zum neunten Mal die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf dem Neckar in Heidelberg statt. Patienten, Ruderanfänger, Angehörige und Profis sind herzlich eingeladen, sich für die gute Sache in die Riemen zu legen. Die Rennen starten um 9:00 Uhr. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und MLP-Gründer Dr. Manfred Lautenschläger. Durch die Kombination von Rudern gegen Krebs mit dem Radtreff Rhein-Neckar und der Tour der Hoffnung, die durch den Schirmherr Manfred Lautenschläger initiiert wurde, soll in diesem Jahr ein Gesamterlös von mehr als 100.000€ + X für das Programm Bewegung und Krebs am NCT erlöst werden. An Land gibt es ein spannendes Bühnenprogramm für die gesamte Familie. Ob Anfänger oder erfahrener Ruderer: Jeder ist willkommen teilzunehmen. „Zur Vorbereitung unterstützen wir jedes Team mit drei kostenfreien Trainingseinheiten“, erklärt Sönke Hartung-Rey, Abteilungsleiter der Rudergesellschaft Heidelberg 1898 e. V. (RGH). Gerudert wird im Gig-Doppelvierer. Als Steuerleute halten Mitglieder der RGH die Boote auf Kurs. Die Renndistanz beträgt 300 Meter. Wer mitrudern möchte, kann sich im Internet unter rgk-heidelberg.rudernonline.de anmelden. Anmeldeschluss ist der 30. Juli 2018. Das Startgeld von 300 Euro pro Boot/Mannschaft setzt sich zusammen aus 200 Euro Spende und 100 Euro Kostenbeitrag. „Wir möchten Krebspatienten ermutigen, trotz der Erkrankung weiter aktiv zu bleiben“, sagt Klaus Schrott, Vorsitzender der Stiftung Leben mit Krebs. Dazu kooperiert die in Mainz-

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Kastel ansässige Stiftung bundesweit mit onkologischen Therapieeinrichtungen und lokalen Rudervereinen. In diesem Jahr findet die Regatta neben Heidelberg in zehn anderen Städten statt.

Der Erlös der Regatta in Heidelberg kommt dem Programm „Bewegung und Krebs“ am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg zugute. Das Trainingsangebot für Krebspatienten reicht von Krafttraining über Nordic Walking bis zu Yoga. „Sport- und Bewegungstherapie haben sowohl während der Behandlung als auch in der Rehabilitation von Krebserkrankungen einen hohen Stellenwert. Bewegung kann dazu beitragen, therapiebedingte Symptome wie Fatigue oder Schlafstörungen abzumildern oder zu vermeiden. Ohne den Spendenerlös wäre es nicht möglich, das Bewegungsprogramm am NCT fortzuführen“, berichtet Dirk Jäger, Ärztlicher und Geschäftsführender Direktor am NCT Heidelberg. 9. Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ Samstag, 8. September 2018, ab 9:00 Uhr Veranstaltungsort: Neckarwiese Neuenheim, HD Schirmherren: Prof. Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister Heidelberg und Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Gründer der MLP SE Informationen unter: www.rudern-gegen-krebs.de


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WOHL FÜHLEN

Wohltuende, salzhaltige Luft ganz in der Nähe AQWA Walldorf bietet eine Salzlounge modernsten Standards

A

tembeschwerden sind heutzutage keine Seltenheit. Die Ursachen für die Beschwerden sind dabei sehr vielfältig und nicht immer eindeutig identifizierbar. Bei der Behandlung dieser Probleme denkt man zunächst an Kurorte, denen ein heilendes Klima zugeschrieben wird. Schon Homer und Sokrates schrieben von den positiven Eigenschaften der salzhaltigen Luft, denn diese dringt tief bis in die Bronchien und Luge ein und legt dort einen feinen Film auf die Schleimhäute. Dadurch werden die Schleimhäute auf natürliche Art und Weise feucht gehalten und Schleim kann gelöst werden. In diesem Schleim befinden sich oft Bakterien und andere Ablagerungen, die durch das Abtransportieren ausgehustet werden können und durch die salzige Luft wird die Lunge zusätzlich desinfiziert.

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1863 ließ der Arzt Hermann Brenner erste Lungensanatorien in Deutschland eröffnen. In diesen Kurorten versprach man sich Heilung durch Liegekuren im Freien. Der erste Prototyp der Lungenheilstätten war geschaffen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich diese Einrichtungen weiter und noch heute erfreuen sich Kurorte großer Beliebtheit. Doch oft sind Kurorte weit entfernt und es bedarf einen ganzen Urlaub, um sich erholt zu fühlen.

Die Salzlounge

Der Bade- und Saunaparkl AQWA Walldorf hingegen befindet sich in der Nähe. Durch den Anfang 2015 veranlassten Umbau, wird eine Salzlounge geschaffen. Wer sich jedoch fragt, was eine Salzlounge ist und was diese mit Atembeschwerden zu tun hat, dem sei gesagt: Eine Salzlounge ist ein Raum dessen Wände mit Salz bzw. Salzsteinen verkleidet sind. Durch die mit Salz verkleideten Wände und der Solevernebelung in der Salzlounge entsteht im Raum eine besonders salzhaltige Luft, die extrem gut für die Atemwege und die Haut ist. So soll der Effekt eines 45-minütigen Aufenthaltes bei maximal 40 Grad Raumtemperatur, dem Effekt eines mehrtägigen Besuches am Meer entsprechen. Aber nicht nur bei bestehenden Beschwerden hilft dies besondere Klima, auch die Vorbeugung darf nicht außer Acht gelassen werden. Während der Verweildauer wird mit Licht- und Klangelementen eine besondere seelische Entspannung geschaffen, die sich beruhigend auf das Herz-Kreislaufsystem und somit auf den allgemeinen positiven Entspannungszu-stand auswirkt - ein angenehmer Nebeneffekt der Salzlounge. Schon nach sechs bis acht regelmäßigen Sitzungen in bequemen Liegestühlen soll sich die volle Wirkung der salzhaltigen Luft entfalten. Man fühlt sich nicht nur körperlich, sondern auch seelisch fitter.

Gerade diese Inhalation ist gegenüber anderen Kuranwendungen kreislaufschonender und daher auch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen sehr gut geeignet.

Das Rasulbad

Aber nicht nur die Salzlounge wird im Zuge des Umbaus neu geschaffen. Auch ein Rasulbad findet Einzug im AQWA Walldorf. In diesem Bad werden während einer 20-minütigen Reinigungszeremonie Pflege- und Heilschlämme auf die Haut aufgetragen. Durch den Anstieg der Raumtemperatur sowie der Luftfeuchtigkeit werden die Schlämme cremig und lassen sich, ähnlich wie ein Peeling, auf der Haut verreiben. Durch diesen Vorgang werden abgestorbene Zellen oder verkrustete Cremereste von der Haut entfernt. Beendet wird diese stoffwechselanregende, durchblutungsfördernde und entschlackende Zeremonie mit warmen Regengüssen. Ab Anfang Dezember, so ist es geplant, können Sie sich über die beiden neuen Errungenschaft des AQWA Walldorf freuen. Zur Eröffnung laden wir Sie schon jetzt herzlich ein!

Um eine umweltschonende und moderne Energieversorgung zu gewährleisten, steht ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen in unserem Fokus.

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Ein erfolgreiches Jahr für Tina Manescu

Das intensive Training bei Stev Kleine über nunmehr bereits drei Jahren trägt große Früchte. Nachdem Tina Anfang des Jahres den Porsche Cup und die Badischen Jüngstenmeisterschaften gewinnen konnte, folgte im Juli ihr bislang größter Erfolg: Der Titel bei den Deutschen Jüngstenmeisterschaften in Detmold. Im August konnte Tina ihre Siegesserie beim Champions Bowl (Deutschlandfinale) in München fortsetzen. Mit dem Turniersieg beim Champions Bowl ist Tina für das Weltfinale in Kroatien qualifiziert. Wir wünschen Tina viel Erfolg in Kroatien!

Möchtest Du Dir den Traum vom College Tennis in den USA erfüllen?

Dann nutze Deine Chance beim nächsten Sichtungstermin im Racket Center Nußloch am 05. Januar 2019. Jeder ambitionierte Tennisspieler im Alter von 14-20 Jahren mit Interesse an einem Studium in den USA hat die Möglichkeit, sein Talent von einem professionellen Berater sichten zu lassen und die Chancen auf ein Tennisstipendium auszuloten. Melde dich jetzt an unter: www.uniexperts.com/CTS Ansprechpartnerin: Maren Zimmermann

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Wir gratulieren: Marea Ristorante & Bar im Racket Center gewinnt den 3ten Platz beim Schlemmerblock AWARD Der Award prämiert die beliebtesten Gutschein-Anbieter der Schlemmerblock-Regionen. Das Besondere: es zählen nicht die Bewertungen von Kritikern oder Testern, sondern einzig und allein die Meinung der Gäste und Kunden aus dem Vorjahr, welche die Gutschein-Anbieter besucht und auf Herz und Nieren getestet haben. Die Platzierung der Gastro-Anbieter ergibt sich durch Bewertungen in drei verschiedenen Bereichen: • Qualität der Speisen und Getränken • Ambiente und Ausstattung • Service


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KLINIK PORTRAIT

Vulpius Klinik Bad Rappenau Für Ihre Genesung und Gesundheit

D

ie Vulpius Klinik wurde im Jahre 1912 gegründet und hat sich vom „Sanatorium“ für Knochen- und Gelenktuberkulose hin zur modernen Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie sowie Schulter- und Ellenbogenchirurgie entwickelt und gehört mittlerweile zu den größten orthopädischen Kliniken in Süddeutschland.

Tradition und Moderne

Orthopädische Erfahrungen und ärztliches Engagement seit über 100 Jahren in enger Verbindung mit innovativer Technik bilden die Grundlage für qualitativ hochwertige und patientenorientierte Diagnostik und Therapie. Computerassistierte Operationsmethoden, modernes Equipment und spezielle Nachbehandlungsmethoden sorgen für schonende Eingriffe und schnellere Genesung von Patienten und Patientinnen.

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In dem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg garantiert der konstante Austausch mit der Forschung, dass neueste Erkenntnisse der Medizin unmittelbar umgesetzt werden.

Qualität

Seit 1998 überprüfen wir in der Vulpius Klinik unsere eigene Leistung und Qualität nach den international anerkannten DIN EN ISO 9001 Normen. Im dreijährigen Turnus wird diese Zertifizierung erneuert. In der Zwischenzeit sorgen regelmäßige Audits für kontinuierliches Qualitätsmanagement.

Im Team

Teamarbeit nach innen - Kooperation nach außen! Mit dieser Zielsetzung arbeitet die Vulpius Klinik als zuverlässiger Partner mit den Rehakliniken und niedergelassenen Ärzten der Region ebenso wie mit Krankenkassen und

Behörden zusammen. „Toleranz, Achtung und gegenseitiger Respekt prägen den Umgang miteinander, mit unseren Patienten und den Partnern der Klinik. Wir fühlen uns als Gemeinschaft, die den Erfolg unseres Unternehmens ermöglicht“, heißt es im Leitbild der Vulpius Klinik.

Fachgebiete

Die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Michael Clarius hat sich auf den künstlichen Gelenkersatz von Hüft- und Kniegelenken spezialisiert. Im Jahr 2017 wurden 1.900 Hüft- und Knieprothesen eingesetzt. Weitere Schwerpunkte sind die Handchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Hahn und Prof. Dr. med. Frank Unglaub. An Hand und Handgelenk wurden im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Patienten operiert.


Unter der Leitung von Priv. Doz. Dr. med. Wolfgang Pötzl hat die Abteilung der Schulter- und Ellenbogenchirurgie über 900 Patienten im Jahr 2017 operiert. Darin enthalten sind 130 künstliche Schultergelenke. Mittlerweile sind die fachspezifischen Abteilungen Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, mit Chefarzt Dr. med. Ulf Bertram und Konservative Orthopädie und Spezielle Schmerztherapie mit Chefarzt Dr. med. Volker Seipel sowie die Kinderorthopdie entstanden.

