RC Premium 1/2021

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Ausgabe 1/ 2021

MENSCH & ERFOLG

IM INTERVIEW

Dr. jur. Jobst Wellensiek Rechtsanwalt für Insolvenzrecht und Seniorpartner bei WELLENSIEK


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Liebe Freunde des Racket Centers

STANDPUNKT

„Standpunkt“ nennen wir die Einführung in das Leitthema der jeweiligen Ausgabe unseres Life Skills-Magazins RC Premium. Einen Standpunkt einzunehmen ist ein Erfolg – er folgt auf die gründliche Suche nach der eigenen Meinungsbildung. Aus einem Hin und Her von Argumenten, dem Abwägen verschiedener Sichtweisen, der Sammlung und Prüfung von Fakten resultiert eine klare Meinung: der Standpunkt. Der Begriff suggeriert: Mach mal ´nen Punkt. Hör auf zu grübeln, bleib bei Deiner Ansicht. Zeig Standfestigkeit. Von einem festen Punkt aus kann man die Dinge überblicken, klare Entscheidungen treffen, andere überzeugen und sich auf den Weg machen, in Richtung Ziel. Dem Erfolg entgegen ... Und jetzt? Am Beginn des Jahres 2021? Viele fragen sich: Wie soll ich einen festen Standpunkt einnehmen, wenn unter meinen Füßen der Boden wackelt? Corona stellt unser Gesundheitswesen auf den Prüfstand und die Politik vor Aufgaben, die der regierenden Generation bis dato unbekannt waren. Die Pandemie rüttelt an den Grundfesten unserer Wirtschaft und offenbart Auswüchse in unserer Gesellschaft, die unsere Rechtsordnung herausfordern. Wir alle müssen viel aushalten – zuallererst die Beschäftigten im medizinischen Dienst, die Vertreter der politischen und wissenschaftlichen Institutionen, Unternehmen im Lockdown und letztlich die offene Gesellschaft. Plötzlich sehen wir uns mit zwei Phänomenen konfrontiert: der Verletzlichkeit unseres Lebens einerseits und der Ignoranz gegenüber Wissenschaft und Wahrheit (siehe dazu RCP III/2020, „Mensch und Aufbruch“), Wesentlichem und Wechselseitigkeit andererseits. Uns allen sind das Gefühl von Autonomie, die Selbstoptimierung und die Kontrolle über das eigene Dasein zur Selbstverständlichkeit geworden. Und nun bestimmen Einschränkungen der individuellen Freiheit wegen der Bedrohung durch ein Virus seit Monaten unsere Lebenswirklichkeit. Was macht das mit unserem Selbstwertgefühl? Verunsicherung breitet sich aus. Täglich geraten einst feste Standpunkte ins Wanken. In manchen Teilen der Gesellschaft formiert sich Ablehnung mit einer Tendenz zu zivilem Ungehorsam, die in ähnlicher Weise bedrohlich wirkt, wie das Virus selbst. Bei allem Respekt vor Individualität, unterschiedlichen Standpunkten und persönlichem Streben nach Freiheit und Erfolg – mehr denn je bedarf es der Einsicht, was nicht nur in Zeiten wie diesen für unser Sein das Wesentlichste ist: Wir alle sind auf unsere Mitmenschen angewiesen! Eine Gesellschaft gelingt nach dem Prinzip der Wechselseitigkeit, einem Geben und Nehmen in Balance. Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft und Kooperation bilden für uns Menschen den Kern des Daseins. So gesehen stellt Corona unsere gesamte Gesellschaft auf den Prüfstand. Alle suchen nach Halt, um festen Boden unter den Füßen wiederzugewinnen. Genau darin besteht die Chance, als „gelingende Gesellschaft“ gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen! In diesem Sinne wünsche ich uns allen Erfolg im Zusammenhalt und allzeit gutes Gelingen in 2021, Ihr

Dr. Matthias Zimmermann

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INHALT

Bildung & Wissen

S. 24

KURZ NOTIERT ... TITEL

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Mensch und Erfolg

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST? Wissenswertes rund um „Erfolg“

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STUDIE

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KOMMENTAR

zur Studie „Jung stirbt, wen die Götter lieben?“ von Prof. Dr. phil. Lutz Thieme

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BUCHTIPP Arbeiten, wie es MIR gefällt! von Lothar Seiwert und Silvia Sperling

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STUDIENARBEIT

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Zur Mortalität deutscher Olympiateilnehmer

Mitgliederbefragung im ZAP

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S. 52

Gesundheit & Fitness

KURZ NOTIERT ...

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Training – ein NO-GO bei Schmerzen!? Tennisellenbogen – Was kann ich selbst tun?

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THERAPEUTENRAT

FIT & GESUND Gemeinsam zur gesunden Bewegung

42

HIDDEN DEVICE BWS Aufrichtung

44

PARTNERUNTERNEHMEN Radsport Peter Brand, Wiesloch

46

HERZLICH WILLKOMMEN

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Tim Kramer und Anna Buß


IMPRESSUM

Leistung & Erfolg

S. 60

KURZ NOTIERT ...

IM INTERVIEW

Premium DAS LIFE SKILLS-MAGAZIN AUS DEM RACKET CENTER

Herausgeber Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt Dr. Matthias Zimmermann (dr.zimmermann@racket-center.de)

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Anzeigen, Kontakt & Beratung Dr. Matthias Zimmermann (partner@gsm-mbh.net) Produktion GSM Gesellschaft für Sportmanagement und Beratung mbH Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch

Dr. jur. Jobst Wellensiek

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3 FRAGEN – 3 ANTWORTEN ERFOLG! Wie sehen Sie das, Herr Lamadé?

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Layout, Satz, Grafik Denis Herrmann (herrmann@gsm-mbh.net)

FEEDBACK Was bedeutet Erfolg für die Gäste des RC?

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Fotos Denis Herrmann, Adobe Stock

ERFOLGSWEG „Üben, Üben, Üben“ von Dr. med. Fritz Hack

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FRÜH ÜBT SICH ... MLP-Cup Erfolgsgeschichten

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SPORTFREUNDE MLP Academics Heidelberg

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Bildung & Wissen

KURZ NOTIERT ...

» Prävention » Therapie

ZAP Gesundheitslinien „Wissen wirkt ...“

TDKET Projekt erleidet Rückschlag – und kämpft weiter um Erfolg

Der Schock sitzt bis heute tief. Er wäre nicht Tariku Tesfaye, Gründer und Leiter des gleichnamigen Tennis Bildungsprojekts der TDKET in Addis Abeba und Mentor mit Leib und Seele für 70 unterprivilegierte Kinder, wenn ihn dieser Anblick nicht schwer getroffen hätte. Aus heiterem Himmel fand der Abbruch statt und führte von einem Tag auf den andern den angrenzenden Straßenbau mitten durch einen seiner beiden Tennisplätze. Den Tod des Projekts und das abrupte Ende für 20 Jahre aufopfernde Erziehungs- und Sozialarbeit vor Augen schlief er tagelang kaum. Sein Entschluss, trotz dieser Beschädigung der Anlage und der Demütigung weiterzumachen, verdient unser aller Respekt. Gestärkt von viel Zuspruch hat Tariku gemeinsam mit den Kindern in Eigenleistung die Wiederaufbauarbeiten aufgenommen. Doch Zuspruch allein hilft nicht weiter. Daher unterstützt der Förderverein Bildung durch Sport e.V. im Racket Center Nußloch Tariku und die Kinder für ihr enormes Engagement mit einer Zuwendung von 5.000 Euro. Die Gelder sind im Laufe des Jahres 2020 zusammengekommen, wofür wir allen Spendern ein herzliches Dankeschön sagen möchten!

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In pandemiefreien Zeiten findet im Racket Center regelmäßig die Vortragsreihe ZAP Gesundheitslinien „Wissen wirkt …“ statt. Hier referieren qualifizierte Fachleute zu unterschiedlichen Themen aus Gesundheit, Fitness und Wellness sowie Medizin, Prävention und Therapie. So waren beispielsweise für die vergangenen Wochen und Monate Vorträge über Arthrose, Frauengesundheit und Gehirnoperationen terminiert. Diese mussten wir aufgrund der CoronaPandemie zu unserem großen Bedauern leider absagen. Auch die Vorträge im Frühjahr sind aufgrund der schwankenden gesetzlichen Bestimmungen noch nicht planbar. Wir gehen fest davon aus, dass wir unsere Vorträge ab Herbst 2021 wieder realisieren können und freuen uns umso mehr, Sie dann wieder als Zuhörerinnen und Zuhörer in unserem Haus begrüßen zu dürfen! Wir bedanken uns herzlich bei unseren ZuhörerInnen für ihr Interesse sowie bei allen ReferentInnen für ihre informativen Vorträge. Auf künftige gemeinsame Veranstaltungen freuen wir uns sehr.


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TITEL

Mensch und Erfolg

Über Evolution und Evolutionismus, Schimpansen und Bonobos, gesellschaftlichen und persönlichen Erfolg und den Erfolg im wahren Leben von Matthias Zimmermann „Viel Glück, Gesundheit und Erfolg“! Welch´ schöne Wunschformel. Mit Gesundheit und Glück allein scheint es nicht getan – auf den Erfolg kommt es an. Erfolg bestimmt unsere Stellung in der Gesellschaft: „Er/Sie ist ein(e) äußerst erfolgreich(e) …“! Niemand käme auf die Idee, uns jemanden als „einen sehr gesunden“ oder „einen außergewöhnlich glücklichen Wasauchimmer“ vorzustellen. Als erfolgreich werden nicht nur in gehobenen Kreisen gerne Personen charakterisiert, um gleich mal deutlich zu machen, mit wem man es da eigentlich zu tun hat: Mit jemandem, der weiß, wie´s geht. Ein Cleverle, brillant im Geiste, dazu fleißig und zielfokussiert. Ein Top-Performer und echter Leader. Mit Intelligenz und Strebsamkeit hat er es zu etwas gebracht. Ist Erfolg das, was den Menschen ausmacht? In unserer Gesellschaft hat Erfolg einen besonderen Wert. Dem Erfolgreichen wird Anerkennung entgegengebracht (und sicherlich auch Neid). Da sind die Titel und Rekorde des Sportlers, die verkauften Schallplatten oder die Zuschauerzahlen des Künstlers, die Wahlerfolge des aufsteigenden Politikers und natürlich die Börsenkurse und Renditen des Unternehmers. Derlei Erfolge bringen Aufmerksamkeit (in deren Licht sich andere gerne stellen) und Geld (von dem andere gerne etwas abhätten). Bis vor wenigen Generationen bestand Erfolg nahezu ausschließlich darin, zu überleben und Nachwuchs zu zeugen, um den Fortbestand der eigenen Spezies zu gewährleisten –

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was uns Homo Sapiens über hunderttausende von Jahren gelungen ist. In unserer modernen Welt dagegen bemisst man den Erfolg mit der Zahl an „Friends“ und „Followern“ in den sozialen Medien, also mit Aufmerksamkeit und Prestige. In guter Tradition ist es zuallererst das Geld, womit Erfolg aufgewogen wird. Dafür erstellt das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin der Forbes Inc. alljährlich ein Erfolgstableau: die Rangliste der reichsten Erdenbürger. Einfach (und) schön, wenn man Erfolg messen kann – z. B. in der Zahl der Nachkommen oder in Geldeinheiten, aber auch in anderen Größen: in Höhen und Weiten, Geschwindigkeiten und Gewichten, Punkten und Auszeichnungen. Messbarkeit schafft Referenzwerte. So gesehen ist das Guinnessbuch der Rekorde voller Erfolgreicher . Da gibt es die, deren TennisBenefizmatch im Fußballstadion von Kapstadt von 51.954 Zuschauern besucht wurde (jeder kennt die beiden wohl besten Tennisspieler aller Zeiten und Rekord-Grand-Slam-Sieger). Oder jene, die einen einzigen Tennisballwechsel über 10 Stunden spielten und dabei die gelbe Filzkugel 50.970 Mal übers Netz beförderten (kaum jemand kennt den ehemaligen Praktikanten des Racket Centers und seinen Vater). Das Guinnessbuch der Rekorde zeigt, dass Erfolge und sogar Bestleistungen nicht automatisch zu Geld und Berühmtheit führen. Trotzdem streben viele nach einem Eintrag in diesem berühmten Buch. Erfolg treibt an und motiviert, belohnt und begeistert …


Und doch stellen sich die Fragen: Was ist eigentlich Erfolg? Und wer definiert das? Was macht den Erfolg aus: Sind wir Menschen erfolgreich – als Spezies, Gesellschaft oder Individuum? Kann nicht jeder in gewissem Sinne erfolgreich sein? Und in welchem Sinne …?

Erfolg – Was ist das?

Nicht nur Tennisfreunde erinnern sich daran, wo sie damals vor 35 Jahren gewesen sind, als ein rotblonder Junge aus Leimen bei Heidelberg in dem legendären Finale von Wimbledon den Matchball mit einem krachenden Ass verwandelte und jubelnd die Arme hochriss. Am 7. Juli 1985 schrieb Boris Becker Sportgeschichte – als erster deutscher und jüngster Wimbledonsieger aller Zeiten. Dieser Wimbledonsieg ist von ähnlichem Stellenwert wie der legendäre Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft in Bern 1954 – beides ein Erfolg für die Ewigkeit. Ein herausragender Platz in den Geschichtsbüchern des Deutschen Sports ist ihm ebenso sicher wie ein Platz im Gedächtnis der Öffentlichkeit. In diesen beiden Turnierwochen des Sommers 1985 katapultierte sich der erst Siebzehnjährige auf der Liste der bekanntesten Deutschen ganz nach oben. Dennoch: Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung erklärt Boris Becker selbst nicht seinen ersten, sondern seinen zweiten Wimbledontitel im Jahr darauf zu seinem größten sportlichen Triumph. Kam er 1985 noch aus dem Nichts, frei von jeglichem Erwartungsdruck und unbedarft, war der Erfolg gegen Ivan Lendl die Bestätigung, dass er keine Eintagsfliege, also eben kein Zufallssieger war. Vielmehr ist er innerhalb eines Jahres, mit gerade mal achtzehn Jahren, zu einer festen Größe in der Weltspitze des Tennissports gereift.

Boris Becker hält den „Men‘s Singles“-Pokal hoch, Wimbledon 1985 Foto Leo Mason/Action Plus

Dieses Beispiel zeigt, wie unterschiedlich die Einschätzung von Erfolg sein kann. Die Betrachtung des Erfolgreichen selbst und die der Außenwelt müssen nicht deckungsgleich sein. Vielmehr offenbart sich die Subjektivität der Bewertung dessen, was Erfolg ist. Im alten Griechenland war das einfacher. Sportlicher Erfolg bei den historischen Olympischen Spielen war eine ererbte, göttlich offenbarte Macht. Die Erfolgreichen waren Begünstigte der Götter. Ein Olympiasieger im antiken Griechenland richtete den Dank für seinen Triumph an Zeus (und nicht an Ion Tiriac).

sich der Erfolgreiche den Erfolg gerne selber zu. Der verdiente Sieger hat es geschafft, die Chancen, die unsere moderne Erfolgsgesellschaft bieten, für sich zu nutzen. Das formt ein inneres Bild der Selbstachtung aus Können und Tüchtigkeit. Und es erzeugt äußere Bilder von sozialer Anerkennung und öffentlicher Ehrung, Schönheit und Stil, Luxus und Wohlstand dank EBIT und Dividenden, Honorare und Prämien – oder schlicht: Geld!

Was also ist Erfolg? Früher, im 19. Jahrhundert, war das nur der schlichte Verlauf einer Sache. Das, was eben „daraufhin erfolgt“ – so ganz nüchtern, frei von Pathos und jeglicher Bewertung. Erfolg konnte positiv oder eben auch negativ sein, Gewinn oder Verlust, eine wie auch immer geartete Handlungsfolge. Diese Sicht hat sich mit fortschreitender Industrialisierung vollends gewandelt. Der Erfolg ersetzte das Glück, die zielsichere Planung den göttlichen Zufall. Heute schreibt

Heute lässt sich sagen: Erfolg in unserer modernen Welt ist die Erfüllung einer geltenden Norm, das Erreichen eines (selbst-)gesteckten Ziels und die Einhaltung einer getroffenen Vereinbarung, einhergehend mit einer positiven Bewertung durch die Erfolgreichen selbst und durch ihr Umfeld, welches das Ausmaß von einer kleinen Peergroup („Clubmeister“) bis zur gesamten Weltöffentlichkeit einnehmen kann („Weltmeister mit den entsprechenden finanziellen Folgen“).

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Erfolgsgeschichte Mensch: Überleben!

Dass wir überhaupt ein modernes Verständnis von Erfolg entwickeln durften, ist mit einem Blick auf die Menschwerdung nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Als die Erde vor ca. 4,6 Mrd. Jahren entstanden ist, dauerte es noch etwa eine Mrd. Jahre, bis sich auf unserem Planeten Leben herausbildete. Man nimmt an, dass in den 3,6 Mrd. Jahren bis heute etwa eine Milliarde verschiedener Arten entstanden und ebenso viele fast wieder ausgestorben sind. Heute wird die Zahl der Arten auf ca. 20 Mio. geschätzt, von denen aber lediglich 1,5 Mio. bekannt und beschrieben sind. Zur Entstehung des Menschen führen Detlev Ganten et al. (Die Steinzeit steckt uns in den Knochen, München 2011, S. 38) folgenden anschaulichen Vergleich an: „Wäre die Erde statt 4,6 Mrd. Jahre nur ein Jahr alt, dann wäre der Mensch erst am Silvesterabend um 23:42 Uhr auf der Party erschienen“. Der Überlebenskampf, der dann einsetzte, war nur für eine menschliche Spezies von Erfolg gekrönt. Derweil blieben die Vormenschen (Australopithecus) und eine ganze Reihe an Urmenschen (Homo) auf der Strecke. Das Gehirnwachstum, das wahrscheinlich vor rund 2 Millionen Jahren einsetzte und den Beginn der Gattung Homo kennzeichnet, hat den Homo Habilis (2,6 – 1,7 Millionen Jahre), Rudolfensis (2,1 – 1,8), Erectus (1,9 – 27.000), Heidelbergensis (700.000 – 100.000) und den Neanderthalensis (400.000 – 40.000) nicht vor dem Aussterben bewahrt. Ihnen ist es nicht gelungen, sich trotz Lernens und Ausbreitung über den gesamten Eurasischen Kontinent an die regionalen und klimatischen Umgebungsbedingungen anzupassen, die im Laufe der Jahrmillionen unserer Erdgeschichte teils extreme Veränderungen vollzogen haben. Anpassungsfähigkeit jedoch ist die entscheidende Voraussetzung für das Überleben einer Art. Zu Überleben gelang schlussendlich nur den Homo Sapiens – und selbst das war vor rund 50.000 Jahren äußerst knapp. Man schätzt, dass sich unsere Vorfahren bis auf etwa 1.000 Exemplare reduzierten und wir nur haarscharf dem Aussterben entrinnen konnten. Auch wenn sich die Spezies des „wissenden Menschen“ von Afrika ausgehend fortan über den Mittelmeerraum nach Europa und Asien, über Alaska nach Nord- und Südamerika ausbreitete und sich ihr Äußeres den klimatisch-geografischen Bedingungen anpasste, muss uns klar sein: es gibt nur eine Rasse Mensch. Skandinavier und Südamerikaner unterscheiden sich genetisch wesentlich weniger als etwa zwei Schimpansengruppen, die nur wenige Kilometer voneinander entfernt leben. Und dennoch gehört zu dieser Erfolgsgeschichte eine Erkenntnis, die erst die Genforschung zutage förderte. Der Homo Sapiens hat sich gegenüber anderen menschlichen Spezies nicht etwa als alleinige, überlegene Art durchgesetzt. Die junge Wissenschaftsdisziplin der Paläogenetik kann zeigen, dass wir in unserem Genom auch Spuren unserer Urahnen tragen. Unser heutiger Bauplan hat sich zu Urzeiten

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bei verschiedenen Menschenformen unabhängig voneinander herausgebildet und offenkundig durch artenübergreifenden Austausch zum modernen Menschen geführt. Heute sind vier Spezies bekannt, die einander begegnet sein müssen. Kurzum: Homo sapiens und Homo Neanderthalensis hatten Sex! Und schon ein paar Millionen Jahre vorher auch Homo Rudolfensis und Homo Habilis, viele weitere Millionen Jahre auch verschiedene Arten des Australopithecus. Über die Artengrenzen hinweg gab es Techtelmechtel und Nachkommen. Nach neuerer Erkenntnis der Evolutionsforschung ist unser Bauplan ein Erfolg dank genetischer Vielfalt. So entspricht das Bild der Menschwerdung eher dem eines Flusses als dem eines (Stamm-)Baums – die Grenzen zwischen den vermeintlichen Arten verlaufen fließend. „Der Erfolg der Homo sapiens hat viele Väter“, schreibt Henning Engeln in der GEO 05/2016, S. 71) und konstatiert: „Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte der Seitensprünge“. Daraus lässt sich folgern, dass die Menschen der Urzeit sich über verschiedene Arten hinweg nicht per se in Feindseligkeit und Durchsetzungsabsicht begegnet sind, sondern durchaus auch in Freundlichkeit – und natürlich in Fortpflanzungsabsicht.

Das biologische Entwicklungsmodell nach Charles Darwin: Evolution

Die Evolution ist die Erfolgsgeschichte des Homo Sapiens. Wir sind auf dem besten Weg, sehr bald die Bestmarke von 8 Milliarden Menschen zu knacken. Auch wenn sich das Wachstum der Weltbevölkerung immer mehr verlangsamt, sind über 10 Mrd. Menschen auf unserem Planeten durchaus erwartbar – wenn nicht natur- oder selbstgemachte Katastrophen das Rechenmodell zum Einsturz bringen. Dass dies eine ernstzunehmende Option und der Erfolg unserer Spezies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt die Geschichte der Menschwerdung. Vor Augen geführt wird uns dies nicht nur durch die derzeit grassierende Pandemie, den fortschreitenden Klimawandel (das wohl bedrohlichste Szenario der Menschheitsgeschichte, siehe dazu RC Premium 2/2020, Mensch & Klima) und kriegerische Konflikte. Im dreißigjährigen Krieg dezimierten das Zusammenwirken von Krieg, religiösem Fanatismus, Hunger und Pestepidemien die Bevölkerung Europas um über 40 Prozent im Laufe von nur einer Generation. Heute verfügen wir über die militärische Möglichkeit, uns 150 Mal auszulöschen. 100 Atombomben würden für die einmalige Vernichtung der Menschheit genügen. 15.000 davon liegen in den Arsenalen der Atommächte! Sollte also mal ein starker Mann daherkommen und meinen, er müsse sich durchsetzen, vernichtet er mit einem Druck auf den roten Knopf sich selbst gleich mit. Tja, weit haben es wir gebracht, im Laufe der Evolution …!


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Nun aber bedeutet das Überleben des Angepassten im evolutionsbiologischen Sinne eben nicht die Durchsetzung des Stärksten. Was der Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin (1809 -1882), stattdessen damit meinte, ist die Durchsetzung von Genvarianten. Erfolgreiche Genvarianten entstehen, indem vor der Zeugung von Nachkommen das menschliche Erbgut durch Krankheit und Tod einer natürlichen Auslese unterworfen wird. Charles Darwin prägte den Begriff der natural selection. Er erklärt den über tausende von Generationen hinweg stattgefundenen Überlebens- und Entwicklungserfolg durch fortwährende Selektion schlechter Gene zugunsten guter Genvarianten. Dabei sind nicht nur die Anpassungs-, sondern auch die Gestaltungsfähigkeit – also Kreativität: creare = erschaffen, hervorbringen – Erfolgsfaktoren für das Überleben einer Spezies. Wir wären längst nicht mehr existent, hätte nicht jeder unserer Vorfahren das fortpflanzungsfähige Alter erreicht, eine(n) attraktive(n), paarungswillige(n) und zeugungsfähige(n) Partner(in) gefunden und dies dazu genutzt, sein und ihr Genom in einer neuen genetischen Variation an den Nachwuchs weiterzugeben. In dieser biologischen Hinsicht waren sämtliche unserer Ahnen zu 100 Prozent erfolgreich. Für die Fortentwicklung von Genvarianten übernahm Darwin im Laufe seiner wissenschaftlichen Arbeit irgendwann einen bekannten Begriff: „Survival of the Fittest“! Dass sich dieses Prinzip schon aus semantischen Gründen als Durchsetzung des Stärkeren interpretieren lässt, ist allerdings eine unzutreffende Schlussumkehr. Es ist eben nicht so, dass Darwin ein Naturgesetz geschaffen hat, um daraus eine soziale Implikation abzuleiten. Stattdessen war es umgekehrt. Der Begriff „Survival of the Fittest“ entstammt dem britischen Soziologen Herbert Spencer, der damit ein Gesellschaftsmodell umschreibt. So gesehen war die Begriffsübernahme von Darwin unglücklich, weil sogenannte Sozialdarwinisten (einer davon hat es sogar bis ins mächtigste Amt der Welt geschafft und dabei großen gesellschaftlichen Schaden angerichtet), sich auf ein Naturgesetz berufen. Die Evolutionstheorie postuliert weder die Durchsetzung kraft Stärke eines Einzelnen noch den Erfolg der einen Spezies durch Verdrängung einer anderen. Ein bekannter Witz umschreibt dies ganz wunderbar: Gehen zwei Stammesbrüder durch die Steppe und begegnen einem Löwen. Daraufhin streift sich einer der beiden Turnschuhe über seine nackten Füße. Dazu meint der andere: Glaubst Du wirklich, dass Du damit schneller läufst als der Löwe? Darauf antwortet er: Nein, nicht schneller als der Löwe – aber schneller als Du …! Also: Erfolgreich sein wird diejenige Art, die sich der Umwelt anpasst und es schafft, sich trotz widriger Umweltbedingungen kontinuierlich zu vermehren und den Genpool dahingehend zu verbessern, die Wahrscheinlichkeit des eigenen Überlebens zu steigern. So ist die Geschichte der Menschheit auch eine Erfolgsgeschichte der zunehmenden Lebenserwartung!

