RC Premium 3/2016

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Ausgabe 3/ 2016

Premium DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

MENSCH & GEFÃœHLE IM INTERVIEW

Prof. Dr. Matthias W. Hentze


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Liebe Gäste,

STANDPUNKT

Die Begleitumstände der XXXI. Olympischen Sommerspiele machen es mir als Betreiber einer Sport-, Präventions- & Therapieeinrichtung nicht unbedingt einfacher, Menschen die bildungs- und gesundheitsfördernde Wirkung des Sports zu vermitteln. Zu viele Sportler gingen in Rio an den Start, die einem kritischen Zuschauer die Frage aufdrängten: Hat er, oder hat er nicht...?. Wie kam solch eine Leistung zustande – wie teuer ist diese Medaille „erkauft“? Dabei ist der Doping-Generalverdacht ein schlimmes Gefühl und freilich eine Ohrfeige für diejenigen, die saubere Leistungen abliefern, sich einem bisweilen lästigen, weil fordernden Kontrollsystem unterwerfen und sich an alle Regeln des integren Sports halten. Mit der nationalen und kommerziellen Überladung globaler Sportveranstaltungen gehen Entwicklungen einher, die längst gestellte Fragen immer wieder auf´s Neue aufwerfen, ohne dass die Verantwortungsträger der weltumspannenden „Konzerne des organsierteren Sports“ zu unmissverständlichen Antworten gelangen. DOSB Präsident Alfons Hörmann schreibt in seinem Geleitwort zur Olympischen Charta von der „Verpflichtung zum kompromisslosen Kampf gegen Doping und allen anderen Formen der Manipulation, […] die sich aus den Fundamentalprinzipien der olympischen Werte […] ergeben“ - zum kompromisslosen Kampf, wohlgemerkt! Tatsächlich aber wurde eine Chance versäumt, weil von Kompromisslosigkeit im Umgang mit Staatsdoping nichts zu erkennen war. Nicht zum ersten Mal erleben wir einen Dammbruch: Mediziner brechen ihren hippokratischen Eid, Pharmazeuten Arzneimittelgesetze, Politiker ihren Schwur, „Schaden vom Volk abzuwenden“, Funktionäre ihre Unabhängigkeit und Trainer pädagogische Prinzipien, die auch im Hochleistungssport gelten. In einem solchen System ist der Sportler das schwächste Glied. Solche Systeme sind kompromisslos und in Gänze zu sanktionieren. Wer Teil der olympischen Familie sein will, hat die Unabhängigkeit der Sportverbände vollumfänglich zu gewährleisten, systematisches Doping als kriminelle Machenschaft abzuurteilen und seine Sportlerinnen und Sportler zu schützen. Mich persönlich treibt die Sorge, dass der Sport und seine Wettkämpfe zu einem Experimentierfeld verkommen, auf dem zweitklassige Wissenschaftler ohne Anstand die Errungenschaften ehrbarer Forscher entwürdigen. Die Genforschung eröffnet fantastische Therapiemöglichkeiten. Leider lassen sich diese molekular-biologischen Instrumente auch missbrauchen – mit einer Tragweite ungeahnten Ausmaßes. Wer in diesem Magazin über die Genschere liest und ansatzweise erfährt, wie sehr diese den Deutschen Ethikrat umtreibt, bekommt eine Idee davon, was hier gemeint ist. Im Interview mit EMBL-Direktor Matthias Hentze erkennen wir die Bedeutung der Grundlagenforschung in den Lebenswissenschaften. Wir brauchen zumindest eine laienhafte Vorstellung und ein gewisses Urteilsvermögen in einer solch elementaren Zukunftsfrage. Die Diskussion über die Möglichkeiten des gezielten Eingriffs in das menschliche Erbgut muss unsere Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven führen – auch der Frage folgend, ob es ausgerechnet der Sport sein sollte, der die Arbeit solch herausragender Forscherpersönlichkeiten wie unser Interviewpartner ad absurdum führt?! Also: Was ist es, das uns der Sport letztlich vermitteln soll? Ein „gutes Gefühl“ von Freude, Selbstbewusstsein und Anstand – egal, ob wir selbst aktiv sind oder Athleten bei ihren sportlichen Leistungen zuschauen!

Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

3


INHALT

Bildung & Wissen

S. 18

S. 42

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

6

KURZ NOTIERT ...

34

HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

16

FEEDBACK

40

DOSSIER Mensch und Gefühl

IM INTERVIEW Prof. Dr. Matthias W. Hentze

AM RANDE BEMERKT ... CRISPR/Cas9-System

NACHZUDENKEN ... Deutscher Ethikrat

STICHWORT Lautenschläger-Forschungspreis

LESUNG Matthias Steiner

8

18 24 28 30 32

JUBILÄUM 10 Jahre ZAP3

ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel

IM PORTRAIT Akad. Dir. a. D. Wend-Uwe Boeckh-Behrens

42

FACHBEITRAG Muskelhygiene Betriebliches Gesundheitsmanagement Personal Training Zusammenhang - Schmerz und Gefühl

46 52 56 66

ERNÄHRUNG

60

KLINIKPORTRAIT Vulpius Klinik Bad Rappenau GIFT im Vorratsschrank

GESUND & LECKER Putenschnitzel in Pilz-Sahnesoße

GASTBEITRAG Schmerz - ein ungutes Gefühl!?

EXPERTISE Weiterbildung zum Thema Schmerz

KOLUMNE

Gefühls- und Selbstmanagement durch Achtsamkeit

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36

50

63 64 70 72


IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 82

KURZ NOTIERT ...

76

3 FRAGEN - 3 ANTWORTEN

82

STORY

Von der Ballschule zum Stipendium in den USA Kay Breer

FIRMENPORTRAIT Essenpreis Haustechnik

IM GESPRÄCH Natalya Netselya

TIPP Elektrotechnik Menzel

LYRIK

78

84 86 88 90

Premium Das Racket Center Magazin

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de) Autoren Dr. Matthias Zimmermann, Daniela Völker, Melissa Renken, Eric Sattel, Timo Weilemann, Dominik Klaes, Christa Hackl, Vincent Breer u.a. ... Anzeigen, Kontakt & Beratung Henning Neuhorst (partner@gsm-mbh.net) Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net) Fotos Denis Herrmann, Dieter Jahn, istockphoto Auflage 6.000 Druck abcdruck GmbH Waldhofer Straße 19 69123 Heidelberg

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

Studie im ZAP³

Ein starker Sommer im Racket Center

Unter dem Motto Ein starker Sommer präsentierte das Racket Center sieben Veranstaltungen - sogar mit einem Olympiasieger. Besonderer Dank gilt Timo Jouko Herrmann und seinen jungen Künstlern Joe Yu (Altsaxophon) und Adrian Degenkolb (Klavier) für die Klassik-Matinee, Professor Bernhard Maier für einen traumhaften Abend anlässlich des diesjährigen Muttertags und den Referenten Prof. Lothar Seiwert, Frank Fuhrmann, Dr. Karl-Heinz Hellmann und Matthias Steiner. Alle Vorträge trugen dazu bei, dass an der Abschlussveranstaltung des Kultursommers, der Buchlesung von Philipp Hedemann, den äthiopischen Tenniskindern ein symbolischer Scheck zur Finanzierung des TDKET-Projektes in Addis Abeba überreicht werden konnte.

ISL „Identification of Service Lacks“ einen so genannten, merkmalsorientierten Ansatz zur Messung der Servicequalität für Dienstleistungsunternehmen, legt Jan Kirschtowski seiner Studie zugrunde. Damit trägt der Lehrstuhl für Dienstleistungsmanagement der Universität Bayreuth unter der Leitung von Professor Dr. Herbert Woratschek erneut dazu bei, den Service und die Dienstleistung im Zentrum Aktiver Prävention3 des Racket Centers zu überprüfen und nachhaltig zu verbessern. Wir danken allen Mitgliedern für die kritische Mitarbeit als Studienteilnehmer und die bereitwillige Unterstützung des Bayreuther Masterstudenten!

Au Pair Platz gesucht

Wie gerne würde Dinkenesh Tameru, die heute 20-jährige Erzieherin aus der ersten Generation des „Ethiopian Kids‘ Tennis Programme Addis Abeba“ (heute TDKET) ein halbes Jahr in Deutschland bei einer Familie leben, ihre Deutschkenntnisse verbessern und ihr Talent als Erzieherin vollumfänglich einbringen. Sie suchen so jemanden? Die TDKET-Kinder mit ihrer Betreuerin Dinkenesh Tameru und Buchautor Philipp Hedemann

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DOSSIER

Mensch und Gefühl

Selbstvertrauen heißt auch, auf sein Gefühl zu vertrauen … Von Dr. Matthias Zimmermann

M

ensch und Gefühl? Denkt man über Gefühle nach, eröffnet sich ein breites Feld: Von Frust bis Lust, von körperlichen und seelischen Empfindungen, von völliger sinnlicher Hingabe bis totaler emotionaler Ignoranz. Wie damit umgehen – und wie darüber schreiben? Einen Artikel über Gefühl schreibt man am besten aus dem Gefühl heraus! Also: Mehr Bauch als Kopf. Philosophen allerdings würden sich im Grabe umdrehen. Ist nicht von der Antike bis zur Aufklärung die Vernunft die überlegene Instanz? Will nicht alles bis ins Letzte durchdacht, rational abgewogen, plausibel entschieden und dargelegt sein? Aristoteles definierte den Menschen als „animal rationale“. Mit dem Satz „Cogito Ergo Sum“ begründete René Descartes den frühneuzeitlichen Rationalismus. Der Enzyklopädist Gottfried Wilhelm Leibniz war überzeugt, dass Gefühle uns Menschen „verdunkeln“ und „unvollkommen“ erscheinen lassen. Heute wissen wir: „Gefühle sind der Treibstoff des Lebens“, wie der portugiesisch-amerikanische Neurologe und Buchautor Antonio R. Damasio sagt. Das Wissen um die eigenen Emotionen und Gefühle ist zentral für das Bemühen, ein gelingendes Leben zu führen (und ggf. einen lesbaren Beitrag darüber zu verfassen …)!

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Die Unterscheidung zwischen Emotion und Gefühl

Damasio versteht Emotionen als den überwiegenden Teil dessen, was uns im Innersten rührt und bewegt, also die oft nur schwer fassbaren, unbewussten Seelenregungen, die im Verborgenen wirken und den Gefühlen vorauseilen. Davon unterscheidet er die Gefühle als das, was uns bewusst und zum Gedanken wird. Gefühle sind ein Ausdruck menschlichen Wohlbefindens und menschlichen Elends, das Spiegelbild des Zustands von Körper und Geist. Sie enthüllen die Verfassung des gesamten Organismus. Wenn irgendetwas an uns von der Gleichzeitigkeit unser Kleinheit und Größe zeugt, dann sind es unsere Gefühle. Wir sind – anders als Tiere – in der Lage, Gefühle klar zu erkennen, zu beschreiben, auszusprechen und mitzuteilen. Interessanterweise finden basale Gefühle wie Angst, Wut, Scham, Trauer, Lust, Schmerz, Ekel bei allen Menschen völlig unabhängig vom kulturellen Hintergrund in gleicher Weise Ausdruck. Diese bei allen Menschen gleiche Mimik, die z.B. Freude oder Wut offenbart, zeigt die evolutionäre Bedeutung von Emotionen als unserem Naturell innewohnend – unabhängig der Sozialisation. Damasio begründet diese Unterscheidung evolutionsbiologisch: Erst waren die Emotionen, dann brachte die Evolution die Gefühle hervor.


Emotionen im Sinne unterschwelliger Stimmungen sind häufig nicht beschreibbar, geschweige denn erklärbar – und doch begleiten sie uns von Anbeginn unserer Zeit als Menschen, tun dies ständig und beeinflussen Entscheidungen und Handlungen, oft unbewusst und mit nicht minder bedeutungsvoller Tragweite. Es ist unserer Menschwerdung geschuldet, dass Emotionen zuallererst dafür da sind, dass es uns gut geht. Wir sollen suchen, was uns gut tut, und meiden, was uns schadet. Dieses Evolutionsprinzip beherrscht unser komplettes Innenleben. Es treibt uns zur Jagd, wenn wir Hunger haben und warnt uns vor Bedrohungen, woraufhin wir unser Fühlen, Denken und Handeln bündeln mit dem einen Ziel: Überleben! Emotionen mahnen uns, unsere Energiereserven zu schonen, um für schlechtere Zeiten gewappnet zu sein. Weil solche schlechten Zeiten heute – anders als früher (der Zivilisationsentwicklung sei Dank) – hoffentlich nicht mehr kommen, werden Energiereserven (mitunter deutlich sichtbar) in Fettspeicher angelegt. Trotzdem sagt uns die Emotion, die uns zur Schonung unserer Energiereserven mahnt: bleib lieber liegen und erhole Dich für die kommende Zeit des Mangels! Solche evolutionsbedingten Emotionen sind nicht mehr zeitgemäß, die kulturelle Entwicklung hat die Natur in uns abgehängt. In unserer Natur schlummert noch immer das Mammut, das unseren Appetit anregt und zur Jagd anspornt. Der Säbelzahntiger in uns zwingt uns zum Kampf oder schlägt uns in die Flucht („Flight“ or „Fight“). In unserer Welt von heute aber fahren wir – geleitet von Gewohnheiten und einer zivilisatorischen Regelmäßigkeit – mit dem Auto zum Supermarkt und erfreuen uns einer riesigen Auswahl an Fertigprodukten und Süssigkeiten, die uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

unserer Körperteile zu verorten und uns fortzubewegen – möglichst geschmeidig, energieeffizient und zielorientiert. So sprechen zum Beispiel die Schwimmer vom Wassergefühl, Turner vom Gleichgewichtsgefühl, Ballsportler vom Ballgefühl und alle, die sich dem Krafttraining widmen, vom Muskelgefühl. „Den eigenen Körper spüren“ ist grundlegend für die großartigen sportlichen Leistungen, die wir bei Wettkämpfen beobachten dürfen. Ein gutes Körpergefühl aber ist für jeden wichtig, um ein allgemeines Wohlbefinden zu erreichen. Dieses gilt es zu wecken. Und dafür ist Training – also die zielgerichtete, bewusste und systematische Aktivität – eine unabdingbare Notwendigkeit und das kinästhetische Leistungs- bzw. Empfindungsvermögen der Schlüsselreiz, den es zu schulen gilt!

Reize, sensorische Verarbeitungssysteme und physiologische Veränderungen

Das Gehirn – in Bezug auf Gefühle als „Verarbeitungssystem“ bezeichnet – ist das, was man eine Black Box nennt, gleichwohl es gelingt, zunehmend Licht in dieses Dunkel zu bringen. Dazu misst man Gehirnströme seit bald 100 Jahren mit immer verfeinerten Verfahren und zunehmender Präzision. Durch das Fortschreiten der Technik und der Entwicklung bildgebender Methoden können Gehirnaktivitäten sichtbar gemacht und in Gehirnregionen verortet werden. Auf diese Weise gelangen Hirnchirurgen zu faszinierenden Ergebnissen, wenn es aufgrund von Verletzungen oder Erkrankungen zu Organschädigungen kommt, die zum Beispiel die Entfernung eines Hirntumors erforderlich machen. Tragischer Weise ist es das Schicksal von erkrankten oder verunglückten Menschen, die Neurowissenschaftlern Einblick in das Mysterium Gehirn eröffnen.

Den Gefühlen ursächlich sind Reize – oder die Erinnerung daran. Die Umwelt vermittelt uns optische (das, was wir mit dem Auge sehen), akustische (das, was wir mit den Ohren hören), olfaktorische (das, was wir mit der Nase riechen), gustatorische (das, was wir mit dem Gaumen schmecken) und taktile (das, was wir über die Haut spüren) Reize. In dieser Aufzählung wird ein Reiz häufig vergessen: Der propriozeptive Reiz, der gerade für Sporttreibende besondere Bedeutung hat. Er bestimmt die Eigenwahrnehmung des Körpers. Diese auch als Kinästhetik bezeichnete Eigenschaft vermittelt unterbewusst die Stellung und Bewegung unserer Gelenke, wodurch wir überhaupt erst imstande sind, die Lage

Bei all unseren Aktivitäten – im Alltagsverhalten, erst recht aber bei Trainingsmaßnahmen – spielen all diese Sinnesorgane zusammen. Der unentwegt stattfindende, komplexe Empfang von Reizen führt zu Empfindungen und Sinneseindrücken – allerdings erst im Zentralnervensystem. In den dortigen sensorischen Verarbeitungssystemen erfolgt die Interpretation und Bewertung der Reize. Diese Interpretation löst eine Reaktion aus, zum Beispiel Angst (in der Amygdala im limbischen System). Von dort aus projizieren Nervenbahnen zu den Regionen, die Emotionen ausführen: Zum Hypothalamus, zum basalen Vorderhirn und zu Hirnstammkernen. Letztere zum Beispiel sind verantwortlich für die Bewegung des Gesichts und erzeugen eine Mimik. Auf sensorische Signale und deren Interpretation folgen motorische Antworten.

Das Gehirn – die „Black Box“

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Wenn man nun aber versucht, ein Gefühl oder einen Gedanken im Gehirn zu verorten, steht man voller Staunen und Demut vor diesem Wunderwerk. So existiert eben auch keine Kartographie von einem „emotionalen Gehirn“ – zumindest bislang nicht. Vielmehr ist anzunehmen, dass ein Gedanke eine Erscheinung ist, die über das ganze Gehirn verstreut ist und sich von überall emotionale Reize „abholt“. Es arbeiten ganze Netze von Neuronen zusammen, um einen Gedanken hervorzubringen. Die Analyse von Sinnesdaten, ihre Verknüpfung mit gemachten Erfahrungen und ihre Interpretation, die letztlich Emotionen auslöst und eine Idee oder ein Gefühl erzeugt, vollziehen sich im Zusammenspiel verschiedener Hirnregionen. Was bildgebende Verfahren in Studien aber zeigen können, ist, dass eine Emotion die neuronale Kartierung eines Körperzustands verändern kann. Dieses Phänomen liefert eine physiologische Begründung dafür, dass alle Denkvorgänge und Handlungen durch emotionale Prozesse begleitet werden. So kann es nach operativen Eingriffen am offenen Gehirn dazu kommen, dass ein Mensch nach einem organischen Verständnis als vollständig geheilt gilt: Alle sensorischen und motorischen Gehirnregionen sind intakt, das Gedächtnis funktioniert, sein Wissen und seine Intelligenz unbeschadet – und trotzdem ist seine Persönlichkeit verändert. Das Gefühl oder bestimme Empfindungen wie zum Beispiel Trauer, Mitgefühl oder Angst, ist abhandengekommen. Für das Phänomen der Emotionslosigkeit gibt es sogar einen medizinischen Fachausdruck: Alexithymie. Ein soziales Leben in einer Gemeinschaft, Partnerschaft, eigentlich sogar in jeglicher zwischenmenschlichen Interaktion – unmöglich! Unabhängig davon, ob eine Gefühlsarmut oder gar gänzliche Emotionslosigkeit von Geburt an besteht oder aufgrund einer Gehirnschädigung erworben wurde: Solche Menschen drohen im Leben zu scheitern!

Emotionen – und was sie mit uns machen!

Reize, deren Interpretation, Verknüpfung mit Erfahrungen und deren Bewertung, lösen eine komplexe Abfolge von Prozessen aus. Diese Prozesse gehen mit einer Emotion einher, die als physiologische Veränderung wahrnehmbar wird. Emotionen haben organische Wirkungen zur Folge, wie zum Beispiel erhöhter Hautwiderstand, Muskelverspannung und Verkrampfung, Erweiterung oder Verengung der Pupille, Zittern, Schweißausbruch, Magen- und Darmtätigkeit, schnelle Atmung und erhöhte Herzfrequenz. Hierbei wirken elektrische und hormonelle Abläufe zusammen und führen zu einem sehr komplexen Phänomen. Ist es nicht genau das, was wir fühlen, wenn starke Emotionen sich unserer bemächtigen? Ein Wirrwarr an Empfindungen, die uns mal hemmen, mal inspirieren – in jedem Falle aber Einfluss nehmen auf Entscheidungen und Handlungen. Wenn wir unser Verhalten reflektieren, über Beziehungen zu anderen Menschen nachdenken, Entscheidungen selbstkritisch überdenken, offenbart sich die Macht der Gefühle. Diese Macht der Gefühle steuert unser Leben. Vertrauen und Enttäuschung, Langeweile und Neugier, Freude und Trauer,

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Liebe, Hass und Eifersucht – die schier endlose Palette von Stimmungen und Emotionen mit all ihren Schattierungen gibt unserem Leben erst Farbe und Gestalt. Ohne Gefühle, so heißt die Botschaft, sind wir nichts. Sie sind das Immunsystem für unsere Seele und unser geistiges Leben.

Emotionen – und was wir mit ihnen machen können!

Erst wenn wir wissen und akzeptieren, wie sehr wir durch unsere Emotionen gesteuert werden, können wir uns ihnen öffnen, sie erkennen und auf sie vertrauen – oder nicht! Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen sind die Begriffe, die unsere menschliche Mündigkeit, unsere Souveränität, mit einem Begriff belegen. Doch wenn wir uns selbst bewusst werden wollen, müssen wir uns unsere Gefühle bewusst machen. Selbstvertrauen entwickeln wir nur dann, wenn wir begreifen, dass Gefühle das Ergebnis unserer Interpretationen sind. Wir selbst sind es, die unsere Sinneswahrnehmung und unsere Erinnerungen bewerten. Freilich sind wir ständig von Emotionen durchströmt. Überraschungen sind an der Tagesordnung. Doch wir Menschen verfügen über die Möglichkeit, die Welt der unbewussten Emotionen, dank unseres komplexen Netzes aus mehr als 100 Milliarden verknüpften Neuronen in unserem Oberstübchen, zu erhellen. Wenn wir verstehen, dass unsere innere Gefühlswelt und die äußere Realität verschieden sind, vermeiden wir die Gefahr, aus einer Emotion heraus zu urteilen und zu handeln. Wir sind in der Lage zu erkennen, dass Gefühle uns nicht von außen

aufgezwungen werden. Vielmehr sind wir es, die darüber entscheiden können, ob wir uns dominieren lassen von dem, was wir empfinden oder ob wir die Emotionen abwägen in ihrer Wirkung, die nun mal oft zwei Seiten hat: eine positive Wirkung und eine negative Wirkung. Gefühle deshalb zu unterdrücken, ist der falsche Weg. Sie zu steuern ist die Strategie des Selbstbewussten! Als sich selbst bewusster, mündiger und souveräner Mensch weiß man auch, dass Erinnerungen getrübt und unzuverlässig sind – das Schwelgen in früheren Zeiten ist kein Maßstab für das Streben nach positiven Emotionen. Glücksgefühle sind

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nun mal kein Dauerzustand. Sie sind stattdessen häufig das Ergebnis vorangegangener Anstrengungen, bei denen negative Gefühle überwunden und in positive Gefühle überführt werden mussten. Und dazu braucht es Zeit, um Emotionen zu verarbeiten und sie zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Menschen zu teilen. Es bedarf des Vertrauens in sich selbst und in die Menschen, denen man sich besonders verbunden fühlt. Dieses Bewusstsein und diese Fähigkeit führen zu Ausgeglichenheit, Zufriedenheit und zu Momenten des wahren Glücks.

Selbstbewusstsein und „Fremdbewusstsein“: Empathie

Sich seiner eigenen Empfindungen bewusst zu sein ist die eine Seite der Medaille. Als „homos politicus“, der die Gemeinschaft anderer Menschen zum Leben braucht wie die Luft zum Atmen, sind wir im ständigen Austausch, wir interagieren und kommunizieren mit anderen. Und andere Menschen haben freilich auch ein Selbstbewusstsein, haben Haltungen, Emotionen und Gefühle, eine Persönlichkeit und eine individuelle Lebenssituation. Diese zu erkennen und zu deuten bedarf der Selbstwahrnehmung – nur wer offen ist für seine eigenen Emotionen, ist in der Lage, die Emotionen anderer zu deuten oder ihnen dabei zu helfen, Gefühle zu entdecken und zu äußern. Selbstbewusstsein geht mit Fremdbewusstsein einher. Dabei mag dies ein treffendes semantisches Pendant sein, das sich aber selbst ad absurdum führt, denn: Das Interesse an meinem Gesprächspartner – Patienten, Trainierenden, Kunden usw. – die bewusste und bewusst machende Wahrnehmung seiner Gefühlswelt und Lebenssituation, die einfühlsame Begegnung meines Gegenübers, überwindet das Fremdsein. Und deshalb ist Empathie der bessere Begriff, der das umschreibt, was es bedarf, um Fremdsein zu überwinden: Mitgefühl. Wenn es gelingt, sich in den anderen hineinzuversetzen, ist man einander nicht mehr fremd. Dazu braucht es die grundlegende Bereitschaft (Motivation) und Können – die Fähigkeit der Interpretation dessen, was wir an Mimik, Gestik und Ausdruck beim anderen wahrnehmen. Dieses Können ist im Gehirn angelegt. So genannte Spiegelneuronen – ein innovatives Gebiet der Gehirnforschung – entfalten bei der Beobachtung des Verhaltens eines anderen in unserem Gehirn die gleichen Aktivitätsmuster, als ob wir selbst uns so verhalten. Allein die Beobachtung einer Bewegung löst bei uns im Kopf eine Spiegelung aus. Ein Beispiel gefällig? Stellen Sie sich mal mit einer Zitrone vor eine Blaskapelle und beißen sie kräftig hinein. Die Spiegelneuronen sind es, die bei manch einem Bläser dazu führen, dass es ihm allein der Beobachtung wegen die Kaumuskeln zusammenzieht. Mit wässrigem Mund ist schlecht Trompete zu spielen, tatsächlich lässt sich auf diese humorvolle Weise ein ganzes Orchester sabotieren. Doch echte Empathie im menschlichen Miteinander geht freilich weit über „spiegelneuronale Reflexe“ hinaus, gleichwohl diese ursächlich sind und für neurotherapeutische Maßnahmen wichtige, anwendungsrelevante Erkenntnisse bringen.

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Die Gefühle des anderen lösen, je nach empathischer Begabung, entweder mehr oder weniger eigene Gefühle aus. Eigene und fremde Gefühle zu erkennen und in Abstimmung zu bringen ist grundlegend, wenn man es sich zur Aufgabe macht, andere Menschen verantwortungsbewusst und zielführend zu begleiten. Jeder Sozialberuf – und als solchen verstehen wir den des Trainers, Übungsleiters, Therapeuten und Beraters – ist getragen von Empathie. Wie bei den meisten Eigenschaften gilt auch hier: ein Teil der empathischen Fähigkeiten sind auf Veranlagung zurückzuführen, ein anderer Teil auf einen Lernvorgang. Es braucht Geschick für soziale Berufe (funktionierende Spiegelneuronen, Beobachtungstalent, Einfühlsamkeit) und einschlägigen Kompetenzerwerb durch ständiges Lernen im Umgang mit anderen (z.B. Kommunikationstraining, Wahrnehmungsschulung). Der Treibstoff hierfür lautet: Freude, also ein gutes Gefühl beim Austausch mit anderen.

Gefühle und Gesundheit

Gefühle sind der Treibstoff des Lebens, aber sie können es einem auch vermiesen. Ärger, Trübsinn, Angst oder Scham können uns den Seelenfrieden rauben. Das nagt auf Dauer mindestens so sehr an unserer Gesundheit wie schlechte Ernährung und Bewegungsmangel. Doch je mehr wir solche

unguten Gefühle meiden, desto hartnäckiger halten sie uns in Beschlag. Es hilft das Wissen, dass negative Emotionen und ein schlechter Tag nicht gleich eine düstere Zukunft oder gar das Ende bedeuten. Gefühle sind temporär. Ihnen muss mit Gelassenheit begegnet werden. Nach jedem Regen, der manchmal reinigend wirken kann, kommt die Sonne. Glückszustände zu erkennen und zu genießen – ohne Überschwang und Realitätsverlust – sind Bestandteil einer gesunden Lebensweise. Wir wissen: Glückliche Menschen sind erfolgreicher beim Lernen und bei ihrer Arbeit, oft auch kreativer, beliebter, geselliger, geistig gesünder, weniger egoistisch und weniger aggressiv. Und so, wie Emotionen auf körperliche Zustände wirken, beeinflusst körperliche Aktivität unser Gefühlsleben. Längst kann die Wissenschaft zeigen, wie sehr muskuläre Aktivität zu Wohlbefinden und Glückserleben beiträgt. Unzählige Botenstoffe werden ausgeschüttet und gelangen in alle Organe, besonders auch in unser Gehirn, um dort unsere Gedankenwelt mit guten Gefühlen zu fluten. Zu einem positiven, wohltuenden Wechselspiel aus Gedanken und Emotionen gehört der Einfluss der Körperlichkeit, der physischen Aktivierung und der gezielten Trainingsbelastung des Herz-Kreislaufsystems und des Bewegungsapparats.

