Bio-Fibel #22 01-2014

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Bio-Fibel Zeitschrift für Wissen aus der Biologischen Landwirtschaft

Andrés Orozco Estrada – Ein Dirigent der Werte Organic 3.0 – Bio im Megatrend FiBL-Studie – Volkswirtschaft mag Bio Farbe der Forschung – A Charming Kiss

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Editorial

Machen Sie glückliche Kundinnen! Ohne Zweifel: Bio ist im Mainstream unserer Warenwelt, aber auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Bio-Lebensmittel sind in aller Munde, oft aber nur verbal und weniger als Selbstverständlichkeit beim tagtäglichen Essen. Für mich ist immer wieder erstaunlich, wie klein sich die nackten Zahlen zu Bio präsentieren. Der Anteil der weltweiten Bio-Flächen macht 0,86 % aus, in Österreich, dem proklamierten Bioland Nummer eins, liegt der Anteil der verkauften Bio-Lebensmittel aktuell unter 8 %. Dabei sollte man bei einer Erfolgsgeschichte nach 90 Jahren bald einmal die Pionierphase, aber auch die „erste Zündphase“ als abgeschlossen betrachten dürfen. Bei der Biofach, der Weltleitmesse für Bio, wurde Mitte Februar von der österreichischen Ernährungs- und Trendforscherin Hanni Rützler „Organic 3.0 – Trend- und Potenzialanalyse für die Biozukunft“ vorgestellt. Während in Österreich die umfangreiche Analyse bisher weitgehend unbeteiligt zur Kenntnis genommen wird, wird die Ideensammlung für das notwendige Bio-Update in Deutschland leidenschaftlich hinauf und wieder hinunter diskutiert. Das ist gut so. Die Pionierinnen und Fundis rufen quasi erbost: „Was ist nur mit ‚unserem‘ Bio passiert, dass die ganz­ heitliche Herstellungsqualität und/oder das Produkt selber nicht mehr als Verkaufsargument ausreichen? Wozu brauchen wir diese Megatrends samt Marketingsprech, wenn die Leute nicht verstehen (wollen), wie super Bio jetzt schon ist?“ Die Marktmenschen freuen sich wiederum und konstatieren: „Feine Aufarbeitung der Marktgesetzmäßigkeiten, lassen wir Bio auf dieser Basis ordentlich wachsen!“ Bio ist – wie schon gesagt – in der Mitte der Warenwelt angelangt und kann sich folglich von den wichtigen gesellschaftlichen Herausforderungen, die unser (aktuelles und) zukünftiges Kaufverhalten prägen, nicht abkoppeln. Die aktuelle Studie zeigt jedenfalls, dass sich für Bio-Lebensmittel große Marktchancen auftun. Aber nur dann, wenn alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette ein tiefes Verständnis für die sich ständig verändernden Lebenswirklichkeiten der Konsumentinnen entwickeln und daraus die richtigen Produkte und Services ableiten. Gleichzeitig muss es den Bäuerinnen, den Verarbeiterinnen, den Gastronominnen und den Kauffrauen gelingen, ein ebenso tiefes Verständnis für die Zusammenhänge der Natur, welches die Bio-Landwirtschaft entwickelt hat, im Konsumalltag der Konsumentinnen zu etablieren. Wie sagt die Studienautorin auf den Punkt: „Ziel muss eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft sein. Mit der Studie soll der Boden bereitet werden, damit die Bio-Akteure nicht nur den Vorsprung gegenüber anderen Herstellern und Dienstleistern verwalten, sondern Organic 3.0 zum Inbegriff der Konsumkultur der Zukunft wird.“ Also, gehen wir es an und updaten unser gutes Bio!

Reinhard Geßl, Herausgeber

Inhalt Eine Frage des Wertes Gut vernetzt Bio-Update: Es gibt eine neue Version Billig kommt teuer Eine Gaumenreise ins Land der Samurai Auf einen Espresso und einen Kräutertee Shortcuts Impressum & Offenlegung

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Im Gespräch

Eine Frage des Wertes Die Kritiken über den kolumbianischen Diri­gen­ ten Andrés Orozco Estrada überschlagen sich mit Lobes­hymnen. 2004 begann seine steile interna­ tionale Karriere, als er im Wiener Musikverein beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich ein­ sprang und von der Presse als „Wunder von Wien“ gefeiert wurde. Nun führt ihn der Ruf als Music Director des berühmten Houston Symphony Orchestras nach Texas.

Andrés Orozco-Estrada wurde 1977 in Medellín geboren. Seine Familie hatte bis dahin wenig mit Musik zu tun, und dennoch registrierte seine Mutter bald sein außergewöhnliches, musikalisches Talent und brachte ihn bereits mit fünf

Jahren in einer Art Musikgymnasium unter. Dort kam er mit großer Freude zur Musik, ganz ohne Druck, der auf anderen in unseren Breiten oft lastet. Seinen Traum vom Studium in der Musikhauptstadt Wien realisierte er mit 19. Seit seinem kometenhaften Erscheinen als „Wunder von Wien“ liegt dem jungen Dirigenten bei all seinen Auftritten mit den weltbesten Orchestern die Musikwelt zu Füßen. Wir trafen den sympathischen Stardirigenten in seinem Zuhause in Wien mit dem Vorsatz nicht über Musik zu reden. Also kamen wir über das Los grundsätzlich gefährlicher Ausländerinnen, gute Chancen für schwierige Schülerinnen, gegrillte Meerschweinchen, seine vorarlbergischen Sprachkenntnisse über kurz oder lang zum großen Unterschied zwischen Preis und Wert und damit doch wieder zur Musik.

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Im Gespräch

Herr Orozco-Estrada, Kolumbianer sind in unserer Wahr­ nehmung gerne Drogenbarone oder gewalttätige Verbrecher. Plötzlich taucht mit Ihnen ein gefeierter Dirigent auf und zerstört unsere Vorurteile. Wie haben Sie das nur geschafft? Ich hatte großes Glück, dass meine Mutter früh meine Freude zur Musik bemerkt hat. Ohne jetzt gleich zu wissen, ob ich tatsächlich musikalisch bin oder nicht. Mein Onkel hatte eine Volksmusikgruppe – da habe ich schon als Baby begeistert zugehört und später bei den Proben mitgetrommelt. Meine Mutter hat sich wohl gedacht: „Da lässt sich was draus machen.“ In Kolumbien kann es doch keine gute Musikausbildung geben? (Lächelt höflich und geduldig) In den 80er Jahren wurde bei uns eine neue Musikschule eröffnet. Das war ein für mich glücklicher Aspekt. Diese Schule verfolgte eine neue Philo­ sophie in Richtung klassische Musik. Darauf wurde meine Mutter durch eine große Zeitungsanzeige aufmerksam. Bei der Aufnahmeprüfung musste ich dann die Trommel in einem bestimmten Rhythmus spielen und dabei laufen. Für Erwachsene ist das nicht so problematisch, aber für ein kleines Kind ist das eine schwierige Koordination. Aber man sieht gut, wer ein bisschen Gehör hat und wer nicht. Ja, diesen Test und die üblichen anderen habe ich gemacht und wurde natürlich genommen.

Wie ging es mit diesem „langen Ding mit Griff“ weiter? Ich sagte schon, wir hatten in Kolumbien eine sehr gute Ausbildung. Da haben wir ebenso viele Videos angeschaut. Darunter waren viele Aufführungen mit den Wiener Philharmonikern – mit Bernstein, Karajan, Abbado oder Kleiber. Das sahen wir so mit dreizehn, vierzehn Jahren. Ich habe bei diesem Unterricht gerne die Stardirigenten nachgemacht. Das hat zwar alle zum Lachen gebracht, doch hat es auch den Unterricht gestört. Und eines Tages sagte mein Lehrer: „Du bist zwar witzig, aber du bringst meinen Unterreicht völlig durcheinander. Wenn du schon soviel Lust hast zu dirigieren, kannst du ab morgen das Ensemble gleich selbst dirigieren.“ Wahrscheinlich wollte er mich damit nur erschrecken. Für mich war es aber das Gegenteil: Was für eine super Chance, dachte ich mir. Und kurz darauf dirigierte ich die „Salzburger Symphonie“ – schon wieder Mozart. Österreich hat sozusagen immer nach Ihnen gerufen? Ja, Österreich, vor allem Wien war immer in meinem Kopf. Nach der Matura wollte ich sofort nach Wien. Doch Wien war weit weg und ein Flugticket nicht gerade günstig. Also musste ich noch warten und bin in die Hauptstadt nach Bogota gegangen. Dort habe ich mich auf der Musikuniversität auf die Geige konzentriert, nur wenig auf's Dirigieren. Doch gleichzeitig Foto: Werner Kmetitsch

Und wann hatten Sie zum ersten Mal einen Dirigentenstab in der Hand? So mit sechs oder sieben Jahren hatte ich eine Kassette mit der „Kleinen Nachtmusik“ von Mozart. Lustigerweise Mozart!

Meine Schule hatte übrigens auch einen Bezug zu Österreich. Ja, und diese Kassette habe ich oft bei uns im Wohnzimmer gespielt. Und dann hatte ich auch noch ein Xylophon aus Röhren mit schrillen Farben, so eines für Kinder. Das hatte einen Stab – den habe ich umgedreht und damit zur Kleinen Nachtmusik dirigiert. Denn ich wusste – ein Taktstock ist ein langes Ding und hat einen Griff.