Patienten

Mit unserem Selbstverständnis eines modernen Dienstleistungsunternehmens stehen Sie als Patient und Patientin im Mittelpunkt unserer Handlungen. Wir setzen sowohl unser fachliches Wissen wie auch unser persönliches Engagement ein, um Ihre Genesung zu unterstützen und Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und helfen Ihnen.

Integrierte Versorgung

Die Vulpius Klinik hat die Möglichkeiten, mit zugelassenen Leistungsträgern im Gesundheitswesen Verträge zu bestimmten medizinischen Themen zu schließen. Dabei verpflichten sich alle Beteiligten, nach bestimmten Vorgaben zusammen zu arbeiten. Dies umfasst die Behandlungsabläufe ebenso wie Organisation und Kosten. Somit sind Sie als Patient und Patientin von der Vorsorge bis hin zur Nachsorge quasi unter einem Dach. Für die Partner der Integrierten Versorgung stehen Sie mit Ihrem Anliegen im Mittelpunkt. Auf Grund der engen Kooperation verringert sich der Aufwand, wenn Sie beispielsweise von der Klinik in die Reha-Maßnahme wechseln. Abläufe werden schneller und die Qualität der medizinischen Versorgung gewinnt.

Hygiene

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit ist die strikte Einhaltung von Hygienestandards um insgesamt sehr seltene Infektionen (Lungenentzündung, Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen) weiter zu minimieren. Speziell ausgebildete Hygienefachkräfte und ein hygiene-beauftragter Arzt sorgen durch intensive Schulungen und Fortbildungen der Mitarbeiter, durch spezielle Screening-Untersuchungen unserer Patienten und durch ständige regelmäßige Qualitätskontrollen für einen höchstmöglichen Standard.

Vulpius Klinik GmbH Vulpiusstr. 29 74906 Bad Rappenau

Telefon 07264 60-0 Telefax 07264 60-167

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VOR GESTELLT

Rainer Arens,

Vier Fragen an den neuen Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Heidelberg

D

as Racket Center in Nußloch und die Sparkasse Heidelberg verbindet eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Seit 1. Januar 2018 ist Rainer Arens bereits neuer Vorstandsvorsitzender des Instituts - eine gute Zeit, ihn nach seinen bisherigen Erfahrungen zu fragen. 1. Herr Arens, am 21. Dezember 2017 wurden Sie vom Verwaltungsrat zum Vorsitzenden des Vorstands der Sparkasse Heidelberg gewählt. Das Amt traten Sie zum 1. Januar 2018 an. Wie haben Sie die ersten Monate an der Spitze Ihres Hauses erlebt? Der Beginn und die Vorgeschichte zur Wahl waren schon etwas turbulent, denn wer hätte mit einer derart plötzlichen Veränderung durch die Wahl meines Vorgängers, Helmut Schleweis, zum Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands in Berlin am 20. Dezember 2017 gerechnet. Natürlich bestand nun ein gewisser Zeitdruck, sich mit einer Nachfolgeregelung für unser Haus zu beschäftigen. Aber die Gremien haben hier professionell und zeitnah gehandelt und die Kontinuität und Stabilität bei der Sparkasse Heidelberg - gerade auch gegenüber den Kundinnen und Kunden - sichergestellt.

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Über das große Vertrauen, mir die verantwortungsvolle Aufgabe des Vorstandsvorsitzenden zu übertragen, habe ich mich wirklich sehr gefreut. Und mit meinen Kollegen Bernd Wochele und Thomas Lorenz habe ich mich gleich daran gemacht, alle notwendigen innerbetrieblichen Weichen für die neue Konstellation zu stellen. Denn schließlich war eines für uns ganz besonders wichtig: Unsere Kundinnen und Kunden sollten den Übergang idealerweise gar nicht spüren. Und das ist uns - glaube ich gut gelungen. 2. Was haben Sie mit der Sparkasse Heidelberg vor?

Wir werden uns auch weiterhin umfassend auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden konzentrieren, als Wegbegleiter in allen Finanzfragen - für die Menschen, den Mittelstand und die Kommunen in unserer Region. Und das vor Ort mit optimaler persönlicher Beratung. Zudem werden wir das Beste aus der Digitalen Welt für schnelle und ortsungebundene Dienstleistungen anbieten. Unter dem Motto „Digitaler werden - Sparkasse bleiben“ werden wir mit der Zukunft gehen, ohne unsere typischen Sparkassen-Werte, wie die Nähe zu den Menschen, aufzugeben.

Die Finanzwirtschaft befindet sich in einem enormen Umbruch, insbesondere die anhaltende Niedrigzinsphase


verdeutlicht dies. Wenn Sparen sich nicht mehr rentiert, dann schadet dies dem Vermögensaufbau in der Bevölkerung in hohem Maß. Das wollen wir nicht hinnehmen, weil es Alternativen zu den klassischen Sparprodukten gibt. Wir möchten deshalb für unsere Kundinnen und Kunden den Blick auch auf die Möglichkeit einer Wertpapieranlage öffnen. Jede und jeder hat ein Recht auf eine kompetente Wertpapierberatung - unsere Beraterinnen und Berater freuen sich auf die Gespräche. Wichtig ist und bleibt für die Sparkasse Heidelberg, als vertrauenswürdiger Partner die Entwicklung in der Region und in der Gesellschaft dauerhaft positiv zu unterstützen - und damit zu einer weiteren Erhöhung der Lebensqualität beizutragen.

3. Erlebten Sie den plötzlichen Vorstandsvorsitz als große persönliche Herausforderung? Haben Sie noch Zeit für sich selbst? Für ein so großes Haus in einer so prosperierenden Region die Verantwortung zu tragen, ist sicherlich eine Herausforderung, aber eine äußerst reizvolle, der ich mich gerne stelle und auf die ich mich weiterhin freue. Und schließlich ist mir diese Aufgabe aus meiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hockenheim und als stellvertretender Vorsitzender der Sparkasse Heidelberg nicht fremd gewesen. Bereits als Vorstandsmitglied einer Sparkasse ist man quasi immer im Dienst, d. h. Zeit ist stets ein knappes Gut. Aber gerade als Vorsitzender kommen doch noch weitere Aufgaben - z. B. im Bereich der öffentlichen Repräsentation oder in der Gremienarbeit - hinzu, die den Terminkalender noch enger werden lassen. Aber es macht mir großen Spaß!

Ganz wichtig bleiben mir jedoch die Freizeitgestaltung mit meiner Familie und das Treffen mit Freunden. Und natürlich die Spaziergänge mit unserem Hund, die mich abschalten lassen. Und dafür reicht die Zeit noch.

4. Sie sind in Trier geboren, waren einige Zeit im Fränkischen und leben nun seit 15 Jahren in Hockenheim. Was gefällt Ihnen an der Kurpfalz besonders? Vermissen Sie etwas?

Rainer Arens Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg 2003 Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Hockenheim 2007 Mitglied des Vorstands und Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg (nach der Fusion der Sparkasse Heidelberg mit der Sparkasse Hockenheim) 2018 Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg

Wir leben hier in einer wirklich schönen Region - wirtschaftlich stark, mit einem exzellenten kulturellen Angebot und enormen Freizeitwert. Die Infrastruktur - auch an sozialen Einrichtungen - ist hervorragend und das sonnenverwöhnte Klima tut sein Übriges. Insgesamt genießt man hier eine hohe Lebensqualität und ein positives Lebensgefühl. Das war mir von Anfang an wichtig. Deshalb habe ich mich hier auch gleich zuhause gefühlt! Und da mich die Kurpfalz auch an die Region meiner Jugendzeit an der Mosel erinnert, vermisse ich hier wirklich nichts. Dies gilt übrigens auch für meine Frau, die ursprünglich aus Mittelfranken stammt.

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KINDER SPORT

Das Gefühlskarussel eines jugendlichen Tennisspielers Rhein-Neckar Junior Open vermitteln Lebenserfahrung von Rolf Staguhn

M

ein Name ist Noah Zeiger. Ich bin 11 Jahre alt und spiele seit 4 Jahren leidenschaftlich gerne Tennis. Ich nehme regelmäßig an Jugendturnieren teil, meine LK ist aktuell LK 19. Mein bisher größter Erfolg: Badischer Meister in der Altersklasse U11.

Die Zusage

Meine Turnierplanung

Die Auslosung

Eigentlich hatte ich geplant, zum diesjährigen Termin der Rhein-Neckar Junior Open ein Einladungsturnier des Verbands mitzuspielen, wurde dann aber doch nicht eingeladen. Deshalb konnte ich mich bei den Rhein-Neckar Junior Open erst sehr spät anmelden.

Die Absage

Am nächsten Tag schrieb uns Rolf, mein Cheftrainer, dass er mich nicht mehr annehmen kann, weil maximal 16 Teilnehmer in der Reihenfolge der Meldungen zugelassen werden. Ich war sehr enttäuscht, weil ich sehr gerne mitspielen wollte. Schließlich hatte ich letztes Jahr das gleiche Turnier gewonnen.

Das Versprechen

Rolf versprach, dass er sich um eine Turnierteilnahme kümmern würde. Normalerweise ist immer damit zu rechnen, dass einer absagt. Und irgendwie hatte ich die Hoffnung, dass Rolf das schaffen wird.

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Einen Tag vor Turnierbeginn gab es dann die positive Nachricht: ich kam in das Turnier doch noch rein. Mein großer Wunsch ging in Erfüllung: Ich durfte bei den Rhein-Neckar Junior Open spielen!!! Am Abend sah ich mir die Auslosung am Computer an. Ich war an Platz eins gesetzt und es gab keinen Spieler gegen den ich vorher in einem Turnier verloren hatte. Da kam mir sofort in den Sinn: Vielleicht kann ich das Turnier wieder gewinnen!

Meine erste Runde

In der ersten Runde musste ich gegen Jakob Schuster spielen. Seine Bälle waren nicht stark, aber er spielte sehr schlau, zum Beispiel versuchte er oft, Bälle auf die Linie zu spielen. Das war schon sehr nervig, aber ich habe am Ende 6:3 6:3 gewonnen.

Das Viertelfinale

In der zweiten Runde hieß mein Gegner Louis Helf. Wir hatten zuvor bereits auf einem Turnier gegeneinander gespielt und ich hatte damals 6:4 6:4 gewonnen. Inzwischen ist er viel besser geworden. Was mir gleich auffiel, ist, dass er kaum Fehler machte und fast alle Bälle zurückbrachte. Nachdem ich den ersten Satz 6:3 gewonnen hatte, habe ich im zweiten Satz


viele leichte Fehler gemacht und 2:6 verloren. Dann kam der Match-Tie-Break, in dem wir die ganze Zeit eng beieinander lagen, und ganz am Ende habe ich einen Netzroller gemacht und 10:8 gewonnen. Er war sehr traurig. Genauso hätte es sein können, dass ich verliere. Louis war für mich auf jeden Fall ein sehr starker Spieler.

Das Halbfinale

In der dritten Runde musste ich gegen den auf zwei gesetzten Melvin Grauer ran. Er ist körperlich größer und auch ein Jahr älter. Ich spielte mit viel Druck. Im ersten Satz hat klappte das gut, da Melvin meine schnellen Bälle oft nicht bekam. Der Satz ging mit 6:1 an mich. Aber leider setzte sich meine gute Kozentration nicht fort. Im zweiten Satz machte ich viele Fehler und gewann zum Schluss mit 7:5 knapp.

Das Finale

Dann fand das Finale gegen Julius Schmidt statt. Er ist ein guter Freund, mit dem ich oft in der Freizeit spiele. Bis zu diesem Finale haben wir uns gegenseitig unterstützt und gelobt. Ich wusste schon, dass es nicht einfach sein wird, gegen einen Freund zu spielen. Wenn wir bisher gegeneinander gespielt haben, war es immer ein enges Match. Diesmal gewann ich den ersten Satz 6:4, verlor aber den zweiten Satz leider 5:7. Wenn ich doch nur ein paar Bälle sicherer gespielt hätte, hätte ich den zweiten Satz gewinnen können. Mal wieder musste der Match-Tie-Break entscheiden. Den wollte ich unbedingt gewinnen, aber irgendwie war ich auch aufgeregt und nervös: immerhin waren auch bestimmt über 20 Zuschauer da, die das Match verfolgten – und meine Trainer waren auch dabei.