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Fazit

Ich denke, also bin ich? Der Mensch wird zum Menschen durch seine Fähigkeit zu Reflexion und vernunftgeleitetem Denken. Seit René Descartes (also zu Beginn des 17. Jahrhunderts) gilt das Ethos der Pflicht und der Selbstüberwindung als höchstes Prinzip. Und nun? Ich fühle, also bin ich …! Die Persönlichkeit eines Menschen wird maßgeblich geprägt von seinem affektiven Stil. Ein philosophischer Gegensatz? In der Philosophie gibt es kein richtig oder falsch. Es ist wichtig, auf Emotionen zu hören. Genauso wichtig ist es, deren drängende Handlungsvorschläge noch einmal prüfend in das Licht der Vernunft zu halten. „Wir alle werden mit den größten Schätzen geboren, die wir im Leben haben können. Der eine Schatz ist der Verstand, der andere das Herz. Und die unverzichtbaren Werkzeuge dieser Schätze sind Zeit und Gesundheit“, sagt ein arabisches Sprichwort. Disziplin und die Freude am Aktivsein machen diese Werkzeuge nutzbar (das wäre unsere Ergänzung dazu). So kommt beides zusammen, um ein gelingendes Leben zu führen: Emotionales Genusserleben und rationales Pflichtbewusstsein. Doch, sind wir mal ganz ehrlich, wie oft brauchen wir enorme Selbstüberwindung, um letztlich dem guten Gefühl näherzukommen – oder, um es schlicht, eindringlich und frei von hochtrabendem philosophischen Anspruch zu formulieren: um den Arsch hochzukriegen …! In diesem Sinne: Öffnen wir uns der Begleitung durch fachkundige und empathische Trainer, Übungsleiter, Physiotherapeuten und Gesundheitsberater. Sie leiten uns vertrauensvoll an, schärfen unser Bewusstsein und zeigen uns Wege, damit wir selbst unser bester Steuermann, eigener Trainer und verlässlicher Motivator werden. Wenn wir die Arbeit unserer Muskeln spüren, die Bewegung und Beweglichkeit unserer Gelenke, den Verlauf unserer Atmung, den Rhythmus unseres Herzschlags und den Schweiß auf unserer Stirn, dann fühlen wir uns selbst, unsere Einheit aus Körperlichkeit, Seele und Geist. Dann nehmen wir unser Wohlbefinden selbst in die Hand. Das bewusste Empfinden des eigenen Tuns, der Gesundheit und des Lebens, schafft Vertrauen in die eigenen Gefühle. Um mit einem heiteren, dem fröhlichen Gefühl dienlichen Bonmot zu schließen: „Man soll dem Leib etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. (Aus der DigestivKarte eines Boutique-Hotels in Südtirol).

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Begeisterung ist einfach. Wenn die Mannschaft alles für den Erfolg gibt. Auch wir setzen als Team alles daran, Sie mit passenden Leistungen und einfachen Lösungen immer wieder aufs Neue zu begeistern.

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Hätten Sie gewusst, dass …

… nicht in allem drin ist, was drauf steht! Immer wieder sorgen irreführende Reklame und vor allem Zutatenversprechen für große Aufregung unter Verbrauchern. Aufgrund dessen hat die Verbraucherzentrale das Portal lebensmittelklarheit.de ins Leben gerufen. Dort können Verbraucher Lebensmittel, durch deren Verpackung sie sich getäuscht sehen, melden. Im Durchschnitt werden 30 Prozent der kritisierten Aufmachungen durch den Anbieter verändert.

Hätten Sie gewusst, dass …

… man seine Emotionen fälschen kann. Dabei stimmen die inneren Gefühle und die nach außen gezeigten Emotionen nicht überein. Folglich spricht man von „surface acting“ (Oberflächenhandeln). Am Beispiel von Arbeitnehmern läßt sich erkennen, dass „surface acting“ bzw. die Diskrepanz zwischen den wahren und den gezeigten Gefühlen durchaus Burnout oder andere mit Stress verbundene Krankheiten begünstigen kann.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Zucker das Immunsystem hemmt. Der Konsum von zu viel Zucker reduziert die Effizienz, mit der wir eine Infektion abwehren. Der stetige Nachschub von Zucker kann das Verhältnis gesunder und ungesunder Bakterien im Darm aus dem Gleichgewicht bringen. Eine übermäßige Zuckerzufuhr bietet den Nährboden für schlechte Bakterienarten. Das gestörte Gleichgewicht kann außerdem zu Allergien, Hautproblemen und sogar Depressionen führen.

Hätten Sie gewusst, dass …

… das Gedächtnis Emotionen speichert, auch wenn die Person sich selbst nicht mehr an den Auslöser erinnern kann. Entdeckt haben dieses Phänomen USForscher, die eine Studie mit Patienten durchgeführt haben, die an schwerwiegendem Gedächtnisverlust litten. Die Probanden haben sich einen Film angeschaut und konnten sich danach nicht mehr an relevante Einzelheiten erinnern. Allerdings fühlten sie auch längere Zeit nach Ansehen des Films noch Freude oder Traurigkeit, abhängig davon ob Sie zum Beispiel eine Komödie oder ein Drama gesehen haben.

Hätten Sie gewusst, dass …

… wir Deutschen Weltrekordhalter im Vertilgen von Schokolade sind. Im vergangenen Jahr wurden 8,1 Kilogramm Schokolade pro Kopf, also umgerechnet 81 Tafeln á 100 Gramm in Deutschland verspeist. Andere wohlhabende Nationen, wie Frankreich oder die USA, gönnten sich hingegen nur etwa die Hälfte von der zartesten Versuchung.

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Hätten Sie gewusst, dass …

… der Darm in der Lage ist unsere Emotionen zu steuern. Die Kontaktaufnahme zwischen Gehirn und Darm findet über das komplexe Nervensystem oder über das Immunsystem statt. Es können sowohl die Inhaltsstoffe und die Konsistenz der Lebensmittel, als auch verschiedene Signale der Darmbakterien an der Kommunikation beteiligt sein.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Hunger starke Auswirkungen auf unsere Gefühlswelt hat. Das Hungergefühl ist sehr beherrschend und löst, wenn es nicht befriedigt wird, starke Unlust aus. Wir durchlaufen dabei Sequenzen metabolischer und hormoneller Anpassungen an die nutritive Mangelsituation, wodurch es zu einer Aktivierung der Stresssensitiven Systeme im Gehirn kommt. Dadurch fällt es uns schwer in Hungersituationen andere Gefühle wie Angst, Stress, Wut und Trauer zu kontrollieren.


Hätten Sie gewusst, dass …

… der Duft von Neugeborenen direkt auf das Belohnungssystem im Gehirn von Frauen wirkt. Dabei ist es egal, ob es sich um das eigene oder ein fremdes Kind handelt. Kanadische Forscher in Montreal fanden heraus dass die olfaktorischen Signale zwischen Mutter und Kind sehr intensiv sind. Der Geruch des Babys aktiviert den neurologischen Belohnungskreislauf einer Frau. Dieser wird ebenfalls aktiviert, wenn man nach einer längeren Hungerperiode etwas zu essen oder wenn ein Abhängiger seine Drogen bekommt.

Hätten Sie gewusst, dass …

… Botox nicht nur dafür sorgt, dass Menschen Schwierigkeiten haben, Gefühle zu zeigen, sondern auch, dass Botox sich sogar merklich auf die Intensität der Gefühle auswirkt. Dies konnten Neurowissenschaftler und Psychologen durch Messung der Hirnströme bei Menschen, die sich zuvor die Zornesfalte mit Botox unterspritzen ließen, herausfinden. Die Begründung liegt in der Theorie des emotionalen Feedbacks, welche besagt, dass die Mimik der Menschen die Emotionalität mit beeinflusst. Emotionalität wirkt nicht nur auf die Motorik, sondern umgekehrt: Auch die Motorik wirkt auf das Gefühlsleben!

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Prof. Dr. Matthias W. Hentze

IM INTERVIEW

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„EMBL – der wohl großartigste Ort, um Lebenswissenschaften zu betreiben!“ Prof. Dr. Matthias W. Hentze, Direktor des EMBL, im persönlichen Gespräch

A

uf dem Weg vom Boxberg in Richtung Bierhelderhof biegen wir rechts in den Wald ab. Vor uns öffnet sich ein Areal, auf dem sich die Gebäude eines der weltweit bedeutendsten Forschungszentren für Lebenswissenschaften befinden: Das European Molecular Biology Laboratory, kurz „EMBL“. Die Bedeutung wird erfahrbar, wenn man das großzügige und futuristisch anmutende Advanced Training Centre an der Meyerhofstraße betritt. Konzipiert als Doppelhelix schrauben sich von gegenüberliegenden Startpunkten ausgehend zwei spiralläufige Wegführungen das zylindrische Gebäude empor. Diese erschließen die insgesamt sechs Stockwerke inklusive der Dachterrasse mit ihrem unvergleichlichen Blick in die Rheinebene. Startet man von einem dieser Anfangspunkte, ist man eine ordentliche Strecke unterwegs. Wir aber nehmen den Aufzug, um in das Büro im obersten Stockwerk zu gelangen, in dem uns Professor Matthias Hentze erwartet. Eine Stunde Zeit hat er sich genommen, um sich unseren Fragen zu stellen – gelassen und trotz eines exakt durchgetakteten Terminkalenders ohne jeglichen Anflug von Eile oder gar Hektik. Symbolisch für diese wohltuende Unaufgeregtheit ist ein perfekt aufgeräumtes Büro, das gleichermaßen hochkonzentriertes wie zielgerichtetes Arbeiten vermuten lässt. Lieber Herr Hentze, Sie sind Arzt von Beruf und Forscher aus Leidenschaft. Was bedeutet das EMBL für Sie als Wissenschaftler? HENTZE: Das EMBL ist für mich der großartigste Ort, um Lebenswissenschaften

zu betreiben. Hier findet man alle Voraussetzungen für Wissenschaft von Weltklasse: Freiheit, Exzellenz und eine positive, kollegiale und unterstützende Atmosphäre unter jungen, internationalen und hochqualifizierten Menschen. Auch die Ausstattung an diesem Ort ist hervorragend, um immer tiefer in das Mysterium Leben vorzudringen. Dabei widmet sich das EMBL primär der Grundlagenforschung. Für viele Laien ist es manchmal schwer verständlich, dass sehr viel Geld in wissenschaftliche Aktivitäten fließt, die kein klares Anwendungsziel haben. Wir – die Gesellschaft – leisten uns ein Forschen um des Forschens Willen. HENTZE: Grundlagenforscher sind getrieben vom „Wunsch des Verstehenwollens“. Darum beschäftigen wir uns beispielsweise eingehend mit methodischen Fragen: Was sind die Voraussetzungen für das Verständnis grundlegender Mechanismen? Dazu hat das EMBL beim Humangenomprojekt durch die Aufbereitung und Sicherung der dabei entstandenen Daten einen wertvollen methodischen Beitrag geleistet, um der enormen Datenmenge, welche die Sequenzierung unseres Erbguts mit sich bringt, Herr zu werden. Auf diese Weise den menschlichen Bauplan offen zu legen, hat die biomedizinische Forschung revolutioniert. Mittlerweile sind wir noch einen Schritt weiter. Das so genannte ENCODE-Projekt enthält einen detaillierten Plan der Funktion des Genoms. Im Verlauf des Projekts wurden vier Millionen „Genschalter“ identifiziert. Wir wissen heute, dass „Schalter“ in

unserer DNA und RNA die Aktivitäten unserer Gene regulieren. So dringen wir immer tiefer in die Forschungsmaterie ein – in meiner Forschungsgruppe zum Beispiel in die Funktionsweise von RNA. Dafür arbeiten Grundlagenforscher auch mit Viren und Bakterien. Oder nehmen wir die Drosophila: Die im Alltag manchmal nervige Fruchtfliege hat es als vielfach verwendetes Forschungsmodell zu Berühmtheit gebracht. Es gibt eine ganze Reihe von Wissenschaftlern, die mit diesem Modellorganismus gearbeitet und daraus viele grundlegende Erkenntnisse dazu, wie Lebensprozesse ablaufen, gewonnen haben, ohne dass dabei direkt ein bestimmtes Medikament oder ein Impfstoff entstanden wären. Es ist in der Tat so: Wir forschen primär um des Wissens und der Erkenntnis Willen, denn Erkenntnis allein ist es wert, gewonnen zu werden. Und dafür profitieren Sie von einer großzügigen finanziellen Ausstattung. Seit Jahren wächst trotz allgemeinem Spartrend der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Erst jüngst beschloss die Regierung das Budget um knapp 1,2 Milliarden Euro auf 17,6 Milliarden Euro aufzustocken. Dies ist ein Plus von mehr als 7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Eröffnet dies nicht unbegrenzte Möglichkeiten? HENTZE: Das ist ein zweifellos anerkennenswerter Trend für uns Wissenschaftler und für die Gesellschaft als Ganzes. Gleichwohl ist es keineswegs so, dass im Forscherland Milch und Honig fließen, auch wir müssen strikte Prioritäten setzen. Nehmen Sie zum Beispiel das TARA

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Oceans Project, das von EMBL-Wissenschaftlern maßgeblich getragen wurde: Zwischen 2009 und 2013 befuhr das Forschungsschiff TARA die Weltmeere, die das größte zusammenhängende Ökosystem unseres Planeten darstellen. Dies sind die Orte, an denen alles begann – die Anfänge des Lebens. Dort finden sich ursprüngliche Lebensformen, aus denen im Laufe von Milliarden Jahren Evolution die komplexesten Organismen entstanden sind. Die Erkenntnisse, die wir aus den 35.000 gesammelten Meeresproben gewinnen könnten, können für den Erhalt der Menschheit und des gesamten Ökosystems Erde existentiell sein. Bislang konnten wir aber nur ca. 1.000 davon auswerten und fanden schon darin Zehntausende neuer Lebensformen, also Quellen neuen Lebensmaterials. Gerne würden wir viel mehr Ressourcen in weiteren Kenntnisgewinn stecken, weil wir so vieles daraus lernen können. Gestatten Sie mir, hier nachzuhaken. Um solche Einschränkungen zu überwinden, brauchen Sie gute Argumente. Bislang hört sich das für Laien eher eigennützig an, also dem Forscherdrang geschuldet. Wie lassen sich solche Projekte der Öffentlichkeit erklären? HENTZE: Indem wir immer wieder erläutern, wie Grundlagenforschung funktioniert, welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen – allen voran die Freiheit der Wissenschaft – und wie sich letztlich bahnbrechende wissenschaftliche Errungenschaften mittelbar auf Grundlagenforschung zurückführen lassen. Grundlagenforschung ist die Saat, aus der viele Anwendungen erwachsen. Ohne Grundlagenforschung, die einer oft jahrelangen Hingabe vieler hochqualifizierter Menschen zu ganz spezifischen Forschungsfragen bedarf, werden sich große, unmittelbare und ganz praktische Aufgaben, wie zum Beispiel die Impfung gegen HIV, die Heilung von Krebs, die Prävention von Demenz oder andere große Herausforderungen wie die Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung nicht bewältigen lassen. Nehmen Sie das vorher genannte Beispiel: Es braucht diesen detaillierten Plan von der Funktion der Gene, um bestimmte Bereiche der DNA oder der RNA bei der Erforschung menschlicher Krankheiten genau einzugrenzen. Und

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Prof. Dr. Matthias W. Hentze und Dr. Matthias Zimmermann im Advanced Training Centre

dann braucht es den kreativen „HeurekaMoment“, damit sich Ihnen plötzlich eine klare Sicht auf ein Phänomen eröffnet, ohne dass Sie gezielt danach gesucht haben. Wenn Sie lediglich anwendungsbezogen und nutzenorientiert an grundsätzliche Forschungsfragen herangingen, käme weit weniger dabei raus. Tatsächlich führt Geplantes selten zu den größten Entdeckungen. Kreativität – ein ganz wesentliches Merkmal für gelingende Wissenschaft – bedeutet eben nicht nur das geplante Schaffen von Neuem, sondern das Wachsenlassen unbewusster Potenziale durch beharrliches Verfolgen der eigenen Intuition aus innerer Überzeugung und wachsender Erfahrung. Provokant gefragt: Rechtfertigt das die Beschäftigung mit Bakterien, Viren oder kleinen Tierchen in stundenlanger Laborarbeit, manchmal ein ganzes Forscherleben lang – für riesige Mengen von Geld? HENTZE: Ja, genau das tut es. Nehmen wir ein brandaktuelles Beispiel, das sich gerade anschickt, die biomedizinische Forschung einmal mehr grundlegend zu verändern. Da beschäftigt sich eine junge Französin fast im Verborgenen mit der Frage, wie es einem Bakterium gelingt, sich gegen einen Virusbefall zu verteidigen. Ist das abstrus? Und nun

die Erkenntnis: Diese Mikrobe nutzt ein winziges Werkzeug, das aus einem Sucher und einer Art Schere besteht, um sich gegen das eindringende Virus zu verteidigen. Die Wissenschaftlerin Emmanuelle Charpentier hat gezeigt, wie sich diese Genschere nachbauen lässt und wie man so gezielt in den Bauplan einer Zelle eingreifen kann. Sie hat so zunächst die Genforschung revolutioniert. Dieses präzise biologische Skalpell weckt die Hoffnung, zum Beispiel Erbkrankheiten heilen zu können, indem man das menschliche Genom wie durch eine chirurgische Präzisionsoperation repariert (eine genauere Beschreibung dieses Instruments findet sich unter „Am Rande bemerkt: CRISPR/Cas9“ in diesem Magazin). Das klingt einleuchtend und faszinierend zugleich. Aber auch ein bisschen bedrohlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass diese Methode einen ganz unmittelbaren Eingriff in das Erbgut von Menschen erlaubt und gezielte Veränderungen ermöglicht. Und es ruft natürlich auch die Ethiker auf den Plan, um die Konsequenzen auszuloten und kritisch zu diskutieren. HENTZE: Ja, tatsächlich beschäftigt sich gerade auch der Deutsche Ethikrat mit dieser Frage: Darf das Machbare auch


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getan werden? Wie tief greift diese Methode in das Leben ein? Dennoch können und dürfen wir die Diskussion solch grundlegender Fragen des zukünftigen Lebens und Zusammenlebens nicht allein einem Rat überlassen, so wertvoll seine Arbeit auch ist. Vielmehr würde ich mir wünschen, dass sich die breite Gesellschaft mit dieser Frage beschäftigt. Die zahlreichen neuen Perspektiven – Chancen und Risiken – welche die Genforschung schafft, betreffen uns alle. Und die damit einhergehenden ethischen Fragen lassen sich nicht an einen Rat – ohne Zweifel besetzt mit erstklassigen Köpfen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen – delegieren. Nicht von ungefähr titelt das Wissenschaftsmagazin PM in der Juni-Ausgabe 2016 über diese Methode: „Das Gotteswerkzeug“. HENTZE: Ja, da sollten wir alle hellhörig werden. Wir bewegen uns im Spannungsfeld zwischen der Erschaffung von Designer-Babys auf der einen Seite und der Möglichkeit, Krankheiten zu vermeiden oder zu heilen auf der anderen. Es braucht viel Verantwortungsbewusstsein und ethisches Empfinden, aber auch einen gesellschaftlichen Diskurs zur Schaffung sinnvoller, klarer Kontrollmechanismen. Ich persönlich möchte keine Designer-Babys. Ich bin Arzt. Mir ist der Transfer in die medizinische, präventive und heilende Anwendung wichtig. Seit fast 15 Jahren ist die MMPU (Molecular Medicine Partnership Unit) eine wichtige Institution in meinem Wissenschaftsleben. Gemeinsam mit Professor Andreas Kulozik, einem Studienfreund aus gemeinsamen Zeiten in Münster und England, habe ich die erste institutionelle Partnerschaft zwischen dem EMBL und einer nationalen Forschungseinrichtung gegründet. Im Rahmen dieser Partnerschaft können wir interdisziplinäre Forschung an der Schnittstelle zwischen Molekularbiologie und klinischer Medizin betreiben. Sie haben – neben weiteren renommierten Preisen – auch den LautenschlägerForschungspreis erhalten (siehe Stichwort in diesem Magazin). Ausgezeichnet wurden im Jahr 2007 unter anderem das beispielgebende Konzept und die erfolgreiche Umsetzung der Zusam-

menarbeit von Grundlagenwissenschaft und klinischer Forschung. Welche Rolle spielen Preise für Sie? HENTZE: Preise eröffnen die Möglichkeit, weiter arbeiten zu dürfen – so die häufig nüchterne Interpretation. Ich muss sagen, dass ich mich gerade über den Lautenschläger-Forschungspreis sehr gefreut habe, der Andreas Kulozik und mir weitere Forschungen ermöglicht hat. Es hat uns gezeigt, dass das Konzept der MMPU Früchte trägt und Anerkennung findet. Ehrgeiz zeigt sich auch bei Ihren sportlichen Aktivitäten. Sie sind Läufer aus Leidenschaft und gehören immerhin zu den „World Marathon Majors Six Star Finishers“, haben also die Marathons in Tokio, Boston, London, Chicago, Berlin und New York mit Bravour gemeistert. Was bedeutet Ihnen das Laufen? HENTZE: Als Lebenswissenschaftler ist mir quasi „von Natur aus“ klar: Leben ist Bewegung. Wie könnte ich mich beruflich so intensiv mit dem Leben beschäftigen, ohne es selbst zu spüren? Genau das passiert beim Laufen – auch das gehört zu meinem Lebensgefühl. Dabei ist mein Denken und Fühlen bei Trainingsläufen oft nach innen gerichtet. Zweimal wochentags schaffe ich zehn Kilometer, am Wochenende laufe ich einmal etwa 20 Kilometer und in Vorbereitung auf einen Wettkampf zwischen 18 und 36 Kilometer. Dann bin ich ganz bei mir, denke über das Leben nach und über meine Arbeit, die ein oder andere Forschungsfrage, und höre freilich auch ein bisschen in mich hinein und freue mich, wenn mein Körper funktioniert und alles „fließt“. Bei den City-Marathons ist das anders. Da ist meine Aufmerksamkeit nach außen gerichtet. Ich richte meine Sinne auf die Wahrnehmung meiner Umgebung aus und erfreue mich der Atmosphäre, die von den Menschen geschaffen wird. Es ist interessant zu beobachten und zu spüren, wie unterschiedlich die Menschen in Tokio oder in Boston oder in Berlin auf uns Läufer reagieren, wie sie Stimmung machen und ihrer Kultur auf ganz emotionale Weise Ausdruck verleihen. Der New York Marathon zum Beispiel. Das ist ein riesiges Stadtfest mit Millionen Menschen an der Strecke. Ich erlebe diese 42 Kilometer mit einem unbeschreiblichen Gefühl –

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Prof. Dr. Matthias W. Hentze wurde am 25. Januar 1960 in Wiedenbrück geboren. Nach dem Abitur 1978 studierte er Humanmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, sowie an den medizinischen Hochschulen von Southampton, Oxford, Glasgow und Cambridge. Nach kurzer ärztlicher Tätigkeit ging er 1985 nach Maryland, USA. Ein Postdoktorandenstipendium, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, eröffnete ihm den Schritt in die Forschung. Vier Jahre später wechselte er als wissenschaftlicher Gruppenleiter an das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie in Heidelberg. 1990 folgte im Alter von 30 Jahren die Habilitation an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg und 1996 die Berufung zum Dekan des EMBL International PhD Programme. Im Jahre 2005 wurde Hentze zum Vizedirektor des EMBL sowie zum Professor für Molekulare Medizin der Universität Heidelberg ernannt. Mit Andreas Kulozik von der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg gründete er 2002 die „Molecular Medicine Partnership Unit (MMPU)“, die erste institutionelle Partnerschaft zwischen dem EMBL und einer nationalen Forschungseinrichtung. Für die Leistungen dieser interdisziplinären Forschung an der Schnittstelle zwischen Molekularbiologie und klinischer Medizin erhielt Matthias Hentze gemeinsam mit Andreas Kulozik im Jahre 2007 den mit 250.000 Euro dotierten Lautenschläger-Forschungspreis. Im Laufe seiner Forscherkarriere wurde er mit zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Auszeichnungen und Preisen bedacht. Auszeichnungen und Preise • 2016: Korrespondierendes Mitglied („Corresponding Member“), Australian Academy of Science • 2016: Gewähltes Mitglied der Academia Europaea • 2015: Feodor-Lynen-Medaille und -Vorlesung, Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie • 2012: ERC Investigator Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council) • 2010: Ehrenmitglied der Fakultät, Victor Chang Cardiac Research Institute, Sydney, Australien • 2007: Lautenschläger-Forschungspreis der Universität Heidelberg • 2006: Gewähltes Mitglied der Deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

und ja, natürlich spielt auch die Zeit eine gewisse Rolle, denn ein wenig Ehrgeiz ist auch bei mir beim Laufen dabei. Ihr Dasein scheint von viel Zielstrebigkeit geprägt zu sein. HENTZE (lacht): Wissenschaft und Laufen sind keine so nüchternen Angelegenheiten, wie es von außen vielleicht scheinen mag. Natürlich brauchen Sie Ziele, Ehrgeiz, Fleiß und Beharrlichkeit. Aber ohne Leidenschaft und Begeisterung fehlt ein ganz entscheidender Antrieb. Wissen Sie, ich arbeite gerne mit Studierenden, die ans EMBL kommen, um zu lernen. Denen sage ich: Spürt die Begeisterung bei dem, was ihr tut. Der Erfolg steckt in euch, nur Leidenschaft kann ihn wecken. Niemand von außen kann euch mit noch so gut gemeinten Ratschlägen letztlich die Entscheidung abnehmen, das zu tun, was euch tief empfundene Freude bereitet. Wenn euch die Leidenschaft packt, dann begeistert ihr euch für Aufgaben, auch wenn sie anstrengend sind, und werdet immer wieder mit einem Gefühl tiefer Zufriedenheit belohnt. Dann freut ihr euch auf gleichgesinnte Menschen, die zusammen mit euch nach Erkenntnis streben und geht jeden Tag gerne an euren Arbeitsplatz. Das EMBL ist so ein Ort. Um aus eigenem Empfinden zu sprechen – angelehnt an den großen Johann Wolfgang von Goethe: „Hier bin ich Forscher, hier darf ich’s sein!“.

Matthias Hentze ist außerdem Mitglied diverser nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften wie der RNA Society, der BioIron Society (die er mitgründete) sowie der deutschen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM).

Lieber Herr Hentze, ich danke Ihnen sehr für den sehr persönlichen Einblick, den Sie uns gewährt haben. Es ist eindrucksvoll zu spüren, wieviel Emotion im wissenschaftlichen Arbeiten steckt und wie sehr Ihr Lebensgefühl von der Beschäftigung mit den neuesten Forschungsfragen geprägt ist, welche die Lebenswissenschaften gerade auch im Bereich der Grundlagenforschung bereithalten. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Arbeit, Ihren Sport, Ihre Familie und für Sie ganz persönlich.

Er ist verheiratet und hat drei Töchter. Als passionierter Läufer nimmt Matthias Hentze regelmäßig an den Marathons der World Marathon Majors Serie teil.

Das Gespräch führte Dr. Matthias Zimmermann

• •

2000: Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 1997: Gewähltes Mitglied der European Molecular Biology Organization (EMBO)

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CRISPR

Das CRISPR/Cas9-System – ein neues Kapitel in der Medizingeschichte?

K

risper, spricht sich das ungewöhnliche Kürzel, das die Forschungswelt auf den Kopf stellt. Der Begriff wird wohl schon bald so allgegenwärtig sein wie DNA oder AIDS. CRISPR – Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats – ermöglicht präzise Eingriffe in das Genom von Lebewesen. Man spricht auch von Genchirurgie. Diese eröffnet neue, sowohl hoffnungsvolle als auch kritische Perspektiven für die Lebenswissenschaften und für medizinische Therapien. Sie markiert den Eintritt in die dritte, wohl finale Dimension der Genforschung. Die erste Dimension öffnete sich durch die Darstellung der Struktur des Erbguts. Vor über 60 Jahren beschrieben der US-Amerikaner James Watson und der Brite Francis Crick die DNA als Doppelhelix, eine gewundene Leiter mit Sprossen aus vier Molekülen, den so genannten Basen – Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin (ACGT). Diese Basen stellen sozusagen das Alphabet des Lebens dar. Für diese Entdeckung erhielten die beiden Forscher gemeinsam mit Maurice Wilkins im Jahre 1962 den Nobelpreis. Erwähnenswert ist die Biochemikerin Rosalind Franklin, die entscheidende Vorarbeiten für die Entdeckung der DNA-Struktur geleistet hatte, als Frau aber in der wissenschaftlichen Community zu der damaligen Zeit nie angemessen zur Geltung kam. Sie starb früh im Alter von nur 37 Jahren und wurde von ihren Forscherkollegen bei der Nobelpreisehrung mit keinem Wort bedacht. Die zweite Dimension der Genforschung wurde durch das Human Genome Project (HGP) erschlossen. Das internationale Forschungsprojekt wurde 1990 gegründet, um das Genom des Menschen – die Gesamtheit der vererbbaren Informationen – vollständig zu „entschlüsseln“. 1.000 Wissenschaftler in 40 Ländern machten sich daran, jedes einzelne der 46 Chromosomen zu sequenzieren, also die Abfolge der Basenpaare der menschlichen DNA zu identifizieren. Dies gilt seit 2003 als gelungen. Die Funktion von Genen ist erklärbar, obwohl die Bedeutung aller rund 22.000 Gene noch nicht bekannt ist. Dazu muss man sich vorstellen, dass die Informationen der 3,4 Milliarden DNA-Basenpaare 100 Buchbände füllt, die jeweils 1.000 Seiten beinhalten, die in kleinstmöglicher Schriftgröße beschrieben sind! Daher ist es logisch und konsequent, dass es weltweit eine Reihe an Folgeprojekten des HGP gibt.

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DNA-Doppelhelix (Grafik erstellt von Michael Ströck)


Die dritte Dimension der Genforschung ist die wohl weitreichendste. Die Entdeckung, die einer Forscherin gelungen ist, vermag die Welt zu verändern: die gezielte Einflussnahme auf das menschliche Genom. So titelt Peter Moosleitners Wissenschaftsmagazin PM (Ausgabe 06/2016): „Das Gotteswerkzeug“ und DIE ZEIT vom 23. Juni 2016 widmet der Wissenschaftlerin Emmanuelle Charpentier ihre Beilage WISSEN.

frage lautete, wie es dieser Mikrobe gelingt, sich gegen Viren zu verteidigen. Auch Bakterien werden von Viren befallen. Dem Streptococcus gelingt es, die DNA des Virus in das eigene Erbgut einzubauen und mithilfe einer produzierten Erbgutsequenz – ein maßgeschneidertes RNA (eine Ribonukleinsäure) – den Feind zu identifizieren. Bei einem erneuten Virus-Befall ist die Mikrobe in der Lage, ein Enzym an die Erbinformation des Virus anzudocken und es gezielt zu zerschneiden.