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Im Gespräch

habe ich alles für Wien vorbereitet – das Visum, die Inskription. Beim Geld habe ich glücklicherweise Hilfe bekommen. Mit 19 Jahren kamen Sie schließlich nach Wien. War das nicht im wahrsten Sinn des Wortes ein Kulturschock? Im ersten Moment war das wirklich ein Schock. 1997 war Österreich noch nicht bei der EU und man musste noch strenge Passkontrollen durchlaufen. Als höchst gefährlicher Kolumbianer? Absolut. Als Kolumbianer ist man automatisch „gefährlich“. In meinem Fall waren es gleich zwei Kontrollen, denn ich bin über Madrid gekommen. Unser Nobelpreisträger García Márquez hat einmal gesagt: „Wir Kolumbianer sind schon schuldig und verurteilt geboren – und jeder von uns muss beweisen, dass wir es nicht sind.“ Was Ihnen eindrucksvoll gelungen ist. Hoffentlich. Das war damals eine schwierige Zeit. Wobei mein erster Eindruck von Wien ein Traum war. Wir waren zu dritt und haben nach dem Flughafenbus ein Taxi zu einem Bekannten genommen. Es war März und es lag noch ein bisschen Schnee. Der Ring mit der Oper und die anderen schönen Gebäude – alles wahnsinnig beeindruckend. Man musste sich quasi zwicken, um rauszufinden, ob das die Realität war. Die Wiener haben Sie sicher bald „wach gezwickt“? Die Wohnungssuche war schon sehr spannend. Da haben wir alles erlebt: Von Leuten, die die Tür schnell zumachten – bis zu Leuten, für die Kolumbien irgendwo in Afrika liegt. Nichts wirklich extrem Böses, aber auch nichts Nettes. Mein großer Vorteil war gewissermaßen, dass ich kein Deutsch konnte – das war ein ganz guter Schutzmechanismus. Apropos verstehen: Ihre Frau stammt aus dem Ländle. Wie steht es mit Ihrem Vorarlbergerisch? Nicht so gut. Nur „Grüazi“ und vielleicht zwei, drei andere Wörter. Mit Ihrem Kind sprechen Sie Spanisch? Ich versuch's. Die meiste Zeit spreche ich mit meiner kleinen Tochter Spanisch, aber wenn wir zu Dritt sind, wird's Deutsch. Ist Ihnen Kommunikation generell wichtig? Kommunikation ist mir als Musiker und Dirigent besonders wichtig. Am Ende fast das Wichtigste. Kommunikation durch die Musik oder das Reden, wie auch immer. Ich liebe die Kommunikation – und ich liebe Diskussionen und Aus­ einander­setzungen. Natürlich liebe ich es auch, Aus­­einander­ setzungen zu gewinnen, das ist ganz klar.

Und was bedeutet für Sie Heimat? Heimat sind für mich jene Menschen, mit denen ich zu tun habe – vor allem meine Familie. Ja, meine Familie und all die Orte, an denen ich mich wohl fühle. Als Zeitschrift für „Wissen aus der biologischen Land­wirt­ schaft“ ist es höchste Zeit, dass wir übers Essen reden: Wie schmecken Ihnen gegrillte Meerschweinchen? Was ist ein gegrilltes Meerschweinchen? Ist das ein Fisch? Nein, das sind kleine Vierbeiner, die bei uns als Kuscheltiere gehalten werden und in Kolumbien als Nationalgericht ver­ speist werden sollen. Das gibt es bei uns? So was habe ich noch nie gegessen. Aber bestimmt frittierte Ameisen – auch so ein Klischee? Ja, die gibt es. Habe ich allerdings auch noch nie gegessen. Auf Spanisch heißen die Hormigas. Diese Ameisen sind ziemlich groß und haben einen besonders großen Hinterteil, den man dann isst. Schmeckt angeblich nach Nuss und Butter, was sich ein bisschen gruselig anhört. Ist das österreichische Essen auch gruselig? Mein erstes Essen hier war ein Wiener Schnitzel. Ich wusste gar nicht, dass das als eine österreichische Spezialität gilt. In

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Im Gespräch

Kolumbien gibt es nämlich so was Ähnliches. Man sucht sich im Ausland gerne etwas Bekanntes aus, um sich sicher zu fühlen. Später habe ich auch den Tafelspitz kennen gelernt. Ganz ehrlich, den fand ich anfangs ziemlich langweilig, so fantasielos – Fleisch, Wasser, Gemüse. Aber inzwischen schmeckt mir auch ein Tafelspitz.

Viel Obst und Gemüse und alles sieht so frisch aus – und man denkt sich: Das ist alles Bio. Wahrscheinlich ist gar nichts davon Bio. Aber man schaut hin und denkt sich: „Booaahhh!“ Hier in Österreich geht man in den Supermarkt, da gibt es oft kleine, langweilige Abteilungen und trotzdem steht „Bio“ in den Regalen.

Einen Tafelspitz kann Kolumbien aber nicht bieten? Doch, doch! Aber mit viel mehr Gewürzen, mit viel Koriander und dies und das, so richtig würzig.

Als international gefragter Künstler sind Sie viel unterwegs. Wissen Sie eigentlich, was Ihnen im Flugzeug und in den Hotels so alles serviert wird? Nein, das weiß ich oft gar nicht. Ich fliege 20 Stunden nach Houston. Da muss ich was essen, sonst verhungere ich. Und ich kann doch nicht immer fragen: „Wo haben Sie diesen Käse her?“ Das geht doch nicht. Nach einem Konzert habe ich zum Beispiel wirklich großen Hunger. Da kann ich nicht so wählerisch sein. Gerade, wenn man zum ersten Mal in einer Stadt ist, kennt man ja niemanden, man ist alleine im Hotel, hungrig und müde. Dann ruft man beim Roomservice an und fragt, was es gibt. Ich habe ja das Glück, in guten Hotels zu sein. Hier werden die Karten, also die Information zu den Lebensmitteln, immer besser. Das ist zwar längst nicht so detailliert, wie es sein sollte, doch zumindest ist das schon eine Orientierungshilfe.

Das hört sich jetzt fast nach „kulinarischem Heimweh“ an? Ja, muss ich schon sagen. Vor allem habe ich Sehnsucht nach den großartigen Fruchtsäften in Kolumbien. In Österreich gibt es ja kaum frische Säfte. Und wenn, dann meistens Apfelsaft oder vielleicht noch einen Orangensaft. Das ist zwar nett, aber eigentlich langweilig. In Kolumbien gibt es rund 350 verschiedene Obstsorten. Das ist eine ganz andere Dimension, wenn man diese Verbindung zur Natur hat. Ist der Unterschied zwischen „bio“ und „konventionell“ in Kolumbien ein Thema? Nein, das war es früher nicht und ist es wohl nach wie vor nicht. Gibt es in Kolumbien überhaupt deklarierte Bio-Lebens­ mittel? Da fehlen mir die genauen Informationen. Ich würde jetzt einmal behaupten, sehr wenige. Weil es diese Mentalität, dieses europäische Bio-Verständnis nicht gibt. Anders gefragt: Was bedeutet für Sie persönlich „Bio“? Bio ist für mich immer, was am natürlichsten ist. Vielleicht ist das jetzt falsch definiert, aber für mich geht es bei Bio um eine Assoziation mit der Natur. Sozusagen, was frisch, echt und gesund ist, ohne Konservierung. So gesehen ist für mich ein Supermarkt in Kolumbien wie ein Paradies für die Augen.

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Und wonach orientieren Sie sich? Relativ einfach zu essen, ist für mich wichtig. Ein Essen muss freundlich für meinen Magen sein, denn bei meinem Beruf hat jede Emotion, jedes Gefühl mit dem Magen zu tun. Letztlich geht alles, wie bei vielen anderen Menschen auch, auf den Magen. Darum ist mein Magen unglaublich empfindlich und gutes Essen umso wichtiger. Bei Nudeln kann beispielsweise nicht viel schief gehen. Nudeln mit einem Stück Butter und Parmesan esse ich gerne, wenn ich Konzerte habe. Auch Hühnerfleisch, aber nur ein bisschen gegrillt und mit wenig Öl, vielleicht mit ein bisschen Salz. Und weißer Reis, das hat mit meiner Herkunft zu tun – einfach normaler Reis. Da fühle ich mich immer satt und bin froh.