Ich machte beim Match-Tie-Break viel mehr leichte Fehler als sonst. Dennoch war der Match-Tie-Break mit 5:5 und 6:6 zunächst ausgeglichen. Am Ende stand es leider 7:10. Ich hatte verloren …

Die Niederlage

Ich war wahnsinnig traurig. Viele versuchten mich zu trösten und sagten: „Das Spiel war sehr schön“ und „Du hast sehr gut gespielt“, aber ich konnte einfach nichts hören. Ich wollte nur heulen. Das war komplett anders als letztes Jahr.

Die Überraschung

Zwei Wochen waren vergangen. Am Montag nach den Pfingstferien hatte Rolf Staguhn eine Überraschung für mich organisiert. Nach dem Training stand Rolf mit einem glänzenden Pokal in der Hand da und überreichte ihn mir. Er sagte: „Du hast zwar im Finale verloren, aber Du hast bis zum Schluss mutig gespielt und gekämpft. Dafür hast Du als Sonderpreis von mir diesen Pokal verdient ...“ Ich freute mich von Herzen über den wunderschönen Pokal. Falls Rolf ihn mir gleich nach der Niederlage gegeben hätte, hätte ich ihn wahrscheinlich nicht angenommen, weil ich so wütend und traurig war. Mein Sonderpokal ist nicht nur der Schönste in meinem Pokalschrank, sondern hat für mich auch eine große Bedeutung. Ich werde nie vergessen, dass mein Cheftrainer ihn mir persönlich geschenkt hat. Außerdem bin ich sehr froh und dankbar, dass ich sehr nette und manchmal auch strenge Trainer im Racket Center habe.

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KINDER SPORT Durch Tennistraining die schulische Leistung verbessern von Stev Kleine

A

ls Tennistrainer freue ich mich über die sportlichen Erfolge meiner Schüler. In den letzten Jahren habe ich einige Wochenenden damit verbracht, wichtige Matches von meinen Schützlingen bei Tennisturnieren anzuschauen. Dabei fiebere ich als außenstehender Betrachter genauso stark mit wie die Eltern der Kinder. Als Trainer weiß ich, wie wichtig Erfolg und Anerkennung für die sportliche Entwicklung eines Kindes sind. Ohne Erfolg kein Spaß. Ohne Spaß keine Motivation. Ohne Motivation kein effektives Training. Ohne effektives Training keine Leistung. Ohne Leistung kein sportlicher Erfolg.

die größte Bedeutung für die Leistungsfähigkeit eines Spielers einnimmt. Eine sehr gute Technik stellt dabei die beste unter den möglichen Bewegungsleistungen für eine optimale Lösung der jeweiligen Aufgabe in der jeweiligen Spielsituation dar. Zu den Grundschlagarten zählen Vorhand, Rückhand, Aufschlag und Flugball.

2. Kondition

In der Sportart Tennis spielen konditionelle Fähigkeiten wie Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit eine wichtige Rolle. Dabei hat die Schnelligkeit von allen konditionellen Faktoren die größte Bedeutung auf die sportliche Leistung eines Tennisspielers und sollte vor allem im Kinder- und Jugendtraining ausgiebig trainiert werden.

Neben dem sportlichen Erfolg auf dem Tennisplatz interessieren mich auch die Erfolge meiner Schützlinge außerhalb des Tennisplatzes. Darunter zählen Erfolge in der Schule. In den letzten 20 Jahren habe ich über 1.000 Kinder trainiert. Vor allem Kinder, die mehrere Jahre überdurchschnittlich viel bei mir trainierten (mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche), konnten in der Schule gute bis sehr gute Leistungen vorweisen. Für mich stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Tennistraining und der schulischen Leistung eines Kindes gibt. Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich genau anschauen, was in der Sportart Tennis trainiert wird. Welche Leistungsfaktoren beeinflussen die sportliche Leistung eines Tennisspielers und sollten regelmäßig trainiert werden?

1. Technik

Es erklärt sich von selbst, dass die Schlagtechnik vor allem im Einsteigerbereich

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und spielt vor allem im Jüngstenbereich eine große Rolle. Durch das Erlernen von neuen komplexen Bewegungen wie beispielsweise die Aufschlagbewegung werden strukturelle Veränderungen im Gehirn in Gang gesetzt. Es kommt zur Vernetzung von Gehirnzellen. Neue Verbindungen werden geschaffen und sogar neue Gehirnzellen können durch das Erlernen einer neuartigen Bewegung entstehen. Kurzum: das Gehirn wird durch das Erlernen von neuen, koordinativ anspruchsvollen Bewegungen gestärkt.

Tom Siebold Sportliche Erfolge: Bezirksmeister, Badischer Jüngstenmeister Schulische Erfolge: Note 1 in allen Schulfächern in Klasse 4.

Inwiefern hat das Erlernen von Schlagtechniken Einfluss auf unser Gehirn? Schlagtechniken sind sehr komplexe Bewegungen. Die Voraussetzung für das Gelingen einer Schlagtechnik sind gut ausgeprägte koordinative Fähigkeiten und tennisspezifische Fertigkeiten. Der Erwerb koordinativer Fähigkeiten und tennisspezifischer Fertigkeiten ist wichtiger Bestandteil einer Trainerstunde

Nichtsdestotrotz darf die Ausdauerfähigkeit im Training nicht vergessen werden. Immerhin legt ein Tennisspieler in einem Tennismatch im Durchschnitt fünf Kilometer zurück. Je nach Alter und Intensität des Trainings werden im Training noch viel längere Strecken zurückgelegt. Inwiefern hat das Trainieren konditioneller Fähigkeiten insbesondere der Ausdauerfähigkeit Auswirkungen auf die schulische Leistung? Laut einer Studie der schottischen Universität Dundee kann regelmäßige Bewegung die schulische Leistung von Kindern erheblich verbessern. Dazu wurden bei rund 5.000 Kindern die Häufigkeit ihrer sportlichen Aktivitäten mittels eines Bewegungssensors über einen


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Amir Albeg Sportliche Erfolge: Bezirksmeister, Vizebadischer Meister Schulische Erfolge: Amir erreichte den 2. Platz bei einem deutschlandweit ausgetragenen Mathematikwettbewerb.

längeren Zeitraum gemessen und diese Ergebnisse mit den schulischen Leistungen in den Fächern Mathe, Englisch und Naturwissenschaften verglichen. Dabei konnten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Sporthäufigkeit und den Schulnoten feststellen. Schüler, die sich viel bewegten, hatten in allen drei Fächern bessere Noten als die Schüler, die außerhalb der Schulzeit körperlich weniger aktiv waren. Ein Grund für dieses Ergebnis ist, dass durch körperliche Aktivität der Blutfluss und damit einhergehend die Sauerstoffversorgung des Gehirns erheblich verbessert wird. Außerdem werden biochemische Substanzen besser transportiert, was wiederum zu einer Verbesserung der Gehirnleistung beiträgt.

3. Psyche

Tina Manescu Sportliche Erfolge: Bezirksmeisterin, Badische Jüngstenmeisterin, Deutsche Jüngstenmeisterin Schulische Erfolge: Tina Konnte vor 2 Jahren nur rumänisch sprechen. Dieses Jahr hat sie die Note 1 im Fach Deutsch.

Noah Zeiger Sportliche Erfolge: Bezirksmeister, Badischer Jüngstenmeister Schulische Erfolge: Noah besuchte neben der deutschen Grundschule erfolgreich japanische Ergänzungsschule in Heidelberg.

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Nur Tennisspieler, die über eine erfolgsorientierte und stabile psychische Einstellung verfügen, werden langfristig auf dem Tennisplatz erfolgreich sein. Der psychische Anteil an der sportlichen Leistung eines Tennisspielers basiert auf den psychischen Prozessen Volition, Motivation, Emotion und Kognition. Dabei ermöglichen kognitive Prozesse im Training die schnelle Aufnahme, das Speichern und die Anwendung von Informationen des Trainers. Das kann beispielsweise durch bildhafte Vorstellungen (Verinnerlichung eines Tennisschlages anhand von Bilderreihen) geschehen oder durch das Analysieren eines Tennismatches und daraus Schlussfolgern eigener Stärken und Schwächen. Auch in der Schule geht es darum, neue Sachverhalte möglichst schnell zu erfassen, sich die erlernten Inhalte längerfristig zu merken und bei neuen Aufgabenstellungen entsprechend anzuwenden. Volition bezeichnet die bewusste, willentliche Umsetzung von Zielen und Motiven in Ergebnisse. Auf dem Tennisplatz sind volitive Fähigkeiten besonders an einem ausgeprägten Siegeswillen zu erkennen. Ob ein Tennisspieler wirklich gewinnen möchte, zeigt sich vor allem bei der Überwindung innerer und äußerer Widerstände. Volitive Fähigkeiten entwickeln sich im Training, sobald Kinder in der Lage sind, Ballwechsel gegeneinander zu spielen. Sie entwickeln sich weiter

durch die Teilnahme an Wettkämpfen, in denen es stets um Sieg oder Niederlage geht. Volitive Fähigkeiten sind auch in der Schule nützlich. Ein Schüler, der ein klares realistisches Ziel vor Augen hat z. B. die Note 1 oder 2 in einem Test zu schreiben und den Willen, dieses Ziel umzusetzen, wird erfolgreicher sein, als ein Schüler, der kein Ziel vor Augen hat, dem es gleichgültig ist, welche Note er in einem Test erhält. Durch die Entwicklung von kognitiven, emotionalen, motivationalen und volitiven Fähigkeiten bilden sich komplexe, innere Haltungen, Gewohnheiten und Werte heraus, die zur Ausformung und Vervollkommnung der Persönlichkeit beitragen. Je häufiger ein Kind in der Woche über einen längeren Zeitraum trainiert, desto stärker ist der Einfluss auf die Persönlichkeit. Das Streben nach mittelfristigen und langfristigen sportlichen Zielen verleiht dem Sportler eine Beständigkeit und Routine, die zur Folge hat, dass sich daraus Persönlichkeitsmerkmale (Charaktereigenschaften) entwickeln, die gleichermaßen für die sportliche und schulische Leistung von Bedeutung sind. Dazu zähle ich Selbstdisziplin, Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Selbständigkeit und Zuverlässigkeit.

4. Taktik

Ein Trainer hat einmal über einen seiner Schüler folgendes gesagt: „Seine Vorhand war in der Jugend nur durchschnittlich gut. Seine Rückhand viel zu passiv. Sein Aufschlag im Vergleich zu anderen Jugendlichen in seinem Alter zu langsam. Das Einzige, was er wirklich konnte, war das Spielen eines Flugballes. Allerdings ist mir von Anfang an etwas aufgefallen, das diesen Schülern von anderen Tennisspielern unterschied. Er hat immer gewonnen.“ Unter Taktik versteht man die Fähigkeit eines Sportlers, sich unter Berücksichtigung der eigenen technischen Möglichkeiten Vorteile gegenüber dem Gegner zu erspielen. Die beste Schlagtechnik nützt mir nichts, wenn ich nicht weiß, wie ich gegen meinen Kontrahenten einen Punkt, Satz und das ganze Match gewinnen kann.


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rechtfindet und anpasst. Auch bei sogenannten Transferaufgaben in der Schule, bei der ein bestimmter Sachverhalt auf eine neue Situation übertragen werden soll, wird problemlösendes Denken benötigt.

Fazit:

Durch das regelmäßige Trainieren aller vier genannten Leistungsfaktoren erwerben Kinder Fähigkeiten und Kompetenzen, die auf andere Tätigkeitsbereiche wie z. B. die Schule übertragbar sind. Wie eingangs erwähnt, erzielten fast alle Kinder gute bis sehr gute Ergebnisse in der Schule, die mindestens dreimal pro Woche am Tennistraining teilnahmen. Aus meiner Sicht kein Zufall. Sicherlich spielen für die schulische Leistungsfähigkeit noch andere Faktoren eine Rolle. Aber ich bin davon überzeugt, dass das Tennistraining einen gewissen Teil dazu beiträgt, die schulische Leistung eines Kindes zu verbessern.

Wer entspannt sieht, ist auch auf dem Court erfolgreicher!