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Das kulturelle Gesellschaftsmodell nach Herbert Spencer: Evolutionismus

Während Charles Darwin den Begriff „Survival of the Fittest“ von Herbert Spencer übernahm, um seine Evolutionstheorie mit einer positiv anmutenden Umschreibung zu versehen, interpretierte Spencer die zentrale These der Evolution von Darwin kurzerhand um: Aus der „natürlichen Selektion“ wurde die „Soziale Selektion“. Danach verlaufen Entwicklungen von kulturellen Gesellschaften und biologischen Organismen ähnlich – und zwar auf der Grundlage einer Anpassung im Sinne von Kampf und Durchsetzung. Diesem „Universellen Postulat der kulturellen Evolution“ entsprechend setze sich der Angepasste durch. Der Nicht-Angepasste hingegen stünde dem Fortschritt der Gesellschaft im Wege. Damit gemeint war: der sozial Schwächere. Als wäre dies nicht schon genug, erhob Spencer den Anspruch, der Evolutionismus – also die Übertragung der Evolutionstheorie auf die Erfolgsentwicklung von Gesellschaften – stelle die überhaupt allererste wissenschaftlich fundierte Weltsicht dar. Im Sinne eines „Systems synthetischer Philosophie“ gilt das Evolutionsprinzip nicht nur für biologische Organismen, sondern auch in den kulturellen Bereichen der Erziehung und Psychologie, Lebensweisen und sozialen Konventionen, Politik und Wirtschaft. Eine Gesellschaft ist erfolgreich, wenn sich die Stärksten der Starken durchsetzen und das soziale Fortkommen bestimmen. Das Resultat daraus sei eine naturbegründete soziale Hierarchie der Ethnien. Nach Spencer zeige sich in ethnischen Mischungen die soziale Degeneration. Er ist der Auffassung, Ehen über kulturelle und ethnische Grenzen hinweg würden dem gesellschaftlichen Erfolg entgegenstehen. Die brutalen Konsequenzen aus einer Theorie, die zu einer solchen Haltung führt, sind schmerzlich bekannt …! Was daraus folgt ist die Herausbildung eines Menschenbildes, das mit Beginn der industriellen Revolution auch in die Ökonomie Einzug hielt. Demnach sei der Mensch von Natur aus faul. Für Aktivierung und Fortkommen bedürfe es der Anreize durch Rivalen, die ihm etwas wegnehmen möchten. Da Güter knapp sind, bestimme der Wettbewerb – also der Kampf ums Dasein – den Gang der Welt. Heute herrscht, wo immer man hinschaut, Konkurrenz: in und zwischen Bildungseinrichtungen, Kliniken und Staaten – „natürlich“ besonders im Sport, in Fernsehshows und erst recht in Unternehmen. Dem Evolutionismus zufolge sei der Mensch, seiner Veranlagung gemäß, ein konkurrierendes Wesen und strebt nach Vorrang. Damit begründet der Neoliberalismus den Wettbewerb als das herausragende Merkmal menschlicher Beziehungen und die effizienteste Methode für den Erfolg einer Volkswirtschaft. Friedrich August von Hayek meint, nur die Konkurrenz fördert Höchstleistungen zutage. So stünde es geschrieben in


Bonobo-Familie in freier Wildbahn. Den Bonobo kennzeichnen lange Beine, rosa Lippen und ein dunkles Gesicht.

der Menschen Gene. Und so wurden Charles Darwins erbarmungsloser „Krieg der Natur“ (war of nature) und der „Kampf ums Überleben“ (struggle for life) zum Prinzip moderner Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Maja Göpel (Unsere Welt neu denken, Berlin 2020, S. 61) schreibt: „Auf der Beziehungsebene wurde Wirtschaft nun ein Kampf von jedem gegen jeden“. Zitiert wird auch gerne der US-amerikanische Football-Trainer Vince Lombardi, der sagte: „Gewinnen ist nicht das Wichtigste. Gewinnen ist alles.“

„Survial of the Fittest“ und „Survival of the Friendliest“

Was vor 150 Jahren zu einem empörten Aufschrei geführt hat, lässt sich heute gut belegen: Zur Evolutionstheorie bzw. evolutionären Anthropologie gehört die Wahrheit, dass wir Menschen und die Affen den gleichen Vormenschen ent-

stammen. Gorillas und Schimpansen sind unsere Brüder und Schwestern. Verhaltensmuster von Schimpansen bestätigen die Evolutionstheorie, die dem Prinzip des Survial of the Fittest folgt: Das stärkste und mächtigste Männchen einer Schimpansenherde hat die meisten Nachkommen. Das so genannte Alpha-Tier, oder auch der Silberrücken bei den Gorillas, hat den Konkurrenzkampf um empfängnisbereite Weibchen gewonnen, sich gegen andere Männchen durchgesetzt und das Weibchen erobert – oder sich gefügig gemacht. Aggressives Durchsetzen gegen andere Männchen und auch gegen unwillige Weibchen führt zu Paarungs- und Reproduktionserfolg. Der Testosteronspiegel spielt hierbei eine wichtige Rolle. Testosteron dient dem Muskelwachstum, der Kraft und der psychischen Bereitschaft. In einer Studie von Evolutionsanthropologen aus der Abteilung Primatologie des Max-Planck-Instituts Leipzig konnte der Zusammenhang

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zwischen Rang, Durchsetzung, Paarung und Testosteronspiegel belegt werden. Im Sozialverhalten zeigen sich Schimpansen unstet, ziehen neugierig umher und streben mit Ehrgeiz und Aggressivität danach, ihren Lebensraum zu erweitern. Für ihren Erfolg sind sie auch bereit, ihresgleichen zu töten – mehr Testosteron führt eben auch zu erhöhten Lebensrisiken. Nicht so bei unseren anderen Verwandten, den Bonobos. Diese Primatenart aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae), haben in gleicher Weise wie die Schimpansen ihren festen Platz in unserer Ahnengalerie. Erst vor ein bis zwei Millionen Jahren trennte die Evolution beide Affenarten. Seit rund 30 Jahren wird im Leipziger Zoo und vor allem in der freien Wildbahn des Kongobeckens unsere Verwandtschaft zu dieser Affenart erforscht. Die Forschungsergebnisse rücken Evolutionsprinzipien in ein anderes Licht, denn eine ganze Reihe elementarer Aspekte unterscheiden Bonobos in ihrem Verhalten und in ihrer Sozialstruktur von Schimpansen: Bonobos kennen keine Alpha-Männchen. Zwar gibt es unterschiedliche hierarchische Stellungen innerhalb einer Population, jedoch ist Dominanzstreben nicht der bestimmende Kern ihres Daseins. Stattdessen werden in den meisten Gruppen sogar die höchsten Rangplätze von Weibchen belegt. Zwar beobachtet man auch bei Bonobos, dass sich ranghohe Männchen aggressiver als rangniedere verhalten. Niemals aber richten sie Drohungen gegen das empfängnisbereite Weibchen. Ein positiver Zusammenhang zwischen Rang und Testosteronspiegel ist bei Bonobo-Männchen nicht feststellbar. Vielmehr ist der Paarungserfolg ranghoher Männchen ein Erfolg der Zuwendung. Sie streben danach, mit den Weibchen eine Beziehung aufzubauen. Dabei werden sie von ihrer Mutter unterstützt. Die Forscher interpretieren dies als neue Perspektive auf die Evolution der menschlichen Paarbeziehung. Während also bei Schimpansen die Fortpflanzung häufig über Gewalt läuft, sind bei Bonobo-Männchen die Vaterfreuden nur zu haben, wenn sie freundlich und zuvorkommend sind. Bonobos teilen bereitwillig ihr Futter – auch mit Fremden. Das Bindungshormon Oxytocin spielt eine vergleichsweise größere Rolle als das Testosteron. Die ausgeprägten körperlichen Zuwendungen, die nicht allein dem Streben nach Fortpflanzung unterworfen sind, machen die Sozialbeziehungen in der Tierwelt so besonders. Und Bonobos sind äußerst erfolgreich – in folgender Hinsicht: Verglichen mit Schimpansen haben sie sieben Mal häufiger Sex (in allen möglichen Varianten), und dies völlig losgelöst von der Empfängnisbereitschaft der Weibchen. Die erfolgreichsten Männchen zeugen mehr Nachwuchs als die Alpha-Tiere bei den Schimpansen. Die Sozialstruktur ihrer Populationen erbringt den Beweis für die Existenz von Gleichberechtigung im Tierreich! „Das angeblich eherne Gesetz von der physischen Dominanz wird ausgehebelt – diplomatische

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Strategien sind roher Gewalt überlegen“, schlussfolgert der Primatenforscher Gottfried Hohmann vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Es wundert nicht, dass Bonobo-Männchen deutlich weniger Stress haben und geringeren Risiken ausgesetzt sind als männliche Schimpansen, insgesamt gesünder leben – und daher auch länger! Das US-amerikanische Forscherpaar der renommierten Duke University Vanessa Woods (Department of Evolutionary Anthropology) und Brian Hare (Institute for Brain Sciences) haben auch andere Spezies, z. B. Hunde, einer Zuchtwahl unterzogen. In ihren wissenschaftlichen Arbeiten erbringen sie den Beleg, dass sich der Erfolg der Reproduktion auf Freundlichkeit und Zugewandtheit zurückführen lässt. Die liebevollsten Tiere einer Artenpopulation wurden zusammengeführt, um Nachwuchs zu zeugen. Alle Merkmale, die auf Aggression ausgerichtet sind (Zähne, Krallen, etc.) bildeten sich zurück, Merkmale, die Freundlichkeit ausstrahlen (Fell, Ohren, etc.) traten in den Vordergrund. Der Gesundheitszustand verbesserte und die Lebenserwartung steigerte sich. Diese anthropologischen Forschungserkenntnisse fassten Woods und Hare in einem aktuell erschienenen Buch zusammen. Dessen treffender Titel: „Survival of the Friendliest“, (New York 2020). Würde man daraus ein Gesellschaftsmodell ableiten, das sich in einen krassen Gegensatz zum Evolutionismus nach Herbert Spencer u. a. stellen ließe, dann könnte dieses lauten: „Make love, not war“! Auch dies wäre ein extremes Gesellschaftsmodell, das von vereinzelten Menschengruppen vor rund fünfzig Jahren tatsächlich schon mal ausprobiert wurde. Dem Sozialismus sehr ähnlich bestand der Erfolg dieses Projekts darin, dass alle gleichermaßen arm und erfolglos waren. Fragen zu diesem Sozialversuch möge man bitte an Rainer Langhans, Uschi Obermaier und andere richten …!

Konkurrenz oder Kooperation? Schimpanse oder Bonobo? Die Treiber des gesellschaftlichen Erfolgs …

Ob Konkurrenz oder Kooperation die Evolution bestimmt, fragt der Mathematiker und Biologe Martin A. Nowak von der Harvard University in seinem Buch „Kooperative Intelligenz: Das Erfolgsgeheimnis der Evolution“. Darin begründet er, dass für den Evolutionserfolg auf unserem Planeten die Kooperation grundlegend sei. Er meint: „Kooperationsfähigkeit ist der eigentliche Grund dafür, dass es Menschen gelungen ist, sich in fast jedem irdischen Ökosystem einen Lebensraum zu erkämpfen und über die Erde hinaus weit in den Weltraum vorzustoßen. Kooperation ist […] der Meisterarchitekt der Evolution“. Warum jedoch sind manche Länder wohlhabender als andere? Ökonomen und Politologen neigen dazu, die Antwort in der


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Kraichgau Weitblick

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Allein maßgebliche Rechtsgrundlage für die Vermögensverwaltung in Kraichgau Weitblick ist die Rahmenvereinbarung Kraichgau Weitblick der Volksbank Kraichgau eG, welche Sie jederzeit kostenlos in deutscher Sprache auf der Webseite der Volksbank Kraichgau eG einsehen können. Dieser können Sie auch dienstleistungsspezifische Informationen entnehmen. Die Eröffnung eines UnionDepots ist erforderlich. Rechtsgrundlage für UnionDepot sind die jeweils aktuellen Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Zusatzvereinbarungen und Sonderbedingungen der Union Investment Service Bank AG, die Sie kostenlos in deutscher Sprache über den Kundenservice der Union Investment Service Bank AG erhalten. Dieses Marketingmaterial stellt weder eine Handlungsempfehlung noch eine Anlageberatung durch die Volksbank Kraichgau eG dar. Stand aller Informationen, Darstellungen und Erläuterungen: 1. Januar 2020, soweit nicht anders angegeben.

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Organisation des jeweiligen Gemeinwesens zu suchen. Eine Säule des gesellschaftlichen Erfolgs bilden kooperative Institutionen, die das allgemeine Interesse schützen. Stabile politische und wirtschaftliche Institutionen tragen dafür Sorge, dass ein Wechsel an ihrer Spitze und damit der Charakter ihres Führungspersonals die Wirtschaftsleistung und den sozialen Zusammenhalt nicht beeinträchtigen. „Checks und Balances“ nennen die US-Amerikaner den Mechanismus für den Funktionserhalt ihrer Institutionen. Paul Collier meint, erfolgreiche Gesellschaften haben bessere Institutionen als nicht-erfolgreiche Gesellschaften. Er bemisst dies am Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung und schreibt: „Die Fähigkeit zur Kooperation ist grundlegend für den Wohlstand“, (Exodus – warum wir die Einwanderung neu regeln müssen. München 2014, S. 37). Dabei resultiert diese Fähigkeit aus der Einzigartigkeit des menschlichen Denkens. Und dieses Denken ist grundsätzlich kooperativ! Der Anthropologe und Verhaltensforscher Michael Tomasello, Co-Direktor des Max-Planck-Instituts in Leipzig bestätigt dies und sagt über den Homo Sapiens: Dieser sei „ein ultrakooperativer Primat“. Kooperation ist des Menschen Lebensmodus! So zeigen sich auch in ganz unterschiedlichen Kulturen, dass Kinder – bevor sie von ihren Eltern den Regeln des sozialen Verhaltens unterworfen werden – mit Vorliebe mit anderen zusammenspielen und ganz spontan selbstlose Hilfe anbieten. Dabei lässt sich zeigen, dass das menschliche Belohnungszentrum dann aktiv wird, wenn Kooperation gelingt. Situationen und Eigenschaften, die Kooperation erwarten lassen, führen zu einem Ausstoß von Dopamin. Nun sind es aber gerade die Kinder, die eben auch spontan zeigen, dass sie ein Spielzeug für sich beanspruchen. Das lässt sich auf jedem Spielplatz sehen – und hören! Dabei sind Kinder durchaus gewillt, sich zu wehren, wenn ein anderes Kind ihnen das Objekt der Begierde wegnehmen möchte. Wie oft tobt der Kampf um Schaufel und Eimer. Kaum werden Ressourcen knapp, entsteht der Wettbewerb um Besitz und Möglichkeiten. Ein paar Jahre später werden aus Kindern Jugendliche. Für manch ein junges Dasein wird der Sportplatz zum Lebensmittelpunkt – und prompt übernimmt einer das Kommando, bildet die Teams, bestimmt die Richtung und stürmt voran. Worum es dann geht? Ums Toreschießen, um Sieg oder Niederlage, Triumphgeheul und Wehklagen. Auch das gehört zur Natur des Menschen: der Wettbewerb will gewonnen werden! Ein Erfolg lässt die Glückshormone kreisen und das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aufleuchten. Die Sportwissenschaft kennt unzählige Untersuchungen, die zeigen, dass die Aussicht auf Erfolg die Leistung steigert. Der Drang, besser zu sein als ein Gegner, weckt Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und die gesamte Einsatzbereitschaft eines Menschen. Was wäre der Mensch und seine Leistungsbereitschaft ohne den Anreiz eines Ziels, ohne die Lust am Gewinnen und ohne Aussicht auf Erfolg?

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So ist das nun mal: Konkurrenz fördert Leistung – und belebt das Geschäft. Und die gesamte Geschäftswelt folgt diesem Prinzip. Die Erfolgsgeschichten unserer großen Unternehmen werden auf dem Börsenparkett geschrieben und in Charts veröffentlicht. Wie es um die Wirtschaft steht, zeigt die Börsenrally. Dort spricht man dann von Haien, Bullen und Bären – und nicht von Schimpansen und Bonobos. Dabei sind wir doch genau das: Schimpanse und Bonobo – „bipolare Menschenaffen“, wie der niederländische Primatenforscher Frans de Waal uns sieht. Wir seien an guten Tagen so sanft und freundlich wie Bonobos und an schlechten so tyrannisch und brutal wie Schimpansen. Tatsächlich können Anthropogenetiker zeigen, dass der Anteil der Gene von Bonobos und von Schimpansen, die in unserem Erbgut stecken, gleichverteilt ist. Wir sind in gleichem Maße ein bisschen Bonobo und ein bisschen Schimpanse. Gemessen an der Zeitspanne der Evolution ist der Mensch erst im Laufe eines Wimpernschlags zum Bürger gereift. Heute sind wir vor allem eines: Kulturwesen! Da stellt sich nicht die Frage, was die genetische Disposition mit uns macht. Vielmehr stellt sich die Frage, was wir aus der genetischen Disposition machen: Was machen wir aus dem Wettbewerber in uns, dem Kämpfer und kompetitiven Durchsetzer, der sich stets mit anderen vergleicht und den Erfolg darin sieht, besser zu sein als andere, um Konkurrenten hinter sich zu lassen? Und wie steht es um den Ausgleichenden in uns, dem Harmoniebestrebten und kooperativen Partner, für den es ein Erfolg ist, wenn Menschen gemeinschaftlich zusammenwirken, um einen Konsens zu erzielen? Wer ist uns wichtiger, wem gewähren wir den Vorzug, wer führt uns zu dem Erfolg, den wir uns wünschen? Psychologen wissen die Antwort und sind in seltener Einigkeit überzeugt: Für uns Menschen ist es wichtig, dazuzugehören – und uns gleichzeitig von anderen zu unterscheiden. Das Gelingen von Gemeinschaft und Identität bestimmt den Erfolg des Menschseins.

Leistung und Erfolg – ein Missverständnis?

Ob Gemeinschaft oder Identität, Kooperation oder Konkurrenz, Gemeinwohlstreben oder Dominanzstreben – auf allen Wegen gilt: ohne Streben geht´s nicht. Es gibt nichts Leistungsloses im menschlichen Wesen. Der Erfolg der Diplomatie und der Konsens verlangen Leistungsbereitschaft. Der Erfolg der Durchsetzung und die Dominanz ebenso. Es braucht Leistung! Das klingt nach Anstrengung und Bemühung. Ist das nicht längst ein Relikt der alten Zeit mit all dem Leid und Mühsal? Das muss doch heute einfacher gehen – ohne den ganzen Stress. Immer diese Maloche! Genau hier fängt das Missverständnis an: Erfolg ist nicht gleich Leistung. Nicht jedem Erfolg liegt eine Leistung zugrunde, und nicht jede Leistung führt zu Erfolg. Da kann man noch so gut planen und alles reinlegen, mit Hingabe und Leiden-


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schaft, fleißig sein und clever – und doch bleibt er aus, der Erfolg. Was tun? Dann versuchen wir´s halt noch mal, immer wieder. Gut so! Und dann gibt es da noch die epischen Bücher der Erfolgspropheten. Millionen Menschen lesen ihre Predigten für die Zukurzgekommenen. „Tschaka“ – und schon schnappt sie zu, die Erfolgsfalle. Jetzt steckt man da tief drin und grübelt: Erfolg ist doch machbar (hat man mir gesagt), ich muss nur daran glauben (habe ich gelesen)! Oder sind es doch eher Zufall und Glück, was erfolgreich macht? Um das Missverständnis aufzulösen: Leistung ist machbar – nicht aber der Erfolg. Zwischen der Leistung und dem Erfolg klafft eine Lücke. Diese schließt sich durch Fortune, also dank einer ordentlichen Portion Dusel, göttlicher Fügung oder wohlmeinendem Zufall. Wie man das nennt, ist egal. Wichtiger ist, es ist real! „Natürlich ist es schön, Erfolg zu haben. Nur: er ist nicht machbar, man kann ihn nicht programmieren“, schreibt Alexander Dill (Die Erfolgsfalle, München 2006) und warnt vor den religiös anmutenden Tipps und Tricks der Erfolgsgurus, die ein Bewusstsein für Erfolg predigen. Jedes Bewusstsein aber heißt denken, und jedes Denken bedeutet zweifeln – womit man sich tief im Widerspruch verheddert hat, denn das darf der Erfolgsreligiöse eben genau nicht. Und so glaubt jeder Erfolgreiche gerne, dass er den Erfolg verdient (und damit jeden Zweifel überwunden) hat.

Dr. Alexander Dill: Die Erfolgsfalle, München 2006

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Dill allerdings bestätigt durchaus, dass die Erfolgsratgeber, Positivdenker, Business- und Lebensplaner reich machen, bisweilen sogar stinkreich. Den Leser zwar nicht, aber dafür umso mehr den Verfasser eines solchen Werks! Ihm gebührt der Ruhm des Bestsellerautors. Seine Position auf Bestsellerlisten verschafft ihm Aufmerksamkeit – die unwiderstehlichste aller Drogen. Ruhm statt Reichtum, so lautet die Erfolgsformel der Neuzeit, in der Prestige und Prominenz wichtiger sind als schnöder Mammon. Wer spricht schon über Geld? Geld hat man! Also sind wir zum Erfolg verdammt – oder eher zum Erfolg sozialisiert? In unserer Sozialisierung und Konditionierung erleben wir schon als Kinder den Erfolg als Folge des Lobes, statt als Effekt des Gelingens. Auf diese Weise lernen wir in erster Linie, das zu tun, was Lob erwarten lässt, denn das ist es, was zählt: der Erfolg als Bestätigung von außen. Später ersetzen Provision und Prämie das Lob. Es werden Bewertungsund Belohnungssysteme geschaffen, die dem Menschen systematisch abgewöhnen, den Erfolg selbst zu definieren. Statt Lust an der Leistung, Freude am Gelingen und Zugewinn an Selbstbewusstsein dominieren Zielvorgaben und Erfolgsmaßstäbe das eigene Sein. Nicht das engagierte Tun, sondern der Zielerreichungsgrad definiert die persönliche Identität. Fremdbestimmung nennt man das dann. So mutiert die Erfolgsfalle zum Hamsterrad.

