DER MORD AN MARIO K. IN ALTENBURG IM KONTEXT LSBTIQA*-FEINDLICHER GEWALT IN THÜRINGEN Theresa Lauß, Marina Schulz und Marcello Helwig
Am 12. Februar 2020 wird der 52-jährige Mario K. in Altenburg brutal ermordet – die folgenden Darstellungen des Tathergangs beruhen im Wesentlichen auf den Aussagen der Täter. Den beiden Tätern Sven N. und Tony S. sollen von Mario K. zunächst an einer Tankstelle Geld für sexuelle Handlungen angeboten worden sein. Die Täter lachen dar über und lehnen dies ab. An dem Eingang des Hauses, in dem sowohl Tony S. als auch der später Ermordete wohnen, kommt es daraufhin zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden, in der Mario K. stürzt. Die Täter halten sich später gemeinsam in der Wohnung von Tony S. auf und beschließen, Mario K. in seiner Wohnung aufzusuchen, um ihm für das Angebot an der Tankstelle »einen Denkzettel zu verpas sen«. Dort angekommen, treten sie Mario K. zunächst so, dass er zu Boden geht, und traktieren ihn dort weiter mit Tritten und Schlägen gegen Kopf und Oberkörper. Daraufhin stechen sie mit einem Messer auf den immer noch am Boden liegenden Mario K. ein und lassen ihn sterbend in der Wohnung zurück. Sein Leichnam wird erst elf Tage später aufgefunden – die Polizei ermittelt die beiden Täter, die in Nacht des 23. Februar 2020 festgenommen werden.
Einordnung aufgrund Zuschreibungen der Täter und rechter Narrative Am 10. März 2021 beginnt der Prozess gegen Sven N. und Tony S. wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes am Landgericht Gera, der von 45