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Im Gespräch

Um jetzt einen einigermaßen eleganten Bogen vom Essen zu Ihrer Karriere zu spannen: Man könnte auch sagen, Sie haben einen Heißhunger auf Erfolg. Ist das so? Sie wurden schon als „Wunder von Wien“ bezeichnet, waren bereits an namhaften Häusern und jetzt führt Sie die Karriere nach Houston. Bekommt man da nicht Starallüren? Da ist meine Verbindung zur Familie, besonders zu meiner Partnerin ganz wichtig. Ich habe meine Frau kurz vor meinem Diplom kennengelernt, bevor ich beruflich mehr und mehr gefordert wurde. Da war es besonders wichtig, diese Beziehung und ein Zuhause zu haben. Gleichzeitig ist meine Mutter immer sehr wichtig gewesen. Sie ist eine intelligente Frau mit klaren Prinzipien und hat mich immer mit viel Respekt gegenüber anderen Menschen erzogen. Wenn ich einmal ein bisschen frecher war, hat sie gleich gesagt: „Hallo?! Moment! Kind, so geht das nicht!“ Ich glaube, die Gefahr, dass ich den Boden verliere, ist jetzt nicht so groß. Über diese Hürde sollte ich schon drüber sein. Konzertsäle und Opernhäuser wirken heute oft wie kulturel­ le Nischen für ein elitäres Publikum. Stimmen Sie dem zu? Das ist eine komplexe Frage. Da steckt auch die existentielle Frage zur Kunst per se drinnen. Um klassische Musik zu genießen und zu verstehen, muss man nicht reich oder besonders intellektuell sein. Das ist für mich keine Notwendigkeit. Andererseits braucht die klassische Musik wie jede Kunst einen gewissen Respekt. Also, wenn ich in ein Konzert gehe, muss ich schon ein bestimmtes Benehmen mitbringen – nicht nur vor dem Künstler, sondern auch Respekt vor dem Werk. Nur so kann ich das Werk genießen. Im Kino ist es eher egal, ob man laut lacht oder Popkorn kaut oder sogar telefoniert. Aber in einem Konzertsaal geht das nicht. Das hat weniger mit unserer Eitelkeit zu tun, sondern es hat mit dem Wert an sich zu tun. Das ist wie mit einem guten Essen: Wenn ich mir ein Stück Bio-Fleisch kaufe, wäre es schade, das Fleisch in ein altes, billiges Öl zu werfen.

Also, das Geld ist der eine Teil – der andere ist der Wert. Und wenn man auch den Wert sieht, dann verzichtet man vielleicht auf ein Cola und hat dafür eine bessere Ernährung. Was so viel heißt, dass für viele Menschen der Weg zum Genuss nur über den Verzicht führt? Ein konkretes Beispiel zu Ihrer Frage: Madonna war neulich in Kolumbien, und jede Karte hat mindestens € 100,– gekostet. Das ist nicht nur für kolumbianische Verhältnisse ziemlich viel. Kartenpreise von € 100,– bis 500,–. Aber zigtausende Leute haben das bezahlt. Eine Karte für ein klassisches Konzert – wenn ich dort spiele – kostet umgerechnet vielleicht fünf Euro. Und was ist der Fall? Den gleichen Leuten sind diese fünf Euro dann zu teuer. Verstehen Sie? Kultur oder Essen ist oft keine Frage des Geldes, sondern des Wertes. Bei unserer letzten Frage geht es auch um Wertschätzung. Wie viele Bio-Lebensmittel stehen in Ihrem Kühlschrank? Ich schaue auf Bio. Oder besser gesagt: Ich schaue auf meine Frau, und meine Frau schaut auf Bio. Meine Frau ist die beste Einkäuferin und weiß ganz genau, was das Beste beim Essen ist. Und ich lerne auch dazu: Erst neulich habe ich Bananen gekauft und dabei auf dieses grüne Zeichen geachtet. Ja, und als ich dann bei der Waage die Nummer 3 eingab, habe ich mich gefreut, als auf der Anzeige „Bio-Bananen“ stand. Danke für das Gespräch! Wilfried Oschischnig und Reinhard Geßl

Ist es nicht ein Problem, dass sich diesen „Respekt“ nur wenige Menschen finanziell leisten können? Da erlaube ich mir nochmals den Vergleich mit dem Essen: ein gutes Essen mit biologischen Lebensmitteln ist meistens auch teurer als ein anderes. Diese Seite muss die Gesellschaft einmal verstehen: Was bedeutet ein Konzert oder was bedeutet ein gutes Essen? Theoretisch könnten viele sagen: „Warum soll ich Bio-Fleisch kaufen? Ich habe ja kein Geld und müsste für Bio-Fleisch das Doppelte ausgeben, obwohl es für mich wahrscheinlich gleich schmeckt. Das ist ja alles eine wunderbare Theorie, aber für mich ist das nicht leistbar.“

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J端rgen Friedel ist den Netzwerken im Boden auf der Spur


Bio-Wissenschaft

Gut vernetzt Unter dem schönen und vielsagenden Titel „Die Farbe der Forschung“ trafen sich Anfang März zahlreiche Netzwerkerinnen, um neue Fragen, Perspektiven, Strategien und Visionen einer zukunftsweisenden und innovativen Land­wirt­ schaft aufzuzeigen und zu diskutieren.

„Beziehungsnetze“ lautete das Motto des Symposiums und diese wurden nicht nur vor Ort geknüpft, sondern auch thematisch im Rahmen zahlreicher Vorträge und Diskussionsrunden erörtert: Von der Kommunikation auf Zellebene über die Kooperation von Pflanzen und Bodenlebewesen, der MenschTier-Beziehung bis hin zu den sozialen Beziehungsnetzen von Menschen in der Landwirtschaft reichte das Programm. Einer der Vortragenden war Jürgen Friedel, Professor am Institut für Ökologischen Landbau (Universität für Bodenkultur Wien). Er forscht und lehrt zu Themen der Boden­fruchtbarkeit und Boden­mikro­biologie in der Biolandwirtschaft und ist fasziniert vom Beziehungsnetz zwischen Pflanzen, Mikroorganismen und Boden. Eine funktionierende Beziehung zwischen den genannten Beteiligten ist eine wesentliche Voraussetzung für das Pflanzenwachstum und erweitert das Verständnis der konventionellen Pflanzenernährung ganz grundlegend. Bis heute wird die konventionelle Düngepraxis von der 150 Jahre alten Mineral­stoff­theorie von Justus Liebig geprägt, wonach Düngung dazu dient, die Nährstoffe, die dem Boden durch die Pflanzen entzogen werden, wieder zu ersetzen. Nach dem Motto: Der Vorrat ist begrenzt und ist das Fass leer, muss es wieder aufgefüllt werden. Im biologischen Landbau sieht man das naturgemäß anders. „Hier geht es nicht primär darum, die Pflanze zu füttern, sondern das biologische System aus Pflanze, Boden und Mikro­ organismen zu aktivieren und am Laufen zu halten“, erklärt Jürgen Friedel. Und wer biologische Pflanzenernährung sagt, der muss auch aktive Nährstoffmobilisierung sagen. Was darunter zu verstehen ist, ist komplex und beeindruckend zugleich: Viele Nährstoffe liegen in Böden und dem darunter liegenden Gestein in ausreichender Menge, aber häufig in nicht pflanzenverfügbarer Form vor. Um an diese immobilen Nährstoffe heranzukommen, entwickeln Pflanzen besondere Strategien. Es sind unterschiedliche Prozesse im Wurzelraum, die dafür sorgen, dass Nährstoffe aus den Mineralen freigesetzt werden: Einerseits entnehmen Pflanzen Stoffe aus der Bodenlösung

und scheiden selbst über ihre Wurzeln verschiedene Stoffe aus, um Nährstoffe zu mobilisieren. Andererseits geben sie auch Botenstoffe, Kohlehydrate, Zucker oder Aminosäuren in den Boden ab, locken dadurch unterschiedlichste Mikroorganismen in ihren Wurzelraum und füttern sie ganz gezielt. Die Mikroorganismen wandeln ihrerseits Kohlehydrate und Zucker zum Beispiel in organische Säuren um, beschleunigen dadurch unter anderem den Verwitterungsprozess des Gesteins und somit auch die Freisetzung von Nährstoffen, die sonst für die Pflanze nicht verfügbar wären. Häufig scheiden Pflanzen genau jene Verbindungen aus, die für die Freisetzung der jeweils benötigten Nährstoffe (direkt oder indirekt über Mikroorganismen) nötig sind. Doch nicht nur das, sie können auch die Zusammensetzung der Ausscheidungen steuern und beeinflussen so die Mikroorganismenpopulation im Wurzelraum. Was die Benennung derartiger Kooperationen betrifft, beweisen die Wissenschafterinnen durchaus Sinn für Romantik: „Charming kiss“ nennen sie z. B. den Vorgang, wenn Pflanzen durch ihre Wurzelausscheidungen Bakterien „wachküssen“, um sie für ihre Zwecke zu nutzen. Die Bakterien werden dadurch aktiv, scheiden Stoffwechselprodukte aus und locken ihrerseits Einzeller an. Diese grasen dann die Bakterien ab und scheiden Stickstoff aus, der dann wieder der Pflanze zur Verfügung steht. Äußerst ausgeklügelt und extrem dynamisch sind diese unterirdischen Beziehungsgeflechte – endlich einmal wieder ein Netzwerk im besten Sinne! Elisabeth Klingbacher

Zahlen und Fakten Veranstaltung: Die Farbe der Forschung Vortragender „Aktive Nährstoffmobilisierung“: Prof. Dr. Jürgen Friedel (Universität für Bodenkultur Wien) Infos: - Die Rhizosphäre ist der durch die lebende Pflanzenwurzel be­einflusste Bodenraum. Dort (1-5 mm rund um die Wurzel) finden mechanische, physikalische, chemische und biologische Interaktionen statt. - Die hohe mikrobielle Vielfalt und Aktivität in der Rhizosphäre nennt man Rhizosphäreneffekt - dieser nimmt mit dem Abstand zur Wurzeloberfläche ab. - Über 80 Prozent aller Landpflanzen sind über unterirdische Pilz­geflechte miteinander verwoben und können darüber auch kommunizieren.

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Sichtlich stolz: Hanni R端tzler mit ihrer lesenswerten Bio-Analyse


Bio-Wissen

Bio-Update: Es gibt eine neue Version Bio gilt als weltweite Erfolgsgeschichte. Dabei hat der bedeutendste Innovator des Food-Sektors selber die Nische noch gar nicht verlassen. Die Studie Organic 3.0 motiviert zu einem Update und liefert die Grundlagen, wie die Erneuerung gelingen kann.

