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visite
PATIENTENMAGAZIN | SOMMER 2018
Mobile Spitzenmedizin Seite 04
Pflege 24/7 Seite 14
Lebensretter Arbeitsplatz Seite 20
Patientin Laura Santos
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SPITZENMEDIZIN
MENSCH & KOMPETENZ
WIEDER GESUND
IM ÄUSSERSTEN NOTFALL: ECMO
RÜCKGRAT PFLEGE
SCHATTEN HINTER DEM AUGE
Hängt ein Leben am seidenen Faden, legen Spezialisten aus Anästhesie und Herzchirurgie einen Herz-Lungen-Bypass – auch weit außerhalb des Klinikums.
Es ist eine anspruchsvolle Tätigkeit, die viel abverlangt. Wer sind die Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden? Pflegekräfte geben Auskunft.
Beim Betriebsarzt fällt Laura Santos durch einen Routine-Sehtest. Eigentlich eine Lappalie. Doch es ist ein Fingerzeig, der ihr Leben rettet.
In dieser visite nehmen uns zwei Geschichten aus dem Klinikum Kassel mit in diese Situationen, wo alle beteiligten Berufsgruppen in höchstem Maße gefordert sind und die Teamarbeit reibungslos laufen muss.
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KURZ & BÜNDIG
RATEN & DATEN
Außerdem lernen wir fünf Pflegekräfte kennen und erfahren, welche persönlichen Eigenschaften ihr professionelles Handeln unterstützen. Sie zeigen Qualitäten dieses Berufes, die in der öffentlichen Wahrnehmung häufig zu kurz kommen.
Personalien und Neues aus den Häusern.
Preisrätsel und Termine Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher
Birgit Dilchert Personalvorstand / Arbeitsdirektorin Gesundheit Nordhessen
SEHR GEEHRTE LESERIN, SEHR GEEHRTER LESER, wer krank ist, will vertrauen können. Darauf, dass Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten fachlich kompetent sind und gut zusammenarbeiten. So wird Genesung auch in lebensbedrohlichen Situationen möglich.
Ihre Birgit Dilchert
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SPITZENMEDIZIN
DIE NÄCHSTEN 20 MINUTEN ENTSCHEIDEN, OB DAS LEBEN WEITERGEHT.
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
Herzchirurgin Dr. Anja Mühle und Anästhesist Thomas Schröder unterstützen das Herz eines schwersterkrankten Patienten mit einem künstlichen Kreislauf, der innerhalb kürzester Zeit gelegt wird.
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Das ECMO-Team auf dem Weg zum Patienten im Klinikum Schwalmstadt.
Anästhesist Thomas Schröder dosiert die intravenös verabreichten Medikamente.
Die Schläuche der ECMO-Pumpe sind steril verpackt und fingerdick.
JEDERZEIT, ÜBERALL, BEI FAST JEDEM WETTER
Mühle, Boeddu und Schröder legen auf der Intensivstation in Ziegenhain ihre schweren Taschen ab und hören dem örtlichen Mediziner zu. Nach einigem Nicken und kurzen Nach fragen überprüfen sie mit einem Ultraschallgerät die großen Blutgefäße entlang der Leiste des Patienten. Wieder zustimmendes Nicken und kaum Worte. Kann losgehen, signalisiert Thomas Schröder: „Hier bitte viel Desinfektionsspray“, sagt Anja Mühle an eine Intensivpflegerin gerichtet und deutet auf die Leistengegend. „Habt ihr mal ein paar Handschuhe in achteinhalb“, fragt Schröder freundlich. Eine weitere Intensivkraft hechtet durch den Raum. Die Zeit drängt. Der 67-jährige Patient kam tags zuvor kurzatmig in die Klinik, sein Zustand verschlechterte sich über Nacht rapide. Das Herz pumpt nur noch ein Drittel der regulären Blutmenge durch den Körper, Tendenz fallend.
Der Grund dafür ist unklar. Es gibt keine wesentlichen Vorerkrankungen, nur eine Grippe, die schon länger zurückliegt. Sicher ist nur, dass der Mann nicht mehr lange durchhält. Sein schwaches Herz kann eine ausreichende Durchblutung nicht mehr sicherstellen. Den Organen fehlt sauerstoffreiches Blut, der Abtransport von Stoffwechselprodukten leidet ebenfalls. Akut lebensbedrohlich ist die Unterversorgung des Gehirns. Dr. Anja Mühle steht rechts neben dem Patienten, Thomas Schröder ihr direkt gegenüber, Serena Boeddu reicht die mitgebrachten sterilen Instrumentarien. Mühle legt eine große Kanüle in die Leistenvene, aus der das sauerstoffarme Blut in einen sogenannten Oxygenator geführt wird. Vereinfacht gesagt ist es eine mobile batteriebetriebene Pumpe von der Größe einer kleinen Getränkekiste,
Die akkubetriebene ECMO-Pumpe wurde speziell für mobile Einsätze konzipiert.
in der das Blut mit Sauerstoff an gereichert wird. Über eine weitere Kanüle, die Thomas Schröder in die Leistenarterie am linken Bein legt, wird das Blut wieder in den Körper zurückgeführt. Das oxyge nierte, also sauerstoffreiche Blut gelangt unter Umgehung des Herzens direkt in die Aorta. Der Lungenkreislauf wird umgangen und das Herz somit entlastet. >>>
DAS KLINIKUM KASSEL IST FÜHREND IN DER NOTFALL BEHANDLUNG SCHWERSTKRANKER PATIENTEN. EIN ÄRZTETEAM KANN JEDERZEIT AUSRÜCKEN.