CRISPR/Cas9 – „eine Art intelligentes, biologisches Skalpell für Präzisionsoperationen am Erbgut“ Die ZEIT (27/2016) – ist in zweierlei Hinsicht ein Musterbeispiel: Zum einen als Beleg für die Bedeutung der Grundlagenforschung, zum anderen als Thema für den Deutschen Ethikrat – und für die Gesellschaft als Ganzes!

Diese Entdeckung veröffentlichte Emmanuelle Charpentier gemeinsam mit der US-Amerikanerin Jennifer Doudna in einem Fachartikel, der ihr Leben veränderte. Das entdeckte molekülkleine Instrument des Streptococcus zur Virenabwehr besteht aus einem Sucher (CRISPR – eine Molekülsequenz mit einer Art Adresscode) und einer Schere (Cas9 – das die DNA schneidende Enzym). Und: Das Crispr/Cas9-System lässt sich nachbauen, sein Sucher auf jedes beliebige Ziel einstellen. Damit ist Wissenschaftlern ein Multifunktionswerkzeug an die Hand gegeben, das verhältnismäßig preisgünstig, verlässlich und

Emmanuelle Charpentier beschäftigte sich über Jahre mit Streptokokken – einer Mikrobe, die uns eitrige Mandeln und Scharlach beschert. Die klassische Grundlagenforschungs-

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einfach anzuwenden ist! „Plötzlich war es im Prinzip möglich, das Genom eines jeden Organismus zielsicher zu verändern“, so Charpentier. Sie gilt als die höchst dekorierte Wissenschaftlerin der heutigen Zeit (15 Forschungspreise seit 2015, schon acht in diesem Jahr, der Nobelpreis in realistischer Nähe). Die New York Times nennt sie einen „wissenschaftlichen Superstar“. Ihre Forschungsleistung gilt als Triumph der globalen Grundlagenforschung. Die Tatsache, dass man mit diesem intelligenten biologischen Skalpell DNA-Sequenzen wie mit einem präzisen chirurgischen Eingriff aus dem Erbgut schneiden und gegebenenfalls sogar durch eine andere DNA-Sequenz ersetzen kann, beflügelt Hoffnungen – und schürt Skepsis. Die Hoffnung besteht darin, defektes Erbgut zu reparieren, in dem krank machende Abschnitte der DNA gezielt entfernt oder präzise verändert werden. Versuche mit Mäusen konnten bereits zeigen, dass sich jenes Gen gezielt zerschneiden lässt, das den Bauplan für die Moleküle enthält, an das HI-Viren andocken. Todkranken Menschen soll mithilfe von CRISPR/ Cas-9 eine Therapieoption eröffnet werden. PM und Die ZEIT schreiben über einen 14-jährigen Jungen, der an einer unheilbaren, monogenetischen Erbkrankheit leidet, einer todbringenden Muskeldystrophie. Der Grund ist ein einziges Gen in seinem Erbgut, in dem ein DNA-Abschnitt doppelt vorhanden ist. Viren sollen als Träger des CRISPR/Cas9 Systems injiziert werden, um über das Blut an die Zellen zu gelangen, deren Genom repariert werden soll. Der Forschung an Gentherapien zur Heilung verschiedener Krebsarten gilt ein großes Augenmerk. Werden sich eines Tages unzählige Erkrankungen von ALS und Alzheimer bis zur Zirrhose und Zuckerkrankheit entschlüsseln und damit auch heilen lassen?

Zudem wird in Aussicht gestellt, schon in ein paar Jahren dank CRISPR/Cas9 das Erbgut auch präventiv zu beeinflussen, um das Risiko für Herzinfarkt, Diabetes und anderer Erkrankungen zu minimieren. Auch unter diesem Aspekt verbreitet sich die CRISPR/Cas9-Technologie in den Laboren dieser Welt. Die Skepsis besteht in den ungeahnten, mitunter aber auch unabschätzbaren Möglichkeiten, den damit verbundenen Risiken und der rasanten Verbreitung dieses gentechnologischen Instruments. Es ist nicht nur Neugier, Hoffnung und Ehrgeiz, die die Wissenschaft treiben, sondern eben auch großes Geld. In wessen Hände gerät CRISPR/Cas9? Außer die Risiken, die ein vermeintlich präziser Schnitt mit der Genschere ins menschliche Erbgut für die betroffene Zelle, den Menschen und seine Nachkommen mit sich bringen, stellt sich die Frage nach der Gestaltbarkeit der werdenden Zelle. Sind wir auf dem Wege, den Mensch nach Maß zu schaffen – und das dann auch über Generationen hinweg? Was passiert mit der Keimbahn bei technologischer Beeinflussung des Genoms? „Desginer-Babys“ ist nur einer der Begriffe, der polarisiert und Skepsis verbreitet. Der maßgeschneiderte Athlet würde den Sport und seine Wettkämpfe in seinem Anspruch an Chancengleichheit, Integrität sowie Gesundheits-, Bildungsund Kulturförderung völlig ad absurdum führen. Zwar sind Persönlichkeit und Intellekt von zu vielen Genen, Wechselwirkungen und Umwelteinflüssen bestimmt. Dennoch eröffnen sich theoretisch Möglichkeiten zur Einflussnahme auf Muskelwachstum und Knochenstabilität. Geschlecht, Haar- und Augenfarbe sind „wählbar“. Droht einem Kind eine schwere Erbkrankheit, ist es schon jetzt möglich, per Präimplantationsdiagnostik die zur künstlichen Befruchtung verwendeten Embryonen anhand ihrer Gene auszuwählen. Die große Frage, die sich stellt, ist ethischer Natur: „Nimmt der Mensch seine Evolution jetzt selbst in die Hand?“. Genau darüber diskutierte am Mittwoch, den 22. Juni 2016, der Deutschen Ethikrat in Berlin anlässlich seiner Jahrestagung unter der Überschrift: „Zugriff auf das menschliche Erbgut. Neue Möglichkeiten und ihre ethische Beurteilung“. Diese Diskussion ist von epochaler Bedeutung – nicht nur für einen Rat aus berufenen Persönlichkeiten, sondern für unsere Gesellschaft als Ganzes!

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NACHZUDENKEN ...

Deutscher Ethikrat D

ie Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften sind enorm, ihr Erkenntnisgewinn wächst in immer größeren Schritten. Die Folgen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft als Ganzes eröffnen großartige Möglichkeiten – und werfen gleichzeitig weitreichende, kritische Fragen auf. Es gilt, diese Fragen aus rechtlicher, gesellschaftlicher, naturwissenschaftlicher, medizinischer und vor allem auch ethischer Perspektive zu diskutieren. Die Überzeugung von der Unabdingbarkeit einer solchen Diskussion hat dazu geführt, dass der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Einrichtung des Deutschen Ethikrats verabschiedet hat, welches am 1. August 2007 in Kraft getreten ist. Damit begründete sich die Bildung eines unabhängigen Sachverständigenrats mit Bezeichnung „Deutscher Ethikrat“. In diesem Rat aus 26 Mitgliedern unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen und gesellschaftlicher Positionen, die keiner exekutiven oder legislativen politischen Institution angehören, sind unterschiedliche ethische Ansätze und ein plurales Meinungsspektrum vertreten. Alle Räte üben ihr Amt persönlich und unabhängig aus. Sie sind allein dem gesetzlichen Auftrag verpflichtet, aus dessen sich drei wesentliche Aufgaben ableiten: Siehe Ethikratgesetz (EthRG, §2): 1. Information der Öffentlichkeit und Förderung der Diskussion in der

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Philosophie Ethikkommission

Deutscher Ethikrat Bundesregierung Gesellschaft

Gesellschaft unter Einbeziehung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen; 2. Erarbeitung von Stellungnahmen sowie von Empfehlungen für politisches und gesetzgeberisches Handeln; 3. Zusammenarbeit mit nationalen Ethikräten und vergleichbaren Einrichtungen anderer Staaten und internationaler Organisationen. Dass sich der Deutsche Ethikrat in seiner Jahrestagung am 22. Juni 2016 mit der CRISPR/Cas9 (siehe Stichwort) beschäftigte, unterstreicht einmal mehr die Bedeutsamkeit dieser biotechnologischen

Entwicklung und ihrer Tragweite. „Zugriff auf das menschliche Erbgut. Neue Möglichkeiten und ihre ethische Beurteilung“, so das Thema, das die Ratsmitglieder in Berlin diskutierten. Die Diskussionsbeiträge und die Tagungsergebnisse werden im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sämtliche Redebeiträge können dank Audiodateien gehört werden:

www.ethikrat.org / veranstaltungen/jahrestagungen/zugriffauf-das-menschlicheerbgut


Damit einher geht die Botschaft, die Gesellschaft als Ganzes möge sich mit der Frage der konkreten Anwendungsmöglichkeiten in Bezug auf die gezielte Veränderung des menschlichen Genoms, des Eingriffs in die Keimbahn und der Auswirkungen auf zukünftige Nachkommen beschäftigen. Die Chancen auf Prävention und Heilung schwerwiegender Erkrankungen einerseits stehen Sicherheitsrisiken andererseits gegenüber. Auch Anwendungen, die die Grenze zwischen Therapie, Prävention und einer verbessernden, optimierenden und idealisierenden Einflussnahme auf die Menschwerdung und das Menschsein (Enhancement) verschwimmen lassen, wurden aus den oben genannten Perspektiven kritisch diskutiert. So sind Eingriffe in die Keimbahn beim menschlichen Embryo bislang verboten.

Sollen sie erlaubt werden oder sind sie gar geboten? Was gebietet die Verantwortung für zukünftige Generationen? Liegen die Grenzen für den Zugriff auf das menschliche Genom in dem Prinzip der Natürlichkeit? Und welche Gefahren drohen unseren moralischen Standards aus der Tatsache, dass diese Verfahren verhältnismäßig einfach, schnell und kostengünstig angewendet werden können? Die unterschiedlichen Beiträge auf der genannten Jahrestagung haben gezeigt, dass man trotz der enormen Entwicklung noch weit davon entfernt ist, das Konzert der Gene in Gänze zu verstehen. So ist der Zugriff auf die Körperzellen (somatische Gentherapie) zu Heilungszwecken noch Zukunftsmusik. Erst demnächst werden die ersten klinischen Studien wohl genehmigt und begonnen werden.

Es bestünden in der Anwendung durchaus noch Unsicherheiten, insbesondere beim Eingriff auf die Keimbahn. Wenn es aber sichere Möglichkeiten gibt, auf die Entstehung von Erbkrankheiten präventiv einzuwirken, ist dies möglicherweise sogar geboten. Die Argumente der Räte schwankten folgerichtig zwischen Verboten und Geboten. Wolfgang Huber, ehemaliger Ratsvorsitzender der evangelischen Kirchen in Deutschland und Mitglied des Ethikrats, traf eine Aussage, die als Leitlinie für die weitere Diskussion gelten könnte: „Man solle weder zu euphorisch noch zu apokalyptisch an dieses Thema rangehen. Die Heils- und die Unheilspropheten sind beide gleichermaßen gefährlich …“.

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STICHWORT Lautenschläger-Forschungspreis

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er mit 250.000 Euro dotierte Lautenschläger-Forschungspreis ist der deutschlandweit höchstdotierte Wissenschaftspreis aus privater Hand. Er wird seit 2001 alle zwei Jahre an herausragende, noch aktive Wissenschaftler verliehen. Die Auszeichnung erfolgt disziplinübergreifend, setzt jedoch einen Bezug zur Universität Heidelberg voraus: In Frage kommen also Wissenschaftler, die für die Universität arbeiten oder auswertige Wissenschaftler, die mit ihr in wissenschaftlicher Kooperation verbunden sind. Manfred Lautenschläger ist es dabei wichtig, dass das Preisgeld zur freien Verfügung des Preisträgers steht und nicht an eine vorgegebene Fragestellung gebunden ist. Das Geld soll dem Ausgezeichneten vielmehr unbürokratisch ermöglichen, kreativ und unabhängig an einem Thema zu forschen, welches dieser für wichtig oder interessant erachtet, sei es in der anwendungsbezogenen Forschung oder der Grundlagenforschung, ohne dafür ellenlange Formulare ausfüllen oder aufwändig Mittel beantragen zu müssen.

Der Lautenschläger-Forschungspreis ist getragen vom Geist der Freiheit: „Wissenschaft braucht Freiheit, Freiheit zum Risiko, Freiheit auch zu scheitern. Nur mit dieser Freiheit kann Großes entstehen. Darin gleicht Wissenschaft dem Unternehmertum, große Unternehmer und große Wissenschaftler sind in diesem Punkt Brüder im Geiste. (…) Ich bin mir nicht sicher, ob das ausufernde Antragswesen immer die Besten erreicht. Lassen Sie uns nach den Guten, nach den Besten Ausschau halten, nach wirklich – auch unter wissenschaftlichen Kriterien – forschungswürdigen Projekten suchen. Es ist wichtig, potenziell frustrierte Hochschullehrer nachhaltig zu motivieren, um weitere Potenziale zu erschließen. Dies alles vorausgeschickt, will der Lautenschläger-Forschungspreis ein Motivator sein, der die Exzellenz der Heidelberger Universität als hervorragende Bildungseinrichtung und Forschungshochschule heraushebt. Er will diese Region unterstützen, und er will das Richtige und die Richtigen erreichen“, so der Stifter. Die bisherigen Preisträger zeigen die Breite des wissenschaftlichen Spektrums auf, die mit dem Lautenschläger-Forschungspreis bislang unterstützt wurde.

2001 Johanna Stachel, Physikerin

Prof. Dr. Johanna Stachel zählt zu den zentralen Forschungspersönlichkeiten der deutschen Hochenergiekernphysik, deren Ziel die Aufklärung der Struktur und der Eigenschaften elementarer Materie bei extrem hoher Dichte und Energie ist.

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Dr. h. c. Manfred Lautenschläger bei einer Laudatio auf einen der Preisträger in der Alten Aula der Universität Heidelberg

2003 Peter Krammer, Krebsforscher (DKFZ)

Professor Dr. Peter Krammer, Leiter der Abteilung Immungenetik im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), beschreibt die Entstehung vieler Erkrankungen unter anderem durch „zu viel“ oder „zu wenig“ Apoptose („der programmierte Zelltod“). Zu viel Zelltodaktivität führt zu unkontrolliertem Gewebsuntergang und wird zum Beispiel bei Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfall, Rückenmarksläsionen, AIDS, Parkinson oder Alzheimer beobachtet. Zu wenig Apoptose ist dagegen ein zentrales Problem von Krebs- und Autoimmunerkrankungen.

2005 Tonio Hölscher, Altertumswissenschaftler

Professor Dr. Tonio Hölschers Forschungen und Veröffentlichungen haben für das Fach Klassische Archäologie durch eine fruchtbare Verbindung mit Methoden und Fragestellun-


v.l.n.r.: Axel Michaels, Joachim Wittbrodt, Peter Krammer, Tonio Hölscher, Eva Grebel, Matthias W. Hentze, Manfred Lautenschläger, Andreas Kulozik, Johanna Stachel, Ralf Bartenschlager

gen aus anderen Wissenschaftsdisziplinen neue thematische und methodische Wege eröffnet. Seine Arbeit ist ein Brückenschlag zwischen Archäologie und Kunstgeschichte, politischer und Sozialgeschichte, Literatur- und Religionswissenschaft, Philosophie und Medienforschung.

2007 Matthias Hentze und Andreas Kulozik, Mediziner

Prof. Dr. Matthias W. Hentze und Prof. Dr. Andreas Kulozik wurden für die gemeinsame Forschung an Störungen der Verarbeitung und der Kontrolle der Übermittlung der genetischen Information innerhalb der Zelle, dem so genannten RNA-Metabolismus, bei häufigen angeborenen Krankheiten der Blutbildung und der Blutgerinnung ausgezeichnet. Am Beispiel einer weltweit verbreiteten Störung der Blutbildung konnten sie zeigen, wie Fehler in der Expression von Genen korrigiert und so die Entstehung der Krankheit verhindert werden kann. Darüber hinaus haben die beiden Preisträger am Beispiel einer der häufigsten Störungen der Blutgerinnung einen gänzlich neuen und überraschenden Mechanismus entdeckt und in der molekularen Wirkweise charakterisiert.

2009 Eva Grebel, Astrophysikerin

In ihren Arbeiten befasst sich Prof. Dr. Eva Grebel insbesondere mit der Galaxienentwicklung und der Nahfeld-Kosmologie. Zusammen mit Kollegen hat sie verschiedene leuchtschwache Zwerggalaxien mit extrem niedrigen Massen entdeckt. Diese sind von besonderer Bedeutung für das Verständnis der Dunklen Materie. Zugleich gilt sie als eine der einflussreichsten Expertinnen in dem noch jungen Forschungsgebiet der galaktischen Archäologie.

2011 Joachim Wittbrodt, Entwicklungsbiologe

Prof. Joachim Wittbrodt kombiniert Fragestellungen, die von der frühen Embryonalentwicklung bis zur Regeneration von

Augenstrukturen reichen. An dem Modell-Organismus des Medaka-Fisches hat der Wissenschaftler zentrale Gene der Augenentstehung identifiziert. Dabei entdeckte er, dass Zellen im Embryo früh zur Augenbildung programmiert werden und an den Ort ihrer Differenzierung wandern. Seine Forschungsergebnisse zur Entstehung von Organen belegen die Bedeutung wandernder Stammzellen.

2013 Ralf Bartenschlager, Virologe

Prof. Dr. Ralf Bartenschlager befasst sich mit der molekularen Biologie des Hepatitis-C-Virus, zu dessen Erforschung er einen wegweisenden Beitrag geleistet hat. Dem Heidelberger Wissenschaftler ist es zunächst gelungen, erstmals ein reproduzierbares Zellkultursystem auf der Basis eines sogenannten Minigenoms und später ein vollständiges Vermehrungssystem für diesen Virus in Zellkulturen zu entwickeln. Seine Entdeckungen haben dem Forschungsfeld eine neue Richtung gegeben und den Grundstein für die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfstoffen gelegt.

2015 Axel Michaels, Indologe

Der Indologe Prof. Dr. Axel Michaels verbindet in seinen Arbeiten zur Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens auf hervorragende Weise Textstudien und ethnographische Forschung. Damit hat er eine neue Forschungsrichtung, die „Ethno-Indologie“, begründet. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Praxis und Geschichte des Hinduismus in Indien und die Religionen Nepals. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich insbesondere mit Ritualen und Festen. Weitere Themen seiner Forschungsarbeiten sind Sakraltopographie und Sakralgeographie von Benares sowie die hinduistische Askese. Darüber hinaus befasst er sich mit altindischem Recht und der Rechtsliteratur im vormodernen Nepal.

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LESUNG

Matthias Steiner liest aus seinem Buch Das Steiner Prinzip im Zentrum Aktiver Prävention³ Von Dr. Matthias Zimmermann

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ir sitzen in der Zuckerfalle. Wie sehr wir darin gefangen sind, zeigt die Tatsache, dass der jährliche Pro-KopfVerbrauch nach wie vor steigt. Auf über 36 Kilogramm pro Kopf pro Jahr haben wir es mittlerweile gebracht. Der Zucker – unser aller Feind? Nein, der Zucker ist kein Feind – aber aus dem Munde eines Diabetikers klingt „Zuckerfalle“ natürlich ungleich bedrohlicher. Was also ist die Botschaft von Matthias Steiner, wenn er mit seinem Koffer voll ausgewählter Lebensmittelangebote vor sein Publikum tritt? Aufklärung tut Not! Ein feines Bewusstsein dafür, wo überall Zucker drinsteckt, ist unabdingbar. Und, dass selten genau das in einem Fertigprodukt drin ist, was auf der Packung außen draufsteht! Leider wissen wir nach wie vor zu wenig über Ernährung und die Angebote in den Supermarktregalen. Der Wissensvorsprung der Lebensmittelindustrie ist enorm, und wir stehen deren „Strategien“ oft machtlos gegenüber. Beim Verbraucher ein Bewusstsein zu schaffen, das ist die Aufgabe, der sich Matthias Steiner verschrieben hat – mit bemerkenswertem Kenntnisreichtum und einem Wissen, das sich oft nur dem interessierten, nachforschenden Insider erschließt. Eindrucksvoll präsentiert er seiner Zuhörerschaft, welch unerwartete Unmengen an Zucker in vielen Fertigprodukten stecken. Diese versteckten Zuckerzugaben sind die Fallen, in welche unsere Geschmacksknospen gelockt werden. Wir tappen in Unkenntnis hinein, naschen mal hier mal da, fast automatisiert – und gönnen unserem Blutzucker kaum mehr eine Pause. Dann wundern wir uns, warum der Hosenbund zwickt und das Wunschgewicht oder die Wunschfigur in immer weitere Ferne rückt.

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Und genau hier findet der Leser den Einstieg in das Buch, das Matthias Steiner geschrieben und zu einem Bestseller gemacht hat: „Nicht ein Wunsch bestimmt das Handeln, sondern das klare Ziel“.

Werte auf. Es wird Fett verbrannt. Ohne Zufuhr von Zucker stürzen sich die Muskelzellen, ausgelaugt von den ständigen Kontraktionen im Laufe eines Krafttrainingsprogramms, auf die Fettreserven.

Matthias Steiner macht deutlich: Macht euch euer Wunschgewicht zu einem Zielgewicht. Mit seinem Steiner Prinzip gibt er den über 100 Zuhörern an diesem Abend elf Prinzipien an die Hand, die mit einer Diät oder mit irgendwelchen Tricks nichts zu tun haben. Es geht um eine Haltung zum Leben – zu Bewegung und zu Ernährung. Eine Lebensstiländerung kann Freude machen, neue Möglichkeiten eröffnen und letztlich zu Glück und Zufriedenheit führen.

Die Zuwendung zu natürlichen Lebensmitteln und ein bewegungsreicher, durchaus Kraft fordernder Alltag - all das kann Freude machen. Wieder Kind zu werden, also rumtollen, laufen und Treppen steigen, raus aus der Komfortzone – das ist der Appell, der seine Zuhörerschaft hoffnungsfroh macht. „Lassen Sie Ihrem schlummernden Bewegungsdrang freien Lauf und genießen Sie die Freude, die man spürt, wenn man körperlich aktiv ist. Dann fällt es auch nicht schwer, Sport und Bewegung nachhaltig in sein Leben zu integrieren“.

So soll auch der Sport Spaß machen. Aber natürlich spielt beim Abnehmen und bei der Körperformung nicht nur das klassische Ausdauertraining, sondern auch die gezielte Muskelkräftigung eine ganz entscheidende Rolle. Die Muskulatur ist unser wichtigster Verbrennungsmotor. Aus eigener Erfahrung und berufenstem Munde kann Steiner behaupten, dass die Muskulatur noch Stunden nach einem Krafttraining ihre Energie einfordert. So weist die für ihn als Diabetiker notwendige Insulinzufuhr nach einer ausgiebigen Krafttrainingseinheit auch Stunden später noch deutlich verminderte

Diese Freude spürt man auch bei Matthias Steiner. Wer den Olympiasieger bei seiner Buchlesung im ZAP³ erlebt hat, durfte die Passion erfahren, die der Olympiasieger in sich trägt. Er brennt für dieses Lebensthema und lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm gelungen ist, nach seiner sportlichen Karriere genau das richtige Feld für sich gefunden zu haben. Seine Begeisterung hat ausnahmslos alle Zuhörer in den Bann gezogen …!

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Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

Neu in unserer ZAP3 Physiotherapie: kostenloser Beratungsservice bei Problemen mit der Kostenerstattung durch Private Krankenversicherungen

Hervorragende Therapie hat ihren Preis. Leider verhalten sich Private Krankenkassen bei der Abrechnung von therapeutischen Leistungen nicht immer kooperativ. In den meisten Fällen haben Sie aber ein Recht darauf, dass ihre Rechnungen von ihrer Versicherung auch bezahlt werden. Belanglose Kleinigkeiten werden als Grund angeführt, die von Ihnen verauslagten Rechnungen nur teilweise oder gar nicht zu bezahlen. Man kann sich gegen ungerechtfertigte Rechnungskürzungen durch die PKV in der Regel erfolgreich wehren. Wir unterstützen Sie dabei. Durch eine neue Kooperation mit der Firma Buchner ist es uns nun möglich, Ihnen anwaltliche Unterstützung bei Problemen mit der Kostenerstattung durch Private Krankenkassen zur Seite zu stellen. Die Kosten für diesen Service übernehmen wir komplett für Sie. Sprechen Sie uns einfach an.

Weltkindertag im Racket Center Nußloch

Am 20. September ist Weltkindertag! Da wir wissen wie wichtig Bewegung besonders im Kindesalter ist, möchten wir den Kleinen schon früh die Möglichkeit geben mit verschiedenen Sportarten in Berührung zu kommen. Vielleicht eröffnet sich Ihnen dadurch ein Feld, in dem Sie sich austoben, verwirklichen oder einfach vom Alltag abschalten können. Daher haben wir am Dienstag, den 20.09. von 14.00 bis 17.00 Uhr ein Programm mit verschiedenen Stationen vorbereitet, an denen vier Sportmöglichkeiten (Ballschule, Viet Vo Dao, Tennis, Badminton) im Racket Center ausprobiert werden können. Eingeladen sind alle sportbegeisterten Grundschulkinder und die, die es noch werden wollen. Anmeldungen werden bis zum 14. September telefonisch unter der Nummer 06224 99 09-25 entgegen genommen. Eltern und Begleitpersonen dürfen gerne auch aktiv werden und, während die Kinder toben, den Fitness- & Wellnessbereich des ZAP³ kostenfrei nutzen.

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Box-Kurs im ZAP³ – erleben Sie die Vorteile eines außergewöhnlichen Trainings

Ab November haben Sie die Möglichkeit auf angepasstem Leistungsniveau die Grundlagen des Boxens zu erlernen. Dabei werden die Inhalte so gestaltet, dass auch Einsteiger Spaß und Erfolg beim Training haben werden. Selbstverständlich geht es nicht nur um boxorien-tiertes Training, sondern auch um die Verbesserung von Kraft, Koordination und Ausdauer. Wann findet der Box-Kurs jeweils statt? Das Training findet zweimal die Woche jeweils mittwochs in der Zeit von 17.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 12.00 bis 13.00 Uhr statt. Anmelden können Sie sich telefonisch unter 06224 99 09-25 oder am ZAP³ Empfang.


Der Mensch im Mittelpunkt

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2006

JUBILÄUM

10 Jahre ZAP3

Mein erstes Jubiläum – Eine Reflexion des Erwachsenwerdens Von Eric Sattel

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u manchen Zeitpunkten im Leben ergibt es sich, dass man eine Weile innehält und ins Nachdenken gerät. Sei es die erste Beziehung, das Erreichen der Volljährigkeit oder das erste Auto. Manchmal die Begegnung mit einem besonderen Menschen oder Erfahrungen, die zum Umdenken führen …!

lich erreichen und nicht abhängig davon sein, was andere denken, welches Ziel sinnvoll für mich ist! Geht´s Ihnen, liebe Leser, nicht genauso?

In meinem Fall ist es im Grunde etwas simples, aber etwas ganz wunderbares. Die erste Dekade meines Schaffens liegt hinter mir. Oder viel schöner: Ich kann mein erstes Jubiläum feiern! Da lohnt es sich, einmal zurückzublicken und sich die eine oder andere Frage zu stellen. Vor allen Dingen: Wer bin ich? Wo komme ich her? An welchem Punkt in meinem Leben stehe ich? Wo will ich hin und welche Ziele habe ich? Was treibt mich an?

Wer bin ich – Was treibt mich an?

Wir Sportler sind ja, wenn man ehrlich ist, wie alle Menschen: Nämlich faul. Was einen antreibt, ist das Ergebnis – der Weg dahin oft nur das notwendige Übel. Je mehr man aber an einer Sache dranbleibt und sie mit positiven Gefühlen verbindet, umso mehr reift die Erkenntnis, dass der Weg der interessante Teil ist und das Ergebnis lediglich eine Orientierung: An welchem Punkt in meinem Leben stehe ich eigentlich? Persönliche Ziele braucht der Mensch, denn: „Wer den Hafen nicht kennt, für den ist kein Wind ein günstiger“, wie Seneca gerne zitiert wird. Im Wettkampfsport sind die Ziele klar vorgegeben – von Normwerten und den Leistungen der Gegner. Ich dagegen möchte meine Ziele für mich persön-

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Also: Die einfachste Antwort wäre folgende: Vor zehn Jahren habe ich als Zentrum Aktiver Prävention das Licht der Welt erblickt. Ganz so einfach will ich mir das aber nicht machen, schließlich habe ich schon damals Träume gehabt. Als Kind wollte ich Arzt werden. So ganz geklappt hat das nicht. Ein Arzt behandelt schließlich im Allgemeinen Kranke oder Verletzte, durchläuft dafür ein langes, anstrengendes Studium und absolviert Facharztausbildungen. Ich dagegen habe mich von klein auf schon um diejenigen gekümmert, die gar nicht erst krank werden wollen, habe Menschen gestärkt, damit sie sich erst gar nicht verletzen. Die ersten Freunde waren allerdings noch Sportbegeisterte, die ihre Fähigkeiten beispielweise im Tennis verbessern wollten. Und das in jungen Jahren in einer – gelinde gesagt – Baumarktatmosphäre. Mein Zimmer bestand aus Industriepressspan und bemalten Betonwänden, nicht unbedingt die einladendste Atmosphäre. Immerhin konnte ich mich schon damals am strahlend blauen Himmel an milden Sommertagen erfreuen. Jedenfalls solange, wie die Tennisspieler auf dem Nachbarplatz in der gleichen Halle nicht lautstark ihre Show abgezogen haben.


