GastroJournal 06/2017

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Dessert

9. Februar / 9 février 2017 | Nr. / No 6 | www.gastrosuisse.ch

Hubert Erni, Gastgeber im «The Blinker» in Cham

Mit offenen Augen durch die Welt

MARKT/MARCHÉ Gemüse/Légumes Bodenkohlrabi

Chou-rave beurré kg 2.80 +0% Chinakohl Chou de Chine

Er ist Beizenkind, Exzentriker, Wegbereiter und ein passionierter Gastgeber: Hubert Erni im Porträt.

ein ausgesprochenes Glückskind.» Nach der Swissair kam die Zeit, in der Hubert sich nach einem eigenen Lokal umgesehen hat. «Aber es hat mir nichts gefallen.» Bis eines Tages ein Kapitän der Swissair seine Eltern darauf aufmerksam machte, dass der Rathauskeller in Zug frei

Christine Bachmann

Autobahnausfahrt Cham-Ost. Industriegebiet. Amag-Gelände. 1. Stock. Hier befindet sich seit 2009 Hubert Ernis Lokal The Blinker. Ein schwieriges Pflaster auf den ersten Blick, aber keines, das ihn davon abgehalten hätte, durchzustarten. «Ich habe mir damals ­gesagt: Wenn ich es hier schaffe, dann bin ich wirklich gut.» Er hat es geschafft. Heute ist der Betrieb, den Erni gemeinsam mit ­ Küchenchefin Michèle Meier, 14 Mitarbeitenden sowie 10 Aushilfen führt, bekannt und etabliert.

«

Ich bin ein ­strenger, aber auch sehr g ­ rosszügiger Chef

»

halt zu eng geworden. Nach einem Jahr Handelsschule in Neuenburg absolviert Erni

«Dadurch, dass ich neugierig war, habe ich unglaublich viel gelernt», ist Hubert Erni überzeugt. seine Kochlehre in Arosa und Weggis. «Damals haben wir noch auf dem Kohleherd gekocht, und die Küchenmannschaft wurde autoritär geführt.» Dieser Ton und Umgang habe dazu beigetragen, dass er, obwohl er gerne gekocht hat, aus der Küche rauswollte. «Ich habe dann an die Front gewechselt und bin bis heute glücklich darüber, denn ich habe Menschen und den direkten Kontakt zu ihnen einfach gerne.» Das gelte auch für seine Mitarbeitenden: «Ich bin zwar ein strenger, aber auch sehr grosszügiger Chef.» Weg. Neues sehen, in die weite Welt hinaus. Dieser Drang wird Hubert Erni ein Leben lang antreiben. «Begonnen hat das schon als Kind. Ich wollte immer fliegen.» So sei

er, wenn er bei seiner Tante in Zürich zu Besuch war, immer mit dem Tram an den Flughafen gefahren und habe sich gesagt: «Eines Tages arbeite ich in einem solchen Flugzeug.»

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Ich bin ein a ­ usgesprochenes Glückskind

»

Ein Traum, der sich erst später erfüllen sollte. Denn nach der Lehre verschlug es Erni infolge Einstellungsstopp bei der Swissair zuerst auf das Schiff, genauer auf die «Royal Viking Sky». «Zwei Jahre war ich ohne Unterbruch auf See. Eine spannende und wunderbare Zeit», erinnert er sich. Danach folgte die obligate Militärzeit, die er als Küchenchef

absolvierte, «ich wollte etwas Sinnvolles tun», und letztlich dann doch noch der Traumjob bei der Swissair. Als Steward war Erni über fünf Jahre für die Fluglinie tätig. «Das war eine geniale Zeit. Wir hatten Budget, und ich bin mit offenen Augen durch die Welt gegangen, das hat mich geprägt.» Hinzu kam, dass er durch den Kontakt mit Passagieren Zugang zu einer Welt erhalten habe, die er vorher nicht kannte. «Denn da gab es immer den einen oder anderen, der mir Türen in Galerien, Restaurants und Hotels öffnete.» Dadurch, dass er immer neugierig gewesen sei, habe er unglaublich viel gelernt. Rückblickend und bis heute kann er sagen: «Ich bin

kg 2.30 +0%

Federkohl Chou frisé

kg 4.80 +0%

Kabis rot Chou rouge

kg 2.30 +0%

Kabis weiss Chou blanc

kg 2.15 +0%

Karotten Carottes

kg 1.50 +0%

Karotten Bund

Wenn ich es hier schaffe, dann bin ich wirklich gut

CHRISTINE BACHMANN

Aufgewachsen im ländlichen, luzernischen Rain mit sieben Geschwistern in einer Beizenfamilie, prägte ihn das Mitarbeiten im Gastgewerbe schon früh. «Trotz harter Schule sind sechs von uns am Ende im Gastgewerbe gelandet», erzählt Erni und fügt mit einem Schmunzeln an: «So schlecht kann die Kindheit somit nicht gewesen sein.» Und dennoch trieb es ihn bereits mit 16 Jahren weg von zu Hause. «Ich habe schon früh gemerkt, dass ich ein wenig anders bin als alle anderen.» Mit dieser Erkenntnis sei es ihm in einem Ort wie Rain

«

CHF +/ –

»

werde. «Ich habe mich dann gegen rund 80 Bewerber durchgesetzt und dort 1982 das Zepter übernommen.» Ab 1984 stiess noch Stefan Meier dazu, mit dem er das Lokal 25 Jahre lang erfolgreich führte. «Ja, und dann bin ich 50 geworden und habe mich gefragt: Was nun?» Nach einem Jahr Time-out und der darauffolgenden Gründung einer Catering-Firma hat Hubert Erni 2009 das «The Blinker» eröffnet, das er bis heute immer wieder adaptiert hat, stets auf der Suche nach dem ultimativ Neuen. So verwundert es wenig, wenn er selbst von sich sagt: «Ich bin mit meinen 63 Jahren immer noch ein Workaholic. Ich arbeite einfach gerne, und ich habe mir gesagt, solange es mich freut, solange mache ich es.» Für die Zukunft wünscht er sich, gesund zu bleiben und mit seinem langjährigen Lebenspartner, dem ehemaligen Profi-Eiskunstlauf-Weltmeister Joop van der Sluijs, «die starke Hälfte im Hintergrund», viel zu reisen, denn es gibt noch so viel zu sehen. «Und ich werde nie genug davon haben, Neues zu entdecken.»