Wahren Erfolg gibt’s nur im wahren Leben

Die Wahrheit ist: Aus dem Hamsterrad heraus führt nur die Flucht nach vorne, in Richtung Selbstbestimmung – und diese gibt es nicht geschenkt. Der Weg aus der Erfolgsfalle führt über die Selbstverpflichtung, sich anzustrengen. Statt der Anstrengung auszuweichen gilt es, sie zu suchen und Schwierigkeiten zu überwinden. Es kann auch bequem sein, das zu tun, was andere einem vorgeben. Aus Bequemlichkeit aber ist noch kein Erfolg hervorgegangen, von einem gelingenden Leben ganz zu schweigen. Also raus aus der Komfortzone und ran an die Aufgabe. Sich mit Einsatz und Leistung eine Aufgabe zur eigenen Sache zu machen wird seine Wirkung tun. Das ist die Mühe, die man liebt, und die Anstrengung, die sich lohnt. Wenn das, was daraufhin erfolgt, unseren Vorstellungen entspricht, dann ist das Erfolg. Selbstwirksamkeitserleben und Selbstachtung befreien von der Fremdsteuerung durch geltende Normen und auferlegte Maßstäbe. Sollen wirklich andere bestimmen, wie der Erfolg aussehen soll und wie die Regeln sind, nach denen gespielt wird? Man muss nicht gewinnen, um Erfolg zu haben. Und den Erfolg geschenkt bekommen wollen wir schon mal gar nicht! Was wir wollen, sind unsere eigenen Ziele, Hoffnungen und Wege. Wir wollen unser Ding machen, denn tief in uns drin steckt das Verlangen nach Gelingen – ohne Erfolgserlebnisse würden wir bereits als kleine Kinder verkümmern. Die Kinder wissen am besten, worin sich wahrer Erfolg zeigt: in dem gefühlten Überfluss von Zeit, Raum und Möglichkeiten.


Na klar: Wer das Rampenlicht braucht und es genießt, sich in den Medien zu sehen, dem sei das gegönnt – frei von jeglichem Neid! Bisweilen ist auch dies nur der Preis, den man zahlen muss, um bei dem Spiel mitzuspielen, bei dem der Rummel zu den Regeln gehört. Ob das Erfolgsbild zum Hauptinhalt des eigenen Lebens avancieren soll, ist nun mal eine persönliche Entscheidung. Es gehört auch zur Selbstbestimmung und zur Freiheit, selbst für sich zu beschließen, woran man den eigenen Erfolg festmacht (und was glücklich macht).

Bill Gates 2018

Wer sich als Sportler, Künstler, Politiker oder Unternehmer immer wieder dem Wettbewerb stellt und beweist, dass er´s kann, verdient Respekt. Respekt gebührt vor allem für das, was gern ein „anständiger Erfolg“ genannt wird: ein Erfolg, bei dem die Gegenleistung stimmt und die Dinge im Gleichgewicht sind. Ein anständiger Erfolg ist einer, der verpflichtet, anstatt zu verführen, denn – aufgepasst! Die „Erfolgslegende“ Bill Gates ist einer, der es wissen muss, wenn er sagt: „Erfolg ist ein schlechter Ratgeber. Er verführt kluge Menschen daran zu glauben, dass sie nicht verlieren könnten“. Man versäumt die Chance, aus dem Misserfolg eine Lehre zu ziehen. Stattdessen ist man geneigt, aus dem Erfolg auch für die Zukunft und für andere Unternehmungen den richtigen Weg abzuleiten. Genau dadurch wird der Erfolg zu einem veritablen Risikofaktor – und zwar zuallererst für die eigene Persönlichkeit! Da ist es allemal besser, sich im Gedächtnis zu behalten, was Jobst Wellensiek sagt: „Man tut gut daran, mit der eigenen Persönlichkeit dem Erfolg immer einen Schritt voraus zu sein“ …

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HÄTTEN SIE´S GEWUSST?

Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. Franz von Assisi

Hätten Sie gewusst, …

… dass nur eine Minderheit an Personen „berufliche Errungenschaften“ als Erfolg ansieht? Eine repräsentative Studie von YouGov im Auftrag von LinkedIn ergab, dass, entgegen der klassischen Definition, nur ungefähr ein Viertel der Befragten „Führungspositionen“ und „hohes Gehalt“ als Erfolg definieren. Viel wichtiger sei es hingegen „glücklich“ und „gesund“ zu sein, wie circa 70 Prozent der Befragten angaben. Ein „glückliches Privatleben“ sei so für viele wichtiger als Karriere.

Hätten Sie gewusst, …

… dass der älteste Olympiasieger der Geschichte bei seinem Triumph 64 Jahre und 257 Tage alt war? Dem Schweden Oscar Gomer Swahn, 1847 geboren, gelang es 1912 in Stockholm die Team-Goldmedaille beim Schießen auf eine laufende Scheibe in der Disziplin „Laufender Hirsch“ (Einzelschuss) zu gewinnen. Er ist damit der älteste Olympiasieger überhaupt und bis heute in den Geschichtsbüchern vertreten.

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Hätten Sie gewusst, …

… dass sich die Erfolgsquote, den Mount Everest im ersten Versuch zu erklimmen, in den letzten 15 Jahren verdoppelt hat? Wie aus den Daten des Expeditionsarchivs „Himalayan Database“ hervorgeht, schafften es zwischen 1990 und 2005 nur ein Drittel der Bergsteiger den Mount Everest beim ersten Mal zu besteigen, während die Erfolgschancen zwischen 2006 und 2019 bei zwei Drittel liegen. Gründe dafür sind unter anderem die besseren Wettervorhersagen sowie Ausrüstung und Erfahrung. Die Todesrate bleibt mit ca. einem Prozent in beiden Zeitperioden ähnlich.

Hätten Sie gewusst, …

… dass das subjektive Erfolgsempfinden mit steigendem Erfolg sinkt? Laut den Psychologen Kahneman und Tversky bewerten wir Ereignisse relativ zu einem neutralen Referenzpunkt. Positive Abweichungen zu diesem Punkt werten wir als Erfolg. Allerdings verschiebt sich der persönliche Referenzpunkt mit dem Erreichen der gesetzten Ziele. Daher steigen unsere


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Ansprüche an unsere persönlichen Ziele immer weiter an. Je mehr wir erreichen und je erfolgreicher wir sind, desto mehr verliert der eigentlich aus objektiver Sicht gleiche Erfolg für uns an Bedeutung.

Hätten Sie gewusst, …

… dass sich die längste Siegesserie im Sport über insgesamt 132 Jahre erstreckte? Den US-amerikanischen Seglern gelang es, die Trophäe des America‘s Cup insgesamt 25 Mal in Folge zu gewinnen. Der seit 1851 unregelmäßig stattfindende Wettbewerb ist der Reputationsreichste im Segelsport. Nach dieser historischen Dominanz verlor der „New York Yacht Club“ 1983 ein bis zum Ende spannendes Rennen gegen den australischen „Royal Perth Yacht Club“.

Hätten Sie gewusst, …

… dass das iPhone mit 1,6 Milliarden verkauften Geräten nach nur 13 Jahren das erfolgreichste kommerzielle Produkt aller Zeiten ist? 2007 stellte Steve Jobs das iPhone zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Im Geschäftsjahr 2019 (Oktober 2018 bis September 2019) konnte Apple rund 185,6 Millionen iPhones verkaufen.

Hätten Sie gewusst, …

… dass seit 2002 die Titelverteidiger bei vier von fünf Fußballweltmeisterschaften bereits in der Vorrunde ausschieden? 2002 gelang den Franzosen als amtierender Welt- und Europameister bei der WM in Japan und Südkorea in drei Spielen nicht ein einziges Tor. 2010 musste Italien ebenfalls als Gruppenletzter die Heimreise antreten und für Spanien war das Turnier 2014 bereits nach dem zweiten Spiel beendet. Zu guter Letzt scheiterten die Deutschen 2018 in der Vorrunde und schieden als Gruppenletzter aus dem Turnier aus. Nur Brasilien durchbrach 2006 die Serie.

Hätten Sie gewusst, …

… dass fast ein Drittel (32 Prozent) der Top-Milliardäre keinen akademischen Abschluss hat? Diese Zahl ermittelte die britische Business-Plattform Approved Index durch eine Studie zum beruflichen Werdegang der hundert reichsten Menschen weltweit.

Hätten Sie gewusst, …

… dass das längste Tennismatch aller Zeiten 11 Stunden und fünf Minuten dauerte? Das Duell zwischen John Isner und Nicolas Mahut in Wimbledon 2010 zog sich über drei Tage hin. Allein der fünfte Satz – in dem kein Tie Break gespielt wird – dauerte die Rekordzeit von 8 Stunden und 11 Minuten. Letztlich konnte John Isner den entscheidenden Satz mit 70 zu 68 gewinnen.

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2017 Z AH NAR Z T KREIS K ARL SRU H E

Hätten Sie gewusst, …

… dass Tennis-Superstar Roger Federer der bestbezahlte Sportler der Welt ist? Seine geschätzten Einnahmen belaufen sich laut dem Forbes-Magazin in den vergangenen zwölf Monaten auf 106,3 Millionen Dollar. 100 Millionen Dollar davon erwirtschaftete Federer über zahlreiche Sponsorenverträge. Die Japanerin Naomi Osaka (Tennis) ist die bestbezahlteste Sportlerin der Welt im Jahr 2020. Laut Forbes-Magazin verdiente die Tennisspielerin in den vergangenen zwölf Monaten 37,4 Millionen Dollar. Damit übertraf sie die bisherige Jahresrekordmarke, welche die ehemalige russische Tennisspielerin Maria Scharapowa 2015 mit 29,7 Millionen Dollar aufgestellt hatte.

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STUDIE

Jung stirbt, wen die Götter lieben?

Zur Mortalität deutscher Olympiateilnehmer 1956 bis 2016 von Tatjana Teufel zur Studie von Prof. Dr. Lutz Thieme

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n Deutschland gibt es kaum Daten zu den Folgen auf die Lebenszeit bei sportlichen Belastungen, wie sie typischerweise im Spitzensport auftreten. Bislang liegt nur eine Studie zu Fußball-Nationalspielern vor. Daher untersuchte Prof. Dr. Lutz Thieme mittels einer Studie die Mortalität deutscher OlympiateilnehmerInnen der Jahre 1956 bis 2016 aus beiden Teilen Deutschlands.

Methode

In der Studie wurden die Daten von 6.066 SportlerInnen der deutschen OlympiateilnehmerInnen der Jahre 1956 bis 2016 analysiert. Davon starben bis zum Stichtag, dem 01.07.2019, genau 400. Die Datensätze der TeilnehmerInnen wurden in Alter und Zeitperioden unterteilt und enthalten die Informa-

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tionen: Name, Geschlecht, Jahr der Olympiateilnahme/n, Sportart, Medaillengewinne, Zuordnung zur BRD/DDR sowie einige aus diesen Daten errechneten Variablen. Der Vergleich zwischen den Daten für die Gesamtbevölkerung und die der OlympiateilnehmerInnen erfolgt anhand Überlebenskurven sowie der jeweiligen standardisierten Mortalitätsraten, die das Verhältnis zwischen den Sterberisiken einer zu beurteilenden Gruppe zu einer Referenzgruppe angibt. Folgende Gruppen wurden verglichen: • Sportarten mit anaerobem und aerobem Stoffwechsel, • Einzel-, Mix- und Mannschaftssportarten, • Sportarten mit keinen versus hohen Aberkennungsfällen von Doping,

• Geschlecht • Olympischer Erfolg • Olympiamannschaften der alten BRD, der DDR und des wiedervereinigten Deutschlands

Ergebnis

Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Mitglieder der Olympiamannschaften der BRD und der DDR bislang eine im Vergleich mit der jeweiligen Gesamtbevölkerung höhere Mortalitätsrate aufweisen. Es gibt jedoch keine höhere Überlebensrate für die Mitglieder der Olympiamannschaften der alten BRD im Vergleich mit der DDR. Keine belastbare Aussage kann über die OlympiateilnehmerInnen in den Mannschaften des wiedervereinigten Deutschlands getroffen werden, da die Anzahl der Todesfälle


zum Glück noch zu gering ist. Des Weiteren stellte sich heraus, dass, je erfolgreicher ein deutscher Olympiateilnehmer oder eine deutsche Olympiateilnehmerin ist, desto höher ist ihr oder sein Risiko, früher zu sterben. Die Studie kam außerdem zu dem Ergebnis, dass sich die Mortalitätsraten der SportlerInnen in jeweils verschiedenen Sportarten nicht unterscheiden. Den vollständigen Beitrag zur Studie finden Sie unter: bit.ly/36oSyb4 Frontiers in Sports and Active Living: bit.ly/39pPpJZ

Stimmen

Die Studie erlangte viel Aufmerksamkeit und wurde mit Kritik und teilweise Besorgnis kommentiert. Dagmar Freitag, die Sportausschussvorsitzende des deutschen Bundestags, ist der Meinung, dass ein erhöhtes Sterberisiko deutscher Athleten, die komplette Sportförderung in Deutschland in Frage stellen könnte. Von Seiten des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, Bernd Wolfarth, wurde kritisiert, dass in Thiemes Untersuchung keine konkrete und generelle Lebenszeitverkürzung für alle deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Spitzensport erkennbar ist. Folgeuntersuchungen, wie die Einbeziehung der Todesursachen, hält er trotzdem für angemessen. Er rät, dass Leistungssportler auch über das Karriereende hinaus eine medizinische Betreuung erhalten sollten. Leserbrief des Wissenschaftsrats der DGSP: bit.ly/3mmBcBm Beitrag WDR: bit.ly/36rmXWr

Prof. Dr. Lutz Thieme (*28. September 1966) ist Sportwissenschaftler und Professor an der Hochschule Koblenz. 2018/2019 war er Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB) und damit höchster Amtsträger des organisierten Sports in RLP mit mehr als 6.300 Vereinen und über 1,5 Millionen Mitgliedern. Zuvor war er Vorstandsvorsitzender des größten Bonner Sportvereins, der SSF Bonn 1905 e. V.. Früher betrieb er die Sportart Schwimmen auf Leistungsniveau, ist leidenschaftlicher Wasserballer und engagiert sich u. a. im DSV und im Fußballverband Rheinland. 1988 bis 1990: Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig Fächer: Sportwissenschaft, Psychologie, Journalistik 1992: Abschluss an der Uni Leipzig als Diplomsportlehrer

1992 bis 2001: In der Kommunal- und Landesverwaltung, beim Verkehrsbund Oberelbe sowie als Marketingleiter der TU Dresden tätig

1998: Doktorarbeit zum Thema „Ansätze für Umwelterziehung im Sportverein“ an der Uni Leipzig Seit 2001: Professor an der Hochschule Koblenz am RheinAhrCampus, Remagen Lehrgebiete: Sportmanagement, Sportökonomie, Wissenschaftstheorie, Forschungsmethoden 2010: Habilitation an der Universität des Saarlandes mit einer Arbeit „Zur Konstitution des Sportmanagements als Betriebswirtschaftslehre des Sports – Entwicklung eines Forschungsprogramms“

Aktuelle Forschungsschwerpunkte: Sportvereins- und -verbandsforschung, Karrieren im Sport, Ehrenamt, Sportentwicklung, Innovationen im Sport, Sportinfrastruktur, Sportförderung, Ganztagsschulen und Sportvereine, experimentelle Ökonomik im Sport, Organisationsentwicklung, Controlling im Sport Verbindung zum Racket Center: gemeinsames Engagement mit Dr. Matthias Zimmermann in der Akkreditierungsagentur für Studiengänge im Bereich Gesundheit und Soziales – AHPGS e. V.

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KOMMENTAR Leistung oder Erfolg: Welchem Verständnis folgen wir?

Kommentar zur Studie „Jung stirbt, wen die Götter lieben?“ von Prof. Dr. phil. Lutz Thieme

war Gegenstand eines breiten Medieninteresses (z. B. bei Sport Inside, WDR) und wurde mehr als 7000-mal angeklickt, was für eine wissenschaftliche Veröffentlichung außerordentlich viel ist. Woher könnte das breite Interesse herrühren? Ja, die Ergebnisse widersprechen den allgemeinen Erwartungen und auch vielen internationalen Studien. Doch jenseits dessen scheinen auch existenzielle Fragen berührt. Da sind die Fragen nach der Art und Weise, wie individuell Wichtiges erreicht oder verfehlt wird, welchen Wert die erreichte Leistung im Vergleich zur Leistung von Anderen hat und welcher Einsatz für das Erreichen eines persönlichen Ziels angemessen ist. Dies alles betrifft sehr persönliche Wertvorstellungen und Entscheidungen.

Prof. Dr. Lutz Thieme

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eutsche Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmer, die erstmalig an den Olympischen Spielen von 1956 bis 1988 teilnahmen, haben nach derzeitigem Erkenntnisstand ein höheres Risiko zu versterben als die Gesamtbevölkerung. Egal, ob sie für die DDR oder die alte Bundesrepublik an den Start gegangen sind. Über die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die erstmalig ab 1992 in den Olympiamannschaften des wiedervereinigten Deutschlands an den Start gegangen sind, lässt sich keine Aussage treffen, da in dieser Gruppe zum Glück bislang nur wenige Todesfälle vorgekommen sind. Unterschiede im Sterberisiko zwischen Ost und West, die man beispielsweise infolge des systema-

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tischen Dopings im DDR-Leistungssport vermuten könnte, bestätigen sich bislang nicht. Auch sind keine statistischen Unterschiede zwischen verschiedenen Sportartenkategorien zu finden, was jedoch an den dann schnell geringer werden Gruppengrößen und Fallzahlen liegen könnte. Dies sind – kurz zusammengefasst – die Ergebnisse der Studie „Jung stirbt, wen die Götter lieben?“, die ich im German Journal of Excercise and Sport Research und in einer Weiterentwicklung gemeinsam mit Michael Fröhlich in Frontiers in Sports and Active Living veröffentlicht habe. Die Studie wurde von Sportmedizinern mit kritischem Tenor kommentiert,

Auf einer zweiten Ebene stellen sich Fragen, was eine Gesellschaft damit meint, wenn sie sich, wie die bundesdeutsche, als eine leistungsorientierte Gesellschaft versteht und diesen Anspruch auch an ihre Bürgerinnen und Bürger vermittelt. Ein Staatswesen ohne Zugang zu bedeutenden Rohstoffen auf dem eigenen Territorium scheint in besonderem Maße darauf angewiesen, dass die Talente seiner Bewohnerinnen und Bewohner möglichst umfassend ausgeschöpft werden und zum Gemeinwohl beitragen. Häufig wird dafür auf den Sport als eine Art Role Model verwiesen. Durch Sport sollen beispielsweise das Leistungsstreben und die Zielstrebigkeit trainiert und der Umgang mit Niederlagen erlernt werden. Zudem wird davon ausgegangen, dass sich derartige Eigenschaften problemlos vom Kontext des Sports auf andere Bereiche übertragen lassen. Doch ist es wirklich so einfach? Ich habe meine Zweifel.


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setzen, die aber im Spitzensport unter ganz anderen Bedingungen erbracht wurde – das reicht von staatlichen Förderstrukturen wie in China bis zu Doping und Missbrauch durch Trainer. Solche Leistungen lehnen wir ab, schicken die Mitglieder unserer Nationalmannschaften dennoch in derartige Vergleiche. Die Reduzierung der Anerkennung auf Erfolg, statt auf Leistung verkennt, dass derjenige, der sein Talent optimal ausschöpft, aber damit keinen Erfolg hat, dennoch für das steht, was wir als Leistungsgesellschaft schätzen und damit ebenso als Vorbild fungieren kann. Denjenigen, die einen erfolgsorientierten Leistungsbegriff im Sport und darüber hinaus favorisieren, halte ich entgegen, dass die zur Ermittlung von Erfolg notwendigen Vergleichsmaßstäbe, im Sport also das Regelwerk der jeweiligen Sportart, keine ahistorischen Konstrukte sind. Sie sind geschichtlich tradiert und werden von jeder Gesellschaft und in jeder Epoche angepasst und neu bestimmt.

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Das daraus resultierende Regelwerk hätte auch ganz anders gestaltet sein können, wenn man beispielsweise an die Klassen- und Gewichtseinteilungen, an die Streckenlängen oder an die zugelassene Art und Weise der Bewegungsausführung, an die Verwendung technischer Hilfsmittel bis hin zur Abgrenzung zwischen Doping und Nicht-Doping denkt. Und was hat das alles mit der Sterbewahrscheinlichkeit von Olympiateilnehmerinnen und -teilnehmern zu tun? Erfolg ist ein legitimes individuelles Ziel. Informelle und strukturelle Rahmenbedingungen, die Erfolg honorieren und Leistungen nur dann anerkennen, wenn diese zu Erfolg geführt haben, können individuelles Erfolgsstreben befeuern und/oder organisatorische Strukturen schaffen bzw. akzeptieren, die Menschen dazu drängen oder verleiten, durch die (überschätzte) Aussicht auf Erfolg immer wieder den Versuch zu unternehmen, ihre Leistungsgrenzen zu verschieben. Dies erfolgt dann eben häufiger auch zu Lasten von Gesundheit und Lebenszeit oder unter Zuhilfenahme illegaler oder illegitimer Praktiken.

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Arbeiten, wie es MIR gefällt! Mit der Intervall-Woche zum persönlichen Erfolg von Lothar Seiwert und Silvia Sperling

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as ist Erfolg? Diese Frage können wir alle nur ganz persönlich für uns beantworten. Die einen verstehen darunter den begehrten Vorstandsposten oder die Gründung eines Start-ups. Andere betrachten sich als erfolgreich, wenn sie es schaffen, neben ihrem Hauptberuf noch Kurzgeschichten zu schreiben oder für die Familie da zu sein. Eines ist sicher: Erfolg ist erst dann Erfolg, wenn er sich auch wie Erfolg anfühlt! Wer nach der Arbeit so erschöpft ist, dass er es kaum noch schafft, Netflix anzuschalten oder mit den Kindern zu spielen, wer in seiner Arbeit keinen Sinn mehr sieht und jeden Tag lustlos am Schreibtisch sitzt, der kann noch so viel Geld verdienen oder auf der Karriereleiter nach oben klettern – er wird sich nicht an seinem „Erfolg“ erfreuen können. Im Gegenteil: Wer so arbeitet und lebt, steuert direkt auf einen Burn-out zu. Leider dürften sich viel zu viele Leser in dieser Beschreibung wiedererkennen. Die Frage ist: Woran liegt es, dass so viele betroffen sind? Was machen wir falsch? Zu viel Arbeit ist schon mal nicht der Grund: Deutschland, Österreich und die Schweiz zählen zu den Ländern mit den geringsten Arbeitszeiten. Wir arbeiten also nicht zu viel – wir

Biologische Taktung von innen

arbeiten falsch! Und das hängt, wie wir heute wissen, mit unseren biologischen Intervallen zusammen. Im Jahr 2017 wurden drei Chronobiologen für ihre Forschungsarbeiten mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Die Chronobiologie hat entdeckt, dass alle Lebewesen eine innere Uhr haben. Auch der Mensch. Diese innere Uhr gibt ihm einen bestimmten Rhythmus vor, und wer es schafft, im Einklang mit diesem Rhythmus, mit diesen Intervallen zu leben, der setzt ungeheure Energien frei. Das ist das Erfolgsgeheimnis von neuen Methoden wie dem Intervall-Training, dem Intervall-Fasten oder dem Intervall-Schlaf. Warum also nicht auch die Arbeit den eigenen Intervallen anpassen? Denn es ist Fakt: Unsere gegenwärtige Arbeitswelt steht im Gegensatz zu unserer natürlichen Biologie. Aus den zwei Kräften, die auf uns wirken – unserer inneren biorhythmischen Taktung und der äußeren Fremdtaktung – entsteht eine Asynchronität, die uns krank macht. Unternehmen verlieren weltweit jährlich Milliardenbeträge, weil der Krankenstand neue Höchstwerte erreicht – und das auch schon vor Corona. Die Fehltage aufgrund seelischer Probleme haben sich in den vergangenen zehn Jahren gar verdoppelt!

Fremdtaktung von außen

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Über die Autoren

Weil der gefühlte Stress ansteigt, wünscht sich ein Großteil der deutschen Arbeitnehmer eine Arbeitszeitverkürzung und würde gerne auf das Modell der 4-Tage-Woche umsteigen. Das allein ist aber noch nicht für jeden die Lösung. Vielmehr müssen wir zunächst herausfinden, wie wir ticken: Denn jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus. Einige sind sehr früh aktiv, andere haben ihren kreativen Peak erst am Mittag. Damit jeder sich seine ganz individuelle Taktung bewusst machen kann, haben wir gemeinsam Testverfahren und Selbstbeobachtungstechniken entwickelt, die wir in unserem Buch „Die Intervall-Woche“ (Droemer Knaur) vorstellen.