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Als ich dann etwas älter war „durfte“ ich auch immer wieder umziehen, da hieß es dann: „Alles muss raus!“. In meinem Zimmer wurden dann große Feiern abgehalten. Der MLPCup und das Sponsorenfest hat bei mir Einzug gehalten. Man stelle sich vor: „Spirit & Art“ mit Akrobaten und Zauberern – in meinem Zimmer! Atemberaubende Erlebnisse, immerhin war ich gerade mal ein paar Jahre alt. Das ist wie der erste Zirkusbesuch für einen achtjährigen – nur in den eigenen vier Wänden. Verrückte Zeiten waren das …

ganzen Staub und Lärm ein ganz neues Umfeld geschaffen wird, haben wir das gemeinsam gut bewältigt. Endlich konnte ich dann zusammen mit all meinen Freunden eine wunderschöne Eröffnung in meinem Zimmer feiern – mit keinem Geringeren als Prof. Thomas Wessinghage als Festredner. Das tollste dabei: Auch Physiotherapeuten haben in meinem Zimmer Platz. Die Möglichkeiten, die ich dadurch neu erhalten habe, freuen mich wahnsinnig – vor allem für meine vielen Gäste.

Mit zunehmendem Alter ist mir mein Jugendzimmer dann immer mehr zu eng und zu klein geworden, es musste unbedingt etwas Größeres her. Ich wollte einen neuen Meilenstein setzten. Das ist inzwischen auch schon wieder fünf Jahre her. Erfreulicherweise bekam ich auch dazu die Gelegenheit. Ich konnte mein Zimmer komplett umgestalten. Viel mehr als die Wände außen rum, die nun einmal das Dach tragen, habe ich nicht stehen lassen. Eine wilde Zeit war das, wie Campen unter eigenem Dach. Und dabei immer wieder aufpassen, dass auch alles möglichst richtig aufgebaut wird. Fehler beim Bauen kann man leider nicht wie bei Lego-Steinen einfach korrigieren. Um das Tohuwabohu komplett zu machen, durften in dieser Zeit auch alle Menschen, um die ich mich kümmerte an der ganzen Gaudi teilhaben. Was haben wir damals durchgemacht, im Sommer 2011, als die Baumaschinen Rabatz gemacht und die Nerven meiner Gäste strapaziert haben. Aber aus der Überzeugung, dass nach dem

Dennoch: Mein Kindheitstraum, nämlich ein richtiger Arzt zu werden, lässt sich nicht erfüllen. Ich habe dafür viel mehr Gefallen daran gefunden, Menschen auf dem Weg zum eigenen Wohlbefinden, manchmal gar zur eigenen Heilung, zu begleiten. So habe ich meine ganz eigene Bestimmung gefunden. Ich möchte meinen Freunden und allen Leuten, die dafür ein Ohr haben, etwas zeigen: In unserem Körper steckt sehr viel mehr Kraft als viele glauben. Er ist viel robuster und kann sich von vielen Krankheiten oder Verletzungen effektiv erholen, auch ohne einen ganzen Schrank voll Medikamente nehmen zu müssen. Dazu muss man für sich nur an den richtigen Hebeln drehen: Die richtigen Anforderungen müssen gestellt werden! Da der Weg dorthin mehr erfordert, als nur das reine Training, habe ich mir viele Partner an meine Seite geholt. So gibt es in meinem Zuhause einen schönen Raum, in dem wir allen

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Sommer 2011: Eröffnungsfeier des ZAP3 mit Prof. Thomas Wessinghage

Wissbegierigen vermitteln, wie wir Menschen funktionieren – und zwar nicht nur rein körperlich, sondern auch mit Seele und Geist. Teilweise über 100 Zuhörer erfreuen sich an meinen Seminaren. Immer wieder ist es mir gelungen, Koryphäen auf ihren medizinisch-therapeutischen Gebieten von meinem neuen Traum zu überzeugen. Sie haben mich an ihrer Kompetenz teilhaben lassen. Manche davon sind inzwischen schon mehrmals als Redner bei mir gewesen. Ich denke, ich kann darauf mit Fug und Recht ein wenig Stolz sein – und ich kann bestätigen: „Wissen wirkt …“! Ebenso freut es mich, mittlerweile einige weitere Bekanntschaften im Haus zu haben. Ein guter Freund sorgt sich vor allem um Leute mit spezifischen orthopädischen Schwächen. Er nennt das Ganze Rehasport. Und auch in den sensibleren Krankheitsbereichen, bei denen auf viel mehr als das rein körperliche Befinden geachtet werden muss, kann ich meine Unterstützung anbieten. Aktiv leben nach Krebs ist ein Markenzeichen geworden. Rheumafunktionsgymnastik hilft vielen Patienten sehr. Die Prävention, den Rehasport und die Physiotherapie unter einem Dach zu haben und dabei zu sehen, wie gut die Trainer, Übungsleiter und Therapeuten zusammenarbeiten, ist eine Bereicherung für mich und vor allem: Für die vielen Zimmergäste. Man kann inzwischen gut erkennen, dass aus dem „kleinen“ Zentrum Aktiver Prävention ein gestandener, kräftiger Kerl geworden ist. Um das mit breiter Brust nach außen zu tragen, habe ich mir mit Stolz ein „hoch 3“ auf die Brust geschrieben. Und jetzt findet mal schön raus, was es damit auf sich hat – an dieser Stelle verrate ich das nicht (aber für den, der bisher aufmerksam gelesen hat, ist das ja nicht schwer zu entdecken)!

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Wo will ich hin?

„Stillstand ist Rückschritt und der erste Schritt ins Grab“, sagt Reinhold Würth (deutscher Unternehmer). Gerade Letzterem möchte ich mich entgegenstellen, oder sogar noch mehr: Älter zu werden ist etwas ganz tolles, von Grab wird bei mir gar nicht gesprochen. Bei uns zählen die gute Laune, das freudvolle Aktivsein und ein tolles Gefühl. Dabei begleite ich die Menschen bereits seit zehn Jahren mit stetig zunehmender Expertise und Motivation. Aber es gibt noch weitere Bereiche, in denen ich aktiv werden möchte: Betriebliches und kommunales Gesundheitsmanagement, Erhalt der Lebensqualität auch durch Berücksichtigung der geistigen Gesundheit und Fitness im Kopf. „Dem gesundheitsorientierten Muskeltraining als Medikament zur Anerkennung verhelfen“ – das ist mein Motto. Ich fördere die Akzeptanz und das Bewusstsein, dass wir eine körpereigene Apotheke besitzen. Die Medikamente stecken in uns. Vielleicht verstehen das auch bald unsere Politiker und die Verantwortlichen unseres Gesundheitssystems. Hier kämpfe ich an der Seite anderer Häuser – der DHfPG und der INLINE Consulting, Zimmernachbarn und Brüder im Geiste. Körperliche Aktivität ist der Schlüssel zu unserem Verständnis von Fitness: Ich begleite Menschen dabei, anpassungsfähig zu bleiben und den Anforderungen, die von außen auf sie einwirken oder die sie selbst an sich stellen, entsprechen zu können. Dann kann es gelingen, sich in jedem Lebensalter eine Leistungsfähigkeit zu bewahren, die eine freie Entfaltung in Würde und mit Freude möglich macht. Wenn ich also nach vorne Blicke und in 2026 ein nächstes großes Resümee ziehen darf, möchte ich behaupten dürfen:


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Mehr erkennen. Mehr erreichen.

Ich habe – so wie bisher – meine Vision und meine Ziele effektiv vorangetrieben und verwirklicht! Die größte Freude wird mir dann sein, wenn ich mein 20-jähriges Jubiläum im Kreise von Besuchern, Kollegen und Freunden feiern kann, die mich treu begleitet haben – und weitere dazu gekommen sind, die verstanden haben, worum es mir geht: Menschen zu begrüßen und sie zu begleiten auf ihrem Weg zu einem gelingenden Leben!

An der Stelle bleibt mir daher nur noch eines zu sagen: Ich lade Euch alle herzlich zu meiner Jubiläumsfeier ein. In der Woche vom 19. bis 25. September 2016 erwartet Euch gemeinsam mit meinen Helfern ein facettenreiches Programm bevor ich dann am Freitag, den 23. September mit euch allen ein fröhliches Fest feiern möchte. Ich freue mich schon jetzt darauf euch alle dazu begrüßen zu dürfen. In diesem Sinne bis bald in meinem Zimmer. Euer ZAP³

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FEEDBACK

ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel

Erstes Feedback von Mitgliedern seit der Einführung im Februar 2016 Von Daniela Völker

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achdem in den letzten Ausgaben bereits viel über die Idee und das Konzept des ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkels informiert und berichtet wurde, ist es nun an der Zeit, die Ergebnisse aus der praktischen Anwendung vorzustellen. Schon nach kurzer Zeit hat sich die erste Skepsis über den Nutzen, die Effektivität sowie die Umsetzung des Trainings im ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel ins Positive gekehrt. Die neuen Erkenntnisse über die Funktionsweise der Faszien und die damit verbundene Möglichkeit, Schmerzen und Verspannungen auf besondere Art und Weise selbstständig begegnen und lindern zu können, sind für viele im Trainingsalltag angekommen.

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Die einfache Zugänglichkeit zu den notwendigen Übungen tun dabei ihr Übriges. Das Training ist in der Praxis eben doch mehr als nur einfaches Dehnen. Es werden die ganzen Muskel-/Faszien- und damit Bewegungsketten angesprochen, die man über ein klassisches Training so nicht erreicht. Und genau dieser kleine aber feine Unterschied macht sich sehr schnell und deutlich bemerkbar. Zunächst mussten die Trainierenden natürlich erst einmal lernen, mit dem ungewohnten Druck auf das Gewebe und die Muskulatur umzugehen. Den teilweise damit einhergehenden „Wohlweh-Schmerz“, der gerade am Anfang beim Faszienrollen auftritt, muss man

sensibel dosieren können. Viel Bewegungsgefühl ist gefragt – und wird gleichsam geschult, denn freilich gehört bei einem Dehntraining an den Get Flexible Geräten ein leichter Dehnschmerz dazu. Dieser ist als Signal zu werten, der die Bewegungsausführung und die -intensitäten wirkungsvoll steuert. Tatsächlich zeigte sich, dass sich bereits nach dem ersten Training eine Leichtigkeit einstellt, die vorher nicht spürbar gewesen ist und viele Trainierende regelrecht überrascht. Manche stehen nach dem Training gerader da, andere können sich uneingeschränkter bewegen und müssen sich beispielsweise nicht mehr hinsetzen, um die Schuhe zuzubinden.


Zahlreiche Teilnehmer einer internen Studie berichten über weniger Verspannungen oder Schmerzen. Im Übrigen: es empfiehlt sich immer, bei Interesse an solchen Trainingsmethoden nicht nur Trainer und Therapeuten zu fragen, sondern diejenigen um ihre Einschätzung zu bitten, die solche Methoden tatsächlich auch anwenden. Nach den bisher von uns Trainern und unseren Mitgliedern gemachten Erfahrungen sollte das Training im ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkel zweimal pro Woche durchgeführt werden. Um diese Erfolge

und Veränderungen beizubehalten sowie unangenehme Empfindungen in ein wohliges Gefühl zu wandeln, empfehlen wir, sich idealerweise direkt im Anschluss an das gewohnte Muskeltraining in den neuen Zirkel zu begeben. Die positiven Effekte durch das kontinuierliche Training an Deutschlands erstem integrierten Dr. Wolff Rücken-Aktiv Zirkel verbreiten sich demzufolge immer mehr. So nutzt Dr. Hartmut Wolff persönlich das Zentrum Aktiver Prävention3 als Referenzanlage zur Durchführung von Seminaren. Der etablierte Geräteent-

wickler präsentierte vor Vertretern anderer Gesundheitszentren aus ganz Deutschland den Aufbau sowie die Nutzung des ZAP³ Rücken-Aktiv-Zirkels. Bei der Begeisterung, die sich bei den Teilnehmer einstellte, kann davon ausgegangen werden, dass das Faszien-, Mobilitäts- und Dehntraining in dieser Form seinen Siegeszug gegen schmerzhafte Verspannungen und Bewegungseinschränkungen weiter fortführen wird. Wir freuen uns darüber, mit unserem ZAP³ im kleinen Nußloch der Ausgangspunkt für diesen Siegeszug sein zu dürfen.

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IM PORTRAIT

Akad. Dir. a. D. Wend-Uwe Boeckh-Behrens Glück

Ich habe das Glück gehabt, in meinem beruflichen Leben fast immer das tun zu können, was ich am liebsten tue: Mich vielseitig mit dem Sport in seinen vielen Facetten zu beschäftigen. Das ist eher selten und keine Selbstverständlichkeit. Ich konnte den Sport nutzen als aktiver Leistungssportler, als Lehrer und Dozent, als ehrenamtlicher Funktionär, als Mitarbeiter an Curricula und Lehrplänen, als Strukturbildner, als Trainer, als Übungsleiter, als Fitness- und Gesundheitsexperte und -sportler, als Wissenschaftler, als Autor und als Referent.

Unidozent am Sportinstitut mein Traumjob von 1972-2008

Ich habe an der Universität Würzburg, an der ich die Fächer Französisch und Sport studiert habe, unmittelbar nach dem Staatsexamen und dem anschließenden Referendariat die Chance erhalten, entweder als Assistent in der Romanistik oder am Sportinstitut an der Uni Würzburg anzufangen. Nach einer durchaus offenen Abwägungsphase, ist die Entscheidung für das Sportinstitut gefallen, die ich auch niemals bereut habe. Nach einer kurzen, sehr vielseitigen beruflichen Startphase in Würzburg konnte ich an der neu gegründeten Universität Bayreuth ab 1975 sehr aktiv an dem Neuaufbau des Sportinstituts mitwirken. » Es war eine wundervolle Aufgabe und eine tolle Möglichkeit, ein neues Sportinstitut mitstrukturieren und aufbauen zu können.

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Badminton – meine Sportart 1959-2004

45 Jahre, länger als viele Ehen, hielt meine Begeisterung für diese schnelle, konditionell und koordinativ anspruchsvolle Sportart an. Im Badminton habe ich alle Stufen durchlaufen: Athlet, Trainer, Vereins- und Verbandstätigkeiten: Vielfacher Bayerischer und Süddeutscher Meister, 1975 eine Saison Bundesliga, 2. Platz Europameisterschaften der Altersklasse „over 50“ 1995 und 1997, Lehrwart, Ausschussvorsitzender für Leistungssport, Vizepräsident im Deutschen Badmintonverband. 1990-1995: Mitarbeit beim Aufbau des türkischen Badmintonverbandes durch Trainerausbildungen in Izmir, Istanbul, Antalya, Ankara. Erst Verschleißbeschwerden im Schulter- und Hüftgelenk haben mich zum Aufhören der Badmintonpraxis gezwungen. » Diese Beschwerden habe ich durch konsequentes Fitnesstraining wieder weitgehend ausgleichen können!

Lehren und Motivieren

Es war immer mein Ziel, Studierende, Leistungs- und Gesundheitssportler zu motivieren, sich anzustrengen und das Beste aus sich herauszuholen. Die Menschen dazu zu bringen, sich durch die eigenen Fortschritte selbst zu belohnen, ist für den Handelnden und den Lehrer/ Trainer äußerst befriedigend und schafft die Motivation, dauerhaft und konse-

Akad. Dir. a. D. Wend-Uwe Boeckh-Behrens ist der Hauptreferent des diesjährigen großen ZAP³ Gesundheitstags im Racket Center. Er spricht über: „Anpassungswunder Mensch“ – Megafaktoren der Gesundheit: gesund und fit in jedem Alter …“. Dabei nimmt er auch Bezug auf seine zahlreichen Veröffentlichungen, allen voran das Standardwerk für die Gesundheitsund Fitness-Branche: „Fitness-Gesundheits-Training: Die besten Übungen und Programme für das ganze Leben“ mit Coautor Prof. Dr. Dr. Wolfgang Buskies (erschienen 2009 im Rowohlt-Verlag, Reinbek).

Mit Wend-Uwe Boeckh-Behrens ist es gelungen, einen Pionier der Entwicklung des Gesundheitsorientierten Fitnesstrainings ins Zentrum Aktiver Prävention³ nach Nußloch einzuladen. Sein Referat für die interessierte Öffentlichkeit findet am Sonntag, den 9. Oktober 2016 um 11.30 Uhr im großen Saal, 1. OG statt.

Bereits am Tag zuvor schult er das ZAP³ Trainer- und Therapeuten-Team in einem vierstündigen Workshop. Schwerpunkt dabei ist ein von ihm entwickeltes Ganzkörper-Trainingskonzept, das unser Team Ihnen – allen unseren Mitgliedern – schon ab dem 10. Oktober 2016 in regelmäßigen Kurzzeittrainingsprogrammen auf der ZAP³ Trainingsfläche anbieten wird.

quent, am besten lebenslang, dran zu bleiben. Dabei spielt das Vorbild des Lehrers und Trainers eine entscheidende Rolle. Nur wer selbst lebenslang vorlebt und verkörpert, was man „predigt“, kann andere dauerhaft motivieren. Dies ist auch mein Motto.

» Es gilt insbesondere auch für Menschen in höherem Alter, in dem eine weitere sinnvolle Beschäftigung und ein aktives Gesundheitstraining die beste Gesundheitsvorsorge und der wirksamste Schutz vor dem Pflegeheim sind.

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Erasmus Studentenaustausch

Als ich die Organisation des Studentenaustauschs in Kooperation mit dem Akademischen Auslandsamt für die Sportstudierenden der Uni Bayreuth übernommen hatte, haben pro Jahr etwa sechs Studenten ein Auslandssemester absolviert. Aufgrund meiner eigenen sehr positiven Erfahrungen als Austauschstudent in Besancon (Frankreich) 1966/67 habe ich versucht, möglichst viele Studenten zu motivieren, ein Auslandssemester zu absolvieren. Aus den sechs im Startjahr sind bald über 60 pro Jahr geworden. Ein Auslandssemester dauert nur sechs bis acht Monate, aber es bereichert die jungen Leute ein Leben lang. Sie gehen als Kinder und kommen weltoffener, zweisprachig und mit größerem interkulturellem Verständnis als Erwachsene zurück. » Sport ist eine internationale Sprache – eine Form der Verständigung, die Weltoffenheit fördert, zu globalem Denken anregt und dazu anhält, nach dem Prinzip der Fairness zu handeln.

Studiengang Diplom Sportökonomie

Nachdem, Ende der 70iger Jahre, nur noch wenige der Lehramtsabsolventen eine Anstellung im Staatsdienst in Bayern erhielten und wir unsere ehemaligen Studenten als Taxifahrer und in anderen fachfremden Aushilfsberufen wieder trafen, mussten wir alternative, kreative Studienangebote entwickeln. Der Studiengang Diplom Sportökonomie, der eine Mischung aus BWL, Jura und Sport darstellt, war eine geniale Lösung, die bis heute das Zugpferd der Bayreuther Sportstudienangebote darstellt. Die Spökos, wie die Studierenden der Diplom Sportökonomie in Bayreuth genannt werden, haben sich als geistig und körperlich sehr flexible und leistungsfähige Studenten herausgestellt. » Es war für mich immer ein besonderes Vergnügen, mit Sportökonomen zu arbeiten, sie zu fordern und zu fördern.

Bayreuther Internationales Sport Seminar (BISS) 1983-1990

Das BISS war die 2. kreative Antwort auf die Lehramt-SportMisere in dieser Zeit an der Uni Bayreuth. Diese Jahre der Entwicklungszusammenarbeit waren mit die besten meiner Berufszeit. Pro Jahr kamen zehn bis zwölf Experten aus Ländern der Dritten Welt. Sie kamen aus nahezu allen anglo- und frankophonen Ländern Afrikas, aus Mittel- und Südamerika und aus Myanmar. Jeder Stipendiat hatte in seinem Land bereits eine verantwortungsvolle Position. Ich war für die individuellen und das Gruppenprogramm verantwortlich, unterrichtete dreisprachig, englisch, französisch, deutsch und konnte endlich mein zweites Studienfach „Französisch“ nutzbringend einsetzen. Die unterschiedlichen Sprachen der Stipendiaten habe ich genutzt, um Einblicke in die ostafrikanische Verkehrssprache Kiswahili, ins Türkische und das Birmanische (Myanmar) zu gewinnen. » Die interkulturellen Kontakte erweiterten mein Blickfeld erheblich und machten mich sensibel für alle Probleme und

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Wend-Uwe Boeckh-Behrens - Fit bis ins hohe Alter

den Kulturschock, mit denen Ausländer damals in Deutschland zu kämpfen hatten und mit denen die heutigen Flüchtlinge in ähnlicher Weise konfrontiert sind.

Zusatzausbildung „Gesundheit und Fitness“

bereits 1983 habe ich Gesundheit und Fitness (GuF) als großen beruflichen und wirtschaftlichen Zukunftsmarkt für Sportökonomen und Lehramtsabsolventen Sport, die keine Anstellung im Öffentlichen Dienst erhielten, angesehen. Diese Einschätzung hat sich eindrucksvoll bestätigt, beschleunigt durch die demografische Entwicklung unserer alternden Gesellschaft und das zunehmende Interesse breiter Schichten der Bevölkerung und der Industrie, z.B. Fitnessstudios, an Gesundheit und Fitness. Den Aufbau einer universitären Zusatzausbildung GuF habe ich auch gegen die kritischen Stimmen im eigenen Institut, mit Unterstützung des Institutsleiters Prof. Dr. Zieschang, durchsetzen können. Auf europäischer Ebene konnte ich in der Folge mit Kollegen der Universtäten Odense (Dänemark) und Bristol (England) das Curriculum eines European Master-Programms in Health and Fitness erstellen. » Gesundheit und Fitness sind bis heute die Schwerpunkte meines eigenen praktischen Trainings und meiner Vortragstätigkeit geblieben.


Wissenschaftliches, empirisches Arbeiten 1990-2008 und Autorentätigkeit

Die wissenschaftliche Neugier, ungeklärte Sachverhalte und Mythen zu überprüfen und heilige Kühe zu schlachten, waren meine Haupt-Triebfedern für die zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen die mein Kollege Prof. Dr. Dr. W. Buskies und ich in Angriff nahmen. Es war notwendig, ein System für wissenschaftliches, empirisches Arbeiten an unserem Institut einzurichten. Dazu wurden nahezu alle circa 100 Studienanfänger der Studiengänge Sportökonomie und Lehramt Sport quasi automatisch als Probanden für wissenschaftliche Studien herangezogen. Dadurch wurden z.B. Studien ermöglicht mit drei Untersuchungsgruppen und einer Kontrollgruppe mit 25 Personen. Im Verlauf ihres Studiums waren Studenten häufig mehrfach Proband, im Hauptstudium Untersuchungsleiter z.B einer empirischen Oberseminararbeit und später ihrer Diplom- bzw. Lehramtsabschlussarbeit, in Einzelfällen ihrer Promotionsarbeit, alles überwacht und gesteuert von meinem Kollegen und mir. Die Studenten lernten empirisches Arbeiten von der Pike auf. Dieses System hat es uns ermöglicht, eine sehr große Anzahl wissenschaftlicher, empirischer Untersuchungen durchzuführen. » Das Ergebnis sind zahlreiche Bücher, Einzelbeiträge und Trainingsprogramme, wie z.B. das Krafttrainingsprogramm maxxF (vgl. Literaturverzeichnis).

Inline Akademie, Ausbildung von Fitnesstrainern

Mehrere Sportökonomen, die die Gesundheits- und Fitnessausbildung in Bayreuth absolviert haben, sind bei der Unternehmensberatung Inline/INJOY gelandet. 1995 wurde ich gefragt, ob ich die Ausbildung von Fitnesstrainern der Inline Akademie übernehmen wollte. Dies habe ich gerne getan, da es genau meinen fachlichen Kernbereich betraf. Der erste Schritt war die Erstellung eines Curriculums für Fitnesstrainer und die jährliche Überarbeitung der umfangreichen Ausbildungsunterlagen. Dies ist bis heute so geblieben, wie die circa 30 (anfangs) bis 15 (heute) Ausbildungswochenenden pro Jahr zeigen.

» Nach wie vor macht mir die Arbeit mit jungen Menschen großen Spaß. Jetzt „im Alter“ ist dies neben Vorträgen mein Hauptbetätigungsfeld, das eine sinnvolle Beschäftigung nach meiner Pensionierung darstellt und mich auf Trapp hält.

Meine beiden großen Fitnessregeln lauten: » „Use it or lose it“ und „Stretch your limits“.

Ausgewählte Publikationen (nur Bücher): 1. Boeckh-Behrens, W.-U. (2010). maxxF – Der Megatrainer. Gräfe und Unzer: München.

2. Buskies, W. & Boeckh-Behrens, W.U. (2009). Fitness-Gesundheitstraining die besten Übungen und Programme für das ganze Leben. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 3. Boeckh-Behrens, W.-U. & Buskies, W. (2000). Fitness-Krafttraining. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt. 4. Boeckh-Behrens, W. - U. & Buskies, W. (2002). Gesundheitsorientiertes Fitnesstraining. Lüneburg: Wehdemeier & Pusch. 5. Boeckh-Behrens, W.-U. (1988). Fit durchs Leben. Krefeld: Intermedia / Gondrom Verlag 6. Witt, U., Boeckh-Behrens, W.-U. & Buskies, W. (2004). Men‘s Health: Die besten Übungen der Welt: Mehr Power von Kopf bis Fuß - Turbo-Training für alle Muskeln Rowohlt Taschenbuch Verlag

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FACHBEITRAG

Muskelhygiene

Eine besondere Art der Pflege für ein besseres Lebensgefühl Vom Team des ZAP3

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ir sind gepflegte Menschen, legen Wert auf Hygiene und auf Sorgsamkeit im Umgang mit unserem Körper. So pflegen wir die Zähne wie selbstverständlich. Das war vor 40 Jahren noch nicht so. Die Initiative damals, in die Kindergärten und Schulen zu gehen und Kindern das Zähneputzen zu vermitteln, gehört zu den größten Errungenschaften der Prophylaxe-Medizin. Wir pflegen die Haut. Der Einfluss von Umweltgiften und der stärker werdenden Sonneneinstrahlung hat zur Folge, dass wir nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen mehr auf unsere Haut achten. Auch pflegen wir unsere Nägel. Es gehört zu einem ästhetischen Auftritt, auf das Erscheinungsbild der Füße und Hände zu achten. Und wem ein volles Haupthaar vergönnt ist, pflegt mit Hilfe einer unendlichen Vielfalt an Shampoos, Spülungen und Gels seine Frisur. Doch pflegen wir unsere Muskulatur? Wie sehr widmen wir uns unserem Bewegungsapparat? Gehört es nicht auch zu einem gepflegten Erscheinungsbild, auf die Körperform zu achten, sich seine Kraft zu erhalten, die Muskulatur zu entwickeln und sich geschmeidig zu halten? Auch die Beweglichkeit spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Kraft, wenn es um Wohlbefinden geht. Und letztlich dient Körperpflege und Hygiene der persönlichen Lebensqualität.

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Muskelhygiene Training der Muskulatur für ein mehr an Lebenskraft

Die Leistungsfähigkeit unserer Muskulatur ist eine Eigenschaft, die umso mehr zunimmt, je gezielter man sie beansprucht. Gezielt beansprucht, wohlgemerkt! Und damit sind wir beim Training: Ein systematischer, gezielter und geplanter Prozess, um eine körperliche Eigenschaft positiv zu verändern – also ein Mehr an Kraft, Ausdauer und Koordinationsvermögen zu entwickeln sowie auf Flexibilität Wert zu legen. Dabei kommt der Kraft besondere Bedeutung zu. In Verbindung mit einem unzureichend entwickelten und geschulten Koordinationsvermögen (Gleichgewichtsempfinden, Reaktionsund Anpassungsfähigkeit) ist die Muskelkraftleistungsschwäche häufig Ursache für Stürze. Das Ziel muss also sein, mit einem achtsamen Krafttraining dem Verlust an Muskelleistungs- und Koordinationsvermögen entgegenzuwirken.

Die Bedeutung der Muskulatur unter biomechanischen Gesichtspunkten

Aus biomechanischer Sicht ist der Muskel das interessanteste Organ des menschlichen Körpers. Er ist in der Lage auf einen Reiz hin zu kontrahieren und chemische in mechanische Energie umzuwandeln. Die Muskelkontraktion bezeichnet die Verkürzung eines Muskels hervorgerufen durch einen Nervenim-


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Hörgeräte Hörtraining Hörtest Hörgeräte-Batterien puls. Durch das Wechselspiel zwischen konzentrischer und exzentrischer Arbeit von Agonist und Antagonist werden Gelenke gegen einwirkende Widerstände (z.B. auch gegen die Schwerkraft) bewegt - die Koordination sorgt für deren Zielgerichtetheit. Jede Kontraktion ist das Resultat zahlreicher asynchron verlaufender Verkürzungen der einzelnen Muskelzellen oder Muskelfasern.

