visite PATIENTENMAGAZIN | WINTER 2019/2020
Wenn es wirklich zählt Seite 04
Mittendrin Seite 14
Mehr als nur ein Job Seite 20
IZNA-Pflegerin Sigrid Krüger und IZNA-Pfleger Florian Mühlbauer
INHALT Anne Bülling Geschäftsführerin Krankenhaus Bad Arolsen
SEHR GEEHRTE LESERIN, SEHR GEEHRTER LESER, für uns ist die optimale medizinische und pflegerische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten Kernaufgabe: jeden Tag an 365 Tagen im Jahr. Diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen, ist für uns Anspruch und Ansporn zugleich. Als ein Teil der Versorgungskette im Verbund der Gesundheit Nordhessen haben wir die Möglichkeit und damit eine große Stärke, Patienten wie Johannes Happe (ab Seite 14) bei uns zu behandeln und dann an den Herzchirurgen im Klinikum Kassel in gute Hände zu übergeben. Wir sind vernetzt und sorgen damit für eine Versorgung „aus einer Hand“. Für Johannes Happe ist diese Versorgung an beiden Standorten sehr gut verlaufen. Er hat dank der gelungenen Herzoperation und einem optimal verlaufenden Genesungsprozess eine neue Arbeitsstelle antreten können. Was gibt es Schöneres als einen guten Ausgang für die Menschen, die zu uns kommen? Bleiben Sie gesund! Ihre Anne Bülling
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TITELTHEMA
SPITZENMEDIZIN
MENSCH & KOMPETENZ
WENN ES WIRKLICH ZÄHLT
MITTENDRIN
MEHR ALS NUR EIN JOB
Die Notaufnahme am Klinikum Kassel ist ein Ort, der niemals ruht. Von der komplexen Schockraum Behandlung bis zum Nasenbluten wird hier alles versorgt.
Johannes Happe kommt aus einer Handballfamilie, er ist Spielmacher der HSG Twistetal. Eine Routine untersuchung beim Betriebsarzt setzt dem ein vorläufiges Ende.
Jonathan Friedrich mag die Arbeit „hier auf dem Land“, wie er es ausdrückt. Die Notaufnahme und die Intensivstation der Kreisklinik Hofgeismar sind sein Arbeitsplatz.
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KURZ & BÜNDIG
RATEN & DATEN
Personalien und Neues aus den Häusern
Preisrätsel und Termine Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher
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TITELTHEMA
v. l.: Assistenzarzt Severin Fink, die IZNA-Pfleger Florian Mühlbauer und Jan Schmitt, Oberarzt Dr. Wadim Beltschikow und Oberarzt Dr. Jens-Eric Völz.
DER SCHOCKRAUM 1 IM KLINIKUM KASSEL. TEAMARBEIT STEHT HIER ÜBER ALLEM.
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TITELTHEMA
WENN ES WIRKLICH ZÄHLT
Dr. Wadim Beltschikow und IZNA-Pfleger Florian Mühlbauer im Schockraum 1 des Klinikums Kassel.
ES GIBT MOMENTE, DA ENTSCHEIDEN MINUTEN ÜBER DAS WEITERE LEBEN. DAS SCHOCKRAUM-TEAM DER INTERDISZIPLINÄREN ZENTRALEN NOTAUFNAHME (IZNA) LÄUFT DANN ZUR HÖCHSTFORM AUF. Woher kommt die Luftnot? Die Oberärzte Dr. Nils Streiber (li.), Dr. Wadim Beltschikow (re.) und Chefarzt Dr. Klaus Weber hören die Patientin ab.
Die Atmosphäre ist nicht dramatisch, im Gegenteil. Der Schockraum kommt ruhig rüber, mal abgesehen von dem akustischen Alarm, der die akuten Mängel anzeigt: zu wenig Sauerstoff sättigung im Blut, zu geringer Blut druck, ein kaum noch messbarer Puls. Die Patientin, vor drei Minuten bei der Ankunft in der Interdiszipli nären Zentralen Notaufnahme (IZNA) noch halbwegs ansprechbar, reagiert nicht mehr. Ihr Kreislauf baut massiv ab. Im Fernsehen würde jetzt jemand Befehle durch den Raum rufen. Im richtigen Leben wird es weder laut noch hektisch.
Der Patientin wird noch auf der Trage des Rettungsdienstes Blut abgenommen.
Fünf Paar Hände kümmern sich intensiv um die schwerstkranke Patientin.
Drei, später vier Ärzte und ebenso viele Pflegekräfte arbeiten konzen triert ihre Aufgaben ab. Es wird wenig gesprochen. Jeder weiß, was nötig ist, um die Patientin nicht zu verlieren. Der Boden des Schockraums ist über sät mit aufgerissenen Verpackungen, in denen sich Spritzen und Medika mente befanden. Wenn für den Mülleimer keine Zeit bleibt, ist die Lage ernst.
zu schlagen. Der Schockraum ist ein besonderer Mikrokosmos, nicht nur im Klinikum Kassel.
Die ältere Patientin ist vom Rettungs dienst mit dem Leitsymptom „Luftnot“ angekündigt worden. Doch wo liegt die Ursache dafür? Sie soll sich kürzlich eine Erkältung eingefangen haben, aber das allein kann es nicht sein. Sie hat einen septischen Schock, also eine fortgeschrittene Blutver giftung, die Lebensgefahr bedeutet. Die Patientin muss ins CT, den Com putertomografen, der sich im Raum nebenan befindet. Die Mediziner benötigen dringend einen Blick ins Innere des Körpers, doch dafür ist die Frau nicht stabil genug. Drei kreis laufunterstützende Medikamente laufen am Anschlag. Sie wird intubiert, ein Schlauch wird in die Luftröhre eingeführt, um sie künstlich zu beat men. Das Team bereitet sich auf eine Reanimation vor, falls ihr Herz aufhört
IZNA-Pfleger Florian Mühlbauer bereitet die Gabe eines weiteren Medikaments vor.
