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Schlaganfall: Netzwerk sichert flächendeckende Versorgung Klinikum Kassel auch auf komplexe Schlaganfall-Behandlung spezialisiert Jeder Patient und jede Patientin mit Schlaganfall soll in Nordhessen und angrenzenden Gebieten Zugang zur bestmöglichen Diagnose und Therapie haben. Mit diesem Ziel haben zwölf Kliniken aus Nordhessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen das Neuro-Netz-Mitte gegründet. Koordinierendes Zentrum ist das Klinikum Kassel, in dem jährlich an die 2000 Patienten mit Schlaganfall behandelt werden. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und andere Fachgesellschaften machen sich seit einigen Jahren für die Bildung von neurovaskulären Netzwerken stark. Damit sind überregionale Strukturen gemeint, in denen alle Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen (= die Blutversorgung des Gehirns und des Nervensystems betreffend) interdisziplinär und rasch behandelt werden. Die DSG hatte das Klinikum Kassel mit 15 anderen großen Zentren in Deutschland ausgewählt, um in der Pilotphase das neue Konzept eines neurovaskulären Netzwerks umzusetzen. Das Klinikum ist als überregionales Schlaganfallzentrum zertifiziert und verfügt über eine große Schlaganfall-Spezialstation („stroke unit“) mit 16 Betten. Darüber hinaus stehen mit Zentraler Notaufnahme, Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, Gefäßchirurgie und Kardiologie alle Disziplinen zur optimalen Versorgung von Schlaganfall-Patienten bereit – 24 Stunden am Tag, an sieben Tagen die Woche. 6

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Mit Hilfe eines Videokonferenzsystems unterstützen die Schlaganfall-Spezialisten im Klinikum Kassel ihre Kollegen in anderen Krankenhäusern bei der Beurteilung von neurologischen Notfällen, von links Yogesh Shah, Leiter der SchlaganfallSpezialstation und Netzwerk-Koordinator, Prof. Dr. Andreas Ferbert, Direktor der Neurologie sowie Netzwerk-Sprecher, und Dr. Christian Roth, Leitender Oberarzt der Klinik für Neurologie.

Inzwischen besteht eine telemedizinische Verbindung zwischen den Ärzten der Stroke Unit im Klinikum sowie Krankenhäusern der Region und 2016 wurde das Neuro-NetzMitte als neurovaskuläres Netzwerk für Nordhessen und angrenzende Bundesländer offiziell gegründet. Sprecher ist Prof. Dr. Andreas Ferbert, der auch Direktor der Klinik für Neurologie im Klinikum Kassel ist, Koordinator ist Yogesh Shah, Oberarzt der Stroke Unit im Klinikum. Innerhalb des Netzwerkes nennt Prof. Ferbert zwei Gruppen von Kliniken: • Erstens Kliniken ohne eigene neurologische Abteilung, die über

die telemedizinische Anbindung Unterstützung bei der Diagnose und Therapie von Schlaganfall-Patienten erhalten und die Patienten ggf. weiterverlegen. • Zweitens Kliniken, die selbst über eine Neurologie und Stroke Unit verfügen und insbesondere bei der Thrombektomie (s. rechte Seite) mit dem Klinikum Kassel zusammenarbeiten. „Die Thrombektomie ist unverzichtbar für die Behandlung von schweren Schlaganfällen. Mehrere große internationale Studien haben 2015 die Vorteile dieser Behandlung für den Patienten bestätigt“, so Prof. Ferbert.


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