A la carte
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11. Oktober 2018 | Nr. 41 | www.gastrojournal.ch
Die diesjährige Gastro-Tagung des Schweizer Tierschutzes STS lief unter dem Motto «Essen mit Herz»
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Fachtagung für das Tierwohl
OLMA
Die Menschen ernähren sich heutzutage bewusster. Das lässt auch das Gastgewerbe nicht unberührt. Désirée Klarer
An der Gastro-Tagung des STS, die am 28. September 2018 im Kongresszentrum Hotel Arte in Olten stattfand, stand das Thema «Tierwohl» im Zentrum. Die Einleitung übernahm Hans-Ulrich Huber, Geschäftsführer Fachbereich Schweizer Tierschutz STS: «Die Schweizer Haushalte geben jährlich rund 43 Milliarden Franken für Essen und nicht alkoholische Getränke aus, einen Drittel davon in Gaststätten.» Für Menschen in Europa, die laut Hans-Ulrich Huber in einer «Luxus- und Überflussgesellschaft» leben, rückten beim Thema Nahrungsmittel zunehmend qualitative Aspekte in den Vordergrund. «Der Spruch ‹Man ist, was man isst› ist heute aktueller denn je», ist Huber überzeugt. Die SV Group Schweiz, die verschie-
dene Mensen und Mitarbeiterrestaurants betreibt, teilt diese Ansicht und hat beschlossen, umzustellen: Bis Ende 2019 will sie den Anteil von Produkten aus tierfreundlicher Haltung von 65 auf rund 80 Pro-
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Ausruhen nach einem Supersommer Wer gastgewerblich im Sommer und draussen zu tun hat, dürfte allerorten ebenso erfreuliche wie anstrengende 18WYS306_Gastrojournal_54x60_CMYK_OLMA.indd 1 Monate hinter sich haben. Während das vorangegangene Wintergeschäft trotz guten Schneeverhältnissen unter schlechten Wochenenden gelitten hatte, kann das Sommergeschäft 2018 ohne Abstriche als herausragend gelten, die letzte vergleichbare Saison dürfte 2003 gewesen sein. Auch wenn nun PXHERE.COM Die Stücke bleiben dieselben, aber die Preise – etwa von Rindfleisch – variieren stark. die Wild- und Wandersaison begonnen hat und etwa auch in Weinbaugebieten zent erhöhen. In ihrem Unterfangen Suisse, indes gab zu bedenken: von Gregory Knie, setzen gezielt auf weitere Arbeit winkt, kommt der Kältebestärkt wurde die Gruppe unter «Gäste reagieren zum Teil sehr stark den Trend des bewussten Konsums. einbruch der letzten Tage kaum ungeleanderem durch eine Konsumenten- auf Preise und sind nicht immer ge- In der klassischen Gastronomie ist gen: endlich etwas ausruhen und gebefragung der amPuls Market Re willt, mehr zu bezahlen.» Um das dieses Bewusstsein seitens der Gäs- niessen. search AG, bei der rund 75 Prozent Bewusststein für diese Thematik te jedoch noch nicht angekommen. der 500 Befragten zwischen 18 und zu stärken, hat GastroSuisse daher Nach der Haltung des Tieres fra79 Jahren angaben, dass sie für eine in einem ersten Schritt einen Tier- gen Gäste kaum. Wichtig hingegen höhere Gewichtung des Tierwohls schutz-Informationsflyer erstellt. bleibt die Herkunft. Pascal Hurni, Bitte endlich keine einen entsprechend höheren Preis Sous-chef im Hotel Hof Weissbad, Apostrophe mehr in Kauf nehmen würden. Marti- Vereinzelte Restaurants, wie etwa bestätigt: «Die Gäste fühlen sich na Clavuot-Brändli, Projektleiterin das Restaurant Metzg in Zürich sicher, wenn sie wissen, dass das Lebensmittelsicherheit bei Gastro- oder das Restaurant Butchers Table Fleisch aus der Schweiz kommt.»