DINGE, DIE AUSSERHALB DER KLINIK ZÄHLEN, HABEN HIER KEINE BEDEUTUNG. Religion, Ethnie, Geschlecht, Beruf, sozialer Status – sie enden alle an der schweren Schiebetür. Wer durch sie geschoben wird, erhält professionelle Unvoreingenommenheit. Passend dazu sehen drinnen alle gleich aus. Kaum ein Mediziner trägt hier Arztkittel. Der blaue Kasack ist die Uniform der Notfallmedizin. Hierar chien sind in der IZNA nicht gänzlich aufgehoben, werden aber extrem flach gehalten. Die Oberärzte Dr. Beltschikow und Dr. Streiber wer den nur Wadim und Nils gerufen – von allen. Ebenso die Pflegekräfte Sigrid Krüger, Horst Zaspel und Florian Mühlbauer. >>>
Lernen Sie einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IZNA im Film kennen.
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TITELTHEMA
Alica Kanngießer (l.) und Sefika Gündüz (r.) kümmern sich um einen Patienten in Schockraum 1 der IZNA.
Yogesh Shah, leitender Oberarzt der Neurologie, behandelt eine Patientin mit Verdacht auf Schlaganfall.
DER BLAUE KASACK IST DIE UNIFORM DER NOTFALLMEDIZIN. Assistenzärztin Jawahir Ali mit einem Patienten auf dem Weg ins Herzkatheterlabor. Die Sekunden im Fahrstuhl sind die ruhigsten in ihrer Schicht.
Assistenzärztin Franziska Kahnke und IZNA-Pflegerin Sigrid Krüger versorgen einen stark alkoholisierten Patienten.
>>> Die beiden Ersteren sind schon eine halbe Ewigkeit in der Notaufnahme, der „Flo“, wie er von manchen genannt wird, erst seit vier Jahren.
WAS ZÄHLT, IST DIE FÄHIGKEIT, IN EINEM TEAM ZU ARBEITEN UND ÜBER LANGE ZEIT DIE KONZENTRATION ZU HALTEN. Der Internist Dr. Beltschikow, also Wadim, ist neben Chefarzt Dr. Klaus Weber der Leitwolf, den jede Gemein schaft braucht. Ruhig und beruhigend zugleich, mit stabiler Mimik und Stimmlage, bilden beide den behand lerischen Mittelpunkt im Schockraum. Der Anästhesist Dr. Streiber, also Nils, verliert weder beim Arbeiten noch beim Sprechen unnötig Zeit. Schnellig keit zeichnet auch alle Pflegekräfte
Rund um den Tresen der Chest Pain Unit (CPU) wird beraten und dokumentiert.
IZNA-Pflegerin Olga Hoppe bei der Blutabnahme im Schockraum 2.
aus. Sigrid Krüger, Horst Zaspel und Florian Mühlbauer stellen wenig Fragen. Sie sehen automatisch, was nötig ist. Und legen los.
Tage später, während einer kurzen Kaffeepause in der Küche der IZNA, spricht Dr. Nils Streiber noch einmal über die Patientin. Er erwähnt den positiven Stress, den nicht nur er empfindet, wenn es im Schockraum auf jede Minute ankommt. Und schnell wird klar, dass diese Arbeit nicht für jeden gemacht ist. Selbst bewusstsein ist wichtig, aber auch eine gute Selbsteinschätzung. Der Wille, eine Herausforderung unter Zeitdruck zu meistern. Leben zu retten, wenn man pathetisch sein möchte.
Als die künstliche Beatmung läuft, stabilisiert sich die Patientin so weit, dass sie ins CT geschoben werden kann. Das erste Querschnittsbild ihres Brustkorbs erscheint auf den Moni toren und der Radiologe deutet sofort auf etwas am Rippenfell, das dort nicht hingehört. Die Mediziner tau schen Blicke aus, sie haben einen Verdacht. Zwei Minuten später ist die Patientin zurück im Schockraum. Dr. Beltschikow punktiert vorsichtig die Stelle neben der Lunge und zieht über eine Spritze eine gelbe Masse aus dem Körper: Eiter. Jetzt ist klar, warum es der Frau so schlecht geht. Der Eiter ist wahrschein lich die Folge einer verschleppten Erkältung oder gar Lungenentzün dung. Die Patientin muss dringend in den OP, doch ihr instabiler Kreislauf würde das nicht durchstehen. Sie wird auf die Intensivstation C 72 verlegt, wo sie permanent überwacht wird. Das Schockraum-Team hat in den letzten 90 Minuten alles getan. Jetzt entschei det die Zeit, ob sie es schaffen wird.
» SO EINE PATIENTIN IST DER GRUND, WARUM WIR HIER ALLE NOTFALLMEDIZIN MACHEN«, sagt Dr. Streiber. >>>
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TITELTHEMA
DIE IZNA IST WEIT MEHR ALS NUR SCHOCKRÄUME. MANCHMAL HILFT EINE UNTERHALTUNG MEHR ALS EIN MEDIKAMENT. IZNA-Pfleger Horst Zaspel auf seinem Rundgang durch die Behandlungszimmer. Er hat für jeden Patienten ein paar Worte übrig.
>>> Dr. Wadim Beltschikow nickt zustim mend. Während er einen Schluck starken Bohnenkaffee nimmt, lässt er seine ausgestreckte Handfläche von links nach rechts gleiten. „Wir legen Wert auf flache Hierarchien“, sagt der Oberarzt. Nur so schaffe man es, komplexe Fälle wie den der Patientin gut abzuarbeiten.