Ein Samstagvormittag, Klinikum Schwalmstadt in Ziegenhain. Als das ECMO-Team die Auffahrt mit Blaulicht hochkommt, wartet schon ein Ein-Mann-Empfangskomitee. Die Fahrerin des örtlichen Notarzt-Einsatzfahrzeugs geht voraus und zeigt den Weg zur Intensivstation. „Habe im Funk gehört, dass ihr kommt. Ich hoffe, dass ich jetzt keinen Einsatz kriege“, sagt die junge Notfallsani täterin und lächelt. Sie will sich nicht entgehen lassen, wenn die drei Ärzte des Klinikums Kassel gleich aktiv werden. Tatsächlich sind alle Augen
auf die Mediziner gerichtet, als sie das Patientenzimmer betreten. Für einen Moment liegt Ehrfurcht in der Luft. Die herzchirurgische Oberärztin Dr. Anja Mühle, Assistenzärztin Serena Boeddu und Anästhesist Thomas Schröder, der um 7 Uhr früh eine 24-Stunden-Schicht als Notarzt begonnen hat, bilden das Notfallteam. Vor zwei Stunden wusste keiner von ihnen, dass sie 40 Blaulichtminuten südlich von Kassel zusammen ein Leben retten werden. Es spielt auch keine Rolle.Teamarbeit, egal
in welcher Konstellation, egal zu welcher Uhrzeit, ist Tagesgeschäft. Professor Dr. Ralf Muellenbach, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, hat trotz seines freien Wochenendes den Einsatz auf dem Schirm. Sollten Fragen aufkommen, ist er permanent erreichbar. Ebenso wie Privatdozent Dr. A. Asghar Peivandi, Direktor der Klinik für Herzchirurgie. Doch Anja Mühle und Thomas Schröder sind beide stellvertretende ECMO-Team leiter. Muellenbach und Peivandi wissen, dass sie gute Leute vor Ort haben.
Serena Boeddu, Dr. Anja Mühle und Thomas Schröder überprüfen per Ultraschall, ob der ECMO-Eingriff möglich ist.
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Die ECMO unterstützt hier nur und übernimmt nicht komplett“, erklärt Schröder und justiert die Pump leistung. Zu diesem Zeitpunkt sind 90 Minuten seit der Anfrage des Klinikums Schwalmstadt vergangen.
DIE ANSPANNUNG DER ÖRTLICHEN MEDIZINER LÖST SICH NUN SPÜRBAR AUF. Der ECMO-Patient wird von Notfallsanitäter Helge Thiel zum Intensiv-Transportwagen (ITW) gebracht, dessen Funkrufname 4-87-1 auf seinem Rucksack steht. Assistenzärztin Serena Boeddu ist rechts zu sehen.
Alle wissen, dass keine unmittelbare Lebensgefahr mehr besteht. Doch der Patient muss weiter. Im Flur der Intensivstation warten zwei Notfall sanitäter des DRK-Rettungsdienstes
Kassel am Klinikum Kassel. Helge Thiel und Michael Müller sind mit dem neuen Intensiv-Transportwagen (ITW), einem 7,5-Tonnen-Lkw mit Hebebühne, nach Ziegenhain geeilt. Der Wagen ist noch kein halbes Jahr alt und stellt den neuesten Stand der Technik dar. Allein die Trage, die keine mehr ist, weil sie aufgrund des Gewichts unmöglich getragen werden kann, erregt Aufsehen. An ihr gibt es TÜV-geprüfte Halterungen für Monitore, Medikamente und natürlich die ECMO-Pumpe. Nichts wackelt, alles sitzt bombenfest. Auch das Fahrzeuginnere des ITW wirkt aufgeräumt, die Blaulichtanlage stellt jeden Christbaum in den Schatten. Intern getauft ist der Wagen auf den Namen Shirley, das kräftige Schaf aus der britischen Animationsserie „Shaun das Schaf“. Mit viel Fantasie erkennt man womöglich Ähnlichkeiten mit
» ES KOMMT VOR, DASS WIR EINE ECMO LEGEN, UND DER PATIENT WIRD GLEICHZEITIG REANIMIERT. DANN SIND DOPPELT SO VIELE MENSCHEN AM BETT UND DER ZEITDRUCK IST NOCH HÖHER.« SIE SIND HOCH KONZENTRIERT, SPRECHEN WENIG, ARBEITEN SICH ZU, STRAHLEN RUHE AUS.
Es ist ein Herz-Lungen-Bypass, der die Funktion dieser beiden Organe unterstützt oder vorübergehend ganz übernimmt. In der Fachsprache heißt dieser Vorgang „extrakorporale Membranoxygenierung“, abgekürzt ECMO. Gut zwanzig Minuten benötigen die drei Ärzte, um den künstlichen Kreislauf herzustellen. Sie sind hochkonzentriert, sprechen wenig, arbeiten sich zu, strahlen Ruhe aus. Thomas
Schröder macht zwischendurch einen Scherz, weil es einfach seine Art ist. Dunkelrot rauscht das Blut durch den transparenten Schlauch in den Oxygenator, mit Sauerstoff gefüllt und jetzt hellrot gelangt es zurück in den Körper. Anfangs eine große Menge, um eine maximale Unter stützung zu bieten. Später wird die sogenannte Flussrate des Blutes reduziert, auch in diesem Fall. „Sein Herz erzeugt ja noch einen niedrigen Blutdruck.
Prof. Dr. Ralf Muellenbach Direktor der Klinik für Anästhe siologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin & Schmerztherapie Neben dem ECMO-Team stellt die Klinik den Großteil der in Kassel eingesetzten Notärzte.
PD Dr. A. Asghar Peivandi Direktor der Klinik für Herzchirurgie Das ECMO-Team besteht zur Hälfte aus herzchirurgischen Spezialisten der Klinik.
