ANTIDISKRIMINIERUNGSARBEIT UND DISKRIMINIERUNGS THEMEN IN THÜRINGEN Janine Dieckmann und Domenic Hög
Aktuelle politische Debatten und zivilgesellschaftliche Auseinandersetzungen zeigen, dass diskriminierungskritische Themen und Antidiskriminierungsarbeit fortwährende Handlungsfelder in Thüringen sind. In diesem Kurzbericht wird ein Blick auf aktuelle Entwicklungen in Bezug auf Diskriminierungsthemen und -erfahrungen sowie in der Antidiskriminierungsarbeit in Thüringen geworfen. Neben den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 werden die Antworten einer IDZ-Abfrage an diverse Selbstorganisationen und Interessen vertretungen im IDZ-Kuratorium zusammengefasst. Der Kurzbericht fokussiert Diskriminierungsthemen in Thüringen, welche durch die Ungleichbehandlung von Personen und Gruppen aufgrund gesellschaftlich stigmatisierter Merkmale entstehen, die im § 1 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) benannt werden: »aus [rassistischen Gründen oder aufgrund] des Geschlechts, der Religion11 oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität«.
Antidiskriminierungsarbeit in Thüringen in Politik und Zivilgesellschaft In den letzten Jahren lassen sich in Thüringen in Bezug auf die Sensibilisierung für Diskriminierung und auf Maßnahmen gegen Diskriminierung einige positive Entwicklungen feststellen. So fand durch die intensive Arbeit der Enquetekommission des Thüringer Landtages »Ursachen und Formen von Rassismus und Diskriminierungen in Thüringen sowie ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben und die freiheitliche Demokratie« (kurz »Rassismus«, 2018– 2019) eine umfängliche Analyse diverser Lebensbereiche und Strukturen in Thüringen in Hinblick auf Rassismus und rassistische Diskriminierung statt. In ihrem Abschlussbericht 2019 legte die Kom23