Gastgeber aus Leidenschaft Gastgewerbliche Betriebe erblühen dank engagierten Patrons – solche gibt es in der Deutsch- und Westschweiz wie im Tessin.
Ketrin Kanalga und ihr Sohn Manuel.
AUTORIN DÉSIRÉE KLARER — FOTOS ANIELA LEA SCHAFROTH
Ketrin Kanalga, Ristorante Piazza in Tenero, Hotel Garni Annita und Hotel America in Locarno «Das Leben ist voller Möglichkeiten! Entweder man ergreift sie – oder nicht.» So lautet das Lebensmotto von Ketrin Kanalga, Gastro-Unternehmerin und Verwaltungsratsmitglied von GastroTicino sowie Mitglied der Kommission Beherbergung GastroSuisse. Wer sich ihren Lebenslauf ansieht, zweifelt auch keine Sekunde daran, dass sie dieses Motto in die Tat umsetzt: Das erste Mal selbständig war sie mit 26 Jahren, damals noch mit einer Boutique in der Deutschschweiz, einige Jahre danach mit einer eigenen Import- und Exportfirma im Weinbereich. Heute ist sie CEO dreier Betriebe im Tessin, dem Ristorante Piazza Tenero, dem Hotel Garni Annita und dem Hotel America, wobei Letzteres ihr Dreh- und Angelpunkt ist. Von hier aus steuert sie die Buchungen und kümmert sich ums Marketing, wenn sie nicht gerade ihre Gäste umsorgt. «Mittlerweile weiss ich sogar, wie man einen guten Kaffee macht», erzählt sie mit einem Lachen auf den Lippen.
sei es zentral, sich in Sachen Marketing stets auf den neuesten Stand zu bringen, punkto Küche und Service eine hohe Qualität zu gewährleisten und den Gast in allen Belangen in den Mittelpunkt zu stellen. «Wenn der Gast merkt, dass er ernst genommen wird und ihm die Aufmerksamkeit geschenkt wird, die er sich wünscht, dann ist er zufrieden. Und was gibt es Schöneres, als einen zufriedenen Gast?» Damit sich ihre Gäste künftig noch wohler fühlen, hat Ketrin Kanalga in Zusammenarbeit mit der Universität Lugano ein neues Projekt gestartet. «Die Professoren waren auf Anhieb begeistert von der Idee, gemeinsam mit den Studenten an Konzepten für meine beiden Hotels zu tüfteln. Ich freue mich extrem über diese Zusammenarbeit.» Irgendwo müsse man schliesslich beginnen, wenn man wolle, dass sich etwas verändere – und so lange es andere Menschen gebe, die sich auch für ein gastfreundlicheres und attraktiveres Tessin einsetzen wollen, werde sie weitermachen.
Das Schönste: zufriedene Gäste Das Hotel America zu übernehmen, sei für sie eine grosse Herausforderung gewesen: «Lange Tage, strenge Arbeit und so viele Dinge, die man quasi gleichzeitig erledigen muss – ich hatte den Aufwand unterschätzt.» Die Feuerprobe habe sie zwar überstanden, das bedeute aber nicht, dass sie sich nun auf ihren Lorbeeren ausruhen könne. Um weiterzukommen,
T I T E LG E S C H I C H T E
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