» ES FUNKTIONIERT NUR, WENN MAN MIT GUTEN PFLEGEKRÄFTEN IM TEAM ARBEITET«, ergänzt Dr. Nils Streiber. In einem getrennten Gespräch gibt Krankenpfleger Florian Mühlbauer das Kompliment zurück: „In so einem Team wird dann nicht viel gesprochen, denn jeder weiß, was zu tun ist. Wir arbeiten alle auf Augenhöhe.“ Das ist einer der Gründe, warum der 28-Jäh rige lange auf eine freie Stelle in der
IZNA gewartet hat. Seit 2015 dabei, wurde er schon im vergangenen Jahr ins pflegerische Führungsquartett aufgenommen. Seine drei Kollegen – Sigrid Krüger, Horst Zaspel und Karsten Heß – haben zwar alle mehr Erfahrung, doch Florian Mühlbauer bringt eine lösungsorientierte Ein stellung zur Arbeit, gepaart mit einem gesunden Schuss Demut vor der Sache, mit. „Ich fühle mich wohl im Schockraum, bin aber weit davon entfernt zu glauben, ich könne schon alles. Jede Schicht bringt eine neue Erkenntnis“, sagt Mühlbauer. Doch zur IZNA gehört weit mehr als nur der Schockraum. Das Gros der nicht lebensbedrohlich erkrankten Patienten wird in fast vier Dutzend Behandlungsräumen tief im Innern der Notaufnahme versorgt. Dort den Überblick zu behalten, ist eine Kunst. Horst Zaspel geht alle zwei Stunden durch die Räume und spricht mit allen Patienten, auch wenn es nichts Neues zu vermelden gibt. „In diesem Job ist man auch zum Teil Therapeut und Psychologe“, sagt Zaspel. Noch länger dabei als er ist Sigrid Krüger, für die die IZNA eine Herzens angelegenheit ist.
Wie viele andere hat auch sie über die Jahre Schicksale gesehen, die man nicht mehr los wird. Doch sie ist da rüber nicht zynisch geworden. Egal, ob der Patient alkoholisiert, schwer hörig oder renitent ist – sie erfahren ihre Fürsorge. In zwei Jahren wird Sigrid Krüger in den Ruhestand gehen. Das kann sich in der IZNA niemand so wirklich vorstellen. Sie selbst übrigens auch nicht. Die Schockraum-Patientin mit der Blutvergiftung wird sich nicht erholen. In den 24 Stunden nach ihrer Einlie ferung in die IZNA kümmert sich ein gutes Dutzend Menschen auf der
Wird ein Patient auf die Intensivstation verlegt, ist der Notfallrucksack immer dabei.
C 72 um sie. Intensivpflegekräfte, Anästhesisten, Thoraxchirurgen, Gefäßchirurgen – sie lassen nichts unversucht. Ein ECMO-Team der benachbarten Intensivstation C 73 schließt sie an eine mobile HerzLungen-Maschine an, um ihre Organe zu entlasten. Sie schafft es noch in den OP, aber ihr Zustand bessert sich nicht. Das Klinikum Kassel zieht alle Register der Intensivmedizin, aber ihre Sepsis, die Blutvergiftung, ist zu weit vorangeschritten.
lässt, besteht nicht lange in der IZNA. Sie verbuchen es nicht als Niederlage, eher als Erfahrung. „Das Team hat super gearbeitet“, sagt Chefarzt Dr. Klaus Weber fast beiläufig. Aber die Art, wie er es sagt, lässt Stolz erahnen. Auf Oberärzte, Assistenzärzte und über 40 Pflegekräfte, die die zahlenmäßig größte Notaufnahme in ganz Hessen am Laufen halten.
„Was auch immer für ein Notfall eingeliefert wird – wir können damit umgehen“, sagt Dr. Nils Streiber, dem hier niemand Arroganz unterstellen würde. Denn mit dem „wir“ meint er neben der IZNA die zahlreichen Fachabteilungen im Klinikum Kassel, deren Vertreter in den Schockraum kommen. Darunter fallen vor allem die Kliniken für Anästhesie, Kardiologie, Neurologie und Unfallchirurgie.
Das Team des Schockraums geht professionell mit der Nachricht um. Wer so etwas an sich herankommen
JEDEN TAG 24 STUNDEN, 365 TAGE IM JAHR.
„Ohne die Kolleginnen und Kollegen könnten wir die Patienten nicht so schnell und umfassend behandeln“, sagt Chefarzt Dr. Klaus Weber. „Wir zählen aufeinander.“Er sagt, wie es ist.
Gute Stimmung: IZNA-Pflegerin Sefika Gündüz und Anästhesist Dr. Nils Streiber.
Dr. Klaus Weber leitet die IZNA ohne Allüren. Bei Bedarf knüpft er auch sterile Kittel zu.
Dr. Nils Streiber bereitet mit sterilen Handschuhen einen zentralen Venenkatheter vor.
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TITELTHEMA
EGAL WELCHE UHRZEIT, OB TAG ODER NACHT – ES HERRSCHT IMMER BETRIEB.
Die Interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme ist die größte Einrichtung ihrer Art in Hessen. An Spitzentagen steuern über 80 Rettungswagen das Klinikum Kassel an.
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SPITZENMEDIZIN
MITTENDRIN Der Handball nimmt viel Raum im Leben von Johannes Happe ein. Er ist der Spielmacher der HSG Twistetal. In der aktuellen Hinrunde muss das Team ohne ihn auskommen.
Als die Mannschaft einläuft, wird es laut in der Halle der Handball Spielgemeinschaft (HSG) Twistetal. Johannes Happe klatscht jeden Spieler ab und gibt ihnen Motivie rendes mit auf den Weg. Davor war
er schon in der Kabine und stand beim Schlachtruf mitten in der Runde. Mehr ist derzeit nicht drin. Er hat gerade erst wieder mit dem Joggen begonnen. >>>
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SPITZENMEDIZIN ein Schock für seine Freundin, die Familie und den Verein. Und nur durch einen glücklichen Umstand kommt es überhaupt zur Operation. Johannes Happe will sich im Früh jahr 2019 beruflich verändern. Als Elektroniker bewirbt er sich bei der Deutschen Bahn und wird zur obli gatorischen Untersuchung beim Betriebsarzt vorstellig. Dieser stutzt, als er seinen Brustkorb abhört. Die Geräusche, die das Herz verursacht, sind nicht mal annähernd so, wie sie bei einem jungen Menschen sein soll ten. Der Blutfluss ist kein geregelter, alles geht wild durcheinander.