Die Biofach – Weltleitmesse für Bio – ließ sich zur Feier ihres 25. Geburtstages nicht lumpen und wählte im Februar 2014 in Nürnberg das zukunftsorientierte Motto „Organic 3.0“. Zudem ließ sie sich mit der Ausarbeitung und Präsentation einer gleichnamigen Studie durch das Österreichische Zukunftsinstitut in Person der Ernährungswissenschafterin und Trendforscherin Hanni Rützler reich beschenken. Hanni Rützler: „Was die Zukunft genau bringen wird, weiß niemand. Mit den Megatrends, den konstanten Antreibern unserer im Wandel befindlichen Welt, kann man aber auch für die Zukunft von Bio relevante Schlüsse ziehen, glaubwürdige Szenarien entwerfen und Entwicklungspotenziale aufzeigen, die für die Entwicklung der gesamten Branche entscheidend sind.“ In der Studie wird auf sechs von elf Megatrends detailliert eingegangen: Individualisierung, Konnektivität, NeoÖkologie, Globalisierung, Gesundheit und Mobilität. Organic 3.0 bietet auf 60 Seiten eine Fülle an hochinteressanten Informationen und Anregungen, was es zu bedenken gilt, wenn die Bio-Landwirtschaft selber zu einem Megatrend werden soll. In einer Kurzversion lässt sich das so zusammenfassen: •  Megatrend Individualisierung: Was, wie und wo ich esse wird verstärkt zum Ausdrucksmittel des Individuums. Bio wird also ein kristallklares Qualitätsprofil entwickeln müssen, um weiterhin seine hohe symbolische Wirkung ausspielen zu können. •  Die Kundin ist Königin: Die Auslobung als „Bio“ wird in Zukunft zu wenig sein. Bio darf sich nicht mehr ausschließlich auf das Produkt konzentrieren, sondern muss seine Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kunden entwickeln. •  Megatrend Konnektivität: Vernetztes Denken, Arbeiten in geschlossenen Kreisläufen, Transparenz für alle Beteiligten haben im Bio-Landbau Tradition. Um eine Antwort auf „Pseudo-Bio“ zu geben, muss der ganzheitliche Ansatz auf den gesamten Produktzyklus angewendet werden.

•  Teilen statt haben: Die durch die „Digital Nativs“ gelebte Kultur des Benutzens statt Besitzens kann Bio in Zukunft verstärkt zugutekommen. Die Community Supported Agriculture lebt es jetzt schon vor, wie es gelingen kann, Konsumentinnen so eng in die Produktion einzubinden, dass sie zu „Prosumentinnen“ werden. •  Megatrend Gesundheit: Nicht jedes Bio-Essen ist automatisch gesund. Vielmehr muss es Bio in Zukunft schaffen, „sich“ in eine grundlegend aktive Lebensführung zu integrieren. •  Ökologische Diversität: Biodiversität ist ein neues, starkes Argument für Bio. Rückbesinnung auf alte Sorten muss mit intensiver Forschung kombiniert werden. So kann Bio sowohl mit kulinarischen Alternativen als auch neuen Forschungsergebnissen punkten. •  Megatrend Mobilität: In einem mobilen Umfeld lohnt es sich für Produzentinnen, Verarbeiterinnen und Anbieterinnen mitunter, selbst nicht mobil zu sein und so zu einem echten Hafen für Kundinnen zu werden. Dafür braucht es besondere Orte, die dies möglich machen. Auf Knopfdruck wird das Organic 3.0-Update nicht funktionieren. Die Bio-Szene wird aber gut beraten sein, die Inhalte der Studie nicht nur genau zu lesen, sondern auch rasch und konsequent den Erneuerungsprozess einzuleiten. Reinhard Geßl

Zahlen und Fakten Studie im Auftrag der Biofach 2014: Organic 3.0 – Trend- und Potenzial­analyse für die Biozukunft, Öster­reichisches Zukunftsinstitut, Mag. Hanni Rützler Download: www.biofach.de/de/presse/organic-studie/ Infos: - 0,86 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Welt werden nach den Bio-Kriterien gehegt. Der Anteil der in Österreich verkauften Bio-Lebensmittel beträgt nach Roll-AMA aktuell unter acht Prozent. - Die Biofach wurde heuer von 42.445 Fachbesucherinnen aus 135 Ländern besucht. Es präsentierten sich 2235 Aus­steller­ innen aus 76 Ländern.

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Thomas Lindenthal kennt die Zahlen: Bio hilft uns sparen


Bio-Wissenschaft

Billig kommt teuer Die intensive Landwirtschaft ist von einer nach­ haltigen Ressourcennutzung weit entfernt. Die damit verbundenen Folgen: Humusabbau, Boden­ erosion, stärkere Hochwasserereignisse aufgrund verdichteter Böden, hohe Treibhausgas- und Pestizid­emissionen, Abnahme der Bio­diversität, Nitrat­auswaschung sowie unerwünschte Rück­ stände in Lebensmitteln.

Soweit so schlecht. Was diese Situation nicht wirklich erfreulicher macht ist die Tatsache, dass die damit verbundenen gesellschaftlichen Kosten nur unzureichend in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung einfließen. Das Verursacherinnenprinzip, welches davon ausgeht, dass entstehende Kosten von derjenigen zu tragen sind, die sie verursacht, wird – vorsichtig ausgedrückt – nicht konsequent angewendet. Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) beleuchtet nun erstmals die Kosten, die in Österreich durch die Landwirtschaft entstehen. Und die fallen nicht zu knapp aus: „Selbst bei einer konservativen Schätzung verursacht die österreichische Landwirtschaft Schäden in Höhe von mindestens 1,3 Milliarden Euro pro Jahr“, erklärt Thomas Lindenthal, einer der Studienautoren. Dabei handelt es sich vor allem um Reparaturmaßnahmen, die z. B. für die Aufbereitung von nitrat- und pestizidverseuchtem Trinkwasser nötig werden und von der Gesellschaft getragen werden müssen. Die wahren Kosten dürften aber noch viel höher liegen, da in der Studie verschiedene, monetär nur schwer messbare Faktoren, wie mit dem Einsatz von Pestiziden verbundene Gesundheitskosten, Kosten durch den Verlust von Bestäubern oder die ideellen Werte von Schutzgütern (z. B. Biodiversität) nicht erhoben wurden. Zudem wurden nicht die vollständigen Reparaturkosten ermittelt, sondern nur die Belastungen, die zur Erreichung gesetzlicher Grenzwerte entstehen. Die errechneten Zahlen stellen daher nur einen Bruchteil der tatsächlichen externen landwirtschaftlichen Kosten dar. Erfreulicherweise erbringt die österreichische Landwirtschaft natürlich auch zahlreiche Leistungen. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen zählen dazu eine Reihe nicht marktfähiger Leistungen wie Ökosystemdienstleistungen (Humusaufbau, Nützlingsförderung …), Landschaftspflege sowie soziale Aspekte wie die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die

Erhöhung der regionalen Identität im ländlichen Raum. Diese multifunktionalen Leistungen sind monetär schwer zu beziffern, da für sie meist kein Markt existiert und werden daher in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung derzeit auch nur unzureichend berücksichtigt. Gerade was diesen gesellschaftlichen Nutzen betrifft, stellen zahlreiche Studien der Biolandwirtschaft ein besonders gutes Zeugnis aus. Und auch die aktuelle FiBL-Analyse zeigt: Die Biolandwirtschaft produziert nicht nur hochwertige Lebensmittel und trägt zum Umwelt- und Klimaschutz bei, sie senkt auch die ökologischen Folgekosten um mindestens ein Drittel. Der Biolandbau reduziert somit nicht nur die Kosten für die Gesellschaft, er erhöht als nachhaltige und zukunftsfähige Form der Nahrungsmittelproduktion gleichzeitig den gesellschaftlichen Nutzen. Um das Verursacherprinzip zu forcieren und das Potential der biologischen Landwirtschaft zur volkswirtschaftlichen Kosteneinsparung voll nutzen zu können, schlagen die FiBLAutoren auch konkrete Maßnahmen vor. Dazu zählen unter anderem die Einführung einer Stickstoff-, Energie- und Pestizidsteuer sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Innovationskraft des Biolandbaus in Praxis, Beratung und Forschung unterstützen und anerkennen. Diese Forderungen umzusetzen wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Kostenwahrheit und würde auch die Konsumentinnen dahingehend sensibilisieren, dass uns auf den ersten Blick billige Lebensmittel in jeder Hinsicht teuer zu stehen kommen. Elisabeth Klingbacher

Zahlen und Fakten Studie: Volkswirtschaftlicher Nutzen der Bio-Landwirtschaft für Österreich. Studienautoren: C. Schader, R. Petrasek, T. Lindenthal, R. Weisshaidinger, W. Müller, A. Müller, U. Niggli, M. Stolze (FiBL). Nähere Infos unter www.fibl.org Infos: - 2012 betrug der österreichische Gesamtproduktionswert der landwirtschaftlichen Produktion € 8,9 Mrd. bzw. 1,6 Prozent der nationalen Bruttowertschöpfung. - Biolandbau kann die Nitratauswaschung ins Grundwasser um bis zu 60 Prozent verringern. - Allein durch den Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger – wie im Biolandbau vorgeschrieben – könnten in Österreich jährlich € 237 Mio. eingespart werden.