Gesetzliche Mindestlöhne untergraben ein traditionelles Schweizer Erfolgsmodell
Rechtssicherheit und Arbeitsfrieden gewährleisten GastroJournal vermeldete es letzte Woche kurz: Der Urner Ständerat Isidor Baumann hat mit bürgerlichen Ratskollegen aus der ganzen Schweiz einen Vorstoss eingereicht. Vom Bundesrat fordern die Ständeräte eine «Stärkung der Sozialpartnerschaft bei allgemeinverbindlich erklärten Landes-Gesamtarbeitsverträgen». Hintergrund der Motion sind zum einen politische und gerichtliche Entscheide der letzten Jahre, zum anderen schleichende Veränderungen und Zuspitzungen der Beziehungen zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Behörden. Spätestens seit dem legendären «Ar-
beitsfrieden» vor dem 2. Weltkrieg
schwenkte die Schweizer Volkswirtschaft samt der Politik auf eine «Sozialpartnerschaft» ein. Konkret einigen sich seither Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter Einbezug der Behörden auf Gesamtarbeitsverträge (GAV). Im Gastgewerbe etwa kam es bereits 1948 zum ersten Gesamtarbeitsvertrag (GJ09/2018), schweizweit gibt es inzwischen über 200 Branchen-GAV und gegen 400 Firmen-GAV. Dieses System hat sich zwar be-
währt. Im internationalen Zusammenhang jedoch gleicht es dem Schweizer Berufsbildungswesen: erfolgreich, aber exotisch. Weiter verbreitet als GAV sind Mindestlöhne. Nach jahrelangen Diskussionen
hat sie 2015 auch Deutschland eingeführt. Der minimale Stundenlohn beträgt dort umgerechnet 10 Franken. Die Bewegung hin zu einem gesetzlichen Mindestlohn erfasste auch die Schweiz, obwohl die Mindestlöhne der Schweizer GAV sogar noch höher sind als die Durchschnittslöhne in Deutschland.
tert, besteht aufgrund eines Bundesgerichtsentscheides «der Missstand, dass von den Sozialpartnern vereinbarte Gesamtarbeitsverträge zwar vom Bundesrat für die ganze Schweiz als allgemeinverbindlich erklärt werden, diese gesamtschweizerische Lösung jedoch durch kantonale Bestimmungen wieder ausgehebelt werden kann».
In einer nationalen Abstimmung er-
teilte das Schweizer Stimmvolk der Mindestlohn-Initiative denn auch eine klare Abfuhr. Auf kantonaler Ebene jedoch setzten sich die Befürworter des neuen Systems in Neuenburg und im Jura durch. Diese politischen Entscheide hatten gerichtliche Folgen: Wie Ständerat Baumann in seinem Vorstoss erläu-
Die Lösung, die Baumann und seine
Ständeratskollegen vorschlagen, ist bestechend einfach. Das einschlägige Bundesgesetz braucht namentlich eine kleine Ergänzung: «Die Bestimmungen des allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsvertrages gehen sämtlichen Bestimmungen der Kantone vor.» pg
PETER GRUNDER
Die Regeln der deutschen Sprache sind nicht einfach. Um sie zu vereinfachen, stritten Fachleute lange um eine neue Rechtschreibung. Eine radikale Vereinfachung erfuhr der Apostroph: In der deutschen Sprache gibt es keine Apostrophe mehr (mit einer seltenen Ausnahme, welche die Regel bestätigt und hier verschwiegen sei). Nicht verschwiegen, sondern klargestellt sei hingegen, dass man sich auf Schildern und Tafeln alle Apostrophe schenken kann: also kein Peter’s, kein Maria’s und schon gar keine Event’s, Menü’s oder gar Restaurant’s. Eine einzige Ausnahme ist dem Gastgewerbe gestattet: Wer sich in Englisch benennt, darf den Apostroph setzen – Buddy’s Pub ist korrekt.
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