Johannes Happe und der Direktor der Klinik für Herzchirurgie PD Dr. Ali Asghar Peivandi
WÄRE DER HERZFEHLER NICHT ERKANNT WORDEN, HÄTTE ER MIT MITTE DREISSIG EIN PFLEGEFALL SEIN KÖNNEN.
>>> Johannes Happe ist Spielmacher der 1. Mannschaft der HSG, Rückraum Mitte lautet seine Position. Der 26-Jährige ist kompakt gebaut und nicht zimperlich. Bevor er zurück zieht, fängt er sich lieber eine Prel lung ein. Handball ist nichts für sen sible Gemüter, es ist ein Kontaktsport. Die örtliche Presse schreibt, Happe sei die „Stütze des Twistetaler Spiels“.
Eine kleine Narbe auf der Brust ist der Grund, warum er diese Rolle gerade nicht ausfüllen kann. Sie stammt vom 8. August 2019, als er im Klinikum Kassel von einem herz chirurgischen Team um Klinikdirektor Privatdozent (PD) Ali Asghar Peivandi operiert wird. Über zwei Stunden dau ert der Eingriff, ohne den sein Leben ein anderes geworden wäre. Es war
Johannes Happe ist verdutzt. Er hatte noch nie Beschwerden, keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen, weder bei Ruhepuls noch auf dem Spielfeld. Es geht ihm gut. Am 21. Juni 2019 trifft er im Kranken haus Bad Arolsen den Kardiologen Dr. Bertolt Linder, der auf dem Ultra schallbild eines nicht erkennen kann: die Herzscheidewand. Sie trennt die Vorhöfe des Herzens und somit das
sauerstoffarme vom sauerstoffreichen Blut. Bei Johannes Happe fehlt diese Trennwand. Er hat einen kom plexen Herzfehler.
» DAZU KAM, DASS SEINE HERZKLAPPEN BESCHÄDIGT WAREN UND DAS BLUT NICHT NUR IN DIE RICHTIGE RICHTUNG FLOSS, SONDERN TEILWEISE AUCH WIEDER ZURÜCK«, sagt Dr. Linder.
Komplikationen dieser Art werden meist im Kindesalter festgestellt und noch vor der Einschulung operiert. Aufgrund seiner Athletik und Jugend konnte Happes Herz die Fehlbildung bislang kompensieren. Doch das geht nicht ewig so. „Wäre der Herzfehler nicht erkannt worden, hätte er mit Mitte dreißig ein Pflegefall sein kön nen“, sagt Dr. Linder. Denn ab einem bestimmten Zeitpunkt ist das Herz irreparabel geschädigt. Manchmal hilft dann ein Kunstherz. In jedem Fall wäre seine Zeit als Spielmacher der HSG Twistetal zu einer fernen Erin nerung geworden. Dr. Linder kontaktiert PD Dr. Peivandi, der einen OP-Termin für Anfang August festlegt. Doch Johannes Happe hat seit langem einen Urlaub mit seiner Freundin in Tunesien geplant. Kann er das Risiko der Reise einge hen? Hält das Herz bis August durch? PD Ali Asghar Peivandi gibt nach Rücksprache Entwarnung. Die Reise stellt kein Risiko dar. >>>
Chefarzt Dr. Bertolt Linder ist Kardiologe und Internist am Krankenhaus Bad Arolsen.
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SPITZENMEDIZIN vom Tor hinter dem Fangnetz. Und mit dem Kopf ist sie weiter am Halbkreis aktiv. Sie antizipiert Spielzüge und sieht die Lücken in der Abwehr, bevor sie sich für den Gegner auftun. Antje Happe leidet mit. Und sie jubelt mit. Was den Sport angeht, ist die Familie einiges gewöhnt. 2017 wird Happes Schwester Karoline während des Spiels das Brustbein gebrochen. Antje Happe wird den Betriebsarzt der Deutschen Bahn aufsuchen. „Ich würde gerne Danke sagen. Was wäre passiert, wenn er nicht so genau gearbeitet hätte?“, fragt sie. Beim Kardiologen Dr. Bertolt Linder am Krankenhaus Bad Arolsen wird das Treffen einfacher werden.
Oberarzt Dr. Kolja Deicke war Anästhesist bei der Operation am 8. August 2019. Er gehört dem Aufsichtsrat der Gesundheit Nordhessen als Arbeitnehmervertreter an.
AN HERZKLAPPEN WIRD IM KLINIKUM KASSEL MEHRFACH DIE WOCHE OPERIERT.
>>> Am 8. August verläuft im Zentral-OP 1 des Klinikums Kassel dann alles nach Plan. Aus Material des Herzbeutels zieht Dr. Peivandi zwischen den Herzvorhöfen eine Wand und repa riert anschließend zwei kranke und undichte Herzklappen. Später nimmt er in seinem Büro ein Blatt Papier und skizziert mit wenigen Strichen ein Herz und die OP-Schritte. „Wir konnten nahezu minimal-invasiv operieren, also durch eine kleine Öffnung zum Herzen vordringen. Herr Happe wird nur eine kleine Narbe zurückbehal ten“, sagt Dr. Peivandi, bei dem sich das alles so einfach anhört. In Wahr heit ist die Operation ein filigraner Eingriff, der nur mit Jahrzehnten an Erfahrung und einem gut eingespiel ten OP-Team ein „gutes Outcome“ hat, wie es bei Medizinern heißt. An Herzklappen wird im Klinikum Kassel mehrfach die Woche operiert. Trotzdem bleibt Johannes Happe in Erinnerung. „Junger Kerl, blonde Haare?“, fragt Anästhesist Dr. Kolja Deicke, der sich auch Monate später noch an ihn erinnert. „Die meisten Patienten in der Herzchirurgie sind ja doppelt so alt wie er“, sagt Deicke.