Die Bedeutung der Muskulatur unter metabolischen Gesichtspunkten

Die Muskulatur ist das wichtigste Organ des menschlichen Stoffwechsels. Sie verbrennt bei Arbeit Zucker und Fett. Dabei wird eine Vielzahl so genannter Myokine ins Blut ausgeschüttet und von dort in die Zellen anderer Organe (Gehirn, Darm, Herz, Nieren, Leber) transportiert. Myokine bezeichnet einen Sammelbegriff für alle Arten von Botenstoffen (z.B. Hormone, Enzyme), welche Einfluss auf die Funktionsweise der jeweiligen Zellen nehmen. So wird zum Beispiel wird dem Hormon Irisin die Eigenschaft zugesprochen, fettspeichernde, weiße Fettzellen in braune, fettverbrennende Zellen umzuwandeln. Bevor nun jemand auf die Idee kommt, sich Irisin in der Apotheke als Tablette zu besorgen, sei gesagt: Nur durch aktive Muskelarbeit erzielt Irisin seine Wirksamkeit – eine Verabreichung von außen führt zu keinem Effekt! Es ist also nicht allein das neuronale System, das Einfluss auf die Muskelfunktion nimmt. Vielmehr beeinflusst Muskelarbeit auch die Vorgänge in anderen Organsystemen – auch im Gehirn. Ging man früher davon aus, dass die Muskeln lediglich Befehle des Gehirns ausführen, so weiß man heute, dass Muskelarbeit umgekehrt auch Gehirnfunktionen anregt. Neurotrophine (BDNF) beispielsweise fördern die Bildung neuer Nervenzellen und die Verbindung zwischen Nervenfortsätzen. Die Hirnaktivität im Hippocampus, der für die Merkfähigkeit und die Speicherkapazität verantwortlich ist, wird gefördert. Muskeltraining kann somit positiven Einfluss auf das Gedächtnis nehmen und degenerative Prozesse mindern.

Serotonin wiederum ist ein Neurotransmitter, der den Tonus der Blutgefäße, also den Blutdruck, reguliert und vielfältige Wirkungen auf das Herz-KreislaufSystem, den Magen-Darm-Trakt und das Zentrale Nervensystem nimmt. Im Gehirn steuert Serotonin die Wahrnehmung, den Schlaf, die Temperaturregulation, die Sensorik, das Schmerzempfinden und den Appetit. Bekannt ist Serotonin besonders für seine Auswirkungen auf die Stimmungslage. Es gibt uns das Gefühl der Gelassenheit, innere Ruhe und Zufriedenheit. Das Hormon Dopamin bewirkt das Gegenteil. Es wird auch Glückshormon genannt. Dieser Neurotransmitter ist für die Antriebssteigerung und Motivation verantwortlich. Muskeltraining hält einen höheren Dopaminspiegel aufrecht und fördert dadurch die Konzentration, Aufmerksamkeit und nimmt positven auf die geistigen Fähigkeiten. Weil sich die Forschung zunehmend den metabolischen Aspekten der Muskelarbeit zuwendet, steigt die Bedeutung von Sport und körperlichem Training sowohl für medizinisch-therapeutische Maßnahmen als auch für Präventionsprogramme bei Stoffwechselstörungen oder sonstigen körperlichen und seelischen Erkrankungen. Auch in der Psychotherapie sind Bewegungsprogramme – insbesondere auch Krafttrainingseinheiten – nicht mehr wegzudenken. Erst seit dieser Entdeckung lässt sich wissenschaftlich erklären, warum Sport und insbesondere Muskeltraining für die Vorbeugung und sogar in der Therapie von Stoffwechselkrankheiten unverzichtbar sind. Einer der Botenstoffe, dessen Produktion bei Muskelarbeit um das Hundertfache steigt (Interleukin-6), sorgt beispielsweise für eine bessere Insulinsensibilität und entlastet somit die Bauchspeicheldrüse. Es klingt fast zu schön um wahr zu sein: wir tragen eine ganze Apotheke in uns. Die darin verborgenen Medikamente zum Einsatz zu bringen setzt gezielte Aktivität voraus: gesundheitsorientiertes

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Muskeltraining! Die Dosis dieser Medizin bestimmen Sie gemeinsam mit Ihrem Trainer. Und es ist nie zu spät den Medizinschrank zu öffnen. Auch im hohen Alter ist Muskeltraining wirksam.

mehrte Ablagerung von Kollagen verfilzen die Faszien nach und nach, wodurch Einschränkungen der Beweglichkeit, Unwohlsein und letztlich Schmerzen hervorgerufen werden können.

Die Bedeutung des Bindegewebsapparats unter biomechanischen Gesichtspunkten

Durch gezielte Aktivität in Form von federnden und nicht-monotonen Bewegungen wird das Bindegewebe stimuliert. Gleiches passiert durch Druck und Zug, wie dies zum Beispiel durch Muskeldehnprogramme oder die Anwendung einer Faszienrolle stattfindet. Derlei Trainingsmaßnahmen kann die Struktur der Fibroplasten, die den Faszien zugrundeliegenden Zellen, zurück in eine funktionelle Ordnung bringen. Die Versorgung der Zellen mit Flüssigkeit, der Stoffwechsel in den Zellen und die

Das Bindegewebe umhüllt jede Myofibrille, jede Muskelfaser, jedes Muskelbündel und jeden Muskel. Es mündet in die Sehne und durchzieht auf diese Weise den gesamten Körper wie eine innere Hülle. Lange wenig beachtet gilt ihr in der modernen sportwissenschaftlichen und medizinischen Forschung derzeit große Aufmerksamkeit. Bisweilen liest man von Bezeichnungen wie „Kommunikationssystem des Körpers“, „Geflecht des Lebens“ oder „Netz der Gesundheit“. Das Bindegewebe bildet das Grundgerüst der Organe, die dadurch Form und Stabilisierung erhalten. Es ermöglicht das reibungsfreie, geschmeidige Zusammenspiel aus Muskulatur und Knochengerüst. Ebenso wie die Bewegungssensoren befinden sich etwa 80 Prozent der freien Nervenenden (Notizeptoren), also Schmerzrezeptoren, in den Faszien. Das, was wir als Verspannungen und Unwohlsein interpretieren, lässt sich darauf zurückführen. Ärzte diagnostizieren an dieser Stelle bisweilen „unspezifische Schmerzsymptome“. Wenn wir über ein gutes Körpergefühl und allgemeines Wohlbefinden sprechen, muss bei einem gesundheitsorientierten Muskeltraining auch dem Faszienapparat sorgsame Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Die Bedeutung des Bindegewebsapparats unter metabolischen Gesichtspunkten

Werden Faszien, zu denen alle kollagenen und faserigen Bindegewebe zählen, durch langandauernde Fehlhaltungen oder etwa Operationen verletzt, kommt ein funktionierender Selbstheilungsmechanismus zum Tragen. Kollagenmassen, welche sich wie ein Schutzfilm um eine Wunde legen, werden jetzt verstärkt produziert und beschleunigen dadurch die Heilung. Leider entspringt diesem Mechanismus ein unerwünschter Nebeneffekt, die Fibrose. Durch diese ver-

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Produktion, sowie Aussendung biochemischer Signale sorgen für Entspannung, Beweglichkeit und Wohlgefühl.

Die Bedeutung der Beweglichkeit, der Koordinationsfähigkeit und des Bewegungsempfindens

Eine gute Beweglichkeit ist für das Bewegungsempfinden, also für Gleichgewicht, Reaktions- und Anpassungsvermögen, grundlegend. Um für eine Bewegungshandlung die erforderlichen motorischen Einheiten zeit- und zielgerecht zu mobilisieren, ist das zentrale Nervensystem auf einen kontinuierlichen Fluss an Informationen aus dem Körper selbst angewiesen. Für diese so genannte Sensorik sind die die Muskelspindeln die wichtigsten Mechanorezeptoren. Sie senden an das Zentrale Nervensystem Signale über Kontraktionsverlauf, Aktivierungsgrad und Dehnungszustand der zur Bewegung erforderlichen Muskeln. Damit wird durch eine ReflexbogenSchaltung sowohl das Ende als auch der Verlauf einer Muskelkontraktion permanent und fortlaufend dem vorgegebenen Sollwert angepasst. Geschmeidigkeit, Energieeffizienz und Belastungsschonung sind die Folge einer guten Koordination zwischen neuronaler, muskulärer und faszialer Arbeit. Gesundheitsorientiertes Muskeltraining beinhaltet folglich auch die systematische Sensibilisierung für Bewegungsabläufe, also Bewegungsgeschwindigkeiten, -umfänge und -intensitäten. Das Empfinden von Lage, Haltung und Bewegungen des Körpers im Raum wird durch das Sinnessystem der so genannten Propriozeption gewährleistet. Die Sehnenspindeln (Golgi-Apparat) und Muskelspindeln in der Skelettmuskulatur sind die physiologischen Einheiten hierfür. Fasern des Bindegewebes erfühlen jede Geschwindigkeitsveränderung und jeden Richtungswechsel, der Golgi-Apparat überwacht den für eine Bewegung erforderlichen Muskeltonus, die erzeugten Reize sind verantwortlich für die Tiefensensibilität. Der Begriff der Tiefensensibilität zeigt deutlich, wie wichtig diese Mechanismen für ein allgemeines Wohlbefinden sind. Folglich braucht ein gesundheitsorien-


tiertes Training der Muskulatur ein feines Gespür für eine biomechanischfunktionelle Bewegungsausführung und eine anpassungswirksame Belastungsintensität, sprich: zielführende Ermüdung des Muskels und der Beanspruchung der Energiereserven und enzymatischen Ressourcen – am besten in fachmännischer Begleitung!

Fazit:

Wir wollen dem „Medikament Muskeltraining“ zur Anerkennung verhelfen. Die Muskulatur ist das größte, gleichzeitig aber unterschätzteste Organ von uns Menschen. Die Erforschung seiner Bedeutung unter metabolischen Gesichtspunkten steht relativ am Anfang. Was man bislang darüber weiß unter-

streicht in jeder Hinsicht die Notwendigkeit und die unabdingbare Empfehlung, die Muskulatur zu pflegen – indem man sie trainiert (Kraft), gezielt als MuskelFasziensystem mobilisiert (Beweglichkeit) und für die Bewegungsausführungen ein hohes Maß an Bewusstsein und Sensibilität entwickelt (Koordination). Wir im Zentrum Aktiver Prävention³ (ZAP³) haben dafür den Begriff der Muskelhygiene geprägt. Schon bald wird Muskelhygiene so selbstverständlich sein wie Zähneputzen und Haarewaschen. Dazu begreifen wir im ZAP³ die dafür bereitgestellten Geräte als Systeme. Zielgerichtete und geplante Muskelhygieneprogramme brauchen Trainingssysteme, die sich an der Geräteanordnung im ZAP³

und am Zusammenwirken von Trainingsbetreuern, Personal Trainern, Physiotherapeuten und Rehasportübungsleitern erkennen lassen. Zu den Systemen gehören der Kraft-Ausdauer-Zirkel, der Kraft-Figur-Zirkel und der Rücken-AktivZirkel genauso wie die medizinische Trainingstherapie und der physiotherapeutische Bereich KGG (Krankengymnastik am Gerät), sowie der funktionelle Trainingsbereich und zahlreiche Kleingerätesysteme in unseren Kursräumen. „Treiben Sie Sport“ kann folglich keine hilfreiche Empfehlung sein. Vielmehr sollte es heißen: Trainieren Sie mit einem guten Gefühl ihre Muskulatur – gezielt, systematisch, bewusst und unter bestmöglicher An- und Begleitung.

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KLINIKPORTRAIT

Vulpius Klinik Bad Rappenau Für Ihre Genesung und Gesundheit

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ie Vulpius Klinik wurde im Jahre 1912 gegründet und hat sich vom „Sanatorium“ für Knochen- und Gelenktuberkulose hin zur modernen Fachklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Handchirurgie sowie Schulter- und Ellenbogenchirurgie entwickelt und gehört mittlerweile zu den größten orthopädischen Kliniken in Süddeutschland.

Tradition und Moderne

Orthopädische Erfahrungen und ärztliches Engagement seit über 100 Jahren in enger Verbindung mit innovativer Technik bilden die Grundlage für qualitativ hochwertige und patientenorientierte Diagnostik und Therapie. Computerassistierte Operationsmethoden, modernes Equipment und spezielle Nachbehandlungsmethoden sorgen für schonende Eingriffe und schnellere Genesung von Patienten und Patientinnen.

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In dem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg garantiert der konstante Austausch mit der Forschung, dass neueste Erkenntnisse der Medizin unmittelbar umgesetzt werden.

Qualität

Seit 1998 überprüfen wir in der Vulpius Klinik unsere eigene Leistung und Qualität nach den international anerkannten DIN EN ISO 9001 Normen. Im dreijährigen Turnus wird diese Zertifizierung erneuert. In der Zwischenzeit sorgen regelmäßige Audits für kontinuierliches Qualitätsmanagement.

Im Team

Teamarbeit nach innen - Kooperation nach außen! Mit dieser Zielsetzung arbeitet die Vulpius Klinik als zuverlässiger Partner mit den Rehakliniken und niedergelassenen Ärzten der Region ebenso wie mit Krankenkassen und Behörden

zusammen. „Toleranz, Achtung und gegenseitiger Respekt prägen den Umgang miteinander, mit unseren Patienten und den Partnern der Klinik. Wir fühlen uns als Gemeinschaft, die den Erfolg unseres Unternehmens ermöglicht“, heißt es im Leitbild der Vulpius Klinik. Die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Michael Clarius hat sich auf den künstlichen Gelenkersatz von Hüft- und Kniegelenken spezialisiert. Im Jahr 2015 wurden mehr als 8.700 Patienten operiert, davon 1.800 Hüft- und Knieprothesen. Mittlerweile sind die fachspezifischen Sektionsabteilungen Kniechirurgie, Fußund Sprunggelenkchirurgie, konservative Wirbelsäulentherapie sowie die Kinderorthopädie entstanden.


Weitere Schwerpunkte sind die Handchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Hahn und Prof. Dr. med. Frank Unglaub. An Hand und Handgelenk wurden im vergangenen Jahr mehr als 2.500 Patienten operiert. Unter der Leitung von Priv. Doz. Dr. med. Wolfgang Pötzl hat die Abteilung der Schulter- und Ellenbogenchirurgie über 900 Patienten im Jahr 2015 operiert. Darin enthalten sind 100 künstliche Schultergelenke. Alle Fachabteilungen sind mit ihren Leitern unter Deutschlands Top-Spezialisten in der Focus Rangliste geführt.

Patienten

Mit unserem Selbstverständnis eines modernen Dienstleistungsunternehmens stehen Sie als Patient und Patientin im Mittelpunkt unserer Handlungen. Wir setzen sowohl unser fachliches Wissen wie auch unser persönliches Engagement ein, um Ihre Genesung zu unterstützen und Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und helfen Ihnen.

Integrierte Versorgung

Die Vulpius Klinik hat die Möglichkeiten, mit zugelassenen Leistungsträgern im Gesundheitswesen Verträge zu bestimmten medizinischen Themen zu schließen. Dabei verpflichten sich alle Beteiligten, nach bestimmten Vorgaben zusammen zu arbeiten. Dies umfasst die Behandlungsabläufe ebenso wie Organisation und Kosten. Somit sind Sie als Patient und Patientin von der Vorsorge bis hin zur Nachsorge quasi unter einem Dach. Für die Partner der Integrierten Versorgung stehen Sie mit Ihrem Anliegen im Mittelpunkt. Auf Grund der engen Kooperation verringert sich der Aufwand, wenn Sie beispielsweise von der Klinik in die Reha-Maßnahme wechseln. Abläufe werden schneller und die Qualität der medizinischen Versorgung gewinnt.

Hygiene

Ein wesentlicher Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit ist die strikte Einhaltung von Hygienestandards um insgesamt sehr seltene Infektionen (Lungenentzündung, Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen) weiter zu minimieren. Speziell ausgebildete Hygienefachkräfte und ein hygiene-beauftragter Arzt sorgen durch intensive Schulungen und Fortbildungen der Mitarbeiter, durch spezielle Screening-Untersuchungen unserer Patienten und durch ständige regelmäßige Qualitätskontrollen für einen höchstmöglichen Standard.

Vulpius Klinik GmbH Vulpiusstr. 29 74906 Bad Rappenau

Telefon 07264 60-0 Telefax 07264 60-167

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FACHBEITRAG

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt Von Daniela Völker

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abei sein ist alles – diese olympische Begriff mag für vieles gelten. Doch trifft auch auf das Thema BGM zu? Sicherlich nicht! Wenn man sich die Unternehmenslandschaft deutschlandweit betrachtet, lässt sich zum Thema BGM eine Vielzahl unterschiedlicher Haltungen, Herangehensweisen und Ausprägungen beobachten. Es gibt Unternehmen, für die betriebliche Gesundheitsförderung weiterhin keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Überlegungen zur Etablierung eines BGM stehen hier noch ganz am Anfang. Auf der anderen Seite gibt es Unternehmen, die gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiter als Vermögenswert und Wettbewerbsvorteil begreifen, ihre Verantwortung als Arbeitgeber aber eben auch aus ethischen Gründen wahrnehmen. Diese unterstützen die Umsetzung von BGM-Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz aktiv. Schon daran ist zu erkennen, dass Unternehmen betriebliches Gesundheitsmanagement mit unterschiedlicher Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit umsetzen. Im Rahmen der Einführung und langfristigen Integration durchlaufen sie dabei nachhaltige, zielführende Entwicklungsschritte. Innovative Unternehmen investieren bereits in ein fortschrittliches BGM und generieren aus dem Thema Mitarbeitergesundheit einen Wettbewerbsvorteil.

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Wandel der Arbeitswelt

In Zeiten, in denen sich unsere Gesellschaft verändert und die Arbeitswelt einem ständigen Wandel unterliegt, wird das Thema BGM immer wichtiger. Die Notwendigkeit von Einsparungen und damit einhergehende organisatorische und strukturelle Neuordnungen bedingen häufig rasante Veränderungen der Arbeitsanforderungen und damit auch eine Veränderung der Erwartungen an die Mitarbeiter. Das heißt, Veränderungsfähigkeit und vor allem die Bereitschaft Veränderungen anzunehmen, spielen heute eine bedeutende Rolle. Neben den Arbeitsbedingungen und Arbeitsanforderungen ändert sich auch die gesellschaftliche und demographische Struktur – die Beschäftigten werden immer älter. Diese Tendenzen und Entwicklungen führen häufig sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Führungskräften zu Überforderung. Häufig endet dies dann in Frustration, Demotivation, Leistungsabfall und Krankheit. Schlussendlich leidet also unsere Gesundheit unter den heutigen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Arbeitsplatzbedingte Gesundheitsbelastungen sind demnach nicht nur von hoher persönlicher und gesellschaftlicher Relevanz, sondern auch aus unternehmerischer und volkswirtschaftlicher Sicht zu be-


trachten. Gerade die vermehrte Verbreitung von sogenannten Bewegungsmangelerkrankungen, der Alterungsprozess der Gesellschaft sowie die steigende Anzahl psychischer Erkrankungen führen zu steigenden Krankheitszeiten. Arbeitgeber und Krankenkassen stehen deshalb vor der Aufgabe den Arbeitnehmern eine nachhaltige Prävention zu ermöglichen. Die Pflege und Förderung der bestehenden Humanressourcen werden somit zum Erfolgsfaktor für Unternehmen. Als zentraler Bestandteil des Humankapitals sind damit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu sehen. Folglich trägt ein im Unternehmen gelebtes betriebliches Gesundheitsmanagement zur Rentabilität, zur Wettbewerbssowie der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens bei. Die Notwendigkeit von gesundheitsfördernden Maßnahmen zum Schutz und zum Erhalt der Leistungsfähigkeit gibt darüber hinaus der Gesetzgeber vor. Im Arbeitsschutzgesetz (§3, 5) ist geregelt, dass der Arbeitgeber für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten Sorge tragen und in dessen Rahmen entsprechende Angebote anbieten muss. Als Instrument zur Unterstützung der Arbeitnehmer hat sich daraus das betriebliche Gesundheitsmanagement entwickelt. Bisher werden Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsförderung leider nur vereinzelt eingesetzt, dabei ist betriebliches Gesundheitsmanagement mehr als nur die Aneinanderreihung von einzelnen Maßnahmen. Viel mehr ist BGM als strategischer Managementansatz und wichtiger Bestandteil einer verantwortungsvollen Unternehmens- und Personalpolitik zu verstehen. Ziel ist es also, das betriebliche

Gesundheitsmanagement in die Unternehmensorganisation zu implementieren, strategisch auszurichten und es aktiv zu leben. Zur erfolgreichen Umsetzung und Integration bedarf es folgender Schritte.

Zielplanung

Trotz des hohen positiven Nutzens für die Gesundheit der Mitarbeiter und schlussendlich für die Produktivität des Unternehmens, ist BGM bisher noch nicht in allen Unternehmen fester Bestandteil. In Zeiten des demografischen Wandels, verdichteter Arbeit und eines Mangels an Fachkräften ist das eine gefährliche Haltung. Die zukünftige Wirtschaftsentwicklung wird zeigen, ob Unternehmen mit dieser Haltung und Strategie langfristig erfolgreich sein können. Häufig starten Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement über Gesundheits-Kennziffern und bauen Ihre BGM Handlungen nur auf diesen Ziffern auf. Wie sehen die Fehlzeiten, strukturiert nach Alter und Beschäftigungsverhältnis, aus? Welche Krankheitsbilder treten öfter auf? Zu welcher Abwesenheitsdauer führen die unterschiedlichen Krankheitsbilder? Wie hoch ist der Produktivitätsverlust durch Krankheitsausfälle? Studien zu diesem Thema weisen nach, dass der Return on Investment (ROI) von Gesundheitsmaßnahmen bei 1:3 oder höher liegt. Quantifizierbare Ergebnisse sind generell wichtig. Ein Unternehmer will schließlich wissen, warum er in eine Maßnahme investieren soll und mit welchem Ergebnis er kalkulieren kann. In erster Instanz ist es eine akzeptable Vorgehens-

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weise, BGM über Fehltage, Krankenstand und Kosten zu definieren. Ausreichend für eine nachhaltige und effektive Planung ist das allerdings nicht. Die qualitativen Aspekte und gerade diese sind für die Motivation und Loyalität der Mitarbeiter entscheidend - werden oft vernachlässigt.

Struktur als Erfolgsfaktor für die Integration

Unternehmen, die einen Schritt weiter gehen, bauen interne Strukturen zu einer betrieblichen Gesundheitsförderung auf und integrieren sie in das unternehmerische Gesamtsystem. Ein organisatorischer Rahmen mit definierten Verantwortlichkeiten, eine Wissensplattform rund um Gesundheitsthemen im Arbeitsalltag und gemeinsame Arbeitskreise, an denen sich Mitarbeiter aktiv bei der Entwicklung von Interventionen zum Thema Gesundheit beteiligen können, sind hier beispielhaft zu nennen. Wichtig ist, den Mitarbeitern konkret umsetzbare Gesundheitslösungen für den eigenen Arbeitsplatz und für die Freizeit zur Verfügung zu stellen. Eine interne Struktur schafft die notwendige Basis, um gesundheitsfördernde Maßnahmen oder ein ganzheitliches Konzept im Unternehmen zu verankern. Es sollte ein Steuerungsgremium geschaffen werden, das Mitarbeiter aus allen Hierachieebenen vereint, um die Akzeptanz im gesamten Unternehmen zu erhöhen. Die Führungskräfte sollten nicht nur an der Planung, sondern auch bei der Umsetzung und Durchführung, mit gutem Beispiel vorangehen. Erst eine geeignete, unternehmensinterne Kommunikationsplattform sorgt dafür, dass das Thema Gesundheit und die angebotenen gesundheitsfördernden Angebote im Unternehmen präsent sind. Für den dauerhaften Erfolg sind diese strukturellen Anpassungen unerlässlich.

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Die meisten Unternehmen befinden sich in folgender Phase: Strukturen sind vorhanden und einzelne Gesundheitsmaßnahmen existieren zwar, allerdings fehlt häufig eine einheitliche, nachhaltige und durchgängige Kommunikation. Nicht nur das Wissen über bestimmte Gesundheitsthemen sondern auch die konsequente Durchführung der Maßnahmen und schlussendlich die Verankerung in der Unternehmenskultur sind für den dauerhaften Erfolg eines ganzheitlichen BGM Konzepts unabdingbar.

Evaluation – Kennzahlen als Nachweis für den Erfolg

Ist das Unternehmen mit seinen Maßnahmen auf dem richtigen Weg? Nehmen die Mitarbeiter die Angebote wahr und werden aus diesen Angeboten persönliche, gesundheitsorientierte Verhaltensänderungen von den Mitarbeitern abgeleitet? In welchen Bereichen besteht Verbesserungspozential? Zielplanung, Struktur und Prozessqualität sind die entscheidenden Größen für eine erfolgreiche Evaluation. Wurden die notwendigen Strukturen geschaffen, um die Ziele zu erreichen? Waren die Prozesse so strukturiert, dass sie umsetzbar waren und wurden letztendlich die geplanten Ziele erreicht? Wie zufrieden sind die Mitarbeiter mit den eingeführten Maßnahmen? Und wie hoch war die Resonanz? Durch diese Art der Evaluation kann eine stetige Weiterentwicklung und die Aktualität der Maßnahmen gewährleistet werden.

BGM im Zentrum Aktiver Prävention³ (ZAP³)

Die entscheidende Frage ist nun, was macht BGM nachhaltig im Unternehmen erfolgreich? Die Maßnahmen, die ergriffen werden, dürfen nicht nur auf den unmittelbaren betrieblichen Erfolg ausrichten sein. Der Mensch steht hierbei im


Mittelpunkt. BGM ist letztlich eine Überzeugungsaufgabe zur Unterstützung eines gesunden, körperlich aktiven oder sportlichen Lebensstils. Bei BGM Maßnahmen sollte daher die gesteigerte Lebensqualität und auch die Leistungsqualität der Mitarbeiter in den Mittelpunkt rücken. Die Mitarbeiter werden durch die BGM Maßnahmen motiviert, um die Eigenverantwortung für die persönliche Lebensqualität zu erkennen und anzunehmen. Ein Gesundheitstraining wird systematisch und dauerhaft in ihren Alltag integriert. Im Racket Center Nußloch bietet das ZAP³ Arbeitgebern die Möglichkeit, gemeinsam für nachhaltige Gesundheit und Zufriedenheit ihrer Beschäftigten zu sorgen. Das Angebot des ZAP³ reicht von theoriegestützten Kursen, die die Wissensvermittlung zu gesundheitsrelevanten Themen zum Ziel haben, über Arbeitsplatz- und Gefahrenanalysen direkt vor Ort bis hin zu bedarfs- und zielorientiertem Training im Racket Center. Die Mitarbeiter des ZAP³ haben das Ziel, den Trainierenden bei ihrem Einstieg in ein gesundheitsorientiertes Training zu helfen und sie ein Leben lang in einer familiären Atmosphäre zu motivieren und zu begleiten. Die Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Rücken- und Herzkreislauftraining, der Figuroptimierung, dem individuellen Test- und Betreuungssystem sowie der Spezialisierung auf das gesundheitsorientierte Fitnesstraining. Besondere Bedeutung wird dem gezielten Muskeltraining beigemessen. Ein starker Muskel hält den Körper gesund, beeinflusst unsere Psyche sowie das Immunsystem positiv und trägt dabei zur Lebensqualität bei.

Fazit und Ausblick

Bei allen wissenschaftlichen und praktischen Überlegungen stehen zwei wesentliche Aspekte im Vordergrund: Der Spaß und die Effektivität. Maßnahmen erzielen nur dann eine Nachhaltigkeit, wenn sie bei allen Beteiligten Akzeptanz finden, dabei einen hohen Aufforderungscharakter besitzen, positive Effekte erzielt werden und ein gutes Gefühl hervorrufen.

So können, um den olympischen Gedanken vom Anfang des Artikels wieder aufzugreifen, Teilnehmer nicht nur beim BGM dabei sein, sondern einen großen Erfolg für sich, ihre Lebensqualität und ihre Leistungsfreude erzielen. Am Freitag den 07. Oktober 2016, vormittags, veranstaltet das ZAP³ einen BGM-Round Table, an dem drei ausgewiesene Experten aus der Unternehmenspraxis in Impulsvorträgen drei Best Practice Beispiele vorstellen und jeweils im Anschluss mit den Teilnehmern (BGM Verantwortliche aus Betrieben) diskutieren.

Ziel ist es, Erfolgsfaktoren in der Praxis herauszuarbeiten, 1. für Rauchentwöhnungskurse – erfolgreich praktiziert von Herrn Hans-Dieter Russ (Stellv. Marktleiter / Personal- und Businesscoach) im Globus Baumarkt in Hofheim am Taunus.

2. für Bewegungsprogramme – präsentiert von Frau Silke Kruschwitz (Gesundheitsmanagerin), seit mehr als 20 Jahren im Gesundheitsmanagement der Firma Würth, Künzelsau, tätig und dort verantwortlich für das „Kraftmobil im Logistik-Zentrum“. 3. für Ernährungskonzepte – vorgestellt von Frau Alexandra Duniecki (Ökotrophologin und Qualitätsmanagerin) und Herrn Thomas Salm (Betriebsleiter Standort MLP AG), die mit der Eurest GmbH innovative kulinarische Konzepte für Betriebe entwickeln. Informationen und Anmeldung unter: www.zap-nussloch.de\bgm-round-table

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FACHBEITRAG

Personal Training

Training ist nicht gleich Training …! Von Timo Weilemann

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e nachdem, welches Ziel Sie mit Ihrem Training verfolgen, ergeben sich unterschiedliche Anforderungen, die ebenso unterschiedliche Konzepte erfordern, um ein optimales Training zu gewährleisten. Natürlich stehen die Fitnesstrainer eines Studios den Mitgliedern bei Fragen und Problemen zur Seite und arbeiten auch neue Trainingspläne aus. Allerdings erfolgt das Training selbst in der Regel in Eigenverantwortung. Manche Menschen sind mit dem eigenverantwortlichen Training, zu dem man sich selbst motivieren muss, überfordert. Dies hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern ist eine Folge aus Alltagsstress, Termindruck und familiären Verpflich-

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tungen, bei denen die Motivation zum Sport oftmals auf der Strecke bleibt. Wohl spielt auch das Wissen und die eigene Kompetenz eine Rolle – und die ist naturgemäß begrenzt. Oder, mal ganz ehrlich: Verfügen Sie über einschlägige trainingswissenschaftliche Qualifikationen? Dabei wird Gesundheit und Fitness in der heutigen Gesellschaft für viele Menschen zunehmend wichtiger, um sportlicher, ausgeglichener und stressresistenter zu sein. So können beim Training vielerlei Fehler passieren. Welches Training – Übungen, Intensitäten, Umfänge etc. – führt denn tatsächlich zu den gewünschten Zielen?

