Hotel
Hotel Restaurant Ayurveda Fidazerhof, Flims-Fidaz, Gastgeber Roland Häfliger und Antonia Schärli
Zwei Lebens-Welten verbinden Der Fidazerhof in Flims-Fidaz ist Ferienund Kurhotel in einem. Zwei Gastgeber, zwei Berufe – eine Symbiose die funktioniert. Christine Bachmann
Ayurveda, diese Heilkunst hat auf den ersten Blick wenig mit der Hotellerie zu tun. Im Hotel Restaurant Ayurveda Fidazerhof in Flims-Fidaz ist das anders. Hier in idyllischer Umgebung haben Naturärztin Antonia Schärli und Gastronom Roland Häfliger vor 20 Jahren ihre Berufe miteinander verknüpft und führen seither gemeinsam das Ferien- und Kurhotel – erfolgreich.
Die Naturärztin Antonia Schärli und der Gastronom Roland Häfliger haben sich ihr persönliches Bijou geschaffen.
«Die meisten kommen via Mund-zuOhr-Propaganda, das Internet oder über Naturärzte zu uns», erzählen die beiden.
Im Hotelbereich wurden die 14 eher kleinen Zimmer im Jahr 2000 auf 10 grosse reduziert und 2006 dank einer zusätzlichen Dependance wieder auf 12 mit 24 Betten aufgestockt. Die Investitionskosten für die nach baubiologischen Kriterien renovierten Zimmer beliefen sich auf rund 780000 Franken.
Das Thema Ayurveda ist im Jahresverlauf allgegenwärtig und zwei Mal im Jahr sogar exklusiv. Denn jeweils 12 Tage lang nach Saisonende bietet das Paar seinen Gästen eine traditionelle Panchakarma-Kur an. «Dann haben wir nur Kurgäste im Haus, reduzieren unsere Mitarbeitenden auf fünf Leute, inklusive uns, und passen das Essen an die Bedürfnisse an, die eine solche Kur mit sich bringt.» Das werde sehr geschätzt und fülle gleichzeitig das Saisonloch. Wenn keine exklusive Spezial-Kur ansteht, wird das Paar von insgesamt 17 Mitarbeitenden unterstützt, die sich auf 14 Vollzeitstellen verteilen – darunter fünf Lernende.
War Antonia anfänglich auch für den Service, die Rezeption und andere Bereiche im Hotel- und Restaurationsbereich zuständig, kann sie sich seit einigen Jahren wieder mehrheitlich auf ihre Kerntätigkeit konzentrieren und als Naturärztin dem (Kur-)Hotel ihre ganz eigenen Note geben. Denn die Kurgäste machen heute rund 30 Prozent aus. Die restlichen 70 Prozent sind Feriengäste.
Die Kennzahlen im Vergleich Branchenspiegel
durchschnittliche Küchenrendite } Die beträgt 71,1 Prozent
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4,6 Prozent aller Betriebe haben einen Jahresumsatz von 1500001 bis 2000000 Millionen Franken.
Personalkosten Fidazerhof 43,0 % Branchenspiegel 48,5% 10
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QUELLE: BRANCHENSPIEGEL / GRAFIK: O. KREJCI
Fidazerhof
Die Küchenrendite im Fidazerhof beträgt 71,7 Prozent Der Jahresumsatz im Hotel-RestaurantAyurveda-Betrieb in Flims beträgt rund 1,7 Millionen Franken.
Investiert hat das Gastgeberpaar in den letzten Jahren viel – auch in die Küche. «Als wir den Fidazerhof übernommen haben, war die Küche unpraktisch im Untergeschoss gelegen. Wir haben sie deshalb ins Obergeschoss geholt und durch die verkürzten Wege einerseits Personalkosten eingespart und andererseits die Qualität gesteigert», erklärt Roland Häfliger. Aus der Küche im Untergeschoss wurden dann fürs erste Therapieräume sowie ein Skikeller. 2009 folgte die nächste grosse Investition. «Wir hatten sehr gute Zahlen in all den Jahren, sodass uns die Banken und die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) rieten, nochmals zu investieren. Zumal der Spa für unsere Bedürfnisse langsam eng geworden ist.» So investierten die beiden mit Unterstützung der Banken und der SGH über 2 Millionen Franken in einen neuen Spa. Eine Summe, die erst wieder erwirtschaftet werden muss, aber die Investition habe sich definitiv gelohnt.