Vor ein paar Tagen kam eine Mutter zu mir und meinte etwas überrascht, als sie mir das Zeugnis ihres Sohnes zeigte: „Obwohl mein Sohn in der Woche so oft Tennis spielt, ist er sehr gut in der Schule.“ Daraufhin habe ich geantwortet: „Weil Dein Sohn so viel Tennis spielt, ist er sehr gut in der Schule.“ Friedrich-Ebert-Platz 1 · 69117 Heidelberg 0 62 21 / 97 23 - 0 · www.optik-dieterich.de

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EXPERTEN RAT Exekutive Funktionen trainieren, Selbstregulation fördern, mentale Stärke ausbilden Dr. Sabine Kubesch, INSTITUT BILDUNG plus

Schon mal was von exekutiven Funktionen gehört?

Wer schneller im Kopf ist, ist schneller auf den Beinen! Grundlage für einen schnellen Kopf sind trainierte exekutive Funktionen. Diese liegen der Entscheidungs- und Handlungsschnelligkeit zugrunde. Zu den exekutiven Funktionen zählen: • das Arbeitsgedächtnis, • die Inhibition und • die kognitive Flexibilität. Das Arbeitsgedächtnis, das die Aufmerksamkeit massiv beeinflusst, kann verbale und visuell-räumliche Informationen über wenige Sekunden speichern und diese weiterverarbeiten. Dem Arbeitsgedächtnis kommt damit eine Flaschenhalsfunktion zu, mit dem der Spieler alle spielrelevanten Informationen auf dem Spielfeld aufnimmt, diese zueinander in Beziehung setzt und aufgrund dieser Verarbeitung in Bruchteilen von Sekunden seine Entscheidungen auf dem Platz trifft. Eine weitere Funktion des Arbeitsgedächtnisses ist es, Informationen im entscheidenden Moment aus dem Langzeitgedächtnis abzurufen und umzusetzen, wie die Anweisungen des Trainers zur Individual-, Gruppen- und Mannschaftstaktik.

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Inhibition bedeutet „Hemmung“. Diese exekutive Funktion unterstützt die Impulskontrolle des Spielers. Die Inhibition ist bei der Fehlererkennung und Fehlerkorrektur im Einsatz. Sie ist damit eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Verhaltenssteuerung. Gleichzeitig nimmt die Inhibition Einfluss auf die Aufmerksamkeitskontrolle. Sie ist Grundlage für eine fokussierte Aufmerksamkeit und ermöglicht es, Störreize effizient auszublenden beziehungsweise aufgabenrelevante Informationen und Ziele gegen Störungen abzuschirmen.

merksamkeit gezielt wechseln und sich schnell auf neue Situationen einstellen zu können. Das alles sind Fähigkeiten, die in allen reaktionsschnellen Mannschafts- und Individualsportarten von zentraler Bedeutung sind. Exekutive Funktionen unterstützen die Selbstkontrolle beziehungsweise die

Die kognitive Flexibilität gilt als die komplexeste exekutive Funktion, da sie auf einem gut ausgebildeten Arbeitsgedächtnis und auf inhibitorischen Prozessen aufbaut. Die kognitive Flexibilität ist die Basis dafür, den Fokus der Auf-

Abb. Exekutive Funktionen und Selbstkontrolle lassen sich bereits in der frühen Kindheit spielerisch in alltäglichen Situationen fördern – mit starken Effekten für die Zukunft!


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Selbstregulationsfähigkeit und damit die Fähigkeit der Spieler, ihre Aufmerksamkeit, ihr Verhalten und ihre Emotionen zielgerichtet und erfolgreich zu steuern. Spieler mit einer guten Selbstkontrolle und trainierten exekutiven Funktionen sind mental starke Spieler! Sie treffen die besseren taktischen Entscheidungen und sie sind nachweislich erfolgreicher in der Torvorbereitung und im Torabschluss. INSTITUT BILDUNG plus entwickelt Konzepte für Kindergarten, Schule und für den Sport, die auf die Förderung der exekutiven Funktionen und der Selbstregulationsfähigkeit während der langen Entwicklungsphase des präfrontalen Kortex ausgerichtet sind. Mehr erfahren Sie unter: bildungplus.org spielsportplus.de exf-sport.com verlag-bildungplus.org schlimme-schule.de

Der präfrontale Kortex

Der präfrontale Kortex, der erst mit etwa 30 Jahren vollständig entwickelt ist, steuert die exekutiven Funktionen und ist so am Denken, am Planen, am Entscheiden und an der zielorientierten Verhaltensund Aufmerksamkeitssteuerung beteiligt. Der präfrontale Kortex hat starke Verbindungen zu sensorischen Kortexregionen, zu kortikalen und subkortikalen motorischen Arealen sowie zu Gehirnstrukturen, die emotionale und motivationale Prozesse steuern. Er ist der Muskel im Kopf, der diese spielrelevanten Fähigkeiten, Funktionen und Prozesse steuert und koordiniert. Die exekutiven Funktionen des präfrontalen Kortex und die Selbstregulationsfähigkeit sind aber nicht nur entscheidend für Erfolge im Sport, sondern auch beim Lernen.

Lernerfolg – eine Frage der Selbstregulation

Die exekutiven Funktionen und die Selbstregulationsfähigkeit beeinflussen

über die gesamte Schulzeit den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Erfolgreiches Lernen ist aber nur möglich, wenn mehrere der selbstregulatorischen Fähigkeiten vorhanden sind und eingesetzt werden. So nützt beispielsweise eine hohe Motivation wenig, wenn unrealistische Ziele gesetzt werden („Ich lerne ab sofort jeden Tag zwei Stunden zusätzlich, dann hole ich den Lernstoff der vergangenen Monate auf.“ Oder: „In diesem Schuljahr möchte ich statt einer Vier eine Eins in Mathe bekommen.“). Aber auch realistische Ziele sind wertlos, wenn zum Beispiel die Fähigkeit, Lernprozesse zu initiieren, fehlt („Wenn ich nach Hause komme, spiele ich erst mal Playstation. Dann chatte ich mit meinen Freunden, bevor ich mit dem Lernen loslege.“). Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom selbstregulierten Lernen. Die Entwicklung der Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen als fächerübergreifende Kompetenz ist – neben der Vermittlung des Fachwissens – eine der Hauptaufgaben der Schule.

für dich gibt’s eine oase mit ganz viel blau

Selbstkontrolle fürs Leben

Die Fähigkeit zur Selbstregulation von Kindern zwischen drei und zehn Jahren ermöglicht sogar Aussagen sowohl zum Wohlstand als auch zur Gesundheit und zur sozialen Sicherheit im Erwachsenenalter. Wer als Kind über eine niedrigere Selbstregulationsfähigkeit verfügt, bricht als Jugendlicher häufiger die Schule ab, begeht im Jugend- und Erwachsenenalter vermehrt Straftaten, ist als Erwachsener weniger gesund, raucht häufiger, wird eher alkohol- oder drogenabhängig und verfügt über ein niedrigeres Einkommen als Erwachsene, die bereits in der Kindheit über eine höhere Selbstregulationsfähigkeit verfügt haben; und dies unabhängig der sozialen Schichtzugehörigkeit der Eltern, der Intelligenz und des Geschlechts des Kindes. Die gute Nachricht aber ist: Selbstkontrolle kann man lernen! Damit sich Kinder und Jugendlich positiv im Leben, beim Lernen und im Sport entwickeln können, sollten wir als Eltern, Pädagogen und Trainer an der Ausbildung ihrer exekutiven Funktionen und Selbstregulation arbeiten.

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SPORT REISEN

Tennis-Saisonvorbereitung 2019 auf Mallorca Für alle tennisbegeisterten Erwachsenen und Familien Tennis, Wellness und Kulinarik die perfekte Kombination.

Wenn Sie ambitioniert Tennis spielen und sich auf die Sommersaison vorbereiten wollen, sind Sie bei uns genau richtig. Das Blau Colonia St. Jordi Resort und SPA bietet optimale Möglichkeiten, Urlaub in einem 4 Sterne-Hotel mit tollem Tennistraining in angenehmer Gesellschaft zu verbinden. Frühere Reisen zeigten, dass unser Angebot den Geschmack unserer Teilnehmer getroffen hat. Der Ort Colonia de Sant Jordi liegt im südöstlichen Teil der Insel, circa 40 AutoMinuten vom Flughafen Palma entfernt. Die weitläufige Hotelanlage besteht aus fünf Häusern umgeben von vielen Grünflächen, unzähligen Pflanzen und Palmen, Teiche mit Springbrunnen runden die schöne Optik ab. Sieben Tennisplätze befinden sich direkt auf der Anlage. Es gibt einen separaten Kinderbereich mit Club, Pool und genügend Auslauf für die Kleinen. Der SPA- und Wellnessbereich umfasst einen beheizten Innenpool, der die Möglichkeit bietet, ins Freie zu schwimmen, verschiedene Saunen, Erlebnisduschen, Whirlpool und Sonnenterrasse sowie Massage, Kosmetik- und Friseursalon.

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Frühstück und Abendessen werden im Buffetrestaurant serviert. Kulinarisch wird alles geboten, was das Herz begehrt. Abwechslungsreich, frisch und von sehr guter Qualität finden sich Gerichte an unterschiedlichen Buffets oder an der Front Cooking Station mit einer ansprechenden Auswahl an mallorquinischen und internationalen Weinen. Eine Möglichkeit zum Mittagessen gibt es an der Poolbar. Oder man geht ein paar Schritte Richtung Hafen und genießt dort in einem der Restaurants den Blick auf das Meer. Zwei Supermärkte liegen in ca. fünf Minuten Entfernung fußläufig. » Tipp: Beach House Cassai Wunderschönes altes Fischerhaus mit sonniger Terrasse mit Meerblick, tolle Atmosphäre. Sowohl zum Mittag- und Abendessen, aber auch nur für einen Drink bestens geeignet. Unbedingt probieren: Thunfisch-Tatar, gehobenes Preis-Leistungsniveau

Freizeitmöglichkeiten vor Ort

In unmittelbarer Nähe des Hotels befinden sich zwei Strände, in circa zehn Minuten Entfernung (zu Fuß).

Nationalpark des Cabrera-Archipels Direkt am Hafen von Colonia de St Jordi legen Ausflugsboote zu der vorgelagerten Insel ab, um die reiche Vogelwelt, die Tiefen des Meeres und die einzigartige Geografie kennen zu lernen. Circa eine Stunde Fußmarsch vom Hotel entfernt, findet man den Platja es Trenc, der längste Naturstrand Mallorcas. Mit weißem Sand, kristallklarem blauen Wasser bietet er ein fast karibisches Flair. Hinter dem Strand befindet sich eine mit Büschen bewachsene Dünenlandschaft. » Tipp: Es Trenc Restaurant, direkt am Strand, versteckt hinter einer Düne. Tolles Fischrestaurant. Gehobenes Preis-Leistungsniveau Ses Salines d’Es Trenc Wer mit eigenen Augen sehen möchte, wie aus Meerwasser Salz gewonnen wird, sollte die Salinen besichtigen. Im Anschluss kann man im Shop gleich eine Packung „Flor de Sal“ kaufen, um auch zu Hause noch ein Stück Mallorca genießen zu können.

Tagesausflüge

Wer gerne mehr erkunden möchte, leiht sich im Hotel einen Mietwagen oder


Reisedetails

Ferienort und Hotel Mallorca, Colonia Sant Jordi - Hotel Blau Colonia Sant Jordi Resort & Spa **** Termin: 15. bis 21.04.2019 • Doppelzimmer ab 800 €* pro Person Suite – Wohn-/Schlafraum kombiniert und separates Schlafzimmer: Belegung mit 2 Erwachsenen oder 2 Erwachsenen und 2 Kinder (Preise auf Anfrage, Preise Kinder abhängig vom Alter) *ACHTUNG: Tagesaktuelle Preise, Preise und Flugkosten variieren.

wer die ganze Woche nicht ohne Auto sein möchte, bucht diesen vorab aus Deutschland (Abholung direkt ab dem Flughafen). Ein Fahrradverleih sowie Radtouren werden im Hotel angeboten. Ziele wie die Hauptstadt Palma sind gut zu erreichen (45 Minuten Fahrtzeit). Mit Kindern ist die Coves del Drac – Tropfsteinhöhle in Porto Christo (circa eine Stunde Fahrtzeit) zu empfehlen. Mit der Bimmelbahn geht´s von Palma zur schönsten Stadt der Insel und dem drei Kilometer entfernten Port de Soller. Sehr eindrucksvoll ist die Steilküste Kap Formentor am nördlichsten Punkt der Insel. Wer es romantisch mag besucht das Dorf und ehemalige Kloster Valdemossa.