Häufig hangelt man sich an Standardübungen an einigen wenigen Geräten entlang, macht ein bisschen moderates Ausdauertraining, stemmt ein paar Gewichte und geht dabei selten kontrolliert an seine Leistungsgrenzen. Gesundheitstraining und Auspowern schließen sich übrigens nicht aus! Allerdings steigt natürlich die Gefahr, dass Übungen an Geräten mit zunehmenden Training und erhöhter Belastungsintensität weniger korrekt bis nahezu falsch ausgeführt werden. Daneben fallen auch andere Trainingsprinzipien wie Superkompensation (das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung) schnell unter den Tisch. Kennen Sie das?


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Da trainieren Sie womöglich ein paar Wochen lang und verlieren dann die Motivation, wenn die erhofften Effekte nicht einsetzen oder gar körperliche Beschwerden aufgrund falscher Ausführung eintreten. Das Buchen eines Personal Trainers bringt wesentliche und entscheidende Vorteile zum Standardbetreuungssystem mit sich. Ein maßgeschneidertes und durchgehend begleitetes Fitnessprogramm, das sich sehr individuell an Ihren Zielen und organisatorischen Bedingungen orientiert, eröffnet neue Dimensionen der Trainingsmotivation und -wirkung. Wenn Sie sich sich auf einen Marathon vorbereiten möchte, benötigen Sie natürlich ein anderes Training, als jemand, der im Büro arbeitet und seinen Rücken stärken oder nachhaltig sein Körpergewicht senken möchte.

Ihr individuelles Training zu gemeinsam verabredeten Terminen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem der Personal Trainer sich während der gesamten Zeit auf Sie fokussiert. Im Vergleich zum standardisierten Betreuungstermin lässt ein 1zu1-Training natürlich wesentlich mehr Raum für angepasste Übungen, die sich speziell nach Ihren Fähigkeiten richten. Für einen Personal Trainer stehen Ihre Ziele und Ihr Wohlbefinden im Mittelpunkt.

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für dich packen wir es in leimen richtig an

Ihr Personal Trainer erstellt den Trainingsplan, überwacht das Training und trainiert mit Ihnen gemeinsam. Die permanente Trainingsbegleitung fördert die Motivation, während die Anfangs-euphorie beim Training im Alleingang gerne mal ins Stocken gerät oder gar im Sande verläuft. In solchen Tiefphasen zahlt sich ein Personal Trainer aus, der Sie immer wieder aufs Neue antreibt und pusht. Gleichzeitig reduziert die Anwesenheit des Profitrainers Ihr Risiko für Trainingsverletzungen oder Demotivation aufgrund von Selbstüberschätzung und zu hartem Training. Neben Flexibilität, kompetenter Beratung, maßgeschneiderten Trainingseinheiten, Diskretion und Motivationskraft muss ein Personal Trainer auch Einfühlungsvermögen zeigen und sich immer wieder aufs Neue auf Ihre spezifischen Bedürfnisse einstellen. Eine vergleichbar individuelle und ganzheitliche Betreuung ist in einem Trainingstermin praktisch unmöglich.

Ein Personal Trainer konzipiert aber nicht nur Ihre Trainingspläne, sondern begleitet Sie auch während der Trainingsphase und betreut Sie in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Entspannung und anderen Gesundheitsbelangen. Dazu finden Sie im ZAP³ alle geeigneten Bausteine.

Zur Erstellung eines individuellen Trainingskonzepts benötigt der Personal Trainer zunächst Informationen über Ihre Wünsche und Ziele, nach denen er anschließend die Inhalte des Trainings ausrichtet. Diese können z.B. Gewichtsreduktion, Körperstraffung, Muskelaufbau oder Stressreduzierung sein. Eine ausführliche Beratung ist das A und O vor jedem Training und sollte verbindlich und verlässlich erfolgen.

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Besonders während der persönlichen Trainingsbegleitung und den dabei stattfindenden Gesprächen entsteht ein Vertrauensverhältnis, das die gewonnenen Eindrücke für die weitere Ziel- und Trainingsplanung so wertvoll machen. Daher sollte Sie sich bei einem Personal Trainer immer gut aufgehoben fühlen und ein hohes Maß an Vertrauen entwickeln. Personal Training ist schon lange kein Luxus mehr, den sich nur Promis leisten. Stattdessen ist individuelles Einzeltraining nicht nur im Bereich Leistungssport sondern auch im Gesundheitssport angekommen. Auch und gerade dort braucht es kompetente Hilfe, um aus der Negativspirale aus mangelnder Bewegung, ungesunder Ernährung, Übergewicht, körperlichen Beschwerden und mangelndem Wohlbefinden herauszufinden. Wenn das mit einem Personal Trainer gelingt – und das wird es in der Regel auch – ist das Geld mehr als rentabel investiert. Doch auch gesunde und normalgewichtige Personen, die bei ihrem Training auf Flexibilität und Individualität setzen, sind bei einem Personal Trainer in besten Händen. Sie werden sehen: Gemeinsames Training mit einem Experten fällt Ihnen leichter, als alleine zu trainieren.

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Letztlich geht es immer darum, den Weg zu einem gelingenden Leben zu finden. Diesen mit einem Trainingspartner zu beschreiten, führt zu einem Mehr an Lebensqualität und Leistungsfreude. Profitieren auch Sie von dieser Chance und lassen Sie sich individuell begleiten.

Setzen sich mit unseren Personal Trainern zusammen. Wir stehen Ihnen gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch zur Seite. Ganz nach dem Motto: PERSONAL TRAINING – Gemeinsam für ihr Ziel.

Vorteile von Personal Training auf einen Blick

• 1:1 Training: Realisierung persönlicher Wünsche und Ziele • Kompetente Betreuung durch einen hoch qualifizierten, diskreten und professionellen Fachmann • Alle Bereiche aus einer Hand: Bewegung & Dehnung, Ernährung & Erholung • Mehr Individualität: Spezifische Trainingsplanerstellung und individuelle Betreuung • Weder Unter- noch Überforderung: Training im optimalen individuellen Trainingsbereich • Mehr Eigenmotivation durch gemeinsames Training mit einem konsequenten Personal Trainer • Weniger Verletzungsgefahr durch ständige Trainingsbegleitung und sofortige Korrektur • Weniger Ausreden dank fester Termine mit dem Trainer • Bis ans Optimum: Optimale Trainingsplanung und ständige Trainingsplanoptimierung • Schnellere Fortschritte: Spürbare und hocheffiziente Ergebnisse dank ziel- und erfolgsorientiertem Training


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ERNÄHRUNG

GIFT im Vorratsschrank Von Christa Hackl, figurscout

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nser genetischer Bauplan ist über drei Millionen Jahre alt und bis vor 60 - 70 Jahren auch optimal für das Überleben der Menschheit ausgerichtet gewesen. Leben mit wenig Wasser, unregelmäßiger Ernährung mit langen Hungerperioden, 2 Gramm Salz pro Tag, 20 Kilometer Gehstrecke über Stock und Stein. Und heute?

Es war ein gewisser Franz Carl Achard, der um 1815 die Grundlage der industriellen Zuckerproduktion schuf. Es entstand 1850 die erste Rübenzuckerfabrik. Die großtechnische Herstellung startete, der Preis fiel und der Verbrauch schnellte auf zwei Kilogramm pro Person pro Jahr nach oben.

Mit über 100 Gramm reinem Zucker, 92 Gramm Fett und 9 Gramm Alkohol bei einer Bewegungsstrecke von knapp einem Kilometer bombardieren wir unseren Stoffwechsel täglich. Und wundern uns, wenn dieser in die Knie geht. Ein dicker Bauch, Gicht, Diabetes Typ II, zu viel Cholesterin und weitere Stoffwechselentgleisungen sind die Folgen.

150 Jahre später isst jeder von uns im Schnitt 35 Kilogramm pro Jahr an reinem Zucker. Also 100 Gramm reinen Zucker oder – besser vorstellbar 35 Würfelzucker am Tag. Trotz der Süßstoffe, trotz Diät und zuckerfrei, trotz des Glucosesirups gewonnen aus Weizen- und Maisstärke, der nicht in die Statistik einläuft, sinkt

Paradebeispiel für die massiven Veränderungen beim Essen und Trinken in den letzten 50 Jahren ist unser Zuckerkonsum. Früher waren die Apotheker die einzigen, die mit Zucker handeln durften, denn sie verstanden es, die bitteren Pillen, Säfte und Mazerate mit Zucker so zu versüßen, dass die Medizin genießbar wurde. Sie verkauften das über Venedig aus Asien importierte „weiße Gold“ auch grammweise als Gewürz zu horrenden Preisen. Zucker war purer Luxus und nur den Reichen und Schönen vorbehalten.

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35 Würfelzucker

der Zuckerverbrauch nur unwesentlich. „Aber ich esse doch gar nicht so viel Zucker“, höre ich Sie jetzt laut einwenden. Richtig, es ist nicht nur Ihre Zuckerdose zu Hause, es sind die enormen Zuckermengen, die in industriellen Fertigprodukten versteckt sind. Nur 18 Prozent der weißen Kristalle verwenden wir in Kaffee, Tee, für selbstgemachte Marmeladen und zum Aromatisieren von Speisen. 82 Prozent essen wir mit den fertigen Industrieprodukten: Süßspeisen, Milchprodukten, Salatdressing, Bonbons, Gummibärchen, Senf, Ketchup, Rotkraut, Müslis, Dosenfrüchten, Säfte und Speiseeis. Oft ist der Zucker in der Deklaration sehr geschickt und für den Laien nur schwer erkennbar versteckt. Zucker hat viele Namen und zuckerfrei heißt keineswegs ohne Zucker. Auch hinter dem wohlklingenden und harmlosen Begriff „Natürliche Fruchtsüße“ verbirgt sich nichts anderes als Zucker. Genauso wie hinter Traubenzucker, Fruchtzucker, Malzzucker, Glucosesirup, Fructosesirup, Maltosesirup, Karamellzuckersirup, natürliche Fruchtsüße, Ahornsirup, Honig - die Kreativabteilungen der Lebensmittelindustrie sind erfinderisch.


Der Zuckerzusatz in Fertigprodukten ist auch nicht immer sofort eindeutig erkennbar: 62 Würfelzucker in einer Flasche Ketchup, 60 in einer 500 Gramm Packung Müsli, acht in einem 150 Gramm Becher Fruchtjoghurt oder 25 in einer 0,7 Liter Flasche Orangensaft. Hätten Sie das so geschätzt? Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf Getränke richten, denn diese quellen oft über vor Zucker. Instant-Kakaodrinks haben bis zu 80 Prozent reinen Zucker in der Dose, Milchmixgetränke liegen bei 25 Prozent und Limos, Ice-Tea und ähnliche Kunstprodukte um die 20 Prozent. Da mutet das angeblich so ungesunde Cola mit 11 Prozent direkt harmlos an. Manche Verbraucher weichen auf braunen Zucker, auf Kandis oder Honig aus und glauben, damit dem Problem aus

dem Wege gehen zu können. Oder weil sie ihn für gesünder und bekömmlicher halten. Auch dies ist ein Trugschluss. Brauner Zucker ist nur weniger gründlich gereinigt als weißer Zucker, die braune Farbe kommt durch Rückstände der Melasse zustande. Und Honig ist chemisch gesehen nichts anderes als ein je nach Honigsorte sehr unterschiedliches Gemisch aus Fructose, Glucose, Saccharose, Maltose mit Wasser, Pollen, Aroma- und Farbstoffen – vereinfacht: Zucker aufgelöst in Wasser.

Glucosetoxizität

Was aber macht den Zucker für unsere Körper so schädlich? Warum bezeichnen einige Wissenschaftler den Zucker schon als Giftstoff für unseren Körper, sprechen völlig ungeniert von Glucosetoxizität? Kann denn Zucker Sünde sein?

Zucker wirkt stimulierend auf unsere Bauchspeicheldrüse und veranlasst diese, eines der mächtigsten Körperhormone zu produzieren und freizusetzen: INSULIN. Aufgabe dieses Hormons ist es, alle Nährstoffe wie ein Besen aus der Blutbahn zu entfernen und in die passende Zelle zu verfrachten – zur Energiegewinnung, zum Zellaufbau oder einfach zur Lagerung. Ein Vorgang, der seit Millionen von Jahren in uns meist problemlos abläuft. Neu und absolut ungewohnt sind jedoch die Mengen an Zucker, an schnellen Kohlenhydraten, die anfallen und die weggeschafft werden müssen. Gemessen an den früheren Aufgaben muss die Bauchspeicheldrüse die Produktion des Insulins ins Unermessliche steigern. Bei jeder Süßigkeit, bei jedem Glas Saft, bei jedem Marmeladebrot muss die Bauchspeichel-

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drüse Schwerstarbeit leisten und Insulin in Massen produzieren. Und der Tag der Erschöpfung wird kommen. Egal welcher Stoffwechseltyp wir sind, große Zuckermengen sind genetisch betrachtet völlig neuartig. Insulin ist das Hormon der Einlagerung. Viel Insulin bedeutet, dass unser Stoffwechsel auf Speicherung gepolt ist: Glykogen in den Muskeln und in der Leber, Fett am Bauch und den Oberschenkeln. Abnehmen oder Misserfolg und Frust mit einer Diät hängen primär nicht mit dem Willen zusammen, sondern mit der Menge des Hormons Insulin. Solange der Insulinspiegel erhöht ist oder immer wieder dank Marmeladenbrot, Limo, oder Fruchtjoghurt in größeren Mengen ausgeschüttet wird, ist Abnehmen einfach unmöglich. Erst ein niederer, normaler Insulinspiegel öffnet die Fettzellen und erlaubt das Abnehmen. Unser Stoffwechsel kann Zucker in Gewürzmengen verarbeiten, Zucker in Kilomengen überfordert ihn langfristig. „Dosis sola venenum facit“ - allein die Dosis macht das Gift, erkannte Paracelsus (1493-1541) schon weit vor der Produktion des ersten Zuckerwürfels. Und der Satz gilt heute mehr denn je. Wer sich also gesund und ausgewogen ernähren und möglicherweise das eine oder andere Kilo verlieren will, sollte unter anderem den Zuckerkonsum, die Zusammensetzung der einzelnen Lebensmittel sowie die Gesamtkalorienbilanz beachten. Das hört sich für den Laien erstmal kompliziert an. Ein von Experten entwickelter Ernährungsplan bietet in diesem Fall den optimalen Einstieg. Mit einem angepassten Tagesplan erhöhen Sie die Erfolgsquote drastisch und tappen nicht in die Zuckerfalle. Wenn jetzt dazu noch leckeres Essen kommt, das genau Ihrem Geschmack entspricht, dann beginnen die Pfunde zu purzeln. Ganz nebenbei entwickeln Sie ein Gespür für die Auswahl geeigneter Lebensmittel. Der „figurplan“ wird an Ihre Bedürfnisse und Wünsche angepasst und einzeln für Sie persönlich erstellt. Rezepte, Mengen

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Ernährungsberaterin, Autorin und Referentin Christa Hackl

Über die Autorin Christa Hackl

• Geboren am 26.03.1981 in Eberbach. • Nach der Schule eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau gemacht. Während der Ausbildung die Welt der Fitnessstudios kennengelernt. Fitnesstraining und Aerobic wurden zu meinem größten und liebsten Hobby. Nach der Ausbildung wurde Hobby zum Beruf. Ausbildungen zum Fitnesstrainer und Personaltrainer folgten. Um meine Kunden noch erfolgreicher machen zu können, entschied ich mich zum B.A. • Ernährungsberaterin Studium • DHfPG Gesundheitsmanagement, Master of Arts im Gesundheitsmanagement • Strategische Unternehmensführung - Finanzen & Controlling Marketing & Vertrieb • DHfPG Ernährung, Bachelor of Arts Ernährungsberatung, Ernährungslehre, Bio-Chemie, Marketing&Vertrieb • Aus meinen Praxiserfahrungen und dem Studium wurde dann 2013 die Firma Figurscout. Figurscout steht für eine seriöse Ernährungsumstellung mit abwechslungsreichen, vielseitigen Rezepten individuell auf jeden Einzeln angepasst in Kombination mit Training.

und Tagespläne berücksichtigen dabei sowohl das Ausgangsgewicht, das Abnehmziel als auch überwiegend die persönlichen Vorlieben jedes einzelnen. Wenn Essen für Sie auch beim Abnehmen oder der Körperformung weiterhin ein Genuss bleiben soll und Sie ein gutes Gefühl beim Essen haben möchten, dann sprechen Sie die ZAP³ Trainer auf Ihren individuellen „figurplan“ an.

Weitere Infos zu Ihrem persönlichen Figurund Wohlfühlplan erhalten Sie im ZAP³, telefonisch unter 06224 99 09-25 oder www.zap-nussloch.de/figur-abnehmzentrum/figurscout. Ihre Ansprechpartnerin ist Daniela Völker.


GESUND & LECKER präsentiert von

Dieses und weitere tolle Rezepte finden Sie in Ihrem individuellen figurscout Kochbuch.

Putenschnitzel in Pilz-Sahnesoße • Pfifferlinge waschen, andere Pilze putzen. Die Blätter der Kräuter abzupfen. • Fleisch leicht salzen und pfeffern, mit je 1 Scheibe Schinken und 2 Salbeiblättern belegen, zusammenklappen und mit einem Zahnstocher verschließen.

• Zwiebeln fein würfeln. Den Knoblauch grob hacken. Nudeln nach Packungsangaben kochen. • 1 EL Öl erhitzen und Pilze scharf anbraten, salzen und pfeffern und aus der Pfanne nehmen. • Das restliche Öl in die Pfanne geben, heiß werden lassen, das Fleisch auf jeder Seite 3 Minuten anbraten und herausnehmen.

• Die Zwiebel und den Knoblauch im Bratfett andünsten, mit dem Mehl bestreuen, kurz anschwitzen und mit der Milch ablöschen. Den Würzer und den Parmesan einrühren und 5 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. • Pilze und Fleisch wieder zugeben und nochmals Hitze nehmen lassen. Basilikum in die Soße geben und zusammen mit dem Fleisch und den Nudeln portionsweise anrichten.

1 Portion enthält ca.: 542 kcal I 15g Fett I 45g Kohlenhydrate I 56g Eiweiß I 5g Ballaststoffe I 112mg Cholesterin

Zutaten für 4 Personen 150g Pfifferlinge 150g Austernpilze 150g Champignons 1/2 Bund Salbei 1/2 Bund Basilikum 8 kleine Putenschnitzel 8 kleine Scheiben Parmaschinken 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer 2 EL Erdnussöl 1 EL Mehl 350 ml Milch (1,5%) 2 TL Würzer Pulver 50g Parmesan, gerieben Zitronensaft 200g Bandnudeln

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GASTBEITRAG

Schmerz - ein ungutes Gefühl!? Chronischer Schmerz - ein mächtiger Umgestalter unseres Nervensystems und unserer Gefühlswelt Von Dr. med. Michael Belschner

Kopf- und Muskelschmerzen stehen dagegen eher für chronische Veränderungen im Nervensystem, sind aber keinesfalls mit eingebildeten oder gar simulierten Schmerzen zu verwechseln. Wie viel von beiden Anteilen im Einzelfall konkret zur Ausprägung kommt, hängt vom Schmerzauslöser und vom jeweiligen Individuum mit seiner biologischen Grundsubstanz, seinen Erfahrungswerten und seiner Stimmungslage ab.

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s war einmal vor (nicht allzu) langer Zeit … als man noch glaubte, dass Schmerzreize seilzugähnlich zum Gehirn übertragen werden und dort das Bewusstsein wie eine Alarmglocke schrillen lassen. Heute weiß man, dass Schmerz praktisch der einzige Sinneseindruck ist, der nicht isoliert einem einzelnen Hirnareal zugeschrieben werden kann. Mehr noch: Fast das gesamte Gehirn sowie unser komplettes Gefühlsleben werden unter Beeinflussung durch körperliche Beschwerden und erlernten Warnsignalen in die Schmerzempfindung einbezogen. Die entzündete Schnittwunde, das überlastete Hüftgelenk, der durch einen Bandscheibenvorfall eingeklemmte Nerv repräsentieren hierbei den körperlichen Aspekt. Jahrelange Rücken-,

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Deshalb gilt auch: Nicht für jedes schmerzende Gelenk und jede kranke Wirbelsäule ist der schnelle Griff zum Skalpell die richtige Lösung. Und noch etwas wird bei der derartigen Komplexität und Individualität der Schmerzempfindung deutlich: Die Wunderpille, die nebenwirkungsfrei den chronischen Schmerz auslöscht, kann es nicht geben. Zu eng ist die Vernetzung mit anderen (lebens-) wichtigen Hirnzentren. Tröstlich: Die Nähe von Schmerzempfindungen zu Lernvorgängen und Grundstimmungen eröffnet auch therapeutische Möglichkeiten abseits von nebenwirkungsträchtigen Medikamenten, Spritzen und OP-Prozeduren. So weist jeder zweite Patient, der wegen chronischer Schmerzen den Arzt aufsucht, Anzeichen einer depressiven emotionalen Störung auf. Unabhängig davon, welches Problem zuerst vorlag gilt, dass hier nicht die Behandlung eines einzelnen Aspekts, sondern nur

ein umfassendes Therapieprogramm unter Einbeziehung emotionaler bzw. gedanklicher Faktoren erfolgreich sein kann.

Schmerz wird eben immer ein nicht zwangsläufig an Gewebeschädigung gebundenes unangenehmes SinnesUND Gefühlserlebnis bleiben …

Was ist Schmerz?

Die Weltschmerzorganisation International Association for the Study of Pain (IASP) definiert Schmerz als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird“. Schmerz ist überlebenswichtig. Er dient als sehr allgemeines Warnsignal und hat die Aufgabe, den Körper auf Verletzungen oder drohende Gewebeschädigungen hinzuweisen. Meist geht ihm ein Reiz voraus, der lokal und zeitlich begrenzt ist. Man spricht auch vom „akutem Schmerz“. Bleiben Schmerzen aber über viele Monate bestehen und stehen nicht mehr mit einem bestimmten Auslöser in Verbindung, verselbstständigen sie sich und werden zu einer erlernten Antwort unseres Zentralnervensystems - der chronischen Schmerzerkrankung.


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FACHBEITRAG Zusammenhang - Schmerz und Gefühl Von Melissa Renken, ZAP3 Physiotherapeutin

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tarten wir mit einem kleinen Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, Sie haben einen richtig guten Tag und schlendern im Urlaub gemeinsam mit einem guten Freund durch einen wunderschönen Park. Plötzlich übersehen Sie eine kleine Stufe und knicken um. Im Fuß spüren Sie ein kleines Ziehen, dass Sie aber überhaupt nicht weiter stört – denn Sie sind mit einem tollen Menschen gemeinsam an einem schönen Ort und haben viel wichtigere Dinge im Kopf als das Ziehen im Fuß.

Bewegung: Ich habe Angst, mich zu verletzen

Bewegung

Angst mich zu verletzen

Szenenwechsel: Sie sind bei der Arbeit und haben dort einen echt miesen Tag. Sie sind wütend auf den Chef, weil Sie mal wieder ungefragt Überstunden machen müssen und enttäuscht, weil Sie dadurch das Treffen mit Freunden am Abend verpassen, auf das Sie sich schon lange gefreut hatten. Und an diesem Tag, an dem Sie sowieso schon schlecht gelaunt sind, knicken Sie dann auch noch auf dem Heimweg um. Wie werden Sie das Ziehen im Fuß in dieser Situation empfinden? In beiden Szenarien passiert im Fuß selbst genau das gleiche. Die Gefahrenmeldung, die vom Fuß Richtung Kopf gesendet wird (Nozizeption), ist identisch. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass die zweite Situation nach dem stressigen Arbeitstag wesentlich schmerzhafter empfunden wird als das Umknicken beim schönen Spaziergang. Woran kann das liegen, wenn doch die Informationen vom Fuß an den Kopf genau die gleichen sind? Ob wir überhaupt Schmerzen empfinden und wie stark diese wahrgenommen werden entscheidet sich immer erst im Gehirn. Alle Informationen, die das Gehirn im Zusammenhang mit dem Umknicken interessant findet, werden gesammelt und bewertet. Das Gehirn entscheidet dabei: „Sollte ich den Körper beschützen?“ Verschiedene Netzwerke im Gehirn (Neurotags) werden hierbei einbezogen. Erst dann entscheidet das Gehirn, was es uns dabei fühlen lässt. Diese Netzwerke im Gehirn verbinden verschiedene Dinge miteinander, die häufig gemeinsam erlebt werden. Die Struktur der Netzwerke verändert sich ständig in Abhängigkeit von dem was wir tun, fühlen, erleben usw. (Neuroplastizität). Eine Verbindung in einem solchen Netzwerk, die beim Umknicken aktiviert werden könnte kann z.B. folgende Dinge miteinander verknüpfen:

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vereinfachte Darstellung: Netzwerke im Gehirn

Direkt nach einer solchen Verletzung ist die Aktivierung dieser Verknüpfung absolut berechtigt. Da die Verknüpfung nicht häufig verwendet wird ist sie nur schwach ausgeprägt. Dies ist nur eine einzelne Verbindung von einem vieler Netzwerke. In einer solchen Situation wie dem Umknicken werden mehrere Netzwerke mit jeweils zahlreichen Verbindungen aktiviert. Einfach gesagt, kann man sich dann vorstellen, dass alle Informationen dieser aktivierten Netzwerke vom Gehirn auf zwei Seiten einer Waage aufgeteilt werden. In der einen Waagschale landen alle Informationen, die dem Körper vermitteln: „Du bist in Sicherheit. Diese Situation ist für dich nicht gefährlich.“ Auf der anderen Seite wird alles gesammelt, was dafür spricht, dass der Körper in Gefahr sein könnte.


In unseren Beispielen könnte das auf der „Sicherheitswaage“ in etwa so aussehen: Ich bin in Sicherheit

Ich bin in Sicherheit

Ich bin in Gefahr

Ich habe Urlaub. mir Ein Freund ist bei und beschützt mich. Ich bin ausgeruht. Ich bin an einem schönen Ort.

Ich habe es bald nac h Hause geschafft.

aus Gefahrenmeldung dem Fuß

Die Entscheidung, ob vom Gehirn Schmerz produziert wird oder nicht, hängt von der Ausprägung dieser Sicherheitsund Gefahreninformationen ab. Bei einer stark ausgeprägten Sicherheitsseite ist die Wahrscheinlichkeit, Schmerzen zu empfinden, deutlich geringer. Und wenn wir doch Schmerzen empfinden sind diese eher schwach ausgeprägt.

Ich bin in Gefahr Gefahrenmeldung aus dem Fuß Ich bin enttäus ,dass ich es nicht zumcht Trefffen mit Freunden sch affe. Eine Freun hatte monatelag Prodin ble nach einer Fußverletme zung. Ich hatte zu wenig Schlaf in letzter Zei t

Gibt es viele Punkte auf der Gefahrenseite, so wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir Schmerzen empfinden, immer größer. Auch die Intensität der Schmerzen kann stärker ausgeprägt sein. Das Gehirn trifft also eher die Entscheidung: „Der Körper sollte beschützt werden“.

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Melissa Renken erklärt einem Patienten den Zusammenhang zwischen Schmerz und Gefühl

An dem hier beschriebenen Beispiel mit einer akuten Verletzung kann man sich diesen Vorgang gut vorstellen. Schwerer fällt es manchmal, diese Gedanken auf länger anhaltende (chronische) Schmerzen zu übertragen. Hat man Schmerzen über mehrere Monate oder sogar schon Jahre, sind sich manche nicht sicher, ob sie den Schmerz überhaupt jemals wieder loswerden können. Manchmal kann man sich sogar kaum noch daran erinnern, wie es war, als man noch keine Schmerzen hatte. Auch bei länger anhaltenden Schmerzen ist es das Gehirn, das die Entscheidung trifft, ob Schmerzen empfunden werden oder nicht. Auch hier kann man sich wieder vorstellen, dass das Gehirn Gefahren- und Sicherheitsmeldungen ähnlich dem Modell der Waage sammelt und bewertet. Es wird wiederum vom Gehirn entschieden: „Sollte ich mich beschützen?“ Wenn Schmerzen länger anhalten oder immer wiederkehren, verändern sich mit der Zeit die beteiligten Netzwerke im Gehirn. Verbindungen, die zuvor kaum aktiv waren können stärker werden und umgekehrt. Stellen wir uns nun vor: Die Person aus dem zweiten Beispiel (Umknicken nach dem stressigen Arbeitstag) hat nach fünf Monaten immer noch Schmerzen im Fuß. Verschiedene Untersuchungen wurden durchgeführt – alle mit dem Ergebnis: Die Gewebeverletzung am Fuß ist wieder vollständig verheilt. Der Fuß darf wieder voll belastet werden ohne, dass das Gewebe dabei beschädigt wird. Trotz dieses Wissens sind Schmerzen da und beim Gehen fällt noch immer ein leichtes Humpeln auf.