dem bulligen Lkw. Aber das ist eine andere Geschichte. Retter-Humor. Auf dem Transport nach Kassel über die Autobahn A 49 berichtet Thomas Schröder – den Monitor über dem Patienten immer im Blick – über vergangene Einsätze. „Es kommt vor, dass wir eine ECMO legen, und der Patient wird gleichzeitig reanimiert“, sagt der Notarzt. „Dann sind doppelt so viele Menschen am Bett und der Zeitdruck ist noch höher. Ist viel Erfahrungssache.“ Schröder lächelt und zuckt leicht mit den Schultern. ECMO-Zentren gebe es einige über die Republik verteilt, sagt er. „Aber niemand fährt so viele Notfalleinsätze wie wir.“ Oder fliegt. >>>
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>>> Professor Dr. Ralf Muellenbach erreicht die Alarmierung ebenfalls an einem Samstag. Der Chefarzt sitzt zu Hause auf seiner Terrasse, als ihn der diensthabende Intensivmediziner erreicht. Es gibt zwei zeitgleiche ECMO-Anfragen, eine ganz in der Nähe, eine aus Rheinland-Pfalz. Es wird ein weiteres Team gebraucht. Muellenbach verliert keine Zeit, kontaktiert die Anästhesistin Privatdozentin Dr. Caroline Rolfes und holt sie von zu Hause ab. 20 Minuten später treffen beide im Klinikum Kassel ein. Sie ziehen sich auf der
Intensivstation um und packen die ECMO-Pumpe mit reichlich Zubehör ein. Ein Hubschrauber der Johanniter Luftrettung aus dem hessischen Reichelsheim befindet sich im Anflug. Er wird beide innerhalb einer Stunde in die Kreisklinik nach Rheinland- Pfalz bringen. Der Name Muellenbach ist am Klinikum Kassel zweifelsohne mit ECMO verbunden. Der 43-Jährige gilt als einer der deutschen Experten auf dem Gebiet, als ein junger Chefarzt, der Gas gibt.
Professor Dr. Ralf Muellenbach auf der anästhesiologischen Intensivstation C 73.
» WENN ANDERE NACH HAUSE GEHEN, FLIEGT ER NOCH EINEN EINSATZ«, sagt der Ärztliche Geschäftsführer des Klinikums Kassel Dr. Thomas Fischer. Wo sich der Patient befindet, ist für Muellenbach nicht entscheidend. „Unser weitester Flug ging an den
Ein Eurocopter AS 365 der Johanniter Luftrettung startet vom Helideck des Klinikums Kassel.
Bodensee“, berichtet er. Besser zu sein ist für Ralf Muellenbach eine natürliche Haltung. „Ich komme aus dem Sport“, sagt der Anästhesist und Notfallmediziner, der in seiner Alters klasse mal unter den besten zwanzig Tennisspielern in Deutschland rangierte. Er scheut auch kein fach liches Argument. „Wir müssen kritische Ärzte erziehen, die auch mal die Entscheidung eines Kollegen hinterfragen“, meint Muellenbach. Pflegekräfte auf der Intensivstation C 73 berichten, dass sie von Muellenbach um ihre Meinung gebeten werden.
» DIE PFLEGE IST GANZ ENTSCHEIDEND. SIE BEOBACHTEN DEN PATIENTEN IHRE GESAMTE SCHICHT LANG, ICH SEHE IHN NUR KURZZEITIG«,
sagt Muellenbach. Für sein Team ist er nahezu immer erreichbar, Uhrzeit egal. „Man sollte sich allerdings überlegen, ob das Anliegen relevant ist“, sagt einer seiner Anästhesisten mit einem Lächeln. Oberärztin Privatdozentin Dr. Caroline Rolfes und Professor Dr. Ralf Muellen bach schultern auf der Intensivstation ihr Gepäck und gehen zum Aufzug. Auf dem Hubschrauberlandedeck angekommen, ruft Muellenbach das Regenradar auf seinem Smartphone auf. Über Kassel ist der Himmel blau, doch genau in Flugrichtung macht sich eine Gewitterfront breit. Nach dutzenden Schlechtwetterflügen in Rettungshubschraubern weiß er um die Brisanz. Er befürchtet eine Verzögerung oder sogar den Abbruch des Einsatzes. Doch es soll anders kommen. Eine knappe Minute vor der Landung der Johanniter Luftrettung kommt ein Mitglied der Bodencrew mit einem tragbaren Telefon angelaufen. Muellenbachs Gesichtsausdruck verdunkelt sich, noch bevor er das Gespräch annimmt. Er verschwindet hinter die automatischen Flurtüren zum Aufzug, denn die Landung des Hubschraubers macht jegliche Kommunikation unmöglich. Noch
bevor die Rotorblätter stillstehen, wird seine Vorahnung zur Gewissheit. „Der Patient stirbt gerade, kein Einsatz“, sagt Muellenbach. Der Mann lag mit Lungenversagen in der Klinik in Rheinland-Pfalz – er war erst 48 Jahre alt. Muellenbach, Rolfes und der Notarzt des Rettungs hubschraubers debattieren die Umstände. Genau in solchen Fällen ist eine ECMO-Behandlung vielversprechend. Wieso ist die Information nicht eher durchgedrungen? 48 ist noch kein Alter, die Möglichkeit eines guten Outcomes war gegeben. Nach einer Flugstunde und weiteren 30 Minuten Behandlung vor Ort hätte die ECMO den Mann stabilisiert. Die Stimmung unter den Ärzten passt nicht zum blauen Himmel über dem Landedeck. Zwei Anästhesisten mit jahrelanger ECMO-Erfahrung, ein Luftrettungsteam bereit zum Abflug, eine Intensivstation am Klinikum Kassel, die aufnahmebereit ist – doch Muellenbach und Rolfes können nichts mehr tun. Eine Realität, die sie nicht gerne akzeptieren. Beide räumen das Landedeck, der Hubschrauber fliegt zurück zum Standort nach Mittelhessen. Ein Anruf, eine Alarmierung würde jedoch reichen, damit beide sofort wieder umdrehen.
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Professor Dr. Ralf Muellenbach und Privatdozentin Dr. Caroline Rolfes vor dem Hubschrauber der Johanniter Luftrettung auf dem Dachlandeplatz des Klinikums Kassel.
KEIN EINSATZ. DIE ALARMIERUNG KOMMT FÜR DAS ECMO-TEAM ZU SPÄT.
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MENSCH & KOMPETENZ
PFLEGE KRAFT Sie sind das Rückgrat der Gesundheit Nordhessen. Über 1.700 Frauen und Männer, die selten im Scheinwerferlicht stehen, aber rund um die Uhr ihren Job machen. Sie dosieren Medikamente, koordinieren Behandlungen, waschen Patienten, beziehen Betten, reichen Essen an und sprechen mit den Angehörigen. Sie sind das Bindeglied zwischen Arzt und Patient.
Wer sind diese Menschen? Was treibt sie an? Fünf Pflegekräfte geben Antworten.