Der Restaurationsbereich, in dem rund 60 Gäste drinnen sowie 60 draussen auf der Terrasse Platz finden, macht am Gesamtumsatz noch immer den grössten Teil aus (57,7%), gefolgt vom Hotel (26,5%) und dem Spa (15,8%). Das Essen ist auf die Bedürfnisse von Ferien- wie auch Kurgästen abgestimmt. Das heisse aber nicht, dass sie «Körnlipicker» seien, überhaupt nicht. «Bei uns gibt es neben der vegetarischen Küche und den ayurvedischen Gerichten auch ein schönes Stück Fleisch. Wichtig ist mir, dass die Küche überwiegend regionale Produkte anbietet. Zudem arbeiten wir nach den Richtlinien von Goût Mieux. Die Qualität muss einfach stimmten.» Es zähle im Gastgewerbe eben nicht nur die Rendite, sondern auch die Nachhaltigkeit und das gesunde Essen. Rückblickend sei der gemeinsame Weg nicht immer leicht gewesen, «aber der richtige.» www.fidazerhof.ch
EN BREF Le Fidazerhof à Fidaz est à la fois hôtel de vacances et établissement de cure. Quelque 30% des clients y viennent pour une cure, 70% pour des vacances. L’établissement est dirigé par deux tenanciers. Madame pratique la médecine naturelle et Monsieur est restaurateur – une symbiose qui semble fonctionner.
Hotel Atlantis: grosse Pläne, grosse Investitionssumme und ein geheimnisvoller Investor
Der Spatenstich für das neue Atlantis ist erfolgt Diese Woche hat sich mit dem Spatenstich im Zürcher Hotel Atlantis der Kreis wieder geschlossen. 1977 als 5-Sterne-Betrieb eröffnet, ging das At-
Visualisierung des neuen Atlantis.
Startschuss für das neue Sporthotel in Bever Die Gemeindeversammlung von Bever hat sich letzte Woche klar für den Bau des geplanten Sporthotels «Bever Lodge» auf dem Zeughausareal ausgesprochen. Der neue Hotelbetrieb ist mit rund 10 Millionen Franken budgetiert, soll als schlichtes und praktisches Sporthotel daherkommen und insgesamt 90 Doppelzimmer anbieten. Wie die «Engadiner Post» berichtet, erwartet das Projektteam von der Lodge pro Jahr rund 15 000 Übernachtungen. Geht alles planmässig, so soll im März 2015 mit dem Bau begonnen und Ende 2015 das Hotel fertiggestellt sein. Mit der «Bever Lodge» bekommt Bever neben dem Hotel Chesa Salis einen weiteren Hotelbetrieb.
Vorwürfe gegen Bahnen
C. BACHMANN
«Wir haben lange nach einem passenden Betrieb gesucht», erzählen die beiden. Am Ende hat der Bündner Fidazerhof das Rennen gemacht. «Entscheidend für uns war die ruhige Gegend, die Bergnähe, die Grösse – und es hatte drei Tannen vor dem Haus», schmunzelt Antonia Schärli, «das hatte ich immer so in meiner Vision». 1993 kauften die beiden gemeinsam den Betrieb und führen ihn seither als Aktiengesellschaft. Für Antonia war es speziell, auf einmal im Gastgewerbe zu sein. «Ich wurde einfach ins kalte Wasser geworfen», erzählt sie, die kurz zuvor noch ein Praktikum im Service absolviert hatte: «Aber das Leben ist Entwicklung. Das Wichtigste an der Arbeit ist doch die Liebe zur Sache.»