Prof. Dr. Lothar Seiwert ist seit über 30 Jahren Europas führender Experte für Zeit- und Lebensmanagement. Millionen Menschen weltweit haben ihn in seinen Vorträgen erlebt und sind durch seine Bestseller dazu inspiriert worden, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. www.Lothar-Seiwert.de Foto: Max Gall

Unterschieden werden vier grundlegend verschiedene Typen: der Intensive, der Traditionelle, der Flexible und der Engagierte. Sie alle haben unterschiedliche Bedürfnisse: Von dem Wunsch nach großer Sicherheit über das Verlangen nach beruflicher Freiheit ist jeder Intervalltyp sehr speziell, hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Wer seinen Intervall-Typ kennt, hat bereits den ersten Schritt getan, um anschließend den eigenen (Arbeits-)Alltag effizienter zu gestalten und künftig produktiver und kreativer zu sein. Dabei helfen oft schon kleine Veränderungen, etwa ohne Wecker aufzustehen und den Tag passend zum eigenen Biorhythmus anzufangen. Natürlich dürfen wir auch größer denken und uns daran machen, die eigenen Leidenschaften und unsere Vision vom Leben mit dem vorhandenen Setting am Arbeitsplatz zu vereinbaren. Klingt illusorisch? Ist es aber nicht. Im Gegenteil! Es ist ganz einfach. Man muss nur das Grundprinzip verstehen. Mit der „BOSS-Methode“ (steht für Beobachten, Organisieren, Sinn geben und Synchronisieren) geben wir konkrete Hilfestellungen dafür. Jeder kann sie umsetzen. Egal, ob einfacher Arbeitnehmer, ob Teamleiter oder Konzernlenker.

BOSS-Methode Rhythmen ins Gleichgewicht bringen B O S S

Silvia Sperling, MBA, ist Wirtschaftsjournalistin, Autorin und Acquisition Editor für Themen rund um Persönlichkeitsentwicklung, Lebensbalance und gesunde Lebensführung. Nach ihrem Aufenthalt im Silicon Valley hat sie sich auf Innovationsmanagement spezialisiert. www.intervall-woche.de

Das Buch zum Thema

Seiwert, Lothar und Sperling, Silvia: „Die IntervallWoche: Arbeitest du noch oder lebst du schon? Der einfachste Weg zu NEW WORK“ (inkl. Intervalltypen-Test und New-Work-Skills), Droemer Knaur, 2020, 18 € www.intervall-woche.de

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Beobachtung (Behold) Organisation (Organize) Sinngebung (Sense) Synchronisation (Synchronize)

Unternehmen, die solche individuellen Lösungen zulassen, tun sich auch selbst einen Gefallen. Untersuchungen zur chronobiologischen Arbeitsgestaltung konnten nachweisen, dass Menschen, denen ermöglicht wird, ihr Leben und ihre Arbeit mit den natürlichen Intervallen in Einklang zu bringen, nicht nur gesünder sind, sondern auch wesentlich zufriedener. Denn wenn sich der Einzelne als selbstwirksam erfährt, wenn er die Kontrolle über sein Handeln übernimmt und eigene Entscheidungen treffen kann, wächst auch seine Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten. Die Arbeit wird als sinnhafter erlebt, die intrinsische Motivation steigt und der Mensch kann seine wahren Potenziale entfalten. Letztlich führt das zu mehr Loyalität und Engagement sowie insgesamt bessere Ergebnisse im Job. Somit kommt die Intervall-Woche nicht nur jedem Einzelnen, sondern auch den Unternehmen zugute. Und das ist dann wahrer Erfolg!


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STUDIEN ARBEIT Mitgliederbefragung im ZAP zeigt enge Verbundenheit von solidarischen Mitgliedern während der Corona-Pandemie von Patrick Pfanne, Praktikant im Zentrum Aktiver Prävention

I

m Rahmen meiner Bachelorthesis, für den Abschluss im Studiengang Bachelor of Arts Sportwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, führte ich im Zeitraum von Ende August bis Anfang September 2020 eine Mitgliederbefragung im ZAP durch. Für die Möglichkeit im Zentrum Aktiver Prävention die Thesis zu verfassen sowie eine Praktikantenstelle anzutreten, möchte ich mich in diesem Zuge bei Dr. Matthias Zimmermann, Daniela Völker und Christian Schumann herzlich bedanken. Ausschlaggebend für die Themenwahl der wissenschaftlichen Arbeit, war die Mitgliederentwicklung im ZAP während vorherrschende Corona-Pandemie. Untersucht wurde das Mitgliederverhalten im Umgang mit der bestehenden Mitgliedschaft vor, während und nach der behördlich angeordneten Schließung vom 17. März bis 01. Juni 2020. Die in der Umfrage gestellten Fragen bezogen sich auf das persönliche Trainingsverhalten unter den gegebenen Rahmenbedingungen der Corona-Verordnung. Des Weiteren wurde der Umgang mit der eigenen Mitgliedschaft und demnach die Unterstützung und Bindung zum ZAP in dieser herausfordernden Zeit hinterfragt. Darüber hinaus wurde um eine allgemeine Einschätzung zum Corona-Virus gebeten. Ziel der Studie war es, das Verhalten der Mitglieder zu analysieren und Erkenntnisse zu ihren Sichtweisen in Erfahrung zu bringen. Dies soll zudem als Hilfestellung zur stetigen Optimierung unseres Service und der Kundenbetreuung dienen. Bedanken möchte ich mich daher bei allen Mitgliedern für ihre Bereitschaft zur Teilnahme an der Mitgliederbefragung. Mit 369 vollständig ausgefüllten Fragebögen wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Mit solch einer hohen Resonanz bin ich mehr als zufrieden, da ich somit auf eine breite Stichprobe zurückgreifen konnte. Die Aussagekraft der Stichprobe gilt es jedoch kritisch zu betrachten, da wir auf fast zwei Drittel solidarische Teilnehmer zurückgreifen konnten. Demnach sind die Ergebnisse hinsichtlich der hohen Teilnahme unserer solidarischen Mitglieder verzerrt. Besonders berührt sind wir von der Vielzahl der Mitglieder, die sich während der behördlich angeordneten Schließung solidarisch mit dem ZAP zeigten und ihre Mitgliedsbeiträge

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weiterhin zahlten. Für diese Solidarität ist vor allem die emotionale Bindung sowie die Würdigung des persönlichen Umgangs mit den Mitgliedern entscheidend. Die Verbundenheit der Mitglieder zu den ZAP Mitarbeitern und zum ZAP allgemein spiegelt sich demnach auch in ihrer Meinung sowie ihrem Verhalten wider. Uns ist bewusst, dass nicht alle Mitglieder die Beiträge weiter entrichten können oder wollen und ihre Mitgliedschaft aufgrund des fehlenden Angebots aussetzten. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von pandemiebedingten finanziellen Einschränkungen, bis hin zu bereits bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen. Sehr erfreut sind wir über die Zahl derer, die Ihr Fitness- und Gesundheitstraining trotz der Vorschriften im Juni wieder aufgenommen haben. Alle mussten sich mit den Einschränkungen arrangieren, um das ZAP als Trainingsstätte wieder nutzen zu können. Die Einhaltung der Hygienevorschriften und der Umgang mit der Situation zeigt das hohe Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen und spricht für den hohen Stellenwert, im ZAP zu trainieren. Gesundheit und Lebensqualität sind ein hohes Gut, welche es nach unser aller Meinung stets zu pflegen gilt. Abschließend möchte ich mich im Namen des gesamten ZAPTeams nochmals für Ihre Teilnahmebereitschaft bedanken und Ihnen mitteilen, dass die Erkenntnisse in meinem Praktikum weiter umgesetzt werden. In Zukunft sind wir bestrebt Ihnen den optimalen Service sowie Kundenbetreuung anzubieten.


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Im Gesicht, in der Speiseröhre oder am Hintern. Muskeln finden sich überall in unserem Körper. Sie halten uns in Bewegung und pumpen das Blut durch unsere Gefäße. Über 650 Muskeln bewegen uns, vom Herz bis zur Armbeuge. Kein Wunder, dass unsere Muskulatur je nach Geschlecht 35 bis 55 Prozent unseres Körpergewichts ausmachen. Fettverbrennung oder der Schutz vor Verletzungen gehören zu ihren Aufgaben. Muskeln helfen unsere Gelenke geschmeidig zu halten, indem sie sie in Bewegung bringen. Sie halten uns buchstäblich am Leben, denn das Herz ist ebenfalls ein Muskel, den man trainieren kann. Eine regelmäßig trainierte Muskulatur stärkt auch unser Immunsystem. Über die Muskulatur gibt es viele interessante Dinge zu wissen! Deshalb möchten wir Sie mit einem Gewinnspiel auf die Probe stellen. Welche Aussage über unsere Muskulatur ist nicht richtig? A: Muskeln können die Körpertemperatur erhöhen. B: Der Bizeps ist der größte Muskel im Körper. C: Der kleinste Muskel im Körper ist so groß wie ein Stecknadelkopf.

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Beratung beim Physiotherapeuten und Stellen der Kernfrage

Training – ein NO-GO bei Schmerzen!? von Lea Schütt, ZAP Physiotherapie

S

chmerzen können über einen langen Zeitraum bestehen und Betroffene in ihrem alltäglichen Leben und ihrer Aktivität bedeutend einschränken. Chronischer Schmerz bezieht sich auf anhaltende Schmerzen in den Knochen, Gelenken und Geweben des Körpers, die länger als drei Monate andauern. Bei diesen Erkrankungen kommt es zum Teil zu Folgen wie Bewegungsangst, Schmerzkatastrophisierung, Angst und Sensibilisierung des Nervensystems. Dadurch nimmt die körperliche Aktivität Betroffener weiter ab. In der Therapie werden Übungen oder Training häufig bei Patienten mit langanhaltenden Schmerzen eingesetzt. Diese erwiesen sich als effektiv bei Erkrankungen wie Osteoarthitis, chronischen Nackenschmerzen, Kopfschmerzen, Fibro-

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myalgie und chronischen Schmerzen im unteren Rücken.

Warum machen wir Übungen oder gehen trainieren? Allgemeine Trainingseffekte wie die Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels für Organe, Knochen und Gelenke und der Muskelaufbau sind bekannt. Dazu gehört auch die Prävention chronischer Erkrankungen wie Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck. Spürbarer in unserem alltäglichen Leben sind allerdings Dinge wie die Leichtigkeit beim Verrichten vorher noch anstrengender Tätigkeiten. Das kann das Spielen mit den Enkelkindern sein, das Einkaufen gehen oder die alltägliche Arbeit. Tätigkeiten, bei denen man vorher noch Unterstützung benötigte. Untersuchungen

zeigen, dass Training, unabhängig davon wann man damit beginnt, die selbstständige und unabhängige Lebensweise verlängert. Klinische Studien ergeben außerdem, dass Menschen mit chronischen Schmerzen, nachdem Sie ein passendes Training für sich gefunden haben, nach einigen Wochen Schmerzlinderung und eine Linderung der Folgen des Schmerzes feststellen konnten. Schmerz ist allerdings von sehr vielen Faktoren abhängig, daher gibt es für diesen Trainingseffekt keine Garantie. Von allen anderen positiven Trainingseffekten profitieren Sie natürlich trotzdem.


Im Folgenden wird anhand von sechs Schritten eine Hilfestellung zum Beginn eines Trainings trotz Schmerzen dargestellt.

1. Schritt: Kernfrage stellen

Zunächst sollten Sie einen Arzt oder Physiotherapeuten aufsuchen und die Kernfrage stellen: „Kann ich mich ohne Risiko/gefahrlos bewegen?“. Aufgrund der bereits vorhandenen Schmerzsymptomatik waren Sie wahrscheinlich bereits beim Arzt zur Diagnostik, zur ärztlichen Beratung und Behandlung. Trotzdem haben Sie Schmerzen und sind nicht an dem Punkt an dem Sie gerne sein wollen. Es gibt sehr wenige Erkrankungen bei denen Sie Bewegung und Training vermeiden sollten. Diese müssen als erstes ausgeschlossen werden. Im Gegenteil – bei den meisten Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen sind Bewegungen und angemessenes Training sicher und wird auf Grundlage der aktuellen Literatur von medizinischem Fachpersonal empfohlen. Dazu gehören Gelenkschmerzen, wie Hüft- und Kniearthrose, Nacken und Rückenschmerzen einschließlich Spondylose, Ischias- und Bandscheibenprobleme. Sobald Sie die Kernfrage geklärt haben und Sie die ärztliche Genehmigung haben sich zu bewegen, wünschen Sie sich zu Beginn Ihrer Bewegungsreise eventuell Unterstützung und Beratung. Wir werden Ihnen gerne bei diesem Prozess helfen, denn das ist unsere Auf-

gabe. Falls Sie nicht das Gefühl haben, dass Sie einen Physiotherapeuten brauchen, ist auch ein Personal Trainer oder Fitnesstrainer eine gute Idee für den Anfang.

2. Schritt: Verständnis, dass Schmerz nicht gleich Schädigung bedeutet

Schmerz ist zunächst ein Alarmsignal unseres Körpers zum Selbstschutz und kann daher in vielen Situationen sehr nützlich sein. Beispielsweise beim Berühren eines heißen Herds ziehen Sie ihre Hand so schnell Sie können zurück, ausgelöst durch den Schmerzreiz der heißen Platte. Anhaltende Schmerzen können dagegen leider weniger nützlich sein, sie stehen meist nicht im Verhältnis zu den Schäden die im Körper entstehen. Menschen können schreckliche Schmerzen bei Bewegung haben, obwohl diese nicht gefährlich sind und nicht mit Schaden einhergehen. Der für gewöhnlich so nützliche Alarm ist „übervorsichtig“ und wird zu schnell aktiviert. Die Schmerzschwelle einer oder vieler Körperteile ist gesenkt, dadurch werden diese überempfindlich für Bewegung und fühlen sich schmerzhafter an, als es sein müsste. Das bedeutet, wenn Ihnen eine bestimmte Bewegung schon seit einiger Zeit Schmerzen bereitet, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Schmerz keine strukturelle Schädigung bedeutet. Für Ihre eigene Sicherheit gehen Sie deshalb in Schritt eins zum medizinischen Fachpersonal und fragen, ob Ihr Schmerzsystem „übervorsichtig“ ist und

es sicher für Sie ist sich zu bewegen.

3. Schritt: Entscheidung welche Form von Bewegung

Die beste Übung ist eine, die Ihnen Spaß macht, weil diese wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum durchführen werden. Bei der Übungs- oder Trainingsauswahl können Sie an Dinge denken, die Sie früher gerne gemacht haben oder schon immer einmal ausprobieren wollten. Falls Ihnen Training oder Bewegung noch nie Spaß gemacht hat, versuchen Sie sich an die Zeit zu erinnern, in der Sie sich trotzdem danach zumindest etwas besser gefühlt haben. Bewegung muss nicht unbedingt eine Sportart oder Fitnessstudio sein, sie sollte allerdings anspruchsvoller als ihr Alltag sein, um Sie herauszufordern. Vermeiden Sie es Dinge zu tun, die Ihnen eigentlich keinen Spaß machen, aber Sie denken, dass Sie sie „tun sollten“. Beispielsweise müssen Sie bei Rückenschmerzen nicht zwingend Pilates machen. Es wird Ihnen sicherlich helfen, weil es grundsätzlich Bewegung ist und nicht nur durch Pilates an sich. Menschen sind individuell und so auch die Übungsauswahl bei ähnlichen Beschwerden. Achten Sie darauf, dass die Übung oder das Training geringe Barrieren mit sich bringt, sodass eine längerfristige Durchführung wahrscheinlich ist und Sie davon profitieren können. Wenn Sie sich beispielsweise vornehmen mit einem Freund ins Schwimmbad zu gehen, der Freund ist allerdings viel beschäftigt, das

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Schwimmbad weit entfernt und hat ungünstige Öffnungszeiten, dann können Sie sich auf einen Misserfolg einstellen. Ist das Schwimmbad dagegen in Ihrer Nähe, der Freund zuverlässig und die Öffnungszeiten und Preise passend, ist die Situation perfekt. Versuchen Sie etwas zu wählen, dass so einfach wie möglich in Ihre tägliche Routine passt. Für manche Menschen könnte eine geeignete Bewegung das Gehen, Joggen, Tanzen, Heben und Tragen, Fahrradfahren, Yoga oder High intensity intervall training sein. Dies sind einige Vorschläge, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Alle anderen Bewegungen, die Ihnen Spaß machen und zu Ihnen passen können ebenfalls geeignet sein.

4. Schritt: Fangen Sie an mit Ihren Übungen

Sie haben sich entschieden was Sie tun wollen, jetzt müssen Sie sich nur noch überlegen, wann Sie es tun wollen. Das Ziel wäre drei oder viermal pro Woche, mehr ist in Ordnung, wenn die Übungen für Sie recht einfach sind. Wenn Sie sich allerdings sehr anstrengen und hart trainieren, ist es am besten Sie geben ihrem Körper zwischen den Trainingseinheiten einen Tag Pause, sodass er Zeit hat sich zu regenerieren und anzupassen. Wenn das wann und wo geklärt ist, ist der Schlüssel zur Durchführung es „einfach zu machen“. Das heißt, Sie treffen sich zum vereinbarten Termin in der Turnhalle, im Park, vor dem Fernseher mit einer DVD-Übung oder zu einem Trainingstermin im Fitnessstudio. Falls Sie mal ein Training verpassen, machen Sie sich keine Vorwürfe. Versuchen Sie es einfach beim nächsten Mal wieder. Sie müssen Ihren Körper zu Beginn auch nicht bis zur Erschöpfung trainieren. Achten Sie darauf, wie er auf das Training reagiert und setzen Sie sich nicht selbst unter Druck. Bei der Durchführung ist nun die Frage: Was ist mit dem Schmerz? Einerseits wissen wir, dass der Schmerz wie ein „überempfindlicher Alarm“ ist und nicht gleich Schaden bedeutet, das heißt Sie müssen den Schmerz nicht vermeiden. Ein gewisser Schmerz oder zumindest ein Ziehen oder Unbehagen könnte notwendig sein,

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Beginn der Übungen gegebenenfalls in Begleitung eines Physiotherapeuten

um ein gutes Training durchführen zu können. Anderseits sollen Sie während des Trainings nicht zu große Schmerzen haben, denn Schmerzen können extrem einschränkend sein. Vor allem wenn sie nach dem Training kommen und Sie im weiteren Tagesverlauf zum Beispiel bei der Arbeit oder dem Schlafen stören. Bezüglich Bewegung und Schmerz ist – basierend auf verschiedenen Untersuchungen – zu empfehlen, während der Übung ein erträgliches Schmerzniveau nicht zu überschreiten. Es sollte außerdem nicht weiter deutlich ansteigen und nach dem Training allmählich abnehmen. Der erträgliche Schmerz kann individuell unterschiedlich sein. Sie sollten mit dieser Art von Schmerz umgehen können, sich unter Kontrolle fühlen und er sollte Sie nicht ängstigen. Es wird etwas dauern bis Sie den erträglichen Schmerz für sich herausgefunden haben. Es kann sein, dass Sie zuerst zu viel tun und der Schmerz nach dem Training oder währenddessen schlimmer wird. Nehmen Sie sich dann Zeit, bis er wieder nachlässt und versuchen Sie es dann erneut, indem sie weniger tun im Training. Wenn Sie weitertrainieren, wird das, was derzeit noch zu viel für Sie ist erreichbar. Jeder, unabhängig davon ob er sich in einem Schmerzzustand befin-

det oder nicht, wird sich, nachdem er etwas Neues ausprobiert hat in den ersten ein bis zwei Tagen erschöpft oder ausgelaugt fühlen. Man nennt das DOMS – Delayed Onset Muscle Soreness (verzögert einsetzender Muskelkater). Wenn Sie sich also nach dem ersten oder zweiten Training schlechter fühlen, bedenken Sie, dass es sich nicht zwingend um ein Aufflammen Ihrer typischen Schmerzen handeln könnte, sondern um einen normalen Muskelkater, der mit der Zeit nachlässt.

5. Schritt: Weitermachen für den maximalen Nutzen

Wenn Sie ein paar Wochen Ihr Training durchgehalten und den erträglichen Schmerz für sich herausgefunden haben gilt eines: Dran bleiben! Schöpfen Sie den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Zeit und Ihren Bemühungen. Wenn Sie sich an Ihre Übungen gewöhnt haben, werden Sie vielleicht feststellen, dass Sie immer dasselbe tun. Beispielsweise den gleichen Weg gehen, die gleichen Gewichte heben oder zu den gleichen DVDs tanzen. Leider passt sich der Körper schnell an, Sie werden nicht mehr herausgefordert und der Nutzen ist geringer oder stagniert sogar. Bisher erzielte Erfolge bleiben erhalten, jedoch werden Sie nicht fitter. Um das Opti-


6. Schritt und darüber hinaus: Übungsexperte werden

mum aus Ihrem Training herauszuholen, müssen Sie sich immer wieder aus Ihrer Komfortzone heraus bewegen. Nur dann passt sich Ihr Körper jedes Mal an und wird für das nächste Mal stärker. Mit der Zeit summiert sich der Nutzen. Um sicherzugehen, dass Sie dies tun, hilft es, den Überblick zu behalten, was Sie tun. Sie können sich kleine Hilfsmittel, wie das Notieren der gegangenen Strecke oder der aktuellen Gewichte dazu nehmen. Dann können Sie sicherstellen, dass Sie im Laufe der Zeit Fortschritte machen. Versuchen Sie zum Beispiel, die Gehstrecke zu erweitern oder die gleiche Strecke in kürzerer Zeit zurückzulegen. Beim Training zu Hause oder im Fitnessstudio beim Gewichte heben, versuchen Sie, ein paar mehr Wiederholungen zu machen oder schwerere Gewichte zu heben. Es stimmt, dass (wie in Schritt zwei erläutert) Ihnen das Training oder die Übungen zum größten Teil Spaß machen sollten, trotzdem sollte ein Teil der Übungen für Sie auch ziemlich hart sein. Nicht alles, aber vielleicht die letzten paar Minuten oder die letzten paar Wiederholungen. Eine gute Faustregel lautet: „Was dich nicht herausfordert, wird dich nicht verändern“. Überprüfen Sie sich selbst indem Sie sich fragen: Sind Sie außer Atem? Schwitzen Sie? Sind Ihre Muskeln müde? Wenn nicht, bekommen

Wenn Sie erst einmal wieder in der Welt der Bewegung sind, wird Ihr Selbstvertrauen größer sein und alltägliche, früher noch schwere Dinge, erledigen Sie mit mehr Leichtigkeit. Sie können jetzt auch wieder neue Dinge auszuprobieren. Wenn Sie zum Beispiel hauptsächlich Dinge wie Gehen und Schwimmen machen, würden Sie davon profitieren, etwas Krafttraining durchzuführen. Es ist sinnvoll, eine Vielzahl von Ausdauer-, Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen zu haben.

Dranbleiben und weitermachen für den maximalen/langfristigen Erfolg

Sie vielleicht nicht den Nutzen, den Sie sich wünschen. Ein weiterer Tipp, den Überblick über das, was man tut, zu behalten lautet: Gestalten Sie Ihr Trainingsprogramm auf der Grundlage dessen, was man an diesem Tag noch vorhat und nicht auf der Grundlage seiner Schmerzen. Wenn man zulässt, dass der Schmerz das Handeln bestimmt, gerät man oft wieder in die Spirale, immer weniger zu tun.

Auf der Suche nach neuen Herausforderungen könnte es auch eine gute Idee sein, die Regel „die beste Übung ist die, die Ihnen Spaß macht“ umzudrehen und aktiv Dinge auszuprobieren, die Ihnen Sorgen bereiten. Wenn Sie sich über etwas Sorgen machen, dann ist es wahrscheinlich eine Schwäche von Ihnen, der Sie sich am besten stellen sollten. Sie könnten sich selbst überraschen. Fall Sie noch weitere Fragen haben können Sie mich und meine Kollegen gerne auf der Trainingsfläche im ZAP oder in der Physiotherapie bei einem Beratungsgespräch oder im Rahmen eines Rezeptes darauf ansprechen. Ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg. Dieser kann hart sein und Sie können auch Rückschläge erleiden, aber es wird sich lohnen.

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Tennisellenbogen – Was kann ich selbst tun? von Anna Buß, ZAP Physiotherapie

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er Ellenbogen ist ein Gelenk mit einer komplizierten Anatomie und einer hohen Beweglichkeit. Er unterstützt uns in fast allen Tätigkeiten des Alltags: Tragen von Gegenständen, bei der PC-Arbeit oder während des Autofahrens.