» DAS IST MEINE HEIMAT, DANACH HABE ICH IMMER GESUCHT.«
So einen Satz muss man wirken lassen. Angela Becker-Fröhlich sagt ihn ohne Zögern und mit voller Überzeugung. Sie spricht über die C 73, die Intensivstation, auf der sie seit siebzehn Jahren arbeitet. „Wir sind ein enges Team, die Arbeit wird gewürdigt“, sagt Becker-Fröhlich, die 1976 ihre Ausbildung als Krankenschwester im Klinikum begann, aber damals
von den verkrusteten Hierarchien abgeschreckt wurde. Das ist heute anders. Sie holte das Abitur nach, studierte Architektur, wurde Mutter und kehrte zu ihren Wurzeln zurück. Mit 43 Jahren machte sie eine Weiterbildung zur Intensivpflegerin und trat in die C 73 ein. Dort pflegt man mit den Ärzten ein Miteinander auf hohem medizinischem Niveau. Außerdem ist
Angela Becker-Fröhlich verantwortlich für den Wunsch-Dienstplan, den zen tralen Aspekt der Arbeitszufriedenheit auf der Station. Nach all den Jahren gehe sie noch oft mit dem Gefühl nach Hause, „etwas Gutes“ getan zu haben. Und kommt gerne wieder: „Ich musste mich noch keinen Tag auf die Station zwingen.“
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MENSCH & KOMPETENZ
MENTALE STÄRKE Alicia Haberland, Gesundheitsund Krankenpflegerin im Klinikum Kassel, folgt einem klaren Motto: „Je schöner jemand einschläft, desto schöner wacht er wieder auf.“ Ein Lächeln, ein nettes Wort kann Wunder bewirken, findet sie. Die 27-Jährige geht durch den Aufwachraum des Zentral-OP 1 mit einer Selbstsicherheit, wie sie nur Menschen ausstrahlen,
die sich genau einschätzen können. Gelernt hat sie das auch auf dem Schießstand. „Ich komme aus dem ländlichen Raum. Da besitzt der Schützenverein einen hohen Stellenwert“, sagt Haberland, die Luftgewehr und Kleinkaliber schießt, doch ihre Königsdisziplin ist die Armbrust. Wer die dreißig Meter entfernte Zielscheibe konstant
ERFAHREN mit dem Bolzen treffen will, muss über lange Zeit die Konzentration halten. „Diese Eigenschaft hilft mir täglich im Umgang mit den Patientinnen und Patienten und damit auch meinen Job gut zu machen“, sagt Haberland.
Horst Zaspel mag das Unvorhersehbare. Nicht zu wissen, was in den nächsten fünf Minuten passieren wird, lässt seine Augen kurz aufblitzen. „In dieser Zeitspanne kann sich hier alles verändern“, sagt Zaspel vor dem Schockraum der Zentralen Notaufnahme. Rechts die auto matischen Türen zur Halle für die Rettungswagen, links der lange Flur, an dessen Ende die Hubschrauberteams mit den Schwerverletzten aus dem Aufzug
steigen – hier ist das Zentrum der Kasseler Notfallmedizin. Zaspel – 53 Jahre, blaue Hose, roter Kasack – arbeitet seit zehn Jahren an diesem Ort, seit 1990 im Klinikum. Er ist unaufgeregt, gut gelaunt, mit festem Händedruck und ausreichend Humor ausgestattet. „Den brauchen wir hier alle, um manche Dinge zu bewältigen.“ Die traurigen, manchmal schockierenden Erlebnisse nimmt er nach Schicht ende bis zum Parkhaus mit.
„Und da ist dann Schluss“, sagt Zaspel, der als Gitarrist in mehreren Hardrock-Bands spielt. Der rote Kasack ist übrigens kein modischer Fehltritt. Es kennzeichnet ihn als Ansprechpartner der Notaufnahme für den Rettungsdienst. Außerdem hat er als einer der ersten Mitarbeiter die Fachweiterbildung Notfallpflege absolviert. Mitten im Geschehen der ZNA – das ist Zaspels Welt.
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MENSCH & KOMPETENZ
MITGEFÜHL Simone Heibert (48) hat nicht viel Zeit. Vor der Pädiatrischen Intensivstation sitzt die Mutter eines Neugeborenen, die sie nicht lange warten lassen will. Gerade hat sie das schwer erkrankte und sehr instabile Frühgeborene vom Frühdienst übernommen. Das Kind bekommt ein halbes Dutzend Medikamente. Mehrfach prüft
sie die Dosierungen, die bei einem so kleinen Menschen auf den Punkt genau stimmen müssen. Simone Heibert – seit 1996 Kinderkrankenschwester auf der Pädiatrischen Intensiv station – spricht offen über die Arbeitsverdichtung und würde gerne mehr Zeit bei ihren Patienten verbringen. Ihre Stimme ist nicht irgendeine.
RUHEPOL Respekt kommt vom Ärztlichen Geschäftsführer des Klinikums. Nie habe sie das Mitgefühl für ihre Patienten und deren Eltern verloren, sagt Dr. Thomas Fischer. Und er behält recht, denn Simone Heibert beendet das Gespräch und holt die Mutter vor der Intensivstation ab. Das ist jetzt wirklich wichtig.
Es kommt vor, dass Ärzte nach fragen, wer in der Nacht Dienst hat. Fällt der Name Sebastian Vollendorf, kommt ein entspanntes Nicken. Vollendorf (37), Intensivpfleger, ist ein Ruhepol auf der stetig umtriebigen Intensivstation C 73. Tiefe Stimme, sportliche Erscheinung und ein Gang, den man als lässig verkennen könnte. Vollendorf
hört eher zu, als dass er spricht, und zieht sieben Tage Arbeit am Stück durch, um eine Woche frei zu haben. „Geht nur auf dieser Station“, sagt Vollendorf, der Mountainbike auf professionellem Niveau fährt. Als eine ehemalige Patientin auf die C 73 kommt, um sich zu bedanken, erkennt sie nur Vollendorf wieder. Ihm ist es fast ein wenig peinlich,
aber er erklärt der Dame in aller Seelenruhe, wie ihre Behandlung aussah. „Ich freue mich natürlich, wenn die Menschen sich in meiner Nähe wohl fühlen“, sagt Vollendorf. Es ist mehr als das. Seine langjährige Erfahrung und seine unerschütterliche Ruhe schaffen Vertrauen.