So wird trainiert

Drei der insgesamt sieben Tennisplätze stehen den Teilnehmern des Tennispaketes zur Verfügung. An sechs Tagen finden anderthalb Stunden Gruppentraining statt mit zusätzlich einer Stunde Athletikund Motoriktraining. Die Trainingszeiten variieren.

Ziele der Woche

• Vertiefung des technischen Könnens: Vorhand, Rückhand und Aufschlag • Verbesserung von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination • Matchstrategien und taktische Spielzüge

Ihre Leistungen • 20 kg Gepäck pro Person plus Handgepäckstück • 7 Nächte inkl. Halbpension • Transfers Flughafen-Hotel-Flughafen • Nutzung des SPA & Wellnessbereichs, beheizter Außen- und Innenpool, Sauna, Dampfbad, Whirlpool Es gibt eine Touristensteuer auf Mallorca, die jeder Hotelgast vor Ort bezahlen muss. Im Reisepreis ist kein Reiseschutz enthalten.

Infos und Anmeldung Johannes Schmidt info@jo-coaching.de • 0173/9301955 Infos zur Reise: www.jo-coaching.de/mallorca Infos zum Hotel: www.blauhotels.com Tennispaket 260 € (optional buchbar) • 1,5 Std. Tennis-Training an 6 Tagen (Gruppentraining) • Variationstraining zur Vertiefung des technischen Könnens • Training von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination • Einüben taktischer Spielzüge • Aufwärm- und Konditionstraining • inklusive Platzreservierung

Die Trainer

Freies Spielen 12 € Platzgebühr pro Std. Einzeltraining nach Absprache

Johannes Schmidt Sportwissenschaftler MA B-Trainer DTB (Leistungssport), Ehemaliger Bundesligaspieler

Markus Kriegisch C-Trainer Außerdem unser LocationScout, er findet jedes Jahr die schönsten Ecken

Trey Halbauer Er hat die amerikanischen Trainerlizenzen (USPTA und USPTR)

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HERZLICH WILLKOMMEN

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ein Name ist Trey Halbauer. Ich bin 26 Jahre und komme aus Atlanta, Georgia (USA). Dort arbeitete ich bis Anfang dieses Jahres als Tennistrainer in einem großen Sportcenter mit 22 Tennisplätzen und einem großen See mit 250 Booten und zwei Schwimmbädern als Tennistrainer. Meine ursprüngliche Lebensplanung änderte sich genau vor zwei Jahren: Da lernte ich Johanna kennen, ein „super girl“ aus Deutschland, die im Juli 2016 als Au-pair-Mädchen für eine kurze Zeit in meinem Zentrum tätig war. Man kann sagen es war Liebe auf den ersten Blick und es wurde sehr schnell eine enge Beziehung daraus. Allerdings war es für Johanna nicht möglich wegen ihres Studiums und ihrer geplanten Doktorarbeit in die USA zu ziehen. Also gab es nur eine Entscheidung: Ich ziehe der Liebe wegen nach Deutschland, nach Heidelberg! Das hatte verschiedene Konsequenzen, denen ich mich zu stellen hatte: Meine Wohnung in den USA musste ich verkaufen und meine Kündigung einreichen – das ging relativ einfach. Aber Deutsch lernen, eine neue Aufgabe in der Nähe von Heidelberg finden: davor hatte ich schon Respekt. Ich bewarb mich in vielen Vereinen in der Umgebung von Heidelberg und erhielt entweder keine Antwort oder Absagen. Auch an das Racket Center schrieb ich eine Mail und rief gleich am nächsten Tag an – und ich hatte Glück: Rolf Staguhn war am Apparat und machte gleich einen Termin für den nächsten Tag, um mich vorzustellen. Als ich das erste Mal das Racket Center betrat, war ich ungeheuer beeindruckt: wow, was für ein tolles Zentrum. Hier zu arbeiten wäre absolut super!

Rolf zeigte mir die Anlage, ließ mich 10 Minuten Tennis vorspielen und dann ging es Schlag auf Schlag. Rolf organisierte mir einen Kontakt zum TC Wiesloch für die Mannschaftsspiele und er gab mir eine schriftliche Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Zusatz: „Das muss ich noch vom Geschäftsführer Dr. Matthias Zimmermann absegnen lassen, aber ich gehe von seinem Einverständnis aus.“

Unsere Hofläden: ! ganzjährig geöffnet ! Obst und Gemüse aus der Region ! Edelbrände aus eigener Brennerei ! Fruchtsäfte 100% aus unserem eigenen Obst ! ..und viele weitere Hofladen-Produkte! Unsere Hofläden finden Sie ... www. ...in Dielheim, Erlenbachhof 1 Offen: Mo-Fr 8.30-18.30 Uhr fre obstbauudensp rung. Sa 8.30-14 Uhr de

...in Mauer, Bahnhofstraße 6 Offen: Di-Fr 7-12.30 und 15-18 Uhr Sa 7-13 Uhr, Mi nachmittags geschlossen ...in Gauangelloch, Hauptstraße 13a Offen: Di-Fr 7-12.30 und 15-18 Uhr Sa 7-13 Uhr, Mi nachmittags Komm, es lohnt geschlossen

sich!

Alles lief dann wie geplant. Nun bin ich seit Ende April in Deutschland und arbeite täglich in der Tennisakademie Rhein-Neckar als Tennistrainer. Zu meinen Aufgaben gehören das Jugend- und Erwachsenentraining. Ich arbeite sehr gerne hier und profitiere viel von der Erfahrung und dem Know-how von Rolf, sowohl auf dem Platz als auch von seiner Tätigkeit in der Verwaltung und Organisation. Darüber hinaus helfe ich Stev im Pro-Shop und besaite täglich circa acht Schläger. Mein Deutsch ist auch schon ein bisschen besser und ich bin hochmotiviert, täglich dazu zu lernen, um meine Zukunft erfolgreich in Deutschland zusammen mit Johanna zu gestalten.

Genießen Sie eine kleine Auszeit in unserer urigen Blockhütte oder nehmen Sie auf unserer überdachten Terrasse Platz. Offen: Di-So 9-18 Uhr Erlenbachhof 1 69234 Dielheim Tel. 0 62 22 / 9 3979 71 63 kaffeestadl@obstbau-freudensprung.de


EXPERTEN RAT

„Einfach mal machen“ ist nicht so einfach Wertvolle Tipps für den „Kopf“ des Tennisspielers von Rolf Staguhn

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lle Tennisspieler kennen die Situation vor einem wichtigen Match: Für die einen ist der Wettkampf eine tolle Herausforderung, andere sorgen sich schon im Vorfeld um eine mögliche Niederlage. Damit ist klar: für das Verhalten und Handeln beider Spielertypen spielt der Kopf und die damit verbundenen mentalen Prozesse wie Wahrnehmen, Erkennen, Denken und Schlussfolgern eine entscheidende Rolle. Was bedeutet das für die Ausbildung in der Tennisakademie Rhein-Neckar? Die Tennistrainer halten sich an einige grundsätzliche Regeln: Neben dem Training wird auch Wissen vermittelt. Beim technikzentrierten Training geht es um biomechanische Gesetzmäßigkeit, zum Beispiel bei der Vorhand beziehungsweise Rückhand: • der Schlag geht von hinten nach vorne, von unten nach oben, von innen nach außen • Gewährleistung eines frühen Treffpunktes vor dem Körper mit entsprechender Arm- und Körpersteuerung • optimale Beschleunigung durch den Dehnungs-Verkürzungszyklus

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Entscheidend ist allerdings, dass die Schüler mit der Zeit diese Abläufe erleben - im Sinne von „einfach“, „wie von alleine“ „harmonisch“, „angenehm“. Im taktischen Bereich geht es ganz gezielt um die Denkprozesse: • Erkennen der Situation und der Schlagabsicht des Gegners (Antizipation) • Schnelles Erfassen des gegnerischen Schlages und der damit verbundenen eigenen Situation (bezogen auf Raum- bzw. Zeitnot) • gedankliche Lösung der Situation mit der anschließenden motorischen Handlung. In einer entsprechenden Taktik-Trainingseinheit könnte das dann so aussehen: • Hast Du die gegnerische Absicht erkannt? (Antworte mit ja oder nein) • Entspricht das Ergebnis Deines Schlages Deiner Absicht (Antworte mit ja/nein/na ja)

Die Erwartungen an die Qualität der Handlung ist sicherlich abhängig von Alter, Größe und natürlich der Ausbildungsdauer. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – bis zum Er-

reichen dieses Levels kann von 10.000 Trainingsstunden ausgegangen werden. Darum ist es aus meiner Sicht besonders wichtig, mit dem Schüler Ziele zu vereinbaren: Diese müssen vor allem die Erreichbarkeit zum Ausdruck bringen und überprüfbar sein. Also werden Nahbzw. Realziele in einem Monat beziehungsweise Saisonabschnitt formuliert. Das betrifft sowohl die Handlungsziele (zum Beispiel Verbesserung des Aufschlags, der In- und Erfolgsquote) als auch die Ergebnisziele (Verbesserung der Ranglistenposition). Aber auch während Deiner Ausbildungszeit wirst Du schon einmalige Erlebnis haben. Die Absichten des Gegners erscheinen Dir logisch, Deine Handlung erfolgt automatisch mit hoher Qualität. Es gibt kein Denken an die Vergangenheit (verlorene Punkte oder Spiele und keine störenden Gedanken an die Zukunft wie zum Beispiel: „Hoffentlich gewinne ich den nächsten Punkt, das nächste Spiel, diesen Satz, dieses Match!“) Alles geschieht wie von selbst. Du bist im Flow. Dann erlebst Du, wie einfach das Spiel sein kann!


Wellnessurlaub mit unendlich vielen Inspirationen Spirit & Spa Hotel BIRKENHOF AM ELFENHAIN: magisch.mystisch.menschlich…

Schwimmen unter freiem Himmel im 32° C warmen Wasser mit traumhaftem Blick auf die unendlichen Weiten der Bayerwaldberge, wohltuende Anwendungen in der märchenhaften Wellnesspagode „SinnesReich“ genießen – das Spirit & Spa Birkenhof am Elfenhain inmitten der Hügel und Wälder des Bayerischen Waldes ist ein 4-Sterne Wellnesshotel für die Sinne. Neben dem klassischen Wellnessbereich auf 3.500 qm mit 8 verschiedenen Saunen verwöhnt in der fernöstlichen anmutenden Pagode ein engagiertes Team die Gäste mit klassischen Treatments und aus-

gefallenen Spa-Anwendungen im Zeichen der 4 Elemente oder aus fernen Ländern. Im Birkenhof ist die Natur spürbar nah. Die Chefin des Hauses hat das GartenReich liebevoll gestaltet und zahlreiche Ruheinseln laden zum ausgiebigen Relaxen ein. Ein Chakra-Spazierweg führt auf eine Reise durch den Körper, im mystischen Elfenhain kann man herrlich die Seele baumeln lassen und auf dem keltischen Baumpfad findet jeder seinen ganz persönlichen Baum. Wer im Birkenhof InspirationsWellnessurlaub verbringt, kann einfach mal „schnuppern“: Ob

Hui Chun Gong, Pranayama, Yoga, Aquafitness oder Schamanische Trommelreisen: Offenheit und Kreativität schaffen eine besondere Wohlfühlatmosphäre. Vielseitigkeit und Varietät bietet auch das Restaurant „GaumenZauber“. Das Küchenteam zaubert von regionalen Landgenuss-Schmankerln bis veganvegetarischen Gourmet-VitalGerichten eine bunte Palette köstlicher Wellnesskulinarik. Freuen Sie sich auf uns wir freuen uns auf Sie!