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In diesem Fall ist es möglich, dass die Verbindung „Bewegung – Angst mich zu verletzen“ in den letzten Monaten immer wieder aktiviert wurde und dadurch mit jedem Mal stärker und damit leichter aktivierbar geworden ist. Eine andere Verbindung, die vor der Verletzung möglicherweise stark ausgeprägt war, könnte folgende sein: „Bewegung – ich tue etwas Gutes für mich“. Diese Verbindung wurde seit der Verletzung kaum noch genutzt und ist dadurch schwächer und weniger präsent geworden. Die hier genauer beschriebenen Verbindungen sind nur zwei mögliche von unzähligen Varianten. Wird ein Punkt in einem der Netzwerke aktiviert – egal welcher – so werden über die bestehenden Verbindungen auch die anderen Punkte mit aktiviert. Und nicht nur das, es können sogar umliegende Netzwerke im Gehirn mit aktiviert werden, die eigentlich überhaupt nichts mit den ursprünglichen Informationen zu tun haben. Das liegt daran, dass einzelne Knotenpunkte zu mehreren Netzwerken gleichzeitig gehören. Einige der Punkte, die sich in den beteiligten Netzwerken befinden, können häufig nicht beeinflusst werden. Doch bei genauerem Hinsehen werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit einzelne „Gefahren“ finden lassen, die man reduzieren kann sowie auch „Sicherheitsinformationen“, die sich stärken lassen. Oft hilft hierbei auch ein Blick in die Vergangenheit – in die Zeit vor dem Schmerz. Was war damals anders?


Bewegung

Angst mich zu verletzen

Ich tue etwas Gutes für mich.

Interessant sind dabei zum Beispiel Bewegungen, Sport, Schlaf, soziale Kontakte, Arbeit, Stress, Familie und auch: Gefühle! Waren vor dem Beginn der Schmerzen vielleicht Bereiche im Gehirn stärker oder schwächer miteinander verknüpft, als es aktuell der Fall ist? Vermutlich haben sich einige der Netzwerke in dieser Zeit verändert, und zwar in einen Zustand, der nicht optimal ist, denn es bestehen Schmerzen ohne eine relevante Schädigung im Gewebe. Doch das Gehirn hat die faszinierende Fähigkeit, diese Netzwerke immer weiter zu verändern. Also auch wieder in einen Zustand, der die Verbindung „Bewegung – Angst mich zu verletzen“ wieder wesentlich unwichtiger werden lässt. Die Häufigkeit und Intensität von Schmerzen kann sowohl durch weniger (oder kleinere) Punkte auf der roten Seite als auch über mehrere (oder größere) Punkte auf der grünen Seite der Sicherheitswaage (siehe vorherige Seite) reduziert werden. Die gute Information ist: Solange wir leben sind die Netzwerke im Gehirn ständig dabei sich zu verändern! Mit dem was wir tun können wir enormen Einfluss darauf nehmen, wie sich die Netzwerke verändern.

vereinfachte Darstellung: Netzwerke im Gehirn

Sollten Sie von länger anhaltenden Schmerzen betroffen sein, ist es in jedem Fall lohnenswert, selbst eine solche Sicherheitswaage zu zeichnen. Vielleicht erkennen Sie selbst direkt auf den ersten Blick Bereiche, an denen Sie eigenständig arbeiten können um die rote Seite abzuschwächen oder die grüne Seite zu stärken. Wenn Sie Unterstützung in der Arbeit an einer Schmerzproblematik wünschen, so können Sie sich gerne an das Team der ZAP3 Physiotherapie im Racket Center wenden. Wir helfen Ihnen gerne!

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EXPERTISE

Weiterbildung zum Thema Schmerz ZAP³ Physiotherapeuten erweitern ihre Expertise Von Dominik Klaes, Bereichsleiter ZAP3 Physiotherapie

I

n den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde auf dem Gebiet Schmerz sehr viel geforscht. Die gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es, das komplexe Phänomen Schmerz immer besser verstehen und behandeln zu können. Namhafte Physiotherapeuten weltweit haben hierbei eine bedeutende Rolle eingenommen. Einer der bekanntesten davon, Lorimer Moseley, war erstmals in Deutschland zu einem zweitägigen Seminar in Stuttgart. Einige der Therapeuten aus unserer ZAP³ Physiotherapie im Racket Center waren dabei. Zu Beginn der Weiterbildung war es das Ziel, anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die Entstehung von Schmerzen besser zu verstehen. Im zweiten Schritt ging es darum dieses Wissen auch an Patienten weiter geben zu können. Untersuchungen haben klar gezeigt, dass durch ein besseres Verständnis des Schmerzes auch ein verbesserter Umgang mit der eigenen Schmerzsituation entsteht. Allein dadurch kann der Schmerz oft bereits deutlich reduziert werden. Bei der Entstehung von Schmerzen können zahlreiche verschiedene Prozesse eine Rolle spielen: Veränderungen der Rezeptoren im Gewebe, im Bereich der Nervenbahnen im Rückenmark oder auch Bildung beziehungsweise Veränderung der Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn. Die Veränderungen können vielfältig sein, umso wichtiger ist es Schmerz

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Lorimer Moseley erklärte komplexe Inhalte eingängig und verständlich.

auf verschiedenen Ebenen zu betrachten. Ein Beispiel unter vielen hierfür ist eine der möglichen Veränderungen der Gefahren-Rezeptoren im Gebiet der Schmerzwahrnehmung. Befindet man sich zum Zeitpunkt eines Schmerz-Auftretens in einer aufregenden oder stressigen Situation, kann das Veränderungen der Gefahren-Rezeptoren zur Folge haben. In aufregenden und stressigen Situationen schüttet der Körper Adrenalin aus, der Adrenalinspiegel im Körper ist in diesen Situationen erhöht. Tritt in dieser Situation ein starkes Schmerzerlebnis ein, kann es passieren, dass die Gefahren-Rezeptoren sich mit dem er-

höhten Adrenalinspiegel verknüpfen. Die Folge davon könnte sein, dass spätere stressige Situationen (z.B. Stress auf der Arbeit oder Privat), auch wenn Sie keine Gefahr für Körpergewebe darstellen, die Gefahrenmelder im Gewebe aktivieren. Die Ausschüttung von Adrenalin aktiviert die Gefahrenmelder, das Gehirn erzeugt ein Schmerzgefühl, der alte Schmerz kann kurzfristig wieder auftauchen. So lässt sich auch erklären, dass viele Patienten, die ihre Schmerzen eigentlich losgeworden sind, in stressigen oder bedrohlichen Situationen wieder ihren Schmerz kurzfristig zu spüren bekommen.


Die etwa 80 Teilnehmer waren ausnahmslos begeistert von Lorimer Moseley

Diese Vorgänge finden natürlich nicht bei jedem Patienten statt. Sie dienen nur als Beispiel dafür, wie vernetzt die Entstehung des Gefühls Schmerz eigentlich ist. Neben dem enormen fachlichen Input ist es uns auf dieser Fortbildung gelungen, ein Netzwerk von Physiotherapeuten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Holland zu knüpfen. Ziel des Netzwerkes ist es, sich weiter in Bezug auf die Optimierung der eigenen Behandlungsstrategien zum Thema Schmerz

auszutauschen. So bleibt es möglich im ständigen fachlichen Austausch stetig voneinander zu lernen. Hiervon profitieren nicht nur wir Therapeuten sondern in erster Linie unsere Patienten!

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Wir hatten zwei herausfordernde und lehrreiche, aber vor allem wundervolle Tage voller fachlicher Weiterentwicklung und mit tollen neuen, den eigenen Horizont erweiternden Bekanntschaften!

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KOLUMNE

Alles lässt sich trainieren: Gefühls- und Selbstmanagement durch Achtsamkeit Von Dipl. Psych. Peter Fauser

G

efühle können als emotionale Kommentierungen für Momente unseres Lebens beschrieben werden. Sie dienen der Beurteilung und Einschätzung einer Situation oder einer Person, es wird zum Beispiel vom „Bauchgefühl“ gesprochen Neben rational-analytischen Einschätzungen dienen sie somit auch der Steuerung unseres Verhaltens: Anziehung/Annäherung bzw. Abstoßung/Vermeidung. In diesem Beitrag soll zunächst ein einfaches Modell beschrieben werden, das die Entstehung und Wirkung von Gefühlen entlang einer Prozesskette beschreibt. In einem weiteren Schritt kann damit gezeigt werden, wie Achtsamkeit, als eine besondere Form der Aufmerksamkeit, uns hilft, unsere Gefühle und das damit verbundene Tun zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern. Das Modell beschreibt drei Prozess-Schritte: A g B g C Mit A ist irgendein auslösender Reiz/Stimulus gemeint, zum Beispiel Mimik, Gestik oder Gesagtes eines Anderen, etwas Gesehenes (z.B. der Anblick eines Baums), ein Ereignis oder eine Situation, sei es im Berufs- oder Privatleben. In B fassen wir alles zusammen, was ausgelöst durch A in uns angeregt oder aktiviert wird: Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen und -reaktionen, zum Beispiel Herzklopfen, Atmung, Enge-/Weitegefühle, Kälte-/Wärmeempfindungen, Entspannung, Verspannungen, etc.. Schon an manchen dieser Begrifflichkeiten merkt man, wie eng Körperempfindungen mit dem Erleben von Gefühlen verbunden sind. Nun kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Bei den Gefühlen können wir zwischen direkt vermittelten und solchen Gefühlen, die erst durch unsere gedankliche Verar-

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beitung von A ausgelöst werden, unterscheiden. Direkt vermittelte Gefühle sind z.B. Ekelgefühle beim Anblick von verdorbenem Essen oder Angstgefühle in Bedrohungssituationen. Viele Gefühle entstehen jedoch erst durch unsere gedankliche Verarbeitung von Ereignissen oder Situationen. Dies sind Interpretationen, Deutungen, Verständnisse und Bewertungen, die wir oft gewohnheitsmäßig und von uns selbst unbemerkt, also unterhalb unserer Aufmerksamkeitsschwelle, mit bestimmten Situationen und Ereignissen verbinden. Interpretationen, die wir sozusagen den Ereignissen automatisch „überstülpen“ und die dann entsprechende Gefühlsreaktionen auslösen. Einen auslösenden Reiz, zum Beispiel ein Stirnrunzeln unseres Gegenübers und die darauf folgende Interpretation, „der mag mich nicht“, nehmen wir für gewöhnlich gar nicht mehr als voneinander getrennte Ereignisse wahr, sondern wir sehen nur noch Missgunst im Angesicht des Anderen. Wir übersehen den Vorgang der Projektion unserer Sicht der Wirklichkeit nach außen und reagieren dann mit Ärger oder Angst auf den vermeintlichen „Gegner“. In C fassen wir dann alle Verhaltensweisen und Impulse zusammen, die für uns aus A und B resultieren. Noch einmal sei betont, dass wir meistens A („was ist da draußen?“) und B („und was mach ich daraus?“) gar nicht mehr als getrennt voneinander wahrnehmen, sondern einfach auf diesen „A-B-Cocktail“ insgesamt reagieren. Je nach Situation mit Anziehung/Annäherung, Abstoßung/Vermeidung oder bei Bedrohung mit Flucht- und Kampfimpulsen. Und so gehts den ganzen Tag: A g B g C, A g B g C, …


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Achtsamkeit ist die urteilsfreie Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment. Sie hilft uns diesen Prozess in all seinen einzelnen Schritten wieder differenziert wahrzunehmen. Manchmal wird deshalb auch von hochaufgelöster Aufmerksamkeit oder von „High Definition Awareness“ gesprochen. Achtsamkeit macht uns damit sensibler für unsere eigenen gewohnheitsmäßigen Interpretationen. Wenn wir lernen, diese wieder als getrennt von den äußeren Ereignissen wahrzunehmen, eröffnet dies die Möglichkeit des Realitätschecks und wir können unsere Interpretationen schlicht hinterfragen. Um im Beispiel zu bleiben: Vielleicht haben wir etwas gesagt, was unserem Gegenüber tatsächlich missfällt – vielleicht hat er nur schlecht geschlafen oder er denkt an etwas, was in seiner Welt mit Ärger verbunden ist. Wir alle kennen das, insbesondere wenn wir unangenehme Gefühle wie zum Beispiel Ärger erleben, kritisieren wir uns oft noch selbst dafür („Warum regst Du dich schon wieder so auf!“) und ärgern uns somit über unseren Ärger. Damit wird deutlich, dass unsere Verhaltensreflexe im Umgang mit dem eigenen Unbehagen oft das Ausmaß des Unbehagens sogar noch verstärken. Um ihn (z.B. den Ärger) loszuwerden kämpfen wir dagegen an (z.B. durch Selbstkritik) und fügen so dem ursprünglichen Problem noch ein weiteres hinzu und machen die Sache dadurch noch schlimmer. Wenn wir achtsam sind, bemerken wir auch dies. Zudem können wir auch negative Gefühle zunächst einfach wahrnehmen, aus einer wohlwollenden Haltung uns selbst gegenüber, ohne uns dafür gleich zu verurteilen. Denn sie sind nicht von Dauer. Achtsamkeit ermöglicht, dass wir gegenüber unseren eigenen Verhaltensweisen (A-B-C-Abfolgen) innerlich einen Schritt zurücktreten und das Ganze aus einer gewissen inneren Distanz betrachten können. Wir erfahren dies – gerade auch in stressigen Zeiten – als Gelassenheit.

Das beste dabei: Achtsamkeit lässt sich tatsächlich trainieren. Wie? Das erfahren Sie am Mittwoch, den 28. September 2016 um 19.00 Uhr zum Auftakt der Gesundheitslinien 2016/17 in meinem Vortrag unter der Überschrift: „Stress lass nach – Stressbewältigung durch Achtsamkeit“. Auf Ihren Besuch freue ich mich Ihr Peter Fauser

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Kurz notiert ...

Ich heiße Michael Johren, ich wurde am 29.04.1980 in Erfurt geboren. Seit 2014 wohne und lebe ich in Baden Württemberg, zuerst in Heidelberg und seit diesem Jahr im schönen Nußloch. Nach meinem Abitur war ich über 15 Jahre selbständig im Verkauf und Vertrieb tätig. Ich bin Sport – und Fitnesskaufmann und habe eine Fitnesstrainer-Lizenz.

Warum hast du dich entschieden für das Racket Center zu arbeiten?

Die berufliche Herausforderung im Racket Center entspricht genau meinen Vorstellungen. Der Mix aus Mitgliedergesprächen, Trainerterminen und die Tätigkeiten innerhalb des Teams der Gesundheitsberater sind genau das, was ich nach meiner Umschulung gesucht habe.

Was ist die wichtigste Erkenntnis deiner Arbeit? Gesundheit heißt: immer „beweglich“ bleiben …

Was wünschst du dir für die Zukunft? Ich wünsche mir immer die Möglichkeit zu haben, gesund und aktiv meinen Sport zu betreiben – aber auch Stille genießen zu können. Besonders wichtig sind mir viele wunderbare Momente mit Freunden und Menschen, die ich schätze und gerne um mich habe.

Meine Arbeit bedeutet für mich?

Anderen Menschen zu zeigen, dass es nie zu spät ist im Leben, einen anderen, neuen Weg zu beschreiten und wieder mehr Lebensfreunde zu empfinden. Den Spaß an der Bewegung zu vermitteln ist (m)ein Schlüssel dazu.

Kurz notiert ...

Mein Name ist Jana Kinscherf und ich wurde am 11.12.1991 in Heidelberg geboren. In dem Jahr nach meinem Abitur am Kurpfalz-Gymnasium in Schriesheim 2011 habe ich etwas gejobbt und ein paar Praktika absolviert, bevor ich mich für ein Physiotherapie-Studium an der SRH-Hochschule in Heidelberg entschied. Im März dieses Jahres habe ich mein Studium mit einem Bachelor of Science beendet und zusätzlich durch das Staatsexamen die Berufsausbildung als Physiotherapeut abgeschlossen. Nach meiner ersten Fortbildung im April habe ich im Mai in der ZAP³ Physiotherapie als Physiotherapeutin sowie im ZAP³ Präventionsbereich als Trainer zu arbeiten.

Wenn ich mal frei habe ...

Bin ich eigentlich immer sportlich unterwegs. Meine zwei größten Leidenschaften sind hierbei das Laufen und Tennis spielen - beides am liebsten an der frischen Luft. Um die dafür nötigen Muskelgruppen gezielt zu trainieren, findet man mich auch außerhalb meiner Arbeitszeit im ZAP³ Fitness. So starte ich den Sonntag sehr gerne mit Frühsport und anschließendem Frühstücksbuffet im Marea Restaurant.

An meinem Beruf fasziniert mich ...

... einerseits die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Techniken bzw. Konzepte und andererseits auch deren unterschiedliche Anwendungsgebiete. Durch die große Individualität der einzelnen Patienten und deren Krankheitsbilder, kombiniert mit den einzelnen Behandlungstechniken, wird die Arbeit nie langweilig.

An meinem Beruf faszinieren mich?

Warum habe ich mich entschieden für das Racket Center zu arbeiten?

Wenn ich mal frei habe?

Meine Arbeit bedeutet für mich ...

… die Momente, in denen Menschen auf mich zukommen und mir dafür danken, dass es ihnen wieder besser geht, dass sie sich besser fühlen und sie mehr Lebensqualität verspüren durch die Entdeckung, was gezielte Bewegungsprogramme tolles bewirken können. Schlafe ich solange wie ich will, lasse den Wecker aus und lebe in den Tag ohne mich von irgendwem oder irgendwas stressen zu lassen. Ich genieße die Zeit mit Freunden, ich besuche meine Familie und erledige Dinge, die liegengeblieben sind im Trubel des Alltags. Mitunter gebe ich in dieser Zeit auch zu viel Geld aus.

Größten Respekt habe ich vor Menschen?

Die es schaffen, sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren, obwohl ihnen das Leben riesen Brocken in Form von Krankheiten oder sonstigen Einschränkungen – z.B. nach Unfällen – in den Weg legt. Immer wenn ich solche Menschen treffe, bin ich berührt von ihren Erzählungen und realisiere, wie gut es mir eigentlich geht. Dann besinne ich mich wieder darauf, mich weniger über Kleinigkeiten aufzuregen.

Mich mit drei Worten beschreiben ...

Spaßvogel, Kommunikationstalent und Menschenfreund

Das erste Praktikum in meinem Studium habe ich im Racket Center absolviert und war vom ersten Tag an fasziniert: Das sportliche Ambiente und das tolle Team, das einen sofort herzlich empfängt, hat mich vom ersten Moment an begeistert. Menschen mehr Lebensqualität zu geben. Sei es ihnen ihre Schmerzen zu verringern, ihnen zu helfen mit diesen besser umzugehen oder sie auch durch sportliche Prävention vor diesen zu bewahren und somit einen gesünderen Alltag zu leben.

Was ist die wichtigste Erkenntnis deiner Arbeit?

Du kannst als Physiotherapeut, egal wie sehr du es willst, das Leben eines Menschen nicht alleine verbessern. Hierzu wird die Überzeugung und der Wille des Patienten sowie eine gute Zusammenarbeit im interdisziplinären Team benötigt. Ist jedoch beides gegeben, kann man aus physiotherapeutischer Sicht viel erreichen!

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Zunächst einmal mit dem Racket Center einen guten Start ins Berufsleben zu schaffen und durch die Arbeit neue und wertvolle Erfahrungen für mein weiteres Leben zu sammeln.

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Sommeraufenthalt im Racket Center Kinder aus Äthiopien zu Besuch

Wir freuen uns, dass wir es aufgrund Ihrer Spenden auch dieses Jahr wieder möglich machen konnten vier Kinder aus unserem Bildungsprojekt für Kinder über den Sommer zu uns ins Racket Center nach Nußloch zu holen. Sara, Selam, Obssa und Yoseph waren vom 26. Juli bis zum 26. August bei uns zu Besuch. Wir konnten auf unserer Anlage Unterkunft, Verpflegung, Training und unsere Plätze zur Verfügung stellen. Neben erlebnisreichen Ausflügen und Englischunterricht spielten die Äthiopier auch auf einigen Tennisturnieren. Die beiden Turniere in Neckargemünd und in Walldorf gewannen sie souverän. Bei den internationalen TE (Tennis Europe) Turnieren in Karlsruhe und Koblenz war das Teilnehmerfeld größer und anspruchsvoller. Den größten Erfolg konnte Sara erreichen indem sie sich in die 3. Runde in Koblenz kämpfte.

Tradition: Nußlocher Kinderfest im Racket Center

Die Abschlussveranstaltung der diesjährigen Nußlocher Kinderferienprogramms findet am Samstag, den 3. September statt und beginnt um 10.00 Uhr mit der Begrüßung durch Karl Rühl, den Bürgermeister von Nußloch. Über 120 Kinder erleben eine spannende und lustige Zeit unter dem Motto Zauber der Fantasie. Auch im Namen der Kinder bedanken wir uns bei der Sparkasse Heidelberg für die großzügige Unterstützung. Um den Kindern jedes Jahr einen tollen Aufenthalt mit vielen neuen Eindrucken und Erfahrungen in Deutschland bieten, sowie das Projekt vor Ort in Addis Abbeba unterstützen zu können, sind wir auf Spender und Paten angewiesen. Wenn Sie auch einen Beitrag dazu leisten möchten oder einfach mehr über das Projekt erfahren, dann schauen Sie doch einmal auf der Internetseite www.tdket.org oder direkt im Racket Center vorbei.

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STORY

Von der Ballschule zum Stipendium in den USA Von Vincent Breer

E

s war in dem Moment, in dem ich mich von meinen Eltern verabschiedete und zur Sicherheitskontrolle des Frankfurter Flughafens ging, als mir klar wurde, was das alles hier gerade für mich bedeutet. Ich war auf dem Weg in die USA, ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten, um dort zu studieren. Es war meine allererste Reise nach Amerika, mein erster Flug alleine und das erste Mal, dass ich meine Familie für 10 Monate nicht mehr sehen würde. Während ich auf das Flugzeug in meine Zukunft wartete, überkamen mich Zweifel. Ist das wirklich eine so gute Idee gewesen? Doch dieser Moment währte nur kurz, schnell gewann das Gefühl großer Vorfreude die Oberhand und ich machte mich auf den Weg zum

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Terminal – und ja: ich machte mich auf den Weg in einen neuen Lebensabschnitt. Als ich wenig später in einer Boeing 747 in Richtung Philadelphia International Airport war, kamen mir viele Erinnerungen in den Sinn: Wie verlief mein Weg bis hierher? Was hat mich bis zu diesem Flug gebracht? Über all das, worüber ich in den nächsten acht Stunden Flugzeit nachdachte, möchte ich hier berichten.

Meine ersten Schritte im Sport

Alles begann im Alter von 5 Jahren als ich bei einem Projekt von Sportstudenten der Universität Heidelberg teilnahm. Das Projekt nannte sich Ballschule, denn alle Spiele die wir im Sportzentrum Nord im Neuenheimer Feld spielten, beinhalteten

alle bekannten Formen von Bällen. Von Hockey, Basketball über Fußball bis hin zu verschiedensten Rückschlagsportarten. Damals machte ich mir wenig Gedanken über die Sinnhaftigkeit dieser Sportspiele. Ich wusste lediglich, dass ich einmal im Jahr mit meinen Eltern dort hinfuhr und in verschiedenen Übungen mein Bestes gab. Mir machte das so viel Spaß, dass ich mich bis heute an einige der Spiele zurückerinnern kann. Das Projekt Ballschule, welches zuerst nur Forschungszwecke verfolgte, wurde wenig später als festes Angebot im Racket Center angeboten. Von da an begleitete mich das Racket Center für die folgenden 14 Jahre fast jeden Tag.


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Ballschule im Racket Center

Zweimal die Woche war ich nun Teil einer Gruppe von Mädchen wie Jungs im Alter von fünf bis acht Jahren. Bei Ballschulleiter Michael Zimmermann gewannen wir auf spielerische Art und Weise Einblick in jegliche Ballsportarten. Wir lernten was es heißt, im Team zu arbeiten. Auch vermeindliche Einzelsportarten wie Tennis oder Badminton wurden meist als Teamaufgaben verpackt – soziale Aspekte und sportliche Fairness standen stets an erster Stelle. Ich lernte in dieser Zeit Menschen kennen, mit denen ich heute noch Kontakt habe und die bis zum heutigen Tage sportbegeistert sind. So hatte die Ballschule tatsächlich einen prägenden Einfluss auf mein weiteres Leben – persönlich und sportlich: Tennis war von nun an mein Sport!

Treffen mit dem Tennisstar und ehemaligen Weltranglisten-Ersten Andy Roddick im Racket Center Nußloch

Tennis in der Tennisakademie Rhein-Neckar

Meine erste Stunde. Schläger in die Hand. Ein Mann, der wohl der Trainer war, rief: „Splitstep“. Ich – vollkommend perplex, dachte mir nur: Was will dieser Mann mir da sagen? Warum spricht er Englisch? Darf ich jetzt endlich ein paar gelbe Bälle wegschlagen? „Du musst dich breitbeinig

hinstellen, den Schläger mit beiden Händen vor dich halten und bereit sein für den Ball“, so seine Anweisung. Als ich an diesem Tag nach Hause kam, hatte ich keineswegs, das Gefühl, dass Tennis das richtige für mich war. Trotzdem gab ich dem Tennis und dem Trainer eine Chance. So arbeitete ich mich vom Kleinfeldtennis (Turtle Team) hoch zum Großfeld (Tiger Team) bis hin in die Herrenmannschaften des Turniersportverein Racket Center. Trotz der vielen Trainer, die ich in meinen 14 Jahren kennen gelernt habe, gab es nur einen Cheftrainer. Rolf Staguhn, der Trainer meiner ersten Stunde. Er wurde zu meinem TennisMentor und brachte mich diesem Sport nahe. Ich kann nicht behaupten, dass jede Stunde einfach war. Aber ich kann sagen, dass ich nach jeder Stunde nach Hause kam und wusste, dass ich etwas gelernt hatte. Im Training ging es nie darum, wer der neue Boris Becker wird. Es ging stets darum, sein Bestes zu geben – und dazu brauchte es dann auch mal den Spruch von der Seite. Kritik zeigt dir den Weg, Lob zeigt dir, dass du angekommen bist. Beides gab es in jedem Training.

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Wer entspannt sieht, ist auch auf dem Court erfolgreicher!

Wenn es mit der Motivation für das Training manchmal knapp wurde, gab es aber noch den MLP-Cup. Dort die Profis zu sehen, hat mir immer wieder gezeigt, was im Tennis alles möglich ist. Das eine oder andere im nächsten Training auszuprobieren erweiterte in vielerlei Hinsicht meinen Horizont. Trotz solcher Motivationsspritzen, zahlreicher Mentalworkshops, unzähliger Feriencamps und tausender Stunden Tennis kann ich heute nicht vorweisen, Profi geworden zu sein. Zumindest verdiene ich kein Geld mit Tennis. Aber habe ich deswegen versagt? Nein! Ich habe durch Tennis mehr erreicht als nur einen Sport gelernt. Ich fühlte mich reif für einen weiteren Schritt und bewarb mich für ein Stipendium, das neben dem Tenniskönnen auch akademische und persönliche Fähigkeiten verlangt. Und tatsächlich: Letztes Jahr im Juli bekam ich die Zusage, in den USA für eine Universität im Tennisteam spielen zu können und dafür ein Stipendium zu beFriedrich-Ebert-Platz 1 · 69117 Heidelberg 0 62 21 / 97 23 - 0 · www.optik-dieterich.de

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kommen. Das war mein größter Tenniserfolg, der mir einen enormen Finanzierungsbeitrag für die Studiengebühren verschaffte und mir einen Tennis- und Bildungsaufenthalt in den USA ermöglichte. Ein Traum wurde wahr.

So traf ich eine Woche nach Schulbeginn mein Tennisteam: zwei Spanier, ein Mexikaner, ein Kolumbianer und vier Amerikaner durfte ich zu meinen Teamkollegen zählen. Über viele Matches hinweg wurden wir nicht nur Kollegen, sondern Freunde, die sich auf und neben dem Platz gut verstanden. Schnell wurde mir klar, dass Schulsport in den Staaten einen wesentlich höheren Stellenwert als in Deutschland hatte. Es ging um Prestige für die Uni und schlicht darum, möglichst jedes Spiel zu gewinnen. Unsere Hauptsaison ging von Februar bis Mai mit Training jeden Tag und Spielen fast alle zwei Tage! Als wir am Ende der Saison ins Halbfinale unserer Liga gelangten erlebte ich in unserem Team eine euphorische Stimmung. Das Gefühl, das mich in dieser Phase meines Aufenthalts begleitete, lässt sich nur schwer beschreiben. Zwar ging das Spiel verloren, dennoch konnten wir auf unsere Leistung in dieser Saison mehr als Stolz sein.

Stipendium & Studium in den USA

Nach acht Stunden Flug und vielen Gedanken an die Heimat, landete ich schließlich am 19. August in Philadelphia. Entgegen vieler Geschichten, die ich über die amerikanische Einreisekontrolle an Flughäfen hörte, hatte ich wohl Glück und alles verlief reibungslos. Eine halbe Stunde später stand ich zum ersten Mal auf amerikanischen Boden und wartete mit einer Tennistasche, einem Koffer und meinem Rucksack auf ein Taxi. Um drei Uhr morgens deutscher Zeit betrat ich dann mein Zuhause für die nächsten zehn Monate. Ortszeit war natürlich 21 Uhr abends, doch noch war alles viel zu spannend, um Müde zu sein. So also war ich endlich angekommen. Ich lebte tatsächlich auf dem Campus der Philadelphia University im Studentenwohnheim für Freshmen, die Erstsemester Studenten. Die Uni – mit ca. 3.500 Studenten eher klein für amerikanische Verhältnisse – war etwa 20 Minuten Autofahrt von der Innenstadt entfernt. In den nächsten zwei Wochen erlebte ich den bekannten „Kulturschock“. Das aus Deutschland bekannte Studentenleben gab es für 18-jährige ohne Auto schlichtweg nicht. Das Essen in der Mensa lies mich für die häuslichen Mahlzeiten von Zuhause große Wertschätzung entwickeln. Meinem Gefühl nach entsprach die Bildungseinrichtung eher einem Schulinternat als einer Universität. Mein Zimmer teilte ich mit einem Kommilitonen, das Bad mit 28 anderen … Gesprächsstoff mit den Mitstudierenden ergab sich schnell, für mich als Deutschen sowieso, gleichwohl die Sprache, der Dialekt und die Nuancen im Alltagsslang Anpassungszeit brauchten. Die Internationalität amerikanischer Unis und Colleges führte zu Begegnungen mit Menschen aus der ganzen Welt. Schon

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Aufschlag bei den CACC Championship 2016

allein deshalb hatte ich stets aufs neue das Gefühl: alles bisherige, was mich hierher geführt hat und der ganze Aufenthalt an sich, haben sich gelohnt. Der Kontakt zu anderen Kulturen, Religionen und freilich auch Weltanschauungen förderte meine Offenheit und das Verständnis für kulturelle Unterschiede. Allerdings musste ich auch feststellen: Bei all der Lebensbildung durch viele Erlebnisse mit Einheimischen und Studienkollegen blieb das akademische Niveau meines Studiengangs (Business) hinter dem Level unserer gymnasialen Oberstufe zurück. Anfänglich kam mir das aufgrund meiner noch vorhandenen sprachlichen Hemmnisse entgegen, doch schnell wurde es im Vergleich zu deutschen Universitäten viel zu einfach. Die akademische Herausforderung fand ich an dieser Einrichtung respektive in meinem Studiengang nicht. Allerdings gab mir das auch die Möglichkeit, mich auf den Sport zu konzentrieren.