Ein Tennisellenbogen, oder „Epicondylitis lateralis humeri“, ist oft die Folge von einseitigen oder starken Belastungen, die nicht nur beim Tennis auftreten können. So sind auch Sportler*innen, Handwerker*innen, Geigenspieler*innen oder Büroangestellte betroffen. Es handelt sich also um eine Überlastungsverletzung, bei der wiederholte Mikroschäden an den Sehnenansätzen der Streckmuskulatur entstehen. Typisch für diese Verletzung sind deshalb Schmerzen, die an der Außenseite des Ellbogens auftreten und sich beim Strecken des Handgelenks oder der Finger verstärken. Zusätzlich können Rötungen oder Schwellungen in diesem Bereich auftreten. Außerdem kann der äußere Ellbogen druckschmerzhaft sein. Da die Behandlung viel Zeit erfordert, bietet der Tennisellbogen einigen Diskussionsstoff in der Wissenschaft. So gab es in der Vergangenheit viele verschiedene Behandlungsansätze und Theorien. Einig sind sich aber alle, dass man als Betroffener nicht die Hände in den Schoß legen sollte, sondern aktiv etwas gegen seine Beschwerden tun kann! Eine Operation oder starke Medikamente sind so in den meisten Fällen nicht notwendig. Stattdessen kann ein adäquates Übungsprogramm aus insgesamt vier Eckpfeilern folgendermaßen aussehen:

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1. Dehnung: Mehrmals täglich sollte die Muskulatur gedehnt werden. Dazu den Arm gerade nach vorne ausstrecken und die Hand nach unten ziehen, sodass die Handfläche nach vorne zeigt. 30 Sekunden halten, dann den Arm so drehen, dass beim herunter ziehen der Handrücken nach vorne zeigt. 2. Kühlung: Eine Kühlung des Ellbogens kann unterstützend erfolgen. Legen Sie dazu ca. 5 bis 10 min eine Kaltkompresse („Cool-Pack“) auf die schmerzende Stelle. Wichtig dabei ist, dass die Kompresse aus dem Kühlschrank und nicht aus dem Eisfach kommt, da sonst Erfrierungen drohen können. Geheimtipp: Wer keine Kompresse zuhause hat, kann einfach ein nasses Tuch in einen Gefrierbeutel legen. Ab in den Kühlschrank damit und schon erhält man eine tropffreie und einfache Kaltkompresse! 3. Training: Zuerst sollte ohne Gewicht die Unterarmmuskulatur gekräftigt werden. Setzen Sie sich seitlich an eine Tischecke. Der Unterarm wird locker auf den Tisch gelegt, der Ellenbogen ist ca. 90 Grad gebeugt. Die Hand hängt über die Tischkante, die Handfläche zeigt nach oben. Jetzt wird das Handgelenk gebeugt und die Hand angehoben. (Foto 1/2)

Foto 1: Ausgangsposition für Übung 1 Foto 2: Durch das Anheben der Hand wird die Beugemuskulatur gekräftigt

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Die zweite Übung erfolgt in derselben Ausgangsstellung, nur zeigt jetzt die Handfläche nach unten. Nun wird das Handgelenk gestreckt, die Hand wieder angehoben. (Foto 3/4) Bei der dritten Kräftigungsübung ändert sich die Ausgangsposition. Sie sitzen oder stehen und der Ellenbogen ist um 90 Grad angebeugt. Jetzt wird die Handfläche abwechselnd so weit wie möglich nach oben und nach unten gedreht. (Foto 5/6) Jede dieser Übungen wird in 3 Sätzen je 10 bis 20 Mal ausgeführt. Zu leicht? Dann einfach eine kleine Hantel (Haushaltsalternative: Wasserflasche) in die Hand nehmen und die Übungen mit dem Zusatzgewicht ausführen. Nachdem diese Übungen 2 bis 3 Wochen am besten täglich durchgeführt wurden, wird es Zeit für eine Veränderung: Die Grundhaltung bleibt dieselbe, nur kommt es diesmal nicht darauf an, das zusätzliche Gewicht anzuheben, sondern langsam loszulassen.

Foto 3: Leicht veränderte Ausgangsposition für Übung 2 Foto 4: Durch das Anheben der Hand wird die Beugemuskulatur gekräftigt

Der Arm liegt also wieder locker auf dem Tisch, die Handfläche zeigt nach oben und die Hantel oder Wasserflasche wird festgehalten. Nun zieht man mit der anderen Hand die betroffene Hand nach oben und lässt diese dann langsam nach unten. (Foto 7/8) Das gleiche Spiel erfolgt dann mit der gegenseitigen Muskulatur: Die Handfläche zeigt nach unten. Nun wird auch hier die Hand mit der anderen Hand angehoben. Danach lässt man das Handgelenk wieder langsam nach unten sinken. (Foto 9/10) 4. Die Hand nicht vergessen: Auch die Fingerstreckung und -beugung sollten nicht vernachlässigt werden! Dazu wird ein Gummiband außen um die Finger gelegt und diese dann gegen den Widerstand gespreizt. Für die Beugung einfach einen Gummiball oder Stressball in der Hand kneten. Vorsicht: Sollte der Ellbogen stark geschwollen oder überhitzt sein, deutet dies auf eine akute Entzündung hin. Dann ist das PECH-Schema das Mittel der Wahl: Pause, Eis (Anwendung siehe oben), Compression und Hochlagerung. Erst danach sollte mit dem Training begonnen werden.

Foto 5: Bei Übung 3 wir die Hand wird nach oben … Foto 6: … und nach unten gedreht.

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Für jede Säule gilt grundsätzlich, dass die Übungen und Maßnahmen im schmerzfreien oder nur leicht schmerzhaften Bereich ausgeführt werden sollten. Das heißt: Auf einer gedachten Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (größter vorstellbarer Schmerz) soll der Wert von 3 nicht überschritten werden (aushaltbarer Schmerz).


Foto 7: Die linke Hand hilft der rechten Hand beim Anheben. Foto 8: Dann die Hantel langsam absenken.

Nach der Durchführung der Maßnahmen über mehrere Wochen ist schon ein gutes Stück bis zur vollständigen Rückkehr in Sport und Beruf geschafft. Wichtig ist, immer am Ball zu bleiben, seine Fitness weiter zu verbessern und die Fehl- oder Überbelastungen ausfindig zu machen, um sie ausschalten zu können

Foto 9: Die linke Hand hilft der rechten Hand beim Anheben. Foto 10: Dann die Hantel langsam absenken.

Haben Sie zu diesem oder anderen Themen Fragen? Das Team der ZAP Physiotherapie und ZAP Fitness ist gerne für Sie da.

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perlichen Anpassungsmechanismen, um Störungen in körperlichen Funktionen gezielt zu behandeln oder diesen bereits im Vorfeld positiv entgegenzuwirken. Durch aktive oder auch passive Bewegungen können Bewegungseinschränkungen oder Erkrankungen vorgebeugt oder sogar geheilt werden. Die Physiotherapie ist daher eine sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen oder operativen Krankheitsbehandlung – oder in vielen Fällen sogar eine Alternative.

Die Physiotherapie ist dabei der Oberbegriff für Krankengymnastik und physikalische Therapie. Hierbei nutzt die Physiotherapie unsere natürlichen kör-

Wie läuft eine solche Behandlung ab? Der erste Weg führt zu HausärztInnen oder OrthopädInnen, die mithilfe eines sogenannten „Heilmittelkatalogs“ fest-

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legt, welche Behandlung sinnvoll ist. In diesem Katalog ist unter anderem auch der Umfang der Therapie vorgeschrieben. Bei einem ersten Termin, bei TherapeutInnen ihrer Wahl, wird zunächst die Krankengeschichte besprochen und eine Untersuchung vorgenommen. Aus diesem Befund ergeben sich dann die individuellen Behandlungsmethoden. Hierbei stehen in der Physiotherapie eine Vielzahl therapeutischer Methoden zur Verfügung: Physikalische Therapie bedeutet zum Beispiel Massagen, Behandlungen mit thermischen Reizen (Wärme und Kälte) oder mit Wasser (Hydrotherapie). Das Kernziel jedes Be-


handlungsplanes umfasst die Linderung von Schmerzen, die Förderung des Stoffwechsels und der Durchblutung, sowie der Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer. Doch nicht immer werden Beschwerden in den zeitlich begrenzten Physiotherapiestunden erfolgreich behandelt. Einige PatientInnen sind nach Abschluss noch nicht schmerzfrei. Oftmals ist der Heilungsprozess ein langer Weg, denn auch der Ursprung der Beschwerden hat oftmals eine Ursache, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hat. Im Anschluss an eine therapeutische Behandlung werden PatientInnen oftmals von PhysiotherapeutInnen ermuntert, die dafür notwendige aktive Bewegung selbst aufrechtzuerhalten. Ein sicheres und selbstständiges Krafttraining für den Aufbau des inneren Stützapparates und daraus resultierend einer Reduktion möglicher Schmerzen oder deren Vorbeugung ist der beste Schritt, um wiederkehrenden Beschwerden entgegenzuwirken und für eine höhere Lebensqualität zu sorgen. Viele Personen trauen sich jedoch nicht an einen Besuch in einem Fitnessstudio heran. Was, wenn ich bei der Ausführung einer Übung einen Fehler mache und die

Schmerzen zurückkommen oder schlimmer werden? Kann mir der Trainer im Fitnessstudio überhaupt helfen, wenn er meine Verletzung nicht kennt? Wie kann ich mir sicher sein, dass auch bei einem Krafttraining der bestmögliche Heilungsoder Präventionsweg eingeschlagen wird? Welches Studio passt zu mir? Die Wahl eines geeigneten Fitnessstudios ist nicht leicht, denn nicht jede Einrichtung ist wie die andere. Insbesondere die Unterscheidung zwischen einem Fitnessstudio und einem Gesundheitsstudio ist wichtig: Viele Fitnessstudios auf dem Markt beschränken sich auf Fitnessund Hanteltraining zum günstigen Preis. In Gesundheitsstudios hingegen ist das Personal mit einer optimalen Aus- und Weiterbildung speziell dafür geschult, medizinische Fitnesstrainingsprogramme optimal durchführen zu können. In unserem Zentrum Aktiver Prävention im Racket Center Nußloch arbeiten die ZAP PhysiotherapeutInnen Hand in Hand mit dem Team der ZAP GesundheitstrainerInnen. Dadurch gewährleisten wir, dass PatientInnen und Mitglieder auf ihrem Weg zu mehr körperlicher Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden individuell und persönlich begleitet werden.

Durch eine hohe Präsenz unserer GesundheitstrainerInnen und PhysiotherapeutenInnen auf der Trainingsfläche können wir hier auch gewährleisten, zielorientierte Klienten-Gespräche mit beiden ZAP Teams zu führen. Wir stehen im ständigen Wissensaustausch untereinander und arbeiten als Team eng zusammen, um auf dem Gesundheitsmarkt sicherzustellen und bestmöglich für die Gesundheit aller PatientenInnen und Trainierenden zu sorgen. Unsere PatientenInnen werden im Rahmen unseres medizinisch gesunden Bewegungs- und Kräftigungstrainings ihren Vorraussetzungen und Bedürfnissen entsprechend betreut. Unter dem Begriff „medizinische Fitness“ vermitteln wir beim Training sowie bei unserer Gesundheitslinien-Vortragsreihe Fachwissen über körperliche Zusammenhänge. Dadurch können unsere Kunden zukünftig selbstständig noch bessere Entscheidungen für sich selbst und ihre Gesundheit treffen. Wie wir das möglich machen? Wir freuen uns darauf, alle Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch zu beantworten.

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HIDDEN DEVICE BWS Aufrichtung

von Barbara Stuhlberger, ZAP Fitness Unsere größte Stütze – die Wirbelsäule

Die menschliche Wirbelsäule hat zwei verschiedene Aufgaben. Zum einen hält sie den Körper aufrecht und trägt die Last von Kopf, Rumpf und Armen. Zum anderen dient sie aber auch als Schutz für das im Wirbelkanal verlaufende Rückenmark. Aufgebaut ist die Wirbelsäule aus 24 freien und zwei verschmolzenen Wirbeln (Kreuz- und Steißbeinwirbel), 23 Bandscheiben und zahlreichen Bändern. Letztere gewährleisten einen festen Zusammenhalt und auch die Beweglichkeit der einzelnen Wirbel untereinander. Die ersten 24 Wirbel der Wirbelsäule sind die sogenannten freien Wirbel. Sie sind nicht fest miteinander verbunden, sondern werden nur durch zahlreiche Bänder zusammengehalten. Hierdurch ist der menschliche Körper in dieser Region beweglich, kann sich beugen, strecken, zur Seite neigen und drehen. Die Wirbelsäule wird in drei Abschnitte unterteilt: • Halswirbelsäule bestehend aus 7 Wirbeln • Brustwirbelsäule bestehend aus 12 Wirbeln • Lendenwirbelsäule bestehend aus 5 Wirbeln

Bedeutung der Brustwirbelsäule

Die Brustwirbelsäule – oder kurz BWS – ist der größte Teil unserer Wirbelsäule, zugleich aber auch der unbeweglichste Bereich. Diese Tatsache bewahrt unsere Brustwirbelsäule allerdings nicht davor, trotzdem Probleme zu bekommen – ganz im Gegenteil sogar.

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Brust/BWS-Aufrichtungstrainer von Dr. WOLFF®

Oft entstehen Probleme durch eine Fehlhaltung, wie zum Beispiel langes Sitzen vor dem Computer. Wenn wir über längere Zeit in ein und derselben Haltung verharren, werden unsere Muskeln nicht mehr dynamisch gefordert, wodurch sie verkrampfen. Außerdem wird die Durchblutung des Gewebes schlechter und so kann es zu Schmerzen kommen. Das Risiko für einen Beweglichkeitsverlust und von einem strukturellen Umbau der beteiligten Strukturen ist dadurch erhöht.

Anfangs handelt es sich also mehr um verspannte Muskulatur, später können Überbelastung oder gar Veränderung im Gewebe die Schmerzen verursachen. Um dem vorzubeugen, ist es sehr wichtig seine Brustwirbelsäule regelmäßig zu mobilisieren und sie durch Aufrichtung wieder in die korrekte Position zu bekommen. Und so kann dies funktionieren!


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Der Brust/BWS-Aufrichtungstrainer von Dr. WOLFF®

Beim Training an diesem Gerät werden die Brust und die Brustwirbelsäule aktiv aufgerichtet. So wird gezielt die Mobilität dieses Bereiches trainiert und eine Verbesserung der Körperhaltung erreicht. Mit Hilfe einer Sensortechnik wird die Haltung der Brustwirbelsäule über eine Anzeigeeinheit direkt visualisiert. Auf diese Weise kann die Bewegungsausführung sofort kontrolliert werden. Der höhenverstellbare Sitz und die gepolsterte Armablage ermöglichen ein komfortables Training für jedermann.

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größert sich. Es wird folglich genau das erreicht, was wir wollen: eine Aufrichtung der Brust sowie eine Aufrichtung und Mobilisierung der Brustwirbelsäule. Durch diese Bewegung wird das Polster weggedrückt und die Anzeigeeinheit wird aktiviert. Am Display erscheint ein roter Punkt, der für einen Augenblick in dieser Position gehalten werden soll. Anschließend wieder ausatmen und durch erneutes Einatmen in den Brustkorb die Übung wiederholen.

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Liebe auf den ersten Klang

Bei dieser Übung muss man sich bewusst sein, dass es keine große Bewegungsamplitude gibt. Das ist nicht schlimm, lassen Sie sich aber nicht dazu verleiten, die Bewegung zu vergrößern, indem Sie zu sehr ins Hohlkreuz gehen, nur um das grüne Polster weiter wegzudrücken.

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Variation für zu Hause

Da die meisten Menschen nicht täglich im Fitnessstudio trainieren, möchte ich eine Möglichkeit vorstellen, wie man auch zu Hause oder im Büro die Brustwirbelsäule mobilisieren und aufrichten kann:

Anzeigeneinheit

Die korrekte Ausführung der Übung

Die Sitzhöhe wird so eingestellt, dass sich das grüne runde Polster ungefähr auf der Mitte des Brustbeines befindet. Des Weiteren soll das grüne Polster so eingestellt sein, dass dieses bei einer leichten Vordehnung der Brustmuskulatur in Kontakt mit dem Körper ist. Die Unterarme platzieren Sie rechts und links auf den schwarzen Polstern. Nun atmen Sie in den Brustkorb ein. Bei dieser Art der Atmung – der sogenannten Brustatmung - werden die Zwischenrippenmuskeln angespannt. Dadurch heben sich die Rippen und damit auch der Brustkorb, und der Brustraum ver-

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Die Zukunft fährt Rad

Radsport Peter Brand: Ihr Erfolg durch unseren Service mit Leidenschaft

E

in schier unermessliches Angebot eröffnet sich Ihnen beim Kauf eines neuen Fahrrads. Marken und Typen, Größen und Qualitäten – im Fachgeschäft, bei Discountern und Baumärkten oder auch im Internet. Längst ist das Rad ein vielfältiges Beförderungsmittel und noch so vieles mehr: Stadtrad oder Sportgerät, für Trekking-Touren, die Rennstrecke oder um Berge zu erklimmen. Es dient dem Transport, der Reise und dem Hobby. Oft ist es auch Objekt der Begierde. Und immer mehr mutet es als Wunderwerk der Technik an. Viele innovative Technologien bieten viel „Raum für Neues“.

500 Fahrräder auf 200 m² Verkaufsfläche – noch erleben Sie Radsport Peter Brand in dem Haus, wo das Wieslocher Traditionsunternehmen seinen Ursprung hat. Heute ist augenfällig, wie sehr die Elektrifizierung das Spektrum erweitert: Batteriebe-

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triebene Antriebssysteme wohin man blickt – bei Mountainbikes, Trekking& Cross-Bikes, City- & Urban-Bikes, Transport- & Spezialrädern und sogar bei Rennrädern. Dazu eine neue Bandbreite an Falt- & Kompakt-, Kinder- & Jugend-, Dirt- & BMX-Rädern.

So verlockend ein solch großes Angebot für Kundinnen und Kunden zunächst wirken mag, ist es mehr denn je eine Herausforderung, den Überblick zu gewinnen. Denn ohne genaues Wissen über die verschiedenen Marken, Typen und Eigenschaften der einzelnen Fahrräder, ist es für Laien eine kaum lösbare Herausforderung, das perfekte Rad für sich zu finden. Für welchen Zweck benötige ich ein Fahrrad? Was ist meine passende Rahmengröße? Bei welchem Fahrrad habe ich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für meine Bedürfnisse?

Genau diese Fragen beantworten wir Ihnen gerne. Zudem haben Sie die Möglichkeit zu einer kostenlosen Probefahrt vor Ort. Wenn Sie das Fahrrad kaufen möchten, ist es bereits fertig montiert und genau auf Sie abgestimmt. Die Grundlage für unseren Service und für eine zielführende Beratung ist ein sehr gut ausgebildetes und erfahrenes Mitarbeiter-Team. Dazu nutzen unsere MitarbeiterInnen die Möglichkeit, sich auf verschiedene Themenfelder innerhalb der Radsport-Branche zu spezialisieren und sich ständig fortzubilden. Viele Teammitglieder sind bereits seit Jahren, manch einer gar seit Jahrzehnten bei Radsport Peter Brand. Aljoscha, der bei uns seine Ausbildung machte und in die Welt hinauszog, kam nach 9 Jahren in anderen Unternehmen nun wieder zurück zu seinen Wurzeln und bringt seine Erfahrung aus anderen


Werk- und Wirkungsstätten bei uns ein. Wie Henry Ford einmal sagte: „Wer sein Bestmögliches zu einem Geschäft beiträgt, ist die beste Art von Mitarbeiter, die man als Unternehmer haben kann.“

Dieses Motto gilt seit dem Tag unserer Eröffnung, dem 10. Juli 1976. Der Unternehmensgründer Peter Brand war bereits ab seinem zwölften Lebensjahr aktiver Radrennfahrer. Im Verlauf seiner Karriere wurde er Deutscher Meister, zweimaliger Deutscher Vizemeister und zwölfmaliger Badischer Meister. Auch nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn blieb Peter Brand dem Radsport weiterhin treu. So beteiligte er sich beispielsweise an der Organisation der Tour de France-Etappe von Karlsruhe nach Stuttgart und als Kommissär bei den Radrennweltmeisterschaften in München und Stuttgart. Die Erfahrung und Leidenschaft sind von Beginn an Antrieb gewesen, das Unternehmen stetig fortzuentwickeln. Nach über 40 Jahren übergab Peter Brand 2018 sein Herzensprojekt an seine Tochter Nastassja. Mit dem Geschäft großgeworden und den Markenkern im Herzen tragend gilt ihr Streben nach noch besserem Service mit noch mehr Leidenschaft – und dazu braucht es Raum. Unter dem Motto „Raum für Neues“ wurde ein

Plan entworfen, der 2022 zur Realität wird: Radsport Peter Brand zieht nach 46 Jahren in ein großes Objekt, das nahe dem Florapark Wiesloch neu entsteht. Der Umzug vom Elternhaus, in dem Peter Brand und seine Frau Monika den unternehmerischen Grundstein legten, in ein modernes Fachgeschäft für Qualitätsfahrräder, ist ein Riesenschritt in die Zukunft – für Nastassja Brand, das gesamte Team aus Radfachleuten und für die Gemeinde Wiesloch. Mit altbewährten Tugenden wird in neuem Ambiente

mit großzügigem Ausstellungsraum, mehr Parkplätzen und optimierten Lager- und Werkstattkapazitäten die Angebots- und Servicequalität weiter vorangetrieben.

Und bis es so weit sein wird, begrüßen und beraten wir Sie weiterhin gerne in unserem „Zuhause“ in der AlbertSchweitzer-Straße 14 in Wiesloch. Erfreuen Sie sich an unserer Auswahl, Ihrem perfekten Rad und an der Zukunft, denn: die Zukunft fährt Rad …

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WIR NEHMEN UNS ZEIT IHRE PROFIS RUND UMS RAD MIT INDIVIDUELLER BERATUNG • Umfassende Beratung zur Ermittlung des geeigneten Modells, der richtigen Rahmengröße und entsprechenden Einstellungen an Ihrem Wunschrad • Reparatur, Inspektionen, Wartung und Pflege durch unsere ausgebildeten Zweiradmechatroniker • Umfangreiches Sortiment an Zubehör und Ersatzteilen für alle Räder, unabhängig von Art, Alter und Marke

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Albert-Schweitzer-Straße 14 . 69168 Wiesloch . Tel. 06222 5 37 55 . info@peter-brand.com . www.peter-brand.com


HERZLICH WILLKOMMEN

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H

allo allerseits, mein Name ist Tim Kramer, ich bin 19 Jahre alt und studiere aktuell Sport- und Ernährungscoach an der Europäischen Fachhochschule Köln. Ich freue mich sehr darauf, ab Januar aktiv im Racket Center arbeiten zu dürfen. Schon seit 18 Jahren lebe ich mit meiner Familie in Sandhausen, also nur einen Katzensprung vom Racket Center entfernt. Nachdem ich hier 2019 mein Abitur abgeschlossen habe, wusste ich zunächst nicht, welchen Weg ich einschlagen möchte. Deshalb habe ich beschlossen, den Rest des Jahres zur beruflichen Orientierung und weiteren Lebensplanung zu nutzen. Sport, Ernährung und Fitness waren schon immer sehr wichtige Aspekte meines Lebens. Bereits in sehr jungen Jahren habe ich mit Handball angefangen – zuerst in Sandhausen, später dann bei der SG Nußloch. Auch abseits davon habe ich immer gerne Sport mit meinen Freunden gemacht. Die Vorstellung, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen fiel mir nicht schwer. So beschloss ich, mich nach passenden Studiengängen umzusehen. Es war mir sehr wichtig ein duales Studium zu finden, um eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis herstellen zu können. Nach intensiver Suche habe ich mich dann für das Bachelorstudium Sport- und Ernährungscoach in Köln entschieden, da mich die Kombination von Sport und Ernährung in einem Studiengang sehr angesprochen hat. Außerdem war ich sehr darauf gespannt in einer Großstadt wie Köln zu leben. Anschließend habe ich mich dann im Racket Center beworben, um hier den praktischen Teil meines Studiums absolvieren zu können. Das Racket Center war in meinen Augen schon immer die erste Anlaufstelle für Fitness und Gesundheit in der Region und die freundliche Atmosphäre sowie die zahlreichen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung haben mich dann vollends überzeugt.

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allo, mein Name ist Anna Buß, ich bin 23 Jahre alt und verstärke seit Oktober 2020 das Physio-Team im ZAP.

Ursprünglich komme ich aus dem schönen Ostfriesland, wo ich bis vor Kurzem noch gelebt habe. Nachdem ich mich bei meiner Jobsuche nach dem Abitur erst einmal in die Finanzbranche verirrte, musste ich mich neu sortieren. Während eines halbjährigen Irlandaufenthalts kam ich dann zu dem Entschluss, dass ich im Gesundheitswesen oder Sportbereich gut aufgehoben sein könnte. So kam ich zur Physiotherapie und absolvierte parallel zu meiner Ausbildung zur staatlichen anerkannten Physiotherapeutin auch noch eine Fitnesstrainerausbildung mit Abschluss zur A-Trainerin. In meiner anschließenden Ausbildungszeit lernte ich meinen Freund kennen, der im Mannheimer Raum heimisch ist. Kurzerhand entschloss ich mich nach der Ausbildung in Ostfriesland meine Zelte abzubrechen und nach BadenWürttemberg zu ziehen. Das ZAP ist mein erster „richtiger“ Arbeitgeber und ich war freudig überrascht, wie gut ich in das Team aufgenommen wurde. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Verstehen des Dialekts habe ich mich hier bereits sehr gut eingelebt und freue mich auf eine schöne Zeit. Vor allem freue ich mich auf die gemeinsame Zeit mit Patientinnen und Patienten. Sie behandeln und begleiten zu dürfen ist mir eine Herzensangelegenheit. Eine vertrauensvollen Zusammenarbeit erachte ich als die Basis für den gemeinsamen Therapieerfolg.