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FIRMEN PORTRAIT

Mediterranes Ambiente mit „Resortfeeling“ vor den Toren Heidelbergs Hotel Villa Toskana in Leimen

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m Juli 2017 feierte das Hotel Villa Toskana in Leimen sein 15. Jubiläum. Mit „nur“ 80 Zimmern und drei Tagungsräumen startete das Haus im Jahr 2002 in einem Leimener Gewerbegebiet und hat sich inzwischen zum größten Tagungshotel der Rhein-Neckar-Region entwickelt. Viele Paare haben den „schönsten Tag“ ihres Lebens hier verbracht und immer mehr Touristen entspannen am Wochenende in der Villa Toskana. Es wurde stets investiert und erweitert. In den letzten Jahren wurden einige Nachbargrundstücke hinzugekauft und mit neuen Häusern rund um den großzügigen Innenhofgarten bebaut. Im Juli wird der achte Gebäudekomplex – das Casa Giardino – seine Pforten öffnen. Somit ist die Villa Toskana mit mehr als 310 Zimmern, Suiten und „Longstay-Einheiten“ auch zum größten Hotel der Region geworden. Doch was macht die Villa Toskana so erfolgreich und populär? Was ist die Idee und Vision des Hauses? Etwa „nur“ das in allen Bereichen südländische Flair?

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Das verrät uns Direktor und Prokurist Tim Schreiber (32), Sohn des Inhabers, der bereits seit 2010 für das Unternehmen tätig ist. Zu diesem gehört auch das Schwesterhotel Villa Medici im nahe gelegenen Bad Schönborn.

Herr Schreiber, wie verlief Ihr Einstieg ins Unternehmen

Für mich war es als Student noch nicht absehbar, dass ich einmal in dieser

Branche arbeiten würde. Meine Eltern gründeten 2002 das Unternehmen als Quereinsteiger und waren damit sofort erfolgreich. Dieser phänomenale Start spornte mich an, nach meinem Auslandsaufenthalt in Vancouver und meinem anschließenden BWL-Studium in der Villa Toskana meine berufliche Laufbahn zu beginnen. Nachdem ich 2010 zunächst als Assistent der Geschäftsleitung anfing, zeichnete


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ich bereits zwei Jahre später als Geschäftsführerverantwortlich. Wie vermutlich in allen Familienunternehmen hatte ich sowohl einen leichten, als auch einen schweren Einstieg ins Unternehmen. Mein Vater, als großer Visionär und Vollblutunternehmer auf der einen Seite und das Thema Hotellerie mit all seinen Facetten und Menschen auf der anderen Seite. Ich hatte das Glück, von Beginn an von vielen kompetenten Mitarbeitern umgeben zu sein und konnte mich somit schnell mit der Materie vertraut machen. Im Jahr 2015 durfte ich neben der Position des Geschäftsführers auch die Aufgabe des Hoteldirektors übernehmen. Seither bin ich in der glücklichen Lage, eigene Wege zu beschreiten und für meine Überzeugungen einzustehen.

Diese Aufgabe erfordert ein hohes Engagement und Verantwortungsbewusstsein; beides beflügelt mich erstaunlicherweise mehr, als ich es jemals für möglich gehalten hätte.

Macht die private Führung auch einen Teil des Erfolgs der Villa Toskana aus?

Gerade darin sehe ich den entscheidenden Vorteil gegenüber der Kettenhotellerie. Ich erachte es als Privileg und Glück, dass der Arbeitsalltag in der Villa Toskana durch eine persönliche und individuelle Atmosphäre geprägt ist. Dies beseelt unser Haus jeden Tag neu, was von allen geschätzt wird. Wenn es um die Zufriedenstellung der Gäste geht, sind wir stets versucht, uns in deren Lage zu versetzen. Unser Faible für Architektur und Design spiegelt sich in der kompletten Anlage wider, deren Interior-Design unsere eigene Handschrift trägt. Dies macht unsere Hotelanlage besonders und einzigartig. Sowohl unsere Gäste, als auch unsere Mitarbeiter schätzen dies sehr. Die Philosophie unseres Hauses lautet WERTSCHÄTZUNG.

Gilt diese Philosophie auch beim Personal?

Ohne all die fleißigen und engagierten Mitarbeiter wäre unser Hotel heute nicht das, was es heute ist: Ein Ort, an dem Menschen sich begegnen, um zu arbeiten, zu genießen und zu ent-

spannen. Menschen treffen auf Menschen - „nice to meet you“. Es ist der Mensch, der bei uns im Mittelpunkt steht. Unsere Mitarbeiter stehen mit unseren Gästen auf einer Ebene, beide Seiten werden mit Respekt und Achtung behandelt. Die Wertschätzung jedes Einzelnen ist Voraussetzung für ein erfolgreiches und freudiges Miteinander. Wir möchten allen gegenüber auf Augenhöhe begegnen; nur so können wir motivierte und qualifizierte Mitarbeiter für unser Haus und unsere Philosophie gewinnen. Wir haben dann etwas richtig gemacht, wenn ein Mitarbeiter sagt: „ich arbeite gerne in der Villa Toskana“.

In Kürze eröffnen Sie Ihren achten Gebäudekomplex. Sie sind sehr mutig …

Mit diesem neusten Haus, dem Casa Giardino möchten wir unseren Gästen ein weiteres Highlight bieten. Die neusten Zimmer zeichnen sich durch ihre Größe (von 25 m² bis 45 m²), ihre sehr hochwertige und harmonische Möblierung, sowie ihre außergewöhnlich großen Terrassen aus. Besonders stolz sind wir auf den neu entstandenen 750 m² großen Hochgarten mit mediterraner Bepflanzung. Dies beschert unseren Gästen eine Urlaubsatmosphäre, die uns an südliche Gefilde erinnert. Wir wollen uns nicht vergleichen mit anderen Wettbewerbern, wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Konzept in eine Nische stoßen konnten. Natürlich profitieren wir, wie alle anderen Hotels von der wirtschaftlich und kulturell sehr prosperierenden Metropolregion Rhein-Neckar. Wir glauben allerdings, dass die Individualisierung zukünftig mehr denn jemals zuvor zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden wird. Der Mensch benötigt in der heutigen Zeit Rückzugsorte, die ihm die Möglichkeit zur Entspannung und Besinnung geben. Einen wichtigen Beitrag leistet an dieser Stelle auch unsere 2014 eröffnete Vinothek „Villa di Vino“, sowie die kürzlich entstandene Eventhalle „LaSala“.

MEDITERRANES AMBIENTE MIT EINEM HAUCH SÜDLÄNDISCHEM FLAIR

Die Villa Toskana bietet Ihnen mit ihren stilvollen Zimmern und Suiten, den professionellen Tagungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten und einer hochwertigen Küche immer den passenden Rahmen: ∙ rauschende Familienfeierlichkeiten ∙ anspruchsvolle Meetings ∙ erholsame Zeit zu zweit ∙ genussvolle Gaumenfreuden Wir freuen uns auf Sie!

VILLA TOSKANA, MARION SCHREIBER E.K. HAMBURGER STRASSE 4-10 D-69181 LEIMEN TEL: 06224 - 8292-0 WWW.HOTEL-VILLA-TOSKANA.DE

BESUCHEN SIE AUCH:

83 WWW.HOTEL-VILLA-MEDICI.DE

WWW.VILLA-DIVINO.DE


BILDUNGS PROJEKT Brückenbauer zwischen den gegensätzlichen Lebenswelten Äthiopiens

Das Tariku and Desta Kids´ Education through Tennis Development (TDKET)-Projekt von Matthias Zimmermann

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rotz eines bemerkenswerten ökonomisch-gesellschaftlichen Aufschwungs in den letzten 15 Jahren gehört Äthiopien nach wie vor zu den ärmsten Ländern dieser Erde. Gleichzeitig gibt es – wie in vielen anderen Ländern des afrikanischen Kontinents – enorm vermögende Personen. Um den Menschen in den Ländern Afrikas – und dabei steht Äthiopien in vorderster Reihe – eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen, können unterstützende Maßnahmen von außen nur Anschub für positive Entwicklungen sein. Für Nachhaltigkeit aber braucht es neben „good governance“ vor allem zivilgesellschaftliches Engagement in den Ländern selbst. Die Wohlhabenden müssen sich für die Schwachen im Land engagieren und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, und zwar jenseits politischer Zwänge – und ohne, dass dies im Widerspruch zu ökonomischen Interessen steht. Soziale Investitionen lautet das Stichwort. Was zu den wesentlichen sozialen und Kultur stiftenden Merkmalen unseres Gemeinwesens gehört, ist in Afrika nicht so. Der Abstand zwischen Arm und Reich ist um ein Vielfaches höher als in den Ländern Mitteleuropas – und dieser Abstand nimmt zu! Eine Idee, die hinter dem Engagement des Fördervereins Bildung durch Sport e.V. im Racket Center zugunsten TDKET steckt, ist es, Brücken zu bauen. Dazu braucht es Begegnungen zwischen Arm und Reich. Diese finden in afrikanischen Ländern nicht statt – nicht in der Schule (Eliteschulen), nicht zwischen Familien (in Nobelsiedlungen hinter Eisentoren und Stacheldraht) und auch nicht innerhalb zivilgesellschaftlicher Organisationen (die es sowieso kaum gibt und wenn dann nur für die Elite des Landes). Der Sport aber ist ein Brückenbauer. Innerhalb des TDKET-Projekts schlägt der Tennissport die Brücke zwischen den gegensätzlichen Lebenswelten der äthiopischen Bevölkerung. Wir möchten dazu beitragen, dass sich erfolgreiche und wohlhabende Äthiopier gleichermaßen motiviert als auch in der Pflicht sehen, sich für die jungen sportlichen und akademischen Talente des TDKET Projekts zu engagieren. Dabei dürfen wir stolz darauf sein, dass uns Mitteleuropäern in dieser Hinsicht eine gewisse Vorbildrolle zugestanden wird. Auch diese Vorbildrolle verpflichtet: Es gilt, diese zu nutzen!

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Wunderläufer und Unternehmer Haile Gebrselassie und „Lioness” Akiko Seyoum, eine der einflussreichsten Unternehmerinnen Afrikas mit Kindern der TDKET

Nun hatten wir im Racket Center in der Zeit vom 28. Juli bis 15. August zwei äthiopische Kinder zu Gast. Solomon (13 Jahre) und Eyoel (10 Jahre) nahmen als Gäste an unseren Feriensportprogrammen und Camps teil. Sie sind die beiden