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KANN DER ARBEITSPLATZ EIN LEBEN RETTEN? ER KANN. LAURA SANTOS WÄRE EIN ANDERER MENSCH, HÄTTE SIE SICH NICHT BEI DER GESUNDHEIT NORDHESSEN BEWORBEN.
Vielleicht wäre sie heute schon nicht mehr unter uns. „War alles möglich“, sagt die 23-Jährige, presst die Lippen aufeinander und nickt. Ihre Geschichte handelt von unerklärlichen Schul noten, Schatten im Kopf und einem Vorgesetzten, der seinem Bauch gefühl folgte und ihr Leben rettete.
„Als sie im Sommer 2015 zum Gespräch erschien, saß uns ein sehr junges Mädchen gegenüber“, sagt Volker Pape und lacht über den Tisch zu Laura Santos hinüber. Pape, Ausbildungsleiter der Gesundheit Nordhessen und zuständig für rund 400 Auszubildende, darf sich so eine
Bemerkung erlauben. Er ist ein erfahrener Ausbilder im Erstberuf Krankenpfleger. Routiniert taxiert er seine Gesprächspartner, ohne aufdringlich zu wirken. Und er mag es, wenn Vorurteile nicht bestätigt werden. >>>
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TITELTHEMA
>>> „Frau Santos hatte sich als Kauffrau für Büromanagement beworben. Sie wirkte noch sehr jung, dabei aber sehr strukturiert und gut vorbereitet“, erinnert sich Pape. „Das Gespräch war beeindruckend.“ Nur die Schulnoten im Abschlusszeugnis, die gegenüber den Vornoten abgefallen waren, passten nicht ins Bild. „Insgesamt fiel unsere Entscheidung für Frau Santos aufgrund ihrer sehr ausgeprägten Sozialkompetenz und der perfekten Vorbereitung, wenngleich auch ein wenig Bauchgefühl immer dabei ist“, sagt Volker Pape. Vor dem Ausbildungsvertrag stand noch eine Untersuchung beim Betriebsarzt an. Reine Routine, doch Laura Santos bestand den Sehtest nicht. „Ich konnte mir das nicht erklären, da ich kurz zuvor erst beim Augenarzt war“, erzählt Santos. Dort machte sie einen zweiten Termin, denn ohne bestandenen Sehtest kein Ausbildungsvertrag. „Die Zeit drängte und ich war auch ein bisschen genervt“, räumt Santos ein. Ihr Augenarzt wurde stutzig, untersuchte sie nochmals und machte einen Termin für eine MRT-Unter suchung. Darauf wartet man in der Regel ein paar Wochen. Santos sollte sofort losfahren. >>>
Dr. Firas Al Youzbashi, leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie, vor dem Operationssaal 4 im Klinikum Kassel. Hinter dieser Tür wurde Laura Santos zehn Stunden operiert.
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>>> „Ich verstand die Aufregung nicht, mir ging es doch gut“, erinnert sie sich. Doch nach dem MRT-Scan fragte man Santos, ob sie denn wisse, wo sie sich gerade befinde. Hinter den Augen hatten die Ärzte einen Schatten ausgemacht, einen Tumor, der im Hirnwasser schwamm. Nur schwer zu erkennen und erst im MRT zweifelsfrei sichtbar. Ein Rettungswagen wurde alarmiert, der Laura Santos gegen 22 Uhr in die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Kassel transportierte. Innerhalb weniger Stunden wurde ihr Leben auf links gedreht.
FRAGEN SCHOSSEN DURCH IHREN KOPF, IN DEM EIN TUMOR LAUERTE. „Werde ich überleben? Ist eine Operation überhaupt möglich? Bin ich bald ein Pflegefall? Sterbe ich?“ Nach der MRT-Untersuchung brach kurzzeitig eine Welt zusammen, doch der Anblick ihrer schockierten Eltern brachte
auch eine Entscheidung. „Für sie musste ich stark sein, sonst wäre die Situation gekippt“, erinnert sich Santos. Also stählte sie sich von innen und wischte die Tränen weg, bevor sie mit ihrer Mutter in den Rettungs wagen stieg. Im Klinikum kommt sie nach ersten Untersuchungen auf die Station D 81, die Stroke Unit, eine spezialisierte Station für Schlaganfallpatienten, die eine lückenlose Überwachung garantiert. Laura Santos, mehrfach verkabelt, wird ab jetzt nicht mehr aus den Augen gelassen. Als sie sich nachts Ihre Wege kreuzten sich nur für wenige Tage, doch die Verbindung ist ungebrochen und die Emotionen stark: Laura Santos und die Gesundheits- und Krankenpflegerin Liliana Bauer.
Laura Santos und Ausbildungsleiter Volker Pape. Auf dem Papier gab es bessere Bewerber, doch Pape entschied sich für Santos. Diese Entscheidung rettete ihr Leben.
im Schlaf dreht, steht plötzlich eine Person neben dem Bett. Ein Kontakt hatte sich gelockert und Alarm ausgelöst. Ab jetzt wird nichts mehr dem Zufall überlassen. Die folgenden vier Tage ist sie von „weißen Kitteln“ umgeben, erzählt Santos. Jeden Tag stehen Unter suchungen an, dazwischen sieht sie ihre Eltern und die beste Freundin auf der Station. Dort hat zu dieser Zeit auch Gesundheits-und Krankenpflegerin Liliana Bauer Dienst, „Schwester Lilli“, wie Santos sie nennt. Zwischen beiden Frauen ent wickelt sich innerhalb weniger Tage eine außergewöhnliche Beziehung. „Schwester Lilli hat mir das Gefühl gegeben, nicht in einem Krankenhaus zu liegen“, sagt Santos. „Ich fühlte mich nie allein.“ Über die Jahre verlieren sie sich ein wenig aus den Augen, das Klinikum Kassel ist groß.