Ich bin sehr froh, dass ich nun tatsächlich die Chance bekomme, ein Teil dieses wunderbaren Teams zu werden, neue Erfahrungen zu sammeln und von Januar bis Ende März den ersten Teil meiner Praxisphase hier zu verbringen. Nachdem ich einige von Ihnen schon im August während eines Praktikums kennenlernen durfte, freue ich mich sehr, Sie nun wieder häufiger im ZAP anzutreffen und Ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen. Bis bald und bleiben Sie gesund!

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Leistung & Erfolg

KURZ NOTIERT ...

Stichwort: Nachhaltigkeit

Klima-, und Umweltschutz haben im Racket Center einen hohen Stellenwert. Daher arbeiten wir kontinuierlich daran, möglichst alle Bereiche im Sinne der Nachhaltigkeit zu optimieren. So erfolgt derzeit die schrittweise Umstellung unseres Fuhrparks auf E-Autos. Da darf natürlich auch die benötigte Ladeinfrastruktur nicht fehlen, welche wir unseren Gästen und MitarbeiterInnen – in Kooperation mit den Stadtwerken Heidelberg – auf unserem Parkplatz mit zwei Ladesäulen zur Verfügung stellen.

Mit unserem eigenen, wärmegeführten Blockheizkraftwerk produzieren wir mittlerweile 200.000 kWh unseres Stroms pro Jahr selbst. Zum Vergleich: Mit dieser Menge können im Jahr 50 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden! Darüber hinaus ist ein Großteil der gesamten Dachfläche des Racket Centers mit Solarzellen bestückt. Die Beleuchtung auf dem ersten Platz der Traglufthalle haben wir bereits mit LED-Lampen ersetzt – die anderen zwei Plätze folgen. Damit reduzieren wir den Stromverbrauch um rund 60 Prozent! Neben den genannten größeren Projekten sind wir laufend dabei, unser nachhaltiges Handeln auch durch Kleinigkeiten, wie unsere Bewegungsmelder für die Beleuchtung auf den Squash- und Tennisplätzen, weiter zu optimieren und so aktiv zum Klima- und Umweltschutz beizutragen.

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Ein erfolgreiches Jahr für Jabeen Sophia Urbanek

Das intensive Training im Racket Center Nußloch über nunmehr 9 Jahre hat Früchte getragen. Zunächst bei Rolf Staguhn, dem ehemaligen Leiter der Tennisakademie Rhein-Neckar, und dann auch beim jetzigen Cheftrainer Michael Quitsch, genoss die junge Nußlocherin eine hervorragende Ausbildung. Der Lohn für ihre Disziplin und ihre Tüchtigkeit: das ersehnte Tennisstipendium in den USA. Dank der Kooperation mit der Kölner Firma uniexperts GmbH eröffnet sich jungen SportlerInnen mit überdurchschnittlichen schulischen Leistungen und Englischkenntnissen schon im Alter von 16 bis 18 Jahren die Chance, bei einer Stipendiaten-Sichtung im Racket Center mit dabei zu sein. In dieser Sichtungsveranstaltung produziert uniexperts auch die Bewerbungsvideos der Teilnehmer. Die Bewerbung von Jabeen fand am Holy Cross College in Indiana großen Anklang. Und so studiert die junge Absolventin des Löwenrot Gymnasiums seit August 2020 dank eines Tennisstipendiums Medien Design in den USA! Wir wünschen Dir, liebe Jabeen, für Deinen weiteren Weg alles erdenklich Gute!


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Marea Ristorante & Bar im Racket Center Nußloch • Walldorfer Straße 100 • 69226 Nußloch Tel.: 06224 99 09-55 • info@marea-nussloch.de • www.marea-nussloch.de


Dr. jur. Jobst Wellensiek

IM INTERVIEW

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Foto: pavelbecker


„Man tut gut daran, mit der eigenen Persönlichkeit dem Erfolg immer einen Schritt voraus zu sein“. Dr. jur. Jobst Wellensiek, Deutschlands bekanntester Insolvenzverwalter, vielfältig engagiert in zahlreichen Ehrenämtern und Ehrenvorsitzender des Heidelberger Tennisclubs (HTC) im persönlichen Gespräch mit Matthias Zimmermann

S

eit der kleinen privaten Feier zum 89sten Geburtstag ist noch kein Monat vergangen. In Corona-Zeiten wird alles Gesellschaftliche zu einer besonderen Herausforderung – das Feiern genauso wie ein persönliches Gespräch zu zweit. Vor diesem Hintergrund ist das Zustandekommen dieses Interviews schon ein Erfolg. Jobst Wellensiek gehört zu den deutschlandweit bekanntesten Heidelbergern, der Austausch mit ihm ist eine Bereicherung für das Leitthema dieser Ausgabe des RC Premium „Mensch und Erfolg“. Ich besuche ihn in der Blumenstraße – Sitz der Kanzlei seit 1970 und im Dachgeschoss, bis zum Umzug in die Ziegelhäuser Landstraße, über Jahrzehnte auch Privatwohnung. In seinem Büro verbringt er jeden Vormittag, ist um 8.00 Uhr morgens einer der Ersten und für Kollegen und Mitarbeiter, Mandanten und sonstige Gäste bis 13 Uhr ein Ansprechpartner, Berater und bisweilen auch Mentor.

Lieber Herr Wellensiek, wir teilen eine gemeinsame Leidenschaft – den Tennissport. Über unsere Region hinaus gelten Sie als Grandseigneur des weißen Sports. Welche Rolle spielt Tennis in Ihrem Leben? WELLENSIEK: Sie müssen wissen, dass kurz vor Ende des 2. Weltkrieges Bomben auf Heidelberg niedergingen, die im Wesentlichen das Tiergartengelände trafen – und damit auch die Platzanlage des HTC, die erst kurz zuvor aus der Werderstraße dorthin verlegt worden war. Dort nach dem Krieg dem Tennissport wieder ein Zuhause zu geben, war eine große zivilgesellschaftliche Leistung und ein Zeichen für den Aufbruch zu einer neuen Normalität. In diesem Verein, der 1890 gegründet wurde und zur Zeit des Wiederaufbaus bereits eine bedeutsame Tradition aufweisen konnte, wurde

„Herr der Pleiten“ nannte ihn Stefan Willeke, Redakteur der „Zeit“, in einer Reportage, die 2003 im „Stern“ und im „Managermagazin“ erschien und mit dem Quandt Medienpreis ausgezeichnet wurde. Erst jüngst, im Sommer dieses Jahres, berichtete die WirtschaftsWoche über „die graue Eminenz der Insolvenzverwalter“. Seit 1964 steuert „die InsolvenzverwalterLegende“ hunderte Firmen durch Crashs und Notlagen. Jobst Wellensiek war und ist in vielem erfolgreich: in seinem beruflichen Wirken als – wie er es nennt – „Konsensverwalter“ bei zahlreichen, mitunter sehr öffentlichkeitswirksamen Insolvenzen, als Präsident der Rechtsanwaltskammer Karlsruhe und als Vorsitzender des Anwaltsvereins Heidelberg e. V.. In ehrenamtlichen Engagements wirkt er als Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Universität Heidelberg, als Kuratoriumsmitglied Heidelberger Frühling und als langjähriger Präsident und heutiger Ehrenpräsident des Heidelberger Tennisclubs (HTC) – seine „zweite Heimat“, wie er es nennt …

ich 1948 Juniorenmeister. Das, muss ich sagen, hatte für mich schon einen hohen persönlichen Stellenwert. 1949 wurden wir dann mit unserer Jugendmannschaft Badischer Meister. In der Zeit als Spieler der 1. Herrenmannschaft, für die ich 12 Jahre aktiv war, habe ich gelernt, mich einund bisweilen unterzuordnen. Erfolge haben wir immer gemeinsam gefeiert – und Niederlagen gemeinsam verarbeitet. Durch den Tennissport lernte ich, was Teamgeist heißt. So gesehen spielt Tennis nicht nur in sportlicher, sondern in vielerlei Hinsicht eine große Rolle für mich und mein Leben! Und Sie begannen eine – wenn man das so nennen darf – Karriere als Funktionär … WELLENSIEK: … was mir eine Ehre war und mir das Gefühl vermittelte, einer gemeinsamen Sache – und nicht allein

der eigenen Sache – dienlich sein zu dürfen. Schon zu Studienzeiten brachte ich mich im HTC als Schriftführer ein. Darauf folgte das Amt des Sportwarts in enger Abstimmung mit dem damaligen Trainer, unserem gemeinsamen Freund Laci Legenstein, der auf den Tag genau fünf Jahre älter ist als ich und – soweit mir bekannt – noch immer einmal in der Woche zu Ihnen ins Racket Center kommt, um eine Stunde Tennis zu spielen. Diese Stationen bis in das Amt des 1. Vorsitzenden markieren einen großartigen Lernprozess, für den ich bis heute dankbar bin. Sie kennen das ja auch: In manch tennisbegeisterten Familien sind die Rangreihenfolge auf den Meldelisten und die Vergabe der Positionen in der Mannschaft beinahe ein „Schicksalsthema“ (schmunzelt). Das führt vor Saisonbeginn immer zu lebhaften Dis-

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kussionen. Generell hängt der Erfolg der Arbeit in einem Verein von viel Einfühlungsvermögen, kommunikativem Geschick und von Konsensfähigkeit ab. Kennen Sie den Unterschied zwischen Konsens und Kompromiss? Ein Konsens strebt danach, alle hinter einer Entscheidung zu versammeln und jedem das Gefühl zu geben, etwas dabei zu gewinnen. Genau das ist Sinn und Zweck eines Vereins, den es zusammenzuhalten und auf gemeinsame Ziele hin auszurichten gilt. Das Streben nach Gemeinschaft ist das, was einen Verein ausmacht – eine wunderbare Schule für´s Leben! Und dann haben Sie natürlich auch großartige sportliche Erfolge gefeiert. Die Damenmannschaft des Heidelberger Tennisclubs HTC brachte in den 80er und 90er Jahren mit Steffi Graf, Helena Sukova, Anke Huber, Mima Jaušovec und anderen großen Namen der Damentennisszene neben Titeln auch internationales Flair in den Verein! WELLENSIEK: Wobei Steffi Graf und Anke Huber – wenn Sie so wollen – „Tenniskinder“ unserer Heimat sind. Bitte vergessen Sie nicht die vielen anderen Tennisdamen aus der Region, die für den HTC Großes geleistet haben, wofür wir dankbar sind! Denken Sie an Myriam Kende, Karin Botzke, Susi Schaffner, Kerstin Haas, Elena Wagner und andere. Alle sind uns bis heute eng verbunden, allen voran natürlich Steffi Graf als Ehrenmitglied unseres Vereins. Mit ihr begannen die großartigsten 17 Jahre in der 130-jährigen Geschichte des HTC. Als sie 1982 – mit gerade mal 12 Jahren – zu uns kam, hat das viel Aufmerksamkeit erzeugt. Sie war noch längst kein Star, aber stellen Sie sich vor: ein junges Mädchen, noch nicht einmal ein Teenager, schlägt in der Regionalliga auf. Zu dieser Zeit gab es noch keine Bundesliga, sondern die Regionalligen spielten in einer Endrunde den Deutschen Meister aus – und wir waren auf Anhieb im Finale. Leider konnte Steffi beim entscheidenden Spiel nicht dabei sein, sonst hätten wir damals in Reutlingen den Titel geholt. Später habe ich auch als Jurist noch etwas dazu gelernt, dass man nämlich in einem Spielervertrag konkrete Einsatzverpflichtungen festschreiben muss. In den Folgejahren konnten wir zeigen, dass wir unser Geschäft gelernt haben.

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Dr. Jobst Wellensiek und Tennisikone Steffi Graf

Wobei sie mit den besten Verträgen keine Mannschaft zusammenhalten können … WELLENSIEK: Das haben Sie auf den Punkt gebracht. Es braucht mehr als zwei Unterschriften unter einem Vertrag. Was es braucht, ist Teamgeist. Und den erzeugen sie mit Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Hingabe. Diese großartige – ja, nennen wir es ruhig Epoche – brachte unserem Verein in den Jahren 1982 bis 1998 eine bislang unübertroffene Erfolgsserie: zehn Deutsche Meisterschaften, fünf Vizemeisterschaften und unzählige unvergessliche Tennistage. Ich darf sagen, dass ich in all diesen 17 Jahren bei nahezu jedem Spiel dabei gewesen bin – allenfalls zwei- oder dreimal

hat´s nicht geklappt. Das möchte ich gar nicht als besondere Leistung herausstellen, sondern als Beleg dafür, wie wichtig dieses Dabeisein für mich und auch für viele meiner verdienten Mitstreiter war. Da gab es so viele prägende Ereignisse und Momente. Die Doppelaufstellung zum Beispiel – das war „mein Ding“: Die richtigen Paarungen zusammenzustellen und den Spielerinnen mit großer Überzeugung zu vermitteln: Genau so ist das richtig, auf euch bauen wir, ihr schafft das. Ich glaube, Vertrauen zu haben und Vertrauen zu schenken, ist eine wichtige Voraussetzung für Erfolg. Und die erkämpften Titel zeigen es ja: Meistens lagen wir mit unserer Aufstellung richtig.


Dr. jur. Jobst Wellensiek, am 19. November 1931 in Mannheim geboren, legte 1952 am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg sein Abitur ab und studierte an den Universitäten Heidelberg und München Rechtswissenschaften. Nach der Ersten (1955) und der Zweiten Juristischen Staatsprüfung (1960) wurde er als Rechtsanwalt beim Amtsgericht Heidelberg sowie bei den Landgerichten Heidelberg und Mannheim zugelassen, woraufhin er in die Anwaltskanzlei seines Stiefvaters, Dr. Eugen Moufang, eintrat und alsbald übernahm. 1961 promovierte er bei Prof. Dr. Eberhard Schmidt mit einer Arbeit über „Zulässigkeit und Verwertbarkeit von Tonbandaufnahmen als Beweismittel im Strafprozess“ zum Dr. jur. Heute ist er Seniorsozius der Kanzlei Wellensiek Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB mit über 120 Partnern und Mitarbeitern. Obwohl es in den sechziger Jahren noch kaum Unternehmenspleiten gab, übernahm er 1964 erstmals ein kleines Konkursverfahren. Mit dem Abflauen des Wirtschaftsbooms wurde Jobst Wellensiek in diesem diffizilen Rechtsbereich zu einem der Pioniere. Im Laufe seiner Karriere war seine Expertise als Liquidator, Vergleichsverwalter, Konkurs- / Insolvenzverwalter, Sachwalter und Treuhänder in über 900 Insolvenzverfahren gefragt. Die größten Verfahren waren die Stahlkonzerne Korf-Stahl AG, „Maxhütte“, Riesa AG und Klöckner sowie Bremer Vulkan Verbund AG, Pentacon, Interflug und Peguform.

Deutschlandweit bekannt und geschätzt wurde Wellensiek aufgrund seines Anspruchs, die Zerschlagung wirtschaftlicher Werte zu verhindern und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Sein Prinzip „Sanieren statt Liquidieren“ hat auch durch sein Wirken Eingang in die sich fortentwickelnde Gesetzgebung gefunden.

Da haben Sie neben Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Vertrauen auch in der ganz konkreten Aufgabe der Taktikwahl eine glückliche Hand bewiesen … WELLENSIEK: Sie sprechen einen ganz wichtigen Aspekt an: eine glückliche Hand. Erfolg ist natürlich auch eine Frage der Fortune. Dessen sollte man sich bewusst sein – wenn etwas klappt, und auch dann, wenn etwas einmal nicht klappt, was natürlich auch bei uns vorkam. Genau deshalb habe ich es ganz prinzipiell als großes Glück betrachtet, überhaupt so etwas wie Bundesligatennis beim HTC Heidelberg erleben zu dürfen. Ich habe jeden Augenblick mit diesen wunderbaren Sportlerinnen genossen, wir haben uns gemeinsam gefreut, wenn wir gewonnen haben, und waren gemeinsam traurig, wenn wir verloren haben. Ein besonderer Augenblick dürfte das 100-jährige Jubiläum gewesen sein, bei dem rund 3.000 Menschen einen Schaukampf zwischen Steffi Graf und Helena Sukova erleben durften? WELLENSIEK: Dieses Wochenende im Mai 1990 war mit Sicherheit einer der absoluten Höhepunkte für unseren Verein und auch für mich persönlich. Da kommt Steffi Graf – die zu dieser Zeit unangefochtene Nummer eins der Tenniswelt, Golden Slam Siegerin und Spielerin mit den meisten Turniersiegen und

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Finalteilnahmen im Jahr der Wiedervereinigung – also schon damals die beste Tennisspielerin aller Zeiten. Und diese Persönlichkeit spielt auf unserer Anlage gegen Helena Sukova. Um das einzuordnen: Die beiden standen drei Jahre später bei den US Open in einem Grand Slam Finale. Wenn ich mir das heute überlege, auf welchem Tennisniveau wir uns damals bewegten … War dies der für Sie größte Erfolg in Ihrer Zeit als Tennismanager, eine gemeinsam mit anderen eine solche Veranstaltung zu organisieren und der regionalen Tennisöffentlichkeit zu präsentieren? WELLENSIEK: Ich könnte sagen, dass ich es durchaus als Erfolg werte, meine persönliche Geschichte mit der Geschichte dieses Traditionsvereins in Verbindung zu sehen. Gleichzeitig sehe ich für mich persönlich sehr viele Erfolge, nämlich die Erfolge in unzähligen Begegnungen und wertvollen Gesprächen mit tollen Menschen. Ein schönes Kompliment, auf das ich stolz bin, machte mir viele Jahre nach der Bundesligazeit Anke Huber, als sie sagte – ich zitiere: „Du warst für uns Chauffeur, Tröster, Manager und Mentor.“ Das hat mir bewusst gemacht, was mir im Berufsleben eher unterbewusst auch schon früh zu einem Prinzip wurde: Du kannst ein brillanter Jurist sein, aber das Leben wird nicht von Verträgen und Paragrafen bestimmt, sondern von guten Beziehungen – gerade dann, wenn es schwierig wird. Und meine Aufgaben im Beruflichen waren meist sehr schwierig! Wie schafft man es, nicht nur vielfältig engagiert, sondern auch in vielerlei Engagements erfolgreich zu sein? Man könnte vermuten, jedes einzelne Ihrer Engagements sei ein Fulltime-Job gewesen. WELLENSIEK: Sie können nur gelingend agieren im vertrauensvollen Zusammenwirken mit anderen. Schwierige Aufgaben lösen Sie nur in einem guten Team mit Menschen, auf die Sie sich verlassen können. Für mich beruhte der Erfolg nicht nur auf der hervorragenden Unterstützung durch ein qualifiziertes engagiertes Team, sondern auch durch das Verständnis meiner Frau Annelie für meine Arbeit und dass sie im privaten Bereich mir den Rücken freigehalten hat. Und sie hat mich stets bestärkt da-

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folgen habe ich Kraft geschöpft. Richtig bewusst wurde mir dies, als man mir sagte, ich hätte mein berufliches Fortkommen auch dem Verein zu verdanken, wobei damit nicht gemeint war, dass mich etablierte Persönlichkeiten in irgendeiner Weise protegiert hätten. Gemeint war die Tatsache – und genauso ist es auch – dass meine frühe Sozialisation im Verein als Spieler in einem Team und als Funktionär im Vorstand meinen Charakter geprägt hat. Jetzt sollte man achtsam sein, wenn man seinen eigenen Charakter beschreibt. Aber man sagt mir nach, dass ich sehr auf Ausgleich bedacht bin und mir mein Einfühlungsvermögen dabei hilft, in meinem beruflichen, sportlichen und privaten Umfeld, ausgleichend zu wirken. Zwei, die sich gut verstehen: Angelika Lautenschläger und Dr. Jobst Wellensiek beim TennisWeltranglistenturnier MLP-Cup im Racket Center

bei, dass das, was ich tue, das Richtige ist. Die innere Überzeugung, das Richtige zu tun, motiviert zu Ausdauer, Beharrlichkeit und zu fleißigem Arbeiten. Dabei habe ich es immer als Privileg empfunden, den Großteil meiner Lebenszeit als Schaffenszeit gestalten zu dürfen. Was so manche als Arbeitsbelastung empfinden würden, war für mich zumeist Freude an der Arbeit. Sie haben immer wieder deutlich werden lassen, wie wichtig das Lernen für Sie ist. Lebenslanges Lernen und anspruchsvolles Arbeiten scheint heutzutage von vielen als Last wahrgenommen zu werden. Für Sie ist es …? WELLENSIEK: … Lebenselixier! Schauen Sie, ich habe meine prägenden Jugendjahre in Kriegszeiten erlebt. Mir war durchaus klar, dass es keine Selbstverständlichkeit und nicht allein eine Frage von Begabung ist, Lernen zu dürfen, das Abitur zu machen und eben auch Tennis zu spielen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich alle meine Tätigkeitsfelder bis heute als Lernfelder betrachte. Ich bin einfach ein neugieriger Mensch. Es scheint mir gelungen zu sein, ein Engagement auf einem Gebiet gleichzeitig auch als Ausgleich zu den Aktivitäten auf einem anderen Gebiet zu gestalten. Aus Arbeitsfreude, Lernerlebnissen und Er-

In Interviews, wie z. B. im Handelsblatt oder in der WirtschaftsWoche, haben Sie sich selbst als „Konsensverwalter“ bezeichnet. Sie haben vorher erläutert, was Konsens meint. Steht das im Gegensatz zu Konkurs? WELLENSIEK: Zunächst ist mir diese Bezeichnung lieber als z. B. „Herr der Pleiten“. Pleite ist – finde ich – ein hartes Wort. Und was die „Legende“ angeht – naja, bei aller Schmeichelei: Ich bin ja noch hier! Der Begriff Konkurs aus den Reichsgesetzen von 1877 deutet auf Einstellung von Zahlungen und Betriebsabwicklungen hin. Ein Sinn für Sanierung und Zukunftsstreben lässt sich darin nicht finden. Nein, in meiner Denkwelt war es mir ein großes Anliegen, der Insolvenz den Makel des Scheiterns und Versagens zu nehmen. Ich habe erlebt, wie ein Unternehmer an ein und demselben Tag einen Fachvortrag hält, danach einen Insolvenzantrag stellt und sich im Anschluss das Leben nimmt. Das war für mich persönlich eine schlimme Erfahrung. Daher ist es für mich wichtig, bei all der Suche nach Masse [Vermögenswerte], also der Kernaufgabe des Insolvenzverwalters, dabei stets den Menschen zu sehen, den Arbeitnehmer, den Lieferanten, den Eigentümer und die Vielen, die dahinterstehen und betroffen sind: die gesamte Belegschaft, die Familien, andere Branchen wie die der Zulieferer und nachgelagerter Wirtschaftsakteure. Also – es darf nicht nur um Abwicklung gehen, es muss auch um Zukunftschancen gehen. Das war mein


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Interviewpartner Dr. jur. Jobst Wellensiek und Dr. Matthias Zimmermann

Credo. Als ich 1964 mein erstes Mandat bekam, war sich die Mehrzahl der Anwälte für so etwas, wie einen Konkurs zu übernehmen, noch zu vornehm. Als es mir gelang, anstelle der Liquidation und der meist bescheidenen Befriedigung der Gläubigerinteressen die sogenannte „übertragende Sanierung“, die Teilveräußerung von funktionierenden Vermögensteilen und mit dem Fortbestand von Unternehmen auch den Fortbestand von Arbeitsplätzen zu sichern, wurde ich plötzlich wahrgenommen. So stieg ich in meinem Metier auf in die Bundesliga. Dass mir dies gelingen konnte, hat nach meiner Selbsteinschätzung mit der Überzeugung zu tun, dass man – bei allem Durchsetzungsdrang – in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle gut daran tut, wenn man nach Konsens strebt. Wenn man es nüchtern betrachtet, liegt Ihrem beruflichen Erfolg die Beschäftigung mit Misserfolg zugrunde. Nach einer Studie des Max-Planck-Instituts ist die Mehrzahl der Insolvenzen auf das Missmanagement der Führungskräfte zurückzuführen. WELLENSIEK: Das entspricht durchaus meiner Erfahrung. In vielen Insolvenzfällen muss man feststellen, dass schlecht gewirtschaftet wurde. Aber zu einer gewissen Demut gehört es auch, folgendes anzuerkennen: Vielfach lässt es sich eben erst im Nachhinein feststellen, dass eine unternehmerische Entscheidung ein Fehler war. Man sollte sich davor hüten, beides – Erfolg und Misserfolg – nur allein der eigenen Kompetenz oder dem eigenen Versagen zuzuschreiben.