Carottes, bouquet Bd. 3.20 +0% Lauch grün Poireau vert

kg 2.80 +0%

Lauch Stangen Poireau, tige

kg 4.80 +0%

Radieschen Radis

Bd. 1.00 +0%

Randen Betteraves

kg 1.80 +0%

Rüben Herbst weiss Navets

kg 2.80 +0%

Sellerie Knollen Céleri, tubercule

kg 2.60 +0%

Wirz Chou frisé

kg 3.20 +14%

Zuckerhut Pain de sucre

kg 3.40 +0%

Zwiebeln Oignons

kg 1.25 +0%

Salate/Salades Cicorino rot Trévise rouge

kg 3.80 +6%

Kresse Cresson

kg 10.00 +0%

Nüsslisalat Doucette

kg 26.00 –13%

Gemüse/Salat: Nationale ­Richtpreise franko Grossverteiler. Quelle/Source: Bulletin SGA Légumes/salades: prix indicatifs nationaux franco grands distributeurs

MARKT/MARCHÉ Rohstoffe/Prix

CHF +/ –

Kaffee Café

lb 1.44

–5%

lb 1.17

+1%

lb 0.69

+0%

Bœuf engraissé lb 1.24

+0%

Lebendrind Bœuf vivant Lebendschwein

TOURNANT

Porc vivant Mastrind Milch Lait

cwt 16.77 +1%

Orangensaft Jus d’orange

lb 1.65

–1%

cwt 9.49

–1%

lb 0.21

+5%

Reis Ulf Braunert

Cornel Züger

Martin Erlacher

Sacha Sebesscen

Gilles Meystre

Riz Zucker Sucre

Ulf Braunert wird ab Mai 2017

neuer Executive Küchenchef der Titlis Bergbahnen, Hotels & Gastronomie. Seine Aufgaben sind die Leitung, Angebotsplanung, Produktentwicklung und Qualitätssicherung der Küche der verschiedenen Restaurants am Titlis und in ­Engelberg. Seit 2010 führt Ulf Braunert zusammen mit seiner Frau Isolde das Restaurant Hess by Braunerts in Engelberg. Beat Schittenhelm übernimmt das Restaurant Geschäftshaus im glarnerischen Enneda. Der Betrieb ist seit Juni 2014 ge-

schlossen und soll Anfang ­September diesen Jahres ­wieder eröffnet werden. Der gebürtige Bündner Beat Schittenhelm war unter anderem Gastgeber im 5-Sterne-Hotel Ahorn in Braunwald. Cornel Züger heisst der

­ rojektleiter der neu zu ent­ P wickelnden Destination Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee. Zu seinen Hauptaufgaben gehört, die Teilgebiete zu einer touristischen Region zusammenzuführen und diese im Markt aufzubauen. Das heisst, Angebote wie das Kloster Einsiedeln, das

Wintersportgebiet Ybrig oder das Alpamare und den Wägitalersee touristisch zu vernetzen. Martin Erlacher ist neuer Chiefexpert WorldSkills international im Bereich Restaurant-­

Service. Zu seinen Aufgaben gehört, die kommenden Weltmeisterschaften in Doha zu ­organisieren und sicherzustellen, dass die Bewertungen fair und transparent ablaufen. Zum anderen kann er die Inhalte am Wettbewerb mitprägen und dafür sorgen, dass praxisnahe und realistische Aufgaben ­gestellt werden.

Sacha Sebesscen est le gérant de Bagels On The Way, à Lausanne. Il a ouvert son premier

établissement en mai. Fort de son succès, il ne s’est pas arrêté là. Il ouvrira un second établissement mi-février à Montreux et un autre dans quelques mois à Genève. Il n’exclut pas de faire un jour de sa marque une franchise, en gardant ce qui fait sa recette, «les produits ­locaux» et «leur fraîcheur». Delphine et Sébastien Moser

sont les nouveaux gérants du restaurant du Robinson, à Colombier, rebaptisé La Maison

du Lac à sa réouverture. Le

chef, Raffaele Vitale, propose une ligne gastronomique avec des quantités de bistrot et des ingrédients issus de la production locale. Gilles Meystre est le président de GastroVaud. Lors du 125e anniversaire de la section et en collaboration avec 120 restau­ rateurs, il veut mettre en valeur l’art de l’accueil lors de la ­St-Valentin. Une rose sera offerte à chaque Valentine dégustant un repas avec son Valentin. «Une façon de remercier les clients pour leur fidélité.»

lb = Pfund, 450 g (Gewichtsmass) cwt = Zentner, 45,36 kg (Gewichtsmass) Quelle/Source: www.finanzen.ch/rohstoffe

Hochpreisinsel L’îlot de cherté Severin Glühweintopf EA 3653 Severin Marmite à vin chaud EA 3653 EU:

CHF   78.–

Quelle/Source :

100%

www.electronic4you.de

Suisse: CHF 109.25

140%

Quelle/Source : www.haushaltsprodukte.ch


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