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Supplement unter: www.gastrojournal.ch
lantis 1999 in Konkurs. Nach der Schliessung 2004 stand es lange leer, ehe es als Asylunterkunft und nach einer Besetzung zuletzt als Studentenunterkunft zwischengenutzt wurde, jetzt wird es wieder zum Hotel. Die Investitionssumme dafür lässt sich sehen: Mindestens 60 Millionen Franken will die Neue Hotel Atlantis AG investieren. Gar von einem «Pendant zum Dolder» war beim Spatenstich die Rede. Das denkmalgeschützte Haus soll im Inneren ausgehöhlt und die Zimmer sollen von 35 auf 40 Quadratmeter vergrössert werden.
Geplant sind rund 100 Zimmer, im Garten ein Teich sowie ein öffentlich zugängliches Schwimmbad. Zudem sollen im obersten Geschoss drei Luxussuiten entstehen, eine unter anderem für den geheimnisvollen Investor aus Katar, bei dem es sich offenbar nicht um den katarischen Präsidenten des Verwaltungsrat der Neuen Hotel Atlantis AG, Issa Ghanem al-Kawari, handeln soll. Wie die Lokalmedien spekulieren,
handelt es sich beim besagten Investor um ein Mitglied der katarischen
Herrscherfamilie Al-Thani, die auch ins Bürgenstock Resort investiert. Wie aber der Medienverantwortliche des Bürgenstocks Ronald Joho-Schumacher bereits vor Längerem gegenüber GastroJournal geäussert hat, haben die Investoren des Bürgenstocks zwar das Atlantis begutachtet, es aber «nicht für kaufwürdig gehalten». Es darf also weiter spekuliert werden. Zurzeit werde noch nach einem Hotelbetreiber gesucht. Die Eröffnung des neuen Hotels Atlantis ist auf Ende 2014 geplant. chb
Der Glacier-Express verkehrt nicht mehr bis Davos (GJ27), empörten sich die Hoteliers letzte Woche, nun gibt es Vorwürfe gegen die Rhätische Bahn (RhB). Offenbar fühlen sich die Puschlaver Hoteliers von der RhB übergangen. «Uns Hoteliers und Gastronomen macht wütend, dass die RhB konsequent damit wirbt, ihre Gäste bis Tirano zu befördern», äusserte Bruno Raselli, Besitzer des Bikerhotels Albergo Sport Raselli, gegenüber der «Südostschweiz». Bei der RhB versteht man diesen Vorwurf nicht. Das Puschlav sei als Unesco-Welterbe das Hautpverkaufsargument, betonte RhB-Mediensprecher Simon Rageth, und werde keinesfalls vernachlässigt.
Drei Sterne für die Stadt St. Gallen
Das Hotel Eastside (Foto: Visualisierung) in St. Gallen ist fast fertiggestellt. Die Musterzimmer konnten letzte Woche bereits besichtigt werden. 46 Doppelzimmer, ein Seminarraum, ein Restaurant, eine Bar sowie eine Tiefgarage bietet der 3-SterneBetrieb künftig, der Mitte September offiziell eröffnet wird. Pächter des Hotelbetriebs ist Deepak Mehta, der in den letzten Jahren das Walhalla Hotel in Zürich geführt hat.
Weisse Liste gegen Abzocke in Davos Die teils astronomischen Preise während des World Economic Forums (WEF) in Davos geben zu reden. Um der Preistreiberei Einhalt zu bieten sowie das Image-Problem zu beheben, soll auf das WEF 2014 eine Weisse Liste erarbeitet werden, auf der sich Dienstleister mit ihrer Unterschrift zu einer fairen Preispolitik gegenüber dem WEF verpflichten, wie die «Südostschweiz» mitteilt. Entstanden sei diese Idee nach Gesprächen der Davos-Destinations-Organisation mit verschiedenen Dienstleistern wie etwa mit professionellen Anbietern von Ferienwohnungen, Zweitwohnungsbesitzern, dem Handels- und Gewerbeverein sowie Hotel Gastro Davos. Diese Idee ist zwar löblich, ein Wermutstropfen bleibt: Private Wohnungsanbieter am WEF, die völlig überzogene Mietpreise verlangen, sind nach wie vor nicht kontrollierbar.