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js auf Achse

Eine Gaumenreise ins Land der Samurai Tatami. Sitzend auf Reisstrohmatten essen. Stunden­lang. Von sechs (Minimum) Beamten­ händen in die zum Bersten volle U-Bahn gescho­ ben werden. 28 (Minimum) verschiedene Ton­ fall­variationen von „Ja“. Mit ebenso vielen Bedeutungen. Mit manchen Aspekten der japa­ nischen Kultur werde ich mich nie anfreunden. Andere werden mir immer rätselhaft bleiben. Die meisten aber faszinieren mich derart, dass ich das alles gern in Kauf nehme. Immer wieder.

Fotos: Jürgen Schmücking

Ende letzten Jahres hat die UNESCO die traditionelle japanische Küche washoku zum Weltkulturerbe erklärt, wobei der Begriff klarerweise weit über Sushi und Sashimi hinausgeht. Der Geschmack Japans hat viele Aspekte. Kern der Küche ist dashi, ein Fischsud aus getrockneten Bonito-Flocken (katsu-

obushi), Seetang (kombu) und Shiitake-Pilzen. Dashi ist das flüssige Fundament der japanischen Kulinarik, der UmamiLieferant für eine Vielzahl köstlicher Gerichte. Auf der Basis von dashi stehen die Säulen Frische, Vielfalt, Präzision und Ästhetik. Als Begleiter für die unglaubliche Vielfalt japanischer Gerichte drängt sich das Nationalgetränk Nippons förmlich auf. Sake, oder nihonshu, wie der Reiswein eigentlich heißt. In Okayama, einer sehr ländlichen Präfektur im Süden des Landes, gibt es eine der ganz wenigen Sake-Brauereien, die einen junmaiginshoshu, einen extrem hochwertigen Reiswein in BioQualität herstellt: die Marumoto Sake Brewery. Es ist ein Familienbetrieb, den Niichiro Marumoto mittlerweile in der sechsten Generation führt. Gleichzeitig ist die kleine Brauerei hochgradig dynamisch und gibt in der – recht konservativen –

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js auf Achse

Sake-Branche die Themen vor. Angebaut und verarbeitet wird ausschließlich yamada-nishiki, eine alte Reissorte, die dem milden Klima Okayamas gut angepasst ist. Der Sake selbst: quicklebendig, nussig, leicht erdig und enorm komplex. Der Chikurin (so heißt er) ist ein sensationell stimmiger Begleiter für saucenfreie Fischgerichte. Also von roh mariniert bis scharf gebraten. Ein idealer Ort, um das auszuprobieren, ist der Fischmarkt in Tokio. Für Touristinnen ist tsukiji ein „must see“. Leute mit ausgeprägtem kulinarischen Interesse wird es während eines Tokio-Aufenthalts vermutlich öfters hinziehen. Ich habe mich letztens eine Woche in einer Pension mitten im Markt eingemietet (und in dieser Woche das Marktareal kaum verlassen). Tsukiji ist ein Markt, der nie wirklich zur Ruhe kommt. Wenn zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh die letzten Sushi-Bars schließen, werden die ersten Stände schon für den nächsten Markttag vorbereitet und wie von unsichtbarer Hand gelenkt, zieht es kleine Fischhändler, Gastronomen und Einkäufer ostwärts. In Richtung des Großmarkts, des gewerblichen Teiles von tsukiji. Die tägliche Auktion frischer wie tiefgefrorener Tunfische ist ohne Zweifel eine Attraktion. Im Anschluss daran – also etwa um fünf Uhr früh – sperren die ersten Sushi-Bars auf. Wer um diese Zeit am Fischmarkt ist und kein Problem mit Sushi und Bier am frühen Morgen hat, sollte zielstrebig Sushi Dai suchen und sich dort anstellen. Auf keinen Fall jemanden fragen. Die Leute, die hier arbeiten, haben um diese Zeit kein Ohr für nervige Touristinnen. Die sechs Plätze im Sushi Dai sind heiß begehrt, und die Schlange vorm Lokal ist lang. Sehr lang. Noch heuer wird der Fischmarkt übersiedeln. Moderner, größer, professioneller. Einige Marktstände werden auf der Strecke bleiben. Die kleine Messerschmiede am Eck, in der Ichiro tagaus, tagein wunderschöne hochos schleift. Der kleine Stand, an dem die besten sazae der Stadt gegrillt werden. Wer das noch erleben möchte, sollte sich besser beeilen. Jürgen Schmücking

Bio-Fibel 1/2014


Guter Geschmack

Auf einen Espresso und einen Kräutertee „Kaffee und Kuchen“ sowie „Angewandte Teeologie“ nannten sich die Tasting_foren Nummer 29 und 31. Für das Kaffeekränzchen haben die Kaffeebrüder der Kaffeerösterei „Alt Wien“ ihre historische Faema E 61 auf Hochglanz poliert, bei der Teeparty glänzten die Hauptdarstellerinnen mit Geschichten aus nah und fern.

Kaffee ist nach Erdöl der zweitwichtigste Exportrohstoff der Welt. Über 25 Millionen Menschen sind weltweit mit dessen Anbau, Verarbeitung und Handel beschäftigt. Kaffee wird an der Börse gehandelt, seit dem Zusammenbruch des Kaffee­ abkommens 1989 haben die Preisschwankungen stark zugenommen. Ende 2013 lag der Kaffepreis auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahren. Viele Kaffebäuerinnen fürchten um ihre Existenz, da vielerorts der Produktionsaufwand den Verkaufs­erlös deutlich übersteigt. Durchschnittlich lag der Preis für Rohkaffee bei nur mehr etwa € 1,60/kg. Vor allem die Überkapazitäten in der Produktion drücken auf den Preis. Alle exportierenden Länder produzierten in der Erntesaison 2012/2013 über 145 Millionen Sack Kaffee (bei 60 kg/Sack ergibt

Bio-Fibel 1/2014

das 8,7 Milliarden Kilogramm). Das Hauptproduktionsland mit einem Weltmarktanteil von 25 Prozent ist Brasilien. Arabica und Robusta sind die weltweit beliebtesten Kaffee­ sorten. Die wichtigste Kaffeesorte stellt der Arabica-Kaffee dar. Dieser nimmt mit zirka 60 Prozent den größten Anteil ein. Der Arabica ist vor allem wegen seines kräftigen, aber runden Aromas besonders beliebt. Der Robusta-Kaffee besitzt etwa 36 Prozent des Weltmarkanteils. Diese Sorte enthält fast doppelt so viel Koffein wie die Arabica-Sorte, macht eine besonders stabile Crema und zeichnet sich geschmacklich durch eine gewisse Ruppigkeit aus. Namensgebend und von den Plantagenbesitzerinnen sehr geschätzt ist die Robustheit und Raschwüchsigkeit der Pflanzen. Zum Jahresabschluss lud das FiBL Tasting forum Ende November 2013 zum finalen Kaffeekränzchen ins Freihaus­ viertel im vierten Wiener Bezirk. Gemeinsam mit dem Kaffee­ helden Oliver Goetz der Rösterei „Alt Wien“ ließen sich in drei Terminen 75 Kaffeeaficionados vom Duft frisch gerösteter Kaffee­bohnen verzaubern, um sich durch die Bio-Highlights des „Alt Wien“-Kaffeesortiments zu kosten. Der Philosophie der qualitäts­versessenen Kaffeerösterei folgend überwogen im Verkostungs­reigen kurze, sehr kräftige Espressi. Es

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Guter Geschmack

gab aber auch Filterkaffee aus einer Moccamaster-Maschine oder einen mit einer Hario-Apparatur kalt extrahierten „cold drip“. Zu legendär guten Kuchen wurde ein Schluck des „Nachtschwärmers“ – einem Dunklen Bio-Weißbier mit „Alt Wien“-Röstkaffee aus der Stiegl-Brauerei ebenso gereicht wie ein mit einem hochprozentigen „Zwetschkenen“ zubereiteter Espresso corretto. Welche Erkenntnis bleibt? Nicht die Maschine macht einen guten Kaffee, sondern der perfekt geröstete und gemahlene Bio-Rohstoff!