Doch ihr Wiedersehen ist tränenreich, zusammen brauchen sie eine Packung Taschentücher auf. Liliana Bauer sah etwas in ihrer Patientin, das sie nicht erklären kann. Sie erkundigte sich auch nach der Operation, wie es Santos auf der Intensivstation C 62 ging. War es das gleiche Alter, in dem ihre eigenen Töchter waren? Warum gerade Laura Santos? „Ich weiß nicht, manchmal geht es nicht anders“, sagt Bauer in ihrem wunderbaren Akzent, der aus dem fernen Kasachstan stammt. „Wir haben öfters junge Menschen hier auf Station, aber Laura war anders. Kann man nicht erklären.“ Bauchgefühl. Dr. Firas Al Youzbashi (42), leitender Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie, plante den Eingriff bei Santos über mehrere Tage hinweg. Der Tumor,
2,5 mal 3,5 Zentimeter groß, schwamm im Hirnwasser des linken Ventrikels, einer von vier mit Flüssigkeit gefüllten Kammern im Gehirn. >>>
» LILLI HAT MIR DAS GEFÜHL GEGEBEN, NICHT IN EINEM KRANKENHAUS ZU LIEGEN.«
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DER 4. AUGUST 2015, DER TAG DER OPERATION, IST IHR ZWEITER GEBURTSTAG. >>> „Der Tumor hatte eine tiefe, zentrale Lage. Auf dem Weg dorthin kann man viel Schaden anrichten“, sagt Dr. Al Youzbashi. „Zehn, zwölf Medizineraugen schauen immer auf den Patienten, bevor wir eine Entscheidung treffen.
IN TEAM SIEHT E IMMER MEHR ALS EINE PERSON«, sagt Dr. Al Youzbashi, der die emotio nale Komponente der Operation nicht verleugnet: „Wir kannten natürlich die Geschichte von Laura Santos.“ Junge Frau, Zufallsbefund, das Leben noch vor sich. „Nur bei Kindern geht einem noch mehr durch den Kopf“, sagt Dr. Al Youzbashi. Die Operation dauerte volle zehn Stunden. Allein die korrekte Lagerung von Santos auf dem OP-Tisch – bei einem Eingriff mit Mikroskop von besonderer Bedeutung – benötigte gut eine Stunde. „Die Vorbereitungen sind enorm. Der Weg zum Tumor und die Entfernung waren dann in knapp drei Stunden erledigt“, sagt Dr. Al Youzbashi, der die Operation zu den drei anspruchsvollsten des Jahres 2015 zählt.
An die Tage danach auf der Intensiv station C 62 kann sich Santos nicht erinnern. Aber an die Sache mit ihren Haaren und dass sie gut gelöst wurde: „Meine größte Sorge war, dass man mich kahl rasiert“, sagt Santos und lacht dabei. Damals gingen ihre Haare bis zu den Hüften. Das OP-Team ging behutsam vor und ließ aus reichend übrig, um den Einschnitt zu überdecken. Ihre Narbe, die quer über den Kopf verläuft, ist heute nicht zu erahnen. Laura Santos hatte nach der erfolgreichen Operation das Bedürfnis, danke zu sagen. Doch wie macht man das? Einen Termin bei der Sekretärin anfragen? Irgendwann sah sie Dr. Al Youzbashi bei einer Fortbildung am Kaffeeautomaten stehen. „Ich wusste erst nicht, wer diese junge Frau ist. Sie hatte sich verändert“, erinnert sich der Neurochirurg an das Gespräch. Reifer, ernsthafter, mit kürzerer Haaren. „Sie brauchen sich nicht zu bedanken“, versicherte ihr Dr. Al Youzbashi. Soll heißen: Wir haben einfach unsere Arbeit gemacht. Doch für Laura Santos hat es die Welt bedeutet. Der 4. August 2015, der Tag der Ope ration, ist ihr zweiter Geburtstag. „Es gibt jedes Jahr Kuchen“, sagt Santos und berührt mit der linken Hand ihre
gravierte Halskette. Sie meint es ernst: Dort eingraviert sind der Tag ihrer Geburt und eben der 4. August. Sie ist seitdem ein anderer Mensch geworden:
» DIE PRIORITÄTEN VERSCHIEBEN SICH, DIE KLEINEN DINGE WERDEN WERTVOLL.« Einfach mit der besten Freundin auf der Couch sitzen. Wenn Santos darüber spricht, schießen ihr Tränen in die Augen. Den Tod überlistet zu haben, wühlt sie auch Jahre später noch auf. Nur sechs Wochen nach der OP beginnt sie ihre Ausbildung bei der GNH. Doch sie hatte Hilfe. Dr. Al Youzbashi und sein Team, Liliana Bauer und ihre Kollegen und Kolleginnen – und viele weitere, die hier ungenannt bleiben. Ganz am Anfang standen Volker Pape und das Auswahlgremium der GNH. Wäre die Entscheidung durch einen Kon zentrations- und Leistungstest gefallen, wäre sie vielleicht durch das Raster gefallen und der Tumor nie entdeckt worden – und Laura Santos irgendwann kollabiert. Zum Glück kam es anders.
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KURZ & BÜNDIG
KRANKENHAUS BAD AROLSEN MIT NEUER GESCHÄFTSFÜHRERIN mehrere Jahre stellvertretende Leiterin des Zentralbereichs Personal der Gesundheit Nordhessen (GNH) und Handlungsbevollmächtigte für die Seniorenwohnanlagen SWA Kassel.
Beim Spatenstich wurden „Bauarbeiterhelme“ an die Kinder verteilt.
