DIE PREISTRÄGER
JOËL GRANDJEAN
MARCEL WÜEST
ANJA BÜHLER
MARIE-THERESE MÜLLER
BÄCKER-KONDITOR-CONFISEUR
FLEISCHFACHMANN
KOCH
RESTAURATIONSFACHFRAU
Angemeldet durch die Lernende Laure Gendre
Angemeldet durch den Lernenden Roman Käppeli
Angemeldet durch den Lernenden Jonas Sommer
Angemeldet durch die Lernende Tanja Bittel
« In den Fortbestand des Berufes investieren »
« Er hat immer ein offenes Ohr »
Die Lernenden fordern und fördern
« Motivierte Lernende in jedem Bereich unterstützen »
«Er hat sehr viele Lernende mit Erfolg ausgebildet, und er hat auch schwierige und kritische Fälle gelöst.» Laure Gendre spricht mit grossem Enthusiasmus von ihrem Lehr meister Joël Grandjean. Für die junge Frau, die sich momentan im zweiten Lehr jahr bei der Pâtisserie-Bäckerei-Confiserie Dubey-Grandjean SA in Romont befindet, muss der Ausbildner «korrekt, ein bisschen streng und vor allem menschlich sein. Er soll den Beruf genauso gut kennen wie die Facetten der Ausbildung». All diese Qualitäten findet sie bei Joël Grandjean. «Er verdient den Titel ‹ Zukunftsträger 2018 ›, denn das wäre für ihn die Krönung einer gesamten Kar riere, die er dem Berufsstand und der Berufsbildung gewidmet hat. Er ist seit 40 Jahren Lehrer bei der Berufsschule in Fribourg und hat insbesondere bei den Prüfungen für das Fähigkeitszeugnis und Diplom viel bewirkt.»
«Für mich war es der Hammer, als ich von der Nomination erfahren habe», sagt Lehrmeister Marcel Wüest von der Chämi Metzg in Fislisbach, und fügt lachend hinzu, «ein wirklich cleverer Schachzug von Roman». Denn Wüest hat seit der Übernahme des elterlichen Betriebes 2003 schon einige Lernende ausgebildet, dass aber ausgerechnet Roman Käppeli ihn für den «Zukunftsträger»-Preis nominiert hat, freue ihn besonders. «Roman hat schon zwei abgebrochene Lehren hinter sich und nun hier bei uns endlich seine Beruf(ung) und die Motivation dafür gefunden.»
Er habe in seinem Lehrbetrieb, dem Hotel Seepark in Thun, sehr davon profitiert, «dass wir schnell Verantwortung bekommen», sagt der Lernende Jonas Sommer, der seine Ausbildnerin Anja Bühler für den Zukunftsträger angemeldet hat. «Die Verantwortung ist zwar eine Hürde», erläutert Sommer, «aber so lernt man schnell, und es macht Spass.» Ebenfalls profitieren könne er von der Vielfalt im Seepark: Feriengäste und Geschäftsleute aus aller Welt, asiatische, mediterrane oder klassische französische Küche.