ANTJE HAPPE MACHT DORT EINE AUSBILDUNG ZUR GESUNDHEITSUND KRANKENPFLEGERIN. SIE IST IM DRITTEN LEHRJAHR.
Auf der Intensivstation ist er nach der OP erst noch „wackelig auf den Beinen“, erzählt Happe. Mit viel Auf merksamkeit seiner Freundin und der Familie geht es schnell besser.
PD Dr. Michael Steinmetz ist seit Herbst 2019 leitender Oberarzt in der Klinik für Neonatologie und Allgemeine Pädiatrie am Klinikum Kassel. Der Kinderarzt, Kinderintensiv mediziner und Kinderkardiologe ist Spezialist für komplexe Herzfehler, wie sie bei Johannes Happe schon im Vorschulalter hätten erkannt werden können. Haben Sie Fragen? Schreiben Sie eine E-Mail an: michael.steinmetz@klinikum-kassel.de
» SIE HABEN MIR VIEL ZUVERSICHT GEGEBEN«, sagt Happe. Zwölf Tage nach der OP wird er entlassen und beginnt kurz darauf eine Reha. Die HSG Twistetal startet in die aktuelle Saison erstmal ohne ihn. Johannes Happe bleibt so nah an der Mannschaft, wie es irgendwie geht. Denn Handball ist bei den Happes nicht einfach nur ein Sport. Seine drei jüngeren Schwestern spielen alle in Vereinsmannschaften, beide Eltern waren früher aktiv. „Die HSG geht bei uns vor“, sagt Mutter Antje Happe. „Da bleibt zu Hause schon mal was liegen.“ Sie macht nicht den Eindruck, als wolle sie das bald ändern. Bei Heimspielen steht sie immer links
Johannes Happes Mutter Antje macht eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am Krankenhaus Bad Arolsen.
Antje Happe fiebert beim Heimspiel der HSG Twistetal mit.
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SPITZENMEDIZIN
PD DR. ALI ASGHAR PEIVANDI UND SEIN TEAM WÄHREND EINER HERZKLAPPEN-OP AM KLINIKUM KASSEL.
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MENSCH & KOMPETENZ
MEHR ALS NUR EIN JOB
Die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig im Blick zu haben, ist für Jonathan Friedrich essentiell – hier in der Notaufnahme der Kreisklinik Hofgeismar.
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MENSCH & KOMPETENZ
ABITUR, AUSBILDUNG, STUDIUM – MIT 24 JAHREN HAT JONATHAN FRIEDRICH SCHON ENORME ERFAHRUNGEN ALS PFLEGEKRAFT GEMACHT. ER KOMMT AUS HOFGEISMAR UND MÖCHTE DORT AUCH BLEIBEN. IN DER DORTIGEN KREISKLINIK GEHÖRT ER INZWISCHEN ZUR LEITUNGSEBENE. >>> Für Jonathan Friedrich beginnt der Tag unglamourös. An seinem Arbeits platz in der noch leeren Notaufnahme klickt er um kurz nach sechs Uhr morgens den Dienstplan an, der eine Lücke anzeigt. Der Zwischendienst am Freitag kommender Woche ist noch unbesetzt. „Man muss die Zeit nutzen, bevor es hier richtig losgeht“, sagt Friedrich, ohne den Blick vom
Bildschirm zu nehmen. Noch ist kein Rettungswagen avisiert, im Warte bereich sitzt auch niemand. Doch das Ende der Ruhe ist nur einen Alarm der Leitstelle entfernt. Er schätzt diese Zeit besonders, weil sie nicht oft vorkommt. Jonathan Friedrich ist 24 Jahre alt und stellvertretende Stationsleitung
Die Tätowierung ist Ausdruck seiner Persönlichkeit. Für die Patienten ist das kein Problem.
der Zentralen Notaufnahme (ZNA) und Intensivstation am Krankenhaus Hofgeismar. Er gehört zu einer neuen Generation von Pflegekräften, deren Ausbildung deutlich akademischer ausgerichtet ist: Abitur, Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Pfleger in der Kreisklinik Hofgeismar, Studium der Pflege- und Gesund heitsförderung (B. A.) in Darmstadt –
„Wie können wir helfen?“ Jonathan Friedrich bei einer Patientin in der Notaufnahme.
so lauten die bisherigen Stationen von Jonathan Friedrich. Und es geht munter weiter: Eine Weiterbildung zur Notfallpflegekraft ist für 2020 eingeplant. Behält er dieses Tempo bei, wird sich Jonathan Friedrich als pflegerische Führungskraft auch weiterhin eta blieren. Dabei vermittelt er nicht den Eindruck eines Menschen, der stets seine Karriere im Blick hat. Im Gegen teil: Einer hilft dem anderen – so lautet ein Grundsatz von ihm. „Es kommt immer was Positives zurück“, sagt Friedrich. Und er hat eine gute Selbsteinschätzung: „Ich kann bei weitem nicht alles. Und wir als Kran kenhaus Hofgeismar können auch nicht alles, aber wir machen hier eine sehr gute und patientenorientierte Medizin und Pflege.“ Dazu kommt, dass Friedrich nahezu alle Beschäftigten mit Namen kennt. Bei den Patienten ist es oft nicht anders. Als er später am Vormittag eine Patientin auf Station verlegt, liegt im Bett daneben eine Freundin seiner Mutter. Er spricht kurz mit ihr, will wissen, ob alles okay ist. Ob er was für sie tun kann? Das Gespräch dauert weniger als eine Minute, wird der Patientin aber in Erinnerung bleiben. Es geht um Wahrnehmung und Wertschätzung.
Kurze Absprache mit dem internistischen Oberarzt Carsten Horey.