EIN HAUS ZUM SPIELEN, LERNEN UND WACHSEN Gesundheit Nordhessen baut neue Kita auf dem Klinikum-Gelände „Von der alten Kita kommen wir – freuen uns auf heute, so wie ihr …“ Mit einem tollen selbst gedichteten Spatenstichsong haben Mädchen und Jungen der GNH-Kita Ende April den offiziellen Baubeginn für die neue Kita begleitet. Und natürlich haben mit Mahir, Jana, Mehdi und Mara vier Kita-Kinder – ordnungsgemäß ausgestattet mit Bauhelmen und Leuchtwesten – den symbolischen ersten Spatenstich auf dem Gelände des Klinikums Kassel getätigt. Damit war der Startschuss für die Bauphase des mit 3,2 Millionen Euro veranschlagten Neubaus gegeben, der im Sommer kommenden Jahres fertig gestellt sein soll. Für das Geld könnten alle Kinder der Kita samt
ihren Erzieherinnen ihr Leben lang täglich eine Kugel Eis essen, rechnete GNH-Personalvorstand Birgit Dilchert den jungen Bauarbeitern vor. Die GNH habe sich allerdings für den Neubau der Kita entschieden, die bereits eine 45-jährige Tradition hat. „Wir bieten schon lange schicht gerechte Öffnungszeiten und ein umfangreiches pädagogisches Programm, das sich im Laufe der Jahrzehnte stets fortentwickelt hat. Diesem besonderen Angebot für unsere Beschäftigten wollen wir nun auch eine zeitgemäße räumliche Ausstattung geben“, so Dilchert. Der helle, an ein Dreieck angelehnte Baukörper der neuen Kita wird im
Anne Bülling ist seit Anfang April die neue Geschäftsführerin des Krankenhauses Bad Arolsen. Die 50-jährige Volljuristin hat zuletzt das Personalmanagement des Brüderkranken hauses und des St.-Marien-Hospitals Marsberg geleitet. Davor war sie
STEFAN BERTELSMANN LEITET DIE KREISKLINIKEN
Erdgeschoss vier Krippengruppen mit jeweils zwölf Plätzen und im Obergeschoss zwei Kitagruppen mit jeweils 25 Plätzen beherbergen. Es wird außerdem Räume zum Schlafen, für Projekte und Sprachförderung geben sowie einen Bewegungsraum, für den die Kita selbst Spenden gesammelt hat. Die Betriebskita mit Öffnungszeiten von 6 bis 21.15 Uhr und der Betreuung von Kindern ab einem Alter von sechs Monaten ist eine Besonderheit, die die GNH als Arbeitgeber auszeichnet. Dem hohen Stellenwert der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Unternehmen wird nun auch durch den Neubau der GNH-Kita Rechnung getragen.
Das Krankenhaus Bad Arolsen zeichnet sich nach dem ersten per sönlichen Eindruck von Anne Bülling neben den fachlich gut aufgestellten Abteilungen insbesondere aus „durch engagierte Mitarbeitende, die sich mit dem Haus in besonderem Maß identifizieren und ein gutes Miteinander pflegen und schätzen“. Eine positive Unternehmenskultur sei ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Leistungsfähigkeit sowie eine hochwertige Patientenversorgung.
Charlottenstift Stadtoldendorf und das Krankenhaus Neu-Mariahilf in Göttingen zu seinen beruflichen Stationen.
Die Kreiskliniken Kassel haben seit Juni einen neuen Geschäftsführer. Stefan Bertelsmann kommt vom Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende. Dort war der 36-Jährige zuletzt Kaufmännischer Direktor. Der Betriebswirt zählt außerdem das
Bertelsmann ist seit zwölf Jahren im Gesundheitsbereich tätig. „Seine Erfahrung mit Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung mit mehreren Standorten ist besonders wertvoll für die kommenden Auf gaben in den Kliniken in Hofgeismar und Wolfhagen“, so GNH-Vorstands vorsitzender Karsten Honsel. Zu seinem Start sagte Stefan Bertelsmann, dass er sich darauf freue, gemeinsam mit den Beschäftigten die beiden Standorte der Kreiskliniken weiter zuentwickeln.
DR. RAIBLE NEUER CHIRURGIECHEFARZT Nahtloser Übergang im Krankenhaus Bad Arolsen Dr. Frank M. Raible (43) hat Anfang Mai als neuer Chefarzt Chirurgie im Krankenhaus Bad Arolsen die Nachfolge von Dr. Peter Wotzlaw angetreten, der in den Ruhestand gegangen ist. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt insbesondere im Bereich des Gelenkersatzes an Hüfte und Knie über große Expertise, die er nun in das zertifizierte EndoProthetik Zentrum in Bad Arolsen einbringt. Dr. Raible war Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau und dort fünf Jahre Hauptoperateur für den Gelenkersatz. Jährlich hat er mehr als 300 Hüft- und Kniegelenksprothesen eingesetzt. Er verfügt unter anderem über die Zusatzbezeichnungen „Spezielle Orthopädische Chirurgie“, „Spezielle Schmerz therapie“ und „Sportmedizin“.
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RATEN & DATEN
MITMACHEN UND GEWINNEN Sache, Angelegenheit (ugs.)
Fluss durch Grenoble
Apfelsorte
Büro Sache, (engl.) Angelegenheit (ugs.)
Grenoble
Truppenverband musikalisches BühnenDiplowerk mat
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sandalenartiger Schuh
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Balldrehung australischer Laufvogel
Zeit (engl.)
Büro (engl.)
Eintrittskarten für Circus7 Flic Flac australischer Laufvogel
Truppenverband Kosewort für musikaGroßlisches vater Bühnenwerk stehendes Gewässer
alle
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Kosewort für Großvater Aufgussgetränk stehendes Gewässer
alle
babylonische Gottheit veraltet: Schwiegersohn
babylonische orientaGottheit lische Rohrflöte
Dekoration
Schulnote in der Nähe von
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Aufgussgetränk Sonderzulage unterschiedlich
veraltet: Schwiegersohn
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Fluss in NorweSondergen zulage
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ein Schiff Dekoerobern ration
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lichtarm ein Schiff erobern
orientalische Rohrflöte
gieriger Mensch unterschiedlich
Skatausdruck
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alte franz. Goldmünze
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Skatausdruck Fleischscheiben
formgebende Kleidernaht
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Teil der Bibel (Abk.)
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Fleischscheiben
deutsche formVorsilbe gebende Kleidernaht Teil der Bibel Kose(Abk.) name e. span. deutsche Königin Vorsilbe Tonbezeichnung
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alte franz. Goldmünze
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sandalenartiger Fluss Schuh durch
Diplomat Apfelsorte
Zeit (engl.)