Angewandte Teeologie Die englische Queen nimmt es beim Tee trinken sehr genau. Glaubt man der Legende, dann findet sich in ihrem Handtäschchen stets genügend Originalwasser, damit der von ihr geliebte Schwarztee auch überall exakt nach Protokoll zubereitet werden kann und sicher wie zu Hause schmeckt. Nun gut. Die englische Queen konnte schlussendlich doch nicht für einen kleinen Fachinput beim FiBL Tasting_forum „Angewandte Teeologie“ gewonnen werden. Das hatte durchaus seine Vorteile, denn Ziel war es weniger, sich in aristrokratischen oder akademischen Debatten zu Zubereitungsart, -temperatur bzw. -dauer im Spezialkoffer frisch eingeflogener Spezialitäten zu verlieren, als vielmehr zum Genuss ausgesuchter Kräuter- und Grüntees von Berufenen bekanntes und unbekanntes Hintergrundwissen zu Anbau, Aufbereitung oder auch Sozialem zu bekommen. Schon einmal erstaunlich sind die nackten Zahlen zum Tee: 2010 wurden weltweit 4,5 Milliarden Kilogramm Tee geerntet. Die zehn weltweit größten Produzentinnen ernteten zusammen 89,9 Prozent der Gesamtmenge. Dabei ist China mit Respekt­ abstand führend. Weltweit verbraucht jede Einwohnerin durchschnittlich 0,3 kg Tee pro Jahr. Laut Statistik führend sind die

Para­guayanerinnen mit 11 kg Teeverbrauch pro Jahr. Während weltweit unter Tee überwiegend Schwarz- oder Grüntee verstanden wird, spielen in der heimischen Teetradition Kräutertees die wichtigste Rolle. Streng genommen darf man Kräutertees gar nicht als Tees bezeichnen, sondern nur als teeähnliche Erzeugnisse. Für die guten Geschichten zum und über Tee waren Berufene geladen: Angelika Unterrainer, die Kräuterfee von Sonnentor und Ralph Liebing, der „Hans Dampf“ von Nepali Gardens in Österreich. Während die Erfolgsgeschichte von Sonnentor immer wieder von Neuem erstaunt, waren für Viele die Teegeschichten aus Nepal doch ziemlich neu. Jürgen Schmücking präsentierte dann noch einen selbst aus Japan importierten Bio-Matcha und führte in die richtige Handbewegung beim verwenden des „chasen“ ein. Die etwas eigenartig anmutende österreichische Tradition Tee mit Rum zu trinken wurde gerne aufgegriffen und kulinarisch übersetzt. So gab es zum Schluss ausgesuchten, exquisiten Bio-Rum: Ron César (rhum agricole), César Colussi Brasilien und O-Rum organic premium von Josef Farthofer. Nach einem Gläschen vom Long Island Iced Tea (2 cl Vodka (nørderd bio), 2 cl Gin (The DUKE Munich Dry Gin bio), 2 cl Cachaça (bio), 2 cl Orangenlikör von Dwersteg (bio), 2 cl Orangensaft (eine Cuvee aus ja! Natürlich und Basic bio) und ein Spritzer Zitrone (ja! Natürlich bio), Now Black Cola (vom Neumarkter Lammsbräu bio) ging die illustre Verkostungsschar für eine Teeverkostung doch recht beschwingt von dannen.

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www.flickr.com/photos/105864147@N08/sets/72157638218993276/ www.flickr.com/photos/105864147@N08/sets/72157641217671505/ www.altwien.at; www.sonnentor.at; www.nepaligardens.at; www.esskultur.at/index.php/2013/11/27/meyer-kur/ Reinhard Geßl

Bio-Fibel 1/2014


Guter Geschmack

Brasilien, Iapar Rot – Demeter, Alt Wien Kaffeerösterei

Apfelminze – Kräutertee, Sonnentor

Ein nicht allzu kräftiger, tiefdunkler Espresso mit deutlichen Noten von dunkler Schokolade, Kardamom und kandiertem Ingwer. Geht aufgrund seiner Zitrusfrische und seiner kompakten Säure auch als „refreshing espresso“ durch. Ein großartiger Kaffee von Henrique Sloper aus Espirito Santo, Brasilien.

Zartes, helles Grün, frühlingshaft. Der Duft ist nobel und elegant, fast feingliedrig. Die Apfelminze ist eine Minze, nur deutlich zurückhaltender als Wasserminze, Krauseminze oder gar Pfefferminze. Trotzdem ist der Tee erfrischend und schmeckt neben seinem delikaten Minzton auch jung und fruchtig. Könnte ausgesprochen gut zu gegrilltem Bachsaibling schmecken.

Kuba, Turquino Lavado – kalte Power!, Alt Wien Kaffeerösterei

Ayurveda Power – Quelle der Lebenskraft, Nepali Gardens

Es ist natürlich schwer abzuschätzen, woher die Komplexität kommt. Vom Kaffee, einem kräftigen, wuchtigen Arabica mit winterlich-würzigen Aromen - die einen in Lichtgeschwindigkeit in Hänsel und Gretels Pfefferkuchenhaus katapultieren - und milder Säure. Oder die Zubereitungsart, bei der das kalte Wasser tröpfchenweise den Kaffee durchdringt. Slow Motion, aber das (stundenlange) Warten zahlt sich aus. „Cold drip“ ist ein „hot tipp“.

Unter „Nepali Gardens“ werden die Tees der one-worldInitiative vermarktet. Zehn Sorten sind es mittlerweile. Einer der typischsten davon ist die Mischung Ayurveda Power. Der Tee ist nicht nur extrem gesund, sondern auch extrem aromatisch. Dafür sorgen Tulsi, das heilige Basilikum Nepals, Zitronengras und Triphala, eine in der ayurvedischen Medizin bekannte Mischung aus drei Früchten: Amalaki, Bibhitaki und Haritaki.

Brasilien, Jacu – von Vögeln, Alt Wien Kaffeerösterei Kopi Luwak kennen wir vielleicht. Das ist jene indonesische Kaffee­kuriosität, für die eine (dort) heimische Katzenart die Kaffeekirschen verspeist und die Fermentation in deren Magen dem späteren Kaffee eine besondere Note verleiht. Man muss nur warten, bis hinten rauskommt, was vorher vorne reingeht. Jacu ist ähnlich, nur dass es sich um einen brasilianischen Vogel handelt. Demeter und 100 % Arabica. Überraschend nussig, aber auch frisch fruchtig, vor allem grüne Banane.

Bio-Fibel 1/2014

Matcha – Grüntee pulverisiert, privater Japanimport Matcha ist die Materialisierung japanischer Kultur. Die Herstellung von feinst vermahlenem Grünteepulver braucht schweres Gerät und traditionelle Handwerkskunst. Der Kontext – die Teezeremonie und ihre Geschichte – erinnern an die goldene Zeit Edos. Den chasen, den kleinen Bambusbesen zum fachgerechten Aufschlagen des Pulvers in 80°C warmem Wasser, herzustellen ist hohe Handwerkskunst. Der Tee ist grasgrün und riecht auch kräftig nach feuchtem, frisch gemähtem Gras. Nicht jederfraus Sache, aber wer sich mit dem Matcha angefreundet hat, hat eine Freundin fürs Leben.

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Jürgen Schmücking


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Gin mit „Schweizer Etwas“

AMA Bio-Zeichen jetzt mit Siegelqualität

Erfunden hat es ein anderer. Aber hingekriegt haben sie ihn gut. Die Schweizer. Den Gin. Verantwortlich für den Clouds Gin zeichnen der Doyen der Schweizer Bio-Brenner-Szene, Lorenz Humbel und Andreas Kloke, der Bartender in der Züricher Bar „Clouds“. Der Gin ist verblüffend. Wacholder, gut, das muss sein. Steht in der Spirituosen­ verordnung. Aber der Rest? K n a c k f­ r i s c h e Kräuter­w ürze, vor allem Thymian, Salbei und mentholige Zitrus­frische. Da kommt ganz klar ein Hauch von „Wer hat‘s erfunden?“ daher. Und dann ist da noch was. Fleischig. Bitter­ mandel. Kirsch? Es ist Kirsch. Für Gin Gin uds : Clo o zwar untypisch, für die Schweiz umso t o F typischer. Gin Tonic künftig nur noch mit Cocktail­kirsche. www.humbel.ch js

Die AMA-Biosiegel-Richtlinie stellt hohe Anforderungen an die Bio-Lebensmittel und ihre Erzeugung: Neben der gesicherten biologischen Herstellung und 100 Prozent biologischen Zutaten sieht sie wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Produktqualität vor. Das heißt, dass beim auch optisch aufgefrischten neuen AMA-Biosiegel neben der obligatorisch guten biologischen Produktionsqualität eine Reihe wesentlicher Qualitätsfaktoren konsequent unter die Lupe genommen werden, z. B. produktspezifische chemische, mikrobiologische und sensorische Kriterien. Beim rot-weiß-roten AMA-Biosiegel stammen alle wertbestimmenden landwirtschaftlichen BioRohstoffe ausschließlich aus Österreich. Das gilt auch für verarbeitete Lebensmittel mit diesem Siegel, die aus mehr als einer Zutat bestehen. Achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf auf das Siegel! www.ama-marketing.at rg

BB [dschin] – der Waldviertler Geist in der Flasche

Die Bio-Revolution

Was die Schweizer können (siehe oben), können wir schon lange. Dass das Waldviertel eine Art Kom­petenz­zentrum für Kräuter, Bier und Destillate ist, wissen wir auch schon lange. Jetzt haben sich die Platzhirsche auf diesen Gebieten zusammengetan und etwas Neues, nie Dagewesenes auf die Beine gestellt. Die Zwettler Brauerei liefert das Hadmar Bio-Bier, SONNENTOR steuert die Bio-Kräuter bei, destilliert wird in der Whisky-Destillerie Haider in Roggenreith. Der Geist heißt BB [Dschin] und wird im Mai erstmals aus der Flasche steigen. Vorab lassen uns die Waldviertler wissen, dass wir uns auf einen einzigartigen Brand einstellen können, der uns ein ganzes Gewürzregal an Aromen bieten wird: Muskatnuss, Kubebenpfeffer, Moschus, Roggenwürze, Koriandersamen, Süßholz und Hopfenblüten. Sehr erdig und tiefgründig also, das Ganze. Waldviertel pur eben. In Kürze auf www.whiskyerlebniswelt.at js