Der aufgestellte Lehrmeister, der das Unternehmen mit seinem Geschäftspartner Michel Dubey seit 1984 führt, ist vom Beruf wahrlich angefressen. Er schätzt vor allem die vielfältigen Aufgaben seines Berufs. «Jeder Tag ist anders, was unter anderem von der Qualität der Produkte und dem Wetter abhängt. Ich mag es sehr, im Team zu arbeiten, authentische und traditionelle Produkte zu entwickeln und neue Spezialitäten zu kreieren.» Das Unternehmen Dubey-Grandjean bildet im Durchschnitt fünf Lernende in der Produktion und zwei bis drei Lernende im Verkauf aus. «Junge Menschen auszubilden bedeutet, in den Fortbestand des Berufes zu investieren und den Nachwuchs zu sichern», ist Joël Grand-
jean überzeugt. «Wir versuchen, ihnen die Leidenschaft für den Beruf zu vermitteln, aber auch die Liebe zu gut gemachter Arbeit. Denn wir benötigen kompetente, gut ausgebildete Fachkräfte, um Vielfalt, Qualität, Innovation und Service bieten zu können.» Was bedeutet für Sie der Preis «Zukunftsträger des Jahres»? Den Titel «Lehrmeister des Jahres» zu tragen, ist ein unbeschreibliches Gefühl und eine grosse Ehre zugleich. Es ist eine Auszeichnung für das, was ich meinen Lernenden in all den Jahren meiner beruflichen Laufbahn mitgeben konnte. Allerdings war ich das nicht alleine: Jeder einzelne, der in unserem Betrieb arbeitet, hat dazu beigetragen. Es ist Teamwork. Wofür setzen Sie das Preisgeld ein? Mit dem Preisgeld gehen wir erst einmal ordentlich feiern. Danach bleibt aber sicher noch Geld übrig, damit alle Mitarbeitenden im Betrieb eine Weiterbildung machen können. Und mit dem Rest verreisen wir, vielleicht nach Paris! Dubey-Grandjean SA, 1680 Romont FR www.dubey-grandjean.ch Nominiert waren auch ... • Thomas Schwarzenberger, Schwarzenberger Cafe & Konditorei, 6403 Küssnacht am Rigi SZ, www.konditorei-schwarzenberger.ch • René Zwahlen, JOWA AG, 5723 Gränichen AG, www.jowa.ch
Dass die Chämi Metzg und sein Lehrmeister für Käppeli ganz wichtig sind, zeigt sich auch darin, dass Wüest für ihn so etwas wie eine Vaterfigur ist, der immer ein offenes Ohr hat, ihn motiviere und wenn er einmal einen «Seich» mache, ruhig erkläre, wieso das jetzt nicht so toll war. An seinem Lehrmeister schätze Roman Käppeli zudem, dass er ihn ansporne, sich im täglichen Betrieb einzubringen, dass er ihm das nötige Fachwissen vermittle und mit seiner zutiefst menschlichen Art auf ihn persönlich eingehe. «Er hat den Preis mehr als verdient, denn wie Wüest mit den Lernenden umgeht, ist einfach einzigartig», hält Käppeli weiter fest. Ja, Wüest schafft es mit seiner positiven Art junge Leute zu motivieren, ihnen die schönen Seiten des vielfältigen Berufs des Fleischfachmannes aufzuzeigen und ihnen eine solide Grundbildung mit auf den Weg zu geben. Daneben bietet er den Jungen bei Bedarf auch Nachhilfe bei
Schulproblemen sowie eine monatliche Prämie, Grillkurse und die Möglichkeit, an Wettbewerben teilzunehmen, um nur einige Dinge zu erwähnen. Und übrigens: Gut die Hälfte seiner heutigen Mitarbeitenden waren früher mal Lernende im Betrieb. Was bedeutet für Sie der Preis «Zukunftsträger des Jahres»? Für mich ist es eine riesengrosse Ehre. Der Preis ist ein Dankeschön für das, was ich in den letzten Jahren in die Lernenden wie auch in die Zukunft unseres Berufsstandes investiert habe – ja, und dass das Dankeschön von Roman kommt, ist echt der Hammer! Wofür setzen Sie das Preisgeld ein? Ich habe immer gesagt, ich bin nicht der Einzige, der mit den Lernenden zusammenarbeitet. Deshalb ist es mir ganz wichtig, dass wir mit dem Geld einen Ausflug mit dem ganzen Team unternehmen.