Balldrehung
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Schulnote Initialen Spielin der bergs Nähe von
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Abk.: Elektrotechnik
medizinisch: untätig
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Abk.: raetselstunde.com Elektrotechnik
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lichtarm
Norwegen
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medizinisch: untätig
Tonbezeichnung Figur in ‚,Feuerwerk‘‘
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gieriger Mensch
LÖSUNGSWORT 1
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raetselstunde.com
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Die visite verlost fünf Gutscheine für zwei Personen für den Besuch des Circus Flic Flac – des 10. Festivals der Artisten. Gebucht ist die Vorstellung am Freitag, 11. Januar 2019, um 20 Uhr. Am Gewinnspiel teilnehmen: Senden Sie das richtige Lösungswort an: visite@gnh.net oder per Post an: Gesundheit Nordhessen Holding AG Zentralbereich Unternehmenskommunikation Redaktion visite Mönchebergstraße 48 E 34125 Kassel Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2018.
Figur in ‚,FeuerKosename werk‘‘ e. span. Königin
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LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT
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Teilnahme ab 18. Keine Gewinnausschüttung an Minderjährige. Die Gewinner werden per Post benachrichtigt. Zu diesem Zweck müssen die Teilnehmer ihren Namen und ihre Anschrift vollständig angeben. Sollten mehr richtige Lösungen eingesendet werden als Gewinne zur Verfügung stehen, entscheidet das Los. Die Teilnehmer erklären sich damit einverstanden, dass ihre Namen im Falle des Gewinns in der nächsten Ausgabe der visite veröffentlicht werden. Viel Vergnügen beim Lösen des Rätsels und viel Glück!
Die Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in den Kliniken → prüfen Anregungen und Beschwerden der Patienten und der Angehörigen, → wenden sich mit deren Einverständnis an die zuständigen Stellen und versuchen zu vermitteln, → nehmen gern auch positive Erfahrungen entgegen und geben sie weiter.
Klinikum Kassel Marlies Rohrbach Do. 14.30 bis 16.00 Uhr Zentrum für Frauen- und Kindermedizin Heidemarie Siebert Mo. 14.30 bis 16.00 Uhr jeweils Haus T, Eingang 1 Erdgeschoss Tel. 0561 980-2811 Ludwig-Noll-Krankenhaus Elisabeth Kraß-Köhler Do. 10.30 bis 12.00 Uhr
Krankenhaus Bad Arolsen Gerda Schmalz und Helmut Kirner Mo. 11.00 bis 12.00 Uhr Tel. 05691 800-172 Raum gegenüber Patientenaufnahme Kreisklinik Hofgeismar Brigitte Briel Do. 15.00 bis 17.00 Uhr Tel. 05671 81-95555
HERZLICHEN DANK Die Unternehmen der Gesundheit Nordhessen bedanken sich herzlich bei den zahlreichen Förderern und Sponsoren, die die vielfältige Arbeit für die Patientinnen und Patienten finanziell und mit ehrenamtlichem Einsatz unterstützen. Stellvertretend für alle Einzelspender, Firmen und Vereine seien hier einige regelmäßige Unterstützer genannt: – cdw Stiftung gGmbH
Kreisklinik Wolfhagen Elke Oppermann Mi. 9.00 bis 11.00 Uhr Tel. 05692 40-444
– Elternhaus Kassel gGmbH – freuNde – Förderverein für Familien mit neurologisch kranken Kindern – Gute Besserung e. V. Förderverein Krankenhaus Bad Arolsen – Helga und Heinrich Holzhauer Stiftung für krebskranke Kinder – Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus e. V.
VISITE ABONNIEREN? Sie möchten die visite auch in Zukunft regelmäßig kostenfrei erhalten? Schreiben Sie uns eine Mail an: visite@gnh.net oder per Post an: Gesundheit Nordhessen Holding AG, Zentralbereich Unternehmenskommunikation, „Stichwort visite“, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel
– Kinderkrebshilfe Waldeck-Frankenberg e. V. – Kleine Riesen Nordhessen: Verein für Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen in Nordhessen e. V. – LebensWert: Förderverein für die palliative Versorgung Erwachsener im Klinikum Kassel e. V. – Verein für krebskranke Kinder Kassel e. V.
IMPRESSUM Herausgeber: Gesundheit Nordhessen Holding AG, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel, visite@gnh.net Zentralbereich Unternehmenskommunikation: Ulrike Meyer auf der Heide (Ltg.), Gisa Stämm, Inga Eisel, Tanja Maurer, Tel. 0561 980-4804 | Fotos: Tyler Larkin, Foto Editorial: Bernd Schölzchen | Gestaltung: IM MAI GmbH | Druck: Julius Kress OHG, Kassel | Erscheinungsweise: drei bis vier Mal pro Jahr | Auflage: 80.000 Exemplare
WIR SIND FÜR SIE DA – GESUNDHEIT NORDHESSEN KLINIKEN Klinikum Kassel Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800 Ludwig-Noll-Krankenhaus Dennhäuser Str. 156 34134 Kassel Tel. 0561 48040 Krankenhaus Bad Arolsen Große Allee 50 34454 Bad Arolsen Tel. 05691 8000 Kreisklinik Hofgeismar Liebenauer Straße 1 34369 Hofgeismar Tel. 05671 810 Kreisklinik Wolfhagen Am kleinen Ofenberg 1 34466 Wolfhagen Tel. 05692 400
AMBULATE VERSORGUNG ZMV – Zentrum für medizinische Versorgung Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800
REHA-ZENTREN Gesundheitszentrum Wilhelmshöhe Wilhelmshöher Allee 91 34121 Kassel Tel. 0561 987940
SENIORENWOHNANLAGEN SWA Lindenberg SWA Betreutes Service-Wohnen im Alter SWA Haus am Lindenberg (stationäre Pflegeeinrichtung) Faustmühlenweg 31 34123 Kassel Tel. 0561 950770
Reha-Zentrum Klinikum Kassel Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 980-2830
SWA Fasanenhof SWA Aktiv (ambulanter Pflegedienst) SWA Betreutes Service-Wohnen im Alter Hinter dem Fasanenhof 1 H 34125 Kassel Tel. 0561 87975510 MEDICAL SCHOOL Kassel School of Medicine Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9803510
SERVICEGESELLSCHAFT Ökomed Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800 GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG Mönchebergstraße 48 E 34125 Kassel Tel. 0561 9800 Besuchen Sie uns online: gnh.net