Nach zwei Semestern entschied ich mich, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Wegen des Sports und des Teams wäre ich gerne dort geblieben. Das aber hätte geheißen, dass ich für meinen Bachelor-Abschluss drei weitere Jahre dort hätte studieren müssen. Andererseits wusste ich, dass ich in Deutschland fast kostenlos an Universitäten studieren kann, die vom akademischen Niveau weit über der Philadelphia University liegen. Meiner Einschätzung nach macht das Bachelorstudium in den Vereinigten Staaten nur Sinn, wenn man sich entweder auf einer der top 50 Universitäten oder auf einer sehr großen Universität in Stadtnähe befindet. Unbeschadet alldem kann ich heute aus voller Überzeugung sagen: der Schritt dorthin hat sich gelohnt – es gibt nichts zu bereuen. Die schulischen und kulturellen Unterschiede zu spüren gehört auch zur Bildung und befördert die Wertschätzung gegenüber vielem, was ich bis dato nur kritisch gesehen habe. Ich konnte mich kulturell extrem weiter-bilden. Die englische (amerikanische Sprache) ist jetzt auch kein Problem mehr für mich. Die sportliche Erfahrung


war unbeschreiblich gut. Für jemanden, der Tennis nur als Einzelsport kennt, war es eine willkommene Abwechslung, Tennis zuallererst als Teamsport zu sehen. Wenn ich jetzt nach meiner Rückkehr an diese Zeit in Philadelphia denke, überkommen mich viele Gedanken:, Gedanken der Wertschätzung, Freundschaft und vor allem das Gefühl von Selbstvertrauen. Ich kann alleine raus in die Welt. Die Momente, die nicht einfach waren – auch die gab es – konnte ich alleine meistern. Und dass ich es nicht geschafft habe, mit meinem Sport Geld zu verdienen, hinterlässt bei mir keinerlei Gefühl der Schwäche. Immerhin haben es meine Tenniskünste ermöglicht, mir Bildung

Wer Interesse an einem Tennisstipendium in den USA hat, kann an einer Sichtung teilnehmen. Am 19. November 2016 begrüßen wir unsere Partnerunternehmung uniexperts. Das professionelle Beraterteam aus Köln nimmt sich einen Tag Zeit, informiert, verschafft sich einen Eindruck von der akademischen und sportlichen Leistungsfähigkeit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen – und eröffnet Perspektiven …! und Erfahrung in den USA zu finanzieren. Dafür hat es sich gelohnt, im Laufe des langjährigen Trainings, auch manchmal die Zähne zusammen zu beißen, negative Gefühle aus Niederlagen zu überwinden und Kämpfe mit Gegnern, manchen Trainern und letztlich mit mir selbst durchzustehen.

Last but not least – wie die Amis sagen: ich kann nur jedem empfehlen, diesen Schritt zu gehen. Es ist eine Chance für jeden, sich persönlich wie sportlich weiterzuentwickeln, wie man sie sonst kaum bekommt. Und es lohnt sich, hart dafür zu arbeiten – im Sport wie in der Schule …!

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FRAGEN ANTWORTEN

Kay Breer

Gefühls- und Familienmensch, Discjockey und BVB-Fan, Kommunalpolitiker und Lions-Freund, Tennis- und Fitnesssportler, Geschäftsmann und IHK-Vizepräsident, Netzwerker und gesellschaftlich engagierter Bürger Heidelbergs.

1 An welche emotionalen Momente erinnern Sie sich am liebsten?

Als Privatmensch: Als ich diese Frage hörte, tauchte als erstes ein Bild aus meiner Jugend auf. Ich war ca. 16, das erste Mal über beide Ohren verliebt – also Emotionen pur. Wir verbrachten jede freie Minuten miteinander, doch dann stand bei meiner Freundin, wie auch bei mir der Sommerurlaub mit den Eltern an. Natürlich gab es damals noch kein Handy, kein Facebook und keine Emails und so lernte ich ein neues Gefühl kennen - Sehnsucht. Das erste Treffen nach diesem Urlaub war dann Glück pur und hat sich tief in mein Gefühlsgedächtnis eingeprägt. Am Ende dieser ersten Beziehung stand dann das Erlernen eines weiteren wichtigen Gefühls – Liebeskummer! Denn das Besondere an Gefühlen ist ja, dass man sie sich nicht vorstellen kann, bevor man sie nicht erlebt hat, ähnlich wie man sich Farben nicht vorstellen kann, bis man sie gesehen hat. Und so traurig dieses Gefühl Liebeskummer auch war, nur durch dieses Erleben war es mir möglich, Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ wirklich nachempfinden zu können und selbst Grönemeyers „Flugzeuge im Bauch“ erhielt plötzlich einen tieferen Sinn. Weitere Erinnerungen, die tiefe glückliche Spuren hinterlassen haben, sind die Geburten meiner drei Kinder, der Hochzeitstanz mit meiner Frau Sabine zu ihrem Lieblingslied, gespielt von Freddy Wonders Combo und die Brautvaterrede bei der Hochzeit meiner Tochter Svenja. Auch sonst spielt die Musik eine sehr wichtige emotionale Rolle in meinem Leben und deshalb stand mein letzter runder Geburtstag auch unter dem Motto „Music was my first love – and it will be my last“ und es gibt Musikstücke wie „Child in Time“ von Deep Purple, die in mir immer noch die gleichen starken Emotionen auslösen, wie beim ersten Mal hören mit 13 Jahren.

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Als Sportler: Auch der Sport löst bei mir intensive Gefühle aus. Sei es passiv, also als Zuschauer, zum Beispiel als Borussia Dortmund 1997 gegen den haushohen Favoriten und Titelverteidiger Juventus Turin in einem unglaublichen Spiel die Champions League gewann. Oder als mein Schwiegersohn bei einem Weltmeisterschaftsspiel der deutschen Eishockeynationalmannschaft in Stockholm ein wichtiges Tor schoss. Aber vor allem auch aktiv als Tennisspieler. Ich spiele seit über 25 Jahren beim Friedrichsfelder SC, inzwischen bei den Herren 55. Für Außenstehende mag es bei unseren Verbandsspielen um die „silberne Himbeere“ gehen, aber gerade in dieser Saison, als ich mit meinem Doppelpartner das entscheidende Doppel im Champions-Tiebreak mit 15:13 gewann – das war eine wahre Gefühlsexplosion! Deshalb halte ich Mannschaftssport auch für so wichtig, denn ein solches Glücksgefühl mit den Mannschaftskameraden zu teilen, ist gigantisch. Als Geschäftsmann: Eigentlich sollte man meinen, dass es in der Geschäftswelt etwas nüchterner zugeht, aber auch hier gibt es sehr emotionale Momente. Vielleicht liegt es daran, dass es in einem Familienbetrieb, der seit 1897 besteht und in den soeben mit meinem Sohn Nils die fünfte Generation ins Unternehmen eingestiegen ist, Glückmomente viel einfacher und offener miteinander erlebt und vor allem auch gefeiert werden können. So haben wir es beispielsweise richtig krachen lassen, als Daniel Hopp uns telefonisch mitteilte, dass er uns als Dienstleister für die SAP Arena ausgewählt habe. Oder als wir von unserem Handwerksverband die Nachricht erhielten, dass wir 2013 für unser deutsch/spanisches Projekt „Move for your future! – Welcome to Heidelberg“ den deutschen Ausbildungspreis gewonnen haben. Solche Erfolge gemeinsam zu feiern schweißt unglaublich zusammen, so wie es auch dazu gehört, gemeinsam Niederlagen zu verarbeiten. Denn ohne dieses Himmelhoch jauchzend, aber auch einmal zu Tode betrübt sein wäre unser Leben doch um vieles langweiliger. Als Bürger und politisch Verantwortlicher in unserem Land, der Metropolregion und Heidelberg: Es ist denke ich kein Geheimnis, dass ich für die FDP im Heidelberger Stadtrat sitze. Als ich dieses Mandat im Jahre 2008 erhielt musste ich als erstes erkennen, dass mir auf diesem neuen Tätigkeitsfeld meine berufliche Erfahrung nur bedingt hilfreich war. Ich war plötzlich wieder Azubi und musste mich nun mit Verwaltungsstrukturen und Satzungen beschäftigen. Zunächst ganz schön frustrierend, aber auf der anderen Seite darf man dieses Feld nicht nur Beamten und Rentnern überlassen, die ja die

Mehrheit in unseren Parlamenten bilden. Hier lernte ich, dass eine politische Niederlage (zum Beispiel bei der geplanten Erweiterung der Stadthalle in Heidelberg) genauso schmerzen kann, wie die Halbfinalniederlage Deutschland gegen Italien bei der WM 2006.

2 Was prägt Ihr Lebensgefühl?

Der Austausch mit meinen Mitmenschen – zuvorderst mit meiner Familie, denn ich komme aus einer Großfamilie und so sind mir zum Beispiel regelmäßige Treffen mit meinen mittlerweile erwachsenen Kindern unglaublich wichtig. Dann der Austausch mit Freunden (z.B. beim Sport), in Vereinen und im Lions Club, sehr intensiv freilich im beruflichen, also unternehmerischen Umfeld, und auch durch bürgerschaftliche und politische Kontakte. Insofern erfährt mein Lebensgefühl eine vielfältige Prägung, die ich – nicht immer – aber zumeist als äußerst positiv empfinde. Es gibt mir ein gutes Gefühl, in einer offenen Gesellschaft zu leben, in der der Einzelne sich entfalten und sein Talent für sich selbst, aber auch für die Gemeinschaft nutzbar machen kann. Aufgrund dieser Einstellung musste ich wohl bei den Liberalen landen. In unserer Region, insbesondere in Heidelberg ist diese offene Gesellschaft auch noch deutlich zu spüren und ich hoffe, dass es sich bei den Ängsten und Sorgen, die sich derzeit in weiten Teilen Europas breit machen, nur um eine vorrübergehende Erscheinung handelt.

3 Wenn Sie den Mitgliedern im ZAP

und den Racketsportlern unseres Hauses eine Weisheit schenken möchten, wie würde diese lauten? 3

Eine sehr bekannte, fast banal klingende Weisheit, die Erich Kästner zugeschrieben wird lautet: „Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es!“ und übertragen auf das Racket Center müsste diese lauten: „Bleibt am Ball!!!“. Nicht nur weil Bewegung für Körper, Geist und Seele unglaublich wichtig ist, sondern auch weil man für diese Rückschlagsportarten wie der Name schon sagt, einen Partner braucht. Wie oft äußern Menschen am Ende ihres Lebens den Wunsch: „Hätte ich doch mehr Zeit mit Freunden verbracht!“ und dieses Gefühl, jeden Donnerstagabend nach dem Mannschaftstraining mit meinen Mannschaftskameraden, die mittlerweile alle zu Freunden geworden sind, im Racket Center zusammenzusitzen und ein Bierchen zu trinken, möchte ich nicht missen.

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FIRMENPORTRAIT

Essenpreis Haustechnik Immer die beste Wahl

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ie Essenpreis Haustechnik GmbH aus Östringen wurde bereits 1970 von Herrmann Essenpreis gegründet. Aus dem ehemals klassischen Heizungsbetrieb ist heute ein vielschichtiges Unternehmen geworden, das eine eigene Heizungsausstellung - die neue Heizungswelt - eine beeindruckende Bädergalerie, einen Fachmarkt und eine Kundenserviceabteilung unter einem Dach vereint. Essenpreis sieht sich als zukunfts- und kundenorientiertes Haustechnikzentrum und bietet seinen Kunden alles aus einer Hand: Von der Planung über die Durchführung bis zur vollständigen Betreuung einer Anlage. Bei allem Wachstum ist sich die Geschäftsführung durchaus bewusst, wo die Wurzeln liegen: „Als Haustechnik-Spezialist mit nunmehr 46 Jahren Erfahrung fühlen wir uns immer noch sehr der Region verbunden, denn hier sind wir großgeworden und haben uns zusammen mit der Region entwickelt. Heute betreuen wir auch die größten Unternehmen unserer Region. Trotzdem schenken uns private Bauherren nach wie vor ihr ganzes Vertrauen. Das freut uns besonders, da für uns nicht Größe und Prestigewert zählen, sondern allein die Zufriedenheit des Kunden“, erzählt Thomas Essenpreis, einer der beiden Geschäftsführer der Essenpreis Haustechnik GmbH. Um auch spezielle Kundenwünsche zu erfüllen, bietet Essenpreis ein enorm breites Leistungsspektrum, das auf die Zukunft ausgerichtet ist und neueste Technologien sowie interessante Möglichkeiten des Energiesparens beinhaltet – das zeigt besonders auch die 2015 neu eröffnete Heizungswelt:

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Essenpreis hat hier in Kooperation mit der Fa. Viessmann, einem langjährigen Partner, ein ganz neues Konzept auf die Beine gestellt, das modernste, energiesparende Heiztechnologien präsentiert: Wärmepumpen, Pellet- und Holzverbrennung, Solar und Photovoltaik mit Batteriespeicher, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Feuchterückgewinnung und auch konventionelle Öl- und Gasheizanlagen mit Kraft-/ Wärmekopplung. Interessant daran ist, dass diese individuellen Lösungen mittlerweile auch kombiniert werden können zu den sogenannten Hybrid- oder bivalenten Lösungen mit einer intelligenten Regelung, die entscheidet, welcher Primärenergieeinsatz gerade sinnvoll ist. Eine zentrale Rolle spielen dabei Solarenergie beziehungsweise Photovoltaikanlagen. Für größere Unternehmen sind im Bereich der Wärmeversorgung auch Contracting-Lösungen realisierbar. Besonderes Know-how besitzt Essenpreis außerdem bei der effizienten Wärmeverteilung, wo auch unsichtbare Technik zum Einsatz kommt – zum Beispiel nicht sichtbare Heiz- und Kühldecken, teilweise in Verbindung mit der Verbesserung der Raumakustik. Beratung und Service werden großgeschrieben bei Essenpreis. Allein die Kundenserviceabteilung besteht aus 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die über 3000 feste Wartungsverträge verantworten. Das Team hat eine hohe technische Qualifikation und deckt auch den Bereich Fernwartungen und Fernabfragen der Heizungs- und Sanitäranlagen ab – mit dem Ziel, Störungen bereits zu erkennen, bevor der Kunde es merkt.


Ein weiterer Schwerpunkt von Essenpreis sind Badkomplettlösungen. Die eigene Bädergalerie zeigt auf über 350 Quadratmeter mehrere Traumbäder, vom kleinen Singlebad bis zur Wellnessoase mit Dampfbad und Whirlpool. Von der persönlichen Beratung über die Planung und Bemusterung bis hin zur fachgerechten Ausführung und Übergabe – der Kunde bekommt von Essenpreis alles komplett. Natürlich ist kein Kunde wie der andere – um wirklich für jeden das Traumbad zu realisieren, bietet Essenpreis deshalb sehr individuelle und auch barrierefreie Lösungen an: Senioren- und behindertengerecht. Und wer sich den Traum vom eigenen Schwimmbad erfüllen möchte, ist bei Essenpreis in Östringen ebenfalls an der richtigen Adresse. Übrigens gibt es bei Essenpreis auch Selbstbausätze und einen SB-Fachmarkt. Die Kunden bekommen hier alles, was sie im Baumarkt oder beim Online-Kauf auch bekommen – mit dem Unterschied, dass sie bei Essenpreis kompetent beraten werden und sich dadurch die ein oder andere Fehlinvestition sparen. Sie bekommen genau das, was sie brauchen. Auf diese Weise grenzt sich Essenpreis deutlich von weniger kompetenten Angeboten ab – eine umfassende Beratung und einen nachhaltiger Service sind bei Essenpreis eine Selbstverständlichkeit. „Wir sind sehr kundenorientiert – und wir haben sehr früh verstanden, dass die Mitarbeiter unser größtes Kapital sind“, sagt Rüdiger Essenpreis, der zweite Geschäftsführer. Vor allem der besonderen Motivation der mittlerweile 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es zu verdanken, dass für nahezu jedes Problem eines Kunden schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden kann. „Unsere Kunden schätzen es, dass wir zuverlässig und schnell auf sämtliche Probleme an den Heizungs- oder Sanitäranlagen reagieren können, dass wir für sie da sind und mit Ihnen gemeinsam eine Lösung realisieren, die genau ihren Anforderungen gerecht wird“, so beschreibt Rüdiger Essenpreis das Erfolgskonzept. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir uns auf dem Erreichten nicht ausruhen, sondern noch das Feuer haben, uns neuen Herausforderungen zu stellen, uns weiterzubilden und neue Technologien einzusetzen. Technische Innovationen möglichst schnell und wirtschaftlich für den Kunden nutzbar machen – das ist der eigene hohe Anspruch im Hause Essenpreis. So ist es kein Zufall, dass das Unternehmen auch im Bereich „Smart Home“ die Nase vorne hat: Neben den klassischen Heizkörpern, modernen Badwärmetuchkörpern und Flächenheizungssystemen können individuelle Abläufe im gesamten Haus (Licht- und Heizungssteuerung) energieeffizient und sehr einfach über ein Tablett oder Smartphone visualisiert und gemanagt werden. Wenn es darum geht, neueste energiesparende Lösungen zu nutzen, setzen die Mitarbeiter von Essenpreis ihre ganze Energie ein. Das sogenannte innere Feuer: Beim Wärme- und Haustechnik-Spezialisten in Östringen ist es regelrecht spürbar.

Geschäftsführer Thomas und Rüdiger Essenpreis

Essenpreis Haustechnik GmbH Justus-von-Liebig- Strasse 8 • 76684 Östringen Tel. (07253) 92 99-0 • Fax (07253) 92 99-78 info@essenpreis.de • www.essenpreis.de

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Natalya Netselya

IM GESPRÄCH Träume in Sand

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ie ist nicht nur bildhübsch und verfügt über eine umwerfende Ausstrahlung, sondern gilt auch weltweit als eine der besten ihres Fachs. Die russische Künstlerin Natalya Netselya entführt in einer einzigartigen Performance im Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo ab dem 21. Oktober in die traumhafte, fantasievolle und poetische Welt der „Sandmalerei“ - eine außergewöhnliche Kunst, die nur wenige beherrschen und die das Publikum immer wieder von neuem begeistert. Die Formulierung „durch die Hand ins Herz“ beschreibt treffend die magisch zauberhafte Fähigkeit, spannende Geschichten und traumhafte Bilder in Sand zu malen. Eine aufwendige Kameratechnik ermöglicht jedem einzelnen Besucher ein perfektes Erlebnis der Sandmalerei. Wir haben Natalya getroffen und mit ihr gesprochen.

Wie kommt man zur Sandmalerei?

Zur Sandmalerei führen viele verschiedene Wege - Kunstschule, Kinderworkshops oder wie in meinem Fall mein Freundeskreis, der mir zum Geburtstag einen Lichttisch und einen Sack voller Sand geschenkt hat. In jedem Fall aber muss man gut zeichnen können, denn das Zeichnen ist die Basis für die Sandmalerei.

Handelt es sich dabei um einen speziellen Sand?

Sand ist lebendig, hat magische Kräfte und sucht sich die richtigen Hände aus oder umgekehrt. Deshalb sucht sich jeder Künstler für sich seinen speziellen Sand, denn die Chemie zwischen beiden muss stimmen.

Sie malen nicht nur Bilder aus Sand sondern erzählen ganze Geschichten. Woher nehmen Sie die Inspiration?

Das Faszinierende an der Sandmalerei ist die Möglichkeit, mit dem Medium Geschichten zu erzählen. Die Handlung entsteht im Kopf, dann zeichnet man ein Storyboard auf dem Papier und zum Schluss zaubert man die Bilder auf die Glasplatte; in Kombination mit der Musik entsteht so ganz großes Kino! Die Inspiration dafür kommt aus Büchern oder von Bildern anderer Maler. Wie zum Beispiel unsere neueste Show „Berlin, ick liebe Dir!“ im ersten deutschen Sandtheater in Berlin, wo ich als künstlerische Leiterin mit meinem Regisseur Dimitrij Sacharow die großartige Geschichte Berlins als abendfüllendes Programm kreiert habe.

Natalya können Sie ab dem 21. Oktober live erleben im Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo. Tickets für die Show und Menü sind ab 69 Euro unter der Hotline 01805 - 60 90 30* und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Infos und Buchung: www.palazzo-mannheim.de *Mo-Fr 9-17 Uhr – 14 Ct./Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Ct./Min. aus dt. Mobilfunknetzen

Sie sind in Mannheim zum Publikumsliebling avanciert. Was gefällt Ihnen an Mannheim?

Mannheim gefällt mir sehr gut, es ist eine lebendige Stadt mit langer Tradition. Ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich immer auf ein Wiedersehen mit der Stadt und ihren Menschen.

Welche Geschichten sind es diesmal, auf die sich das Palazzo-Publikum freuen darf?

Ich würde sehr gerne im Palazzo die Geschichte von Lady Di erzählen. Es ist eine wunderbare Geschichte voller Höhen und Tiefen, reich an Glücksmomenten und Traurigkeit. Aber lassen Sie sich überraschen und verzaubern!

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TIPP

Katastrophe gerade noch mal verhindert Einbrüche können jeden treffen „Ein Einbruch? Das passiert doch nur den anderen.“ So dachte auch ich, bis sich vor Kurzem ein Einbrecher auf unserem Gelände zu schaffen machte. Glücklicherweise wurde derjenige wohl gestört und ergriff die Flucht, der Schaden blieb überschaubar. Zurück blieben jedoch ein mulmiges Gefühl und die Frage: Was kann ich tun, um uns in Zukunft besser zu schützen?

Mit Prävention zu mehr Sicherheit

Mein Name ist Paul, ich bin Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Bisher hatte ich keinen Anlass mich näher mit dem Thema Sicherheit auseinanderzusetzen, auch einige Einbrüche in der Gegend ließen mich bisher immer unberührt. Es gab immer „dringendere“ Dinge zu tun und nach einigen Tagen war der Schreck auch wieder verflogen – wer kennt das nicht ...

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Nach dem missglückten Einbruchsversuch bei uns sah das mit einem Mal anders aus: Eine neue Schließanlage – am besten mit Videoüberwachung – sollte so schnell wie möglich eingebaut werden. Was fehlte, war der richtige Ansprechpartner. Nach einigem Suchen im Internet und telefonieren hatte ich Glück und stieß auf die Firma Elektrotechnik Menzel. Dort konnte ich gleich einen Termin vereinbaren – der erste Schritt war gemacht.

Gemeinsam mit Herrn Menzel besichtigte ich sowohl die beschädigte Tür als auch unseren Betrieb und das komplette Gelände. In diesem Zusammenhang besprachen wir anhand einer Checkliste auch weitere sicherheitsrelevante Punkte, bis hin zu unserem IT-Netzwerk. Unser Gespräch ging schnell weit über die von mir gewünschte neue Schließanlage hinaus.

Elektrotechnik Menzel GmbH Lessingstraße 6 69181 Leimen Tel. 06224 175 1402 info@et-menzel.de


Sicherheit Sicherheit erhöhen: elektrische Türzylinder, Überspannungs- bzw. innerer Blitzschutz, Bewegungsund Präsenzmelder, Audio- und Videosprechanlagen oder RWAAnlagen. Beleuchtung Einsparpotenziale nutzen: Geräte auf Energieeffizienz prüfen und optimieren der elektrischen Anlagen mit anwendergesteuerter Beleuchtung, Bewegungsmeldern oder tageslichtabhängiger Beleuchtungssteuerung. Netzwerk Optimierte Netzwerk- bzw. IT-Infrastruktur einrichten: schnelle, sichere und effiziente Kommunikation, hohe Datensicherheit und Skalierbarkeit. Seniorengerecht Altersgerechtes Wohnen: Konzepte zum häuslichen Notdienst, Videosprechanlagen, Orientierungslichter, rollstuhlgerechte Bedienungen sowie Bewegungs- und Präsenzmelder.

Eine spannende Angelegenheit – das Elektro-Coaching

Nachdem wir die einzelnen Bereiche der Checkliste besprochen hatten, wurde mir schnell klar, dass die Liste sozusagen die Bestandsaufnahme der Ist-Situation ist und als Anhaltspunkt für mögliche Maßnahmen dient. Im Anschluss an unseren Rundgang war auch schnell klar, dass Handlungsbedarf bestand – und vor allem wo. Es kam nicht nur der Punkt Sicherheit des Gebäudes auf, sondern auch in puncto Strom-Einsparungen und Komfort waren Optimierungen möglich. Herr Menzel hat sich richtig die nötige Zeit genommen und mir ein gutes Gefühl vermittelt als mein Elektro-Coach. Nachdem die Entscheidungen getroffen waren, welche Maßnahmen zum Tragen kommen sollten, ging es schnell und zuverlässig an die Umsetzung.

Heute schließe ich abends mit einem sicheren Gefühl die Tür hinter mir und freue mich unter anderem über die neue bewegungsgesteuerte Außenlichtanlage, die mir den Weg zum Auto beleuchtet und Einbrechern keine Chancen mehr bietet, unbemerkt aufs Gelände zu kommen. Danke Herr Menzel, dass Sie die Umsetzung meiner Lösung voller Energie angegangen sind. Sind Sie ebenfalls auf der Suche nach einem Coach der Ihre Elektrik vor dem Burn-out bewahrt und Ihnen einen richtigen Trainingsplan aufstellt? Dann informieren Sie sich ganz einfach unter www.elektrotechnik-menzel.de/elektrocoaching

Rechenbeispiel Einsparung Werden Ihre herkömmlichen Leuchtmittel, z. B. Leuchtstofflampen, Glühbirnen bzw. Halogenleuchtmittel durch moderne LED Leuchtmittel ersetzt, sparen Sie bei einer täglichen Brenndauer von ca. 8 Stunden und 10 Leuchten ca. 350 Euro pro Jahr! 10 Elektro-Tipps gewünscht? Jetzt Elektrotipps kostenlos herunterladen www.elektrotechnikmenzel.de/elektro-coaching, gedrucktes Exemplar bestellen unter info@et-menzel.de oder direkt nachfolgenden QR-Code einscannen.

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LYRIK Erinnerungen von Rolf Staguhn

Ich kenne jetzt das schmerzliche Gefühl, die ohnmächtige Hoffnung: Der vorrückende Zeiger der Uhr möge eine verlorene Stunde neu anschlagen, der Schein der untergehenden Sonne möge einen neuen Tag beginnen lassen, der sterbende Duft einer welkenden Blume möge sich zur neuen Blüte entfalten. Vergehendes und Vergangenes – man muß erst lernen, es zu verstehen, zu akzeptieren. Denn keine Stunde, keinen Tag ist es gegeben, noch einmal leben und erleben zu dürfen.

Was uns bleibt sind Erinnerungen. Erinnerungen der Vergangenheit, die mit seltsamem Zauber die Gegenwart überstrahlen.

Darum ist es möglich, dass du bei mir bist, auch wenn der Platz neben mir leer ist. Darum ist es möglich, dass ich dich spüre, auch wenn es nur ein stummes, schreiendes Verlangen ist.

Ich streichel Dein Haar, auch wenn es nur der Wind ist, den ich berühre. Ich spreche mit dir, gehe mit Dir durch die Straßen der Stadt, sehe mit Dir das glitzernde Meer, mit bunten Segelschiffe, die Wolken, die Schönheit dieser Welt und trotzdem weiß ich, dass ich allein bin. Nur habe ich noch nicht gelernt, einsam zu sein. Doch kann ich das wirklich, solange die Nähe der Erinnerung das Feuer der Phantasie auf ein Wiedersehn nährt? Ich werde die Antwort kennenlernen. Die Zeit wird sie mir geben. Mit ihren Uhren, ihren Sonnenuntergängen und ihren Blumen.

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Frühstücksbuffet

Preis pro Person 14,00 €*

Immer sonntags von 9.30 bis 13.00 Uhr Ristorante Marea im Racket Center Nußloch

RISTORANTE & BAR

im Racket Center Nußloch Walldorfer Str. 100 69226 Nußloch

www.marea-nussloch.de

Gäste unseres Frühstücksbuffets haben die Möglichkeit, die freistehenden Tennis-, Badminton- und Squashplätze sowie den ZAP3 Fitnessbereich in der Zeit von 7.00 bis 10.00 Uhr kostenfrei zu nutzen. Bitte reservieren Sie vorab Ihren Tisch auf www.marea-nussloch.de,

E-Mail an info@marea-nussloch.de oder per Tel. unter 06224 99 09-55. (Racketsportplätze können nicht vorab reserviert werden.) * Kinder von 6 bis 12 Jahren zahlen 8,00 Euro. Kinder unter 6 Jahren sind frei. 91


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UNSER INFORMATIONSABEND

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T E R M I N E: M L P - R U H E S T A N D S P L A N U N G . D E

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iesloch am Termine in W ktober 2016 6. und 12. O

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