AUCH IN DER NOTAUFNAHME HILFT EIN DIALOG OFT ÜBER DIE ERSTE AUFREGUNG HINWEG.
Jonathan Friedrich verlegt eine Patientin auf Station. Am Haustelefon regelt er die nächsten Schritte.
auch ein bisschen Sozialdienst. Und wann immer es geht, muss man sich dafür die Zeit nehmen“, sagt er. Jonathan Friedrich stammt aus Friedrichsdorf direkt westlich von Hofgeismar und hat sich für die Kreisklinik entschieden. Er schätzt die kurzen Dienstwege, die flachen Hierarchien, die gegenseitige Hilfe. Er tut viel dafür, damit das so bleibt. Jonathan Friedrich ist gekommen, um zu bleiben.
„Wir hatten hier einen älteren Herrn, der stationär aufgenommen werden musste“, berichtet Friedrich. „Seine größte Sorge war der Hund, der jetzt allein im Haus war. Er bat mich, falls die Zeit sei, seine Nachbarin anzu rufen. Damit war der Hund erstmal versorgt und sein Blutdruck ging ganz automatisch runter.“ Der Patient war in solcher Sorge, er wäre trotz seiner gefährdeten Gesundheit nicht in der Klinik geblieben. All die Dinge, die Friedrich neben der eigentlichen Medizin erledigt – vom fehlenden Spritzschutz auf einem Zimmer der Intensivstation bis zum Anruf bei der Nachbarin zur Hundeversorgung – gehen ihm leicht von der Hand. Jonathan Friedrich ist lösungsorientiert und kennt seine Rolle. „Wir sind hier
Karriere bei der GNH: Gesundheits- und Krankenpfleger Jonathan Friedrich berichtet.
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KURZ & BÜNDIG
WEITER VORN FÜR KREBSPATIENT KIRAN URBSCHAT WAR DER 1. NOVEMBER EIN MEILENSTEIN Die Musik ist schon von der Straße aus zu hören. Der Einfahrt folgend, steht man nach wenigen Metern in einer leergeräumten Doppelgarage nahe Brilon im Sauerland, gefüllt mit Bier tischgarnituren und Guter-LauneParty-Musik. Zwei Dutzend Teenager tanzen durch den Raum, alle Hände sind in der Luft. Die Clique ist erstaun lich textsicher, allen voran Kiran Urbschat (visite Herbst 2019). Es ist der Abend vor dem 1. November, seinem 15. Geburtstag, der in Nordrhein-Westfalen ein gesetz licher Feiertag ist. Und die Party hat gerade erst begonnen.
„Die Nachbarn wissen Bescheid.“ Vielleicht noch mehr als Kiran selbst freut er sich darüber, dass es an diesem Tag etwas zu feiern gibt. Ein halbes Jahr zuvor kommen Vater und Sohn abends im Klinikum Kassel an. Bei Kiran war nachmittags Hodenkrebs diagnostiziert worden, mit Metastasen im Bauch und in der Lunge. Er atmet nur noch flach. Die Familie ist im Ausnahmezustand.
Kirans Vater Steffen Urbschat steckt kurz den Kopf zur Tür rein. Die hüp fende Menge nimmt er wohlwollend war. „Die sollen heute mal richtig Gas geben“, sagt er und lächelt:
Steffen Urbschat wird den Moment nie vergessen, als sie gegen 19 Uhr auf der Station F 71 ankommen. Dort wartet schon ein Team der Kinder onkologie, das gleich zur Sache kommt. Sie haben Fragen an Kiran, nehmen ihm Blut ab und richten für Vater und Sohn ein Zimmer her. Nichts davon hatten beide um diese Uhrzeit noch erwartet.
Kiran wird weiterhin im Klinikum Kassel behandelt, hier bei Assistenzärztin Paraskevi Klothaki.
Vater Steffen Urbschat und Dr. Nina Kollmar mit Kiran in der Tagesklinik der Station F 71.
Das Team der F 71 gibt beiden Sicher heit: Egal wie schlimm es ist, wir gehen es an. Nicht morgen, nicht übermorgen, sondern jetzt – das ist die Botschaft. Steffen Urbschat schluckt auch heute noch, wenn er darüber berichtet.
» ICH HATTE SOFORT DAS GEFÜHL, DASS WIR AM RICHTIGEN ORT SIND«, sagt Urbschat.
Kinderonkologin Dr. Nina Kollmar hört den Rücken ab. Kirans Wundabdeckung stammt von einer Bauch-OP.
Kiran Urbschat feiert in seinen Geburtstag hinein. Die heimische Doppelgarage wird zur Partylocation.
Die Menschen auf der Station F 71 – Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter – werden in den kommenden Monaten zu ihren wichtigsten Bezugspersonen. Ein Indikator für Kirans Genesung ist der sogenannte Tumormarker. Als er Mitte Mai 2019 im Klinikum Kassel ankommt, liegt dieser im siebenstelligen Bereich. Aktuell zeigen die Untersuchungen nur noch einstellige Zahlen an. Bleibt alles so, hat Kiran den Krebs besiegt. Nach sechs Chemotherapien und zwei Operationen zur Entfernung von Metastasen stellt er an diesem Abend sicher, dass es seinen Gästen auf der Party an nichts fehlt. Es gibt reichlich Pizza und niemand sitzt lange vor einem leeren Glas. Seine
Erkrankung war auch ein Lernpro zess für die Clique. Wie umgehen mit jemandem, der plötzlich nicht mehr in die Schule kommt oder im Tor der Fußballmannschaft steht, der Gewicht verliert und kein Haar mehr am Körper hat? Der vielleicht nicht mehr wiederkommt. Mit dem Fest macht es Kiran seinen Freunden leicht. Mit ihnen steht er mitten im Leben, das an diesem Abend in einer Doppelgarage nahe Brilon tobt. „Kiran ist ein Leitwolf, das war er schon im Kindergarten. Er kümmert sich“, sagt seine Mutter Anja bei einer Tasse Tee in der Küche. Ihr Sohn gehört nicht zu denen, die lange zögern. Bevor Kiran bremst, gibt er lieber Gas. Es ist seine Art, mit der Erkrankung und dem Leben
überhaupt umzugehen. Vielleicht auch weil er weiß, dass die Ziellinie noch nicht überschritten ist. Von draußen wird die Musik und das Gelächter lauter, es geht auf Mitter nacht zu. Gleich wird Kiran offiziell 15 Jahre alt sein. Ohne die Menschen auf der Station F 71 am Klinikum Kassel wäre es dazu nicht gekommen.