Söhne von Frau Akiko Seyoum Ambaye. Akiko gehört zu den sechs erfolgreichsten Unternehmerinnen Afrikas. In ihrem Firmenimperium mit Unternehmen in ihrer Heimat Äthiopien und in der ganzen Welt finden 3.500 Menschen Arbeit. Sie ist Multimillionärin (siehe Forbes), kann ihre Kinder in die beste amerikanische Schule (ICS) in Addis Abeba schicken und ihnen ein, auch nach westlichen Maßstäben, luxuriöses Leben bieten. Durch ihre Leidenschaft für den Tennissport entstand der Kontakt zu Tariku Tesfaye. Über diese Verbindung ist die Familie Seyoum Ambaye schon im Jahre 2017 nach Heidelberg gekommen. Sie knüpften zu anderen Kindern unserer Tennisakademie Rhein-Neckar und des Englischen Instituts Heidelberg freundschaftliche Kontakte. Die Kinder in unserem Hause wiederum, für die das TDKET Projekt nach 10 Jahren des Engagements durch das Racket Center ein Begriff geworden ist, erfahren die totale Gegensätzlichkeit der sozialen Verhältnisse des Landes Äthiopien in ihrer ganzen Extreme: die Millionärssöhne Salomon und Eyoel auf der einen, die Kinder des TDKET-Projekts Obsa, Sarah, Mekides und Yabets auf der anderen Seite einer gewaltig breiten Wohlstandsskala. Die TDKET Projektkinder Eyoel und Solomon sind Ihnen wohlbekannt. Leider ist es in diesem Jahr nicht gelungen, Tariku und seine Kinder der TDKET bei uns zu Gast zu haben. Was wir merken ist, dass Eyoel und Solomon ihre äthiopischen Freunde vermissen. Auf der kleinen 2-Feld Tennisanlage inmitten von Addis Abeba kommt es zu regelmäßigen Begegnungen zwischen den Söhnen von Akiko und den Projektkindern von Tariku Tesfaye. Sie haben sich angefreundet und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut. Bei Tennisturnieren spielen die Kinder gegeneinander. Es gibt keinen Unterschied zwischen Arm und Reich auf dem Tennis-

court. Sportlich ist der Nachwuchs aus dem TDKET Projekt konkurrenzlos. Reiche Kinder lernen zu akzeptieren, dass ihre Vermögensprivilegien im fairen Wettkampf keinen Nutzen haben: es zählt die reine Leistung als Ergebnis aus Talent, Disziplin und Fleiß. Arme Kinder lernen, ihre sportliche Überlegenheit in Erfolge umzumünzen und Beziehungen auf persönlicher Ebene auf Augenhöhe zu gestalten. So riesig die soziale Lücke in den Vermögensverhältnissen sein mag, so normal und unverkrampft, fair und respektvoll ist der Umgang miteinander im Kontext des Sports. Wir sind davon überzeugt, dass das TDKET Projekt in folgender Hinsicht beispielgebend ist: Wenn diese Kinder einander in beidseitigem Verständnis und in tiefer Überzeugung gegenseitiger Verantwortlichkeit begegnen, kann sich ein Staat zu einer Sozialgesellschaft entwickeln, auch wenn dies eher eine Frage von Generationen als nur von Dekaden oder gar Jahren sein mag. Eines muss deutlich sein: Auf die Kinder kommt´s an. Der Geist dieses Projekt und all seiner Förderer prädestiniert dazu, diese Idee mit zu tragen und zu verbreiten: Gemeinwohlverantwortung ist mehr als nur die Gabe von Geld. Es gilt, Brücken zu bauen. In diesem Sinne möchte ich allen mein Dankeschön sagen für die Achtsamkeit gegenüber all diesen Kindern – ganz unabhängig ihrer sozialen Zugehörigkeit. Nur diese Kinder können, wie selbstverständlich, gesellschaftliche Schranken überwinden und sich dauerhaft füreinander einsetzen. Das Motto des IC Deutschland (Internationaler Tennisclub von Deutschland, neben der Manfred Lautenschläger Stiftung ein Hauptförderer des Projekts) lautet: „Hands across the net. Friendship across the Ocean“. Dieses Motto lässt sich ohne weiteres ergänzen: „Freundschaft über unterschiedliche Lebenswelten hinweg“. Das ist es, was die Begegnung der Kinder ausmacht – und hoffentlich allen gleichermaßen ins Bewusstsein ruft, dass es die vielen kleinen Hände sind, die die Zukunft tragen.

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Unter dem Sternenzelt

Irmhild und Christian Beran bereisen die Welt vom Augustinum Heidelberg aus

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nfang 2015 stand für Irmhild und Christian Beran fest: Wir ziehen ins Augustinum. Dem Wohnortwechsel ging eine Zeit reiflicher Überlegung voraus. Nicht zuletzt war es ein Freund – selbst Bewohner des Augustinum – der die beiden überzeugte, so früh wie möglich in die Senioren-residenz zu ziehen. Mit Ende 60 wurden Berans schließlich stolze Bewohner eines großzügigen, lichtdurchfluteten Appartements im Augustinum Heidelberg. „Und wir sind keinen Tag zu früh eingezogen“, schwärmt Christian Beran. Eine Sache hat die beiden nach ihrem Einzug allerdings überrascht ... „Das ist schon lustig“, erzählt Irmhild Beran, „wir dachten unser Leben lang: So frei wie mit jungen Jahren ist man nie wieder. Aber, ganz ehrlich: Hier im Augustinum sind wir freier denn je! Wir haben vor unserem Einzug das Haus auf Herz und Nieren geprüft und glaubten, recht gut zu wissen, was uns erwartet. Aber das eine haben wir erst verstanden, als wir dann tatsächlich hier wohnten: Dass das Augustinum vor allem Freiheit verschafft. Freiheit für das, was einem wirklich wichtig ist.“ Wirklich wichtig, das ist den beiden Junggebliebenen vor allem eines: Immer wieder aufs Neue die Welt entdecken, Abenteuer erleben, auf Reisen die Seele baumeln lassen. Am liebsten sind sie mit dem Campingwagen unterwegs, gerade die Schönheit Frankreichs hat es ihnen angetan.

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Hausführung Ein Haus mit Charakter Höhepunkte, die begeistern Christian Beran erinnert sich noch genau an die vielen Vorbereitungen, die eine längere Reise erforderte – das Haus in Heidelberg mit dem großen Garten musste schließlich gepflegt werden. Blumen mussten gegossen werden, der Briefkasten geleert, immer wieder haben sie dazu Nachbarn um Unterstützung gebeten, jahrzehntelang. Spontane Reisen waren kaum möglich. „Und dann war da noch das mulmige Gefühl, in der Zeit der Abwesenheit könnte doch eines Tages jemand in das Haus einbrechen“, erzählt Christian Beran.

Beste Aussichten an der Badischen Bergstraße

Seniorenresidenz Augustinum Heidelberg Im Augustinum wird das Leben ganz nach den eigenen Vorstellungen gestaltet. Wer das gern in der Gemeinschaft tut, kann bei uns das offene, anregende Umfeld nutzen, um vorhandenen Interessen und Aktivitäten nachzugehen oder Neues zu entdecken. Unsere Bewohner profitieren von den vielen Möglichkeiten und Angeboten eines großen Hauses und haben gleichzeitig ihr ganz privates Refugium.

Vor dem Augustinum hat der Campingwagen der beiden nun seinen Stammplatz. Und Vorbereitungen braucht es für eine Reise fast gar keine mehr. „Manchmal denken wir uns: Mensch, diese oder jene Gegend in Europa, die kennen wir noch nicht. Und am nächsten Morgen sind wir auch schon unterwegs dorthin! Zuhause im Augustinum wird sich währenddessen um alles gekümmert. Das be-

freit ungemein“, findet Irmhild Beran. Aber auch dann, wenn die zwei nicht gerade in der Welt unterwegs sind, genießen sie die Vorzüge der Seniorenresidenz im Emmertsgrund. Das erstklassige Kulturangebot, wie etwa Konzerte im hauseigenen Theatersaal, genießen sie ebensowie das große Schwimmbad und nicht zuletzt den Komfort, nicht mehr selbst kochen zu müssen. „Mein Favorit ist das reichhaltige und frische Salatbuffet, das jeden Mittag die vielen Menüs im Restaurant ergänzt“, verrät Irmhild Beran.

Ein gesunder Lebenswandel ist für sie und ihren Mann essenziell. Jeden Morgen gehen sie deshalb eine Stunde im angrenzenden Wald spazieren. „Die Gegend rund ums Augustinum hat uns sehr angenehm überrascht“, betont Christian Beran. Für ihn war die Lage ein wichtiges Argument bei der Entscheidung für die Seniorenresidenz. Vor der großen Terrasse des Appartements erstreckt sich die Pfalz, bei gutem Wetter erlaubt die gute Lage des Hauses kilometerweite Ausblicke. Diesen Vorteil nutzt der Hobby-Astronom und frühere Mathematik-Lehrer für ausgiebige Betrachtungen des Sternenhimmels, eine ganze Reihe an Teleskopen hat er sich dazu angeschafft. Gerne lässt er auch andere Bewohner an seinen Kenntnissen teilhaben und veröffentlicht jeden Monat Wissenswertes aus der Astronomie in einer Hauspublikation des Augustinum. Die Sterne spielen auch sonst eine große Rolle im Leben von Irmhild und Christian Beran – dann nämlich, wenn sie beim Campen im Sommer unter freiem Himmel schlafen und nur die Sterne über ihnen sind. „In solchen Momenten fühle ich mich einfach nur frei“, schwärmt Irmhild Beran, „und das Augustinum macht’s möglich.“

Erleben Sie ein abwechslungsreiches Programm aus Konzerten, aktuellen Kinofilmen, Vorträgen, Lesungen und anderem mehr.

• Besuchen Sie uns am Freitag, 12 Oktober, um 19:30 Uhr zu einem Vortrag von Dr. Gregor Gysi • Oder zu Flying Magic, Jazz im Augustinum mit Timo Vollbrecht und Ensemble am Freitag, 23. November, um 18 Uhr Ihre aktive Freizeit Unser Schwimmbad, der Gymnastikraum und verschiedene Kursangebote stehen Ihnen als unser Bewohner für Training und Entspannung immer zur Verfügung.

Wir laden Sie jeden Mittwoch und am 1. Samstag im Monat jeweils um 14 Uhr zur Hausführung ein. Augustinum Heidelberg Jaspersstraße 2 · 69126 Heidelberg Tel. 06221 / 388-808

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SPORT EVENT

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Heka Racketlon German Open & Champions League Finale zu Gast im RC von Sandra Hald

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as Racket Center war am ersten August-Wochenende Austragungsort der Racketlon German Open. Die gepflegten und geordneten Freizeitstätte wurde um ein Camping-Platz erweitert, der zum Mittelpunkt von 130 RacketLiebhabern wurde. Über 130 Sportler aus 12 Nationen waren vom 3. bis 5. August Gast in Nußloch, um ihren Sport zu leben, miteinander Spaß zu haben, das WirGefühl zu erleben und sich zu messen.

Im Racketlon geht es um Vieles: Das Duellieren im Tischtennis, Kräftemessen im Badminton, sich auf dem SquashCourt die Bälle um die Ohren zu hauen und zu guter Letzt ein heißes Duell im Tennis. Eins sieht man im Racketlon aber selten: ausgefahrene Ellenbogen. Jede Sportart wird bis 21 Punkte gespielt, dann werden Sportart und Schläger gewechselt und weitergespielt. Am Ende gewinnt, wer nach den vier Disziplinen die meisten Punkte errungen hat. Der Sieger zieht eine Runde weiter. Unser Haus war Mittelpunkt drei Tage sportlicher Wettkämpfe, knapper Dueller und viel Schweiß und dennoch konnte eine wunderbar lockere Atmosphäre,

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Beim Finale der Männer schlugen sich die Weltranglistenbesten die Bälle um die Ohren.

Die Racketlonspieler genießen ihre tolle Community und fiebern mit den Finalisten mit.

viel Lachen und Spaß wahrgenommen werden. Gerade das gemeinsame Zusammensein an der Bar, das Erfrischen im Pool und die Player’s Party bei einer tollen Sommernacht machen dieses Turnier zu etwas Einmaligem. Das Wochenende bleibt uns, als Veranstalter, aber auch den Spielern nicht nur als das heißeste Racketlon-Turnier in Erinnerung. Gerade der Pool, das traditionelle, nächtliche Bierpong-Turnier auf der Gartenterrasse des Marea und die vielen jungen Menschen stehen dem Racket Center gut zu Gesicht. Allen voran bedanken wir uns bei unserem Partner HEKA energy, sowie bei den Firmen butterfly und oliver für das Material- und Ball-Sponsoring. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Hände, die den reibungslosen Ablauf des Racketlons in unserem Haus ermöglicht haben. Von zahlreichen Stunden auf dem Schiedsrichterstuhl über den schweißtreibenden Auf- und Abbau und jeden Chauffeur-Dienst für unsere Spieler: Ohne unsere tatkräftigen Volunteers ist eine solche Veranstaltung nicht möglich. Vielen Dank!


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Bild 1: Mixed-Doppel beim Tischtennis Bild 2: Die Mannschaft der Berlin Berghain Boasters siegt in der Champions League. Bild 3: Der Pool sorgte nach den Spielen als wohltuende Regenerations- und Erfrischungsquelle. Bild 4: Die Sieger beim Abschluss der HEKA German Open.