Georg Schweisfurth entstammt selbst einer Bio-Pionierfamilie. Als Gründer der BioSupermarktkette Basic steht er für den leitbildhaften Gedanken „Bio für alle“. In seinem neuen Buch „Bio-Revolution“ stellt er nun in einer sehr persönlichen Auswahl die „erfolg­reichsten Bio-Pioniere Europas“ vor. In der Tat hat er 21 Vordenkerinnen der Biologischen Landwirtschaft bei einer Reise durch das große Europa besucht, mit ihnen die aktuellen Bio-Themen diskutiert und die Ergebnisse in einem hübschen Buch zusammengefasst. Den Begriff „Pionier“ fasst er dabei relativ weit, denn die vorgestellten Persönlichkeiten sind zwar alle mit charakterstarken Lebensmitteln besonders erfolgreich am Bio-Markt vertreten, aber alt sind die meisten dennoch nicht. Das Buch zu lesen macht Freude, denn die Geschichten handeln von visionären Menschen, die nicht jammern, sondern mutig und konsequent zeigen, wie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung funktioniert, ohne Schaden anzurichten. Georg Schweisfurth: Die Bio-Revolution – Die erfolgreichsten BioPioniere Europas, Christian Brandstätter Verlag rg

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Von Saatgut und Konzernen

Im Herbst wird das FiBL Tasting_forum international und geht auf Tasting_tour. Gemeinsam mit Familie Bläuel erkunden wir am Peloponnes die Mani und deren kulinarischen Schätze. Allen voran natürlich Olive und Olilvenöl. Wir werden ernten, pressen und abfüllen, im Olivenhain wandeln, die Tavernen erkunden und genießen, was das Meer zu bieten hat. Darüber hinaus nähern wir uns dem griechischen Dreigestirn im geistigen Bereich: Ouzo, Raki, Tsipouro. Exkursionen und Besichtigungen, Gespräche und weitere Verkostungen runden das Programm ab. Es bleibt auch Zeit für schöne Wanderungen auf den von der Gemeinde wieder freigelegten, alten Steinwegen. Sie führen zu den einmaligen Dörfern um Agios Nikolaos. „Hier setzen wir uns zu den Einheimischen, die sich am Ofen aufwärmen und Ouzo trinken. Sie werden uns sicher herzlich aufnehmen!“, freut sich Burgi Bläuel, unsere Gastgeberin auf die Wanderungen. Geplante Reisezeit: 23.11.-30.11.2014 (verkürzt 27.11.-30.11.) Kommen Sie doch einfach mit! Detaillierte Informationen in Kürze unter www.fibl.org oder per Mail reinhard.gessl@fibl.org.

Foto: Jürgen Schmücking

Leserinnenreise: Der Olive auf den Grund gegangen

js

Die Marktkonzentration auf dem europäischen Saatgutmarkt schreitet rapide voran. Dies zeigt auch eine aktuelle Studie. Demnach kontrollieren nur fünf Unternehmen etwa 95 % des Gemüsesaatgutmarktes der EU, 24 % gehen auf das Konto des Agrarmultis Monsanto. Rund 45 % der Tomatensorten, dem wirtschaftlich bedeutendsten Gemüse in der EU, befinden sich in den Händen der Top Five. Auch beim Maissaatgut kontrollieren allein fünf Konzerne drei Viertel des Marktanteils und die Hälfte der Maissorten. Der Zuckerrübenmarkt ist noch stärker konzentriert: Nur vier Unternehmen haben einen Marktanteil von 86 %. Diese Zahlen widersprechen der Darstellung der Europäischen Kommission in der Diskussion um eine neue – soeben abgelehnte europäische Saatgutverordnung, wonach die Erzeugung und Bereitstellung von Saatgut in der EU durch über 7000 meist kleine und mittelständische Unternehmen dominiert werde. Die Konzentration auf dem Saatgutmarkt bringt der Studie zufolge neben einem Verlust der Vielfalt auch höhere Kosten beim Kauf von Saatgut mit sich. Dies lässt sich an der Preisentwicklung der letzten Jahre ablesen: In der EU stiegen zwischen 2000 und 2008 die Saatgutpreise im Schnitt um 30 Prozent. Quelle: Die Grünen/EFA (2014): Concentration of Market Power in the EU Seed Market; www.soel.de ek

hausgasemissionen der reichischen Landwirtschaft

3215

3112

CH4

Methan

N 2O

Distickstoffoxid (Lachgas)

CO2

Kohlendioxid

Bio-Wis sen Relaunch & neue Grafiken: Verdauung Wiederkäuer

2412

Wirtschaftsdünger

N

125 0

Mineraldüngerproduktion

799

land- und forstwirtschaftliche Maschinen

CO 2 - e q

718

BIO-WISSEN CH CH +N O .ORG

C. D.

4

4

2

Landnutzungsänderung

N 2O

CO 2 +N 2 O

CO 2

CO 2

N

usgasemissionen der österreichischen Landwirtschaft

CO 2 - Aufnahme

A.

CO 2

[Angabe in 1.000 t CO2-eq]

Jetzt auch auf Facebook! — 20 —

Treibhausgase lassen sich reduzieren, aber nicht immer vermeiden. Während konventionelle Ackerböden CO2 abgeben, speichern biologisch bewirtschaftete Böden mehr als sie freisetzen. Weltweit ist die Lebensmittelproduktion, also Landwirtschaft und

+ Neue Serie zu aktueller Forschung CO -Speicherung Wald + Wöchentlich eine neue Grafik und Boden + Digitales Skizzenbuch mit Treibhausgasemissionen Österreich Kommentarfunktion A. Industrie / Gewerbe 29 % >> www.bio-wis  sen.org B. Verkehr 27 % 2

E. F. G.

Boden

- 3491 Ein Projekt von:

C.

Energieaufbringung 17 %

D.

Raumwärme / sonstiger Kleinverbrauch 13 %

E.

Landwirtschaft 9 %

F.

Abfallwirtschaft 2 %

G.

Sonstiges 3 %


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Raubzug auf den Regenwald

Acker und Boden

Malaysia deckt einen großen Teil der weltweiten Palmölproduktion und ist seit Beginn der 1990er-Jahre der größte Exporteur von Tropenholz. Der Bundesstaat Sarawak ist von der damit verbundenen industriellen Abholzung besonders betroffen. Vor allem die indigene Bevölkerung, unter ihnen die Penan, leiden seit Jahrzehnten unter der massiven Abholzung der Regenwälder und der Zerstörung ihrer traditionellen Kultur. Lukas Straumann, Autor und Geschäftsleiter des Bruno Manser Fonds, einer bekannten Schweizer Umwelt- und Menschenrechts-NGO, hat in jahrelanger Recherche die brisanten Hintergründe der Abholzung der Regenwälder von Borneo zusammengetragen. Im Zentrum steht der malaysische Regent Taib Mahmud, der das Land mit eiserner Faust regiert. 90 % des Urwalds sind unter seiner Herrschaft verschwunden, dafür hat die Herrscherfamilie ein Milliardenvermögen erworben und rund um den Globus verteilt. Straumann erzählt die fesselnde Geschichte des bornesischen Regenwalds von seiner „Entdeckung“ im 19. Jahrhundert bis zu seiner Zerstörung in der Gegenwart. Er enthüllt ein Netzwerk von Gier, Korruption und Gleichgültigkeit, das von Malaysia bis nach Europa, Südamerika und Australien reicht, traf aber auch Whistleblower, Indigene und Anwältinnen, die sich gegen die Zerstörung des tropischen Regenwalds, einen der artenreichsten Lebensräume der Erde, wehren. Ein äußerst spannend und informativ geschriebenes Buch über ein trauriges Kapitel der Menschheit.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Lebens­mitteln, Agrosprit und nach­ wachs­e nden Roh­ stof­fen könnte die globale Ackerfläche bis 2050 um bis zu 850 Millionen Hektar zunehmen – mit dramatischen Folgen für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Klima. Diese Entwicklung dürfte außerdem zu weiter steigenden Lebensmittelpreisen und wachsender Bodenspekulation führen. Die zu erwartende Ausdehnung des Ackerlandes geht zu Lasten von Weideland, Savannen und Wäldern, während zugleich durch Erosion und Versiegelung fruchtbare Böden verloren gehen. Die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Ökosystemfunktionen wäre dadurch ebenso gefährdet wie eine nachhaltige Sicherung der weltweiten Versorgung mit Lebensmitteln, warnen die Autorinnen des vom Umweltprogamm der Vereinten Nationen (UNEP) veröffentlichten Berichts. Da Land eine endliche Ressource ist, muss mit jedem Hektar frucht­baren Bodens sorgsamer umgegangen werden. Dazu gehört auch die Vermeidung von Lebensmittel­verschwendung, geht doch weltweit ein Drittel der Ernte verloren: Einer­ seits sorgen schlechte Ernte- und Lagerbedingungen für Verluste, anderer­seits landen gerade in den Industrieländern riesige Mengen noch genießbarer Lebensmittel auf dem Müll. Auch eine gesündere Ernährung mit weniger Fleisch- und Milch­produkten und die Abschaffung der Subventionen für Agro­treibstoffe würden laut Autorinnen zu einer deutlichen Entlastung der natürlichen Systeme führen.