Hier lesen Sie Kiran Urbschats gesamte Geschichte:
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KURZ & BÜNDIG
schaffte er es mit seiner Familie als UNFlüchtling im September 2018 nach Deutschland. Drei Jahre hatten sie da schon in der Türkei gelebt. Eine Chemotherapie für seine Krebser krankung konnte er sich in keinem der beiden Länder leisten.
EIN GUTES JAHR Ahmad Haj Rabee (visite Frühjahr 2019) hatte im vergangenen Jahr Grund zu lächeln. Geflohen vor dem Bürgerkrieg in Syrien,
Erst bei Professor Martin Wolf, der die Klinik für Onkologie und Hämatologie am Klinikum Kassel leitet, gibt es Hoffnung. Man muss ihm seinen lin ken Arm und die Schulter entfernen, doch anschließend geht es bergauf. Der Tumormarker senkt sich, der Krebs scheint besiegt. Sein nächster
Termin sollte die Anpassung einer Armprothese sein. Doch der Krebs kommt zurück. Obwohl sein Zustand im Spät sommer immer schlechter wird, läuft er mit einem Lächeln durch das Klinikum. Er ist sehr dankbar. Dafür, dass seine Familie hier sicher ist. Und den Medizinern, insbesondere Professor Martin Wolf, die alles versucht haben. Ahmad Haj Rabee verstarb am 1. Oktober 2019 im Kreis seiner Familie im Klinikum Kassel.
PFLEGESCHÜLERINNEN IM AFRIKA-EINSATZ Die beiden Gesundheits und Kinder krankenpflegeschülerinnen Laura Kiepe (li.) und Anna Wendt (re.) haben einen Auslandseinsatz auf dem afri kanischen Kontinent absolviert. Mit der Organisation STEP Afrika waren sie zwei Wochen auf der Kinderstation im St. Elisabeth Hospital in der Stadt Arusha in Tansania tätig. „Die Behandlungen dort müssen größtenteils ohne technische
Hilfsmittel durchgeführt werden“, berichten die Schülerinnen. Es gibt keinerlei Monitoring, keine Blutdruck messung und auch keine zuverlässige Überwachung der Sauerstoffsättigung im Blut. Desinfektionsmittel und das Arbeiten mit Handschuhen kennt das Personal ebenfalls nicht. Das tansa nische Gesundheitssystem ist Teil der weit verbreiteten Armut im Land. Jeder zweite Patient im St. Elisabeth Hospital leidet an Unterernährung.
Trotzdem ziehen die Schülerinnen ein positives Fazit. „Von den Erfahrungen dort werden wir ein Leben lang profi tieren – beruflich und privat“, sind sich Laura Kiepe und Anna Wendt sicher.
NEUER KLINIKDIREKTOR AM KLINIKUM KASSEL
Seit dem 1. November 2019 ist Privat dozent (PD) Dr. Achim Neufang neuer Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie am Klinikum Kassel. Der gebürtige Pfälzer wechselte von der Klinik für Gefäßchirurgie an den Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden, wo er seit 2010 als Chefarzt arbeitete. Davor war Dr. Achim Neufang
16 Jahre in der Klinik für Herz, Thorax und Gefäßchirurgie am Klinikum der Johannes Gutenberg Universität Mainz tätig. Weiterbil dungen absolvierte er u. a. in Kliniken in Sydney, Houston, Boston, Albany und Phoenix. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit am Klinikum Kassel gehörten die
Aortenchirurgie, Carotischirurgie, die rekonstruktive Bypasschirurgie sowie die Venenchirurgie. Außerdem besteht in der Klinik für Gefäßchi rurgie und Endovaskuläre Chirurgie eine fächerübergreifende Zusam menarbeit mit den benachbarten Disziplinen wie der Herzchirurgie, Diabetologie, Kardiologie, Nephro logie und Neurologie.
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RATEN & DATEN
MITMACHEN UND GEWINNEN umschmeicheln
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(Abk.)
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Teil der Bibel (Abk.) Eierpfannkuchen
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Neffe von Abraham (A.T.)
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zur Nacht unbewölkt
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Längsstangen der Leiter
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Die Gewinner der Gutscheine für die Kurhessen-Therme wurden ermittelt und benachrichtigt. Aus Datenschutzgründen dürfen wir die Namen nicht nennen. Teilnahme ab 18. Keine Gewinn ausschüttung an Minderjährige. Die Gewinner werden per Post benachrichtigt. Zu diesem Zweck müssen die Teilnehmer ihren Namen und ihre Anschrift vollständig angeben. Sollten mehr richtige Lösungen eingesendet werden, als Gewinne zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.
raetselstunde.com
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Bienenzucht
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Kykladeninsel
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Stück vom Ganzen
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Die Patientenfürsprecherinnen und -fürsprecher in den Kliniken → prüfen Anregungen und Beschwerden der Patienten und der Angehörigen, → wenden sich mit deren Einverständnis an die zuständigen Stellen und versuchen zu vermitteln, → nehmen gern auch positive Erfahrungen entgegen und geben sie weiter.
Klinikum Kassel Marlies Rohrbach Do. 14.30 bis 16.00 Uhr Zentrum für Frauen und Kindermedizin Heidemarie Siebert Mo. 14.30 bis 16.00 Uhr
Einsendeschluss ist der 28.02. 2020.