Chämi Metzg, 5442 Fislisbach AG www.chaemimetzg.ch Nominiert waren auch ... • Giuseppe Galli, Rapelli SA, 6855 Stabio TI, www.rappeli.ch •M arkus Sandmeier, Sandmeier Fleisch und Feinkost, 5742 Kölliken AG, www.metzgerei-sandmeier.ch
Nicht zuletzt profitiere er von seiner Ausbildnerin: «Sie setzt sich für uns Lernende ein, ist fröhlich, motiviert und wenn nötig auch in der Freizeit für uns da.» Gleichzeitig sei Anja kompetent und klar: «Sie steht zu uns, und wenn wir Fehler machen, wird sie nicht wütend, sondern zeigt uns mit positiver Energie, wie wir es besser machen können.» Anja Bühler, die bei Peter Brüderli im Interlakner Victoria Jungfrau Koch gelernt und dann viel auf Saison gearbeitet hat, bevor sie im Seepark stellvertretende Küchen chefin wurde, lobt zurück: «Er ist ein aufgestellter, interessierter und begeisterungsfähiger junger Mann, der jeden Tag mit einem Lachen erscheint.» Überdies habe er «fachlich und persönlich enorme Fortschritte gemacht». Der Betrieb sei dabei wichtig, betont Bühler, die auch als Prüfungsexpertin engagiert ist: «Im Seepark wird gefordert und gefördert, die Aus- und Weiterbildung wird unterstützt.» Das sei
nicht selbstverständlich, für Lehrbetriebe sei der Aufwand gross und für manche Betriebe beinahe nicht mehr zu machen. Was bedeutet für Sie der Preis «Zukunftsträger des Jahres»? Für mich und meine Arbeit ist es eine riesige Anerkennung und Wertschätzung, auch für das Team. Es ist ein Zeichen, dass ich mit der Ausbildung meiner Lernenden auf dem richtigen Weg bin. Wofür setzen Sie das Preisgeld ein? Wir haben uns vorgenommen, gemeinsam Essen zu gehen. Nur weiss ich noch nicht, wann und wohin. Da wir sieben Tage in der Woche geöffnet sind, können leider nicht alle mit. Die Lernenden sind aber auf jeden Fall dabei.
Congress Hotel Seepark Thun, 3602 Thun BE www.seepark.ch Nominiert waren auch ... •C orina Wirth, Gaststuben zum Schlössli, 9000 St. Gallen SG, www.schloessli-sg.ch •R ebecca Pigoni, Hotel Schönbühl, 3652 Hilterfingen BE, www.schoenbuehl.ch
Für Marie-Therese Müller, Lehrmeisterin im Zunfthaus zur Zimmerleuten in Zürich, ist die Arbeit an der Front eine Berufung: «Ich liebe den Kontakt zu den Gästen.» Da sie ihren grossen Erfahrungsschatz gerne mit anderen teilt, ist sie zur Ausbildnerin geworden. Und blüht in dieser Rolle richtig gehend auf: «Ich mag junge Menschen und bin gerne bereit, ein Vorbild für sie zu sein», erzählt die erfahrene Gastgeberin: «Motivierte Lernende unterstütze ich in jedem Bereich und habe immer ein offenes Ohr für sie, auch wenn es nicht um den Beruf geht.» Ein Angebot, das von den Lernenden gerne in Anspruch genommen wird: Oft werden die Gespräche bis in die frühen Morgenstunden geführt. «Bei Marie-Therese Müller lernt man immer etwas dazu», erzählt Tanja Bittel, die ihre Lehrmeisterin zusammen mit anderen Lernenden aus dem Betrieb für den Zukunftsträger-Preis angemeldet hat: «Sie hat ein riesiges Allgemeinwissen und ein sehr gutes Einfühlungsvermögen. Ausserdem ist es immer lustig mit ihr.» Ein schönes Kompliment für eine Frau, die ihre ganze Energie in den Nachwuchs steckt. Marie-Therese Müller kümmert sich nämlich nicht nur um die Semesterarbeiten und Bildungsberichte ihrer Schützlinge, sondern kontrolliert auch die Lehrdokumente und führt Besprechungen zu den überbetrieblichen Kursen oder zum individuellen Befinden. Ihre Wertschätzung drückt sich auch im Abschiedsgeschenk
nach der Lehre aus: Dann erhält jeder Lernende ein persönliches Fotoalbum mit Erinnerungen aus den letzten Jahren. Was bedeutet für Sie der Preis «Zukunftsträger des Jahres»? Es ist das Schönste, was mir im Leben je passiert ist. Dieser Preis ist auch eine grosse Wertschätzung meiner Lernenden. Wofür setzen Sie das Preisgeld ein? Wir fahren vermutlich zu einem Weingut im Kanton Thurgau. Und wenn nicht, unternehmen wir etwas anderes, auf jeden Fall etwas Nachhaltiges für die Ausbildung.
Zunfthaus zur Zimmerleuten, 8001 Zürich ZH www.zunfthaus-zimmerleuten.ch Nominiert waren auch ... •U rs Bischofberger, Landgasthof Seelust AG, 9322 Egnach TG, www.seelust.ch • Andi Angehrn, Wasserschloss Hagenwil TG, www.schloss-hagenwil.ch