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Der Zufall, die glückliche Hand oder nennen Sie es, wie Sie wollen, sind eben auch mit im Spiel. Im Leben und im Beruf gibt es nun einmal beides: Sieg und Niederlage. Wobei Sie bestimmt auch mit Charakteren konfrontiert waren, die den Karren ziemlich an die Wand gefahren haben? WELLENSIEK: Auch das ist richtig. Der Charakter der Akteure spielt oft eine wichtige Rolle. Ich habe es im sportlichen und im unternehmerischen Umfeld erlebt, dass viele mit Erfolg nicht umgehen können und die Bodenhaftung verlieren. Viele Sportler scheitern, wenn sie ihre Karriere beendet haben und ihnen der Starkult abhanden kommt, der ihnen offenbar lebenswichtig ist. Was war Diego Maradona für ein grandioser Fußballer, und wie verkorkst war sein Leben danach? Auch bei Unternehmen kommt es nicht selten vor, dass die Ursachen für eine Insolvenz gerade in den Zeiten des Erfolgs ihren Anfang nehmen. Wenn Menschen von Ruhm und Reichtum überrollt werden, sich die Schmeichler und Claqueure um sie scharen und plötzlich ganz eigene Wahrheiten geschaffen werden, wird der Erfolg zur Gefahr. Darf ich Ihnen einen Grundsatz auf den Weg geben? Man tut gut daran, mit der eigenen Persönlichkeit dem Erfolg immer einen Schritt voraus zu sein. Ein untrügerisches Zeichen dafür ist, wenn man auch dem anderen den Erfolg aus tiefstem Herzen gönnt und sich in einem Umfeld bewegt, in dem die Menschen gut geerdet durch´s Leben gehen …!

Lieber Herr Wellensiek, vielen Dank für dieses bereichernde Gespräch – und für das wunderbare Schlusswort. Den Grundsatz der Bodenständigkeit behalte ich mir gerne im Gedächtnis, sollte ich jemals in die sehr unwahrscheinliche Gefahr geraten, dass mich Ruhm und Reichtum überrollen …! An diese Stelle noch eine Anmerkung: Eine gute Portion Humor ist bei Jobst Wellensiek immer mit dabei. Es wurde viel gelacht bei diesem Gespräch. Die erzählten Anekdoten sind Ausdruck von großer Weisheit, menschlicher Zugewandtheit und der Fähigkeit, auch über sich selbst lachen zu können. Über 150 Zuschriften bekam Jobst Wellensiek zu seinem 89. Geburtstag, und täglich erhält er Anrufe von ganz unterschiedlichen Menschen, die ihn zu ganz unterschiedlichen Themen nach seiner Meinung fragen. Nach diesem Austausch weiß ich, warum das so ist. Dieser Mann hat viel bewegt, und er tut es immer noch. Etwas bewegen zu können, das sei für ihn Erfolg. Doch niemand ist immer nur erfolgreich: „Ja, ich hatte Erfolge – und manche Fehlschläge. Beides sollte für die eigene Bodenständigkeit aber keine bedeutende Rolle spielen“, meint Jobst Wellensiek – und sagt ganz zum Abschluss, als ich ihn um ein gemeinsames Foto bitte, noch diesen ganz besonderen Satz: „Sie können mich gerne um alles bitten. Wissen Sie, ich halte mich generell für unkompliziert und eher pflegeleicht. Hoffentlich bleibt das auch so, wenn ich mal ins Alter komme …!“


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FRAGEN ANTWORTEN

Lars Lamadé ist verantwortlich für Sponsoring in Europa und Asien und fungiert als Aufsichtsrat im Präsidial- und Personalausschuss, Technologie- und Strategieausschuss der SAP SE. Nach seinem Abitur 1990 begann Lars Lamadé seine berufliche Laufbahn bei SAP. Von 1991 bis 1994 absolvierte er sein Studium der Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule in Mannheim in Kooperation mit SAP AG. Nach Beendigung seines Studiums konnte Lamadé in diversen Arbeitsbereichen Erfahrungen sammeln. So war er von 1994 bis 1998 in folgenden Abteilungen tätig: Produktmarketing für das R/3 PM, Branchenmarketing für Utilities & Telecommunications, Marketingkommunikation für europäische Landesgesellschaften und Executive Marketing. Außerdem unterstütze er von 1999 bis 2001 die Abteilungen Marketing und Business Development im Global Partner Programm u. a. für HP und Compaq. 2003 wechselte Lamadé zu HR. Dort war er für die Rekrutierung von Absolventen zuständig und organisierte unter anderem die Bewerbertage der SAP. Ab 2004 war er als Projektmanager im „Service & Support Operations Office“ tätig. Im Jahr 2016 übernahm Lamadé das Sponsoring-Team für die Regionen Europa und Asien. In seiner Funktion ist er für alle Sponsoring-Partner von SAP in diesen Regionen verantwortlich. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten gehören Sponsoringaktivitäten und die Pflege von Partnerbeziehungen sowie die Organisation und Durchführung diverser Events und Projekte, hauptsächlich im Bereich Sport und Entertainment.

Im Jahr 2002 wurde Lamadé als Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat gewählt, in dem er seither ständiges Mitglied ist. Darüber hinaus sitzt er im Aufsichtsrat der Rhein-Neckar Löwen GmbH. In seiner Freizeit ist er leidenschaftlicher Besucher von Sportveranstaltungen und Konzerten und begeistert sich für Sportarten wie Fußball und Handball, nebst vielen anderen, die ebenfalls eng mit der Rhein-Neckar-Region verbunden sind.

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ERFOLG!

Wie sehen Sie das, Herr Lamadé?

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Was bedeutet Erfolg für Sie ganz persönlich?

Erfolg lässt sich in vielerlei Hinsicht darstellen und messen. Für mich heißt es heruntergebrochen auf die Grundessenz, dass man für das, was man sich hart und lange erarbeitet hat, am Ende eine Anerkennung oder Belohnung erhält. Früher in der Schule war dies eine gute Note oder eine erfolgreich bestandene Klausur, für die man ausführlich gelernt hatte. Übertragen ins Geschäftsleben bedeutet es für mich, die Bestätigung und Anerkennung beispielsweise für ein langes, intensiv vorbereitetes Projekt oder ein erfolgreich durchgeführtes Event zu erhalten. Solche Situationen und Resultate stehen für mich unter anderem für Erfolg. Natürlich hat Erfolg noch viele andere Facetten, aber dies nur als Beispiel für das, was im direkten Bezug zu unserem täglichen Geschäft steht und wofür wir tagtäglich unser Bestes geben.

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Was war Ihr bislang größter persönlicher Erfolg?

Im Jahr 2002 als Vertreter für die Belegschaft der SAP in den Aufsichtsrat gewählt zu werden, war sicherlich einer der für mich bedeutendsten Momente und größten persönlichen Erfolge, die mir bei dieser Frage auf Anhieb in den Sinn kommen. Es macht mich stolz, dass die Mitarbeiter der SAP bis heute ihr Vertrauen in mich als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der SAP setzen, auch nach sechs Wahl-Perioden. Dies zeigt mir, dass ich weiterhin auf dem richtigen Weg bin, die Arbeitnehmerschaft in dieser Funktion gut zu repräsentieren und mit dem Vorstand und Management die richtigen und wichtigen Entscheidungspunkte anzusprechen. Ich wünsche mir, diesen für mich größten persönlichen Erfolg auch noch lange fortführen zu dürfen, um am Wohl der SAP als höchste Priorität mitwirken zu können, was mir ein großes Anliegen ist.

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Welche Erfolge wünschen Sie sich für Ihre persönliche und für Ihre berufliche Zukunft?

Das Wichtigste, vor allem in dieser doch sehr besonderen Zeit, ist, denke ich, sicherlich der Wunsch nach Gesundheit für mich und meine Angehörigen, sowie allen Personen, die mir nahe stehen. Übergreifend formuliert, dass COVID-19 der Welt nicht noch weiter schadet als bisher, sodass wir irgendwann wieder in der Lage sind, ein normales Leben führen können. Beispielsweise dass wir wieder Events im kulturellen oder sportlichen Bereich ohne Einschränkungen besuchen können, oder allgemein ausgedrückt, dass das Leben in der Wirtschaft und im Unternehmen wieder regulär weitergeht. Und was mir sehr am Herzen liegt, ist der Wunsch, dass SAP weiterhin ein unabhängiges Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber in der Rhein-Neckar Metropolregion bleibt.

Das Team vom Hotel Bären in Leimen heißt Sie in freundlicher und familiärer Atmosphäre herzlich willkommen. Die Zimmer haben wir für Sie komfortabel und geschmackvoll eingerichtet. Der Stil aus Tradition und Moderne spiegelt dabei die über 350 Jahre alte Tradition unseres Hauses wieder. Sie finden uns im Herzen der Stadt Leimen in der Kurpfalz direkt am Georgi-Marktplatz und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Heidelberg inmitten der Metropolregion Rhein-Neckar. EZ: ab 64,- EUR / Nacht DZ: ab 74,- EUR / Nacht (Preise exkl. Frühstück) Frühstück an unserem reichhaltigen Buffet: 8,90 EUR pro Person Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihr Bären-Team

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Was bedeutet Erfolg für Sie? Gäste des Racket Center Nußloch antworten ... Das Gefühl, erfolgreich zu sein oder Erfolg zu haben kennt sicher jeder. Sei es durch eine gute Schulnote, eine Beförderung im Beruf, einen Sieg beim Sport oder eine Geburtstagsfeier, die „ein voller Erfolg“ war. So unterschiedlich und individuell unsere Definitionen für Erfolg sind, so vielfältig sind auch unsere persönlichen „Erfolgsgeschichten“. Auch wir, als Racket Center, haben uns die Frage gestellt, was Erfolg für uns bedeutet. Als sportanbietender Dienstleister stehen für uns ganz klar Sie, die Mitglieder, Partner und Freunde unseres Hauses, im Vordergrund. Ihre Zufriedenheit ist unser Erfolg. Daher wollen wir Ihre Sicht der Dinge erfah-

Mein Sport hat ein Zuhause. von Peter Schiwek

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rfolgreich bin ich, wenn die mir angeborene Trägheit besiegt ist und ich den Weg ins Racket Center gefunden habe. Da wir meistens zu dritt sporteln gehen, hilft mir der Gruppenzwang enorm. Wenn ich mein mir selbst auferlegtes zweistündiges Kraft- und Ausdauertraining mit der gewohnten Schwierigkeit (Gewichte/Widerstände) geschafft habe, empfinde ich ein stolzes Erfolgsgefühl. Hervorheben kann ich keine Situation. In der Kontinuität liegt der besondere Erfolg. Diese Gleichmäßigkeit wird jetzt leider durch Corona empfindlich gestört. Alternative körperliche Ertüchtigungen sind nicht so effizient und unterliegen bei mir oft dem inneren Schweinehund. Es fehlt dann auch einfach die Atmosphäre des Racket Center mit dem Gefühl der Geborgenheit, des Ansporns, der Gemeinsamkeit. Der Slogan “Mein Sport hat ein Zuhause.“ trifft meine Bindung zum Racket Center auf den Punkt.

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ren und haben Sie darum gebeten, uns mitzuteilen, was für Sie persönlich Erfolg ausmacht und was sie damit verbinden. Als Antworten erhielten wir spannende und inspirierende Geschichten, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. An dieser Stelle möchten wir uns bei unseren Mitgliedern bedanken, die diesen Beitrag im Magazin mit ihren emotionalen und teilweise sehr persönlichen Erfolgsgeschichten möglich gemacht haben. Wir wissen Ihren Beitrag sehr zu schätzen und bedanken uns dafür herzlich! Die eingegangenen Erfolgsgeschichten möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten …

Der Erfolg ist in mir … von Ute Link

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rüher habe ich den Erfolg über die Reaktion von Freunden, Kollegen, Chefs, Publikum, Lehrern usw. definiert.

Heute bestimme ich selbst den Erfolg über meine persönliche Wahrnehmung:

Habe ich mein Bestes gegeben, damit das Konzert den Zuhörern gefällt? Hatte ich das richtige Maß im Training, um meine Schulter wieder zu mobilisieren aber nicht zu überanstrengen? Konnte ich mit meinem Einsatz das Projekt zu einem guten Abschluss bringen? Bin ich zufrieden mit mir? Das Gefühl des Erfolgs ist in mir. Natürlich freue ich mich weiterhin über ein „Gut gemacht“, „Wow!“ oder ein „Danke“ – aber ich definiere mich selbst nicht über „likes“.


Höher, schneller, weiter von Mike Baxter

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mmer höher, weiter, schneller. Definiert sich der persönliche Erfolg über das Siegen, das Besiegen? Das Siegen stand auch bei mir als junger Tennisspieler im Vordergrund. Mit Studium, Beziehung und später der Job hatte das Training irgendwann nicht mehr diese Bedeutung in meinem Leben. Damit verlor ich auch immer häufiger Spiele gegen Gegner, die ich noch einige Jahre zuvor locker geschlagen hätte. Mich zu Messen machte mir keinen Spaß mehr, und ich entdeckte das Fitnesstraining und das Laufen für mich. Heute fühle ich mich nach jedem Training im Racket Center und nach jedem Lauf glücklich. Es fühlt sich wie Siegen an. Wenn ich im ZAP trainiere, dann sehe

ich dort Männer und Frauen jeden Alters. Die Jüngeren motivieren mich und vor den Älteren habe ich Respekt und hoffe, dass ich im fortgeschrittenen Alter genauso fit sein kann. Dafür trainiere ich, das ist mein Ziel. Die Trainerinnen und Trainer helfen mir maßgeschneiderte Trainingsmodule zu entwickeln, sind stets ansprechbar und sorgen für ein sportliches und freundliches Klima. Über die Jahre habe ich gelernt, dass Erfolg etwas Individuelles und Zeitabhängiges ist, denn heute mit 55 Jahren definiere ich Erfolg anders als mit 18 oder 30 Jahren. Erfolgreich zu sein hängt davon ab, welche erreichbaren Ziele man sich setzt, ob es ein ehrgeiziger Trainingsplan ist, ob die Erhaltung der Muskulatur oder die Gewichtsabnahme eine Rolle spielt oder ob es nur der Spaß ist. Beim ZAP kann jeder seinen persönlichen sportlichen Erfolg anstreben und man muss sich mit niemanden messen, um dieses Ziel zu erreichen.

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In dem Beitrag „Erfolgreich von Sylt bis auf die Zugspitze“, eingereicht von Udo Menzel, dreht sich alles um das Erfolgsgefühl beim Sport. 1961 geboren und aufgewachsen in NordrheinWestfalen zog Udo Menzel vor vier Jahren nach St. Ilgen. Mit Anfang 20 wechselte er vom Fußball in den Laufsport, den er nun seit mehr als 35 Jahren intensiv betreibt. In diesen 35 Jahren absolvierte er insgesamt über 165 Marathon- und Ultra-

marathonläufe. Darunter waren unter anderem Nonstop- über 230 Kilometer und Etappenläufe mit insgesamt 1.300 Kilometer. Neben den Läufen schloss er mehrere Triathlonwettbewerbe auf der Lang- und Ultradistanz sowie mehrere Ironman-Wettbewerbe erfolgreich ab. Sein Motto: „Neue sportliche Ziele und Herausforderungen gibt es noch reichlich und werden somit auch weiterhin ein Teil meines Lebens sein.“

Erfolgreich von Sylt bis auf die Zugspitze

durchgeführt werden. Es war einfach zu gefährlich!

Udo Menzel berichtet vom Deutschlandlauf 2019 und dem besonderen Gefühl des Erfolgs

Leider konnte ich meinen ursprünglichen Plan nicht zu 100 Prozent umsetzen. Trotz dieser Unwägbarkeiten wurde das eigentliche Ziel, durch Deutschland zu laufen, zu keiner Zeit aus den Augen verloren. Nur der Weg dorthin hatte sich geändert. Auch dieses Erlebnis war für mich ein Erfolg!

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rfolg bedeutet für mich Zufriedenheit – Zufriedenheit finden in dem Erreichten. Auch, wenn man seinen Weg zum Ziel ändern muss, es einem aber gelingt am Ende trotzdem das Maximale für sich herauszuholen.

Das Angebot des Racket Centers ist im Laufe der Zeit eine große Unterstützung für mich geworden. Sei es durch die Ernährungsberatung von Lisa oder die Unterstützung an den Geräten und Stabi-Übungen durch Daniela. Auch das Angebot von Physio und Sauna bedeuten für mich die ideale Ergänzung zum Ausdauersport.

Als Teilnehmer 2018 an einem der längsten nonstop Ultraläufe in Deutschland, der TorTour de Ruhr, über 230 km, spielte die Endzeit für mich keine Rolle. Allein das Erreichen der Ziellinie in der vorgeschriebenen Zeit wäre ein Erfolg. Was dann auch gelang!

Nur die reine Ausdauerleistung als Erfolg zu werten reicht nicht aus. Ich wurde über 33 Stunden von zwei Teams begleitet, die dafür sorgten, dass ich in Bewegung blieb. Tag und Nacht! Entscheidend war der Teamgeist. Freunde, vom Charakter her sehr unterschiedlich, fokussierten sich auf ein gemeinsames Ziel und stellten eigene persönliche Bedürfnisse zurück, um ein gemeinsames Ziel, das Rheinorange in Duisburg, zu erreichen. Das ist für mich Erfolg. Jeder im Team hat alles gegeben. Wir haben das Ziel erreicht!

Als Teilnehmer beim Deutschlandlauf 2019 von Sylt bis auf die Zugspitze erlebte ich Erfolg ganz anders. Der Plan war in 19 Etappen 1.300 km zu laufen. Nach der 6. Etappe bekam ich große gesundheitliche Probleme und musste am nächsten Tag auf der 7. Etappe,

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nach 30 km das Rennen beenden. Ich fiel damit aus der Gesamtwertung heraus. Die Koffer packen und abreisen kam nicht in Frage. Die folgende Etappe setzte ich aus und nutzte den Tag, um meine Probleme halbwegs wieder in den Griff zu bekommen. Ich konnte weiterlaufen. Die 14. und 15. Etappe musste ich ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen aussetzen. Auch diesmal war es möglich, die aufgetretenen Probleme zu reduzieren und wieder ging es danach weiter. Über Ulm, Memmingen und Füssen liefen wir nach Garmisch-Partenkirchen, dem vorletzten Etappenziel. Aufgrund der sehr schlechten Wetterlage konnte die letzte Etappe auf die Zugspitze nicht

Corona – Die Einschränkungen, verursacht durch die Pandemie, sind für mich persönlich kein großes Problem. Aufgrund meines Faibles für den UltraAusdauersport, bin ich das „Reduzieren auf das Nötigste“ gewohnt. Hierbei spreche ich nur von den persönlichen Einschränkungen, die notwendig sind, um eine Verbreitung des Virus und damit die Gefährdung anderer auszuschließen.

Die vielen Jahre im Ultra Ausdauersport und die dadurch gewonnenen Erfahrungen sind für mich sehr hilfreich, um Erfolg auch im Privat- und Berufsleben zu definieren. Vermeintliche Rückschläge kann ich anders sehen, nämlich nicht als persönliche Niederlage, sondern als Chance, einen anderen Weg zu gehen. Die gemachten Erfahrungen kann ich in allen Lebensbereichen für meinen weiteren Weg nutzen.


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er folgende Beitrag erreichte uns per Fax: Er stammt von dem Internisten und Kardiologen Dr. med. Fritz Hack, geboren 1937, der ein langjähriges und sehr geschätztes Mitglied unseres Hauses ist. 1956 absolvierte er sein Abitur in Heidelberg, studierte im Anschluss Medizin und bekam ein Stipendium an der Columbia Universität in New York. In Denver arbeitete er in einem jüdischen Krankenhaus. Seit 40 Jahren lebt er nun mit seiner Frau in Heidelberg, ist seit über 10 Jahren in unserem ZAP Mitglied und unterstützt, parallel zu seinem Beruf als Kardiologe, die Ambulanz für Flüchtlinge im Patrick Henry Village sowie den Verein „Hilfe für Kinder in Not“ als zweiter Vorsitzender. Dr. med. Fritz Hack war Schüler des weltberühmten südafrikanischen Herzchirurgen Prof. Dr. Christiaan Barnard (*1922 in Beaufort West, Südafrika; † 2001 in Paphos, Zypern) – der Pionier der Herztransplantation! Prof. Dr. Christiaan Barnard studierte Medizin in Kapstadt und Minnesota, absolvierte seine chirurgische Fachausbildung in den USA und arbeitete schließlich in Kapstadt am Groote Schuur Hospital, wo er vom chirurgischen Assistenzarzt, zum Direktor der „Medical School“ der Universität Kapstadt und schließlich im Alter von 40 Jahren zum Professor der Thoraxchirurgie berufen wurde. Vorher kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen, gelang ihm im Dezember 1967 einer der größten Erfolge der Medizingeschichte: Die erste erfolgreiche Herztransplantation der Welt! Der charmante Mediziner rück-

Üben, Üben, Üben – der Weg zum Erfolg von Dr. med. Fritz Hack

Einige werden sich noch an den berühmten Herzchirurgen Christiaan Barnard erinnern, dem die erste Herztransplantation beim Menschen gelungen ist. Ich möchte über ihn und das damalige Herz Team berichten, worüber die ihn verfolgende Yellow Press nie informierte.

Mein verehrter Lehrer Christiaan Barnard war eine charismatische Persönlichkeit. Wie viele der großen Chirurgen ein hochbegabter Techniker, Forscher und Zweifler, den auch manche Eigenheit auszeichnete. Im Groote Schuur Hospital in Kapstadt fiel

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te von einem auf den anderen Tag ins Licht der Öffentlichkeit und konnte sich vor Interviewanfragen und Fernsehauftritten kaum retten. Drei Jahre nach seinem Tod wurde Barnard auf Platz 2 der Liste der 100 größten Südafrikaner aller Zeiten („100 Greatest South Africans“) gewählt. Doch wer war diese weltberühmte Legende? Wie nahmen ihn seine Schüler wahr? Unser ZAP Mitglied Dr. Fritz Hack stellt uns den Pionier der Herztransplantation als Mensch und Lehrer vor.

er schon äußerlich durch seine Eleganz und im Umgang mit den Patienten und Mitarbeitern durch seine Liebenswürdigkeit auf. Bei der dritten Herztransplantation wurde die schwarzafrikanische Patientin Dorothy Fischer operiert. In ihrem Krankenzimmer galten schon damals die AHA-Regeln. Abstand und Handhygiene für alle, Atemschutz für pflegende Schwestern und Physiotherapeuten. Dorothy hatte eine sehr schlechte Immun-Ausgangslage, trotzdem hat sie mit einem fremden Herzen 14 Jahre gelebt, das war im vorigen Jahrhundert selten. Nach Entlassung aus dem Krankenhaus, hat die sehr freundliche junge Frau zu Hause jeden Tag die erlernte Gymnastik fortgeführt. Stolz hat sie uns in der Ambulanz immer ihr Können demonstriert.

Professor Barnard benutzte regelmäßig den Fitnessraum des Hospitals, um sich nach großen Operationen 20 Minuten aufzuwärmen, um dann Squash zu spielen. Ich habe (15 Jahre jünger) dreimal krachend gegen ihn verloren. Bei meinem Abschied aus Kapstadt überreichte er mir eine Schallplatte mit Mozarts S Dur Klavierkonzert mit den Worten: „Fritz kannst du mir erklären, wie ist mein Freund Claudio Arrau zum Dirigenten des Londoner Philharmonischen Orchesters geworden?“ Ich: „Keine Ahnung“ Barnard: „Üben, Üben, Üben.“ Das möchte ich allen Freunden des Racket Center zurufen, das wird unsere augenblickliche Verzagtheit muskulär und seelisch wieder ins Gleichgewicht bringen.