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Wartung

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PRODUKT PORTRAIT

NICHT NUR SAUBER, SONDERN REINIGEND Hyundai Nexo

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er Nexo ist kein E-Mobil wie viele andere. Das neue SUV ist bereits das zweite Hyundai Serienmodell mit Brennstoffzellenantrieb. Es verbindet klimaneutrale Elektromobilität mit den Vorteilen herkömmlich betriebener Fahrzeuge. Denn dank Wasserstoff als Energieträger ist das Laden an der Steckdose überflüssig. Der Strom entsteht direkt an Bord. Was hinzukommt: Unterwegs vermeidet der innovative Nexo nicht nur Abgase, sondern reinigt auch noch die Luft. Brennstoffzelle. Kein wirklich schönes Wort. Es klingt eher nach Backofen oder Grillanzünder als nach Bewegung, Mobilität und Innovation. Irreführend ist es ebenfalls, denn es brennt gar nichts in einer Brennstoffzelle. Seinen Ursprung hat der Name in der „kalten Verbrennung“. So bezeichnen Wissenschaftler einen Prozess, bei dem Energie nicht als Wärme, wie etwa im herkömmlichen Verbrennungsmotor, sondern als elektrischer Strom entsteht.

Und genau das ist es, was das kleine Kraftwerk mit der sperrig-altmodischen Bezeichnung für den Automobilbau ungemein interessant macht. Das Prinzip ermöglicht es, mit Hilfe von Wasserstoff Strom zu erzeugen, quasi als Umkehr der Elektrolyse. Der Vorgang trennt Wasser unter dem Einsatz von elektrischer Energie in seine Bestandteile Wasser- und Sauerstoff. Werden diese beiden Stoffe in einer Brennstoffzelle wieder zusammengeführt, entsteht Strom. Ganz ohne klassischen Brennstoff wie zum Beispiel Benzin oder Diesel. Die Folge: Es gibt weder Rußpartikel noch Feinstaub, nicht einmal Kohlendioxid-Emissionen entstehen, einzig Wasserdampf fällt an. Die vermeintlich wundersame, aber vor allem umweltfreundliche und

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klimaneutrale, Energieerzeugung hat Hyundai als alternative Antriebsform schon seit 20 Jahren im Blick und kontinuierlich vorangetrieben – bis zum weltweit ersten in Serie hergestellten Brennstoffzellenfahrzeug, dem ix35 Fuel Cell, der 2013 auf den Markt kam. Nun geht der in der Technologie weltweit führende Vorreiter einen bedeutsamen Schritt weiter:

Mit dem Nexo startet im Herbst bereits die zweite Modellgeneration mit dem zukunftsträchtigen Antriebskonzept von Hyundai. Das neue SUV ist nicht nur stärker, leistungsfähiger und effizienter als der Vorläufer. Seine zahlreichen technischen Finessen, zu denen auch viele neue Assistenzsysteme zur Steigerung der aktiven Sicherheit gehören, hüllt er zusätzlich in ein eigenständiges, elegantes und bereits mit renommierten Auszeichnungen prämiertes Design. Im Grunde ist der Nexo nichts anderes als ein Elektroauto. Aber eines, das seinen Strom nicht an einer Ladestation abholt, sondern an Bord selbst produziert, mit Hilfe der Brennstoffzellen unter der Haube. 440 dieser etwa Streichholzschachtel großen, zusammengeführten Energielieferanten arbeiten an Bord des 4,67 Meter langen Fünftürers. Sie versorgen den 120 kW (163 PS) starken Elektromotor mit Strom oder produzieren Reserven, die in einem 1,56 kWh großen Akku zwischengespeichert werden. Während der Sauerstoff für die Reaktion in der Brennstoffzelle aus der Umgebungsluft kommt, steuern drei Hochdrucktanks mit einem Gesamtvolumen von 156,6 Litern den Wasserstoff bei. 6,33 Kilogramm H 2 werden so bei 700 bar Druck in extrem stabilen und belastbaren Karbonbehältern bereitgehalten.


Dieser Wasserstoffvorrat reicht beim Nexo für eine Reichweite von bis zu 756 Kilometer – mehr als batteriebetriebene Elektromodelle bieten und nochmals gut 25 Prozent mehr als beim Hyundai ix35 Fuel Cell. Das wichtigste Manko für Vielfahrer auf dem Weg in die Elektromobilität, die eingeschränkte Langstreckentauglichkeit, gehört damit der Vergangenheit an. Ebenso wie lange Wartezeiten beim Tanken: Während E-Mobile mitunter stundenlang an einer Ladesäule parken, wenn keine Schnellladestation in der Nähe ist, nimmt das Befüllen beim Hyundai Nexo weniger als fünf Minuten in Anspruch. Das ist genauso wenig Zeit wie bei einem Benzin- oder Dieselfahrzeug. Allerdings benötigt der Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes noch etwas Zeit – die Initiative „H 2 Mobility“, in der Hyundai neben anderen Automobilherstellern als assoziiertes Mitglied engagiert ist, nennt derzeit bundesweit etwa 45 betriebsbereite Tankstellen, die gleiche Anzahl ist im Bau. Anfang 2019 wird hier in unserer Region neben der schon heute nutzbaren Tankstelle in Hirschberg noch eine Wasserstofftankstelle in Heidelberg eröffnet. So sollen es spätestens 2019 überwiegend in Metropolregionen und entlang der Autobahnen schon 100 Stationen sein. Vorläufiges Ziel sind 400 Tankstellen bis 2023.

Nexo-Fahrer können angesichts der Reichweite schon zuvor ganz entspannt die leise und umweltfreundliche Fortbewegung genießen. An Bord gibt es Platz in Hülle und Fülle, eine reichhaltige Komfortausstattung und einen Hauch von Sciencefiction. Grund ist der Verzicht auf herkömmliche Instrumente. Stattdessen leuchtet beim Start vor dem Fahrer ein sieben Zoll großes Display auf, das alle wesentlichen Informationen liefert. Und gleich daneben, in der Mitte des Armaturenträgers angeordnet, findet sich ein 12,3 Zoll großer Monitor. Dort liefert das Navigationssystem Karten und Routenhinweise und das Bordsystem stellt zahlreiche Angaben über die Arbeitsweise des Antriebssystems bereit. Futuristisch mutet auch die Mittelkonsole an, die sich wie ein edles Bord zwischen die Vordersitze schiebt und ganz auf Hebel verzichtet. Der Clou: Wie im modernen Flugzeugbau werden das Getriebe und die Parkbremse nur über Tasten per Shift-by-wire bedient, also ohne mechanische Verbindung.

Vor ein paar Jahren wären wohl auch die vielen Assistenzsysteme noch als Zukunftsvision durchgegangen, die der Nexo serienmäßig an Bord hat. Neben Frontkollisionswarner, autonomem Notbremsassistenten, aktivem Spurhalteassistenten, adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstandsregelung und Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion zählen nun auch ein Stauassistent, der im Stop-and-go-Verkehr selbsttätig Beschleunigen und Abbremsen des Nexo übernimmt, und ein Anfahralarm dazu. Setzt sich etwa an einer Ampel der Vordermann in Bewegung, gibt das System einen akustischen Hinweis. Eine Premiere hat auch der Totwinkelassistent zu bieten: Er macht nicht nur akustisch auf andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam, sondern überträgt den Bereich seitlich

hinter dem Nexo wie ein Abbild des Außenspiegels auf das Fahrerdisplay. Richtig spektakulär wird es schließlich, wenn der Nexo eingeparkt wird. Denn dazu muss niemand hinter dem Lenkrad sitzen – dank Fernbedienung kann das zentimetergenaue Rangieren aus einigen Metern Entfernung in Gang gesetzt werden.

Mit dem neuen Hyundai Nexo bricht also in vielerlei Hinsicht die Zukunft an. Vor allem eine Eigenschaft ist bislang bei Autos unerreicht: Aus der Luft, die der Nexo als Sauerstoffquelle nutzt, filtert er bis zu 99,9 Prozent der Feinstaubpartikel heraus, ehe sie wieder in die Umwelt entweicht.

Ausstattungsübersicht:

• Autonomer Notbremsassistent • Frontkollisionswarnsystem • Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stopp-Funktion • Aktiver Spurhalteassistent • Stauassistent • Totwinkelassistent • Aufmerksamkeitsassistent • Anfahralarm Vorderfahrzeug • Querverkehrswarner hinten mit Notbremsfunktion • Voll-LED-Scheinwerfer und LED-Tagfahrlicht • LED-Rückleuchten • Automatischer Einparkassistent mit Fernbedienung • Einparkhilfe vorne und hinten, Rückfahrkamera • Automatisch ein- und ausfahrende Türgriffe • Smart-Key-System inkl. Start-/Stopp-Knopf • Elektrische Heckklappe • 2-Zonen-Klimaautomatik • Elektrische Parkbremse • Smartphone-Ablage mit kabelloser Ladefunktion • Beheizbare Sitze vorn, beheizbares Lenkrad • Navigationssystem mit 12,3-Zoll-Monitor • Audiosystem mit DAB+ und Bluetooth • 17-Zoll-Leichtmetallfelgen • Unverbindliche Preisempfehlung: 69.000 Euro Hier bei uns stehen Ihnen die Mitarbeiter unseres langjährigen Partner des Autohaus Dechent in der Speyerer Straße 11 in Heidelberg gerne zur Verfügung. Herr Oliver Voigt, Mitinhaber der Dechent Gruppe, freut sich über Ihren Anruf unter 06221-531 106.

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TIPP „The Power of Love“

Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo geht in die 20. Saison

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or zwanzig Jahren konnte niemand ahnen, dass die erste Spielzeit des Radio Regenbogen Palazzo der Auftakt für eine über zwei Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte werden würde. Wo der Gaumen beim Vier-Gang-Gourmet-Menü von Meisterkoch Harald Wohlfahrt einen Salto schlägt, treffen in einer außergewöhnlichen Inszenierung die Publikumslieblinge der letzten 20 Jahre auf spektakuläre neue Acts. Unter dem Motto „The Power of Love“ wird es bei der Jubiläumsshow ein Wiedersehen mit dem lieb gewordenen Entertainer Kay Scheffel, Teufelsgeiger Stefan Krzanric, dem magischen Vogelflüsterer Jay Niemi, der poetischen Sandmalerin Natalya Netselya, dem spektakulären Schlappseilartisten Zhang Fan und dem rasanten Rollschuh-Duo Skating Flash geben. Mit feurigen Rhythmen und viel Temperament heizen Paul Morocco und Marcial Heredia die Stimmung auf. Spektakuläre Akrobatik bieten Equilibrist Cai Yong und die Artistentruppe Groundflight. Foto: Christop Blüthner

Zum 20-jährigen Jubiläum kredenzt Kochikone Harald Wohlfahrt, der sich zum 18. Mal für das Menü verantwortlich zeichnet, ein kulinarisches Dankeschön an die vielen treuen Gäste, die die Show in jedem Jahr aufs Neue besuchen. Zur Vorspeise gibt es Anisgebeizten Lachs auf marinierten Belugalinsen mit Romanasalatspitzen und Mango-Papayachutney. Auf vielfachen Wunsch wird als zweiter Gang ein Spieß von Garnele und Jakobsmuschel an einer leichten Curry Velouté mit Cocobohnen gereicht. Es folgt als Hauptgang ein Duett von der Barbarie Ente auf Rahmwirsing, eingelegten Backpflaumen und Kartoffelsoufflé mit glasierten Maronen an Portweinsauce. Ein wahrhaft krönender Abschluss des Jubliläumsmenüs ist eine Panna Cotta an exotischem Fruchtsalat mit Himbeerbiskuit und Mangosorbet. Die neue Palazzo-Saison startet bereits ab dem 24. Oktober. Tickets für Show und Menü sind ab 69 Euro unter der Hotline 01805 - 60 90 30* erhältlich. Infos und Buchung unter www.palazzo-mannheim.de. Die Show beginnt um 19.30 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. An Sonn- und Feiertagen beginnt die Show bereits um 18.00 Uhr, Einlass ab 17.00 Uhr. Montags sowie am 24.12.2018 und 01.01.2019 ist spielfrei. * (Mo-Fr 9-17 Uhr - 14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus den dt. Mobilfunknetzen)

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AB 24. OKTOBER | 01805 - 60 90 30*

palazzo-mannheim.de FOLGEN SIE UNS AUF FACEBOOK: FACEBOOK.COM/PALAZZOMA ODER AUF INSTAGRAM: INSTAGRAM.COM/PALAZZO_MANNHEIM/ UNSER GASTRONOMISCHER PARTNER: *Mo-Fr 9-17 Uhr — 14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz, max 42 Ct./Min aus den dt. Mobilfunknetzen

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