Lukas Straumann: Raubzug auf den Regenwald. Auf den Spuren der malaysischen Holzmafia. Salis Verlag ek

Quelle: www.wupperinst.org, www.weltagrarbericht.de ek

Impressum Bio-Fibel – Zeitschrift für Wissen aus der Biologischen Landwirtschaft: Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Freiland Verband für ökologisch-tiergerechte Nutztierhaltung und gesunde Ernährung; Doblhoffg. 7/10, 1010 Wien; Fon 01/4088809; Fax 01/9076313-20; e-mail: office@freiland.or.at; net www.freiland.or.at; DVR-Nummer 0563943; Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reinhard Geßl (rg), Leiterin der Redaktion: Dipl.-Ing. Elisabeth Klingbacher (ek); Mitarbeit: Wilfried Oschischnig, Jürgen Schmücking (js); Redaktion: Forschungs­institut für biologischen Landbau (FiBL Österreich), Doblhoffg. 7/10, 1010 Wien; Fon: 01/9076313-0, net: www.fibl.org/de/oesterreich. Alle nicht anders gekennzeichneten Fotos: Geßl & Wlcek OG; Druck: gugler GmbH Melk; Layout: Geßl & Wlcek OG. Namentlich ge­kennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers entsprechen. Vertriebspartner: Adamah Biokistl. Offenlegung: Die Bio-Fibel ist zu 100 % im Besitz des gemeinnützigen Vereins „Freiland Verband für ökologisch-tiergerechte Nutztierhaltung und gesunde Ernährung“; Adresse s. o.; Eingetragen im Vereins­register der BPD Wien zu Zl.IV-SD/2063/VVM/94; DVR-Nummer 0563943. Die redaktionelle Arbeit erfolgt in engster Zusammen­ arbeit mit dem gemeinnützigen Forschungs­verein „Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich)“; Adresse s. o.; Grundlegende Richtung: Förderung einer ökologisch-tiergerechten Landwirtschaft und gesunden Ernährung. Information von Konsumen­tinnen und Konsumenten über die Vorzüge und Besonderheiten von Lebensmitteln aus Biologischer Landwirtschaft in Form von Interviews, Kurz­re­por­ta­gen und Tipps zum weiten Feld der Ernährung. Die Bio-Fibel wird vor allem über Bio-Kisten der Bio-Hauszusteller sowie über den Bio- und Natur­kost­fachhandel in Österreich vertrieben. Die Bio-Fibel erscheint mindestens vier Mal im Jahr und ist kostenlos. FREILAND-Spendenkonto: Erste Bank, AT502011100008210993, BIC/SWIFT: GIBAATWWXXX; Reichweite: 10.000 Leserinnen. Hinweis: Eine geschlechtergerechte Formulierung ist uns in der Bio-Fibel ein großes Anliegen. Da wir gleichzeitig eine gut lesbare Zeitschrift herausgeben wollen, haben wir uns entschieden, keine geschlechtsneutralen Begriffe zu verwenden, sondern alternierend entweder nur weibliche oder nur männliche Bezeichnungen. Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Generalklausel einer geschlechtergerechten Formulierung nicht ganz entspricht, wir denken aber, dass die gewählte Form ein Beitrag zur publizistischen Weiterentwicklung für mehr sprachliche Präsenz weiblicher Begriffe sein kann.

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Bio-Fibel 1/2014


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Riskanter Mais

Markus Moser ist Newcomer am Biofischmarkt. Der smarte Oberösterreicher, studierter Gastrosoph, Bio-Fischzüchter und Cafétier in Gmunden feierte sein Szene-Debüt letztes Jahr beim Johanni-Fest der Respect-Winzer (und war mit seinem Steckerlfisch der Renner des Tages). Seine Forellen und Saiblinge gedeihen im Wasser der Aurach, einem eiskalten und kristallklaren Gebirgsbach zwischen Traun- und Attersee. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall. Von April bis Oktober kann sich – wer selbst Hand anlegen möchte – seine Regenbogenforellen und Bachsaiblinge selbst aus dem Wasser fischen. Die Zucht ist seit 2011 biozertifiziert, im Herbst gibt es auch Saiblingskaviar.

Zum ersten Mal hat die europäische Lebens­ mittel­behörde EFSA die Bewertung einer gentechnisch veränderten Pflanze korrigiert. Im Frühjahr letzten Jahres hatten EFSAWissenschafterinnen den genmanipulierten Mais 59122 der US-Firmen Pioneer und Mycogen Seeds noch als sicher eingeschätzt. Der unter dem Namen Herculex bekannte Mais setzt mehrere Insektizide frei und ist gleichzeitig resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glufosinat. Er ist in der EU als Futter- und Lebensmittel bereits seit fünf Jahren erlaubt, doch Ende 2013 hieß es auf der Website der Behörde, die für die Zulassung von Gentechpflanzen in der EU zuständig ist, es gebe „neue wissenschaftliche Informationen“. Demnach ist es nicht mehr auszuschließen, dass Bestäuber wie Bienen oder Schmetterlinge durch das Gift, das der Herculex-Mais absondert, geschädigt werden. Die EFSA empfiehlt, weitere Studien durchzuführen. Kritische Wissenschafterinnen weisen bereits seit Jahren auf zahlreiche Lücken in der Risikobewertung hin – nicht zu Unrecht wie sich jetzt wieder gezeigt hat.

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Aktuelle Bio-Zahlen Der positive Bio-Trend ist ungebrochen. Für das Jahr 2012 verzeichnet die aktuelle Ausgabe der FiBL-IFOAM Studie „The World of Organic Agriculture 2014“ mehr Umsatz, mehr Bio­bäuerinnen und mehr biologisch bewirtschaftete Flächen: Demnach kultivierten 2012 1,9 Millionen Bio­ bäuer­innen in 164 Ländern 37,5 Millionen Hektar Biofläche. Der weltweite Umsatz biologischer Lebensmittel betrug 63,8 Milliarden US-Dollar. Fast ein Drittel der globalen Bio­ land­wirtschafts­fläche liegt in Ozeanien, gefolgt von Europa und Lateinamerika. Nach wie vor ist Australien das Land mit der größten Biofläche, gefolgt von Argentinien und den USA. Die Länder mit dem höchsten Bioanteil an der gesamten Land­ wirt­schafts­fläche sind die Falklandinseln mit 36,3 Prozent, gefolgt von Liechtenstein (29,6 %) und Österreich (19,7 %). Was den Umsatz mit Bioprodukten betrifft, waren die USA mit 22,6 Milliarden Euro und einem Marktwachstum von 10 Prozent der größte Markt, gefolgt von Deutschland und Frankreich. Die Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch waren die Schweiz und Dänemark. In Europa sind in den vergangen Jahren sowohl der Biomarkt als auch die Bioflächen signifikant gewachsen. Gemäß der Erhebung leben ungefähr 80 Prozent der weltweiten Bioproduzentinnen in Entwicklungs- bzw. Schwellen­ländern wie Indien, Uganda, Mexiko und Tansania.

Quelle: Ökologie & Landbau 169, 1/2014, www.eu-koordination.de ek

Raunen zum Staunen Eigentlich ist green sheep ja nichts Neues. Die Sirupe aus den Blüten des Wienerwalds und des Waldviertels sind aus vielen Bio-Regalen nicht wegzudenken. Kirschblüte, Sommerflieder oder Malvenblüte sind eine willkommene Abwechslung für die durstige Kinderschar und der Fünf Minzen-Sirup gehört in jede Bar. Neu und ausgesprochen gut gelungen ist der Raunen Sirup (auch Rauner, Rote Rübe oder Rote Bete). Der dicke Saft bringt das Bodenständige und Erdige der Rübe so elegant und verspielt rüber, dass es eine Freude ist. Und gesund ist das Ganze auch noch. Eisen, Vitamin B12, Folsäure und so.

Quelle: www.fibl.org ek

Bio-Fibel 1/2014

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www.greensheep.at js

Foto: Jürgen Schmücking

www.salmos.at

Quelle: www.organic-world.net

Foto: Jürgen Schmücking

Kein kleiner Fisch in GroSSalm


20 Jahre Ja! Natürlich haben das Land verändert. 20 Sommer und 20 Winter ist es nun her, dass Ja! Natürlich mit einer Handvoll Bauern beschloss, gemeinsam für eine biologische Zukunft zu sorgen. Heute ernten wir die Früchte unserer Arbeit: Österreich ist weltweit das Bio-Land Nummer Eins. Und Ja! Natürlich ist daran nicht ganz unschuldig. Stolz können wir verkünden: Jedes zehnte „Muh“, das man hört, stammt von einer glücklichen Kuh.

Jedes fünfte Feld und jede fünfte Wiese, an der man sonntagnachmittags vorbeispaziert, wird biologisch bewirtschaftet. Und überhaupt sind 15% aller österreichischen Landwirte inzwischen überzeugte Biobauern. Viele von ihnen kümmern sich gemeinsam mit Ja! Natürlich jeden Tag darum, dass wir auch weiterhin die Besten in Bio sind. Sowohl im Sommer, als auch im Winter.

www.janatuerlich.at


GUTES ÖL IST EINE FACETTE VON GLÜCK. Seit 1926 arbeiten wir daran, Ölfrüchte, Kerne und Saaten in außergewöhnliche, wertvolle Öle zu verwandeln. Im klassischen Stempelpressverfahren entstehen 100% sortenreine Öle, die weder gefiltert noch raffiniert werden und natürlich keinerlei Zusatzstoffe enthalten. Ihr zarter, sinnlicher Duft und ihr unverfälschter, intensiver Geschmack spiegeln das Wesen der Frucht wider. Jedes für sich EIN TROPFEN VOLLKOMMENHEIT.

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