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Nach 2019 gewannen Kevin Krawietz und Andreas Mies erneut die Doppelkonkurrenz bei den French Open 2020 I Foto: Juergen Hasenkopf

Der MLP-Cup im Racket Center und seine Erfolgsgeschichten

Was wir vermissen – zum Beispiel den Doppelwettbewerb beim MLP-Cup … von Kai Maier und Matthias Zimmermann

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er MLP-Cup 2021 fällt Corona zum Opfer. Spitzentennis im Racket Center wird es erst in 2022 wieder geben. Was uns fehlt sind die Begegnungen zwischen Weltranglistenspielern auf dem Court und mit vielen Freunden und Förderern in den Lounges. Was haben wir für tollen Sport erleben dürfen in all diesen Jahren! Seit im vergangenen Jahr das deutsche Doppel Andreas Mies und Kevin Krawietz den French Open Titel gewinnen und „Krawies“ – wie sie liebevoll genannt werden –

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ihren Coup im herbstlichen Paris dieses Jahres sogar wiederholen konnten, erinnern wir uns gerne an die Doppelbegegnungen im Laufe der 17-Jährigen MLPCup Geschichte. Dort haben so einige Akteure aufgeschlagen, die im Nachgang zu großen Erfolgen aufsteigen und begehrte Trophäen gewinnen konnten. So ist es schön zu lesen, dass in manchen Erfolgstabellen der Doppelsieg beim MLP-Cup gemeinsam mit einem Sieg in Wimbledon oder einem Finale bei Olympischen Spielen auftaucht.

Ein „alter Bekannter“ des MLP-Cup ist Philipp Petzschner. Erst im vergangenen Jahr besuchte er Nußloch – allerdings nicht mehr als Spieler, sondern in seiner Rolle als Jugend-Bundestrainer im Deutschen Tennisbund (DTB). Dies gab uns die Gelegenheit, auf seine eindrucksvolle Karriere zurückzublicken. Gerne erinnert sich Philipp an den MLP-Cup 2005, als er gemeinsam mit Lars Übel das Doppel gewann. Was ihm freilich zuallererst im Gedächtnis bleibt, ist die Siegerehrung in Wimbledon, als er 2010 beim wichtigsten


Tennisturnier der Welt gemeinsam mit Jürgen Melzer auf dem ausverkauften Centercourt vor der königlichen Loge den Doppelpokal entgegennehmen durfte. Im Jahr darauf gewann er den Grand Slam Titel bei den US Open. Insgesamt 8 Doppeltitel auf der ATP World Tour brachten ihn auf Position 9 der Doppelweltrangliste. Bis zu seinem Karriereende im Oktober 2018 zählen weitere Viertelund Halbfinalteilnahmen bei Grand Slam Turnieren im Doppel, ein Turniersieg im Einzel beim ATP Turnier 2008 in Wien und 13 Davis Cup-Partien für Deutschland zu den Höhepunkten einer tollen Karriere, die auch beim MLP-Cup ihren Anfang nahm. Ebenfalls Jahrgang 1984 ist der heute 36-jährige Dustin Brown, der in den Jahren 2004 bis 2008 beim MLP-Cup aufschlug, was ihn letztlich auch als Vereinsspieler beim TC Wiesloch und TC Sandhausen in die Region führte. Bekannt wurde Dustin nicht nur als wohnmobilreisender Paradiesvogel mit jamaikanischen Wurzeln und wehender Rastamähne, sondern auch durch seinen abenteuerlichen Spielstil und manch grandiosen Erfolgen. Unvergesslich sein klarer 2-Satzerfolg gegen Rafael Nadal beim ATP Turnier in Halle 2014. Im Jahr darauf wiederholte „Dreddy“ das Kabinettstückchen – ausgerechnet in Wim-

Dustin Brown I Foto: Juergen Hasenkopf

bledon, als er den spanischen Turnierfavoriten in 4 Sätzen aus dem Turnier warf. Erst im vergangenen Jahr musste Sascha Zverev Dustins Überlegenheit auf Rasen anerkennen, als dieser die Deutsche Nummer eins beim MercedesCup

2019 am Weissenhof Stuttgart aus dem Turnier warf. Seine Erfolge führten ihn immerhin bis auf Position 64 im Einzel und sogar 43 in der ATP Doppelweltrangliste. Auch auf Davis-Cup Einsätze kann Dustin Brown verweisen. Bis 2003 spielte

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er für das Team von Jamaika. Im Oktober 2010 nahm Brown die deutsche Staatsangehörigkeit an und debütierte 2015 für die deutsche Davis-Cup-Mannschaft. Beim MLP-Cup konnte er eine Finalteilnahme verbuchen, musste aber 2007 klar in zwei Sätzen gegen den Rumänen Florin Mergea die Segel streichen. Florin Mergea war einer von zwei Spielern, die beim MLP-Cup sowohl das Einzel als auch das Doppel gewinnen konnte. Überragend war sein Auftritt in 2007, als er auch das Doppelfinale gemeinsam mit Philipp Marx aus Lorsch gewann. Von Beginn des MLP-Cup in 2004 bis 2010 war Florin dank seiner attraktiven Spielweise und seines sympathischen Auftretens Gast unseres Turniers. Im weiteren Verlauf seiner Karriere hat sich der rumänische Davis-Cup Spieler auf das Doppel fokussiert. Sein Karrierehöhepunkt war zweifellos die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016, dem Turnier, bei dem Dustin Brown in Topform leider aufgrund einer Knöchelverletzung in der ersten Runde aufgeben musste. An der Seite von Horia Tecau konnte Florin die Silbermedaille für sein Land holen. Seit diesem legendären Doppelfinale, bei dem sich die Rumänen nur knapp in drei Sätzen gegen keine geringeren als Rafael Nadal und Marc López geschlagen geben mussten, gilt Florin Mergea in ihrer Heimat als Volksheld. Neben 17 Doppeltitel auf der ATP Challenger Tour konnte er 7 Finals der ATP Tour für sich entscheiden – unter anderem bei den großen Deutschen Sandplatzturnieren in Hamburg (2014) und in Stuttgart (2015). Sein Talent für das Doppelspiel brachte ihn bis auf Position 7 der ATP Doppelweltrangliste. Mit einer Wildcard startete im Jahre 2010 der damals 17-jährige Coburger Kevin Krawietz zum ersten Mal beim MLP-Cup und war bis einschließlich 2018 insgesamt fünfmal in Nußloch mit dabei. In 2016 (mit Johannes Harteis) und in 2018 (Ruan Roelofse), konnte er jeweils das Doppelfinale für sich entscheiden.

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v.l.n.r.: Dr. h. c. Manfred Lautenschläger, Florin Mergea – Sieger der Einzelkonkurrenz MLP-Cup 2007, Zweitplatzierter Dustin Brown, Angelika Lautenschläger und Dr. Matthias Zimmermann

Seinem heutigen Doppelpartner Andreas Mies, der 2017 den MLP-Cup in der Doppelkonkurrenz gewinnen konnte, stand Kevin Krawietz 2014 im Viertelfinale beim MLP-Cup gegenüber, welches er im dritten Satz gemeinsam mit Dominik Schulz für sich entscheiden konnte. Seit 2018 treten Krawietz und Mies als Doppelpaarung bei Turnieren der ATP Challenger Tour und der ATP Tour an. Ihren ersten großen gemeinsamen Erfolg konnten sie 2019 auf der ATP Tour bei den New York Open verzeichnen. Noch im selben Jahr gelang es ihnen, als ungesetzte Paarung den ersten deutschen Doppelsieg seit 1937 bei den French Open zu erringen. Im Jahr darauf wiederholten sie diesen Coup und verteidigten ihren Grand Slam Titel in Paris. Bei den ATP-Finals 2020 in London konnten sie dem Erwartungsdruck leider nicht entsprechen, obwohl sie ihr erstes Vorrundenspiel gegen

Marcelo Melo und Lukasz Kubot noch für sich entscheiden konnten. Immerhin besiegten sie mit dem Polen Kubot die ehemalige Nummer 1 der DoppelWeltrangliste, der 2004 gemeinsam mit Florin Mergea bis ins Halbfinale des MLPCup einzog. Insgesamt konnte die deutsche Doppelpaarung bisher 4 Titel auf der ATP Tour sowie 8 Titel auf der ATP Challenger Tour für sich entscheiden, was sie auf Position 7 und 8 der HerrenDoppel-Weltrangliste brachte. Gerne hätten wir in 2021 wieder solche Doppelspieler präsentiert – und damit die Stars der Zukunft, die man meist nur kurze Zeit darauf bei großen Tennisevents im Fernsehen sehen kann. Denn das ist der MLP-Cup, eine Startrampe in die große weite Tenniswelt …


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SPORT FREUNDE Denkanstoß durch „Mamba Mentality“ von Presse | MLP Academics Heidelberg

K

obe Bryant, im Januar 2020 viel zu früh verstorben, zeigt in seinem lesenswerten Buch „The Mamba Mentality“ anhand zweier Anekdoten, dass auch Basketballspieler verschiedene Herangehensweisen für den individuellen, und somit unweigerlich auch immer den mannschaftlichen, Erfolg haben: Aufgrund einer ihm zufällig in die Hände gefallenen Aufnahme, wie er Michael Jordan verteidigt (Bryant aufgrund seiner Körperhaltung ohne jede Balance, Michael Jordan perfekt positioniert und in voller Kontrolle über das Spielgeschehen), entschließt Kobe sich 1998, seine Verteidigung umzustellen. Am Ende der gleichen Saison warnte er seinen Mitspieler Shaquille O’Neal vor seinem Gegenspieler bei den San Antonio Spurs. Ach, der Typ, soft sei der, soll O’Neal sinngemäß entgegnet haben. Die Rede ist von einem gewissen Tim Duncan, der die Play-Off-Serie dominiert und seine Spurs zu einem 4:0 über die Lakers von „Shaq” und Kobe führt. Zwei Superstars, zukünftige Hall of Famer im gleichen Trikot, aber anhand dieser zwei kleinen Episoden lassen sich viele Rückschlüsse darauf ziehen, welche Typen den „maximalen“ Erfolg und wirklich alles herausholen wollen, angetrieben aus sich selbst heraus wie ein Perpetuum mobile. Nun mag ein in jeder Hinsicht für körperliche Dominanz geborener Center wie O’Neal sich so etwas erlauben können. In einem komplexen Verbund wie einem Basketballverein benötigt es mehr, es bedarf den stetigen Blick für die Optimierung, analog zu Bryants Verteidigung. In den letzten Jahren lässt sich bei den MLP Academics ein durchgehend positiver sportlicher Trend beobachten. Sinnbildlich dafür ist die dreimal in Folge erreichte Play-Off-Platzierung in der Tabelle der

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Foto: MLP Academics Heidelberg

BARMER 2. Basketball Bundesliga, mit steigender Tendenz: auf einen 5. Tabellenplatz in der Saison 2016/17 folgte ein 3. Platz 2017/18 und gar ein 2. Tabellenplatz im Folgejahr, in dem auch das Halbfinale der Play-Offs erreicht wurde. Dort unterlag man den Nürnberg Falcons, war also „nur“ eine weitere siegreiche Serie vom Erreichen des Finales entfernt, welches zum Aufstieg in die Erste Basketball Bundesliga berechtigt hätte. Eng verbunden mit dieser Entwicklung ist Branislav Ignjatovic, der seit sechs Jahren Trainer der Academics ist. Und sein Erfolg ist kein Zufall: Schon seine vorherige Mannschaft, die VfL Kirchheim Knights, führte er 2012 zur Vizemeisterschaft und über die Play-Offs zum sportlichen Aufstiegsrecht. Alleine aufgrund der Rahmenbedingungen in Kirchheim, die die Standards der Basketball Bundesliga nicht erfüllten, konnte dieses Recht nicht wahrgenommen werden. An diesem Beispiel zeigt sich, dass zigfach googelbare Kalendersprüche zum Thema „Erfolg“, auf ihre schlichte Art, häufig einen wahren Kern in sich tragen: Erfolg

muss bestätigt werden, erfolgreich sein bedeutet, beständig voranzugehen und sich nicht auf einem erreichten Ziel auszuruhen. Die Zeiten, in denen 12 Studenten in Schulturnhallen um deutsche Meisterschaften kämpften, sind lange vorbei. Hallengröße, Mindestetat, hauptamtliche Jugendtrainer, die Vorgaben der BBL für einen Aufstieg sind hoch und dementsprechend muss man sie nicht nur im Blick haben, wenn man sich dorthin orientiert, sondern sie schlicht zu gegebener Zeit erfüllen können. Einen Meilenstein bedeutet dabei für die Academics die unmittelbar bevorstehende Einweihung des SNP Dome, der für Basketballspiele 5.000 Sitzplätze, einen Hospitality-Bereich, Logen und mehr zur Verfügung stellen wird. Eine permanente Aufgabe aber bleibt es, an dem Erreichen der weiteren Standards zu arbeiten – damit der angestrebte sportliche Aufstieg im Erfolgsfalle keine böse Überraschung wird, wie einst der junge Tim Duncan für die Los Angeles Lakers.


WIR SIND HEIDELBERG

Alle Spiele im Livestream auf mlp-academics.de

27.12 17:00 HOME vs. 03.01 17:00 AWAY vs. 09.01 19:30 HOME vs.

17.01 23.01 03.02

17:00

HOME vs.

19:00 AWAY vs. 20:00 AWAY vs. /mlpacademicsheidelberg /mlpacademics #heidelbergbasketball #hdbb

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WHO´S WHO

Persönlichkeit und Erfolg sind untrennbar miteinander verwoben – Erfolg erfordert Hingabe, Einsatz und vor allem harte Arbeit. Oder wie Dottie Walters es formuliert: „Erfolg ist eine Treppe, keine Tür.“ Gäste in unserer Rubrik „Who’s Who“ sind dem Racket Center in besonderer Weise verbunden. So sind die folgenden Zeilen auch ein Ausdruck von Respekt und Anerkennung für eine Erfolgsgeschichte, die wir, als Team des Racket Centers, begleiten und unterstützen durften. Wir wissen das zu schätzen …

Yonas Gebre Woldetsadik

Vom Slum-Kind zum College-Tennisstar, Bachelor- und Masterabsolventen von Tatjana Teufel

G

eschätzte 7 Millionen Einwohner, riesige Hochhäuser und endlose Staus: Addis Abeba – eine afrikanische Metropole. Und dazwischen, inmitten der „neuen Blume“, wie die äthiopische Hauptstadt auf Deutsch heißt, verbirgt sich die andere Seite des Landes: Hütten aus rostigen Wellblechen, altem Holz, und Plastikplanen – ganze Siedlungen und manch verwahrloste Slums. In der Regensaison von Juni bis September sind die improvisierten Behausungen fast täglich unter Wasser und verschlammt. Esel transportieren riesige Lasten, Frauen schleppen Brennholz auf dem Rücken, Kinder balancieren schwere Trinkwasserbehälter auf dem Kopf. Der Müll liegt direkt vor der Hütte auf dem Boden. Hier in Äthiopien – noch immer eines der ärmsten Länder der Welt – lebt Yonas mit seinen Eltern und drei Geschwistern …

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Yonas´ Geschichte beginnt mit einer überraschenden Einladung zu einem Tennistraining im „Greek Club“. Zum ersten Mal in seinem sechsjährigen Leben bekommt Yonas ein richtiges Restaurant und eine Dusche mit fließendwarmem Wasser zu sehen. Tariku Tesfaye, der Initiator dieses Sichtungstrainings und Gründer des TDKET Projektes muss Yonas auf der Clubanlage zeigen, wie Toiletten benutzt werden. Als Yonas daraufhin unter den prüfenden Blicken von Tariku und seinem Bruder Desta seine ersten Übungen mit Ball und Schläger absolviert, weiß er noch nicht, welche Rolle der Tennissport für den weiteren Verlauf seines Lebens spielen wird. Seine Geschicklichkeit und seine Euphorie für diesen für ihn seltsam anmutenden Sport sind ihm jedoch direkt anzusehen. Nach weiteren Einladungen und Trainings zahlt sich Yonas Einsatz aus: Er ist eines der 12 Kinder, die am Projekt teilnehmen dürfen!


Was Yonas von diesem Tag an leistet, ist für Gleichaltrige in Deutschland vermutlich unvorstellbar: Nach dem ersten Tennistraining um 6 Uhr morgens geht es direkt in die Schule und von dort zurück zum Greek Club. Dort werden Hausaufgaben erledigt. Wann immer sich eine Lücke im vollen Belegungsplan findet, gehen die Kinder auf den Platz und spielen Tennis – und das an jedem Tag. Der wichtigste Aspekt dabei: Eine Mahlzeit für ihn und seine Trainingskameraden, finanziert von der Schülerhilfe des Friedrich Ebert Gymnasiums Sandhausen. Nur drei Jahre nachdem Yonas das erste Mal einen Tennisschläger in der Hand gehalten hat, gewinnt er das berühmte Hilton-Youth-Turnier im Hilton Hotel, an dem ausschließlich Kinder aus privilegierten Kreisen teilnehmen. Eine Sensation! Mit diesem Sieg, der der Anfang seiner Karriere werden sollte, gewinnt Yonas mehr als nur das Turnier: Er erlangt Respekt und Empathie und rückt, ohne es zu wollen, in den Fokus der kleinen äthiopischen Tennisszene. Zusätzlich zu dem Leistungsdruck im Tennis und in der Schule, muss der 11-Jährige zuhause schwere Verluste hinnehmen: Die Behörden entfernen im Zuge der Stadtentwicklung illegale Siedlungen – und somit auch Yonas Hütte. Von einer alternativen Unterbringungsmöglichkeit ist keine Rede. Er wird vom Slum- zum Straßenkind – für einen Tag. Tariku, längst mehr als nur Tennistrainer und Projektleiter, kümmert sich. Irgendwo ein paar hundert Meter weiter findet sich eine Bleibe. Kanalisation und Wasser gibt es nicht. Immerhin ist die Unterkunft legal und hat einen Stromanschluss. Hier, auf 3 mal 3 Metern lebt Yonas, das größte Tennistalent des Landes, mit seinem Vater, der seit zwei Jahren krank ist und im Bett liegt. Geld für eine ärztliche Versorgung hat die Familie nicht. Während die meisten Kinder in Deutschland aus Freude und dem Streben nach persönlichem Erfolg Tennis spielen, sind Yonas und seine Familie auf das wenige Geld, das er bei Turniersiegen gewinnt, angewiesen. „In dem Umfeld, in dem ich mich befand, hatten die Menschen nicht viel. Sie lebten nur, um zu überleben. Aber ich wollte mehr. Ich wollte in der Lage sein, für meine Familie zu sorgen und etwas zu verändern. Das trieb mich dazu, nach mehr zu streben und härter zu arbeiten als je zuvor.“ Yonas hat einen Traum, für den er lebt. Auf die Frage, was Tennis für ihn bedeutet, antwortet Yonas: „Für mich ist Tennis mein Leben“. Yonas merkt früh, dass der Traum, vom Tennissport sein Dasein zu bestreiten, in Äthiopien unter den gegebenen Umständen nicht möglich ist. Daher konzentriert er sich darauf, durch seine schulischen und sportlichen Leistungen ein Stipendium zu bekommen. Dafür büffelt er über seinen Schulaufgaben bei Kerzenlicht und zwischen Hühnern bis in die Nacht hinein. Er will die private Schule, welche ihm durch Spenden ermöglicht wurde und in der er auf Englisch unterrichtet wird, erfolgreich abschließen! Der unglaubliche Einsatz und Wille des jungen Tennisspielers zahlt sich aus: Er wird am Ende als Jahrgangsbester „The most outstanding student of the class“ ausgezeichnet! Die Belohnung: das heiß ersehnte Tennis-Stipendium in den USA.

Yonas und seine Familie in ihrer Hütte in Addis Abeba

Trainingsgruppe 2004 im “Griechischen Club”, Yonas links unten

2013 startet das Abenteuer Bachelorstudium am LewisClark College in Lewiston/Idaho. Als Yonas die Kinder des TDKET Projektes verlässt, laufen vielen jungen Tennistalenten die Tränen runter. Die Kinder sehen in Yonas ein Idol und träumen davon, einmal genauso erfolgreich zu sein wie er. Diese Szene ist nur eine von vielen, in der Yonas sein großes Herz zeigt: Yonas nimmt die Kinder in den Arm, tröstet sie und verspricht ihnen, wieder zu kommen. Aber nicht nur von den Kindern, auch von seiner Familie muss Yonas sich verabschieden. Damals kann er nicht wissen, dass dies die letzte Begegnung mit seinem Vater war. Als er nach Jahren zum ersten Mal zurück zu seiner Familie reist, war sein Vater zwei Wochen zuvor verstorben.

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Yonas Gebre Woldetsadik, Bachelor of Art in Business Administration

24 Stunden dauern die Flüge von Addis Abeba über Washington DC nach Seattle. Dann noch mal über 300 Kilometer mit dem Auto nach Lewiston. Yonas ist eine Weltreise von seinem Zuhause entfernt und beginnt ein neues Leben. Dem schweren Abschied und dem Kopfzerbrechen über seine lebensverändernde Entscheidung, sein Studium zehntausende Kilometer weit weg von seiner Heimat zu absolvieren, stehen glorreiche Aussichten gegenüber: ein eigenes Bett, jeden Tag genügend Nahrung, ausreichend frische Kleidung und permanenten Zugang zu Büchern. Was für uns Standardbedingungen sind, kennt Yonas bis dato nur aus Erzählungen. Auch in seinem gänzlich neuen Umfeld am Lewis-Clark College geht Yonas Erfolgsgeschichte weiter: Im zweiten Studienjahr 2016 verhilft er seiner Mannschaft nicht nur zur ersten Teilnahme an dem nationalen Turnier seit drei Jahren, sondern verdient sich auch durch seine im schulischen und sportlichen Sinne herausragenden Leistungen die Auszeichnung „All-American“ – Der Höhepunkt seines Studiums! Diese Auszeichnung erhalten herausragende junge Talente, die von den Medien als die besten Spieler einer bestimmten Sportart in der jeweiligen Saison gewählt werden. Damit ist er der erste Lewis-Clark State Men´s Tennisspieler seit 2007, der eine All-American Auszeichnung gewinnt! Und damit nicht genug. Ein Jahr später die Sensation: Yonas erhält den „Arthur Ashe Leadership and Sportsmanship Award“. Seit 1982 wird studentischen Sportlern und Sportlerinnen diese Auszeichnung verliehen. Sie ist das Vermächtnis der Tennisikone Arthur Ashe Jr. und wird in seinem Angedenken für herausragende schulische, sportliche und soziale Erfolge rund um das Engagement als College-Tennisspieler verliehen. Die ITA (Intercollegiate Tennis Association) ehrt einen Spieler und eine Spielerin aus jeder ihrer 12 Regionen, bevor sie einen Gewinner oder eine Gewinnerin des nationalen Preises auswählt. Bei dieser großen Ehre, die Yonas

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in diesem Jahr zuteil wird, gerät sein erfolgreich abgeschlossener Bachelor fast in den Hintergrund. Erst vor kurzem dann die aktuellste Erfolgsmeldung: Yonas wird ins LC State Men’s Tennis All-Decade Team, also das Tennisteam des Jahrzehnts, gewählt. Innerhalb dieses Teams wird er – Yonas Gebre aus einer klammen Blechhütte am Rande einer Müllkippe – 2020 zum „Most Valuable Player of the Decade“ („Wertvollster Spieler des Jahrzehnts“) ausgezeichnet. Als ihn die Nachricht erreicht, hat er den USA bereits den Rücken gekehrt. Zurück in Addis Abeba tankt er Kraft für die nächsten Schritte auf seinem eindrucksvollen Lebensweg. Yonas Geschichte macht deutlich, was mit Leistungswillen, Durchhaltevermögen, Erfolgsstreben und hilfsbereiten Menschen alles möglich ist. Dass er auch nach diesen unglaublichen Erfolgen im Tennis und dem akademischen Abschluss nicht aufhört, und noch einen zweijährigen Master am West Virginia Wesleyan College absolviert, zeigt die Kraft, die in dem Tennisbildungsprojekt der TDKET steckt – und in diesem jungen Mann. Auf die Frage, wie er zu den zahlreichen Auszeichnungen steht, antwortet Yonas: Nicht nur ihm selbst, vor allem für die vielen Förderer in all diesen Jahren, bedeuten ihm diese Erfolge viel. „Meine Geschichte zeigt, dass jeder mit Einsatz, Glaube und der Unterstützung entgegenkommender Menschen etwas erreichen kann.“ Auch für die Zukunft hat Yonas große Ziele: Er möchte das TDKET Projekt unterstützen, um mehr Kindern den Weg, den er gegangen ist, zu ermöglichen. Seinem Mentor und den Menschen des Projekts und seines Landes wird er zeitlebens verbunden sein … Yonas, wir sind stolz auf dich und wünschen dir auf deinem Weg weiterhin viel Erfolg!


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