Tierprodukt
englisch: nach, zu
Längsstangen der Leiter
Pferdeunterstand
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Rednerpult im Karneval
Ausruf des Schauderns
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Teile des Stuhls
Nacht unbewölkt
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italienische Tonsilbe
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Alphabet (Kw.)
Die visite verlost fünf Gutscheine des Schloßhotels Bad Wilhelmshöhe im Wert von jeweils 100 Euro. Viel Vergnügen beim Lösen des Rätsels und viel Glück! Am Gewinnspiel teilnehmen: Senden Sie das richtige Lösungswort an: visite@gnh.net oder per Post an: Gesundheit Nordhessen Holding AG Zentralbereich Unternehmens kommunikation Redaktion visite Mönchebergstraße 48 E 34125 Kassel
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ostdt. Sendeanstalt (Abk.)
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englisch: Sahne, Creme
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ein Trillionstel Teil
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Eierpfannkuchen
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Neffe von Abraham (A.T.)
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italienische Tonsilbe
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unbändiges Verlangen
französische Stück Vervom neinung
englisch: Sahne, Creme
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Musikinstrument
Fischkonserve
ein Trillionstel Teil
Blütenpracht
LIEBE PATIENTIN, LIEBER PATIENT
Mehr zu unseren Datenschutz bedingungen unter: gesundheit-nordhessen.de/ Aktuelles/PatienteninfoDatenschutz
jeweils Haus T, Eingang 1 Erdgeschoss Tel. 0561 9802811 Ludwig-Noll-Krankenhaus Elisabeth Kraß-Köhler Do. 10.30 bis 12.00 Uhr
Krankenhaus Bad Arolsen Gerda Schmalz und Helmut Kirner Mo. 11.00 bis 12.00 Uhr Tel. 05691 800172 Raum gegenüber Patientenaufnahme Kreisklinik Hofgeismar Brigitte Briel Do. 15.00 bis 17.00 Uhr Tel. 05671 8195555
HERZLICHEN DANK Die Unternehmen der Gesund heit Nordhessen bedanken sich herzlich bei den zahlreichen Förderern und Sponsoren, die die vielfältige Arbeit für die Patientinnen und Patienten finanziell und mit ehrenamt lichem Einsatz unterstützen. Stellvertretend für alle Einzel spender, Firmen und Vereine seien hier einige regelmäßige Unterstützer genannt: – cdw Stiftung gGmbH
Kreisklinik Wolfhagen Elke Oppermann Mi. 9.00 bis 11.00 Uhr Tel. 05692 400
– Elternhaus Kassel gGmbH – freuNde – Förderverein für Familien mit neurologisch kranken Kindern – Gute Besserung e. V. Förderverein Krankenhaus Bad Arolsen – Helga und Heinrich Holzhauer Stiftung für krebskranke Kinder – Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus e. V.
VISITE ABONNIEREN? Sie möchten die visite auch in Zukunft regelmäßig kostenfrei erhalten? Schreiben Sie uns eine Mail an: visite@gnh.net oder per Post an: Gesundheit Nordhessen Holding AG, Zentralbereich Unternehmens kommunikation, „Stichwort visite“, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel
– Kinderkrebshilfe Waldeck-Frankenberg e. V. – Kleine Riesen Nordhessen: Verein für Palliativversorgung von Kindern und Jugendlichen in Nordhessen e. V. – LebensWert: Förderverein für die palliative Versorgung Erwachsener im Klinikum Kassel e. V. – Projekt Schmetterling e. V. – Verein für krebskranke Kinder Kassel e. V.
IMPRESSUM Herausgeber: Gesundheit Nordhessen Holding AG, Mönchebergstraße 48 E, 34125 Kassel, visite@gnh.net | Zentralbereich Unternehmenskommunikation: Ulrike Meyer auf der Heide (Ltg.), Inga Eisel, Tanja Maurer, Tel. 0561 9804805 Fotos: Tyler Larkin | Gestaltung: IM MAI GmbH Druck: Julius Kress OHG, Kassel | Erscheinungsweise: drei bis viermal pro Jahr | Auflage: 100.000 Exemplare
WIR SIND FÜR SIE DA – GESUNDHEIT NORDHESSEN KLINIKEN Klinikum Kassel Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800 Ludwig-Noll-Krankenhaus Dennhäuser Str. 156 34134 Kassel Tel. 0561 48040 Krankenhaus Bad Arolsen Große Allee 50 34454 Bad Arolsen Tel. 05691 8000 Kreisklinik Hofgeismar Liebenauer Straße 1 34369 Hofgeismar Tel. 05671 810 Kreisklinik Wolfhagen Am kleinen Ofenberg 1 34466 Wolfhagen Tel. 05692 400
AMBULANTE VERSORGUNG ZMV – Zentrum für medizinische Versorgung Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800
REHA-ZENTREN Gesundheitszentrum Wilhelmshöhe Wilhelmshöher Allee 91 34121 Kassel Tel. 0561 987940
SENIORENWOHNANLAGEN SWA Lindenberg SWA Betreutes Service-Wohnen im Alter SWA Haus am Lindenberg (stationäre Pflegeeinrichtung) Faustmühlenweg 31 34123 Kassel Tel. 0561 950770
Reha-Zentrum Klinikum Kassel Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 980-2830
SWA Fasanenhof SWA Aktiv (ambulanter Pflegedienst) SWA Betreutes Service-Wohnen im Alter Hinter dem Fasanenhof 1 H 34125 Kassel Tel. 0561 87975510 MEDICAL SCHOOL Kassel School of Medicine Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9803510
SERVICEGESELLSCHAFT Ökomed Mönchebergstraße 41–43 34125 Kassel Tel. 0561 9800 GESUNDHEIT NORDHESSEN HOLDING AG Mönchebergstraße 48 E 34125 Kassel Tel. 0561 9800 Besuchen Sie uns online: gnh.net